Programm-präsentation '19 - Diagonale
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Programm- 6. März, 10.30 Uhr Steiermärkische Sparkasse, Schloßbergsaal, Graz 7. März, 10.30 Uhr BRUDER, Wien Sperrfrist: 7. März, 12 Uhr präsentation Pressematerial: diagonale.at/presse ’19
Sehr geehrte Redakteurinnen und Redakteure! 2019 versammelt die Diagonale Filme, die ein euphorisches Plädoyer für das Kino formulieren und ein nur vermeintlich in die Jahre gekommenes Medium aus der Reserve locken. Filme, deren Wirkmacht und Strahlkraft sich ausschließlich auf der Leinwand des Lichtspieltheaters vollends entfalten. Im vierten Jahr des jüngst bis 2021 verlängerten Intendantenduos Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber präsentiert das Festival des österreichischen Films ein pluralistisches Programm, an dessen Beginn der außergewöhnliche Eröffnungsfilm Der Boden unter den Füßen (AT 2019) von Marie Kreutzer steht. Blickachsen in und durch das heurige Festival eröffnen die Spezialprogramme. Im besten Fall legen sie zusätzliche Fährten durch das dichte Programmangebot. Vom Eröffnungsfilm über das historische Special Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) und die Programmschiene Zur Person: Hanno Pöschl bis hin zum Ludwig-Wüst-Tribute Theater-, Kino-, Holzarbeit lädt das Festival des österreichischen Films zu einer hoffentlich erhellenden und elektrisierenden Reise des Kinoerlebens durch 100 Jahre Filmgeschichte. Als Herzstück des Festivals bilden die Wettbewerbsfilme den Rahmen für zahlreiche Uraufführungen respektive Österreichpremieren, die aktuelle Produktionen hier nach Präsentationen bei namhaften internationalen Festivals erfahren. Wiederaufführungen im Jahresrückblick zeichnen darüber hinaus ein umfassendes und repräsentatives Bild des gegenwärtigen heimischen Filmschaffens. Als lebendiger Treffpunkt für Filmbegeisterte aus dem In- und Ausland zeigt die Diagonale 112 aktuelle österreichische Spiel-, Dokumentar-, Kurz-, Animations- und Experimentalfilme im Wettbewerb und vergibt Österreichs höchstdotierte Filmpreise, darunter die beiden Großen Preise Spiel- und Dokumentarfilm des Landes Steiermark. Der Kartenvorverkauf startet am 13. März um 10 Uhr. Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung und stehen jederzeit gerne für Rückfragen bereit! Ihr Diagonale-Pressebüro Matthias K. Heschl Dewi K. Kostial Samira Saad Ece Isil Sahin Matthias K. Heschl Samira Saad T +43 (1) 595 45 56–21 T +43 (1) 595 45 56–18 M +43 (0) 664 834 28 80 M +43 (0) 699 150 288 67 Dewi K. Kostial Ece Isil Sahin T +43 (1) 595 45 56–18 T +43 (1) 595 45 56–18 M +43 (0) 650 91 05 705 Büro Wien Büro Graz Rauhensteingasse 5/5 c/o Hotel Weitzer, Grieskai 12 1010 Wien 8020 Graz T +43 (1) 595 45 56 T +43 (316) 822 818 F +43 (1) 595 45 56–10 F +43 (316) 822 818–10 Diagonale #denktweiter Diese Pressemappe wurde auf 100 % Recyclingpapier gedruckt. Cover: ENE MENE © Simone Hart 2 / 36
Inhalt 04 Programm in Zahlen & Diagonale im Dialog 05 Zum Wettbewerb 06 Spielfilm 07 Dokumentarfilm 08 Kurzfilm 09 Innovatives Kino 10 Filmpreise & Jurys 11 Historisches Special: Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) 16 Zur Person: Hanno Pöschl 19 In Referenz 24 Theater-, Kino-, Holzarbeit 27 Tickets 28 Diagonale #denktweiter 29 Für immer Kino! – Die Diagonale dankt ihren geschätzten Partner/innen! 32 Partnerstatements 34 Dank 3 / 36
Programm in Zahlen & Diagonale im Dialog Das Programm in Zahlen An sechs Tagen präsentiert die Diagonale’19 insgesamt 180 Filme und Videos im Rahmen von 143 Vorstellungen in vier Festivalkinos. Der Wettbewerb umfasst 112 Filme und wurde aus insgesamt rund 500 aktuellen Einreichungen aller Längen und Genres zusammengestellt: Spielfilme, abendfüllende dokumentarische Arbeiten, aber auch Kurz- und Experimentalfilme bzw. -videos. 71 Filme feiern im Rahmen der Wettbewerbe der Diagonale’19 ihre Premiere, 43 davon als Uraufführung. Als regulärer Teil des Wettbewerbs versammelt der Jahresrückblick zwölf abendfüllende Spiel- und Dokumentarfilme, die im letzten Jahr bereits im Kino zu sehen waren. Sechs internationale Koproduktionen mit minoritär österreichischem Anteil zeigt die Programmschiene Spektrum außerhalb des Wettbewerbs. Drei Produktionen laufen zudem außer Konkurrenz. Gäste auf der Diagonale’19: Diagonale im Dialog Begegnungen mit zentralen Figuren des (heimischen) Filmschaffens ermöglicht seit 2017 die Reihe Diagonale im Dialog. Mit Gesprächen zu eingangs gezeigten Filmen öffnet sich der Kinoraum seither für anregende Diskussionen mit illustren Gästen: So spricht heuer etwa die international preisgekrönte Regisseurin Emily Atef im Anschluss an die Vorführung ihrer gefeierten Annäherung an Romy Schneider, 3 Tage in Quiberon (DE/AT/FR 2018), mit Journalist Rüdiger Suchsland über Mythos und Inszenierung der Schauspielerin. Über seine Rolle in Martin Šulíks österreichisch-tschechisch-slowakischem Roadmovie Dolmetscher (AT/CZ/SK 2018) tauscht sich unterdes Peter Simonischek mit der Journalistin Ute Baumhackl aus. Eine weitere Schauspielkoryphäe ist Hanno Pöschl. Ihm widmet die Diagonale’19 die Reihe Zur Person. Im Anschluss an Rainer Werner Fassbinders Meisterwerk Querelle (BRD/FR 1982) gewährt er mit dem Journalisten und Autor Claus Philipp tief- greifende Einblicke in sein internationales Wirken. Nach der Österreichpremiere von JIBRIL (DE 2018) treten zudem die Regisseurin Henrika Kull und die 1987 in Wien geborene Kamerafrau Carolina Steinbrecher in einen ausgedehnten Dialog mit der Filmemacherin Mirjam Unger. Auf Ein ganz normaler Tag (R: Heide Pils, AT 1977) aus der ORF-Reihe „Geschichten aus Österreich“ im Rahmen des historischen Specials folgt ein Gespräch der beiden in den 1970er- und 1980er-Jahren wegweisenden Fernsehmacherinnen Heide Pils und Trautl Brandstaller (Prisma u. a.) mit Waltraud Langer (Chefredakteurin Magazine ORF) und der Filmkritikerin Alexandra Zawia, deren gemeinsam mit Michelle Koch verfasster Essay Ausgangspunkt der Filmreihe Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) ist. In Referenz dazu zeigt die Diagonale das Kurzfilmprogramm „Points of View ... In Dialogue“ anlässlich des 40- Jahr-Jubiläums der Medienwerkstatt Wien, das Videos aus den 1980er-Jahren mit jenen der Golden Pixel Cooperative konfrontiert. Gerda Lampalzer-Oppermann (Medienwerkstatt Wien) und Christiana Perschon (Golden Pixel Cooperative, Filmemacherin Sie ist der andere Blick u. a.) diskutieren im Anschluss mit Antonia Rahofer. Mit Heinz Trenczak gibt zudem ein Chronist und