1via LE SCHNÜRT DIE WANDER-STIEFEL - SPECIAL
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TITELTHEMA 1 via DAS MAGAZIN FÜR LEINFELDEN-ECHTERDINGEN UND SEINE GÄSTE SPECIAL LE SCHNÜRT DIE WANDER- STIEFEL Neue Angebote für Wanderer und Spazier- gänger Bild: © philipp salveter Bild: © Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg AUSGABE 3 | 2019
BEI UNS TICKEN via DIE UHREN ANDERS! Übrigens: Wir haben für Sie Eine digitale Version, perfekt fürs Tablet von 7 bis 24 Uhr geeignet, finden Sie unter www.myle.de/news/viaLE geöffnet. e r L E B EN s - D t te l p u n k t auf mi er n . den Fild Leinfelden-Echterdingen, Hauptstraße 35 Filderstadt/Bernhausen, Karlstraße 62 Filderstadt/Bonladen, Metzinger Straße 17
EDITORIAL 3 „Wanderbares“ Leinfelden-Echterdingen Man vergisst das ja leicht. Trotz der Nähe zu Stuttgart, Messe, Flughafen und Autobahn liegt Leinfelden-Echterdingen mitten im Grünen. Besser: Direkt am Grünen. Gleich vor der Haustür begin- nen das Siebenmühlental und der Schönbuch mit seinem Natur- park. Natur pur – und ein Wanderrevier par excellence. Nahelie- gend also, dass sich LE jetzt verstärkt als „Wanderstadt“ präsentiert. Einen – stark nachgefragten – Wanderführer Siebenmühlental gibt es bereits. Hinzu kommen jetzt nach und nach eine Broschüre „Erfrischende Spaziergänge“, Wandertafeln an vielen Parkplät- zen sowie ein Wanderführer für den gesamten Schönbuch – auch mit fordernden Strecken. Beste Versorgung also für den fröhlichen Wandergesell. Und für die Gesellin natürlich auch. Für Versorgung der gänzlich anderen Art ist Wolfgang Miller zu- ständig. Miller hat eine Chirurgie-Praxis in Echterdingen, ist seit kurzem Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg und damit oberster Repräsentant von 68.000 Medizinern. Der Mann hat gut zu tun. Medizin 4.0, Weiterbildung, Ärzteversor- gung, nervige Patienten in klinischen Notfallzentren, optimale Notfallrettung – Miller dürfte es kaum langweilig werden. Eine genussvolle Art, der Langweile zu entfliehen, ist eine Durch- querung des Schönbuchs. Dort, auf der anderen Seite, liegt Be- benhausen. Ein wundervoller Ausflugsort: Ein zu Recht weithin bekanntes Zisterzienser-Kloster, ein sehenswertes Schloss, in dem bis zuletzt Württembergs Könige lebten, eine nette Ortschaft und obendrauf gleich zwei beachtliche Gasthäuser mit weit über- durchschnittlicher Küche. Der Weg lohnt sich.
EDITORIAL 4 Lohnend und lobenswert ist der Einsatz von Teilnehmern und Organisatoren des alljährlichen LE-Spendenlaufes, dessen Erlös komplett einem Kinder- und Jugendhospiz zu Gute kommt und bei dem inzwischen mehr als 1600 Läufer mitmachen. Wir haben mit den beiden noch jungen Initiatoren und Veranstaltern gespro- chen und gestaunt über deren Engagement und Empathie. Res- pekt. Leider keine Selbstverständlichkeit mehr heutzutage. Engagiert, freilich auf einem gänzlich anderen Gebiet, sind auch die Macher des Repair-Cafés in Leinfelden, das aus dem überaus rührigen Stadtseniorenrat hervorgegangen ist, um den LE vielfach beneidet wird. Jeder kann im „Repair CaféLE“ im Treffpunkt Im- puls seine defekten elektrischen Geräte oder Möbel reparieren las- sen – eben alles, was man „unter dem Arm“ hinbringen kann. Und, der Name verrät es schon, Kaffee und Kuchen gibt es auch. Schmeckt. Es lohnt sich also, einfach mal vorbeizuschauen – und wieder mal zu staunen, was LE alles zu bieten hat. Viel Spaß bei der Lektüre wünschen Bild: Ulrich Pfeiffer Bild: Ulrich Pfeiffer A RT H U R M Ü L L E R K L AU S P. WAG N E R Verleger, AMW Verlag GmbH Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing
TITELGESCHICHTE 5 Wandern ist in – und LE wandert mit Angebote für alle, die gut und gerne zu Fuß unterwegs sind. Auch an die Spaziergänger ist dabei gedacht – Neue Broschüre. Bild: © Achim Mende
TITELGESCHICHTE 6 Es ist längst nicht nur des Müllers Lust. Und auch kein Alt-Leute-Hobby mehr, das man in Knickerbockern und karierten Hemden betreibt. Nein, wandern ist in. Und wie. Spä- testens seit Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ und Manuel Andrack seine Wan- derbücher geschreiben hat, ist die „Form des Gehens über mehrere Stunden“ (Wikipe- dia) angesagt. Wandern liegt im Trend: Bei Jungen, Junggebliebenen, Aktiven, Älteren, Erlebnislustigen, Naturliebhabern, Stressgeplagten, „Ausspannern“, Erdgebundenen, Hipstern, Landbewohnern und Stadtmenschen, bei denen es dazugehört wie die Bio- kiste oder urban gardening. Wandern ist zum Lifestyle geworden. Ein paar Zahlen: Rund 69 Prozent der Deutschen geben an, regelmäßig zu wandern. 37 bis 40 Millionen machen sich laufend auf den Weg in der Natur, davon sind 1,6 Millionen zwischen 14 und 19 Jahre, 8,8 Millionen zwischen 20 und 39 Jahre alt. Damit ist Wandern der Deutschen liebste Freizeittätigkeit – noch vor dem Radfahren oder Fußball. Und ein „Fatburner“: In einer Stunde werden rund 600 Kalorien verbraucht, in zwei Stunden ebenso viele wie bei 75 Minuten Jogging. Wandern ist hip geworden, gibt man die Wortkombination „Wandern und hip“ ein, spuckt Google 499.000 Einträge aus, und jährlich werden etwa 7,5 Millionen Euro für Wanderutensilien ausgegeben: Trendige Trekkingschuhe, atmungsaktive Mikrofunkti- onsunterwäsche, schicke Funktionskleidung, Rucksäcke (gern überdimensioniert), moderne Nordic-Walking-Stöcke (möglichst gefedert), solche Sachen halt. Erwiesen ist: Wandern ist gut für die Gesundheit. Wohl auch deshalb, weil es – im Ge- gensatz zum Beruf – gänzlich zweckfrei ist. Stresshormone werden abgebaut, das Glückshormon Serotonin wird ausgeschüttet, Sauerstoff getankt. Laufend Natur erle- ben tut dem Stoffwechsel gut – und selbstverständlich der Psyche. In Zeiten, in denen Menschen Bäume umarmen, muss man das nicht näher erläutern. So gibt es Gesundheitswandern, Winterwandern und Nachtwandern; Speedhiking, Trekking und Geocaching; Fastenwandern, Barfußwandern und Nacktwandern – letz- teres wollen wir aber nicht so genau wissen. Und es gibt wandern im Schönbuch und Siebenmühlental. Damit sind wir in Leinfelden-Echterdingen. Die Stadt liegt gut, ja fast optimal für Wanderer. Mitten in einer Großstadtregion, verkehrsmäßig bestens ange- bunden – jede Anreise ist ein Kinderspiel. Gleichzeitig befindet sich LE „mitten in der Natur“, direkt angrenzend an Wandergebiete und Naturschönheiten wie das Sieben- mühlental und den Schönbuch. Kein Wunder also, dass sich die Stadt jetzt auch in Sachen „Hinaus in die Natur“ ver- nehmlicher zu Wort meldet. Einen Wanderführer „Siebenmühlental“ gibt es schon seit
