2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV

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2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
M e m o r i av
G e s c h ä f t s­b e r i c h t
2015
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
I M P RE S S U M                                                                                                                                            I N H A LT

Geschäftsbericht 2015                                                             3    Vorwort
April 2016
                                                                                  6    Geschäftsstelle und Vereinsleben
Herausgeber                                                                            Intensivierung der Zusammenarbeit
Memoriav                                                                               Attraktive Online-Präsenz
Christoph Stuehn, Direktor                                                             Aus- und Weiterbildung
Bümplizstr. 192, 3018 Bern                                                             Koordination der Fachbereiche
Telefon 031 380 10 80                                                                  Memobase kommt in Fahrt
Fax 031 380 10 81
info@memoriav.ch                                                                  13   Fotografie
www.memoriav.ch                                                                        Kompetenznetzwerk Fotografie
                                                                                       Projekte im Bereich Fotografie
Redaktion
Laurent Baumann                                                                   19   Ton/Radio
Joëlle Borgatta                                                                        Kompetenznetzwerk Ton/Radio
Gabriella Capparuccini                                                                 Projekte im Bereich Ton/Radio
Christoph Stuehn
                                                                                  24   Film
Über­setzungen                                                                         Kompetenznetzwerk Film
BMP Translations AG, Basel                                                             Projekte im Bereich Film
­Grafische ­Gestaltung                                                            29 Video/TV
 Martin Schori, Biel                                                                 Kompetenznetzwerk Video/TV
                                                                                     Projekte im Bereich Video/TV
                                                                                  34   Memoriav in Zahlen
Titelbild: Wiederaufführung des oscargekrönten und ­
restaurierten Films Marie-Louise (1946) von Leopold Lindtberg                          Unterstützungsbeiträge 2016
im Rahmen des Zurich Film Festival 2015. Foto: Memoriav                                Jahresrechnung 2015
Bilder oben (v.l.n.r.), von Memoriav unterstützte Projekte: 1) Prominent!              Bericht der Revisionsstelle
­Gesichter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport, 2) Tonbild-
 schauen – Konservierung audiovisueller Bestand im JUST-Archiv Walzen­            38 Mitglieder und Organisation
 hausen, 3) Morgarten findet statt (1978), 4) A hard working englishman.

                                                                                                                        M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   2
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
Vorwort

Erholungsurlaub in der Schweiz für ausländische Kinder während dem 2. Weltkrieg.
Szene aus dem Film Marie-Louise (1943) von Leopold Lindtberg. Foto: Sammlung Cinémathèque suisse.   M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   3
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
V o r w o r t d e r P r ä s i d e nt i n

Weiterführung der Strukturreform                                            den nötigen finanziellen Mitteln ausstattet. Um der grossen Bedeutung
                                                                            der Bewahrung unseres audiovisuellen Kulturerbes Rechnung zu tragen,
Marie-Christine Doffey, Präsidentin
                                                                            hat dieser Bereich in der Kulturbotschaft ein eigenes Kapitel erhalten.
Vor zwanzig Jahren, am 1. Dezember 1995, wurde Memoriav gegründet.                Mit seinem Engagement in allen Sprach- und Kulturregionen der
Die Gründungsmitglieder hätten es damals wohl kaum für möglich              Schweiz stärkt Memoriav seit seiner Gründung auch den gesellschaft-
­gehalten, dass sich unser Verein nach 20 Jahren von einer eher «provi­     lichen Zusammenhalt. Zudem unterstützt unser Verein durch sein
 sorisch angedachten» Organisation zu einem wirkungsvollen nationalen       Projekt­finanzierungsmodell (max. 50 % Finanzierung durch Memoriav)
 Netzwerk mit einem nachhaltigen Auftrag in der nationalen Kulturbot-       auch immer wieder die Zusammenarbeit zwischen dem Bund bzw. den
 schaft entwickeln würde.                                                   nationalen Institutionen und den Kantonen oder Regionen. Zudem
     2015 wurden wichtige Weichen für die nationale Kulturpolitik der       ­fördert Memoriav mit seiner Erhaltungsarbeit auch die Kreation und
 kommenden Jahre gestellt. Am 28. 11. 2014 hatte der Bundesrat die Bot-      ­Innovation sowie die kulturelle Teilhabe, indem ein Projekt erst abge-
 schaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016–2020 verabschiedet.       schlossen ist, wenn der öffentliche Zugang für Bildung, Forschung und
 Die zweite Kulturbotschaft ist auf drei Handlungsachsen ausgerichtet:        Wissenschaft, aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit, gewährleistet
 kulturelle Teilhabe, gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Kreation und      ist. Mit seiner Mission setzt Memoriav also Schwerpunkte, die in vielerlei
 Innovation. Der Bundesrat strebt eine kohärente nationale Kulturpolitik      Hinsicht den Zielsetzungen der zweiten Kulturbotschaft entsprechen.
 an und möchte die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Städten                Im Rahmen der Generalversammlung (GV) vom 24. April 2015, die im
 und Gemeinden verbessern. Er beantragte dafür rund 1,1 Mrd. CHF. Am          «Haus der Kunst» in Solothurn stattgefunden hat, haben die Mitglieder
 19. Juni 2015 wurde die Kulturbotschaft vom Parlament verabschiedet,         die begonnene Strukturreform (vgl. Vorwort Jahresbericht 2013 und
 wobei die vom Bundesrat beantragten Finanzmittel um 3 Mio. CHF               2014) mit einer weiteren Statutenänderung fortgeführt, die im Anschluss
 für eine zusätzliche Unterstützung von Museen, Sammlungen und Netz-          an die GV 2014 vom Vorstand erarbeitet wurde.
 werken Dritter erhöht wurden.                                                Die wichtigsten Neuerungen, die ab 1. 1. 2016 in Kraft gesetzt werden, sind:
     Es erfüllt mich mit grosser Freude, dass der Bund auch im Rahmen         – Wegfall Gründungsmitgliedsstatus;
 der zweiten Kulturbotschaft die Arbeit von Memoriav anerkennt und mit        – Bereinigung in den Mitgliederkategorien (nur noch Kollektiv- und
                                                                                  Einzel­mitglieder);
                                                                              – Reduktion der Gremiumsgrösse im Vorstand auf fünf bis sieben
 Bilder oben (v.l.n.r.), Vereinsleben 2015: Memoriav Generalversammlung
 mit ­Begrüssung durch Herrn Regierungsrat Remo Ankli und anschliessendem         ­Mitglieder; detailliertere Vorgaben zum Profil; Offenlegung von Inter-
­Besuch des Computermuseums Enter. Fotos: Rudolf Müller / Memoriav                 essensbindungen; Amtszeitbeschränkung;

                                                                                                                        M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   4
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
Vorwort

                                                                                    – Abgeltung für die Vorstandsarbeit und umfassende Ausstandsrege-
                                                                                      lungen auf Statutenebene.