Begleiter des öffentlichen Lebens in Graz Einblicke in seine neueste Arbeit Greek Diary (AT 2018). Nach der Vorstellung spricht er mit Paul Hofmann (Kinemathek im Ruhrgebiet) und Heidrun Primas (Forum Stadtpark). Und schließlich ist es Ludwig Wüst – die Diagonale’19 widmet ihm in Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz ein dreiteiliges Tribute – der im Anschluss an die Vorstellung seines wegweisenden Films Das Haus meines Vaters (AT 2012) im ausgedehnten Gespräch mit dem Kulturjournalisten Stefan Grissemann seine Herangehensweise zwischen Theater-, Kino- und Holzarbeit erläutert. — Unterstützt von der Diagonale-Hauptsponsorin Steiermärkische Sparkasse Außerdem: Die weltbekannte Schauspielerin, Aktivistin und Autorin Rose McGowan spricht im Vorfeld des von Alec Empire live vertonten Films My Talk with Florence (R: Paul Poet, AT 2015) über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo und ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im (US-)Filmbusiness und in anderen Bereichen. 4 / 36
Zum Wettbewerb der Diagonale’19 Filme aller Genres und Längen. Kino aus Österreich. Der Charakter der Diagonale ist bekannt. Und doch ist es Jahr für Jahr Herausforderung und Grenzgang, sich ihr anzunähern. Grenzgang deshalb, weil die Diagonale ganz grundsätzlich schon immer ein Stück weit „dazwischensteht“: zwischen den Stühlen, zwischen Branche und Publikum, zwischen präziser Auswahl und Werkschau – die sie längst nicht mehr sein will und mangels Programmplatz auch nicht sein kann, letztlich aber doch insofern in gewisser Weise ist, als sie den Anspruch verfolgt, einen repräsentativen Überblick über das jeweilige Kinojahr zu geben. Zwischen den Stühlen auch deshalb, weil sie sich zwischen rezenten Arbeiten und historischer Kontextualisierung positioniert. Einmal im Jahr verdichtet die Diagonale den österreichischen Film auf sechs konzentrierte Festivaltage. Sie bietet ein Angebot ohne Algorithmus: handgemacht und damit fehler-, aber auch enthusiasmusanfällig. Das Programm der Diagonale’19 bietet Anreize für weiter- führende Diskussionen – von einzelnen Filmen ausgehend oder zwischen den einzelnen Programmen entstehend. In politisch bewegten Zeiten neigt die Kunst zur Propaganda. Umso bemerkenswerter sind jene Arbeiten, die sich politischer Hysterie und fetischisierter Bekenntniskultur verweigern, ideologische Fixierungen gekonnt aufbrechen oder vorab umschiffen. Filme, die sich von Themen, die „gerade jetzt“ wichtig scheinen, unbeeindruckt zeigen, dafür umso inniger und mit größter Zuwendung ihrer künstlerischen Vision folgen. Der heurige Wettbewerb der Diagonale folgt Ausgrabungen – tatsächlichen und persön- lichen –, folgt schaufelnden Baggergiganten und verdrängten österreichischen wie inter- kulturellen Familien- und Emanzipationsgeschichten. Zeigt menschengemachten Horror und allzu menschliche Monster: von den Geistern eines abstrakt gewordenen Kapitalismus bis zu den Geistern der Vergangenheit, die vielleicht nur die Erinnerungsmaschine Kino treffsicher zu beschwören vermag. Hier dolce vita, da Grenzerfahrung, hier Subkultur- schönheit, da Kunstbetriebspragmatismus. Während die Kurzfilme länger werden, scheinen die Genregrenzen zunehmend porös. Wo sie aufbrechen, regiert die Poesie. Die Diagonale’19 verspricht Leinwandgedichte, High-Speed-Pixelstürme und entschleunigte, präzise Beobachtungen, investigative Dokumentarfilme und zuversichtlich stimmende Kurzspielfilme, treffsichere Komödien und Lichtspielträumereien. Ihre Filme führen vom kalifornischen Golf ins Café Florida in Wien Ottakring, vom oberösterreich- ischen Vierkanthof ins Innerste der Kinoapparatur. Neue Stimmen und Nuancen, Tradiertes und Verkanntes. Das österreichische Kino zeigt sich unbeeindruckt selbstbewusst. Eine Orientierungshilfe im dichten Programm gibt der Spielplan in der Mitte des Festival- guides. Drei Farben – Rot für Spielfilme, Grün für Dokumentarfilme und Blau für Innovatives Kino – erleichtern die Navigation und weisen darauf hin, dass sich ein anhaltender Trend des Kinos auch im Programm der Diagonale wiederfindet: Die zunehmende Auflösung von Genre- und Gattungsgrenzen schlägt sich punktuell in der Zusammenstellung der Kurzfilm- programme nieder und positioniert experimentelle Arbeiten, Musikvideos, Spiel- und Dokumentarfilme zueinander. In Graz zeigt sich der österreichische Film in all seinen Rollen und wirft möglicherweise deutlicher als zuletzt die Frage auf, unter welchen gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und ideengeschichtlichen Prämissen und Bedingungen der österreichische Film derzeit agiert. Der Wettbewerb der Diagonale’19 liefert einmal mehr einen Querschnitt, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu verfolgen, und zeigt Facettenreichtum in Ästhetiken, Narrativen und Figuren. Im besten Fall ermöglicht er in seiner verdichteten und kompakten Form zudem Rückschlüsse auf den Status quo des österreichischen Films. — Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber 5 / 36
Wettbewerb Spielfilm Die Kinder der Toten © Ulrich Seidl Filmproduktion 3 Tage in Quiberon JOY von Emily Atef * von Sudabeh Mortezai * — Spektrum, Out of Competition — Jahresrückblick 303 KAVIAR von Hans Weingartner von Elena Tikhonova * — Jahresrückblick — Österreichpremiere ANGELO Die Kinder der Toten von Markus Schleinzer * von Kelly Copper und Pavol Liška * — Jahresrückblick — Österreichpremiere Bewegungen eines nahen Bergs NEVRLAND von Sebastian Brameshuber * von Gregor Schmidinger * — Österreichpremiere — Österreichpremiere Der Boden unter den Füßen SCHAUSPIELERIN von Marie Kreutzer * von Tobias Hermeling * — Österreichpremiere, Eröffnungsfilm — Österreichpremiere Chaos Styx von Sara Fattahi von Wolfgang Fischer — Jahresrückblick The Dark von Justin P. Lange und Klemens Hufnagl To the Night — Jahresrückblick von Peter Brunner * — Österreichpremiere Dolmetscher von Martin Šulík Der Trafikant — Spektrum, Out of Competition von Nikolaus Leytner — Jahresrückblick Erik & Erika von Reinhold Bilgeri * Womit haben wir das verdient? — Jahresrückblick von Eva Spreitzhofer * — Jahresrückblick Garten von Peter Schreiner * Die Wunderübung — Österreichpremiere von Michael Kreihsl — Jahresrückblick JIBRIL von Henrika Kull * — Spektrum, Out of Competition, Österreichpremiere * Regie anwesend (Stand: 5. März) 6 / 36