TITELGESCHICHTE 7 ® einiger Zeit und er gehört nicht zufällig zu den beliebtesten Broschüren der Regio Stuttgart. Schließlich ist das Tal mit der tollen Landschaft e für Ihrenund seinen bewirtschafteten Mühlen ein echtes Aufenthalt ie Guide Kleinod. Immer wieder gern genommen. n und den-Echterdingen Echterdingen Hinzu kommt jetzt der hundert Seiten starke Guest Guide „Erfrischende Spaziergänge“. Für alle, die es etwas entspannter und kürzer mögen, werden hier dreizehn Spaziergänge Alle Produkte bestellbar unter: ERFRISCHENDE SPAZIERGÄNGE rund um LE vorgestellt, hinzu kommen ein info@afterwork-business.de Stadtrundgang durch das historische Echter- Business-Services LE dingen, Touren im Winter und Spaziergänge rwork-business.de mit Kindern. Die neue Broschüre macht Sinn: Schon seit einiger Zeit trennen sich – ambiti- oniertes – Wandern und – genussvolles – Spa- DIETER BUCK MELANIE & www.welcomecity.de/siebenmuehlental zierengehen zusehends. Immer mehr Regio- www.afterwork-business.de/le www.myle.de nen weisen deshalb bequemere und weniger GUEST GUIDE GUEST GUIDE fordernde Strecken für Spaziergänge, fürs Fla- ERFRISCHENDE SPA ZIERGÄNGE nieren und Promenieren getrennt aus. Jetzt also auch Leinfelden-Echterdingen. Ebenfalls erneuert werden die Wandertafeln, die nun schrittweise auf den Parkplätzen rund um LE aufgestellt werden und den Gästen zei- 83400 83400_br_Wanderfuehrer_LE us_DE Einzelform Umschlagen us_001 gen, wo es langgeht. Sie gestatten einen Über- Der neue Guest-Guide „Erfrischende blick über die Touren und Spazierwege, die Spaziergänge“ liegt – ebenso wie der am jeweiligen Standort starten oder diesen Siebenmühlental-Führer – in den Rathäusern und in öffentlichen Einrich- tangieren. Geplant sind – sobald sämtliche tungen Leinfelden-Echterdingens aus. Touren ausgeschildert sind – insgesamt zehn Er kann auf www.leinfelden-echterdin- der 1,8 auf 1,1 Meter großen Tafeln. Der An- gen.de angeschaut und kostenfrei her- fang wurde anlässlich des Events „Aussich- untergeladen werden, oder per mail unter marketing@le-mail.de bestellt ten“ Ende Juni beim Parkplatz am Viadukt werden. am Eingang zum Siebenmühlental gemacht. Geschrieben worden sind die Guides „Siebenmühlental“ und „Erfrischende Spazier- gänge“ vom „Wander-Guru“ Dieter Buck – kennt jeder, der wandern kennt – und seiner Tochter. Zusätzlich auf Touren kommen werden Wanderer im kommenden Jahr, wenn noch ein weiterer, „echter“ Wanderführer hinzukommt: Für die gesamte Region LE, mit größeren, auch fordernden Strecken, die oftmals weit in den Schönbuch hinein führen.
TITELGESCHICHTE Wenn es so weit ist, macht Leinfelden-Echterdingen seinen Besuchern und Bewohnern umfassend Beine und ist in Sachen Wandern bestens aufgestellt: Neuer Wanderführer rund um LE, Wanderführer Siebenmühlental, Spaziergangführer, umfassende Ausschil- derung der Wege, Wandertafeln. LE macht mobil. LE 1 Bild: © Guenter E. Bergmann - Photography
9 DAS KULTURAMT LE PRÄSENTIERT: seit KULTUR IN LE 1957 2019/20 Jetzt s vorm chon erken ! Sa, 05.10.2019, 20:00 Uhr, So, 26.01.2020, 16:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Filderhalle, Leinfelden, Großer Saal, Großer Saal, Lisa Fitz „Flüsterwitz“ Gogol & Mäx „Concerto Humoroso“ Fr, 07.02.2020, 19:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Kleiner Saal, Quadro Nuevo „Flying Carpet“ So, 06.10.2019, 16:00 Uhr, So, 09.02.2020, 16:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Filderhalle, Leinfelden, Großer Saal, Großer Saal, Udo Wachtveitl & Gitarrenduo Die Drei vom Dohlengässle „Eine Geschichte der Welt in „Glück isch a Glücksach“ 9 Gitarren“ Fr, 11.10.2019, 19:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Kleiner Saal, „Bach und Bächlein“ Sa, 16.11.2019, 20:00 Uhr, Sa, 15.02.2020, 20:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Filderhalle, Leinfelden, Großer Saal, Großer Saal, Lars Reichow „Lust“ Pe Werner „Beflügelt von A nach Pe“ So, 24.11.2019, 19:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Sa, 14.03.2020, 20:00 Uhr, Kleiner Saal, Filderhalle, Leinfelden, Duo SONATA con PASSION Großer Saal, e a n heut Ernst und Heinrich äht m „Nex verkommâ lassâ“ So m So, 15.03.2020, 19:00 Uhr, Filderhalle, Leinfelden, Kleiner Saal, Favole musicali Fr, 17.01.2020, 19:00 Uhr, „Le jardin harmonique“ Filderhalle, Leinfelden, Kleiner Saal, So, 05.04.2020, 16:00 Uhr, Cúig „Cutting Edge Filderhalle, Leinfelden, Irish Music“ Großer Saal, Alexander Merk Sa, 25.01.2020, 20:00 Uhr, „Hinters Licht geführt“ 7 Filderhalle, Leinfelden, Großer Saal, Senkrecht und Schunter Infos zu günstigen Beratung · Verkauf · Installation „Must be Love!“ Abonnements erhalten Sie beim Kulturamt LE, TECHNIK-CENTER Tel. 0711 / 1600 233. Otto-Lilienthal-Straße 4 · 70794 Filderstadt-Plattenhardt 2 5 über Ja e hr Telefon 0711/ 770577-0 · www.hoerz-center.de VORVERKAUFSSTELLEN IN LE: Buchhandlung Seiffert, Neuer Markt 3, Leinfelden, Tel. 0711 / 752 425 Buchhandlung Ebert, Hauptstr. 60/62, Echterdingen, Tel. 0711 / 45 968 250 Hotel Alber, Stettener Hauptstr. 25, Stetten, Tel. 0711 / 94 74-3 WS Druck/Postfiliale, Filderstr. 54, Musberg, Tel. 0711 / 79 44 444 via oder unter www.reservix.de Die nächste Ausgabe erscheint Anfang November 2019, freuen Sie sich darauf.
