Programm-präsentation '19 - Diagonale

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Programm-
6. März, 10.30 Uhr
Steiermärkische Sparkasse,
Schloßbergsaal, Graz

7. März, 10.30 Uhr
BRUDER, Wien

Sperrfrist:
7. März, 12 Uhr

                             präsentation
Pressematerial:
diagonale.at/presse

                             ’19
Programm-präsentation '19 - Diagonale
Sehr geehrte
Redakteurinnen und
Redakteure!

2019 versammelt die Diagonale Filme, die ein euphorisches Plädoyer für das Kino
formulieren und ein nur vermeintlich in die Jahre gekommenes Medium aus der Reserve
locken. Filme, deren Wirkmacht und Strahlkraft sich ausschließlich auf der Leinwand des
Lichtspieltheaters vollends entfalten. Im vierten Jahr des jüngst bis 2021 verlängerten
Intendantenduos Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber präsentiert das Festival des
österreichischen Films ein pluralistisches Programm, an dessen Beginn der
außergewöhnliche Eröffnungsfilm Der Boden unter den Füßen (AT 2019) von Marie Kreutzer
steht. Blickachsen in und durch das heurige Festival eröffnen die Spezialprogramme. Im
besten Fall legen sie zusätzliche Fährten durch das dichte Programmangebot. Vom
Eröffnungsfilm über das historische Special Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) und die
Programmschiene Zur Person: Hanno Pöschl bis hin zum Ludwig-Wüst-Tribute Theater-,
Kino-, Holzarbeit lädt das Festival des österreichischen Films zu einer hoffentlich
erhellenden und elektrisierenden Reise des Kinoerlebens durch 100 Jahre Filmgeschichte.
Als Herzstück des Festivals bilden die Wettbewerbsfilme den Rahmen für zahlreiche
Uraufführungen respektive Österreichpremieren, die aktuelle Produktionen hier nach
Präsentationen bei namhaften internationalen Festivals erfahren. Wiederaufführungen im
Jahresrückblick zeichnen darüber hinaus ein umfassendes und repräsentatives Bild des
gegenwärtigen heimischen Filmschaffens.

Als lebendiger Treffpunkt für Filmbegeisterte aus dem In- und Ausland zeigt die Diagonale
112 aktuelle österreichische Spiel-, Dokumentar-, Kurz-, Animations- und Experimentalfilme
im Wettbewerb und vergibt Österreichs höchstdotierte Filmpreise, darunter die beiden Großen
Preise Spiel- und Dokumentarfilm des Landes Steiermark.

Der Kartenvorverkauf startet am 13. März um 10 Uhr. Wir freuen uns über Ihre
Berichterstattung und stehen jederzeit gerne für Rückfragen bereit!

Ihr Diagonale-Pressebüro
Matthias K. Heschl
Dewi K. Kostial
Samira Saad
Ece Isil Sahin

Matthias K. Heschl                            Samira Saad
T +43 (1) 595 45 56–21                        T +43 (1) 595 45 56–18
M +43 (0) 664 834 28 80                       M +43 (0) 699 150 288 67

Dewi K. Kostial                               Ece Isil Sahin
T +43 (1) 595 45 56–18                        T +43 (1) 595 45 56–18
M +43 (0) 650 91 05 705

Büro Wien                                     Büro Graz
Rauhensteingasse 5/5                          c/o Hotel Weitzer, Grieskai 12
1010 Wien                                     8020 Graz
T +43 (1) 595 45 56                           T +43 (316) 822 818
F +43 (1) 595 45 56–10                        F +43 (316) 822 818–10

Diagonale #denktweiter
Diese Pressemappe wurde auf 100 % Recyclingpapier gedruckt.

Cover: ENE MENE © Simone Hart

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Inhalt

            04   Programm in Zahlen &
                 Diagonale im Dialog
            05   Zum Wettbewerb
            06   Spielfilm
            07   Dokumentarfilm
            08   Kurzfilm
            09   Innovatives Kino
            10   Filmpreise & Jurys

            11   Historisches Special:
                 Über-Bilder: Projizierte
                 Weiblichkeit(en)
            16   Zur Person: Hanno Pöschl
            19   In Referenz
            24   Theater-, Kino-, Holzarbeit

            27   Tickets
            28   Diagonale #denktweiter
            29   Für immer Kino! –
                 Die Diagonale dankt ihren
                 geschätzten Partner/innen!
            32   Partnerstatements
            34   Dank

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Programm in Zahlen &
Diagonale im Dialog

Das Programm in Zahlen
An sechs Tagen präsentiert die Diagonale’19 insgesamt 180 Filme und Videos im Rahmen
von 143 Vorstellungen in vier Festivalkinos. Der Wettbewerb umfasst 112 Filme und wurde
aus insgesamt rund 500 aktuellen Einreichungen aller Längen und Genres zusammengestellt:
Spielfilme, abendfüllende dokumentarische Arbeiten, aber auch Kurz- und Experimentalfilme
bzw. -videos. 71 Filme feiern im Rahmen der Wettbewerbe der Diagonale’19 ihre Premiere,
43 davon als Uraufführung. Als regulärer Teil des Wettbewerbs versammelt der
Jahresrückblick zwölf abendfüllende Spiel- und Dokumentarfilme, die im letzten Jahr bereits
im Kino zu sehen waren. Sechs internationale Koproduktionen mit minoritär österreichischem
Anteil zeigt die Programmschiene Spektrum außerhalb des Wettbewerbs. Drei Produktionen
laufen zudem außer Konkurrenz.

Gäste auf der Diagonale’19: Diagonale im Dialog
Begegnungen mit zentralen Figuren des (heimischen) Filmschaffens ermöglicht seit 2017 die
Reihe Diagonale im Dialog. Mit Gesprächen zu eingangs gezeigten Filmen öffnet sich der
Kinoraum seither für anregende Diskussionen mit illustren Gästen: So spricht heuer etwa die
international preisgekrönte Regisseurin Emily Atef im Anschluss an die Vorführung ihrer
gefeierten Annäherung an Romy Schneider, 3 Tage in Quiberon (DE/AT/FR 2018), mit
Journalist Rüdiger Suchsland über Mythos und Inszenierung der Schauspielerin. Über seine
Rolle in Martin Šulíks österreichisch-tschechisch-slowakischem Roadmovie Dolmetscher
(AT/CZ/SK 2018) tauscht sich unterdes Peter Simonischek mit der Journalistin Ute
Baumhackl aus. Eine weitere Schauspielkoryphäe ist Hanno Pöschl. Ihm widmet die
Diagonale’19 die Reihe Zur Person. Im Anschluss an Rainer Werner Fassbinders Meisterwerk
Querelle (BRD/FR 1982) gewährt er mit dem Journalisten und Autor Claus Philipp tief-
greifende Einblicke in sein internationales Wirken. Nach der Österreichpremiere von JIBRIL
(DE 2018) treten zudem die Regisseurin Henrika Kull und die 1987 in Wien geborene
Kamerafrau Carolina Steinbrecher in einen ausgedehnten Dialog mit der Filmemacherin
Mirjam Unger. Auf Ein ganz normaler Tag (R: Heide Pils, AT 1977) aus der ORF-Reihe
„Geschichten aus Österreich“ im Rahmen des historischen Specials folgt ein Gespräch der
beiden in den 1970er- und 1980er-Jahren wegweisenden Fernsehmacherinnen Heide Pils
und Trautl Brandstaller (Prisma u. a.) mit Waltraud Langer (Chefredakteurin Magazine ORF)
und der Filmkritikerin Alexandra Zawia, deren gemeinsam mit Michelle Koch verfasster Essay
Ausgangspunkt der Filmreihe Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) ist. In Referenz dazu
zeigt die Diagonale das Kurzfilmprogramm „Points of View ... In Dialogue“ anlässlich des 40-
Jahr-Jubiläums der Medienwerkstatt Wien, das Videos aus den 1980er-Jahren mit jenen der
Golden Pixel Cooperative konfrontiert. Gerda Lampalzer-Oppermann (Medienwerkstatt Wien)
und Christiana Perschon (Golden Pixel Cooperative, Filmemacherin Sie ist der andere Blick u.
a.) diskutieren im Anschluss mit Antonia Rahofer. Mit Heinz Trenczak gibt zudem ein
Chronist und Begleiter des öffentlichen Lebens in Graz Einblicke in seine neueste Arbeit Greek
Diary (AT 2018). Nach der Vorstellung spricht er mit Paul Hofmann (Kinemathek im
Ruhrgebiet) und Heidrun Primas (Forum Stadtpark). Und schließlich ist es Ludwig Wüst – die
Diagonale’19 widmet ihm in Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz ein dreiteiliges
Tribute – der im Anschluss an die Vorstellung seines wegweisenden Films Das Haus meines
Vaters (AT 2012) im ausgedehnten Gespräch mit dem Kulturjournalisten Stefan Grissemann
seine Herangehensweise zwischen Theater-, Kino- und Holzarbeit erläutert.
— Unterstützt von der Diagonale-Hauptsponsorin Steiermärkische Sparkasse

Außerdem: Die weltbekannte Schauspielerin, Aktivistin und Autorin Rose McGowan spricht im
Vorfeld des von Alec Empire live vertonten Films My Talk with Florence (R: Paul Poet, AT 2015)
über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo und ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im
(US-)Filmbusiness und in anderen Bereichen.