Wettbewerb Dokumentarfilm Erde © NGF Der Bauer zu Nathal Introduzione all’oscuro von Matthias Greuling und David Baldinger * von Gastón Solnicki — Jahresrückblick — Spektrum, Out of Competition DIE TAGE WIE DAS JAHR DIE MELANCHOLIE DER MILLIONÄRE von Othmar Schmiderer * von Caspar Pfaundler * — Österreichpremiere Refugee Lullaby Eine eiserne Kassette von Ronit Kertsner * von Nils Olger * — Uraufführung Eisenberger – Kunst muss schön sein, The Remains – Nach der Odyssee sagt der Frosch zur Fliege von Nathalie Borgers * von Hercli Bundi * — Uraufführung — Spektrum, Out of Competition, Österreichpremiere Sea of Shadows Erde von Richard Ladkani * von Nikolaus Geyrhalter * — Österreichpremiere — Österreichpremiere Sie ist der andere Blick Das erste Jahrhundert des Walter Arlen von Christiana Perschon * von Stephanus Domanig * Szenen meiner Ehe Exploring Hans Hass von Katrin Schlösser * von Oliver Bruck * — Uraufführung — Uraufführung Una Primavera GEHÖRT, GESEHEN – Ein Radiofilm von Valentina Primavera * von Jakob Brossmann und David Paede * — Österreichpremiere — Uraufführung WALDEN The Green Lie von Daniel Zimmermann * von Werner Boote * Welcome to Sodom — Jahresrückblick von Florian Weigensamer und Christian Krönes * In der Kaserne — Jahresrückblick von Katharina Copony * You Only Die Twice — Uraufführung von Yair Lev * INLAND — Spektrum, Out of Competition von Ulli Gladik * — Uraufführung * Regie anwesend (Stand: 5. März) 7 / 36
Wettbewerb Kurzfilm (bis 65 min) UNDER THE UNDERGROUND © Phillipp Bevanda Kurzspielfilme SLEEP Das Buch Sabeth Robin Fraser von Florian Kogler * Das Bild im Haus — Uraufführung — Österreichpremiere von David Lapuch * — Uraufführung Die Sünderinnen vom Höllfall de fac-to von Veronika Franz und Severin Fiala * von Ekaterina Shapiro-Obermair und Durch die Nacht mit Alexandra Wachter * von Tim Oppermann und Julia Über das Ende hinaus — Österreichpremiere Philomena Baschiera * von Gloria Dürnberger Stern * — Uraufführung — Uraufführung Eigentlich vergangen von Nicole Foelsterl * ENE MENE Der Wächter — Österreichpremiere von Raphaela Schmid * von Albin Wildner * — Uraufführung — Uraufführung False Memories von Michael Simku, Ulrich A. Reiterer Fisch lernt fliegen Zufall & Notwendigkeit und Marlene Maier * von Deniz Cooper * von Nicolas Pindeus * — Uraufführung — Österreichpremiere — Uraufführung Fleischwochen FREIGANG von Joachim Iseni * von Martin Winter * Kurzdokumentarfilme — Uraufführung — Österreichpremiere 27. Februar In Trout We Dust Guy proposes to his girlfriend on a von Marie-Thérèse Jakoubek * von Dieter Kovačič * mountain — Österreichpremiere — Uraufführung von Bernhard Wenger * — Uraufführung 60 Elephants. Episodes of a Theory Jeanne et Antoine de B. von Michael Klein und Sasha Pirker * von Anne de Boismilon * Kalb Anja und Serjoscha — Österreichpremiere von Franz Quitt * — Österreichpremiere von Ivette Löcker * Mein Bruder kann tanzen Antarctic Traces von Felicitas Sonvilla * l’Oasis von Michaela Grill — Österreichpremiere von Max Hammel * — Uraufführung — Uraufführung Remapping the origins Brief aus Brennberg von Johannes Gierlinger * Schwestern von Florian Moses Bayer * von Patrick Holzapfel * Sabaudia — Uraufführung — Uraufführung von Lotte Schreiber * Die Schwingen des Geistes UNDER THE UNDERGROUND von Albert Meisl * von Angela Christlieb * — Österreichpremiere — Uraufführung * Regie anwesend (Stand: 5. März) 8 / 36
Wettbewerb Innovatives Kino Animations- & Experimentalfilm, Musikvideos Victoria © sixpackfilm Innovatives Kino Langfilm Elektro Guzzi – MINEY MICK Rising von Lisa Kortschak und Gregor von Stefan-Manuel Eggenweber * Rihaction Mahnert * — Uraufführung von Neil Young * — Uraufführung — Uraufführung Schmieds Puls – SUPERIOR Fallen von Milena Czernovsky, Caroline von Klaus Schuster * Haberl und Lilith Kraxner * Innovatives Kino Kurzfilme Gertrud & Tiederich SOAP&SKIN – ITALY & (THIS IS) Nationalismus ist Gift für die von Josef Dabernig * WATER Gesellschaft. von Ioan Gavriel und Anja Plaschg * Hure x 552 von Johann Lurf * von Anatol Bogendorfer * steifheit 1–3 / 7 — Out of Competition, Trailer von Albert Sackl * Hyäne Fischer – Im Rausch der Zeit A Week with Azar von Kurdwin Ayub * TESTA von Tara Najd Ahmadi * — Uraufführung von Karl-Heinz Klopf * — Österreichpremiere It has to be lived once and dreamed to forget animistica twice von Lydia Nsiah * von Nikki Schuster von Rainer Kohlberger * — Uraufführung Apfelmus — Österreichpremiere tx-reverse von Alexander Gratzer * The Magical Dimension von Martin Reinhart und — Uraufführung von Gudrun Krebitz * Virgil Widrich * Armageddon — Uraufführung Mária Vörösben (Mary in Red) von Kurdwin Ayub * von Eszter Katalin Victoria DAS BILD DAS NICHTS — Österreichpremiere von Lukas Marxt * ANZUBIETEN HAT — Österreichpremiere Metempsychosis von Bruno Siegrist * von Nigel Gavus * W O W (Kodak) — Uraufführung — Uraufführung von Viktoria Schmid * Brief an eine Tochter — Uraufführung Mk.10,25 von Wilbirg Brainin-Donnenberg * von Meinhard Rauchensteiner * Water and Clearing — Uraufführung — Uraufführung von Siegfried A. Fruhauf * Cavalcade Monolink – Swallow WHERE DO WE GO von Johann Lurf * von Nicola von Leffern * von Siegfried A. Fruhauf * — Österreichpremiere — Uraufführung Who’s Afraid Of RGB Chris Imler – Fahrvergnügen Muybridge’s Disobedient Horses von Billy Roisz * von Dagmar Schürrer von Anna Vasof * — Uraufführung The Courser Notes on Noise 01 Hoffmann’s Hymn Winter Bienen von Lisa Truttmann * von Norbert Pfaffenbichler von Josephine Ahnelt * DECODING The iPhone Xs: A — Uraufführung The Woman Who Turned Into A Techno-Magical Portal ORE Castle von Karin Ferrari * von Claudia Larcher * von Kathrin Steinbacher * DIVES – Waiting — Uraufführung Wreckage takes a holiday von Kevin Pham * Paris Episoden von Jennifer Mattes * — Uraufführung von Friedl vom Gröller * — Uraufführung DONT KNOW WHAT Plum Circus von Thomas Renoldner * von Katrina Daschner * — Uraufführung — Uraufführung * Regie anwesend (Stand: 5. März) 9 / 36