GASTROTIPP 10 Im Café Mela geht’s um die Bohne Ein gemütliches Plätzchen – und das mitten im Echterdinger Gewerbegebiet. Dort, in der Friedrich-List-Straße, hat Hüseyin Kahraman vor ein paar Monaten das Café Mela eröffnet. Kaffee aus der eigenen Herstellung und hausgemachter Cheesecake, aber auch glutenfreie Früchteschnitten stehen auf der Karte. GASTROTIPP Und nicht nur das. Bild: © www.mela-kaffee.de
GASTROTIPP 11 Als erstes fallen die Blumen auf. Wunderschön und groß, aber nicht aufdringlich. Auf jedem Tisch ein anderes Arrangement. Alles andere als Einheitsbrei oder Plastikorchide- en. Hier war ein Profi am Werk. Blumen sind nicht das Einzige, das im Café Mela an- ders ist. Anders ist zuerst einmal der Kaffee: Vor knapp zwei Jahren hat Kahraman „Mela Kaffee“ gegründet – und der, besser nur der kommt auch in seinem Cafe in die Tassen. Die Bohnen kommen aus Honduras und werden von Bauern angepflanzt, zu denen ein direkter Kontakt besteht. Nur die roten, reifen Kaffeekirschen werden dann von Hand geerntet, aufbereitet und in Baden-Württemberg im Langzeitverfahren ger- östet. Dabei werden die Bohnen bei 200 bis 300 Grad etwa 15 bis 20 Minuten geröstet, wodurch sich das Aroma verfeinert und der Säuregrad sinkt. Kahraman: „Deshalb ist unser Kaffee besonders bekömmlich, das bemerken vor allem Gäste, die von anderem Kaffee Sodbrennen bekommen.“ Der wird üblicherweise bei 600 bis 800 Grad geröstet und das nur ein paar Minuten lang. Bilder: © www.mela-kaffee.de
GASTROTIPP 12 Verarbeitet werden sollen die Mela-Bohnen demnächst auch in L.-E., der Antrag für den Bau des notwendigen Kamins läuft bereits. Im Café Mela gibt es den bekömmli- chen, aromatischen Arabica und für die, die es kräftiger mögen, den herben Robusta. Für Nicht-Kaffeetrinker tischen Kahraman und sein Team Trinkschokolade vom Ber- liner Unternehmen Blömboom, Tee von ChariTea aus Hamburg, Säfte, Smoothies und noch vieles mehr auf. Zum Beispiel hausgemachten Cheesecake, Tiroler Nusskuchen, veganen Himbeerkuchen, glutenfreie Früchteschnitten, Bagels, Frühstück, eine Käse- platte, hausgemachtes Granola und Frozen Joghurt. Nicht nur bei Kaffee, Kakao und Tee legt man im Cafe Mela Wert auf Nachhaltigkeit. Es gibt dort keine Wegwerfartikel. Die Strohhalme sind aus Glas und werden mit einem speziellen Bürstchen geputzt, die Coffee-to go-Becher kommen vom Münchner Startup reCup, das ein deutschlandweites Pfandsystem für Mehrwegbecher betreibt. Bilder: © www.mela-kaffee.de
GASTROTIPP 13 Mit gutem Gewissen Kaffee ausschenken – das war schon lange ein Traum von Hüseyin Kahraman. Er selbst ist passionierter Kaffeetrinker. Zum eigenen Kaffee – beziehungs- weise Café – kam er aber über Umwege. Der 39-Jährige, der in Stuttgart aufgewachsen ist, ist eigentlich gelernter Industriekaufmann und studierte später BWL. In seinem früheren Job belieferte er Kaffeeröstereien mit Verpackungen. So entstanden Beziehun- gen, Mela Kaffee wurde gegründet und erfreute sich auf dem Wochenmarkt und im Privatverkauf so großer Nachfrage, dass sich daraus das Café Mela – übrigens benannt nach den beiden Töchtern – entwickelte. Im Café gibt es Kaffee nicht nur in Bild: © www.mela-kaffee.de der Tasse. In Barista-Grundkursen bringt der Inhaber persönlich sei- nen Kunden die Kaffeekunst nä- her – Gästen, aber auch Firmen- mitarbeiter oder Gastronomen. Auch der Kauf von Kaffeemaschi- nen ist vor Ort möglich. „Filterma- schinen sind wieder im Kommen“, prophezeit Kahraman. Wo bei frü- heren Maschinen das Wasser nur an einer Stelle heruntertropfte, was den Säuregehalt des Kaffees erhöhte, benetzen modernere Ma- schinen den Kaffee an mehreren Stellen. Entscheidender als eine teure Kaffeemaschine sei sowieso die richtige Mühle: „Die Mühle ist das Herzstück.“ Denn wenn die Bohne erst kurz vor dem Aufbrü- hen gemahlen wird, hält sich das Aroma besser. Und darum geht es schließlich beim Kaffeegenuss. Das Café Mela, Friedrich-List-Straße 6, hat jeden Tag von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Die nächsten Barista-Grundkurse finden statt am 22. September und am 20. Oktober. Für besondere Events kann der Carrito, eine Ape, in der Kaffee ausgeschenkt wird, ge- mietet werden. Mehr Infos unter www.mela-kaffee.de
LIFESTYLE 14 Bild: © Emily Schwarz Gutes für die Seele, den Körper und den Gaumen Endlich Sommer! Wir stecken mittendrin in der schönsten Zeit des Jahres. Und weil der Sommer irgendwie immer viel zu schnell vorbei ist, haben wir uns vorgenommen ihn so richtig auszukosten. Dafür braucht es keine Fernreisen. Auftanken, und zwar so richtig, das geht auch in L.-E. Hochsommerliche Temperaturen haben wir ja schon und für eine kleine und gesunde Auszeit im Alltag ist schnell gesorgt.
LIFESTYLE LIFESTYLE 15 Gärten mit Charakter Bei einem Spaziergang durch den Ortskern von Echterdingen, nur einen Steinwurf von der Hauptstraße entfernt, fallen sie ins Auge – alte Gärten, die an ein „Stück Dorf“ in der Stadt erinnern. Einst wurden in solchen Hausgärten die Kappich-Samen gesät, aus denen das Filderkraut heranwuchs. Kappich – klingt lustig, war es aber ganz und gar nicht: Wegen des hohen Preises, den der Samen erzielte, wurde er auch „Filder-Kaviar“ ge- nannt. In ein paar Gärten im Bereich der Obergasse finden sich noch Reliquien aus ver- gangener Zeit. Altes Werkzeug, Gefährte und Häuser, die daran erinnern, dass Echterdin- gen einst ein Bauerndorf war. Inzwischen wachsen anstelle des Krauts Blumen in allen Farben, Kräuter und Stauden. Es blühen prächtige Pfingstrosen und Lavendel, aber auch Rosmarin und vieles mehr. Und das ist nicht alles. Ein altes Spülbecken, liebevoll bepflanzte Blumentöpfe auf dem Zaun und ein Hühnergehege finden sich zum Beispiel bei Familie Panitz. Vor dem Wohn- haus wächst ein Feigenbaum – wahrscheinlich der einzige in ganz L.-E. Ein paar Häuser Bild: © www.stock.adobe.com newnow weiter, im Garten von Volker Schäfer, ragt eine Vogelscheuche in die Höhe. Diese Haus- gärten, die zur Südseite ausgerichtet sind, waren typische Krautgärten. Heute schlen- dert man gerne an diesen Inseln der Ruhe vorbei und staunt über die Dinge, die es in der Nachbarschaft zu entdecken gibt. Bilder: © Emily Schwarz
LIFESTYLE LIFESTYLE 16 Wildes und Gesundes Schmackhaftes zu entdecken gibt es bei Gudrun Vohl-Grözinger. Die Betreiberin des Bä- renhofs in Stetten leitet von April bis Oktober an jedem ersten Freitag im Monat eine etwa anderthalbstündige Wildkräuterführung. Die nächsten Termine sind am Freitag, 13. Sep- tember, und Freitag, 4. Oktober, jeweils um 17 Uhr. Kosten: 12,50 Euro; Anmeldung per Mail an info@baerenhof-vohl.de arüber hinaus bietet die Kräuterpä- D dagogin Infoabende mit Vorträgen zum Thema Ernährung an. Am Mon- tag, 23. September, geht es um ent- zündungshemmendes Essen, am Dienstag, 8. Oktober, darum, wie wir natürlich und gesund vollwertig es- sen können und am Montag, 18. No- vember, um den Säure-Basen-Haus- halt und das Thema „Übersäuerung durch Ernährung?“. Alle Vorträge fin- den von 19.30 bis 21 Uhr statt, An- Bilder: © Gudrun Vohl-Grözinger meldung ist erforderlich, Kosten: 10 Euro.
