2017 GESCHÄFTS BERICHT - Cloudinary
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Inhalt 5 Strategie- und Lagebericht 6 Unsere Stärken auf einen Blick 9 Vorwort Hans Peter Wehrli, Präsident 10 Die Erfolgsgeschichte 12 Unsere Märkte 16 Interview René Zahnd, CEO 22 Geschäftsmodell 24 Gruppengesellschaften 26 Verwaltungsrat 27 Strategie 28 Nachhaltige Geschäftsführung 30 Gruppenleitung 32 Immobilienportfolio 34 Projektpipeline 36 Interview Peter Lehmann, CEO Swiss Prime Site Immobilien 45 Corporate-Governance-Bericht 46 Gruppenstruktur 48 Segmente 49 Aktionariat 50 Kapitalstruktur 53 Verwaltungsrat 60 Gruppenleitung 66 Mitwirkungsrechte der Aktionäre 68 Revisionsstelle 71 Vergütungsbericht 72 Interview Mario F. Seris 75 Governance 80 Vergütungsgrundsätze 81 Vergütungssystem für den Verwaltungsrat 84 Vergütungssystem der Gruppenleitung 88 Vergütungen im Jahr 2017 95 Informationspolitik Gliederung der Berichterstattung Die Swiss Prime Site AG ist die führende kotierte Immobiliengesellschaft der Schweiz. Den Kern des Unternehmens bildet das Immobilienportfolio, welches innovativ und nachhaltig geführt wird. Die Berichterstattung besteht aus dem vorliegenden Geschäftsbericht und den separat aufgelegten Teilen Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht. Im Kontext von Innovation und Nachhaltigkeit erfolgt die Berichterstattung neu zur Hauptsache online.
Unsere Stärken auf einen Blick CHF Nachhaltiges Geschäftsmodell Stabile Finanzierung Swiss Prime Site investiert in hochwertige Grundstü- Das Unternehmen ist durch Fremd- und Eigenkapital cke, Immobilien und Standorte. Zusammen mit Um- stabil finanziert. Die Eigenkapitalquote beträgt gute nutzungen und Entwicklungen ganzer Areale ist dies 43.1%. Das Fremdkapital ist durch die Aufnahme ver- das Kerngeschäft des Unternehmens. Vertikal integ- schiedener Instrumente wie Anleihen, Hypotheken und rierte immobiliennahe Gruppengesellschaften ergän- Darlehen ausgewogen zusammengestellt. Die Beleh- zen das Kerngeschäft und bieten einen interessanten nungsquote ist mit 45.6% im strategischen Zielband. Mehrwert. Erstklassige Standortqualität Hohe Profitabilität und Wachstum Die aktuell 188 Qualitätsliegenschaften umfassen erst- Das bestehende Portfolio erreicht eine attraktive Net- klassig gelegene, wertbeständige Schweizer Immobi- torendite von 3.7%. Auf Stufe Return on Equity (Profi- lien mit einem Marktwert von CHF 10.6 Mrd. Das tabilität des Eigenkapitals) erreicht Swiss Prime Site Unternehmen fokussiert dabei stark auf Büro- und 6.4%. Die Projektpipeline umfasst für die nächsten Verkaufsflächen. Die Leerstandsquote beträgt 5.2% Jahre mehr als 20 Projekte und ein Investitionsvolumen und ist damit eine der tiefsten der Schweiz. von CHF 2.1 Mrd. CHF Hohe Liquidität der Aktie Ausgewogene Ausschüttungspolitik Swiss Prime Site ist mit rund CHF 6.4 Mrd. Marktka- Der Verwaltungsrat verfolgt eine konstante und inves- pitalisierung das grösste kotierte Schweizer Immobili- torenfreundliche Ausschüttungspolitik. Derzeit wer- enunternehmen. Die rund 71.5 Mio. Namenaktien sind den rund 80% des erwirtschafteten Gewinns ohne zu 100% im Streubesitz (Free Float) und weisen eine Neubewertungen und latente Steuern an die Aktio- hohe Liquidität an der SIX Swiss Exchange auf. näre zurückgeführt. Die Dividendenrendite liegt aktu- ell bei 4.2%. 6
Strategie- und Lagebericht Auf einen Blick Resultate Menschen Potenzial 1154.8 5 910 2.1 Mio. CHF Betriebsertrag Mitarbeitende Mrd. CHF Projektpipeline +10.0% zum Vorjahr +5.1% zum Vorjahr +5.0% zum Vorjahr 305.5 4 426 1.6 Mio. CHF Gewinn Frauen Mio. m2 Mietfläche −1.8% zum Vorjahr +4.2% zum Vorjahr +4.9% zum Vorjahr 3.80 478 5.2 CHF Dividende¹ Auszubildende Prozent Leerstand +2.7% zum Vorjahr +11.7% zum Vorjahr −14.8% zum Vorjahr ¹ Antrag an die Generalversammlung vom 27. März 2018 7
Strategie- und Lagebericht Vorwort Hans Peter Wehrli, Präsident Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre Die Vision von Swiss Prime Site ist, funktionale, flexible und attraktive Räume zu gestalten. Mit unserem Know-how und e iner aktiven Projektplanung, die auf grösstmöglicher Kundennähe basiert, wollen wir dazu beitragen, Konzepte und Produkte zu entwickeln, die mehr als Büro oder L adenfläche sind. Unser Anspruch ist es, die Räume so zu planen, dass sie einander ergänzen, miteinander interagieren und dadurch zu Lebensräumen werden, wo Menschen sich gern aufhalten, effizient arbeiten und eine konstruktive Basis finden. Auch 2017 ist es uns gelungen, unsere Vor haben erfolgreich umzusetzen. Swiss Prime Site schliesst das Geschäftsjahr 2017 men und ihren Mitarbeitenden maximale Flexibilität zu mit guten Resultaten ab. Der Betriebsertrag von bieten. Mit «YOND» wird ein Produkt entstehen, das CHF 1 154.8 Mio. und der Gewinn ohne Neubewertun- es so auf dem Schweizer Markt noch nicht gibt. gen und latente Steuern von CHF 307.4 Mio. erreichten neue Höchstmarken. Wir konnten wichtige Projekte Visionen haben und daraus eine Strategie ableiten, um abschliessen und viele neue initiieren, die genau un- der Gesellschaft die benötigten Räume zur Verfügung seren Leitlinien folgen. Nachdem wir bereits im Vorjahr zu stellen, diese klug zu vernetzen und dadurch Le- mit dem in der Messestadt Basel benötigten Hotel bensräume zu schaffen. Das ist unser Antrieb. Wir «Motel One» debütieren