                                                                                    Die revidierten Statuten mit allen Details finden Sie auf unserer ­Website
                                                                                    unter der Rubrik «Rechtsgrundlagen»:
                                                                                    http://memoriav.ch/memoriav/rechtsgrundlagen.
                                                                                            Des Weiteren wurden anlässlich der GV zwei neue Vorstandsmit-
                                                                                    glieder gewählt: Stefan Kwasnitza, Leiter der Abteilung Informations­
                                                                                    zugang des Schweizerischen Bundesarchivs, als Nachfolger von
                                                                                    ­Adelheid Jann und Sonia Abun-Nasr, Leiterin der Kantonsbibliothek
                                                                                     ­Vadiana in St. Gallen, als Vertreterin der Kollektivmitglieder. Beide n­ euen
                                                                                      Mitglieder haben sich im laufenden Jahr schon aktiv und vielfältig in die
                                                                                      Vorstandsarbeit eingebracht.
                                                                                            Unabhängig von der Statutenänderung der GV 2015 hat das Bundes-
                                                                                      amt für Kultur Memoriav im Berichtsjahr mitgeteilt, dass es (inkl.
                                                                                      ­Nationalbibliothek und Fonoteca, die ab 2016 in die Nationalbibliothek
                                                                                       integriert wird) zur GV 2016 aus dem Vorstand von Memoriav austreten
                                                                                       wird. Hierbei handelt es sich um eine konsequente Umsetzung der
                                                                                       «Corporate-Governance-­Vorgaben», in deren Zusammenhang Institu­
Der Vorstand von Memoriav (v.l.n.r.): Pio Pellizzari – Schweizerische National-        tionen, die (mehrheitlich) vom BAK subventioniert werden, ausschliess-
phonothek (Vizepräsident), Sonia Abun-Naser – Kantonsbibliothek Vadiana                lich via Leistungsverein­barungen gesteuert werden sollen.
St. Gallen, Marc Savary – SRG, Marie-­Christine Doffey – Schweizerische National-
bibliothek (Präsidentin), Samuel ­Mumenthaler – BAKOM, Chantal Lafontant                    An dieser Stelle möchte ich unseren beiden wichtigsten Geldgebern,
­Vallotton, Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Stefan Kwasnitza – Schweize-       der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der SRG SSR, herzlich
risches Bundesarchiv, Andrea ­Voellmin – Staats­archiv Aargau, Christophe
                                                                                       ­danken. Ohne ihr bedeutendes Engagement, seit der Vereinsgründung
Brandt – Schweizerisches Institut zur Erhaltung der Fotografie.
Foto: Rudolf Müller / Memoriav                                                          vor zwanzig Jahren, wäre die Arbeit von Memoriav nicht möglich.
                                                                                            Einen weiteren Dank möchte ich an die 206 Vereinsmitglieder (Stand
                                                                                        2015) aus allen Sprach- und Kulturregionen der Schweiz richten. Sie
                                                                                        ­tragen kontinuierlich zu einem lebendigen Austausch und zur aktiven
                                                                                         Vernetzung bei und unterstützen unsere Arbeit ideell und mit dem
                                                                                         Vereins­beitrag auch finanziell. Gegenüber 2014 hat sich die Mitglieder-
                                                                                         anzahl von 211 netto um fünf reduziert, was grösstenteils durch Zusam-
                                                                                         menlegung von Organisationen oder Wegzug ins Ausland begründet
                                                                                         werden kann.
                                                                                            Von zentraler Bedeutung für die Qualität und Nachhaltigkeit unserer
                                                                                         Arbeit ist auch das grosse Engagement unserer Kompetenzzentren
                                                                                         und -netzwerke. Ein besonderer Dank gilt zudem unserem Direktor und
                                                                                         dem ganzen Team der Geschäftsstelle – ihr Engagement war auch in
                                                                                         diesem Jahr wieder beeindruckend.

                                                                                                                                M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   5
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
Geschäftsstelle
und Vereinsleben

Führung durch das Computermuseum ENTER im Rahmen der Memoriav Generalversammlung 2015.
Foto: Rudolf Müller / Memoriav                                                           M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   6
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
G e sch ä ftsst e ll e und V e r e i nsl e b e n

Intensivierung der Zusammenarbeit                                            funkarchive gesellschaftliche, politische, soziale und wirtschaftliche
                                                                             ­Entwicklungen und machen sie so für zukünftige Generationen nachvoll-
Christoph Stuehn, Direktor
                                                                              ziehbar. Für Bildung und Wissenschaft bilden sie deshalb eine unab­
Auch Ende 2015 dürfen wir wiederum auf ein sehr erfreuliches und              dingbare Quellenbasis. Aus all diesen Gründen begrüsst Memoriav die
­abwechslungsreiches Berichtsjahr zurückblicken. Einerseits wurde –           Revision von RTVG und RTVV. Gemäss den neuen Vorgaben wird die SRG
 auch im Rahmen der Verhandlungen zur neuen Leistungsvereinbarung             zur «dauerhaften Erhaltung ihrer Sendungen» und Zugänglichmachung
 – die Zusammenarbeit mit dem BAK intensiviert. Andererseits konnten          ihrer Sendungsarchive verpflichtet. Zudem darf das Bundesamt für
 wir im zwanzigsten Vereinsjahr zwei wichtigen Langzeitprojekten neuen        ­Kommunikation (BAKOM) zukünftig Projekte im Bereich der «dauer-
 Schwung verleihen und im Bereich der Vermittlung des audiovisuellen           haften Erhaltung von Sendungen anderer schweizerischer Programmver-
 Kulturerbes neue Akzente setzen.                                              anstalter» unterstützen. Für eine zukünftige Umsetzung dieser neuen
                                                                               Regelung durfte Memoriav im Auftrag des BAKOM dafür im Berichtsjahr
Von der Kulturbotschaft zur neuen Leistungsvereinbarung (LV)                   ein Pilotprojekt vorbereiten. Wir freuen uns über diese neuen Perspek­
Dank dem Abschluss der neuen LV mit dem BAK (2016–2020), die sich              tiven für die Erhaltung und den Zugang zu diesem wichtigen audio­
auf die bereits erwähnte Kulturbotschaft bezieht, konnten wichtige             visuellen Kulturerbe und sind bereit, im Auftrag des BAKOM bei der
­Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden. Die Aufgaben und             ­Umsetzung der neuen Vorgaben eine noch näher zu definierende Rolle
 Ziele der neuen LV bauen auf den Vorgaben der bisherigen LV auf und            zu übernehmen.
 erlauben unserem Verein dadurch eine kontinuierliche Weiterentwick-
 lung. Der Schwerpunkt unserer Arbeit – und damit auch des finanziellen      Neuer Schwung für zwei Langzeitprojekte
 Engagements des Bundes – wird weiterhin in den Erhaltungsprojekten          2015 wurden die Vorbereitungsarbeiten für eine umfassende Zugäng-
 liegen, die Memoriav schweizweit finanziell unterstützt und fachlich        lichkeit zur Gesamtheit der SRG-Memoriav-Projekte der letzten 20 Jahre
 ­begleitet. Des Weiteren wird sich Memoriav in der kommenden                vorangetrieben. Erste Pilotbestände konnten noch im Berichtsjahr auf
  Leistungs­periode aber noch stärker im Bereich Zugang zum audio­           memobase.ch publiziert werden. Dank einer sehr erfreulichen Zusam-
  visuellen Kulturerbe engagieren.                                           menarbeit mit der Cinémathèque suisse, dem Schweizerischen Bundes-
                                                                             archiv und der SRG werden zudem ab 2016 die Schweizer Filmwochen-
Mehr Koordination und Fokus auf «Helvetica»                                  schauen Schritt für Schritt für die Öffentlichkeit online zugänglich
Insbesondere in zwei Bereichen hat das BAK im Berichtsjahr mit den           gemacht. Beide Projekte liegen Memoriav seit Langem sehr am Herzen
vom Bund geförderten Institutionen im Bereich der Erhaltung des audio-       und werden sich zweifelsohne positiv auswirken auf die kulturelle Teil-
visuellen Kulterbes intensive und konstruktive Diskussionen geführt.         habe mittels audiovisueller Dokumente.
­Einerseits soll die Koordination untereinander optimiert werden;
 ­andererseits hat sich das BAK mit den verschiedenen Organisationen,        Memoriav-Kolloquium und UNESCO-Welttag-Soiree im Tessin
  also auch mit Memoriav, auf eine Definition von «Helvetica» verständigt.   Es ist für unseren Verein nicht primär eine Pflicht, sondern vielmehr ein
  Ziel ist es, die knappen finanziellen Mittel des Bundes inskünftig noch    Privileg, in allen Sprach- und Kulturregionen der Schweiz tätig sein zu
  stärker auf den Bereich der Helvetica zu fokussieren.
                                                                             Vereinsleben 2015
Revision von RTVG und RTVV und neue Perspektiven                             20.1.	Vorstandssitzung	Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
für die Rundfunkarchivierung                                                 3.3.	Vorstandssitzung	Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
Die Archive der Rundfunkveranstalter repräsentieren einen wesentlichen       24.4.      Generalversammlung	Haus der Kunst, Solothurn
Teil unseres audiovisuellen Kulturerbes und funktionieren gleichsam als      30.6.	Vorstandssitzung	Archive de la Ville, Lausanne
Erinnerungsorte. Zusätzlich zur starken emotionalen Bindung, die sich        8./9.9.    Memoriav Seminar	Schloss Überstorf
beim Hören und Sehen von Sendungen einstellt, dokumentieren Rund-            8.12.	Vorstandssitzung	Berner Generationenhaus, Bern

                                                                                                                       M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   7
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
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dürfen. Im Berichtsjahr haben wir unser traditionelles Kolloquium mit               im Rahmen einer Filmpräsentation durchführen. Der neu restaurierte
dem Thema «Audiovisuelle Quellen in der Geschichtsschreibung» und                   ­Filmklassiker «Marie-Louise» – die oscarprämierte Geschichte des fran-
die Soiree zum UNESCO-Welttag (diesjähriges Motto: «Archives at Risk                 zösischen Flüchtlingskinds von 1944 – hat den ausverkauften Kinosaal
– Protecting the World Identities») Ende Oktober 2015 in Bellinzona (TI)             gleichsam berührt und begeistert.
durchgeführt. Beide Veranstaltungen haben ein verhältnismässig                           Zusätzlich zu seinen regulären Sitzungen hat der Vorstand eine
grosses Publikum angezogen und die Gastfreundschaft der Vertrete-                    ­ausserordentliche Sitzung in Bern und sein diesjähriges Seminar mit der
rinnen und Vertreter regionaler Kulturinstitutionen und der Politik wird              Geschäftsstelle in Überstorf (FR) durchgeführt (siehe Tabelle Vereins­
uns in bester Erinnerung bleiben.                                                     leben 2015 auf Seite 7).