LIFESTYLE 17 Genuss pur Gesund sollen unsre Lebensmittel sein, regional und am besten auch noch saisonal. Aber der Genuss sollte auch nicht zu kurz kommen. Was spricht also gegen ein „Häppchen Sünde“, eine Kugel Eis zum Beispiel. Die erfrischt und die Waage schlägt nicht sofort Alarm. Skurrile Sorten scheinen im Trend zu liegen – Eis mit Veilchen- oder Pesto-Ge- schmack zum Beispiel. Letztendlich sind es aber doch immer wieder die Klassiker, die besonders gefragt sind. Das „coolste Event für Eisprofis“, die größte Eisfachmesse nörd- lich der Alpen, geht übrigens in ein paar Monaten in die sechste Runde. Vom 15. bis 19. Februar 2020 zeigt die „Gelatissimo“ auf der Messe in L.-E., die hier alle zwei Jahre statt- findet, was angesagt ist in Sachen Eis. Und weil das noch ein Weilchen hin ist, empfehlen wir nicht nur den Besuch in einer der örtlichen Eisdielen, sondern auch ein spezielles Rezept, für alle, die ihr Eis mal selbst herstellen möchten. Ein ganz besonderes Eis hat Natalie aus Stuttgart kreiert. Sie ist Foodbloggerin und schon seit sieben Jahren ist der „Holunderweg 18“ ihr virtuelles Zuhause. Bild: © Holunderweg18_Natalie-Friedrich
LIFESTYLE 18 Safran-Eis mit karamellisierten Wildpfirsichen Eis ohne Eismaschine, das geht! Eine Kastenkuchen- form, ein Esslöffel und eine Eieruhr tun es auch. Zutaten für 700ml oder eine Kastenkuchenform: 3 Eigelb (bitte ganz frische Eier verwenden) · 100 g Zucker 250ml Milch · 200ml Sahne 3 Wild-/Plattpfirsiche etwas Honig (ca. 3-4 TL) 5-7 Safranfäden 2 Rührschüsseln · 1 großen Topf 1 kleinen Topf · 1 Sieb · 1 Holzrührlöffel Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorhei- ren wird die Masse nun im Wasserbad erhitzt (nicht Bild: © Holunderweg18_Natalie-Friedrich zen. Die Pfirsiche waschen und in Unter- und Ober- gekocht!), bis sie sich zur Rose abziehen lässt. Das hälfte aufschneiden. Die Kerne entfernen und die kann man erkennen, indem man einen Holzlöffel Pfirsichhälften mit der Schnittfläche nach oben auf (ohne Loch in der Mitte) in die erhitzte Masse taucht ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit und auf seine Rückseite pustet. Schiebt sich die Mas- dem Honig beträufeln. Die Pfirsichhälften in den se durch das Pusten auf dem Löffel zur Seite und Ofen geben und so lange backen, bis der Honig ka- sieht das Muster, das sie bildet, aus wie eine Rosen- ramellisiert – das dauert 10-15 Minuten. Die Pfirsiche blüte von oben, ist die Masse fertig erhitzt. abkühlen lassen und entweder in Stücke schneiden oder mit einer Gabel zu Mus zerdrücken. Die Milch-Zucker-Ei-Masse wird nun durch ein Sieb in eine weitere Rührschüssel gegossen und im Die drei Eigelb und den Zucker schaumig rühren, bis kalten Wasserbad gerührt. Die Sahne schlagen und eine weiße Masse entstanden ist. Einen großen Topf unter die kaltgerührte Masse heben. Dieser Schritt mit Wasser aufsetzen – das Wasser erhitzen, aber kann auch übersprungen und die Sahne flüssig un- nicht kochen. Eine Schüssel bereitstellen, die oben tergerührt werden. Wer keine Eismaschine hat, auf den großen Topf passt; in dieser wird die Eis- nimmt eine Schüssel oder eine (Kasten-)Kuchen- masse im Wasserbad erhitzt. Parallel das Waschbe- form, legt diese mit Frischhaltefolie aus und gibt die cken mit kaltem Wasser füllen, ggf. noch einige Eis- Eismasse gemeinsam mit den Pfirsichstücken hin- würfel hineingeben. ein. Das Eis muss mindestens vier Stunden gefrieren, eher etwas länger. Der Nachteil für die Eismaschi- Die Milch mit den Safranfäden in einem kleinen Topf nenlosen: Sie müssen das Eis jede halbe Stunde ein- erhitzen (nicht kochen) und unter stetigem Rühren mal kräftig durchrühren. Das sollte mindestens in die Ei-Zucker-Masse rühren. In einer Schüssel auf sechsmal passieren, damit das Safran-Eis mit kara- den Topf mit dem heißen Wasser setzen. Unter Rüh- mellisierten Wildpfirsichen schön cremig wird.
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MESSE STUTTGART 20 Die Messe schlägt neue Töne an Frischer Wind durch zwei neue Veranstaltungen: Morgenmacher Festival und Blasorchester-Messe Bild: © messe stuttgart
MESSE STUTTGART 21 Variety is the spice of life. Vielfalt ist also die Würze des Lebens – und das gilt auch für Messegesellschaften. Deren Aufgabe besteht unter anderem darin, immer wieder neue Messen zu entwickeln und erfolgreich zu platzieren. Versteht sich, dass das auch für die Messe Stuttgart gilt, die demnächst gleich mit zwei „Neulingen“ auf den Markt kommt. Den Anfang macht im November das „Morgenmacher Festival“. Parallel zum Stuttgar- ter Messeherbst (21. - 24. 11.) wird dann die Halle 10 vier Tage lang zum Paradies für Selbermacher, Tüftler, Bastler, Erfinder und alle, die mit ihren Fähigkeiten und mit Begeisterung die Zukunft gestalten wollen. Das „Morgenmacher Festival“ entstand aus der Idee der amerikanischen Maker-Bewegung. Doch nicht nur in den USA werden Maker Spaces, Fab Labs, Repair Cafés oder offene Werkstätten immer beliebter, auch hierzulande erfreut sich die „Selbermacher-Kultur“ immer größerer Beliebtheit. Gerade auch in Baden-Württemberg, dem Land der Schaffer und Innovationen. Auf dem „Mor- genmacher Festival“ finden sie eine Plattform für Kreativität und Erfindergeist, die Menschen jeden Alters zusammenbringt. In den vier Bereichen Konstruieren & Experimentieren, Forschen & Entdecken, Kreieren & Erschaffen sowie Komponieren & Gestalten präsentieren sich Unternehmen, Institu- tionen, Hochschulen, Vereine und private Macher mit ihren Ideen und Projekten. Dabei bietet die zentrale „Macher-Bühne“ die Plattform für Science Slams, Konzerte, Exper- tentalks, Diskussionen und Vorführungen. Zusätzlich dazu gibt es für große und kleine Macher ein breites Angebot an Workshops, Experimenten, Mitmach-Stationen und Vor- trägen. Viel Gebläse Völlig neue Töne schlägt die Messe Stuttgart dann im März 2020 an, wenn die Blasorches- Bild: © www.Adobestock.com bildwert ter-Messe BRAWO ihre Premiere feiert. Der Blasmusikverband Ba- den-Württemberg zählt über 380.000 Mitglie- der, davon mehr als