konnten, folgte 2017 der werden auch im kommenden Jahr und darüber hinaus Markteintritt in Zürich. Swiss Prime Site entwickelte mit dieser Einstellung auf den Märkten agieren. aus einem nicht mehr zeitgemässen Bürogebäude das mit 394 Zimmern grösste Hotel der Deutschschweiz. Ich danke Ihnen, werte Kunden und Partner, für Ihr Aus dem ehemaligen Einkaufszentrum Stücki in Basel Vertrauen im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Mein wird in den kommenden Jahren ein Areal für For- Dank gilt auch den Mitarbeitenden der gesamten Swiss schung, Business, Unterhaltung, Gesundheit und Na- Prime Site-Gruppe, der Gruppenleitung sowie meiner herholung entstehen. Ebenfalls eine beeindruckende Kollegin und meinen Kollegen im Verwaltungsrat. Wandlung hat bei der «Schönburg» in Bern begonnen. Aus dem alten Hauptsitz der Schweizerischen Post wird in wenigen Jahren ein neuer Lebensraum für die Stadt Bern entstehen. Ein weiteres unserer wegweisenden Vorhaben setzen wir aktuell in der Stadt Zürich um. Das Hans Peter Wehrli Ziel ist es, kommenden Generationen von Unterneh- Verwaltungsratspräsident 9
Strategie- und Lagebericht Erfolgsgeschichte Die Erfolgsgeschichte Fair Value Immobilienportfolio in Mrd. CHF Swiss Prime Site wurde 1999 gegründet. Bis 2017 ist das Unter nehmen zur grössten börsenkotierten Immobiliengesellschaft der Schweiz mit einem Immobilienportfolio im Wert von aktuell CHF 10.6 Mrd. herangewachsen. 10.1 10.6 9.8 9.7 Durch Akquisitionen, Entwicklungen, Umnutzungen und den starken Fokus 9.3 auf hervorragende Standorte baute Swiss Prime Site das Portfolio kontinu- ierlich aus. Zu den wichtigsten Akquisitionen zählte 2004 der Erwerb der Maag Holding mit dem Maag-Areal in Zürich-West. Darauf wurden 2011 der 8.6 Prime Tower und die umliegenden Gebäude eröffnet. Der Zukauf des Lie- 8.1 8.0 8.2 genschaftsportfolios von Jelmoli verdoppelte 2009 den Wert des Immobi- lienbestands. Seither tätigte Swiss Prime Site mit Wincasa (2012) und Ter- tianum (2013) wichtige strategische Akquisitionen. Weiter wurden durch bedeutende Eigenentwicklungen wie SkyKey Zürich (2014) und Espace Post Bern (2015) oder Umnutzungen ehemaliger Büroflächen (zum Beispiel Mo- tel One Basel und Zürich) weiteres Wachstum und Wert generiert sowie Premiumlagen geschaffen. 3.7 3.8 3.3 3.3 3.5 2.0 2.2 1.7 0.8 0.5 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Swisscom Arthur Frey Maag Jelmoli Wincasa Tertianum SENIOcare BOAS Senior Care Cityport Messeturm Opus Sihlcity¹ PostFinance-Arena Prime Tower SkyKey EspacePost Gotthard- Motel One Zürich Basel Zug Zürich Bern Zürich Zürich Bern gebäude Zürich Luzern ¹ Anteil Swiss Prime Site 24.2% 10 11
Unsere Märkte Die Swiss Prime Site-Gruppe bewegt sich mit ihrem Kerngeschäft im Schweizer Immobilienmarkt. Die wichtigsten Einflussfaktoren für das Unternehmen sind der Miet-, Transaktions- und Kapital- markt. Weitere bedeutende Impulse kommen vom nationalen Detailhandel und von der Nachfrage nach Dienstleistungen für Menschen im dritten Lebensabschnitt. Mietmarkt gut wachsen. Das Wachstum war zumeist fokussiert Der Markt für Geschäftsflächen, welcher im Fokus von auf Projektentwicklungen statt auf kapitalintensive Swiss Prime Site steht, ist in Bewegung. Einerseits Transaktionen. wurden in den vergangenen Jahren beträchtliche neue Flächen erstellt, welche sehr gut von der steigenden Nachfrage absorbiert werden konnten. Diese wurde zur Hauptsache durch das Wachstum der Schweizer + 8 Prozent p.a. Wirtschaft und die damit teilweise zusammenhän- Durchschnittliche jährliche Perfor- gende Zuwanderung von Arbeitskräften befeuert. Die mance (Total Return) der Aktie der Marktlage hat Swiss Prime Site genutzt, um Projekte Swiss Prime Site AG vom Börsen- zu entwickeln und zu realisieren. Andererseits hat die gang 2000 bis Ende 2017. Digitalisierung mittlerweile alle Branchen und Ebenen der Wirtschaft erreicht. Vor allem der stationäre Retail kam durch den Onlinehandel unter Druck. Diese dyna- mische Veränderung geht Hand in Hand mit steigenden Kapitalmarkt Bedürfnissen der Mieter und Konsumenten. Start-ups, Investitionen in erstklassige Immobilien mit Fokus auf Dienstleister und Onlineunternehmen sind flexibel und die Schweiz sind mit erheblichem Kapitaleinsatz ver- wollen ebensolche Immobilienprodukte. Diese Markt- bunden. Nationale und internationale geldpolitische einflüsse bringen Herausforderungen, jedoch auch Entscheide führten zu einer Veränderung des Zinsum- Chancen für Swiss Prime Site. Als grosse Opportunität felds. Dadurch nehmen Investitionen in direkte und werden das attraktive und moderne Bestandsportfolio indirekte Immobilieninvestitionen zu. Über den gesam- sowie die Projektpipeline mit beträchtlichen Reserven ten Zyklus betrachtet, konnte Swiss Prime Site sich und damit viel Potenzial gesehen. sowohl am Kapitalmarkt gut finanzieren wie auch ihre Performance an der Börse bestätigen. Seit dem Bör- Transaktionsmarkt sengang erzielte die Swiss Prime Site-Aktie eine durch- Der Schweizer Markt für Immobilien erreicht seit Jah- schnittliche Performance (Total Return) von +8% p. a., ren neue Höchststände. Diese Entwicklung basiert die über derjenigen des Sektors und des Marktes lag. stark auf den vorgenannten Effekten der guten Wirt- Für 2017 resultierte mit einem Total Return von +12.6% schaftsleistung des Landes wie auch auf der damit ebenfalls eine Outperformance. zusammenhängenden Zuwanderung. Sowohl Wohn- wie auch Geschäftsimmobilien erfreuten sich in den letzten Jahren grosser Nachfrage. Darüber hinaus hat aufgrund der demografischen Entwicklung der Bedarf an Alterswohnraum zugenommen. Einen weiteren starken, indirekten Einfluss auf den Transaktionsmarkt hatten die globalen Finanzmärkte. Die nationale und die internationale Geldpolitik beeinflussten die Zins- landschaft stark, indem Kapital zu sehr guten Konditi- onen beschafft und investiert werden konnte. Die po- sitive Entwicklung der Marktpreise geht weiter. An Spitzenlagen sind die Transaktionsrenditen weiterhin unter Druck. Swiss Prime Site konnte in diesem Umfeld 12