Das Vereinsleben                                                                    Attraktive Online-Präsenz
Eine der grossen Stärken unseres Vereins ist es, eine Austausch- und
                                                                                    Laurent Baumann, Verantwortlicher Kommunikation
­Begegnungsplattform für unsere Mitglieder aber auch für andere
 ­Interessierte zu sein. Der diesbezügliche Höhepunkt ist die alljährliche           Im Bereich der Kommunikation stand das erste Halbjahr des Geschäfts-
  GV, die dieses Jahr in Solothurn stattgefunden hat und im Bericht der              jahrs 2015 ganz im Zeichen der neuen Memoriav-Website, die Ende
  Präsidentin näher erläutert wurde. Des Weiteren war unser Vereinsleben             ­letzten Jahres live geschaltet wurde. Es mussten noch kleinere tech-
  geprägt von einer Vielzahl von Veranstaltungen im Bereich Aus- und                  nische Mängel behoben, vor allem aber Details zu den Erhaltungs­
  Weiter­bildung sowie der Vermittlung des audiovisuellen Kulturerbes.                projekten in die neue Website integriert werden. Nebst den vereins­
  ­Neben den traditionellen Kooperationen mit der Cinémathèque suisse                 spezifischen sowie fachtechnischen Informationen ermöglicht die
   an den Filmfestivals in Solothurn und Locarno, konnte Memoriav am                  dreisprachig (DE, FR und IT) konzipierte Webplattform nun einen Blick
   ­Zurich Film Festival 2015 zum zweiten Mal in Partnerschaft mit Praesens           auf die vielseitigen Projekte, die seit der Gründung von Memoriav vor
    Film, SRF und der Cinémathèque suisse eine aussergewöhnliche Soiree               20 Jahren durchgeführt werden konnten (www.memoriav.ch/projekte).
                                                                                          Ein grosser Pluspunkt der neuen Website ist die Möglichkeit, tages­
                                                                                      aktuell, dynamisch und grafisch ansprechend auf eigene und externe
                                                                                      Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote sowie Neuigkeiten aus
Bilder oben (v.l.n.r.): 1) Führung durch die Ausstellung Oh Yeah. Popmusik in der     dem Bereich der audiovisuellen Erhaltung aufmerksam zu machen. Wohl
Schweiz im Museum für Kommunikation, 2) Memoriav Seminar 2015, 3) Rudolf
Müller im Radiostudio Zürich, 4) Hans-Rudolf Dürrenmatt, ehem. ­Archivleiter          auch aus diesem Grunde sind die Nutzungszahlen im laufenden Jahr
­Radiostudio Bern an der Memoriav GV 2016. Fotos: Rudolf Müller ausser 3) SRF.      ­signifikant angestiegen.

                                                                                                                             M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   8
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
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Veranstaltungen 2015                                                              Bildung 2015
Datum            Veranstaltung                          Ort                      Datum           Kurs/Kolloquium/Workshop; Ort
29.11.14–31.1.15	Ausstellung: Alice from Switzerland    Mumbai (Indien)          16.9.           Workshop Memoriav, Video, mit Dave Rice;
3.2.–30.10.	Erlebte Schweiz, 7 Veranstaltungen          diverse Orte                             Staatsarchiv des Kantons Zürich, Zürich
9.1.–18.12	Trésor des Archives, 20 Projektionen         diverse Orte             27./28.10.      Memoriav-Kolloquium: Das audiovisuelle Erbe in der
26.1.            Podium: Droht dem Schweizer Film                                                ­Geschichtsschreibung; Castello di Sasso Corbaro, Bellinzona
                 die digitale Enterbung? 	Solothurner Filmtage                   26.11.          Fachtagung Memoriav: Das Theater der Überlieferung;
27.2.–3.5.	Ausstellung: Modell Mittelholzer –           Kulturraum am                            Lichtspiel Bern
                 Die Afrikaflüge als Anlass             Klosterhof, St. Gallen
                                                                                 9.12.           Workshop AV Preservation by reto.ch/Memoriav, Erhaltung
19.+20.4. 	Filmpremiere:                                                                         von audiovisuellen Dateien in der Praxis; Lichtspiel, Bern
                 Ella Maillart. Double Journey          Visions du Réel, Nyon
                                                                                 Diverse Daten Ergänzungsmodul MAS ALIS, Audiovisuelle Unterlagen
20.4.            Workshop:                                                                     ­archivieren, 50 Lektionen; Uni Bern
                 Public Domain – Gratiskultur für alle?	HeK, Basel
5.–12.8.	Filmvorführungen im Rahmen von                                          Diverse Daten Vorlesungen zur Nutzung von AV in der Forschung,
                 Cinéma suisse redécouvert	Filmfestival Locarno                                8 Doppellektionen; diverse Orte
30.8.–1.11.	Fotoausstellung: Immagini al plurale	Castello Sasso                  Diverse Daten Bachelor Information documentaire, Préservation et protection
                 	Corbaro, Bellinzona                                                          des documents, 20 Lektionen; HEG Genf
11.9.15–3.1.16	Ausstellung:
                 Arbeit. Fotografien 1860–2015	SNM, Zürich
                                                                                 ETH Zürich wiederum eindrückliche Film- und Diskussionsabende zum
14.9.–17.11.	Roadmovie, 38 Projektionen                 diverse Orte
                                                                                 Thema Alter und Raumplanung angeboten werden.
18.9.15.–3.1.16	Ausstellung: La mémoire des images. Musée de l’Elysée,
                                                        Lausanne                      Zahlreiche Gedächtnisinstitutionen aus der ganzen Schweiz sind
1.10.	Filmvorführung: Marie-Louise                      ZFF, Zürich              auch dieses Jahr unserem Aufruf zum UNESCO-Welttag des audio­visu­
9.–31.10.	Ausstellung: Super 8! Die ganze               Kunsthaus S11,           ellen Kulturgutes gefolgt und haben in diesem Rahmen mit 28 Initiativen
                 Breite des schmalen Streifens:	Solothurn
                                                                                 auf ihre fragilen Ton- und Bildbestände a­ ufmerksam gemacht. Der
21.10.	Filmvorführung: Morgarten findet statt	Cineboxx, Einsiedeln
                                                                                 in diesem Kontext von Memoriav zum dritten Mal vergebene Preis für
24.+25.10.	Ausstellung: Retro Technica	Freiburg
                                                                                 das beste Vermittlungsprojekt ging 2015 an das Archiv des Schweizer
29.10.–10.11.    Jubiläumsausstellung:
                 Raumplanung Schweiz	ETH, Zürich                                 ­Fernsehens SRF für sein Projekt «Von der Filmrolle zum Tape-Roboter».
27.10.           Welttag des audiovisuellen Erbes,                                ­Anlässlich der Memoriav-Soiree zum UNESCO-­Welttag in Bellinzona
                 28 Initiativen                         diverse Orte               konnten gleich zwei Geburtstage gefeiert werden: 20 Jahre Memoriav
21.11.–21.2.16	Ausstellung: Film Implosion              Kunsthalle, Freiburg       und 70 Jahre UNESCO.
24.+25.11.       DVD-Vernissage:
                 Ella Maillart – Double Journey         Zürich + Lausanne
                                                                                 Aus- und Weiterbildung

                                                                                 Felix Rauh, Delegierter für Aus- und Weiterbildung
     Zur bereits erwähnten Präsenz von Memoriav an den Schweizer
 ­Filmfestivals in Solothurn, Locarno und Zürich sei an dieser Stelle auch       Die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten von Memoriav werden regel­
  die Uraufführung des Films Ella Maillart. Double Journey im Rahmen             mässig in Kooperation mit Fachhochschulen, Universitäten oder Exper-
  der Visions du réel in Vevey erwähnt – das Resultat eines mehrjährigen         tinnen und Experten durchgeführt. Sie fokussieren auf zwei Zielgruppen.
  Memoriav-­Erhaltungsprojekts. Im Anschluss an die Premiere folgten             Einerseits werden angehende oder bestehende Mitarbeitende von
  2015 zwei sehr gut besuchte DVD-Vernissagen in Zürich und in                   Gedächt­nisinstitutionen mit den neuesten Informationen zum audio­
­Lausanne.                                                                       visuellen Erhaltungswissen versorgt. Andererseits erhalten Studierende
     Mit der Veranstaltungsreihe Erlebte Schweiz konnten in Zusammen­            von Geistes- und Sozialwissenschaften Einblick in die vielfältige Welt der
  arbeit mit Pro Senectute und dem Netzwerk Stadt und Landschaft der             audiovisuellen Archive. Sie erfahren, wo sie Bild- und Tonquellen finden