MESSE STUTTGART 106.000 aktive Musiker. Wo, wenn nicht im Südwesten der Republik, könnte also eine Veranstaltung rund ums Thema Blasmusik stattfinden? Am Wochenende des 7. und 8. März 2020 trifft sich die Blasmusik-Familie im In- Messeprogramm* ternationalen Congresscenter der Mes- Europas modernstes Messegelände | übersichtliche Hallenauf- se. Guido von Vacano, Mitglied der Ge- teilung | direkte Verkehrsanbindung an Flughafen, A 8, B 27 und die S-Bahn | in der Hightech-Region Nr. 1 | Messe Stuttgart – schäftsleitung: „Unsere Besucher Mitten im Markt www.messe-stuttgart.de finden hier eine Ausstellung, ein um- Lifestyle & Freizeit Morgenmacher Festival 21.11. – 24.11.19 fangreiches Workshop-Programm und www.messe-stuttgart.de/morgenmacher-festival hochkarätige Konzerte. Wir glauben Modell + Technik 21.11. – 24.11.19 www.messe-stuttgart.de/modell fest daran, dass BRAWO so zum Klas- Familie & Heim 21.11. – 24.11.19 sentreffen der Blasmusik wird.“ Über www.messe-stuttgart.de/familie KREATIV 21.11. – 24.11.19 das komplette Wochenende erwarten www.messe-stuttgart.de/kreativ SPIELEMESSE 21.11. – 24.11.19 die Besucher Instrumentalworkshops www.messe-stuttgart.de/spiele und Wettbewerbe, Wertungsspiele und Autotage Stuttgart 22.11. – 24.11.19 www.messe-stuttgart.de/autotage Gemeinschaftskonzerte. Natürlich geht Mineralien, Fossilien, Schmuck 22.11. – 24.11.19 es bei BRAWO nicht nur ums Lernen www.messe-stuttgart.de/mineralien ANIMAL 22.11. – 24.11.19 und Ausprobieren. Musik begleitet die www.messe-stuttgart.de/animal Besucher durch den gesamten Tag: eat&STYLE** www.messe-stuttgart.de/eatandstyle 22.11. – 24.11.19 Zahlreiche Konzerte finden in kleiner veggie & frei von 22.11. – 24.11.19 www.messe-stuttgart.de/veggie und großer Besetzung, im kleinen CMT 11.01. – 19.01.20 Raum und im großen Saal statt. www.messe-stuttgart.de/cmt 1. CMT-Wochenende Fahrrad- & ErlebnisReisen mit Wandern 11.01. – 12.01.20 2. CMT-Wochenende Golf- & WellnessReisen, Kreuzfahrt- & SchiffsReisen 16.01. – 19.01.20 Änderungen vorbehalten. *Programmauszug **Gastveranstaltung Industrie & Technologie COMPOSITES Europe** 10.09. – 12.09.19 www.messe-stuttgart.de/composites FOAM EXPO Europe** 10.09. – 12.09.19 www.messe-stuttgart.de/foam-expo Motek** 07.10. – 10.10.19 www.messe-stuttgart.de/motek Bondexpo** 07.10. – 10.10.19 www.messe-stuttgart.de/bondexpo Wirtschaft & Bildung INTERGEO** 17.09. – 19.09.19 www.messe-stuttgart.de/intergeo Südback 21.09. – 24.09.19 www.messe-stuttgart.de/suedback Landesmesse Stuttgart GmbH Messepiazza 1, 70629 Stuttgart (Germany) Tel.: +49 711 18560-0 info@messe-stuttgart.de, www.messe-stuttgart.de TA_VIA_LE_93x270mm_5_2019.indd 1 16.05.19 09:08
PORTRAIT 23 „Wir haben einen Mangel an ärztlicher Arbeitszeit“ Der Chirurg Wolfgang Miller aus Echterdingen wurde unlängst zum Präsidenten der Landesärztekammer Baden-Württemberg gewählt und ist damit „Chef“ von 68.000 Medizinern GASTROTIPP Bild: © www.foto-eppler.de
PORTRAIT 24 Nein, so ganz „aus dem blauen Himmel“ ist er nicht zum Amt des Landesärztekam- mer-Präsidenten gekommen. Denn der Doktor Wolfgang Miller (56) aus Echterdingen hat sich stets energisch für die Belange der Ärzteschaft eingesetzt. In der Mitarbeiter- vertretung des Stuttgarter Marienhospitals, im Vorstand der Ärzteschaft Stuttgart und der Bezirks- sowie Landesärztekammer, im Marburger Bund der Klinikärzte oder als Mitbegründer des Medi Verbundes, einem fachübergreifenden Zusammenschluss von Medizinern. Seit Februar, nach einer höchst spannenden Präsidentenwahl, steht er nun also an der Spitze der baden-württembergischen Ärztekammer und ist somit zuständig für rund 68.000 Ärztinnen und Ärzte im Land, die mit der Approbation automatisch der Kammer angehören. Gleichzeitig führt Miller, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, wei- terhin seine Praxis in Echterdingen, wo er seit gut zwanzig Jahren praktiziert. Nur wenn ihn die Pflicht nach Degerloch ins schmucke Kammergebäude ruft, lässt er sich vertreten. Selbstverständlich ist derlei Zweigleisigkeit nicht: Nicht wenige Vorgänger oder Präsidenten anderer Kammern haben ihren Beruf dem Präsidentenamt geopfert. Am Tag unseres Gesprächs ist Miller auf dem Weg nach Wien. Dort will er mit Kollegen aus Berlin und Stuttgart die beispielhaft organisierte Notfallrettung in Niederösterreich unter die Lupe nehmen. Damit sind wir auch schon bei einem Thema, das den Präsi- denten Miller derzeit umtreibt: Notfallrettung. Wie greifen Rettungsdienste, Krankenhäuser und Ärzte am besten ineinander, um Pa- tienten möglichst schnell und zielgenau zu versorgen, wie müssen dazu die Leitstellen organisiert werden? Eckpunkte hierfür hat das Bundesgesundheitsministerium Ende 2018 vorgelegt, jetzt ist es an den Ärzteorganisationen, sie zu konkretisieren und pra- xistauglich zu machen. Ein weiteres Thema steht auf der Prioritätenliste ganz obenan: Weiterbildung. Die Wichtigkeit leuchtet ein. Ärztliches Wissen veraltet schneller denn je, immer rascher kommen neue Anwendungen und Behandlungsmethoden hinzu, die gelernt sein wol- len. Schließlich geht es um Gesundheit. Miller: „Die Frage ,Was müssen unsere Ärzte können‘ stellt sich mehr denn je.“ Die Weiterbildungsordnung wird gerade entspre- chend novelliert, die Empfehlungen der Bundesärztekammer müssen in Landesrecht überführt und angepasst werden, noch 2019 soll alles in trockenen Tüchern sein. Das riecht nach reichlich Arbeit für die Landesärztekammern. Aufgaben wie die einer zeit- und berufsgerechten Weiterbildung oder einer optimalen Notfallversorgung erhalten ihre Wichtigkeit auch dadurch, dass Patienten einen An-