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Zum Wettbewerb der
Diagonale’19

Filme aller Genres und Längen. Kino aus Österreich. Der Charakter der Diagonale ist bekannt.
Und doch ist es Jahr für Jahr Herausforderung und Grenzgang, sich ihr anzunähern.
Grenzgang deshalb, weil die Diagonale ganz grundsätzlich schon immer ein Stück weit
„dazwischensteht“: zwischen den Stühlen, zwischen Branche und Publikum, zwischen präziser
Auswahl und Werkschau – die sie längst nicht mehr sein will und mangels Programmplatz
auch nicht sein kann, letztlich aber doch insofern in gewisser Weise ist, als sie den Anspruch
verfolgt, einen repräsentativen Überblick über das jeweilige Kinojahr zu geben. Zwischen den
Stühlen auch deshalb, weil sie sich zwischen rezenten Arbeiten und historischer
Kontextualisierung positioniert.

Einmal im Jahr verdichtet die Diagonale den österreichischen Film auf sechs konzentrierte
Festivaltage. Sie bietet ein Angebot ohne Algorithmus: handgemacht und damit fehler-, aber
auch enthusiasmusanfällig. Das Programm der Diagonale’19 bietet Anreize für weiter-
führende Diskussionen – von einzelnen Filmen ausgehend oder zwischen den einzelnen
Programmen entstehend. In politisch bewegten Zeiten neigt die Kunst zur Propaganda. Umso
bemerkenswerter sind jene Arbeiten, die sich politischer Hysterie und fetischisierter
Bekenntniskultur verweigern, ideologische Fixierungen gekonnt aufbrechen oder vorab
umschiffen. Filme, die sich von Themen, die „gerade jetzt“ wichtig scheinen, unbeeindruckt
zeigen, dafür umso inniger und mit größter Zuwendung ihrer künstlerischen Vision folgen.

Der heurige Wettbewerb der Diagonale folgt Ausgrabungen – tatsächlichen und persön-
lichen –, folgt schaufelnden Baggergiganten und verdrängten österreichischen wie inter-
kulturellen Familien- und Emanzipationsgeschichten. Zeigt menschengemachten Horror
und allzu menschliche Monster: von den Geistern eines abstrakt gewordenen Kapitalismus
bis zu den Geistern der Vergangenheit, die vielleicht nur die Erinnerungsmaschine Kino
treffsicher zu beschwören vermag. Hier dolce vita, da Grenzerfahrung, hier Subkultur-
schönheit, da Kunstbetriebspragmatismus. Während die Kurzfilme länger werden,
scheinen die Genregrenzen zunehmend porös. Wo sie aufbrechen, regiert die Poesie.
Die Diagonale’19 verspricht Leinwandgedichte, High-Speed-Pixelstürme und
entschleunigte, präzise Beobachtungen, investigative Dokumentarfilme und zuversichtlich
stimmende Kurzspielfilme, treffsichere Komödien und Lichtspielträumereien. Ihre Filme
führen vom kalifornischen Golf ins Café Florida in Wien Ottakring, vom oberösterreich-
ischen Vierkanthof ins Innerste der Kinoapparatur. Neue Stimmen und Nuancen,
Tradiertes und Verkanntes. Das österreichische Kino zeigt sich unbeeindruckt
selbstbewusst.

Eine Orientierungshilfe im dichten Programm gibt der Spielplan in der Mitte des Festival-
guides. Drei Farben – Rot für Spielfilme, Grün für Dokumentarfilme und Blau für Innovatives
Kino – erleichtern die Navigation und weisen darauf hin, dass sich ein anhaltender Trend des
Kinos auch im Programm der Diagonale wiederfindet: Die zunehmende Auflösung von Genre-
und Gattungsgrenzen schlägt sich punktuell in der Zusammenstellung der Kurzfilm-
programme nieder und positioniert experimentelle Arbeiten, Musikvideos, Spiel- und
Dokumentarfilme zueinander. In Graz zeigt sich der österreichische Film in all seinen Rollen
und wirft möglicherweise deutlicher als zuletzt die Frage auf, unter welchen gesellschaftlichen,
kulturellen, ökonomischen und ideengeschichtlichen Prämissen und Bedingungen der
österreichische Film derzeit agiert. Der Wettbewerb der Diagonale’19 liefert einmal mehr
einen Querschnitt, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu verfolgen, und zeigt
Facettenreichtum in Ästhetiken, Narrativen und Figuren. Im besten Fall ermöglicht er in seiner
verdichteten und kompakten Form zudem Rückschlüsse auf den Status quo des
österreichischen Films.
         — Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Wettbewerb
 Spielfilm

Die Kinder der Toten © Ulrich Seidl Filmproduktion

3 Tage in Quiberon                                   JOY
von Emily Atef *                                     von Sudabeh Mortezai *
— Spektrum, Out of Competition                       — Jahresrückblick
303                                                  KAVIAR
von Hans Weingartner                                 von Elena Tikhonova *
— Jahresrückblick                                    — Österreichpremiere
ANGELO                                               Die Kinder der Toten
von Markus Schleinzer *                              von Kelly Copper und Pavol Liška *
— Jahresrückblick                                    — Österreichpremiere
Bewegungen eines nahen Bergs                         NEVRLAND
von Sebastian Brameshuber *                          von Gregor Schmidinger *
— Österreichpremiere                                 — Österreichpremiere
Der Boden unter den Füßen                           SCHAUSPIELERIN
von Marie Kreutzer *                                 von Tobias Hermeling *
— Österreichpremiere, Eröffnungsfilm                  — Österreichpremiere
Chaos                                                Styx
von Sara Fattahi                                     von Wolfgang Fischer
                                                     — Jahresrückblick
The Dark
von Justin P. Lange und Klemens Hufnagl              To the Night
— Jahresrückblick                                    von Peter Brunner *
                                                     — Österreichpremiere
Dolmetscher
von Martin Šulík                                     Der Trafikant
— Spektrum, Out of Competition                       von Nikolaus Leytner
                                                     — Jahresrückblick
Erik & Erika
von Reinhold Bilgeri *                               Womit haben wir das verdient?
— Jahresrückblick                                    von Eva Spreitzhofer *
                                                     — Jahresrückblick
Garten
von Peter Schreiner *                                Die Wunderübung
— Österreichpremiere                                 von Michael Kreihsl
                                                     — Jahresrückblick
JIBRIL
von Henrika Kull *
— Spektrum, Out of Competition, Österreichpremiere                            * Regie anwesend (Stand: 5. März)