                                                                                                                              M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   9
2015 MEMORIAV - SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
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und welche erhaltungsbedingten Fragen sie für ihre Interpretationen           konkreten Beispielen die Chancen und die Risiken der Arbeit mit Bild-
stellen müssen.                                                               und Tonquellen kennen.
    Die erste Zielgruppe wurde 2015 an den Kursen für die Fachhoch-               Am traditionellen Memoriav-Kolloquium, das 2015 in Bellinzona
schule Genf (HEG) erreicht. Ausserdem konnte erstmals in Zusammen­            ­stattfand, diskutierten Historiker/-innen, Verleger und Archivare/­
arbeit mit dem Archiv- und Informationswissenschaftsstudiengang                Archivarinnen über Bedingungen und Möglichkeiten für Geschichts-
der Universität Bern ein Ergänzungsmodul zur «Archivierung von audio-          schreibende, vermehrt audiovisuelles Material in die historische
visuellen Unterlagen» durchgeführt werden. Die Dozierenden aus dem             Analyse miteinzubeziehen.
In- und Ausland vermittelten an sechs Unterrichtstagen Basiswissen zu
Mediengeschichte, Bewertung, Konservierung und Erschliessung in den           Koordination der Fachbereiche
Fachbereichen Fotografie, Ton, Film und Video. Speziell zu erwähnen
                                                                              Felix Rauh, Leiter Fachbereiche
sind die Lektionen von Dave Rice aus den USA, der über Qualitätskon-
trolle von Videodateien dozierte. Der ausgewiesene Spezialist konnte               Im Frühling 2015 beschäftigte sich Memoriav mit der Frage, was mit
zusätzlich für einen von Memoriav durchgeführten Workshop im Staats-          physischen Trägern nach der Digitalisierung geschehen soll. An einem
archiv Zürich gewonnen werden.                                                eintägigen Workshop diskutierten Experten aus dem Memoriav-­
    Das Kompetenznetzwerk Film organisierte im November eine Fach­            Netzwerk, ob die bisherige Haltung, möglichst alle Träger auch nach
tagung, die aufzeigte, dass Entstehungs- und Gebrauchskontexte nicht          einem Transfer weiter zu archivieren, gelockert werden müsse. Professor
nur für die Interpretation der Filme, sondern auch für ihre Erhaltung als     Dr. Edzard Schade von der HTW Chur bereicherte die Workshop-Debatte,
audiovisuelles Kulturgut eminent wichtig sind.                                in dem er den internationalen Fachdiskurs zusammenfasste.
    Das zweite Zielpublikum wurde 2015 intensiver als in früheren Jahren           Nach Berücksichtigung aller vorliegenden Evidenzen beschloss die
in die Nutzung von audiovisuellen Quellen eingeführt. Studierende             Expertenrunde mit einigen Ausnahmen bei der bisherigen Haltung zu
der Fächer Geschichte, Filmwissenschaft und Populäre Kulturen der             bleiben und diese in einer auf der Website publizierten Stellungnahme
­Universitäten Zürich, Basel, Fribourg und Lausanne lernten anhand von        fundiert zu begründen: http://www.memoriav.ch/empfehlungen.
                                                                                   In der zweiten Jahreshälfte wurden die Gesuchformulare revidiert.
                                                                              Die Revision verfolgte mehrere Ziele. Erstens sollten die Texte der vier
                                                                              Formulare soweit harmonisiert werden, dass die Gesuchstellenden in
Bilder oben (v.l.n.r.): 1) Aufführung von Studierenden der Accademia Teatro
­Dimitri im Rahmen der Memoriav Soiree in Bellinzona, 2–4) Memoriav Kollo­    ­allen Bereichen die gleichen Anforderungen antreffen. Zweitens mussten
 quium 2015. Fotos: Daniel Hess / Memoriav                                     die Formulierungen der Gesuche mit dem neuen F­ örderreglement abge-

                                                                                                                      M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   10
G e sch ä ftsst e ll e und V e r e i nsl e b e n

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Sous le patronage
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             de la Commission suisse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             pour l’UNESCO
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Welttag des audiovisuellen Erbes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Organisatio n    Journée mondiale du
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Journée mondiale du patrimoine audiovisuel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             des Nations Unies      patrimoine audiovisuel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                pour l’éducation,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        la science et la culture                                                                  Giornata mondiale del patrimonio audiovisivo
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Di internaziunal dal patrimoni audiovisual
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.memoriav.ch/worldday2015

                                                                                                                                                                MEMORIAV-FACHTAGUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             LA CHAUX-DE-FONDS
                                                                                                                                                                Das theater Der ÜBerLieferUnG:
                                                                                                                                                                Der BesUch Von kaiser WiLheLm ii. in Der schWeiZ, 1912
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ST-IMIER
                                                                                                                                                                Lichtspiel / Kinemathek Bern – 26. November 2015                                                                                                                                                                                                                                  AARAU               ZÜRICH
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          OLTEN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             EINSIEDELN      CHU
                                                                                                                                                                Mit dieser Fachtagung werden auf konkrete und exemplarische Art die verschiedenen Etappen vorgestellt, die                                                                                                                                                             BERN

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         27.10.2015
                                                                                                                                                                bei der Überlieferung eines filmischen Bestands anstehen: von der Übernahme im Archiv über die Identifikation,
                                                                                                                                                                Erschliessung und Restaurierung bis hin zur Vermittlung.
                                                                                                                                                                Die Fachtagung richtet sich an ein breites Publikum, welches ein Interesse für historische Filmdokumente in Archiven                                                                                                                                    FRIBOURG
                                                                                                                                                                und anderen Gedächtnisinstitutionen mitbringt und mehr über die Erhaltungs-, Erschliessungs- und Zugangs-
                                                                                                                                                                voraussetzungen erfahren möchte, ohne die eine zeitgemässe und kontextualisierte Vermittlung nicht möglich ist.                                                                                                                                       BULLE
                                                                                                                                                                Am Freitag, 6. September 1912 wurde der Deutsche Kaiser und König von Preussen, Wilhelm II., in Bern durch Ludwig
                                                                                                                                                                Forrer, dem Präsidenten der kleinen parlamentarischen helvetischen Republik empfangen. Die beiden Herren
                                                                                                                                                                wussten, dass sie gefilmt wurden und dass sie einige Tage später auf Schweizer und ausländischen Kinoleinwänden
                                                                                                                                                                zu bestaunen sein würden. Wiederum in Bern und zwar in der Lichtspiel / Kinemathek, die mit einem 35-mm-Projektor

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             «Archives at Risk: Protectin
                                                                                                                                                                mit Geschwindigkeitsregler und einem Klavier für die Begleitung zweckmässig für Stummfilme ausgerüstet ist, wollen
                                                                                                                                                                wir diesen historischen Filmaufzeichnungen erneut begegnen und uns dabei fragen, wie wir sie aus heutiger Sicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             LAUSANNE
                                     Kaiser Wilhelm II. in Bern 1912, begleitet von Bundespräsident Ludwig Forrer. Bild: Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich

                                                                                                                                                                betrachten müssen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 the World Identities»
                                                                                                                                                                Praktische i nformationen
                                                                                                                                                                memoriav-fachtagung 2015
                                                                                                                                                                Das theater der Überlieferung: Der Besuch von Wilhelm ii. in der schweiz, 1912                                                                                                           GENÈVE
                                                                                                                                                                Referierende: Enrico Camponovo, Pianist, Lausanne | Roland Cosandey, Filmhistoriker, Vevey | Caroline Fournier,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             MARTIGNY                                           BELLINZONA
                                                                                                                                                                Verantwortliche Filmrestaurierungen, Cinémathèque suisse, Lausanne | Adrian Gerber, Filmhistoriker, Zürich |
                                                                                                                                                                David Landolf, Leiter Lichtspiel / Kinemathek Bern
                                                                                                                                                                Datum: Donnerstag, 26. November 2015, 09:30 – 16:30 Uhr
                                                                                                                                                                Ort: Lichtspiel / Kinemathek, Sandrainstrasse 3, 3007 Bern                                                                                                                                         DETAILLIERTES PROGRAMM / PROGRAMME DÉTAILLÉ
                                                                                                                                                                Sprachen: Französisch und Deutsch mit Simultanübersetzung
                                                                                                                                                                Tagungskosten (inkl. Mittagessen): CHF 90.– (Mitglied Memoriav) | CHF 150.– (Nicht-Mitglied) | CHF 50.– (Studierende)                                                                              www.memoriav.ch/worldday2015
                                                                                                                                                                Anmeldung: http://memoriav.ch/bildung/