Filmpreise & Jurys Jahr für Jahr würdigt die Diagonale jene vielfältigen Kreativleistungen, die mit der Produktion eines Films verbunden sind, und verleiht Österreichs höchstdotierte Filmpreise, allen voran die Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark sowie den Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz. Neben den drei Hauptpreisen und den Schauspielpreisen werden außerdem von international hochkarätig besetzen Jurys Auszeichnungen für herausragende Leistungen in den Bereichen Bildgestaltung, Schnitt, Szenenbild und Kostümbild sowie Sounddesign vergeben. Alle Diagonale-Preisträger/innen erhalten ein Kunstwerk, entworfen und umgesetzt von der Künstlerin Anna Paul. — Mit Unterstützung von legero united – the shoemakers | Initiator of con-tempus.eu Jury Spielfilm Jury Dokumentarfilm Jury Innovatives Kino Patric Chiha Philipp Jedicke Cornelis van Almsick (Filmemacher, AT/FR) (Filmemacher, DE) (Galerist, AT/DE) Gesa Jäger Seraina Rohrer John Doran (Filmeditorin, DE) (Direktorin Solothurner (Autor, Herausgeber Eva Sangiorgi Filmtage, Kuratorin, CH) „The Quietus“, GB) (Direktorin Viennale, AT/IT) Jurij Meden Shai Heredia (Kurator, Autor, SI/AT) (Filmemacherin, Kuratorin Experimenta India, IN) Diagonale-Preisverleihung Verleihung Verleihung Franz-Grabner-Preis Carl-Mayer-Drehbuchpreise Samstag, 23. März, Thomas Pluch Drehbuchpreis 19.30 Uhr, Orpheum Graz Donnerstag, 21. März, 15 Uhr, Hotel Wiesler, Salon Freitag, 22. März, 11 Uhr, — In Kooperation mit Energie Frühling Hotel Wiesler, Salon Frühling Steiermark Ausgezeichnet werden der — In Kooperation mit Livestream: diagonale.at und beste Kinodokumentarfilm Kulturressort der Stadt Graz kleinezeitung.at sowie der beste und drehbuchVERBAND Fernsehdokumentarfilm. Austria — In Kooperation mit der Kleinen Zeitung — Initiiert und abgewickelt Diagonale-Publikumspreis von Familie Grabner, AAFP, der Kleinen Zeitung Anschließend: Diagonale Film Austria, ORF und der Awards Party Diagonale Verleihung & Preisträger/innenfilm — Presented by FM4, — Mit Unterstützung von powered by Concept Bundeskanzleramt Sonntag, 24. März, Solutions, in Kooperation Österreich, Fernsehfonds 17.30 Uhr, Schubertkino 1 mit sound:frame Austria und Film Commission Graz 10 / 36
Historisches Special Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) Models © MR-Film Ein gemeinsames Special von Diagonale, Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum und ORF-Archiv. Neue Wege beschreitet das historische Special der Diagonale, das 2019 Projektionen von Weiblichkeit(en) in den Fokus rückt und erstmals als „ein Programm der Vielen“ funktioniert. Kaum einem Thema widerfuhr in den letzten Jahren in der Filmbranche größere Aufmerksamkeit als jenem des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern im Allgemeinen und der Frage nach der Rolle der Frau im Speziellen. Die Debatte um Frauen im Film kreist zurzeit in nicht unerheblichem Maße um die (kultur- und filmpolitische) Frage, ob und wie Frauen Bilder machen – um Quoten, konkrete Rollenverteilungen, Bezahlung. Dabei machen Bilder zur selben Zeit auch Frauen – selbst wenn Filme von Männern gemacht werden: Frauenbilder. Oder: Vorstellungen von Weiblichkeit und Weiblichkeiten. Ausgehend von einem Essay, in dem die Autorin Michelle Koch und die Filmjournalistin Alexandra Zawia ihre Überlegungen zum Status quo der Debatte skizzieren, lädt die Diagonale – gemeinsam mit den Autorinnen und den Partnerarchiven – mehr als zehn mit dem österreichischen Film vertraute Persönlichkeiten ein, in jeweils einem Programmslot auf den vorgelegten Essay zu reagieren – ob zustimmend, ablehnend, kommentierend oder ergänzend, bleibt dabei den Eingeladenen überlassen. Unter der Mitwirkung von Österreichs zentralen Bewegtbildarchiven – Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum, ORF-Archiv – gelangen ausgewählte Filme aller Genres, Längen und historischen Epochen zur Aufführung. Treten die Filme – nicht zuletzt auch mit den aktuellen Filmbeiträgen der Diagonale’19 – in Korrespondenz, so wird deutlich, wie historische Figuren („Wiener Mädel“ u. a.) ihren Einfluss über die Geschichte hinweg geltend gemacht haben, welche Erzähl- und Darstellungs- konventionen Spuren hinterlassen haben und an welchen historischen Stellen selbst zwischen vermeintlich konkurrierenden Genres und Spielarten des österreichischen Films Korrespondenzen – eine Art „Stille Post“ – stattgefunden haben. 11 / 36
„Wie Frauen und Mädchen in der Literatur, in der bildenden Kunst, in der Musik und nicht zuletzt im Film dargestellt werden, beeinflusst maßgeblich, wie Frauen und Mädchen außerhalb dieser Darstellungen in einer – wie auch immer konstituierten – Gesellschaft gesehen werden. Es beeinflusst letztlich auch, wie sie sich selbst und in Bezug auf andere wahrnehmen.“ — Michelle Koch und Alexandra Zawia „Bei der Arbeit an der Programmreihe Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) schien es uns wenig zielführend, polyphone, teils widersprüchliche Zugänge und Meinungen auf einen Minimalkonsens einzuschwören. Vielmehr werden die im historischen Special aufgegriffenen und angerissenen Diskussionen in ihrer Polyphonie sichtbar und erlauben unterschiedliche – jedoch nicht wahllose – Interpretationen. Das historische Special der Diagonale’19 ist eine Spurensuche auf der Leinwand, die bestenfalls aktuelle politische Debatten ins Kino verlängert und von der Leinwand holt.“ — Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber Das historische Special der Diagonale’19 ist ein Wagnis angesichts der aktuellen (nicht zuletzt politischen) Lage und zeichnet sich durch seine Vielstimmigkeit aus. Es ist ein Programm der unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen, die hier aufeinandertreffen. Die Filmreihe streckt ihre Fühler in unterschiedlichste Genres, geschichtliche Phasen und Spielarten des österreichischen Films aus und hinterfragt dabei auch immer wieder ganz prinzipiell den Begriff einer nationalen Kinematografie. Sie erzählt von Weiblichkeit und Weiblichkeiten, dabei natürlich immer auch, mitunter ex negativo, von Männlichkeitsentwürfen und männlichen Blicken und Konzeptionen. Das Programm weiß davon zu berichten, dass Weiblichkeit kein biologisches Schicksal ist (schon gar nicht im Kino), sondern „die Summe aller Rollen, die die Gesellschaft (und das Kino) ihr aufnötigt, oder die zu spielen ihr selbst gefalle“, um die bürgerlich-feministische Autorin Rosa Mayreder (1858–1938) zu zitieren. An dem Punkt dokumentiert die Zusammenschau Gesten der Emanzipation und der Selbstermächtigung und berichtet von älteren und jüngeren Versuchen, die Bilder selbst in die Hand zu nehmen. Das Special Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) trägt jenen Diskurs ins Festival, der die Arbeit an diesem Programm von Anbeginn an begleitet hat. Es ist im besten Fall widersprüchlich und streitbar, liefert Denkanstöße und Fragen anstelle von verkürzten Antworten und ideologischen Fixierungen, die mit einer Bekenntniskultur einhergehen und Neugierde, Kritik und Diskurs als Ansprüche vorab suspendieren. Eine streiflichtartig-lustvolle Erhebung, die Filme aller Gattungen, Längen und Spielarten versammelt, diese in ihrer Zusammenschau in eine übergeordnete Debatte bettet und sie gleichzeitig – jede Arbeit für sich – ganz im Sinne einzelner sinnlicher Kinoerlebnisse verstanden wissen möchte. 12 / 36