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Wettbewerb
 Dokumentarfilm

Erde © NGF

Der Bauer zu Nathal                                  Introduzione all’oscuro
von Matthias Greuling und David Baldinger *          von Gastón Solnicki
— Jahresrückblick                                    — Spektrum, Out of Competition
DIE TAGE WIE DAS JAHR                                DIE MELANCHOLIE DER MILLIONÄRE
von Othmar Schmiderer *                              von Caspar Pfaundler *
— Österreichpremiere
                                                     Refugee Lullaby
Eine eiserne Kassette                                von Ronit Kertsner *
von Nils Olger *                                     — Uraufführung
Eisenberger – Kunst muss schön sein,                 The Remains – Nach der Odyssee
sagt der Frosch zur Fliege                           von Nathalie Borgers *
von Hercli Bundi *                                   — Uraufführung
— Spektrum, Out of Competition, Österreichpremiere
                                                     Sea of Shadows
Erde                                                 von Richard Ladkani *
von Nikolaus Geyrhalter *                            — Österreichpremiere
— Österreichpremiere
                                                     Sie ist der andere Blick
Das erste Jahrhundert des Walter Arlen               von Christiana Perschon *
von Stephanus Domanig *
                                                     Szenen meiner Ehe
Exploring Hans Hass                                  von Katrin Schlösser *
von Oliver Bruck *                                   — Uraufführung
— Uraufführung
                                                     Una Primavera
GEHÖRT, GESEHEN – Ein Radiofilm                      von Valentina Primavera *
von Jakob Brossmann und David Paede *                — Österreichpremiere
— Uraufführung
                                                     WALDEN
The Green Lie                                        von Daniel Zimmermann *
von Werner Boote *
                                                     Welcome to Sodom
— Jahresrückblick
                                                     von Florian Weigensamer und Christian Krönes *
In der Kaserne                                       — Jahresrückblick
von Katharina Copony *
                                                     You Only Die Twice
— Uraufführung
                                                     von Yair Lev *
INLAND                                               — Spektrum, Out of Competition
von Ulli Gladik *
— Uraufführung

                                                                              * Regie anwesend (Stand: 5. März)

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Wettbewerb
 Kurzfilm (bis 65 min)

UNDER THE UNDERGROUND © Phillipp Bevanda

Kurzspielfilme                        SLEEP                                  Das Buch Sabeth
                                      Robin Fraser                           von Florian Kogler *
Das Bild im Haus
                                      — Uraufführung                          — Österreichpremiere
von David Lapuch *
— Uraufführung                         Die Sünderinnen vom Höllfall           de fac-to
                                      von Veronika Franz und Severin Fiala * von Ekaterina Shapiro-Obermair und
Durch die Nacht mit
                                                                             Alexandra Wachter *
von Tim Oppermann und Julia           Über das Ende hinaus
                                                                             — Österreichpremiere
Philomena Baschiera *                 von Gloria Dürnberger Stern *
— Uraufführung                         — Uraufführung                          Eigentlich vergangen
                                                                             von Nicole Foelsterl *
ENE MENE                              Der Wächter
                                                                             — Österreichpremiere
von Raphaela Schmid *                 von Albin Wildner *
— Uraufführung                         — Uraufführung                          False Memories
                                                                             von Michael Simku, Ulrich A. Reiterer
Fisch lernt fliegen                   Zufall & Notwendigkeit
                                                                             und Marlene Maier *
von Deniz Cooper *                    von Nicolas Pindeus *
                                                                             — Uraufführung
— Österreichpremiere                  — Uraufführung
                                                                             Fleischwochen
FREIGANG
                                                                             von Joachim Iseni *
von Martin Winter *
                                      Kurzdokumentarfilme                    — Uraufführung
— Österreichpremiere
                                      27. Februar                            In Trout We Dust
Guy proposes to his girlfriend on a
                                      von Marie-Thérèse Jakoubek *           von Dieter Kovačič *
mountain
                                      — Österreichpremiere                   — Uraufführung
von Bernhard Wenger *
— Uraufführung                         60 Elephants. Episodes of a Theory     Jeanne et Antoine de B.
                                      von Michael Klein und Sasha Pirker *   von Anne de Boismilon *
Kalb
                                      Anja und Serjoscha                     — Österreichpremiere
von Franz Quitt *
— Österreichpremiere                  von Ivette Löcker *                    Mein Bruder kann tanzen
                                      Antarctic Traces                       von Felicitas Sonvilla *
l’Oasis
                                      von Michaela Grill                     — Österreichpremiere
von Max Hammel *
— Uraufführung                         — Uraufführung                          Remapping the origins
                                      Brief aus Brennberg                    von Johannes Gierlinger *
Schwestern
von Florian Moses Bayer *             von Patrick Holzapfel *                Sabaudia
— Uraufführung                         — Uraufführung                          von Lotte Schreiber *
Die Schwingen des Geistes                                                    UNDER THE UNDERGROUND
von Albert Meisl *                                                           von Angela Christlieb *
— Österreichpremiere                                                         — Uraufführung

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Wettbewerb
 Innovatives Kino
 Animations- & Experimentalfilm,
 Musikvideos

Victoria © sixpackfilm

Innovatives Kino Langfilm          Elektro Guzzi – MINEY MICK            Rising
                                   von Lisa Kortschak und Gregor         von Stefan-Manuel Eggenweber *
Rihaction
                                   Mahnert *                             — Uraufführung
von Neil Young *
                                   — Uraufführung
— Uraufführung                                                            Schmieds Puls – SUPERIOR
                                   Fallen                                von Milena Czernovsky, Caroline
                                   von Klaus Schuster *                  Haberl und Lilith Kraxner *
Innovatives Kino Kurzfilme
                                   Gertrud & Tiederich                   SOAP&SKIN – ITALY & (THIS IS)
Nationalismus ist Gift für die     von Josef Dabernig *                  WATER
Gesellschaft.                                                            von Ioan Gavriel und Anja Plaschg *
                                   Hure x 552
von Johann Lurf *
                                   von Anatol Bogendorfer *              steifheit 1–3 / 7
— Out of Competition, Trailer
                                                                         von Albert Sackl *
                                   Hyäne Fischer – Im Rausch der Zeit
A Week with Azar
                                   von Kurdwin Ayub *                    TESTA
von Tara Najd Ahmadi *
                                   — Uraufführung                         von Karl-Heinz Klopf *
— Österreichpremiere
                                   It has to be lived once and dreamed   to forget
animistica
                                   twice                                 von Lydia Nsiah *
von Nikki Schuster
                                   von Rainer Kohlberger *               — Uraufführung
Apfelmus                           — Österreichpremiere
                                                                         tx-reverse
von Alexander Gratzer *
                                   The Magical Dimension                 von Martin Reinhart und
— Uraufführung
                                   von Gudrun Krebitz *                  Virgil Widrich *
Armageddon                                                               — Uraufführung
                                   Mária Vörösben (Mary in Red)
von Kurdwin Ayub *
                                   von Eszter Katalin                    Victoria
DAS BILD DAS NICHTS                — Österreichpremiere                  von Lukas Marxt *
ANZUBIETEN HAT                                                           — Österreichpremiere
                                   Metempsychosis
von Bruno Siegrist *
                                   von Nigel Gavus *                     W O W (Kodak)
— Uraufführung
                                   — Uraufführung                         von Viktoria Schmid *
Brief an eine Tochter                                                    — Uraufführung
                                   Mk.10,25
von Wilbirg Brainin-Donnenberg *
                                   von Meinhard Rauchensteiner *         Water and Clearing
— Uraufführung
                                   — Uraufführung                         von Siegfried A. Fruhauf *
Cavalcade
                                   Monolink – Swallow                    WHERE DO WE GO
von Johann Lurf *
                                   von Nicola von Leffern *               von Siegfried A. Fruhauf *
— Österreichpremiere
                                   — Uraufführung
                                                                         Who’s Afraid Of RGB
Chris Imler – Fahrvergnügen
                                   Muybridge’s Disobedient Horses        von Billy Roisz *
von Dagmar Schürrer
                                   von Anna Vasof *                      — Uraufführung
The Courser
                                   Notes on Noise 01 Hoffmann’s Hymn      Winter Bienen
von Lisa Truttmann *
                                   von Norbert Pfaffenbichler             von Josephine Ahnelt *
DECODING The iPhone Xs: A          — Uraufführung
                                                                         The Woman Who Turned Into A
Techno-Magical Portal
                                   ORE                                   Castle
von Karin Ferrari *
                                   von Claudia Larcher *                 von Kathrin Steinbacher *
DIVES – Waiting                    — Uraufführung
                                                                         Wreckage takes a holiday
von Kevin Pham *
                                   Paris Episoden                        von Jennifer Mattes *
— Uraufführung
                                   von Friedl vom Gröller *              — Uraufführung
DONT KNOW WHAT
                                   Plum Circus
von Thomas Renoldner *
                                   von Katrina Daschner *
— Uraufführung
                                   — Uraufführung
                                                                            * Regie anwesend (Stand: 5. März)

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Programm-präsentation '19 - Diagonale
Filmpreise &
Jurys

Jahr für Jahr würdigt die Diagonale jene vielfältigen Kreativleistungen, die mit der Produktion
eines Films verbunden sind, und verleiht Österreichs höchstdotierte Filmpreise, allen voran die
Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark sowie den Diagonale-Preis Innovatives Kino
der Stadt Graz. Neben den drei Hauptpreisen und den Schauspielpreisen werden außerdem
von international hochkarätig besetzen Jurys Auszeichnungen für herausragende Leistungen
in den Bereichen Bildgestaltung, Schnitt, Szenenbild und Kostümbild sowie Sounddesign
vergeben.