                                                                                                                                                                  Workshop zur Erhaltung von audiovisuellen Dateien in der Praxis, 9. 12. 2015                                                                                                                     AARAU
                                                                                                                                                                  In Zusammenarbeit mit der Kinemathek Lichtspiel und Memoriav bietet AV Preservation by reto.ch
                                                                                                                                                                  am 9. Dezember im Lichtspiel einen Workshop zur Erhaltung von audiovisuellen Dateien in der Praxis an, der auch                                                                                  Schauarchiv – Das Ringier Bildarchiv erkunden
glichen werden. Drittens sollte die Arbeit der k­ ünftigen Projektleitenden                                                                                                                                                                                                             ­ nsere Nutzungszahlen via Google innert
                                                                                                                                                                                                                                                                                        u                                               kürzester               Zeit verdreifacht.
                                                                                                                                                                  für Teilnehmende der Memoriav-Fachtagung von Interesse sein könnte.
                                                                                                                                                                  Wie kann das Archiv die Arbeit mit dem Digitalen verbessern, vereinfachen oder möglich machen?                                                                Stadtmuseum         Aarau – 27.10.2015       von 14:00 bis 18:00 Uhr
                                                                                                                                                                  Wie kann es audiovisuelle Dateien zähmen? Weitere Informationen unter https://reto.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anlässlich des UNESCO-Welttages des audiovisuellen Erbes öffnet das Ringier Bildarchiv
                                                                                                                                                                  Wer sich gleichzeitig für die Memoriav-Fachtagung 2015 und diesen Workshop anmeldet, profitiert von einem

­erleichtert werden, indem diese bereits beim Ausfüllen der Gesuche                                                                                               Anmelderabatt. Tagungskosten bei gleichzeitiger Anmeldung beider Veranstaltungen (inkl. Mittagessen):
                                                                                                                                                                  CHF 250.– (Mitglied Memoriav), CHF 380.– (Nicht-Mitglied)                                                             Mit der zweiten Erweiterung konnte aufsein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                desein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Archivswichtiges                Bedürfnis
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ein und erfahren Sie mehr                      unserer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schauarchiv und lädt zum Erkunden und Entdecken ein. Tauchen Sie in die Bilderwelten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          über die Fotokonservierung.

 auf mögliche spätere Stolpersteine aufmerksam gemacht werden. Den                                                                                                                                                                                                                      Projektpartner reagiert werden, indem BELLINZONA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 der Videoplayer von Memobase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fotografie del Moesano di Oskar Good 1918-1940
 ­einzelnen Punkten der Formulare wurden ausserdem Erläuterungen                                                                                                                                                                                                                        neu auch Videos abspielen kann, die auf        Youtube
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Biblioteca     cantonale oderBellinzona  Vimeo           gespei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           – Inaugurazione:       23.10.2015 dalle 18:30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                L’Archivio a Marca, l’Archivio regionale Calanca e il Museo Moesano prevedono una mostra

  ­beigefügt, die das Ausfüllen vereinfachen.                                                                                                                                                                                                                                           chert werden. Bereits realisierte Beispiele      dafür         sind
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                di migliorie       der alpestri
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             alle strutture «Videobestand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                fotografica del fondo Oskar Good. Ingegnere rurale del Canton Grigioni, Good (1880-1950)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                si è occupato                                        e alle strade forestali nelle valli grigionesi.

        Die vertiefte, fachübergreifende Auseinandersetzung mit Themen wie                                                                                                                                                                                                              Schaffhauser Fernsehversuch / Schaffhauser               Nachrichten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Esposizione « Immagini al plurale »
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Castello di Sasso                              / Muvi AG»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Corbaro – dall’ 01.11.2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                In occasione del 50° anniversario di attività, la Fondazione Pellegrini Canevascini offre al
   Digitalisierung, digitale Speicherung, Bewertung oder Erschliessung                                                                                                                                                                                                                  für YouTube und die «Videosammlung Accademia
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                pubblico quest’esposizione   Teatro         Dimitri»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               fotografica che                   fürdi un progetto di conserva-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                segna la conclusione
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                zione, descrizione, e valorizzazione della sua collezione fotografica.

   stellt die nach Fachbereichen strukturierte Organisation von Memoriav                                                                                                                                                                                                                Vimeo. Machen Sie sich selbst ein Bild Memoriav
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 von diesen    Kolloquiumneuen interessanten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Diverse Orte – 27. und 28.10.2015
   vor Herausforderungen. Am 2015 zum zweiten Mal durchgeführten                                                                                                                                                                                                                        Funktionen auf memobase.ch!             Das diesjährige Memoriav-Kolloquium beschäftigt sich mit dem Potential von audiovisuellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Quellen in der Geschichtsschreibung. Wie können sie für Kantons- oder Gemeindegeschich-

   ­Treffen der vier Kompetenznetzwerks-Präsidenten und der Fachbereichs-                                                                                                                                                                                                                   In Zahlen ist die Memobase um 11 Institutionen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                kationen ? Was können Archive   10dazuBestände                 undQuellen für Historikerinnen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ten genutzt werden ? Welche neuen Möglichkeiten bieten Bilder und Töne für Online-Publi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        beitragen, um audiovisuelle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und Historiker aufzubereiten ?
    verantwortlichen wurde die Idee positiv aufgenommen, künftig                                                                                                                                                                                                                        rund 8000 Dokumente gewachsen undSoirée    zählt         neuWorldday
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Memoriav         über 92 483 Doku-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anfiteatro Scuola elementare Nord – 27.10.2015 um 19:00 Uhr
    ­thematische bereichsübergreifende Workshops zu brennenden Themen                                                                                                                                                                                                                   mente. Bei 100 000 Seitenaufrufen zählten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Unter demwirPatronat im     Jahr 2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      der Schweizerischen           rund und in Zusammenarbeit mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              UNESCO-Kommission
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                der Accademia Teatro Dimitri sowie der Präsenz der Clownlegende Dimitri feiern wir am 27.

     zu organisieren.                                                                                                                                                                                                                                                                   20 000 Besucher, was eine Verdopplung         der Nutzerzahlen gegenüber
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Oktober im Anfiteatro Scuola elementare Nord den Welttag des audiovisuellen Erbes.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                BERN
                                                                                                                                                                                                                                                                                        dem Vorjahr entspricht. Die geplante grössere               Zunahme an Dokumenten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Tag der offenen Tür beim Atelier fokore
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Atelier fokore – 27.10.2015 von 10:00 bis 17:00 Uhr
Memobase kommt in Fahrt                                                                                                                                                                                                                                                                 in der Memobase konnte im Berichtsjahr         ausdesverschiedenen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Rahmen                                             Gründen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Welttages des audiovisuellen Kulturgutes      bietet das Atelier fokore in Bern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                am 27. Oktober Einblicke in den faszinierenden Restaurierungs- und Konservierungsalltag
                                                                                                                                                                                                                                                                                        noch nicht umgesetzt bzw. finalisiert werden.             Einerseits stellt die Zur­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und zeigt verschiedene Originale – von der Daguerreotypie bis zur Glasplatte – aus der eige-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                nen Fotosammlung.
Daniel Hess, Projektleiter Memobase
                                                                                                                                                                                                                                                                                        verfügungstellung von konsistenten Daten« we ausbei Chläbe  unseren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      nüme hiuft » Projektpartnern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kinemathek Lichtspiel – 27.10.2015 um 20:00 Uhr
Das Informationsportal Memobase wurde im Berichtszeitraum um zwei                                                                                                                                                                                                                       weiterhin eine grosse HerausforderungAus   dar,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                spiel  Perlen andererseits
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              aus seinem Archiv, die in denhat        sichgesichert und restauriert wurden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Anlass des diesjährigen UNESCO-Welttages des audiovisuellen Erbes zeigt das Licht-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              letzten Jahren

wichtige Funktionen erweitert. Neben den bereits im WWW recher­                                                                                                                                                                                                                         die Zugäng­lichmachung der gesammelten  BULLE SRG-Memoriav-Projekte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fous de couleur
chierbaren Bestandesbeschreibungen, kann neu jedes Dokument mit                                                                                                                                                                                                                         ­insbesondere aufgrund von rechtlichenAutochromes,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Fragestellungen                          verzögert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    les premières photographies            couleur de Suisse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Musée gruérien – 25.10.2015 de 13h30 à 17h00
­einer einfachen Google-Suche gefunden werden. Diese Erweiterung hat                                                                                                                                                                                                                     Im ­Berichtszeitraum konnten aber ersteDu  Pilotprojekte                    mit      Beständen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    26 septembre 2015 au 10 janvier 2016, le Musée gruérien vous en met plein la vue : expo-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                sition des premières photographies en couleur prises en Suisse dès 1907 – les diapositives

                                                                                                                                                                                                                                                                                        von SRF und RTR importiert und dabei wichtige                 Grundlagen                    erarbeitet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                autochromes inventées par les frères Lumière – et espace de découverte interactif consacré
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                à la lumière et à la couleur.  Le 25 octobre l’entrée  au Musée sera gratuite et le jeune public
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                pourra participer à un atelier photogrammes.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        werden.                                 CHUR

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Memobase.ch wurde 2015 wiederumOpen      anLabzahlreichen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Day                        Tagungen, Work-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft –
Bilder oben (v.l.n.r.): 1) Vizepräsident Pio Pellizzari am Memoriav Kolloquium                                                                                                                                                                                                           shops und Kongressen im In- und Ausland           vorgestellt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Labortüren richten sichZudem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                27.10.2015 von 13:00 bis 17:30 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die offenen                                              wurde
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        an Bündner Institutionen    sowiedas
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           interessierte Besuche-
2015 in Bellinzona, 2) Flyer der Memoriav Fachtagung Film 2015 im Lichtspiel                                                                                                                                                                                                                                                    rinnen und Besucher, die sich über die Digitalisierung von Kulturgut informieren möchten.