PORTRAIT 25 spruch auf optimale Versorgung haben – und immer offensiver einfordern. Nicht im- mer so, wie es sein sollte: Nicht selten hat man „Dr. Internet“ bereits um Rat gefragt, nutzt sein Recht zur Zweit- oder Drittmeinung zum Ärzte-Hopping und sitzt in der Praxis, um mal zu hören, „was dieser Doktor jetzt noch dazu sagt“. Auch wenn die Ergebnisse der vorhergegangenen Untersuchungen noch gar nicht vorliegen. Das ist – nicht nur für den Patienten – unbefriedigend. Miller: „Heiteres Diagnoseraten“. Oder nehmen wir die Krankenhäuser. Eine Umfrage, so Miller, habe ergeben, dass gut die Hälfte derjenigen, die als Notfall in eine Klinikambulanz kommen, selbst sagen, dass ihre „Krankheit“, die manchmal nur ein verkorkster Magen oder eine Erkältung ist, „nicht so schlimm“ sei. Dass ein System, in dem alle alles immer schneller fordern, irgendwann an seine Grenzen kommt und ad absurdum geführt wird, kümmert offen- bar immer weniger. Gleichzeitig gibt es einen zunehmenden Mangel an Medizinern – insbesondere in länd- lichen Gebieten. Dabei sind mehr Ärzte denn je in Baden-Württemberg registriert. Miller: „Wir haben einen Mangel an ärztlicher Arbeitszeit, aber nicht an Köpfen“. Wie das? Den Arzt, der stets und allezeit für seine Patienten da ist, zu dessen Berufsbild es gehört, allzeit bereit zu sein, gibt es immer weniger. Zur Erinnerung: Bis vor nicht all- zu langer Zeit gab es eine Residenzpflicht, die den Arzt dazu verpflichtete, dort zu wohnen, wo er praktizierte. Heute steht die Arbeit längst nicht mehr über allem. Stich- wort Work-Life-Balance. Dass mehr als 70 Prozent der neu approbierten Ärzte inzwi- schen Frauen sind, die verstärkt darauf achten, vom Beruf nicht aufgefressen zu wer- den, macht das Problem nicht kleiner. Miller hält die Entwicklung zu regulier- und kalkulierbaren Arbeitszeiten für „gut und richtig“ ohne die Schwierigkeiten zu verken- nen. Selbständige Mediziner im Die „Medizin 4.0“ kommt: ambulanten Bereich erbringen Medizin wird künftig also immer mehr online stattfinden täglich „etwa 30 Prozent mehr Leistung“ als angestellte. Sie müssen, da davon ihre Existenz und das Überleben ihres Teams abhängt, ihr Unternehmen wirt- schaftlich führen – bei geregel- ten Arbeitszeiten und Angestell- Bild: © www.Adobestock.com Siro46 tenstatus entfällt das. Noch schwerer wiegt, dass viele jun- ge – und zunehmend auch älte- re – Ärztinnen und Ärzte in Teilzeit arbeiten. Das bringt ei-
nerseits mehr Zufriedenheit für den Betroffenen und auch für den Patienten mag es an- genehmer sein, es mit einem Arzt zu tun zu haben, der nicht schon seit zehn Stunden auf den Beinen ist. Andererseits bedeutet es aber auch: Weniger Zeit in der Versorgung. Fernbehandlung via Internet gewinnt an Bedeutung Rasche Abhilfe ist nicht in Sicht. Obwohl eine neue Bedarfsrichtlinie jetzt für eine bes- sere Versorgung mit Ärzten – zumindest in gewissen Bereichen – sorgen soll. Miller begrüßt das, gibt aber zu bedenken, dass es eines mindestens sechsjährigen Studiums und einer fünf- bis sechsjährigen Weiterbildung bedarf. Es wird also dauern, eine „Wunderheilung“ wird es nicht geben. Als „gewisse Kränkung“ empfindet es Miller, dass durch das TSVG (Terminservice- und Versorgungsgesetz) den Medizinern eine Mindestzahl von offenen Sprechstunden ge- setzlich verordnet wird. Schließlich gebe es ja einen Sicherstellungsauftrag, würden auch ohne gesetzliche Regelung offene Sprechstunden angeboten und jeder Notfall werde umgehend behandelt. Mehr Schein als Sein also? Anderes Thema: Medizin 4.0. Sicher ist: Sie kommt. Medizin wird fürderhin zuneh- mend online stattfinden. Sicher ist auch: Das Thema betrifft alle unmittelbar. Ärzte, Krankenkassen, Patienten, Politik. Sinnvoll wäre es also, mit allen Betroffenen zu dis- kutieren, wie es weitergehen soll. Stattdessen, so beobachtet Miller mit Sorge, „wird der Schwarze Peter in Richtung Krankenkassen und Ärzte verschoben“. Da ist zum Beispiel die Frage, wie die elektronische Krankenakte, die von 2021 an Standard ist, gefüllt wird. Mediziner sind, schon aufgrund ihrer Berufsordnung, an die ärztliche Schweigepflicht gebunden. Was ist also, wenn ein Patient darauf besteht, dass nur das in die Akte wandert, was ihm genehm ist? Ohne gesellschaftlichen Konsens ist da kei- ne zufriedenstellende Lösung denkbar. Sicher kommen wird auch die Fernbehandlung via Internet, die Miller im Prinzip be- grüßt. Auch wenn er das persönliche, das 1:1-Gespräch für eine Kernkompetenz des Arztes hält, ist er der Überzeugung, dass die Fernbehandlung neue, zusätzliche Be- handlungsmöglichkeiten eröffnen wird, die es aktiv zu nutzen gilt. Nur wenige Bespiele, die zeigen: Die Medizin ist mehr denn je im Wandel. Sie steht vor einem Bündel von Herausforderungen – aber auch Möglichkeiten – die es zu bewälti- gen gilt. Mittendrin, stetig gefordert: Die Ärztekammer, die Organisation der Mediziner in Bund und Ländern. Langweilig dürfte es einem Landesärztekammer-Präsident also kaum werden.
Bild: © Markus Schwarz Fotograf PORTRAIT 27 Laufen für einen guten Zweck: Rund 1600 Läufer sind inzwischen dabei - und Einmal im Jahr läuft viele ehrenamtliche Helfer. L.-E. Hand in Hand Fabian Schulz und Kevin Goldberg waren Anfang 20, als sie den ersten Spendenlauf für ein Kinder- und Jugend- hospiz in Stuttgart organisierten und den Förderverein Hand-in-Hand gründeten. Am 20. Juli findet die 7. Auflage des Laufs im Sportzentrum Leinfelden statt. Wir haben mit den beiden Initiatoren gesprochen. Herr Schulz, Herr Goldberg, Sie waren erst Anfang 20 und hatten keine besondere Beziehung zu Kindern, als sie den ersten Spendenlauf organisierten. Wie kam es dazu? Fabian Schulz: Ich war als DJ unterwegs und wurde gefragt, ob ich eine gemeinnützige Sache unterstützen könnte: Zwei Filmmusik-Studenten aus Stuttgart suchten Sponsoren. Einer von ih- nen hatte ein schwer krankes Kind und in Baden-Württemberg gab es damals aber noch kein stationäres Kinderhospiz. Mit dem Erlös des Filmes sollte deshalb der Aufbau eines solchen Hos- pizes unterstützt werden. Gemeinsam mit meinem Freund Kevin – wir kennen uns seit vielen Jahren – haben wir dann eine Party im „Salon Sax“ in Echterdingen gegeben und die Einnahmen gespendet. Zum ersten Spendenlauf kam es dann aber erst nach einem langen Gespräch mit der damaligen Projektleiterin für den Bau des ersten stationären Kinder- und Jugendhospiz in Ba- den-Württemberg. Kevin Goldberg: Wir hatten in unserem Leben oft eine große Klappe. Aber nach diesem Gespräch haben wir beide kein Wort mehr herausgebracht. Ich hab unruhig geschlafen. Fabi hat mich am nächsten Tag angerufen, ihm ging‘s genauso. Und da war uns beiden klar – wir müssen mehr tun, etwas aufbauen, das dauerhaft ist.