Strategie- und Lagebericht Märkte Mietmarkt: Entwicklung der Angebotsmieten und -flächen Büro Verkauf 0.6 130 4.0 0.5 125 3.5 120 0.4 3.0 115 2.5 0.3 110 2.0 105 1.5 0.2 100 1.0 0.1 95 0.5 0 0 0 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 13 14 15 16 17 13 14 15 16 17 Angebotsmieten Grosszentren Peripherie Büro Verkauf Gewerbe Agglomeration Agglomeration der der Grosszentren Klein- und Mittelzentren Klein- und Mittelzentren Abschlussmieten Angebotene Flächen (in Mio. m2 pro Quartal) Büro Transaktionsmarkt: Entwicklung der Spitzen-Anfangsrenditen Büro Verkauf 4.5 4.5 4.0 4.0 3.5 3.5 3.0 3.0 2.5 2.5 2.0 2.0 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 Zürich Genf Bern Basel Zürich Genf Bern Basel Kapitalmarkt: Entwicklung Swiss Prime Site-Aktienkurs gegenüber Sektor und Markt +8.0% p.a. 400 350 300 250 +6.5% p.a. 200 150 +4.3% p.a. 100 50 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 SPS SXI Real Estate Shares Swiss Performance Index (SPI) Quellen: Credit Suisse, Wüest Partner, Swiss Prime Site, Thomson Datastream 13
1 700 Arbeitsplätze Stücki Park, Basel Die Weiterentwicklung des Stücki-Areals gestaltet die Zukunft Basels mit 14 15
Nachhaltigkeit ist Zukunftsfähigkeit Ein starkes Kerngeschäft, vertikal integrierte immobiliennahe Geschäftsfelder und nachhaltige Geschäftsführung sind für René Zahnd, CEO Swiss Prime Site, die Zutaten für Erfolg. René Zahnd, die Immobilienpreise steigen und stei- Es ist nie etwas fertig gebaut. Was vor 20 Jahren oder gen. Damit nimmt auch der Wert von Swiss Prime früher gebaut wurde, kann heute teilweise kritisch Site zu. Wann erreichen wir die Höchstmarke? hinterfragt oder muss neu entwickelt werden. Die Ge- Die Entwicklung der Märkte war tatsächlich positiv. neration Y, die mehr und mehr die Wirtschaft beein- Dies zeigt sich auch in den Neubewertungsgewinnen flussen und formen wird, hat andere Vorstellungen der in der Höhe von CHF 65.9 Mio., welche wir letztes Jahr Raum- und Büronutzung als frühere Generationen. erzielen konnten. Man spürt jedoch, dass eine Beruhi- Aber auch demografische Änderungen bringen Poten- gung einsetzt. zial mit sich. Menschen wollen heute anders leben als früher. Neben diesen exogenen Faktoren haben wir Sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden? auch von innen heraus gute Möglichkeiten, zu wach- Ja, aber es gibt immer Verbesserungspotenzial. 2017 sen. Unsere Projektpipeline ist voll und bedeutende war ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Wir haben unsere Landreserven stehen uns zur Verfügung. finanziellen Ziele erreicht, das Immobilienportfolio noch- mals deutlich und erstklassig vergrössern und die Leer- Können Sie auf Basis der aktuellen Bilanz Ihre standsquote auf tiefe 5.2% senken können. Zudem Wachstumspfade optimal verwirklichen? konnten wir unsere Entwicklungspipeline voranbringen. Wir haben eine solide Eigenkapitalquote von 43.1% und können auch am Bondmarkt Geld aufnehmen, falls Können Sie etwas konkreter werden? es für Wachstumsprojekte nötig sein sollte. Mit dem Den Betriebsgewinn (EBIT) konnten wir um 2.4% auf teilweisen Verkauf von Entwicklungsprojekten betrei- CHF 470.6 Mio. erhöhen. Davon hat unser Kernge- ben wir zudem eine aktive Kapital- und Portfoliobewirt- schäft Immobilien rund 90% erwirtschaftet. Das Im- schaftung. mobilienportfolio hat aktuell einen Marktwert von CHF 10.6 Mrd. und ist 2017 um 5.4% gewachsen. Bei Was erwarten Sie bezüglich der Verschärfung der der Leerstandsquote kommen wir nun an einen Punkt, Lex Koller? an dem wir uns dem Sockelleerstand nähern, wobei Es gibt keine Veranlassung, die Lex Koller zu verschär- wir hier immer noch Potenzial sehen. fen, weshalb wir die vorgeschlagene Änderung insge- samt ablehnen. Der Erwerb von Grundstücken durch Was waren die Meilensteine 2017? Personen im Ausland ist genügend geregelt. Der Bun- Am meisten erfreut bin ich über die sehr gute Entwick- desrat muss in Bezug auf die Erweiterungsvorschläge lung unserer Projektpipeline mit einem Gesamtwert von nochmals über die Bücher. CHF 2.1 Mrd. Zum Beispiel haben wir in Genf beim wichtigen Projekt «Espace Tourbillon» mit dem Bau be- Dann haben die steigenden Mieten nichts mit der ginnen können. Gleichzeitig ist es uns gelungen, einen Nachfrage ausländischer Personen nach Grundstü- bedeutenden Teil des Projekts an die Hans-Wilsdorf-Stif- cken zu tun? tung zu verkaufen. In Zürich haben wir mit dem Bau des Das ist richtig. Der Schweizer Immobilienmarkt ist von innovativen Gebäudekomplexes «YOND» begonnen. einheimischen Investoren dominiert. Die Mieten stei- Dieser ist sehr stark auf das