Das Schreiben und das Schweigen © Carmen Tartarotti Ausgewählte Highlights — Die Künstlerin Amina Handke und die Schauspielerin und Theatermacherin As,ı Kış,a, präsentieren und kommentieren live im Kino Die Ahnfrau (AT 1919) und befragen die Arbeit von Jakob Fleck und Louise Kolm-Fleck. Louise Kolm-Fleck ist eine der wegweisenden Filmpionierinnen der Welt. Vor dem Screening von Die Ahnfrau wird die Autorin und Wissenschaftlerin Uli Jürgens ihr jüngst im Mandelbaum Verlag erschienenes Buch über Louise Kolm-Fleck präsentieren. „Die Filmpionierin trug viele Namen: Louise Veltée, Louise Kolm, Louise Fleck. Mit der Auswahl ihres Werks soll sie als ‚Ahnfrau‘ stellvertretend für viele Frauen der (Film-)Geschichte stehen. Eine Geschichte, deren Erzählung in Bezug auf die Protagonistinnen viele Leerstellen aufweist.“ — Amina Handke und Aslı Kışlal — Der historischen Figur des „Wiener Mädels“ wiederum wendet sich die Filmjournalistin und Autorin A,exandra Seibe, zu und zeigt Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental (R: Werner Hochbaum, AT 1935) sowie Maskerade von Willi Forst (AT 1934). Die separaten Slots sollen die Dialektik und die Ambivalenzen dieser historisch bedeutsamen Figur zum Ausdruck bringen. „Das Wiener Mädel, ein Frauentypus aus der Literatur Arthur Schnitzlers, erhielt im Kino – vor allem in jenem der Zwischenkriegszeit – zentrale Bedeutung. In Werner Hochbaums Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental wird die Volkssängerin Mizzi Ebeseder zum Opfer eines patriarchalen, militärisch geprägten Klassensystems und macht dessen Grausamkeiten sichtbar. In Willi Forsts Maskerade hingegen rettet das Wiener Mädel Leopoldine Dur selbstlos ihren Geliebten vor einem Skandal und verliert all ihr kritisches Potenzial.“ — Alexandra Seibel 13 / 36
— Welche Rolle das große Narrativ erfolgreicher Emanzipation im Genrekino spielt, verdeutlicht zudem Stefan Ruzowitzky anhand von Andreas Prochaskas Horrorfilmerfolg In 3 Tagen bist du tot (AT 2006). „Mussten sich Scream-Queens früher von Männern retten lassen, haben sie spätestens seit Jamie Lee Curtis das Messer selbst in die Hand genommen: Irgendwann erkennt das präsumtive weibliche Opfer, dass es nicht Opfer sein muss, wird die Gejagte zur Jägerin und bringt das Böse zur Strecke. Eine erfolgreiche Emanzipationsgeschichte ohne ideologischen Anspruch, dafür bloody wirkungsvoll. Auch in Österreich: In 3 Tagen bist du tot.“ — Stefan Ruzowitzky — Mit dem Mayröcker-Porträt Das Schreiben und das Schweigen (R: Carmen Tartarotti, AT 2010) bringt die Musikerin und Schauspielerin Anja P,aschg (Soap&Skin) ein wunderbares Plädoyer für die Poesie und somit eine sinnliche Facette ins Programm ein. „Es ist die schönste Dokumentation über die geliebte Friederike Mayröcker.“ — Anja Plaschg Der im Czernin Verlag erscheinende Diagonale’19-Katalog erlaubt eine weiterführende Lektüre zum historischen Special. Der Katalog enthält etwa den Essay von Michelle Koch und Alexandra Zawia sowie Texte der Programmgestalter/innen zu den ausgewählten Filmen. Filmprogramm Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en) Ausgewählt von Michelle Koch (Autorin): — Models (R: Ulrich Seidl, AT 1998) — Vorfilm: sexy (R: Kurdwin Ayub, AT 2013) Ausgewählt von Amina Handke (Künstlerin) und Aslı Kışlal (Schauspielerin und Theatermacherin): — Die Ahnfrau (R: Louise Kolm-Fleck, AT 1919) Live kommentiert von Amina Handke und Aslı Kışlal — Vor dem Screening: Buchpräsentation von „Louise, Licht und Schatten. Die Filmpionierin Louise Kolm-Fleck“ von Uli Jürgens (Mandelbaum Verlag, Wien 2019) Ausgewählt von Karola Gramann (Filmkuratorin, Dozentin an der Universität Frankfurt am Main sowie künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen) und Heide Schlüpmann (Philosophin und Filmwissenschaftlerin): — Kurzfilmprogramm „Es hat mich sehr gefreut“ ——— Anna (R: Linda Christanell, AT 1980/81) ——— Die Geburt der Venus (R: Moucle Blackout, AT 1970–72) ——— The Four Corners of the World (R: Lisl Ponger, FR 1981) ——— Selfportrait (R: Maria Lassnig, AT 1972) ——— Kugelkopf (R: Mara Mattuschka, AT 1985) ——— Super-8-Girl Games (R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1985) ——— Gezacktes Rinnsal schleicht sich schamlos schenkelnässend an (R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1985) ——— Es hat mich sehr gefreut (R: Mara Mattuschka, AT 1987) 14 / 36
Ausgewählt von Diskollektiv: Andrey Arnold (Filmjournalist u. a. für Die Presse, jugendohnefilm.com, perlentaucher.de), Valerie Dirk (Filmwissenschaftlerin), Iris Fraueneder (Filmwissenschaftlerin), Martin Thomson (Filmwissenschaftler und Filmkritiker, früher u. a. für Schnitt und Falter, mittlerweile für Die Presse), Ulrike Wirth (Filmwissenschaftlerin): — Trouble Feature: Die Praxis der Liebe (R: Valie Export, AT 1984/85) und internationaler Überraschungsfilm Eine experimentelle Doppelveranstaltung, gefolgt von einer Diskussion Ausgewählt von Alexandra Seibel (Filmjournalistin und Autorin): — Vorstadtvarieté – Die Amsel von Lichtental (R: Werner Hochbaum, AT 1935) — Maskerade (R: Willi Forst, AT 1934) Ausgewählt von Alexandra Zawia (Filmjournalistin) und Camillo Foramitti (Kurator, Leiter der ORF-Archivredaktion/Multimediales Archiv): — Ein ganz normaler Tag aus der ORF-Reihe „Geschichten aus Österreich“ (R: Heide Pils, AT 1977) — Vorfilm 1: Zusammenschnitt aus der ORF-Sendung Club 2: „Frauenbilder, Bilderfrauen – Das Bild der Frau in den Medien“ (AT 1981) — Vorfilm 2: Ausschnitt aus dem ORF-Frauenmagazin Prisma (AT 1981) Im Anschluss: Diagonale im Dialog mit Heide Pils, Trautl Brandstaller und Waltraud Langer Ausgewählt von Stefan Ruzowitzky (Filmemacher): — In 3 Tagen bist du tot (R: Andreas Prochaska, AT 2006) Ausgewählt von Birgit Kohler (Kodirektorin des Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin sowie derzeit Interimsleiterin der Berlinale-Sektion Forum): — Kurz davor ist es passiert (R: Anja Salomonowitz, AT 2006) Ausgewählt von Felicitas Thun-Hohenstein (Kuratorin des Österreichpavillons bei der Biennale Venedig 2019, Autorin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien) und Renate Bertlmann (bildende Künstlerin, Gestaltung des Österreichpavillons bei der Biennale Venedig 2019): — Kurzfilmprogramm „WEIBLICHE CODES“ ——— Parole Rosette (R: Katrina Daschner, AT 2012) ——— … an exile … (R: Carola Dertnig, AT 2013) ——— Strangers (R: Carola Dertnig, AT 2013) ——— HORSE’S GLORY (R: Elisabeth von Samsonow, AT 2015) ——— AN OBJECT WITH A SHARP BEGINNING (R: Fanni Futterknecht, AT 2014) Ausgewählt von Anja Plaschg (Musikerin, Soap&Skin): — Das Schreiben und das Schweigen (R: Carmen Tartarotti, AT/IT/DE 2009) 15 / 36