TITELTHEMA PORTRAIT 28 Kinderhospize unterscheiden sich von den Einrichtungen, die es für Erwachsene gibt. Während Erwachsene meist die letzten Wochen ihres Lebens in ein Hospiz gehen, werden Kinder und Ju- gendliche dort im Schnitt vier, fünf Jahre begleitet. Warum brauchen wir ein Kinder- und Ju- gendhospiz? Fabian Schulz: Ein Beispiel, das ich nie vergessen werde: Eine Mutter, die mit ihrem Kind ins Hospiz kam, erzählte, dass sie dort in der dritten Nacht erstmals wieder durchgeschlafen hatte – zum ersten Mal seit sieben Jahren! Das muss man sich mal vorstellen. Sieben Jahre! Das Hospiz ist eine Anlaufstelle für kleine Patienten, aber auch für ihre Eltern und Geschwister. Sie sollen im Hospiz Kraft tanken für den schwierigen Alltag. Hier können sie lernen, loszulassen und wieder Freiraum für sich und ihre Partnerschaft gewinnen. Das Hospiz schafft Entlastung, wo sonst oft Familien und Ehen zerbrechen und Geschwister das Nachsehen haben. Während einem der ers- ten Spendenläufe stand eine Mutter vor mir und sagte: „Herr Schulz, für unser Kind wird’s zu spät sein. Aber bitte hören sie nicht mit dieser Arbeit auf, die ist so wichtig für die Familien.“ Ich be- komme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Kevin Goldberg: Bei jedem Lauf erleben wir solche Momente. Wir sind beide nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber dann müssen auch wir uns mal kurz in die Kabine zurückziehen und sammeln. Und warum ein Spendenlauf? Fabian Goldberg: Als wir Hand-in-Hand gründeten hatte unser damaliges Vorstandsmitglied Andi Ortlieb die Idee zum Spendenlauf. Er ist selbst ehemaliger Triathlet. So ein Lauf bietet auch die optimale Gelegenheit, über das Thema zu informieren. Das Hospiz ist stets mit einem Stand vertreten. Hier können sich auch Eltern, die sich bislang vielleicht nicht getraut haben, unver- bindlich informieren und das Hospiz kennenlernen. Am ersten Lauf nahmen 377 Läufer teil, letztes Jahr waren es 1600. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Kevin Goldberg: Wir geben 150 Prozent. Manchmal können wir selbst nicht glauben, wie erfolg- reich der Hand-in-Hand-Spendenlauf über die Jahre geworden ist. Insgesamt kamen allein 2018 um die 50.000 Euro zusammen. Und viele der Sponsoren – die meisten kommen übrigens auch aus L.-E. – unterstützen uns von Anfang an. Fabian Schulz: Das Ganze ist einfach eine Herzensangelegenheit für uns. Und nicht nur für uns. Am Anfang haben hauptsächlich Freunde und Familie mitgeholfen, wir haben zum Beispiel bis Bild: © Markus Schwarz Fotograf nachts um zwei Uhr Pasta und Saucen für den Veranstaltungstag gekocht. Inzwischen sind wir ein
TITELTHEMA PORTRAIT 29 großes Team von Ehrenamtlichen, viele Vereine, Institutionen und Gastro-Betriebe unterstützen uns. Es ist wirklich so – einmal im Jahr läuft L.-E. Hand in Hand. Kommt der Spendenlauf in L.-E. allmählich an seine Grenzen? Spielen Sie mit dem Gedanken, umzusiedeln? Fabian Schulz: Auf keinen Fall. Das würde den Charakter der Veranstaltung zerstören. Wir sind beide in L.-E. aufgewachsen und hier vernetzt. Und L.-E. läuft mit! Eine Bekannte hat mir erzählt, dass es kurz vor dem Lauf auf dem Wochenmarkt längst nicht mehr darum geht, ob man über- haupt mithilft, sondern darum, was man macht. Außerdem schätzt die Stadt unser Engagement, Oberbürgermeister Roland Klenk hat uns von Anfang an uneingeschränkt unterstützt. Wir selbst kommen allerdings schon manchmal an unsere Grenzen. Aber die Sache liegt uns viel zu sehr am Herzen, als dass wir aufgeben würden. Kevin Goldberg: Natürlich frisst das Ganze sehr viel Zeit. Und Kraft. Wir haben nur zum Spaß letz- tes Jahr Schrittzähler getragen – allein am Tag der Veranstaltung kamen 20 Kilometer zusammen. Am Tag nach dem Lauf spürt man erst richtig, wie anstrengend die Wochen davor waren. Was wurde mit der Spendensumme vom letzten Lauf finanziert? Fabian Schulz: Vor allem Einrichtungsgegenstände für die Kinder im Hospiz. Die medizinische Ausstattung und die Infrastruktur sind inzwischen ja da – aber dann fehlt zum Beispiel ein Schaukelpferd. Auch Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter werden finanziert. Das Geld soll direkt dem Patienten, beziehungsweise seiner Familie zu Gute kommen. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, da sollte ich mich, wenn mein Kind ins Hospiz muss, nicht auch noch um Geld kümmern müssen. Hier kommt Hand-in-Hand als offizieller Förderverein des Hos- pizes zum Zug. Im Dezember 2017 wurde das Kinder- und Jugendhospiz in Stuttgart eröffnet. Es ist bis heute das einzige stationäre Kinder- und Jugendhospiz in Baden-Württemberg. Warum? Fabian Schulz: Das Thema Tod, das unmittelbar mit dem Wort ‚Hospiz‘ verbunden ist, war und ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Auch wir mussten uns erst mit dem Thema auseinander- setzen und lernen, darüber zu sprechen. Dabei hat das Kinder- und Jugendhospiz per se nicht viel mit dem Tod zu tun. Im Gegenteil – ich habe selten einen herzlicheren Ort erlebt. Man weiß, die Kinder, die dort sind, wer- den verfrüht sterben müssen. Aber die Zeit, die ihnen noch bleibt, Der Hand in Hand-Spendenlauf soll die beste sein. Wir haben Hand-in-Hand mit zwei Zielen ge- findet immer am letzten Samstag gründet: Zum einen, um Fördermittel zu sammeln und zum an- vor den Sommerferien von 8 bis 20 Uhr statt; dieses Jahr am 20. deren, um aufzuklären, warum ein Kinder- und Jugendhospiz vor Juli. Gelaufen wird im Sport- Ort wichtig ist. zentrum Leinfelden. Kevin Goldberg: Die Leute denken, das Thema Tod ist so schwer, Jeder kann mitmachen – das kann kein positiver Ort sein. Aber die Mitarbeiter im Hospiz unabhängig vom Alter, im Team schaffen es, die Menschen abzuholen und ihnen zu zeigen, dass oder alleine. Jeder kann ein- jedes Leben wertvoll ist. Das Hospiz ist der Ort, wo jeder, ob Pati- und aussteigen, wann er möchte. Den Spendenbetrag kann jedes ent, Eltern oder Geschwister, die Aufmerksamkeit bekommt, die Team, jeder Einzelläufer bzw. er braucht. Es ist nicht nur eine Konfrontation mit dem Tod, die dessen Sponsor selbst festlegen. Mitarbeiter schaffen es, dass jeder dieses Gebäude mit einem Lä- Entweder, es wird pro gelaufene cheln verlässt. Runde ein Betrag gespendet oder vorher ein Gesamtbetrag festgelegt. www.handinhand- spendenlauf.de
RÜCKBLICK 30 Viel Sonne und ein phantastischer Ausblick Nicht einmal die brütende Hitze an einem der heißesten Juni-Sonntage seit Aufzeichnung der Wetterdaten konnte zahlreiche Wanderfans davon abhalten, am „Aussichtstag“ vom Siebenmühlental aus den Eichberg zu erklimmen und mit dem Wanderexperten Dieter Buck sowie Karl Stäbler, dem Naturschutzwart des Schwäbischen Albvereins, die Aussicht zu genießen. Im Rahmen des Events „Aussichten“ der Region Stuttgart Bilder: © Guenter E. Bergmann - Photography hatte das Stadtmarketing Leinfelden-Echterdingen in das bei Spaziergängern und Wanderern beliebte Siebenmühlental eingeladen. Dabei wurde im Mühlenmuseum in der Mäules- mühle der druckfrische Guest Guide „Erfrischende Spazier- gänge“ (siehe Seite 4) vorgestellt. Die eigentlich als erfrischender Spaziergang gedachte kleine Runde über den Musberger Eichberg wurde dann zu einem Kraftakt für die angesichts der Hitze beachtli- che Wandergruppe. Buck und Stäbler, die den langen Lindwurm auf dem steilen Anstieg an- führten, entschädigten die Teilnehmer mit ihren fachkundigen Erläuterungen unter der großen Eiche auf dem Eichberg. Des weiteren wurden an diesem Tag Führungen durch das Mühlenmuseum sowie Kräuterwanderungen geboten, in der Eselsmühle konnte derweil die Backstube besichtigt werden.