Flexibilitätsbedürfnis unse- gen wegen der Nachfrage nach mehr Fläche, der stei- rer Kunden ausgerichtet. Beim «Stücki Park» in Basel genden Anzahl Haushalte und dem Investitionsdruck konnten wir eine Trendwende einläuten. Wir werden dort von Schweizer Pensionskassen und Versicherungen. Labor-, Forschungs- und Büroflächen ausbauen, den An- teil an Retail reduzieren und das Areal für alle Nutzungs- Der Investitionsdruck dürfte ein Vorteil für Swiss arten durchlässiger machen. Prime Site sein? Wir profitieren davon, weil unser Produkt auf eine hohe Man hört immer wieder, die Schweiz sei gebaut. Nachfrage trifft. Das Kaufen von möglichst voll vermie- Wo sehen Sie für Swiss Prime Site noch Wachs teten Bestandsimmobilien an guter Lage ist zu vertret- tumspotenzial? baren Renditen jedoch fast nicht mehr möglich. 16
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Wie sehen Sie die Stimmung auf dem Schweizer sätzliches Mietwachstum und können die Profitabilität Büroflächenmarkt? steigern, da wir in der gesamten Wertschöpfungskette Ein gutes Gesamtkonzept und ein Standort mit opti- involviert sind. Nicht minder wichtig ist, dass wir da- maler Erschliessung sind entscheidend. Wichtig ist durch weiteres Know-how gewinnen und den Grad der auch, dass sich die Vermieter bezüglich Ausbau Nachhaltigkeit von Immobilien selber bestimmen kön- standards und Mietverträgen flexibel zeigen. Nur schon nen. die Büroflächen, die in der Region Zürich in den kom- menden Monaten entstehen, werden zu einem zusätz- Können Sie uns zu den Eigenentwicklungen ein lichen Druck auf dem Markt führen. Dieser ist an erst- paar Beispiele nennen? klassigen Lagen noch robust. Büros in der Innenstadt Nehmen wir die Motel One Hotels in Zürich und Basel. sind wieder gefragt. Hier waren zuvor Grossbanken angesiedelt. Die zog es an den Stadtrand – es blieben zwei grosse Gebäude Was unternehmen Sie, um die Leerstände in Ihrem inmitten der Städte. Wir entschieden uns für Busi- Portfolio zu vermeiden? nesshotels. Beim neuen Prizeotel in Bern war es ähn- Je besser eine Lage und die Qualität der Objekte sind, lich. Der ehemalige Hauptsitz der Post war als Büroge- umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Leer- bäude zu gross für die Stadt. Nun wird der Komplex stands. Wir investieren sehr stark in unser Portfolio «Schönburg» mit einem Hotel, einem Fitnesscenter, und legen Wert auf hohe Flexibilität in der Nutzung. Mietwohnungen sowie Retailflächen wieder voll ver- Schlussendlich profitieren wir auch davon, dass wir mietet. über unsere Immobilienbewirtschafterin Wincasa sehr nahe beim Kunden sind und so auch schnell erfahren, Stichwort «immobiliennahe Geschäftsfelder»: Was wenn Handlungsbedarf besteht. bringen Ihnen diese? Mit der vertikalen Integration unserer Gruppengesell- schaften in unser Geschäftsmodell können wir die Wertschöpfungskette praktisch lückenlos abdecken. «Wir haben die Vom Erwerb eines Grundstücks über Analyse, Entwick- lung, Projektierung, Finanzierung, Bewirtschaftung und Leerstandsquote auf Nutzung bis zu einem allfälligen Verkauf können wir tiefe 5.2% senken überall Hand bieten. Dies bringt uns einen klaren Wett- bewerbsvorteil. können.» Wie hat sich diesbezüglich die Konkurrenz verändert? Es fällt auf, dass andere Marktteilnehmer sich in die In einem früheren Interview prägten Sie den Satz, gleiche Richtung bewegen und sich ebenfalls Dienst- dass auch eine Leerstandsquote von vier bis fünf leister ans Geschäftsmodell «anschnallen». Prozent durchaus gesund sein kann. Bleiben Sie dabei? Mit Jelmoli – The House of Brands haben Sie selbst Leerstand tönt zuerst mal immer negativ. Bei genauem einen Retailer in der Gruppe. Darüber hinaus ist ein Hinsehen ist es aber kein Drama, im Gegenteil. Es gibt gutes Drittel der Flächen Ihrer Immobilien an De- immer einen gewissen Sockelleerstand, das ist normal. tailhändler vermietet. Wie gehen Sie mit der Krise Bei einem Portfolio unserer Grösse bedeutet das unter im Handel um? Umständen auch einen grossen Vorteil für unsere Kun- Der stationäre Detailhandel ist heute ganz klar eine denbeziehungen. Mieter können sich innerhalb unseres Herausforderung. Dennoch entwickelt sich unsere Angebots weiterentwickeln, denn wir finden bei verän- Gruppengesellschaft Jelmoli gut. Im vergangenen Jahr derten Bedürfnissen sehr oft einen neuen passenden wuchs der Umsatz. Viele der Flächen im Portfolio sind Standort innerhalb unseres Portfolios. an exklusiven Lagen. Diese laufen nach wie vor gut. Sie wollen vermehrt selber entwickeln. Warum? An Jelmoli wird also weiterhin festgehalten? Eigene Projektentwicklungen erhöhen die Unabhängig- Auf jeden Fall. Denn der grosse Erfolg des «House of keit vom Transaktionsmarkt. Wir generieren damit zu- Brands» hat entscheidenden Einfluss auf den Gebäu- 18