Alle Diagonale-Preisträger/innen erhalten ein Kunstwerk, entworfen und umgesetzt von der
Künstlerin Anna Paul.
— Mit Unterstützung von legero united – the shoemakers | Initiator of con-tempus.eu

Jury Spielfilm                 Jury Dokumentarfilm             Jury Innovatives Kino
Patric Chiha                   Philipp Jedicke                 Cornelis van Almsick
(Filmemacher, AT/FR)           (Filmemacher, DE)               (Galerist, AT/DE)
Gesa Jäger                     Seraina Rohrer                  John Doran
(Filmeditorin, DE)             (Direktorin Solothurner         (Autor, Herausgeber
Eva Sangiorgi                  Filmtage, Kuratorin, CH)        „The Quietus“, GB)
(Direktorin Viennale, AT/IT)   Jurij Meden                     Shai Heredia
                               (Kurator, Autor, SI/AT)         (Filmemacherin, Kuratorin
                                                               Experimenta India, IN)

Diagonale-Preisverleihung      Verleihung                      Verleihung
                               Franz-Grabner-Preis             Carl-Mayer-Drehbuchpreise
Samstag, 23. März,                                             Thomas Pluch Drehbuchpreis
19.30 Uhr, Orpheum Graz      Donnerstag, 21. März,
                             15 Uhr, Hotel Wiesler, Salon      Freitag, 22. März, 11 Uhr,
— In Kooperation mit Energie Frühling                          Hotel Wiesler, Salon Frühling
Steiermark
                             Ausgezeichnet werden der          — In Kooperation mit
Livestream: diagonale.at und beste Kinodokumentarfilm          Kulturressort der Stadt Graz
kleinezeitung.at             sowie der beste                   und drehbuchVERBAND
                             Fernsehdokumentarfilm.            Austria
— In Kooperation mit der
Kleinen Zeitung              — Initiiert und abgewickelt       Diagonale-Publikumspreis
                             von Familie Grabner, AAFP,        der Kleinen Zeitung
Anschließend: Diagonale      Film Austria, ORF und der
Awards Party                 Diagonale                         Verleihung &
                                                               Preisträger/innenfilm
— Presented by FM4,            — Mit Unterstützung von
powered by Concept             Bundeskanzleramt            Sonntag, 24. März,
Solutions, in Kooperation      Österreich, Fernsehfonds    17.30 Uhr, Schubertkino 1
mit sound:frame                Austria und Film Commission
                               Graz

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Historisches Special
Über-Bilder:
Projizierte
Weiblichkeit(en)

Models © MR-Film

Ein gemeinsames Special von Diagonale, Filmarchiv Austria, Österreichisches
Filmmuseum und ORF-Archiv.

Neue Wege beschreitet das historische Special der Diagonale, das 2019 Projektionen von
Weiblichkeit(en) in den Fokus rückt und erstmals als „ein Programm der Vielen“ funktioniert.
Kaum einem Thema widerfuhr in den letzten Jahren in der Filmbranche größere
Aufmerksamkeit als jenem des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern im Allgemeinen und
der Frage nach der Rolle der Frau im Speziellen. Die Debatte um Frauen im Film kreist zurzeit
in nicht unerheblichem Maße um die (kultur- und filmpolitische) Frage, ob und wie Frauen
Bilder machen – um Quoten, konkrete Rollenverteilungen, Bezahlung. Dabei machen Bilder
zur selben Zeit auch Frauen – selbst wenn Filme von Männern gemacht werden: Frauenbilder.
Oder: Vorstellungen von Weiblichkeit und Weiblichkeiten.

Ausgehend von einem Essay, in dem die Autorin Michelle Koch und die Filmjournalistin
Alexandra Zawia ihre Überlegungen zum Status quo der Debatte skizzieren, lädt die
Diagonale – gemeinsam mit den Autorinnen und den Partnerarchiven – mehr als zehn mit dem
österreichischen Film vertraute Persönlichkeiten ein, in jeweils einem Programmslot auf den
vorgelegten Essay zu reagieren – ob zustimmend, ablehnend, kommentierend oder ergänzend,
bleibt dabei den Eingeladenen überlassen. Unter der Mitwirkung von Österreichs zentralen
Bewegtbildarchiven – Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum, ORF-Archiv –
gelangen ausgewählte Filme aller Genres, Längen und historischen Epochen zur Aufführung.

Treten die Filme – nicht zuletzt auch mit den aktuellen Filmbeiträgen der Diagonale’19 – in
Korrespondenz, so wird deutlich, wie historische Figuren („Wiener Mädel“ u. a.) ihren Einfluss
über die Geschichte hinweg geltend gemacht haben, welche Erzähl- und Darstellungs-
konventionen Spuren hinterlassen haben und an welchen historischen Stellen selbst zwischen
vermeintlich konkurrierenden Genres und Spielarten des österreichischen Films
Korrespondenzen – eine Art „Stille Post“ – stattgefunden haben.

            11 / 36
„Wie Frauen und Mädchen in der Literatur, in der bildenden Kunst, in der Musik und nicht
zuletzt im Film dargestellt werden, beeinflusst maßgeblich, wie Frauen und Mädchen
außerhalb dieser Darstellungen in einer – wie auch immer konstituierten – Gesellschaft
gesehen werden. Es beeinflusst letztlich auch, wie sie sich selbst und in Bezug auf andere
wahrnehmen.“
         — Michelle Koch und Alexandra Zawia

„Bei der Arbeit an der Programmreihe Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) schien es uns
wenig zielführend, polyphone, teils widersprüchliche Zugänge und Meinungen auf einen
Minimalkonsens einzuschwören. Vielmehr werden die im historischen Special aufgegriffenen
und angerissenen Diskussionen in ihrer Polyphonie sichtbar und erlauben unterschiedliche –
jedoch nicht wahllose – Interpretationen. Das historische Special der Diagonale’19 ist eine
Spurensuche auf der Leinwand, die bestenfalls aktuelle politische Debatten ins Kino verlängert
und von der Leinwand holt.“
         — Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber

Das historische Special der Diagonale’19 ist ein Wagnis angesichts der aktuellen (nicht zuletzt
politischen) Lage und zeichnet sich durch seine Vielstimmigkeit aus. Es ist ein Programm der
unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen, die hier aufeinandertreffen. Die Filmreihe
streckt ihre Fühler in unterschiedlichste Genres, geschichtliche Phasen und Spielarten des
österreichischen Films aus und hinterfragt dabei auch immer wieder ganz prinzipiell den
Begriff einer nationalen Kinematografie. Sie erzählt von Weiblichkeit und Weiblichkeiten,
dabei natürlich immer auch, mitunter ex negativo, von Männlichkeitsentwürfen und
männlichen Blicken und Konzeptionen. Das Programm weiß davon zu berichten, dass
Weiblichkeit kein biologisches Schicksal ist (schon gar nicht im Kino), sondern „die Summe
aller Rollen, die die Gesellschaft (und das Kino) ihr aufnötigt, oder die zu spielen ihr selbst
gefalle“, um die bürgerlich-feministische Autorin Rosa Mayreder (1858–1938) zu zitieren.
An dem Punkt dokumentiert die Zusammenschau Gesten der Emanzipation und der
Selbstermächtigung und berichtet von älteren und jüngeren Versuchen, die Bilder selbst in die
Hand zu nehmen.