Zur Person: Hanno Pöschl Hanno Pöschl © Diagonale/Paul Pibernig Ein Ausnahmeschauspieler im Fokus der Diagonale’19 Ein Wiener von Welt im Kino Wer Hanno Pöschl einmal am Fernsehschirm, auf der Kinoleinwand oder auf der Theaterbühne erleben durfte, wird den charismatischen Wiener wohl kaum wieder vergessen. Als unverkennbare Verkörperung des archetypischen „Homo Austriacus“ wirkte der Schauspieler Pöschl in zahlreichen Filmen, Fernsehserien und Theaterproduktionen mit. Nicht selten gab er dabei den grantigen Hauptstädter oder den zwielichtigen Strizzi – vermeintlich flache Rollen, die sich in seinem Falle bei näherer Betrachtung jedoch als durchaus vielschichtige Figuren entpuppen. Die Aura der stets mit Verve und betonter Lässigkeit verkörperten Rollen brachte Hanno Pöschl schließlich von Wien ins Weltkino. In der Reihe Zur Person widmet sich die Diagonale’19 einer der interessantesten und nicht zuletzt charismatischsten Schauspielpersönlichkeiten des Landes – ein Filmprogramm, das entlang der Biografie von Hanno Pöschl auch ein Nachdenken über die jüngere Geschichte des österreichischen Films ermöglicht. Die Vita eines Tausendsassas Oder: Vom Handwerk zum Schauspielhandwerk Hanno Pöschls Biografie ist ebenso faszinierend und vielseitig wie seine schauspielerischen Engagements. Aufgewachsen in Wien, arbeitete Pöschl nach einer abgeschlossenen Konditorlehre als Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger, Chauffeur bei einer Speditionsfirma sowie im Weinbau. Nach dem Besuch der Schauspielschule Lamberg-Offer war er als Regieassistent und Artist beim Circus Roncalli tätig. 16 / 36
Seine Schauspielkarriere wiederum nahm am Theater ihren Beginn. So gastierte Hanno Pöschl in Wien zunächst am Ensemble Theater, am Akademietheater sowie am Schauspielhaus, wo er ab 1974 auch fest engagiert war. Sein markantes Spiel führte ihn schließlich bis ans Wiener Burgtheater. Nach seinem Antritt in der Rolle des Fiscur in Ferenc Molnárs Liliom wurde er dort ab 1992 zum fixen Ensemblemitglied unter Claus Peymann. Im Laufe seiner Theaterkarriere war es die Zusammenarbeit mit Größen wie Hans Gratzer, George Tabori oder Frank Castorf, die Pöschls Ruf als versierter Darsteller zunehmend stärkte. Die filmische Adaption eines der bekanntesten österreichischen Theaterstücke markierte 1979 Hanno Pöschls Eintritt in die Filmwelt. Seine Rolle an der Seite von Helmut Qualtinger und Birgit Doll in Maximilian Schells Geschichten aus dem Wiener Wald (AT 1979) nach Ödön von Horváth legte den Grundstein für eine lange Filmkarriere. 1980 war Pöschl gemeinsam mit Paulus Manker in Franz Novotnys Film Exit … Nur keine Panik (AT/BRD 1980) zu sehen. Ein ebenso legendärer wie umstrittener Meilenstein des damals erst jungen sogenannten neuen österreichischen Films. Pöschls Filmkarriere nahm in der Folge weiteren Schwung auf. So trat er in zahlreichen deutschsprachigen Film- und Fernsehproduktionen auf – oftmals mit seinem schelmischen Grinsen und einem Charisma, das die typische Wiener Doppelbödigkeit selten von der Hand weisen kann. Rollen in Kir Royal, Ein Fall für zwei, Der Alte, Derrick, Kaisermühlen Blues und nicht zuletzt in Kottan ermittelt: Der Geburtstag (Folge 2) (R: Peter Patzak, AT 1977) sowie im Österreichbild Die Industrie entlässt ihre Kinder (R: Claus Homschak, AT 1976) machten Pöschl zu einem der bekanntesten Fernsehgesichter der 1980er-Jahre. Der Stille Ozean © Filmarchiv Austria 17 / 36
Als unbestrittener Höhepunkt im dichten Œuvre Hanno Pöschls sticht die Zusammenarbeit mit dem deutschen Ausnahmeregisseur Rainer Werner Fassbinder kurz vor dessen frühem Tod hervor: 1982 gehörte Pöschl zum Cast von Fassbinders letztem Spielfilm Querelle (BRD/FR 1982), bei dessen Produktion er abermals auf Roger Fritz treffen sollte. Bereits 1981 hatte Hanno Pöschl im Roger-Fritz-Film Frankfurt Kaiserstraße gespielt. Einmal mehr agierte Pöschl darin im zwielichtigen Milieu, mehr denn je in einer Rolle, die deutlich komplexer war als auf den ersten Blick ersichtlich. Eine Rolle mit dissidentem, subversivem und queerem Potenzial – wenn auch in einer gänzlich anderen Tonalität als in Fassbinders Meisterwerk Querelle. Als Fassbinders Kameramann Xaver Schwarzenberger 1983 mit der Verfilmung von Gerhard Roths Roman Der Stille Ozean (AT/BRD 1983) sein Regiedebüt feierte, konnte Hanno Pöschl darin sein breites schauspielerisches Repertoire in einer weitaus ernsteren, introvertierteren Rolle darbieten, ohne dabei auf seine unverkennbaren Gesten zu verzichten. In den 1990er-Jahren trat Pöschl in der Rolle des Mechanikers Max in der Fernsehserie Medicopter 117 in Erscheinung. Mit bemerkenswerter Ernsthaftigkeit und gleichzeitiger schauspielerischer Leichtigkeit meisterte Hanno Pöschl selbst solch niederschwelligere Formate. Sein Können, Milieus und mitunter eine ganze Welt mittels minimaler Gesten und in kürzesten Auftritten erfahrbar zu machen, faszinierte auch das Weltkino: Auf einen Gastauftritt in James Bond 007 – Der Hauch des Todes folgte 1995 ein ebensolcher in Richard Linklaters legendärem in Wien gedrehtem Film Before Sunrise, der die Stadt mitsamt ihren unverkennbaren Charakteren weit über die Grenzen hinaus bekannt machen sollte. Vor seinem Rückzug aus der Schauspielerei knüpfte Pöschl 2008 in Götz Spielmanns oscarnominiertem Film Revanche (AT 2008) ein letztes Mal an seine großen Kinorollen an. Seither war der unnachahmliche Pöschl – ausgenommen ein kurzes Intermezzo in der satirischen Fernsehserie BÖsterreich – kaum auf der Leinwand oder im Fernsehen zu sehen. Der Wirt, der einst Schauspieler war Zur Branche wie zu seinem künstlerischen Schaffen pflegt Hanno Pöschl seit jeher ein schonungslos (selbst-)kritisches und erfrischend reflektiertes Verhältnis. Das mag mitunter daran liegen, dass er stets ein zweites Standbein unterhielt. Als Gastronom schuf er mit dem Kleinen Café am Wiener Franziskanerplatz einen legendären Szenetreffpunkt, den er auch heute noch führt. 2019 feiert Hanno Pöschl seinen 70. Geburtstag. Ihn über seine bewegte und bewegende Karriere sprechen zu hören ist weitaus mehr als eine bloße Aneinanderreihung von Anekdoten. Mehrere Jahrzehnte österreichischer und internationaler Film- und Kinogeschichte werden lebendig und in all ihren Facetten und Widersprüchen erfahrbar. Die Diagonale blickt voller Vorfreude auf eine erhellende und heitere Reise durch das Œuvre des Schauspielers Hanno Pöschl. Das Filmprogramm Zur Person: Hanno Pöschl versteht sich komplementär und ergänzend zum historischen Spezialprogramm Über-Bilder: Projizierte Weiblichkeit(en). Filmprogramm Zur Person: Hanno Pöschl — Der Stille Ozean (R: Xaver Schwarzenberger, AT/BRD 1983) — Die Industrie entlässt ihre Kinder (R: Claus Homschak, AT 1976) — Exit … Nur keine Panik (R: Franz Novotny, AT/BRD 1980) — Geschichten aus dem Wiener Wald (R: Maximilian Schell, AT 1979) — Kottan ermittelt: Der Geburtstag (Folge 2) (R: Peter Patzak, AT 1977) — Querelle (R: Rainer Werner Fassbinder, BRD/FR 1982) — Revanche (R: Götz Spielmann, AT 2008) 18 / 36