Strategie- und Lagebericht Interview René Zahnd, CEO dewert. Derzeit liegt dieser bei CHF 824 Mio. Ohne Betrag, um hier weiterhin an vorderster Front mit dabei einen guten Mieter würde auch das Gebäude an Wert zu sein. Für die Bewirtschafter wird sich dadurch das verlieren, trotz der zentralen Lage. Jobprofil entsprechend anpassen. Wir werden sie in Zukunft genau dort brauchen, wo sie wirklich einen Sie gehen mit Jelmoli an den Flughafen. Warum? Mehrwert bringen – beim Kunden. Neben Skaleneffekten erwarten wir vor allem eine positive Auswirkung des Sonntagsverkaufs. Der Stand- Einer Ihrer Wachstumspfade ist der Bereich Leben ort ermöglicht es uns ausserdem, mit internationalen im Alter. Wie zufrieden sind Sie hier und wie sehen Topmarken ins Gespräch zu kommen und vor allem die weiteren Pläne aus? auch neue Kunden zu gewinnen. Wir konnten 2017 vier neue Standorte eröffnen und das Netzwerk auf 76 ausbauen. Das eingeschlagene Digitalisierung im Handel ist in aller Munde. Wachstumstempo ist anspruchsvoll, jedoch machbar. Wie sieht es bei Immobilien diesbezüglich aus? Die demografische Entwicklung kommt uns bei Ter Digitalisierung hat die Gesellschaft insgesamt erfasst. tianum zugute. Menschen werden immer älter und Es gibt kaum eine Branche, die davon unberührt ist. bleiben relativ lange gesund. Dies schlägt sich auch in Mit Building Information Modeling (BIM) wird heutzu- unserem Geschäftsmodell nieder. Statt Residenzen tage der Planungs- und Umsetzungsprozess komplett bauen wir nun vermehrt Pflegezentren, da sich das digitalisiert. Dadurch haben wir mehr Präzision, eine Eintrittsalter unserer Gäste erhöht hat. In den kom- steigende Effizienz und letztendlich auch weniger Kos- menden drei Jahren wollen wir die Anzahl der Stand- ten. Ob Architekt, Fachingenieur oder Statiker: Alle orte auf rund 90 bis 100 erhöhen. arbeiten am selben virtuellen 3-D-Modell. So wissen beispielsweise die Arbeiter auf den Quadratzentimeter Sie suchen mit den Gemeinden Partnerschaften. genau, wo der Ingenieur die Leitung plant. Wäre das nicht eine Staatsaufgabe? Die Gelder, welche die öffentliche Hand in die Einrich- tungen investiert, könnten eigentlich für andere Leis- tungen eingesetzt werden. Deshalb gehen Gemeinden «Wir wachsen wie beispielsweise Richterswil Partnerschaften mit uns ein. Wir bauen und finanzieren das Pflegezentrum und lückenlos entlang mit Tertianum betreiben wir es sogar. Alles kommt aus der Wertschöpfungs einer Hand. Die Qualitätsstandards der Alterspflege definiert natürlich der Staat. kette.» Sie sind einer der CEOs eines grossen Schweizer Unternehmens, der sich sehr stark zur Nachhaltig- Hat die Digitalisierung auch Auswirkungen auf die keit bekennt. Weshalb? Bewirtschaftung durch Wincasa? Die strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ist ver- Hier wird es die grössten Veränderungen geben. Be- bunden mit der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. sichtigungen müssen künftig nicht mehr vor Ort erfol- Ohne eine nachhaltige Geschäftsführung auf allen Ebe- gen. Statt dass wir 100 Interessenten durch ein Wohn- nen kann auf lange Sicht kein Unternehmen erfolgreich objekt führen, können diese eine virtuelle Besichtigung sein. Nachhaltigkeit ist dabei ein umfassendes Konzept. über den heimischen Computer machen und sich online Es nützt uns nichts, so günstig wie möglich Immobilien bewerben – direkt über das Kreditprüfungsystem bei aus dem Boden zu stampfen, wenn sie von der Konzi- Wincasa. In intelligenten Häusern werden künftig viele pierung her nicht den Kundenbedürfnissen entsprechen, Aufgaben ganz automatisch erledigt oder ortsunabhän- die Technologie veraltet oder der Standort suboptimal gig von den Bewohnern über eine App beauftragt. ist. All diese Faktoren und noch viele weitere mehr ent- scheiden darüber, ob man am Markt erfolgreich ist. Wie Ist dadurch das Geschäftsmodell von Wincasa ge- wir mit Nachhaltigkeit umgehen und sie in unser Denken fährdet? und Handeln integrieren, legen wir dieses Jahr umfang- Nein. Wincasa ist im Bereich Digitalisierung führend in reich in einem eigenen Bericht offen. ihrem Segment. Wir investieren einen signifikanten 19
Was sind die Herausforderungen für Swiss Prime Site und wie bereiten Sie sich darauf vor? Herausfordernd bleibt sicherlich der gesamte Bereich Retail innerhalb unseres Bestandsportfolios. Bisher konnten wir jedoch gut damit umgehen und bedeu- tende Mietverträge zu gleichbleibenden oder besseren Konditionen erneuern. Weiter ist es derzeit nicht ein- fach, gute Akquisitionsobjekte zu finden. Die Konkur- renz ist gross – auch aus anderen Branchen. Optimal ist hier unser bestehender Gebäudepark, wo wir selbst Entwicklungen und Redevelopments vorantreiben kön- nen und Verdichtungspotenzial sehen. Zudem verfügen wir über eine attraktive Projektpipeline mit beträchtli- chen Reserven. So lassen sich die kommenden Her- ausforderungen meistern. Was sind Ihre Ziele für das Geschäftsjahr 2018? Die Weichen für eine weiterhin positive Entwicklung sind gestellt. Zu den Zielsetzungen für das Geschäfts- jahr 2018 zählen die Steigerung des Betriebsertrags und des EBIT vor Neubewertungen. Vermietungs erfolge und eine nochmalige Senkung der Leerstands- quote werden zu einer deutlichen Zunahme der Mieterträge führen. Der Ertrag aus Immobilienentwick- lungen wird wiederum einen wesentlichen EBIT-Beitrag leisten. Weitere Erfolgssteigerungen erwartet Swiss Prime Site aus dem Segment Dienstleistungen. Schliesslich werden das weitere Wachstum des Immo- bilienportfolios und eine gut g efüllte Entwicklungs pipeline im Wert von CHF 2.1 Mrd. zu einer stabilen und attraktiven Ausschüttung an die Aktionäre beitragen. Sie schauen also optimistisch in die Zukunft? Das tue ich in der Tat. Aber wir müssen und werden in allen unseren Bereichen am Ball bleiben, um weiterhin erfolgreich zu sein. Dies ist uns bisher gut gelungen. 20