Das Special Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) trägt jenen Diskurs ins Festival, der die
Arbeit an diesem Programm von Anbeginn an begleitet hat. Es ist im besten Fall
widersprüchlich und streitbar, liefert Denkanstöße und Fragen anstelle von verkürzten
Antworten und ideologischen Fixierungen, die mit einer Bekenntniskultur einhergehen und
Neugierde, Kritik und Diskurs als Ansprüche vorab suspendieren. Eine streiflichtartig-lustvolle
Erhebung, die Filme aller Gattungen, Längen und Spielarten versammelt, diese in ihrer
Zusammenschau in eine übergeordnete Debatte bettet und sie gleichzeitig – jede Arbeit für
sich – ganz im Sinne einzelner sinnlicher Kinoerlebnisse verstanden wissen möchte.

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Das Schreiben und das Schweigen © Carmen Tartarotti

Ausgewählte Highlights
— Die Künstlerin Amina Handke und die Schauspielerin und Theatermacherin As,ı Kış,a,
präsentieren und kommentieren live im Kino Die Ahnfrau (AT 1919) und befragen die Arbeit
von Jakob Fleck und Louise Kolm-Fleck. Louise Kolm-Fleck ist eine der wegweisenden
Filmpionierinnen der Welt. Vor dem Screening von Die Ahnfrau wird die Autorin und
Wissenschaftlerin Uli Jürgens ihr jüngst im Mandelbaum Verlag erschienenes Buch über
Louise Kolm-Fleck präsentieren.

„Die Filmpionierin trug viele Namen: Louise Veltée, Louise Kolm, Louise Fleck.
Mit der Auswahl ihres Werks soll sie als ‚Ahnfrau‘ stellvertretend für viele Frauen der
(Film-)Geschichte stehen. Eine Geschichte, deren Erzählung in Bezug auf die
Protagonistinnen viele Leerstellen aufweist.“
           — Amina Handke und Aslı Kışlal

— Der historischen Figur des „Wiener Mädels“ wiederum wendet sich die Filmjournalistin und
Autorin A,exandra Seibe, zu und zeigt Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental (R: Werner
Hochbaum, AT 1935) sowie Maskerade von Willi Forst (AT 1934). Die separaten Slots sollen
die Dialektik und die Ambivalenzen dieser historisch bedeutsamen Figur zum Ausdruck
bringen.

„Das Wiener Mädel, ein Frauentypus aus der Literatur Arthur Schnitzlers, erhielt im Kino – vor
allem in jenem der Zwischenkriegszeit – zentrale Bedeutung. In Werner Hochbaums
Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental wird die Volkssängerin Mizzi Ebeseder zum Opfer
eines patriarchalen, militärisch geprägten Klassensystems und macht dessen Grausamkeiten
sichtbar. In Willi Forsts Maskerade hingegen rettet das Wiener Mädel Leopoldine Dur selbstlos
ihren Geliebten vor einem Skandal und verliert all ihr kritisches Potenzial.“
           — Alexandra Seibel

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— Welche Rolle das große Narrativ erfolgreicher Emanzipation im Genrekino spielt,
verdeutlicht zudem Stefan Ruzowitzky anhand von Andreas Prochaskas Horrorfilmerfolg
In 3 Tagen bist du tot (AT 2006).

„Mussten sich Scream-Queens früher von Männern retten lassen, haben sie spätestens seit
Jamie Lee Curtis das Messer selbst in die Hand genommen: Irgendwann erkennt das
präsumtive weibliche Opfer, dass es nicht Opfer sein muss, wird die Gejagte zur Jägerin und
bringt das Böse zur Strecke. Eine erfolgreiche Emanzipationsgeschichte ohne ideologischen
Anspruch, dafür bloody wirkungsvoll. Auch in Österreich: In 3 Tagen bist du tot.“
         — Stefan Ruzowitzky

— Mit dem Mayröcker-Porträt Das Schreiben und das Schweigen (R: Carmen Tartarotti, AT
2010) bringt die Musikerin und Schauspielerin Anja P,aschg (Soap&Skin) ein wunderbares
Plädoyer für die Poesie und somit eine sinnliche Facette ins Programm ein.

„Es ist die schönste Dokumentation über die geliebte Friederike Mayröcker.“
         — Anja Plaschg

Der im Czernin Verlag erscheinende Diagonale’19-Katalog erlaubt eine weiterführende
Lektüre zum historischen Special. Der Katalog enthält etwa den Essay von Michelle Koch und
Alexandra Zawia sowie Texte der Programmgestalter/innen zu den ausgewählten Filmen.

Filmprogramm Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en)
Ausgewählt von Michelle Koch (Autorin):
— Models (R: Ulrich Seidl, AT 1998)
— Vorfilm: sexy (R: Kurdwin Ayub, AT 2013)

Ausgewählt von Amina Handke (Künstlerin) und Aslı Kışlal (Schauspielerin und
Theatermacherin):
— Die Ahnfrau (R: Louise Kolm-Fleck, AT 1919)
Live kommentiert von Amina Handke und Aslı Kışlal
— Vor dem Screening: Buchpräsentation von „Louise, Licht und Schatten. Die Filmpionierin
Louise Kolm-Fleck“ von Uli Jürgens (Mandelbaum Verlag, Wien 2019)

Ausgewählt von Karola Gramann (Filmkuratorin, Dozentin an der Universität Frankfurt am
Main sowie künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen) und Heide Schlüpmann
(Philosophin und Filmwissenschaftlerin):
— Kurzfilmprogramm „Es hat mich sehr gefreut“
——— Anna (R: Linda Christanell, AT 1980/81)
——— Die Geburt der Venus (R: Moucle Blackout, AT 1970–72)
——— The Four Corners of the World (R: Lisl Ponger, FR 1981)
——— Selfportrait (R: Maria Lassnig, AT 1972)
——— Kugelkopf (R: Mara Mattuschka, AT 1985)
——— Super-8-Girl Games (R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1985)
——— Gezacktes Rinnsal schleicht sich schamlos schenkelnässend an
(R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1985)
——— Es hat mich sehr gefreut (R: Mara Mattuschka, AT 1987)

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Ausgewählt von Diskollektiv: Andrey Arnold (Filmjournalist u. a. für Die Presse,
jugendohnefilm.com, perlentaucher.de), Valerie Dirk (Filmwissenschaftlerin), Iris Fraueneder
(Filmwissenschaftlerin), Martin Thomson (Filmwissenschaftler und Filmkritiker, früher u. a.
für Schnitt und Falter, mittlerweile für Die Presse), Ulrike Wirth (Filmwissenschaftlerin):
— Trouble Feature:
Die Praxis der Liebe (R: Valie Export, AT 1984/85) und internationaler Überraschungsfilm
Eine experimentelle Doppelveranstaltung, gefolgt von einer Diskussion

Ausgewählt von Alexandra Seibel (Filmjournalistin und Autorin):
— Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental (R: Werner Hochbaum, AT 1935)
— Maskerade (R: Willi Forst, AT 1934)

Ausgewählt von Alexandra Zawia (Filmjournalistin) und Camillo Foramitti (Kurator, Leiter der
ORF-Archivredaktion/Multimediales Archiv):
— Ein ganz normaler Tag aus der ORF-Reihe „Geschichten aus Österreich“ (R: Heide Pils, AT
1977)
— Vorfilm 1: Zusammenschnitt aus der ORF-Sendung Club 2: „Frauenbilder, Bilderfrauen –
Das Bild der Frau in den Medien“ (AT 1981)
— Vorfilm 2: Ausschnitt aus dem ORF-Frauenmagazin Prisma (AT 1981)
Im Anschluss: Diagonale im Dialog mit Heide Pils, Trautl Brandstaller und Waltraud Langer

Ausgewählt von Stefan Ruzowitzky (Filmemacher):
— In 3 Tagen bist du tot (R: Andreas Prochaska, AT 2006)