Bern, 3) Mara Dimitri an der Memoriav Soirée anlässlich des Welttages des                                                                                                                                                                                                                Informationsportal in das 2015 erschienene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Expertinnen«Handbuch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zeitschriften.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und Experten digitalisierenKulturportale»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            dieses Jahr Glasplatten, Postkarten und historische

audio­visuellen Erbes, 4) World-Day-Flyer 2015. Fotos: Daniel Hess / Memoriav                                                                                                                                                                                                            vom De Gruyter Verlag aufgenommen. Bündner Filme, Töne und Fotos aus dem letzten Jahrhundert
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Staatsarchiv Graubünden und Kantonsbibliothek Graubünden –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   27.10.2015 ab 9:00 Uhr – Führungen um 12:30 Uhr und 17:30 Uhr

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     11
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Das Staatsarchiv Graubünden und die Kantonsbibliothek Graubünden stellen Ihnen am
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        M edesmaudiovisuellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Welttag       o r i a v GErbes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                e s historische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    c h ä f tSchätze
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 s b e rausi cihrem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                h t Bestand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2 0 15vor. An mehreren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Stationen können Sie Filme sehen und Tonbeiträge hören, die im Rahmen eines kantonalen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Projekts zur Sicherung von AV-Medien digitalisiert wurden.
Neben der Übernahme der Dokumente der laufend abgeschlossenen
Projekte werden 2016 die Übernahme der SRG-Dokumenten bzw. Meta-
daten und die Ablösung der noch verfügbaren alten Memobase im Fokus
stehen. Ein Publikumsmagnet werden sicherlich die ab 2016 Schritt-­
für-Schritt veröffentlichten Beiträge der Schweizer Filmwochenschau.

Nutzungszahlen in Memobase
2015                            Anzahl     Veränderung gegenüber 2014
Sitzungen                       21 109                +8 943 73,51 %
Nutzer                          19 343               +11 521 147,29 %
Seitenaufrufe                  105 788              +25 201 31,27 %

                                  Sitzungen
    25 000
    20 000
    15 000
    10 000
     5 000
         0
                      2015          2014           2013

                                                                        Zugänglich auf der Memobase: Filmsammlung Cinema Leuzinger.
                                                                        Foto: www.memobase.ch

                                                                                                                 M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   12
Fotografie

Der spanische Cellist Pablo Casals an den Musikwochen in Zermatt, 22. August 1956.
Foto: Jean-Pierre Grisel © StAAG / RBA1-4-5314_22=1                                  M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   13
Fotografie

Kompetenznetzwerk Fotografie                                                       ledigten. Darum achten wir stets darauf, die Zurückweisung von
                                                                                   ­Gesuchen systematisch durch Ratschläge zu ergänzen, die aufzeigen,
Joël Aeby, Präsident Kompetenznetzwerk Fotografie
                                                                                    wie sich das Projekt mit Blick auf eine spätere Neueinreichung ver­
Das Team des Kompetenznetzwerks Fotografie (KN Foto) hat sich im                    bessern lässt, oder die auf alternative Lösungen verweisen. So waren
Laufe des Geschäftsjahres 2015 in seiner neuen Zusammensetzung                      etwa zwei Projekte, die 2014 abgelehnt worden waren, 2015 nochmals
zweimal getroffen. Auch wenn das Jahr nicht besonders reich an                      vorgelegt und angenommen worden.
­Sitzungen war, wurden doch viele Aufgaben erledigt und viele Ergeb-                      Ausserdem konnten wir 2015 auch genauer auf einige Themen ein­
 nisse erzielt.                                                                     gehen, die das KN Foto schon seit mehreren Jahren beschäftigen, etwa
      Bei unserer ersten Sitzung im Juni ging es gleich voll zur Sache: Die         die Möglichkeiten für eine Unterstützung von Vorhaben privatrechtlicher
 Fördergesuche mussten geprüft werden. Da auch diesmal wieder das                   Stiftungen oder die Übernahme von Fotoarchiven der Presse. Auch
 begrenzte Budget im Widerspruch zur hohen Anzahl der Gesuche stand,                wenn wir diese Fragen noch nicht endgültig klären konnten, so hat das
 musste das Team hart verhandeln, bevor es zu einem Konsens gelangte.               KN Foto doch seine Papiere revidiert und pragmatische Lösungsansätze
 Vier von acht eingereichten Gesuchen wurden genehmigt, zu zwei                     erarbeitet, die sich immer am institutionellen Kontext orientieren.
 ­Vorhaben wurden zusätzliche Auskünfte eingeholt, und zwei wurden                  Die Vielfalt der in der Gruppe vertretenen Fachbereiche kam dabei voll-
  letztendlich abgelehnt. Es kommt selten vor, dass das Kompetenz­                  umfänglich zum Tragen.
  netzwerk Fotografie Vorbehalte äussert, aber diesmal waren sie insofern                 Die Erarbeitung neuer Empfehlungen war als permanente Hinter-
  notwendig, als die Klärung bestimmter Fragen uns einer Einigung                   grundaufgabe das ganze Jahr über präsent und nahm viele Ressourcen
  ­näherbrachte und eine Auswahl nach kohärenten Kriterien sicherstellte.           in Anspruch – sowohl bei den Autoren als auch in der Geschäftsstelle.
      Es ist niemals einfach, eine Ablehnung auszusprechen. Solche                  Der technische Kontext – vom Standpunkt der Archivierung digitaler
   ­Massnahmen hinterlassen immer den schalen Beigeschmack des Uner-                ­Daten aus gesehen oder im Hinblick auf den Zugriff auf diese Daten –
                                                                                     verändert sich derzeit so blitzschnell, dass das Verfassen aktueller
                                                                                     ­Empfehlungen, die auch in Zukunft noch eine Zeit lang praktikabel
                                                                                      ­bleiben sollen, eine wahre Herausforderung darstellt. Wir haben dies
 Bilder oben (v.l.n.r.), Projekte im Bereich Fotografie: 1) Collection iconogra-       zu unserem obersten Ziel erklärt: Die Empfehlungen sollen Mitte 2016
 phique vaudoise, 2) Auguste Vautier-Dufour und das Téléphot, 3) Ikonografi­sche
­Quellen zur Geschichte der Architektur und der territorialen Entwicklung des          endlich veröffentlicht werden.
 Kantons Tessin.