AKTUELL 31 Erinnerung an die Leinfeldener Urahnen Zwei Infotafeln erinnern jetzt an die jungstein- abgang vor der S-Bahn-Unterführung an der zeitliche beziehungswese keltische Historie der Markomannenstraße. Hier hat man freien Blick LE-Stadtteile Leinfelden und Oberaichen. Damit auf die Wiese rechts von den Gleisen, hinter der soll öffentlich auf die Funde aufmerksam ge- die Ausgrabungsstelle liegt. In Oberaichen ver- macht werden, die vor fast 40 Jahren beim Bau weist eine Tafel an der Vaihinger Straße (Rich- der S-Bahn entdeckt und ausgegraben wurden. tung Musberg) auf eine keltische Viereck- schanze, deren leichter Wall dort noch immer In Leinfelden findet sich die Infotafel „Jungstein- erkennbar ist. zeit in Leinfelden-Echterdingen“ am Treppen- Bild: © Guenter E. Bergmann - Photography
STADTLEBEN 32 „Es macht Spaß und schont die Umwelt“ Bild: © REpairCafé Stadtseniorenrat Das Repair-Café des Stadtseniorenrates erfreut sich regen Zuspruchs Weggeschmissen wird möglichst nichts. Alles wird repariert. Wann immer es geht. Zumeist klappt das. Die Statistik für die zurücklie- genden Jahre weist aus, dass in mehr als 60 Prozent aller Fälle geholfen werden konnte: Defektes funktionierte wieder tadellos.
STADTLEBEN 33 Willkommen im Repair-Café Leinfelden-Echterdingen, dass offiziell „Repair CaféLE“ heißt.. Einmal im Monat – immer am letzten Samstag von 10 bis 14 Uhr – treffen sich an die zwanzig „Wie- der-heil-Macher“ im „Treff Impuls“ am Leinfelder Neuen Markt zur gemeinsamen Reparatur. Wer vorbeikommt, und es kommen viele, der findet Rat, Tat und Hilfe. Wieder „heil“ gemacht wird so gut wie alles, was man vorbeibringen, also unter dem Arm tragen kann: Kleinmöbel, Haushaltswa- ren, Handys und Smartphones, Spielzeug, PCs und Drucker sowie sämtliche elektrische Geräte – vom Mixer oder Toaster bis zum Bügeleisen oder Staubsauger. Dass heute vieles davon in asiatischen Billigproduktionen zusammengeschustert wird und kaum noch reparaturfähig ist, macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Das „Repair CaféLE“ ist eine der Servicegruppen des Stadtseniorenrates – einer äußerst regen Trup- pe. Der LE-Seniorenrat, der in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum feiert, wird in anderen Städten nicht selten beneidet und bewundert für das, was er alles auf die Beine stellt. Das ist in der Tat beachtlich. Mehr als zehn Servicegruppen machen Älteren das Leben leichter: Es gibt zum Beispiel Wohnungsberatung, Gymnastik, Malen, Tanzen, ein Einkaufsmobil, organsierte Ausflüge, Hilfe bei widerspenstigen Computern, Singen, Radfahren, einen Pressestammtisch mit bis zu 130 Besuchern oder auch Unterstützug von „Rat & Tat“. Damit zurück zum Repair-Café, das aus der Rat-und-Tat-Gruppe heraus entstand, bei der hilfreiche „Heinzelmännchen“ in die Wohnung kommen, um einen tropfenden Wasserhahn oder eine defek- te Lampe wieder auf Vordermann zu bringen. Zum Repair-Café wird man nicht einfach so. Die Idee, die vor exakt zehn Jahren in die Welt gesetzt wurde, kommt aus den benachbarten Niederlanden und wer dazu gehören will, muss sich das zum einen genehmigen lassen, zum anderen eine Lizenz erwerben und sich an bestimmte Vorschriften halten. Zudem hat ein Café, auch wenn es Repair mit Vornamen heißt, ein Café zu sein, also während der Öffnungszeiten Kaffee und Kuchen anzubieten. Das verkürzt nicht nur die Wartezeiten, sondern bringt einen auch mit anderen Besu- chern ins Gespräch. Und es schmeckt: Für Küche und Service sorgen aufs Beste die einzigen Damen im derzeit 24köpfigen Repair-Team. Allgemeine Meinung: Es wäre schön, „wenn der Zuspruch zum Café noch etwas besser wäre.“ Angefangen hat alles in Februar 2016. Im städtischen Amtsblatt hat man damals nach Mitstreitern gesucht und saß reichlich bedröppelt da, als anfangs nur drei Interessierte gekommen waren. Doch dann, so erinnern sich die Vorstandsmitglieder, sei „die Türe aufgegangen und plötzlich kam einer nach dem anderen“. Heute sind es gut zwei Dutzend Tüftler und Spezialisten, die regelmäßig Ka- puttes wieder zum Leben zu erwecken oder gemeinsam mit den Besuchern dem Schaden zuleibe rücken. Noch-Berufstätige sind ebenso dabei wie Rentner, die das Berufsleben längst hinter sich haben. Den Kampf gegen die Wegwerfmentalität haben sie sich alle auf die Fahne geschrieben. „Dinge zu reparieren macht Spaß, spart Geld, ist nachhaltig und schont die Umwelt“, heißt es dazu im Repair CaféLE-Flyer. Natürlich spielt auch das Gemeinschaftserlebnis eine Rolle. Wenn man einmal im Monat im Werks- raum des „Treff Impuls“ zusammenkommt, um sich auszutauschen und miteinander zu reparieren, dann hat das Durchaus etwas von einem Stammtisch an sich. Nur eben mit Schraubenschlüssel statt mit Vierteleglas. Weil nach der Reparatur gerne gespendet werden darf und Bild: © REpairCafé Stadtseniorenrat ansonsten alles rein ehrenamtlich abläuft, also keine Aus- gaben verursacht, bliebt im Laufe des Jahres einiges an Spenden hängen. Vierstellige Beträge kommen da allemal zusammen. Das Geld geht dann samt und sonders an ge- meinnützige Einrichtungen in Leinfelden-Echterdingen – vom Kindergarten bis zum Frauenhaus. Auch so gesehen ist das „Repair CaféLE“ eine rundum gute Sache.
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