Ausgewählt von Birgit Kohler (Kodirektorin des Arsenal – Institut für Film und Videokunst in
Berlin sowie derzeit Interimsleiterin der Berlinale-Sektion Forum):
— Kurz davor ist es passiert (R: Anja Salomonowitz, AT 2006)

Ausgewählt von Felicitas Thun-Hohenstein (Kuratorin des Österreichpavillons bei der
Biennale Venedig 2019, Autorin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien)
und Renate Bertlmann (bildende Künstlerin, Gestaltung des Österreichpavillons bei der
Biennale Venedig 2019):
— Kurzfilmprogramm „WEIBLICHE CODES“
——— Parole Rosette (R: Katrina Daschner, AT 2012)
——— … an exile … (R: Carola Dertnig, AT 2013)
——— Strangers (R: Carola Dertnig, AT 2013)
——— HORSE’S GLORY (R: Elisabeth von Samsonow, AT 2015)
——— AN OBJECT WITH A SHARP BEGINNING (R: Fanni Futterknecht, AT 2014)

Ausgewählt von Anja Plaschg (Musikerin, Soap&Skin):
— Das Schreiben und das Schweigen (R: Carmen Tartarotti, AT/IT/DE 2009)

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Zur Person:
Hanno Pöschl

Hanno Pöschl © Diagonale/Paul Pibernig

Ein Ausnahmeschauspieler im Fokus der Diagonale’19

Ein Wiener von Welt im Kino
Wer Hanno Pöschl einmal am Fernsehschirm, auf der Kinoleinwand oder auf der
Theaterbühne erleben durfte, wird den charismatischen Wiener wohl kaum wieder vergessen.
Als unverkennbare Verkörperung des archetypischen „Homo Austriacus“ wirkte der
Schauspieler Pöschl in zahlreichen Filmen, Fernsehserien und Theaterproduktionen mit. Nicht
selten gab er dabei den grantigen Hauptstädter oder den zwielichtigen Strizzi – vermeintlich
flache Rollen, die sich in seinem Falle bei näherer Betrachtung jedoch als durchaus
vielschichtige Figuren entpuppen. Die Aura der stets mit Verve und betonter Lässigkeit
verkörperten Rollen brachte Hanno Pöschl schließlich von Wien ins Weltkino.

In der Reihe Zur Person widmet sich die Diagonale’19 einer der interessantesten und nicht
zuletzt charismatischsten Schauspielpersönlichkeiten des Landes – ein Filmprogramm, das
entlang der Biografie von Hanno Pöschl auch ein Nachdenken über die jüngere Geschichte des
österreichischen Films ermöglicht.

Die Vita eines Tausendsassas
Oder: Vom Handwerk zum Schauspielhandwerk
Hanno Pöschls Biografie ist ebenso faszinierend und vielseitig wie seine schauspielerischen
Engagements. Aufgewachsen in Wien, arbeitete Pöschl nach einer abgeschlossenen
Konditorlehre als Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger,
Chauffeur bei einer Speditionsfirma sowie im Weinbau. Nach dem Besuch der
Schauspielschule Lamberg-Offer war er als Regieassistent und Artist beim Circus Roncalli
tätig.

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Seine Schauspielkarriere wiederum nahm am Theater ihren Beginn. So gastierte Hanno
Pöschl in Wien zunächst am Ensemble Theater, am Akademietheater sowie am
Schauspielhaus, wo er ab 1974 auch fest engagiert war. Sein markantes Spiel führte ihn
schließlich bis ans Wiener Burgtheater. Nach seinem Antritt in der Rolle des Fiscur in Ferenc
Molnárs Liliom wurde er dort ab 1992 zum fixen Ensemblemitglied unter Claus Peymann. Im
Laufe seiner Theaterkarriere war es die Zusammenarbeit mit Größen wie Hans Gratzer,
George Tabori oder Frank Castorf, die Pöschls Ruf als versierter Darsteller zunehmend stärkte.
Die filmische Adaption eines der bekanntesten österreichischen Theaterstücke markierte
1979 Hanno Pöschls Eintritt in die Filmwelt. Seine Rolle an der Seite von Helmut Qualtinger
und Birgit Doll in Maximilian Schells Geschichten aus dem Wiener Wald (AT 1979) nach Ödön
von Horváth legte den Grundstein für eine lange Filmkarriere. 1980 war Pöschl gemeinsam
mit Paulus Manker in Franz Novotnys Film Exit … Nur keine Panik (AT/BRD 1980) zu sehen.
Ein ebenso legendärer wie umstrittener Meilenstein des damals erst jungen sogenannten
neuen österreichischen Films.

Pöschls Filmkarriere nahm in der Folge weiteren Schwung auf. So trat er in zahlreichen
deutschsprachigen Film- und Fernsehproduktionen auf – oftmals mit seinem schelmischen
Grinsen und einem Charisma, das die typische Wiener Doppelbödigkeit selten von der Hand
weisen kann. Rollen in Kir Royal, Ein Fall für zwei, Der Alte, Derrick, Kaisermühlen Blues und
nicht zuletzt in Kottan ermittelt: Der Geburtstag (Folge 2) (R: Peter Patzak, AT 1977) sowie im
Österreichbild Die Industrie entlässt ihre Kinder (R: Claus Homschak, AT 1976) machten
Pöschl zu einem der bekanntesten Fernsehgesichter der 1980er-Jahre.

Der Stille Ozean © Filmarchiv Austria

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Als unbestrittener Höhepunkt im dichten Œuvre Hanno Pöschls sticht die Zusammenarbeit
mit dem deutschen Ausnahmeregisseur Rainer Werner Fassbinder kurz vor dessen frühem
Tod hervor: 1982 gehörte Pöschl zum Cast von Fassbinders letztem Spielfilm Querelle
(BRD/FR 1982), bei dessen Produktion er abermals auf Roger Fritz treffen sollte. Bereits 1981
hatte Hanno Pöschl im Roger-Fritz-Film Frankfurt Kaiserstraße gespielt. Einmal mehr agierte
Pöschl darin im zwielichtigen Milieu, mehr denn je in einer Rolle, die deutlich komplexer war als
auf den ersten Blick ersichtlich. Eine Rolle mit dissidentem, subversivem und queerem
Potenzial – wenn auch in einer gänzlich anderen Tonalität als in Fassbinders Meisterwerk
Querelle. Als Fassbinders Kameramann Xaver Schwarzenberger 1983 mit der Verfilmung von
Gerhard Roths Roman Der Stille Ozean (AT/BRD 1983) sein Regiedebüt feierte, konnte
Hanno Pöschl darin sein breites schauspielerisches Repertoire in einer weitaus ernsteren,
introvertierteren Rolle darbieten, ohne dabei auf seine unverkennbaren Gesten zu verzichten.

In den 1990er-Jahren trat Pöschl in der Rolle des Mechanikers Max in der Fernsehserie
Medicopter 117 in Erscheinung. Mit bemerkenswerter Ernsthaftigkeit und gleichzeitiger
schauspielerischer Leichtigkeit meisterte Hanno Pöschl selbst solch niederschwelligere
Formate. Sein Können, Milieus und mitunter eine ganze Welt mittels minimaler Gesten und in
kürzesten Auftritten erfahrbar zu machen, faszinierte auch das Weltkino: Auf einen
Gastauftritt in James Bond 007 – Der Hauch des Todes folgte 1995 ein ebensolcher in
Richard Linklaters legendärem in Wien gedrehtem Film Before Sunrise, der die Stadt mitsamt
ihren unverkennbaren Charakteren weit über die Grenzen hinaus bekannt machen sollte. Vor
seinem Rückzug aus der Schauspielerei knüpfte Pöschl 2008 in Götz Spielmanns
oscarnominiertem Film Revanche (AT 2008) ein letztes Mal an seine großen Kinorollen an.
Seither war der unnachahmliche Pöschl – ausgenommen ein kurzes Intermezzo in der
satirischen Fernsehserie BÖsterreich – kaum auf der Leinwand oder im Fernsehen zu sehen.

Der Wirt, der einst Schauspieler war
Zur Branche wie zu seinem künstlerischen Schaffen pflegt Hanno Pöschl seit jeher ein
schonungslos (selbst-)kritisches und erfrischend reflektiertes Verhältnis. Das mag mitunter
daran liegen, dass er stets ein zweites Standbein unterhielt. Als Gastronom schuf er mit dem
Kleinen Café am Wiener Franziskanerplatz einen legendären Szenetreffpunkt, den er auch
heute noch führt.