                                                                                                                           M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   14
Fotografie

Projekte im Bereich Fotografie                                                 (1917–18 und 1932–42), die für die Bebauung des Tessiner Bodens von
                                                                               zentraler Bedeutung waren. Ebenfalls bearbeitet wurden die Foto­
Joëlle Borgatta, Bereichsverantwortliche Fotografie
                                                                               bestände von Aurelio Galfetti (*1936) und von Flora Ruchat-Roncati
Im Jahr 2015 wurden viele weitere Bildbestände und Fotosammlungen              (1937–2012). Beide gestalteten die Modernisierung der Tessiner Archi-
entdeckt und erhalten. Mit unserem Budget für die Erhaltung des foto-          tektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiv mit.
grafischen Erbes konnten wir insgesamt sieben Projekte unterstützen,               Das fünfte Projekt hatte die Bearbeitung ausgewählter Fotografien
darunter sechs neue Vorhaben, die im Hinblick auf ihre Thematik, Foto-         aus den Beständen der Personenaufnahmen von Arnold Theodor Pfister
grafen und Fototypen allesamt zur Bestimmung und Weiterentwicklung             (ATP) und des Ringier Bilderdienstes (RiBiDi) zum Ziel. Darunter befinden
der Fotografiegeschichte in der Schweiz beitragen.                             sich Aufnahmen von prominenten Persönlichkeiten aus der Schweiz
         Bei unserem ersten Projekt geht es um die Ursprünge der Fotografie.   und aus anderen Ländern, die in den Bereichen Politik, Wirtschaft,
Ziel ist die Bewertung mehrerer Tausend Fotografien auf Papier aus             ­Kultur, Wissenschaft und Sport tätig waren, aus den Jahren 1936 bis
der Sammlung der Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Die Einrichtung            1976. Die für diese beiden Presseagenturen tätigen Fotografen waren
befasst sich auch weiterhin mit der Valorisierung des reichhaltigen foto-       damals sehr bekannt (Aeberli, Dutoit, Frei, Gerber, Glaus, Grisel, Hügin,
grafischen Erbes der Schweiz aus dem 19. Jahrhundert, die 2006 mit              Kuhn, Lang, Lindroos, Maurer, Metzger, Pfister, Rausser, Schmidli,
dem Projekt «Unikatverfahren» für Daguerreotypen und Ambrotypen                 Stampfli, Vogt, Weiss, Zubler, Zumbrunn usw.).
­ihren Anfang genommen hatte. Dabei wird eine Auswahl diverser Foto-               Das sechste Projekt ist ein Evaluationsprojekt: Über die beispielhafte
 typen (Daguerreotypen, Salzpapiere, Albuminpapiere, Kohle-Abzüge               Aufarbeitung der fotografischen Bestände von Johannes (1867–1941)
 usw.) restauriert und digitalisiert. Sie umfasst auch die ersten Farbfoto-     und Hans Meiner (1887–1963) will das Baugeschichtliche Archiv der
 grafien, die damals noch als «Fotochromdrucke» Verbreitung fanden.             Stadt Zürich jene Kompetenzen schaffen, die erforderlich sind, um den
         Aus dem 19. Jahrhundert stammen auch einige Werke des zweiten         Zustand seiner sämtlichen Fotokollektionen zu verbessern. Die Einrich-
   Projekts, bei dem es um die Erhaltung der Fotografien zum Thema Arbeit       tung b­ eherbergt über 800 000 Bildträger, die seit mehr als 140 Jahren
   aus der Sammlung Historische Fotografie des Schweizerischen National-        die städtebauliche Entwicklung von Zürich dokumentieren.
   museums geht. Werke aus dem 20. Jahrhundert zur selben Thematik                 2015 entstanden zahlreiche neue Projekte, aber auch viele Valorisie-
   ­finden sich in den Archivbeständen der Pressefotoagenturen ASL und          rungsinitiativen – Ausstellungen, Veröffentlichungen, Online-Publika­
    PDL. In der Ausstellung Arbeit. Fotografien aus der Schweiz 1860–2015       tionen, Vermittlungen und Konferenzen kündeten vom Erfolg wichtiger
    und im entsprechenden Katalog nehmen die zahlreichen Verfahren              Erhaltungsprojekte. Erwähnenswert sind:
    ­sowie die Arbeiten renommierter Fotografen einen besonderen Platz          – Die Ausstellung Immagini al pluralel und eine Publikation der
     ein*. 2016 soll die Ausstellung ins Netz gestellt werden.                     ­historischen Fotografien der Stiftung Pellegrini Canevascini, die auch
         Ein drittes Projekt des Musée suisse de l’appareil photographique          auf www.memobase.ch abrufbar ist.
     in Vevey stellt den Téléphot sowie die mit diesem Apparat gemachten        – Die Ausstellung La mémoire des images zu Ehren der Waadtländer
     Aufnahmen vor. Seine längere Brennweite ist für das Fotografieren weit         Bildersammlung anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Musée
     entfernter Objekte unverzichtbar. Der Erfinder, Auguste Vautier-Dufour         de l’Elysée, zu finden unter: http://wp.unil.ch/memoiredesimages.
     (1864–1932), liess sich den Téléphot 1901 patentieren. Seine Foto­         – Das vom Waadtländer Staatsrat ausgerufene Gustave-Roud-Jahr ist
     bestände sind es, die jetzt von dem Museum valorisiert werden.                 eine gute Gelegenheit, die Fotografien des Schriftsteller-Fotografen
         Die Stiftung Archivio del Moderno aus Mendrisio hat das vierte Vor-        kennenzulernen, etwa auf der ihm gewidmeten Website:
 haben ins Leben gerufen, das sich mit der Erhaltung und Untersuchung               www.gustave-roud.ch.
 von drei für die Geschichte der Architektur und des Kantons Tessin
 ­bedeutsamen Bildbeständen befasst. Es geht dabei erstens um den
                                                                               * Arbeit. Fotografien aus der Schweiz 1860–2015 / Le travail. Photographies pro-
  ­Bestand des Kulturingenieurs Hans Jakob Fluck (1891–1947) mit Doku-         venant de Suisse 1860–2015. Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, Limmat
   menten über die Leitung der Sanierungsarbeiten in der Magadino-Ebene        Verlag, 2015. ISBN 978-3-85791-790-5

                                                                                                                            M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   15
Laufende Projekte 2015 – Fotografie
 Projekt                                  Zum Bestand                                                                    Arbeiten                                Zugang vorgesehen*
 Ikonografische Quellen zur               Drei für die Geschichte des Kantons Tessin wichtige Bestände: Der               Konservierung/Restaurierung,           Fondazione Archivio del Moderno,
 Geschichte der Architektur               Bestand des Agraringenieurs Hans Jakob Fluck (1891–1947), der u. a.            ­Digitalisierung und Vermittlung        Mendrisio;
 und der territorialen Entwicklung        Dokumente über die Leitung der Arbeiten zur Trockenlegung der                   einer Auswahl von 4742 Fototypien      samara – portale del patrimonio
 des Kantons Tessin                       Magadinoebene umfasst, und die Bestände zweier Protagonisten der                gemäss Dringlichkeit und               ­culturale del Cantone Ticino
                                          Erneuerung der Tessiner Architektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-         ­Bedeutung für wissenschaftliche
                                          hunderts, Aurelio Galfetti (1936) und Flora Ruchat-Roncati (1937–2012).          Recherchen.
 Auguste Vautier-Dufour                   Bildbestand und Dokumente, die mit Auguste Vautier-Dufour (1864–               Reinigung und Verpackung des            Schweizer Kameramuseum, Vevey;
 und das Téléphot                         1932) in Verbindung stehen, dem Erfinder des 1901 patentierten                 Bestandes. Digitalisierung und          Ausstellung und Publikation
                                          ­Téléphot, einem Apparat mit langer und kompakter Brennweite, mit              ­Katalogisierung der fotografischen
                                           dem Objekte in sehr grosser Entfernung fotografiert werden konnten.            Dokumente. Restaurierung einer
                                           Der Bestand beinhaltet u. a. Glasnegative und Glas-Diapositive,                Auswahl.
                                           Abzüge von Boissonnas von Téléphot-Aufnahmen in Griechenland
                                           sowie Porträts der Familie Vautier-Dufour, aufgenommen von
                                           ­Boissonnas, De Jongh, Perret und Chiffelle.
 Fotografien auf Papier aus dem            Folgeprojekt zum Projekt «Unikatverfahren» (2006), das sich dem               Konservierung/Restaurierung             Fotostiftung Schweiz, Winterthur;
 19. Jahrhundert in der Sammlung           Bestand von Daguerreotypien und Ambrotypien angenommen hatte.                 von 100 Abzügen und von zwei            Ausstellung und Publikation
 der Fotostiftung Schweiz                  Mehrere tausend Fotografien aus dem 19. Jahrhundert auf Papier                Alben von Constant de Rebecque
                                           ­werden gesichtet und bewertet, eine Auswahl von Salzpapierabzügen,           (100 Fototypien), Digitalisierung,
                                            Albuminabzügen, Kohledrucken, Photochromdrucken und Alben                    Katalogisierung.
                                          ­werden restauriert.
 Evaluationsprojekt Johannes              Der fotografische Bestand von Johannes und Hans Meiner umfasst                 Digitalisierung der Auftragsbücher.     Baugeschichtliches Archiv
 und Hans Meiner                          mindestens 85 000 Bildträger, entstanden zwischen 1894 bis um 1960.            Entwicklung einer Strategie, wie der    der Stadt Zürich
                                          Neben Porträts und Gruppenbildern, die den Hauptteil des Bestands              Bestand umgelagert, erschlossen
                                          ausmachen, gehören auch Architekturaufnahmen dazu. 1910 gaben                  und partiell digitalisiert werden
                                          Vater und Sohn Meiner eine Serie mit über 600 Architekturansichten,            kann.
                                          Ortsbildern und weiteren Sujets als Stereoskopie-Bilder heraus.
 Prominent! Gesichter aus                 Der Personenbestand Arnold Theodor Pfister (ATP) und Ringier Bilder-           Bearbeitung von Glasplatten, Nitrat-     Staatsarchiv Aargau / Ringier
 Politik, Wirtschaft, Kultur,             dienst (RiBiDi) enthält Fotografien nationaler und internationaler             und Acetatnegativen und Abzügen.        ­Bildarchiv, Aarau;
 ­Wissenschaft und Sport                  ­Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport      Umverpackung. Digitalisierung und        Website Ringier Bildarchiv
                                           aus den Jahren 1936 bis 1976. Die Aufnahmen stammen von Foto­                 Katalogisierung einer Auswahl für
                                           grafen, die für beide Bilderdienste gearbeitet und sich in dieser Zeit        den Zugang.
                                           einen Namen gemacht haben.
  Collection iconographique               Die Sammlung wird als Gründungsmoment in der Geschichte der                    Restaurierung einer Auswahl von      Musée de l’Elysée, Lausanne ;
 ­vaudoise                                ­fotografischen Archive betrachtet. Sie umfasst u. a. die Bestände             Originalabzügen. Digitalisierung und Website: http://wp.unil.ch/memoire-
                                           André Kern, André Schmid, de Jongh und Schlemmer und versammelt               Katalogisierung.                     desimages/;
                                           eine grosse Vielfalt an Fototypien (Daguerreotypien, Albumin,                                                      Ausstellung: «La col­lection icono­
                                           ­Salzpapier, Cyanotypien, Alben, Glasnegative etc.).                                                               graphique vaudoise», 18.9.2015–
                                                                                                                                                              3.1.2016, Musée de l’Elysée;
                                                                                                                                                              Publikation: Lacoste/Corsini/Lugon.
                                                                                                                                                              La Mémoire des Images. Autour de la
                                                                                                                                                              collection iconographique vaudoise.
                                                                                                                                                              Infolio, 2015
 Bestand Vincenzo Vicari                  Bedeutender Fotograf des Tessin, Pionier der Flugfotografie, in Lugano         Konservierung/Restaurierung und         Archivio storico della città di Lugano;
                                          aktiv von 1932 bis 1980. Vincenzo Vicari hat das soziale Leben, die            Digitalisierung einer Auswahl von       Website Archivio storico
                                          Landschaft und die Architektur des Kantons dokumentiert. Der                   rund 4000 stark beschädigten
                                          Bestand besteht aus 2000 Glasplatten und 58 000 Filmnegativen,                 Negativen auf Glas und auf flexiblen
                                          wobei 15 % durch das Essigsyndrom zerstört sind. Das verbleibende              Trägern.
                                          Material ist stark beschädigt.
 Atelier H. Rebmann                       Glasplatten aus dem Atelier von Henri Rebmann (1848–1931), Pionier             Behandlung der Negative (Ablösung Bibliothèque de la Ville,
                                          der Schweizer Fotografie. Der Bestand ist dokumentiert, einheitlich            der Emulsion), Digitalisierung und La Chaux-de-Fonds; Ausstellung und
                                          und beinhaltet eine grosse Anzahl Porträts.                                    Schaffung eines Online-Zugangs.    Publikation 2017.
 «Farbe bekennen» – Erhaltungs-           2009 ging der Bestand des Ringier Bilderdienstes an das Staatsarchiv           Die frühsten Aufnahmen (1958–            Staatsarchiv Aargau / Ringier
 und Erschliessungsprojekt zum            Aargau über. Unter den sieben Millionen Bildern befinden sich zahl­            1974) und die Farbdias (1978–1999)      ­Bildarchiv, Aarau
 Farbfotografie- und Farbdia-             reiche Farbfotografien. Das Projekt setzt sich zum Ziel, Handlungs­            werden konservatorisch gesichert
 Bestand im Ringier Bildarchiv            optionen für den Umgang mit Farbfotografien zu entwickeln.                     und zugänglich gemacht.