Strategie- und Lagebericht Interview René Zahnd, CEO Medienpark, Zürich Räume für die Arbeitswelten von heute und morgen 21
Geschäftsmodell Von Raum zu Lebensraum Vertikal integrierte Gruppengesellschaften Den Kern des Geschäftsmodells von Swiss Prime Site Die Gruppengesellschaften Swiss Prime Site Immobi- bilden Projektentwicklung, Objektrealisierung, Bewirt- lien, Wincasa, Tertianum, Jelmoli und Swiss Prime Site schaftung sowie die Eigen- und Fremdnutzung von Solutions bilden die Bestandteile sowie die Basis des Immobilien. Die Ziele dieses Kernprozesses sind die integrierten Geschäftsmodells der Swiss Prime Si- nachhaltige Wertgenerierung und der Ausbau des Im- te-Gruppe. Das rund CHF 10.6 Mrd. umfassende Lie- mobilienportfolios. Areale und Liegenschaften werden genschaftsportfolio wird von Swiss Prime Site Immo- in Projekten nach höchsten Massstäben für die aktu- bilien durch Erwerb, Entwicklungen, Umnutzungen, ellen und künftigen Marktbedürfnisse entwickelt. Realisation, Finanzierung und wo nötig Veräusserung Swiss Prime Site finanziert die Vorhaben und lässt sie aktiv erweitert und optimiert. Wincasa steuert durch durch Partner erstellen. Nach Vollendung werden die Erwerb, Bewirtschaftung, Vermarktung und Verkauf von Objekte vermarktet, bewirtschaftet und zur Nutzung Immobilien über die Wertschöpfungsstufen hinweg an die Mieter übergeben. Am Ende der Lebensphase einen Teil zur Kette bei. Tertianum als Dienstleister im der Immobilien werden diese neu entwickelt oder um- Bereich Leben im Alter und Jelmoli als Premium De- genutzt, sodass der Zyklus neu beginnen kann. partment Store nutzen Liegenschaften des Portfolios und tragen zur weiteren Stärkung des Geschäftsmo- Das Portfolio wird innerhalb der Wertschöpfungskette dells bei. Swiss Prime Site Solutions bietet seit 2017 durch Zukäufe ergänzt und durch Verkäufe optimiert. als Asset Manager mit Erwerb, Entwicklung, Umnut- Um den Kern des Geschäftsmodells herum sorgen zung, Realisation, Finanzierung und Verkauf Dienstleis- übergeordnete Geschäftsprozesse dafür, dass Wissen tungen des Kernprozesses für Dritte an. innerhalb des Unternehmens aufgebaut sowie der Markt- und Ressourcenzugang gewährleistet wird. Die Wertschöpfungsprozesse der Gruppengesellschaf- Weiter unterstützen Vermarktung und Branding sowie ten sind bewusst nicht voll zentralisiert und generieren eine moderne Informatikarchitektur und eine zeitge- über die genannten integralen Teile des Geschäftsmo- mässe Mitarbeiterentwicklung die Gestaltung von dells hinaus wichtige Beiträge für den langfristigen «Raum zu Lebensraum». Erfolg der Gruppe. Räume im Einklang mit den Bedürfnissen nachhaltig entwickeln Auf übergeordneter und damit gesellschaftlicher Ebene werden die wichtigsten Impulse aufgenommen, welche massgeblich Einfluss auf das Geschäftsmodell haben. Relevante Trends wie zum Beispiel Digitalisierung, de- mografische Veränderungen oder Zuwanderung können zu Erweiterungen und Anpassungen der Wertschöp- fungskette führen. Markttrends, wie die Revitalisierung nicht mehr zeitgemässer Industrieareale oder Verände- rungen des Zinsumfelds, gehören zu den weiteren Einflussfaktoren. Den innersten Kreis dieser «Makro- dimensionen» bilden die Bedürfnisse der direkten Sta- keholder. Dabei werden insbesondere die Anliegen von Kunden, Kapitalgebern, der öffentlichen Hand, Projekt- partnern und Mitarbeitenden integriert. 22
Strategie- und Lagebericht Geschäftsmodell Megatrends Markttrends Geschäftsmodell Von Raum zu Lebensraum S t a ke hold er su e s Fi ld n a ll e n z fe Strategische Ziele / Innovation & Digitalisierung iv Ex m A r b r a kt nz ze Ressourcenzugang iel A tt e it Scouting & Investition le Entwicklung & Realisierung Asset & Portfolio Management Know-how & Marktzugang Bewirtschaftung nt eme Nutzung S ch gag es e & one e r U m it Desinvestition En t l i l ia n c nd d er Finanzierung / Marketing / HR / IT p ch m U m e lt m Co af ga w ch ng ls el es G N a ch h a lti g e Inv e s t m e n t s & D i e n s t l e is t u n g e n Integriertes Geschäftsmodell Swiss Prime Site 23
Gruppengesellschaften Segment Gruppe Immobilien Segment Dienstleistungen Scouting und Investition Entwicklung und Realisierung Asset und Portfolio Management Bewirtschaftung Nutzung Desinvestition Swiss Prime Site Immobilien Der Anlagefokus des Kerngeschäfts Immobilien liegt 469.9 auf Investitionen in erstklassig gelegene Qualitätslie- Ertrag aus Vermietung in CHF Mio. genschaften. Diese werden hauptsächlich von kom- 10.6 merziellen Mietern genutzt. Ein weiteres Standbein innerhalb des Kerngeschäfts sind Umnutzungen, Ent- wicklungen und Modernisierungen ganzer Areale. Immobilienbestand in CHF Mrd. 24