2019 feiert Hanno Pöschl seinen 70. Geburtstag. Ihn über seine bewegte und bewegende
Karriere sprechen zu hören ist weitaus mehr als eine bloße Aneinanderreihung von Anekdoten.
Mehrere Jahrzehnte österreichischer und internationaler Film- und Kinogeschichte werden
lebendig und in all ihren Facetten und Widersprüchen erfahrbar. Die Diagonale blickt voller
Vorfreude auf eine erhellende und heitere Reise durch das Œuvre des Schauspielers Hanno
Pöschl.

Das Filmprogramm Zur Person: Hanno Pöschl versteht sich komplementär und ergänzend
zum historischen Spezialprogramm Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en).

Filmprogramm Zur Person: Hanno Pöschl
— Der Stille Ozean (R: Xaver Schwarzenberger, AT/BRD 1983)
— Die Industrie entlässt ihre Kinder (R: Claus Homschak, AT 1976)
— Exit … Nur keine Panik (R: Franz Novotny, AT/BRD 1980)
— Geschichten aus dem Wiener Wald (R: Maximilian Schell, AT 1979)
— Kottan ermittelt: Der Geburtstag (Folge 2) (R: Peter Patzak, AT 1977)
— Querelle (R: Rainer Werner Fassbinder, BRD/FR 1982)
— Revanche (R: Götz Spielmann, AT 2008)

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In Referenz

My Talk with Florence © Paul Poet

Nicht selten bleibt es Festivals, Cinematheken und Kinos mit Programmanspruch vorbehalten,
Film in größeren Zusammenhängen zu positionieren, historische Referenzlinien aufzuzeigen
oder Filme vor dem vorzeitigen Vergessen zu bewahren. Die Schiene In Referenz sucht nach
derartigen Linien und setzt Klammern im Festivalprogramm. Heimisches Filmschaffen wird
mit sich selbst und mit internationalen Positionen in Dialog gebracht, Aktuelles mit
historischen Specials und Rahmenprogrammen verschaltet. So wird die Leinwand zum
Knotenpunkt für eine Vielzahl von roten Fäden, die sich durch die Diagonale ziehen.

An Referenz: Über-Bi,der: Projizierte Weib,ichkeit(en)

Rose McGowan trifft Paul Poet trifft Alec Empire
Am Festivalsamstag lädt die Diagonale zum exklusiven Talk mit Rose McGowan. Die
weltbekannte Schauspielerin, Aktivistin und Autorin spricht über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo
sowie ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im (US-)Filmbusiness und darüber hinaus.
Rose McGowan, geboren 1973, ist Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Musikerin,
Unternehmerin und nicht zuletzt Aktivistin. Sie tritt zudem als Rednerin auf, um das öffentliche
Bewusstsein für Themen wie Empowerment zu schärfen. In ihrem Buch „BRAVE“ wirft sie
einen schonungslosen Blick auf die Herausforderungen, mit denen sie in ihrem Leben
konfrontiert war – vom Aufwachsen in einem Kult bis zu ihrem Weg nach Hollywood. Die 2018
veröffentlichte Autobiografie wurde rasch zu einem Bestseller der New York Times. Als
Aktivistin und Künstlerin hat sich Rose McGowan der Förderung eines gesellschaftlichen
Wandels verschrieben. Im vergangenen Jahr wurde sie vom Time Magazine zu einer der
Personen des Jahres gekürt. Als Schauspielerin trat Rose McGowan in Filmen wie The Doom
Generation, Scream, Jawbreaker und Planet Terror auf. Zudem spielte sie in der Fernsehserie
Charmed. Ihr Regiedebüt Dawn wurde beim Sundance Film Festival für den Grand Jury Prize
nominiert.
— Termin: Samstag, 23. März, 17.30 Uhr, Hotel Wiesler, Salon Frühling

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Rose McGowan © Claire Rothstein              Alec Empire © The Hellish Vortex

Ebenfalls am Samstag gelangt – quasi als Brückenschlag zum Talk mit Rose McGowan – Paul
Poets aufrüttelnder Dokumentarfilm My Talk with Florence (AT 2015) mit Livevertonung durch
Alec Empire zur Aufführung. In einer ungeschnittenen Interviewsequenz berichtet Poets
Protagonistin Florence Burnier-Bauer Unfassbares: eine Geschichte unzähliger Missbräuche
in einem von Gewalt geprägten Leben, u. a. in der Kommune Otto Muehls am Friedrichshof.
Ungefiltert treffen Poets Fragen auf eine beeindruckend reflektierte, offene Frau, die sich in
diesem Film endlich in selbstbewusster Geste mitteilen kann. So steht der Festivalsamstag
ganz im Zeichen kämpferischer Frauen, die auch das Publikum in die (reflexive) Pflicht
nehmen.

Im Rahmen des Kino-Konzerts wird zudem das Mediabook zum Film My Talk with Florence
präsentiert, das wiederum eine Buchbeilage mit Beiträgen von Rose McGowan (!) sowie von
Stoya, Marina Richter, Helga Pregesbauer und Florence Burnier-Bauer enthält. Auch eine
Bonus-CD mit dem Filmsoundtrack von Alec Empire ist beigelegt. Anlässlich des Release der
DVD-Edition von My Talk with Florence (Trost, Cargo/Indigo) wird das Screening an diesem
Abend außerdem live von Alec Empire (Musikproduzent, Komponist und DJ) begleitet.

Medienwerkstatt Wien und Golden Pixel Cooperative: „Points of View … In Dialogue“
Das Kurzfilmprogramm „Points of View … In Dialogue“ wiederum, das anlässlich des 40-
jährigen Bestehens der Medienwerkstatt Wien zusammengestellt wurde, widmet sich Fragen
der Repräsentation, Inszenierung und Darstellung von Weiblichkeit(en). Videos aus den
1980er-Jahren treten in Dialog mit Produktionen der in Arbeitsweise und politischer
Denkweise wahlverwandten Golden Pixel Cooperative. Im Anschluss: Diagonale im Dialog mit
Gerda Lampalzer-Oppermann (Medienwerkstatt Wien), Christiana Perschon (Golden Pixel
Cooperative, Filmemacherin Sie ist der andere Blick u. a.) und Antonia Rahofer.

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Bonjour Tristesse © Filmarchiv Austria

Bonjour Tristesse und Hurra für Frau E.
Die 17-jährige Cécile (Jean Seberg) verbringt den Sommer mit ihrem Vater an der Côte d’Azur.
Françoise Sagans Roman diente als Vorlage des amerikanischen Technicolor-Klassikers
Bonjour Tristesse (R: Otto Preminger, US/GB 1958). Als Vorfilm zeigt die Diagonale Hurra für
Frau E. von Günter Peter Straschek (BRD 1966). Nur acht Jahre trennen Bonjour Tristesse
von Strascheks Film über das Schicksal einer alleinerziehenden Mutter. Zwei Regisseure mit
österreichischen Wurzeln erzählen somit von Weiblichkeitsbildern des modernen Kinos und
ihrer Kulturgeschichte. Die beiden Filme laufen in Referenz zum historischen Special. Daran
anknüpfend verfasst der Autor Magnus Klaue einen Essay, der Motive aus dem Special
aufgreift. Der Text wird bei der Vorstellung im Kino aufgelegt und anschließend publiziert.

Romy – Portrait eines Gesichts
Romy – Portrait eines Gesichts (R: Hans-Jürgen Syberberg, BRD 1967) zeigt Romy Schneider
beim Skiurlaub in Kitzbühel. In sehr persönlichen Gesprächen mit Hans-Jürgen Syberberg
denkt sie über ihr Leben und ihre Karriere nach – vergleichbar und doch ganz anders als beim
Interview 14 Jahre später mit Michael Jürgs für den „Stern“, das als Grundlage für den Film
3 Tage in Quiberon (R: Emily Atef, DE/AT/FR 2018) mit Marie Bäumer und Birgit Minichmayr
dienen sollte, der ebenfalls bei der Diagonale zu sehen sein wird. Im Anschluss an Atefs
gefeierten Film tritt die Regisseurin mit dem Journalisten Rüdiger Suchsland in einen
ausführlichen Dialog über Mythos und Inszenierung der Schauspielerin Romy Schneider.