                                                                                                                                                                       Fortsetzung auf folgender Seite →

* Der Zugang zu den Metadaten ist in der Institution, die einen Bestand archiviert und/oder via deren Website möglich.
  Die Mehrzahl der digitalisierten Bestände wird über www.memobase.ch zugänglich gemacht.

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 Projekt                             Zum Bestand                                                                Arbeiten                                Zugang vorgesehen*
 Fotobestand Sigurd Leeder           Sigurd Leeder (1902–1981) gehört zu den Mitbegründern des                  Konservierung/Restaurierung             Schweizer Tanzarchiv, Lausanne;
                                     ­Ausdruckstanzes. Der Bestand umfasst schriftliche Dokumente,              und Digitalisierung einer Auswahl       Katalog und virtuelle Ausstellung
                                      ­audiovisuelle Aufnahmen und ikonographische Dokumente:                   von Originalabzügen.
                                       4000 Abzüge, 300 Negative und Glasplatten. Die Aufnahmen
                                       aus der Zeit zwischen 1920 und 1980 zeugen von der Kunst der
                                       ­Choreographie des 20. Jahrhunderts.
 Fotobestand                         Josef Laubacher Sen (1909–1954), Fotograf in Luzern, dokumentierte         Konservierung/Restaurierung             Fotodokumentation Kanton Luzern;
 Josef Laubacher Sen                 in seinem aussergewöhnlichen Reportage-Stil die Menschen in ihrem          und Digitalisierung einer Auswahl       Stadtarchiv Luzern;
                                     industriellen und gewerblichen Umfeld. Durch seine Thematik und            von rund 1500 Originalabzügen.          online-Zugang (fotodok)
                                     ­seinen Umfang ist der Bestand für die Geschichte der Fotografie
                                     in Luzern einzigartig.
 Erschliessung des fotografischen    Alice Boner (1889–1981), Künstlerin, Sammlerin und Kunsthistorikerin,      Konservierung/Restaurierung und         Museum Rietberg, Zürich; Website
 Nachlasses von Alice Boner          ist eine wichtige Vermittlerin der indischen Kunst und Kultur in der       Digitalisierung von 2800 Stereo-        Museum Rietberg, Sammlung online:
                                     Schweiz und in Europa. Ihre Fotografien umfassen zahlreiche Themen.        Negativen (Nitrat und Azetat),          http://www.rietberg.ch/de-ch/
                                     Sie dienten ihr als Dokumentationsmittel und als Grundlage für ihr         1000 stereoskopischen Glasplatten       sammlung/sammlung-online.aspx;
                                     künstlerisches Schaffen; sie dokumentieren auch ihr Verhältnis zu          und ca. 60 Originalabzügen.             Wanderausstellung;
                                     wichtigen Persönlichkeiten wie Uday und Ravi Shankar, Tagore und                                                   Publikation: Kuratli/Beltz. Alice Boner.
                                     Nehru.                                                                                                             A visionary artist and scholar across
                                                                                                                                                        two continents. New Dehli: Rolli
                                                                                                                                                        Books, 2014
 Daguerreotypien Eynard              Daguerreotypien von Jean-Gabriel Eynard (1775–1863),                       Restaurierung von 226 Daguer­           Centre d’iconographie genevoise,
                                     einem der Pioniere der Fotografie in der Schweiz.                          reotypien, darunter 19 Stereo-­         Genf; Ausstellung (2016) und Online-
                                                                                                                Aufnahmen.                              Katalog
 Fotosammlungen der Schweize­         Drei Sammlungen mit Zeitdokumenten, die eine bedeutende Infor­            Konservierung/Restaurierung einer       Schweizerische Gesellschaft
 rischen Gesellschaft für Volks-      mationsquelle zur Dokumentation des Immateriellen Kulturgutes             Auswahl. Digitalisierung, Katalo­       für Volkskunde, Basel;
 kunde zum Thema «Private             ­bilden und die Themen Familie, Stadt, Raum und Mobilität illustrieren:   gisierung und Schaffung eines           SNF-Projekte «Intangible Cultural
 ­Bilder: Familie, Stadt, Raum und     ­Sammlung Kreis, Nachlass Olga Frey-Schmidlin und Sammlung               Online-Zugangs. Ca. 7500 Negative       Heritage»
  Mobilität»                         ­Heinrich Surbeck.                                                         und 19 000 Abzüge.
 Léo et Micheline Hilber             Das Fotografenpaar Léo (1930–1986) und Micheline Hilber (1946–             Konservierung/Restaurierung,            Kantons- und Universitätsbibliothek
                                     2007) hinterlässt einen Bestand, der Stadt und Kanton Freiburg in der      ­Katalogisierung und Digitalisierung    Freiburg;
                                     zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert und z. B. Industrie        einer Auswahl von Bildern aus den      Website KUB;
                                     und Wirtschaft oder das religiöse und gesellschaftliche Leben zeigt.        insgesamt 50 000 Dokumenten des        RERO
                                                                                                                 Bestands.

                                                                                                                                                       M e m o r i a v G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 15   17
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