Strategie- und Lagebericht Gruppengesellschaften Wincasa Tertianum Wincasa ist der führende integrale Immobiliendienstleister Die Tertianum Gruppe ist die führende Schweizer Dienst- der Schweiz. Das innovative Dienstleistungsportfolio um- leisterin im Bereich Leben, Wohnen und Pflege im Alter. fasst den gesamten Lebenszyklus von Immobilien. Die Qualitätsbewusstes Wohnen mit Autonomie, individuel- verwalteten Assets under Management belaufen sich auf len Services, Sicherheit sowie Pflege und Betreuung rund CHF 66 Mrd. Wincasa gilt als First Mover im Bereich bildet den Kern von Tertianum. Die Gruppe betreibt in der Digitalisierung (Mietportal «My Wincasa») in der Immobi- ganzen Schweiz 76 Residenzen sowie Wohn- und Pfle- lienbranche. gezentren. 120.0 359.9 Ertrag aus Immobiliendienstleistungen in CHF Mio. Ertrag aus Leben im Alter in CHF Mio. 66 76 Assets under Management in CHF Mrd. Anzahl Betriebe Jelmoli – The House of Brands Swiss Prime Site Solutions Jelmoli – The House of Brands in Zürich ist der führende Swiss Prime Site Solutions ist ein Asset Manager mit Premium Department Store der Schweiz. Auf rund 40% Fokus auf den Immobiliensektor. Der Geschäftsbereich der Verkaufsfläche von 23 800 m2 werden Shop-in-Shop- entwickelt massgeschneiderte Dienstleistungen und Umsätze von Dritten erzielt. Die übrigen Flächen bewirt- Anlageprodukte für Drittkunden. Das Ziel ist es, unabhän- schaftet Jelmoli in eigener Regie. Ab 2020 entsteht ein gig vom Renditeumfeld solide und attraktive Erträge mit neuer Standort am Flughafen Zürich. tiefem Risiko zu erwirtschaften. 136.2 9.9 Ertrag aus Retail in CHF Mio. Ertrag aus Asset Management in CHF Mio. 23 800 1.4 Verkaufsfläche in m 2 Assets under Management in CHF Mrd. 25
Verwaltungsrat Prof. Dr. Hans Peter Wehrli Mario F. Seris Präsident Vizepräsident Mitglied seit 29.04.2002 Mitglied seit 27.04.2005 Dr. Elisabeth Bourqui Christopher M. Chambers Mitglied seit 12.04.2016 Mitglied seit 22.10.2009 Der Verwaltungsrat von Swiss Prime Site setzt sich aus Persönlichkeiten der Schwei- zer Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Die langjährige Erfahrung der einzelnen Mitglieder auf verschiedenen Gebieten führt zu einer ausgewogenen und langfris- tigen Orientierung des Gremiums. Inner- halb des Verwaltungsrats bestehen ein Prüfungs-, ein Nominations- und Ver gütungs- sowie ein Anlageausschuss. Der Verwaltungsrat bestimmt als Kollegium die Strategie von Swiss Prime Site und stellt gegenüber der Gruppenleitung ein Kontroll organ bei der operativen Umsetzung dar. Dr. Rudolf Huber Klaus R.Wecken Mitglied seit 29.04.2002 Mitglied seit 22.10.2009 26
Strategie- und Lagebericht Verwaltungsrat Strategie Investitionen und Fokussierung Ziele 2018 Die Ziele der Swiss Prime Site-Gruppe sind konstantes Wachs- tum und eine nachhaltige Profitabilitätsentwicklung. Dazu wer-
Nachhaltige Geschäftsführung Als führende Immobiliengesellschaft ist Swiss Prime Site der Nachhaltigkeit verpflichtet und über- nimmt Verantwortung für ihre unternehmerischen Handlungen, die Umwelt und die Gesellschaft. Da- bei verfolgt das Unternehmen einen umfassenden Ansatz, der an sechs Dimensionen ausgerichtet ist. Stakeholder Prime Site dabei stets die gesellschaftlichen Ansprüche Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Integrität, Vertrau- und die ökologischen Ziele im Blick. enswürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Pfeiler der Reputation von Swiss Prime Site Schonender Umgang mit der Umwelt und tragen entscheidend zum ausgezeichneten Image Swiss Prime Site handelt umweltbewusst und ressour- bei Stakeholdern bei. Dafür steht das Unternehmen censchonend – sei es bei der täglichen Arbeit im eige- ständig im Dialog mit allen Anspruchsgruppen und nen Betrieb oder bei Investitionen in Immobilien und stimmt Kommunikationsmassnahmen zeit- und emp- deren Bewirtschaftung. Der Fokus liegt dabei auf dem fängergerecht ab. Swiss Prime Site richtet die Ge- Immobilienportfolio, wo das eingesetzte Kapital die schäftstätigkeit konsequent an den Bedürfnissen der grösste Wirkung erzielt. Langfristig strebt Swiss Prime Stakeholder aus, da dies letztlich Markt- und Kunden- Site einen emissionsneutralen Gebäudepark an. Die nähe schafft und so zum Unternehmenserfolg beiträgt. Senkung des Ressourcenverbrauchs, Energieeffizienz, Emissionsreduktion und ein intelligenter Umgang mit Finanzielle Exzellenz der Ressource Land sind aber nicht nur ökologisch, Ein stabiles und zukunftsfähiges Unternehmen basiert sondern auch ökonomisch und sozial sinnvoll. Die Sen- auf einer finanziell nachhaltigen Führung. Dadurch wird sibilisierung der Mitarbeitenden und insbesondere der mehr Wert geschaffen, was letztlich allen Stakeholdern Aufruf zu einem schonenden Umgang mit der Umwelt zugutekommt. Durch klare Kontrollen der Eigen- und erfolgen durch Schulungen und Informationsanlässe. Drittkosten werden fortlaufend ungenutzte Potenziale identifiziert. Verbesserungen der operativen Prozesse Attraktives Arbeitsumfeld und der Businessplanung sowie die kontinuierliche Kompetente und engagierte Mitarbeitende sind ein Senkung von Kapitalkosten und Leerstandsquote stei- zentraler Faktor, um die Herausforderungen der Zukunft gern die Profitabilität. zu meistern. Der mittel- und langfristige Geschäftser- folg ist davon abhängig, wie gut es gelingt, qualifizierte Compliance und gesellschaftliches Engagement Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten, deren Kom- In der gesamten Gruppe wird grosser Wert auf integres petenzen zu fördern und auszubauen, Verantwortung und verantwortungsvolles Handeln gelegt. Dazu gehört – an sie zu übertragen und sie zu motivieren. Swiss neben der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und Prime Site und ihre Gruppengesellschaften sind be- regulatorischen Standards – auch die Erfüllung von eige- strebt, Arbeitgeber erster Wahl zu sein. nen Grundsätzen und unternehmensinternen Weisun- gen. Transparenz wird bei allen Geschäftstätigkeiten