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Johann Lurf © Vladimir Canic                   Cavalcade © sixpackfilm

In Referenz: Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft.

Sowohl im Diagonale'19-Trailer Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft. – gestaltet von
Johann Lurf – als auch in dessen Kurzfilm Cavalcade (AT 2019) verweist ein auf einem
seichten Fluss scheinbar schwebendes, sich drehendes und an der Seitenwand op-artig
gestaltetes Wasserrad auf die Täuschungen, die im Prozess des Filmsehens zwischen
aufgenommener und wahrgenommener Bewegung entstehen. Von einem anderen (Teufels-)
Kreislauf – aus Angst, Bedrohung und Hetze – erzählen die Textinserts im Festivaltrailer, die
die Mechanismen des Films auf die Mechanismen nationalistischer Politik übertragen.
In Referenz zum Trailer präsentiert Johann Lurf ein eigens kuratiertes Kurzfilmprogramm:
„Agitation-Ästhetik-Politik“ versammelt historische und aktuelle Filmarbeiten, die politisches
Denken, Sprechen, Handeln und Filmemachen als gegenwärtig dringlich ausweisen. Mit
Filmen von Harun Farocki, Karpo Godina, Meredith Lackey u. a.

Mit ★ (AT 2019) knüpft ein weiterer Programmpunkt im Festival an das Œuvre Johann Lurfs
an. Der Filmemacher sammelte aus nicht weniger als 586 Filmen alle „reinen“ Sternenhimmel
und montierte sie chronologisch gereiht aneinander – von 1905 quer durchs All bis 2018. ★ ist
ein stetig wachsender Film, dessen neueste Version ab sofort auf jeder Diagonale im Nachtslot
gezeigt wird. Ein grandioser Sternenatlas der Filmgeschichte.

Ausstellung im Kunsthaus Graz
Vom 13. März bis 22. April 2019 zeigt Johann Lurf im Kunsthaus Graz zudem die gemeinsam
mit Laura Wagner produzierte Serie Earth Series sowie Cavalcade, das wichtigste Bildelement
und Prop seines neuesten Kurzfilms wie auch des Trailers für die Diagonale’19.
— Eröffnung: Dienstag, 12. März 2019, 19 Uhr
— Gespräch und Screenings – Jun Yang vs. Johann Lurf: Dienstag, 19. März 2019, 17–18 Uhr

„Im Rahmen der Diagonale zeigt Johann Lurf im Kunsthaus Graz die gemeinsam mit Laura
Wagner entstandene Serie Earth Series neben Cavalcade, einem Bildelement und Prop seines
neuesten Kurzfilms und Trailers für die Diagonale. Das Wasserrad mit aufgemalten
konzentrischen Mustern fügt sich mit den Bildmontagen aus Filmstills des Planeten Erde zu
einer konzentrierten Ausstellung über visuelle Täuschungen im Bewegtbild: eine aufregend-
sinnliche Untersuchung des filmischen Realitäts-, Illusions- und Imaginationspotenzials.
           — Katrin Rosalind Bucher Trantow, Chefkuratorin Kunsthaus Graz

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Greek Diary © Clément Martz

In Referenz: Heinz Trenczak zum 75. Geburtstag

Heinz Trenczak ist Chronist und Begleiter des öffentlichen Lebens in Graz. Immer mit dabei:
seine Kamera. In Greek Diary (AT 2018) begleitet er eine Gruppe Helfer/innen und
dokumentiert die Verhältnisse in den Flüchtlingslagern in Griechenland und Serbien nach der
Schließung der Balkanroute 2016. Im Anschluss an das Filmscreening am Festivalsamstag:
Diagonale im Dialog mit Heinz Trenczak, Paul Hofmann (Kinemathek im Ruhrgebiet) und
Heidrun Primas (Forum Stadtpark).

Filmprogramm In Referenz
— My Talk with Florence (R: Paul Poet, AT 2015)
Kino-Konzert mit Alec Empire

— Kurzfilmprogramm „Points of View … In Dialogue“
——— Über Vergewaltigung (R: Ilse Gassinger, Gerda Lampalzer, Anna Steininger, AT 1984)
——— Verzehren/Verzerrt (R: Ilse Gassinger, Anna Steininger, AT 1984)
——— Im Original farbig (R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1986)
——— Matière & Memory (R: Andrea van der Straeten, AT/BRD 1989)
——— Double 8 (R: Christiana Perschon in Kollaboration mit Linda Christanell, AT 2016)
——— Was ausgestellt wird (R: Nathalie Koger, AT 2012)
Im Anschluss: Diagonale im Dialog

— Bonjour Tristesse (R: Otto Preminger, US/GB 1958)
— Vorfilm: Hurra für Frau E. (R: Günter Peter Straschek, BRD 1966)

— Romy – Portrait eines Gesichts (R: Hans-Jürgen Syberberg, BRD 1967)

— Kurzfilmprogramm „Agitation-Ästhetik-Politik“ – kuratiert von Johann Lurf
——— Cablestreet (R: Meredith Lackey, US 2019)
——— Marganith (R: Tzion Abraham Hazan, IL 2012)
——— Nicht löschbares Feuer (R: Harun Farocki, BRD 1969)
——— Zdravi ljudi za razonodu (Healthy People for Fun) (R: Karpo Godina, YU 1971)
——— O ljubavnim veštinama ili film sa 14441 kvadratom
(On the Art of Loving or Film with 14441 Frames) (R: Karpo Godina, YU 1972)
——— Österreich! (R: Hubert Sielecki, AT 2001)

— ★ (R: Johann Lurf, AT 2019)

— Greek Diary (R: Heinz Trenczak, AT 2018)
Im Anschluss: Diagonale im Dialog

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Theater-, Kino-,
Holzarbeit

Ludwig Wüst © Diagonale/Miriam Raneburger

Eine Kooperation der Diagonale mit dem Schauspielhaus Graz

Er ist Tischler, Theater- und Filmemacher, ist ein im positiven Sinne Getriebener, ein
„Maverick des österreichischen Kinos“ (Alexander Horwath): Ludwig Wüst zählt zu den wohl
ungewöhnlichsten Figuren im heimischen Autorenfilmschaffen. Sein jüngster Film
AUFBRUCH, der am 8. März in den heimischen Kinos starten wird, feierte im Forum der
Berlinale 2018 Uraufführung, bevor er bei der letztjährigen Diagonale seine
Österreichpremiere erlebte. In erstmaliger Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz spürt
die Diagonale’19 nun dem vielseitigen Schaffen der veritablen Ausnahmeerscheinung Ludwig
Wüst nach: Theater-, Kino-, Holzarbeit – ein In Referenz-Tribute in drei Teilen.

Neben seiner Arbeit als Filmregisseur und Theatermacher tritt Wüst auch als versierter
Tischler in Erscheinung. Häufig greifen diese drei Rollen in seinem Schaffen ineinander, nicht
selten fungieren die Felder als kommunizierende Gefäße. So wird die Diagonale’19 nicht nur
ausgewählte Filme von Ludwig Wüst zur Aufführung bringen und seinen Zugang zu Film und
Kino mit einem von ihm kuratierten internationalen Kurzfilmprogramm beleuchten, sondern
auch die Arbeit am Material Holz sowie auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in den Fokus
rücken.

Neuland betritt das Festival des österreichischen Films dabei mit einer umfangreichen
Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz: Am Donnerstag, dem 21. März, feiert Ludwig
Wüsts Inszenierung von August Strindbergs Fräulein Julie in HAUS EINS des Schauspielhaus
Graz Premiere. Die Besetzung dieses Theaterabends ist prominent: Gerhard Balluch,
Shootingstar Julia Franz Richter (u. a. L’ANIMALE von Katharina Mückstein, Trakehnerblut
von Andreas Herzog und Christopher Schier) und Margarethe Tiesel (u. a. Paradies: Liebe von
Ulrich Seidl, Das ewige Leben von Wolfgang Murnberger).

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