In Referenz My Talk with Florence © Paul Poet Nicht selten bleibt es Festivals, Cinematheken und Kinos mit Programmanspruch vorbehalten, Film in größeren Zusammenhängen zu positionieren, historische Referenzlinien aufzuzeigen oder Filme vor dem vorzeitigen Vergessen zu bewahren. Die Schiene In Referenz sucht nach derartigen Linien und setzt Klammern im Festivalprogramm. Heimisches Filmschaffen wird mit sich selbst und mit internationalen Positionen in Dialog gebracht, Aktuelles mit historischen Specials und Rahmenprogrammen verschaltet. So wird die Leinwand zum Knotenpunkt für eine Vielzahl von roten Fäden, die sich durch die Diagonale ziehen. An Referenz: Über-Bi,der: Projizierte Weib,ichkeit(en) Rose McGowan trifft Paul Poet trifft Alec Empire Am Festivalsamstag lädt die Diagonale zum exklusiven Talk mit Rose McGowan. Die weltbekannte Schauspielerin, Aktivistin und Autorin spricht über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo sowie ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im (US-)Filmbusiness und darüber hinaus. Rose McGowan, geboren 1973, ist Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Musikerin, Unternehmerin und nicht zuletzt Aktivistin. Sie tritt zudem als Rednerin auf, um das öffentliche Bewusstsein für Themen wie Empowerment zu schärfen. In ihrem Buch „BRAVE“ wirft sie einen schonungslosen Blick auf die Herausforderungen, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert war – vom Aufwachsen in einem Kult bis zu ihrem Weg nach Hollywood. Die 2018 veröffentlichte Autobiografie wurde rasch zu einem Bestseller der New York Times. Als Aktivistin und Künstlerin hat sich Rose McGowan der Förderung eines gesellschaftlichen Wandels verschrieben. Im vergangenen Jahr wurde sie vom Time Magazine zu einer der Personen des Jahres gekürt. Als Schauspielerin trat Rose McGowan in Filmen wie The Doom Generation, Scream, Jawbreaker und Planet Terror auf. Zudem spielte sie in der Fernsehserie Charmed. Ihr Regiedebüt Dawn wurde beim Sundance Film Festival für den Grand Jury Prize nominiert. — Termin: Samstag, 23. März, 17.30 Uhr, Hotel Wiesler, Salon Frühling 19 / 36
Rose McGowan © Claire Rothstein Alec Empire © The Hellish Vortex Ebenfalls am Samstag gelangt – quasi als Brückenschlag zum Talk mit Rose McGowan – Paul Poets aufrüttelnder Dokumentarfilm My Talk with Florence (AT 2015) mit Livevertonung durch Alec Empire zur Aufführung. In einer ungeschnittenen Interviewsequenz berichtet Poets Protagonistin Florence Burnier-Bauer Unfassbares: eine Geschichte unzähliger Missbräuche in einem von Gewalt geprägten Leben, u. a. in der Kommune Otto Muehls am Friedrichshof. Ungefiltert treffen Poets Fragen auf eine beeindruckend reflektierte, offene Frau, die sich in diesem Film endlich in selbstbewusster Geste mitteilen kann. So steht der Festivalsamstag ganz im Zeichen kämpferischer Frauen, die auch das Publikum in die (reflexive) Pflicht nehmen. Im Rahmen des Kino-Konzerts wird zudem das Mediabook zum Film My Talk with Florence präsentiert, das wiederum eine Buchbeilage mit Beiträgen von Rose McGowan (!) sowie von Stoya, Marina Richter, Helga Pregesbauer und Florence Burnier-Bauer enthält. Auch eine Bonus-CD mit dem Filmsoundtrack von Alec Empire ist beigelegt. Anlässlich des Release der DVD-Edition von My Talk with Florence (Trost, Cargo/Indigo) wird das Screening an diesem Abend außerdem live von Alec Empire (Musikproduzent, Komponist und DJ) begleitet. Medienwerkstatt Wien und Golden Pixel Cooperative: „Points of View … In Dialogue“ Das Kurzfilmprogramm „Points of View … In Dialogue“ wiederum, das anlässlich des 40- jährigen Bestehens der Medienwerkstatt Wien zusammengestellt wurde, widmet sich Fragen der Repräsentation, Inszenierung und Darstellung von Weiblichkeit(en). Videos aus den 1980er-Jahren treten in Dialog mit Produktionen der in Arbeitsweise und politischer Denkweise wahlverwandten Golden Pixel Cooperative. Im Anschluss: Diagonale im Dialog mit Gerda Lampalzer-Oppermann (Medienwerkstatt Wien), Christiana Perschon (Golden Pixel Cooperative, Filmemacherin Sie ist der andere Blick u. a.) und Antonia Rahofer. 20 / 36
Bonjour Tristesse © Filmarchiv Austria Bonjour Tristesse und Hurra für Frau E. Die 17-jährige Cécile (Jean Seberg) verbringt den Sommer mit ihrem Vater an der Côte d’Azur. Françoise Sagans Roman diente als Vorlage des amerikanischen Technicolor-Klassikers Bonjour Tristesse (R: Otto Preminger, US/GB 1958). Als Vorfilm zeigt die Diagonale Hurra für Frau E. von Günter Peter Straschek (BRD 1966). Nur acht Jahre trennen Bonjour Tristesse von Strascheks Film über das Schicksal einer alleinerziehenden Mutter. Zwei Regisseure mit österreichischen Wurzeln erzählen somit von Weiblichkeitsbildern des modernen Kinos und ihrer Kulturgeschichte. Die beiden Filme laufen in Referenz zum historischen Special. Daran anknüpfend verfasst der Autor Magnus Klaue einen Essay, der Motive aus dem Special aufgreift. Der Text wird bei der Vorstellung im Kino aufgelegt und anschließend publiziert. Romy – Portrait eines Gesichts Romy – Portrait eines Gesichts (R: Hans-Jürgen Syberberg, BRD 1967) zeigt Romy Schneider beim Skiurlaub in Kitzbühel. In sehr persönlichen Gesprächen mit Hans-Jürgen Syberberg denkt sie über ihr Leben und ihre Karriere nach – vergleichbar und doch ganz anders als beim Interview 14 Jahre später mit Michael Jürgs für den „Stern“, das als Grundlage für den Film 3 Tage in Quiberon (R: Emily Atef, DE/AT/FR 2018) mit Marie Bäumer und Birgit Minichmayr dienen sollte, der ebenfalls bei der Diagonale zu sehen sein wird. Im Anschluss an Atefs gefeierten Film tritt die Regisseurin mit dem Journalisten Rüdiger Suchsland in einen ausführlichen Dialog über Mythos und Inszenierung der Schauspielerin Romy Schneider. 21 / 36
Johann Lurf © Vladimir Canic Cavalcade © sixpackfilm In Referenz: Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft. Sowohl im Diagonale'19-Trailer Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft. – gestaltet von Johann Lurf – als auch in dessen Kurzfilm Cavalcade (AT 2019) verweist ein auf einem seichten Fluss scheinbar schwebendes, sich drehendes und an der Seitenwand op-artig gestaltetes Wasserrad auf die Täuschungen, die im Prozess des Filmsehens zwischen aufgenommener und wahrgenommener Bewegung entstehen. Von einem anderen (Teufels-) Kreislauf – aus Angst, Bedrohung und Hetze – erzählen die Textinserts im Festivaltrailer, die die Mechanismen des Films auf die Mechanismen nationalistischer Politik übertragen. In Referenz zum Trailer präsentiert Johann Lurf ein eigens kuratiertes Kurzfilmprogramm: „Agitation-Ästhetik-Politik“ versammelt historische und aktuelle Filmarbeiten, die politisches Denken, Sprechen, Handeln und Filmemachen als gegenwärtig dringlich ausweisen. Mit Filmen von Harun Farocki, Karpo Godina, Meredith Lackey u. a. Mit ★ (AT 2019) knüpft ein weiterer Programmpunkt im Festival an das Œuvre Johann Lurfs an. Der Filmemacher sammelte aus nicht weniger als 586 Filmen alle „reinen“ Sternenhimmel und montierte sie chronologisch gereiht aneinander – von 1905 quer durchs All bis 2018. ★ ist ein stetig wachsender Film, dessen neueste Version ab sofort auf jeder Diagonale im Nachtslot gezeigt wird. Ein grandioser Sternenatlas der Filmgeschichte. Ausstellung im Kunsthaus Graz Vom 13. März bis 22. April 2019 zeigt Johann Lurf im Kunsthaus Graz zudem die gemeinsam mit Laura Wagner produzierte Serie Earth Series sowie Cavalcade, das wichtigste Bildelement und Prop seines neuesten Kurzfilms wie auch des Trailers für die Diagonale’19. — Eröffnung: Dienstag, 12. März 2019, 19 Uhr — Gespräch und Screenings – Jun Yang vs. Johann Lurf: Dienstag, 19. März 2019, 17–18 Uhr „Im Rahmen der Diagonale zeigt Johann Lurf im Kunsthaus Graz die gemeinsam mit Laura Wagner entstandene Serie Earth Series neben Cavalcade, einem Bildelement und Prop seines neuesten Kurzfilms und Trailers für die Diagonale. Das Wasserrad mit aufgemalten konzentrischen Mustern fügt sich mit den Bildmontagen aus Filmstills des Planeten Erde zu einer konzentrierten Ausstellung über visuelle Täuschungen im Bewegtbild: eine aufregend- sinnliche Untersuchung des filmischen Realitäts-, Illusions- und Imaginationspotenzials. — Katrin Rosalind Bucher Trantow, Chefkuratorin Kunsthaus Graz 22 / 36
Greek Diary © Clément Martz In Referenz: Heinz Trenczak zum 75. Geburtstag Heinz Trenczak ist Chronist und Begleiter des öffentlichen Lebens in Graz. Immer mit dabei: seine Kamera. In Greek Diary (AT 2018) begleitet er eine Gruppe Helfer/innen und dokumentiert die Verhältnisse in den Flüchtlingslagern in Griechenland und Serbien nach der Schließung der Balkanroute 2016. Im Anschluss an das Filmscreening am Festivalsamstag: Diagonale im Dialog mit Heinz Trenczak, Paul Hofmann (Kinemathek im Ruhrgebiet) und Heidrun Primas (Forum Stadtpark). Filmprogramm In Referenz — My Talk with Florence (R: Paul Poet, AT 2015) Kino-Konzert mit Alec Empire — Kurzfilmprogramm „Points of View … In Dialogue“ ——— Über Vergewaltigung (R: Ilse Gassinger, Gerda Lampalzer, Anna Steininger, AT 1984) ——— Verzehren/Verzerrt (R: Ilse Gassinger, Anna Steininger, AT 1984) ——— Im Original farbig (R: Angela Hans Scheirl, Ursula Pürrer, AT 1986) ——— Matière & Memory (R: Andrea van der Straeten, AT/BRD 1989) ——— Double 8 (R: Christiana Perschon in Kollaboration mit Linda Christanell, AT 2016) ——— Was ausgestellt wird (R: Nathalie Koger, AT 2012) Im Anschluss: Diagonale im Dialog — Bonjour Tristesse (R: Otto Preminger, US/GB 1958) — Vorfilm: Hurra für Frau E. (R: Günter Peter Straschek, BRD 1966) — Romy – Portrait eines Gesichts (R: Hans-Jürgen Syberberg, BRD 1967) — Kurzfilmprogramm „Agitation-Ästhetik-Politik“ – kuratiert von Johann Lurf ——— Cablestreet (R: Meredith Lackey, US 2019) ——— Marganith (R: Tzion Abraham Hazan, IL 2012) ——— Nicht löschbares Feuer (R: Harun Farocki, BRD 1969) ——— Zdravi ljudi za razonodu (Healthy People for Fun) (R: Karpo Godina, YU 1971) ——— O ljubavnim veštinama ili film sa 14441 kvadratom (On the Art of Loving or Film with 14441 Frames) (R: Karpo Godina, YU 1972) ——— Österreich! (R: Hubert Sielecki, AT 2001) — ★ (R: Johann Lurf, AT 2019) — Greek Diary (R: Heinz Trenczak, AT 2018) Im Anschluss: Diagonale im Dialog 23 / 36
Theater-, Kino-, Holzarbeit Ludwig Wüst © Diagonale/Miriam Raneburger Eine Kooperation der Diagonale mit dem Schauspielhaus Graz Er ist Tischler, Theater- und Filmemacher, ist ein im positiven Sinne Getriebener, ein „Maverick des österreichischen Kinos“ (Alexander Horwath): Ludwig Wüst zählt zu den wohl ungewöhnlichsten Figuren im heimischen Autorenfilmschaffen. Sein jüngster Film AUFBRUCH, der am 8. März in den heimischen Kinos starten wird, feierte im Forum der Berlinale 2018 Uraufführung, bevor er bei der letztjährigen Diagonale seine Österreichpremiere erlebte. In erstmaliger Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz spürt die Diagonale’19 nun dem vielseitigen Schaffen der veritablen Ausnahmeerscheinung Ludwig Wüst nach: Theater-, Kino-, Holzarbeit – ein In Referenz-Tribute in drei Teilen. Neben seiner Arbeit als Filmregisseur und Theatermacher tritt Wüst auch als versierter Tischler in Erscheinung. Häufig greifen diese drei Rollen in seinem Schaffen ineinander, nicht selten fungieren die Felder als kommunizierende Gefäße. So wird die Diagonale’19 nicht nur ausgewählte Filme von Ludwig Wüst zur Aufführung bringen und seinen Zugang zu Film und Kino mit einem von ihm kuratierten internationalen Kurzfilmprogramm beleuchten, sondern auch die Arbeit am Material Holz sowie auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in den Fokus rücken. Neuland betritt das Festival des österreichischen Films dabei mit einer umfangreichen Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz: Am Donnerstag, dem 21. März, feiert Ludwig Wüsts Inszenierung von August Strindbergs Fräulein Julie in HAUS EINS des Schauspielhaus Graz Premiere. Die Besetzung dieses Theaterabends ist prominent: Gerhard Balluch, Shootingstar Julia Franz Richter (u. a. L’ANIMALE von Katharina Mückstein, Trakehnerblut von Andreas Herzog und Christopher Schier) und Margarethe Tiesel (u. a. Paradies: Liebe von Ulrich Seidl, Das ewige Leben von Wolfgang Murnberger). 24 / 36
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