grossgeschrieben. Der Verhaltenskodex ist Teil des Werteleitbilds. Nachhaltige Investments und Dienstleistungen Die Entwicklung und die Weiterentwicklung der grup- penweiten Produkte und Projekte sowie deren Ausrich- tung am Markt und an den Bedürfnissen der Kunden gehören zur unternehmerischen Kernaufgabe von Swiss Prime Site. Durch Akquisition und Modernisie- In diesem Jahr publiziert Swiss Prime Site erst- rung wird das Immobilienportfolio laufend ausgebaut mals einen separaten Nachhaltigkeitsbericht. Die- und substanziell aufgewertet. Innovationskraft und ser folgt den Standards der Global Reporting Ini- kontinuierliche Effizienzsteigerung sind die Treiber für tiative (GRI) und orientiert sich am Integrated langfristig erfolgreiche Investitionen und Dienstleistun- Reporting Framework des International Integrated gen. Neben dem ökonomischen Mehrwert hat Swiss Reporting Council (IIRC). 28
Strategie- und Lagebericht Nachhaltigkeit Stakeholder Wir stellen unsere Anspruchsgruppen ins Zentrum unseres Handelns. Attraktives Arbeitsumfeld Finanzielle Exzellenz Wir schätzen und fördern unsere Wir erreichen Mitarbeitenden. unsere Ziele. Compliance und Schonender gesellschaftliches Umgang mit der Engagement Umwelt Wir handeln integer Wir handeln und setzen uns für die umweltbewusst. Gesellschaft ein. Nachhaltige Investments und Dienstleistungen Wir investieren lang- fristig und verbessern uns kontinuierlich. Die sechs Dimensionen der Nachhaltigkeit 29
Strategie- und Lagebericht Gruppenleitung Gruppenleitung Oliver Hofmann Franco Savastano René Zahnd Peter Lehmann Markus Meier Luca Stäger Chief Executive Officer Chief Executive Officer Chief Executive Officer Chief Executive Officer Chief Financial Officer Chief Executive Officer Wincasa Jelmoli Swiss Prime Site Swiss Prime Site Immobilien Swiss Prime Site Tertianum Die Gruppenleitung von Swiss Prime Site setzt sich aus den Geschäftsführern der Gruppengesellschaften Swiss Prime Site Immobilien, Wincasa, Jelmoli und Tertianum sowie dem CEO und dem CFO der Gruppe zusammen. Diese Organisation stellt sicher, dass alle zentralen Geschäftsbereiche und ihre Interessen sowie das Know- how im obersten operativen Führungsgremium vertreten sind. 30 31
Strategie- und Lagebericht Immobilienportfolio Immobilienportfolio Portfolio nach Regionen Basis: Fair Value per 31.12.2017 Winterthur Südschweiz 1% Kloten Ostschweiz 5% Westschweiz 1% Basel Innerschweiz 7% Zürich Olten St.Gallen Nutzungsarten Bern 8% Zürich 42% Büro Gemischt Solothurn Nordwestschweiz 13% Zug Verkauf Punktgrösse nach Fair Value Luzern Neuchâtel Genf 23% Bern Chur Davos Thun Portfolio nach Nutzungsarten1 Basis: Nettomietertrag per 31.12.2017 Lausanne Übrige 4% Wohnen 1% Lager 5% Brig-Glis Parking 5% Kino/Restaurant 6% Büro 40% Sion Leben im Alter 7% Genf Lugano Verkauf 32% 1 Geschäftsfeld Immobilien Aufbau und Wachstum Geografische Verteilung Nutzung Leerstandsquote in % 1999 wurde mit der Gründung von Swiss Prime Site Die Immobilien von Swiss Prime Site weisen aus- Swiss Prime Site hat ihr Portfolio an erstklassig gele- durch die Pensionskasse Credit Suisse, Pensionskasse nahmslos eine hohe Liegenschafts- und Standortqua- genen und wertbeständigen Qualitätsliegenschaften 8 Siemens und Winterthur Leben (heute: AXA) die Basis lität auf. Bezogen auf den Gesamtmarkt, liegen laut zur Hauptsache an Gewerbe- und Dienstleistungs 6.4 6.6 6.7 für das heutige Immobilienportfolio gelegt. Durch Er- Wüest Partner rund 80% der Liegenschaften der betrieben und ihren Bedürfnissen ausgerichtet. Von 6.1 6 werb und bedeutende Eigenentwicklungen wuchs der Gruppe im Quadranten mit der höchsten Qualität. Die- den insgesamt 1.6 Mio. m2 verfügbarer Fläche sind 5.2 Wert der Immobilien innerhalb von weniger als zehn ser strategischen Positionierung ist es zu verdanken, aktuell 40% als Büros und 32% als Verkaufsräume Jahren auf rund CHF 3.8 Mrd. (2008). Mit der Akquisi- dass sich die Flächen trotz herausforderndem Markt vermietet. Die Nutzung der eigenen Liegenschaften 4 tion der Jelmoli-Liegenschaften 2009 konnte das Port- einer guten Nachfrage erfreuen. Die Mehrheit der Lie- durch die Gruppengesellschaft Tertianum macht bereits folio nochmals mehr als verdoppelt werden. Weitere genschaften (76%) befindet sich in der Deutsch- 7% aus und dürfte in den kommenden Jahren zuneh- wichtige Projekte wie zum Beispiel «Prime Tower» und schweiz. Dabei machen der Kanton und insbesondere men. Als weitere ergänzende Nutzungsarten gelten 2 «SkyKey» in Zürich sowie «EspacePost» in Bern oder die Stadt Zürich mit 42% den Löwenanteil aus. Eine Unterhaltung, Parking und Lager. Das Fälligkeitsprofil Objekte wie das Gotthardgebäude in Luzern erhöhten weitere Region im Fokus ist Genf (23%). des Portfolios ist langfristig und damit attraktiv. Rund 0 das Qualitätsniveau und die Grösse des Immobilien- 27% des Nettomietertrags werden durch Verträge mit 2013 2014 2015 2016 2017 portfolios bedeutend. Ein weiterer Wachstumsschub einer Laufzeit von zehn oder mehr Jahren erwirtschaf- erfolgte mit der Akquisition der drei immobiliennahen tet. Weitere 31% des Portfolios werden zwischen vier Swiss Prime Site konnte in den vergangenen Jahren den Leerstand Dienstleister Tertianum (2013), SENIOcare (2015) und und neun Jahren zur Neuvermietung fällig. ihrer Immobilien (188 Liegenschaften) deutlich senken. Per Ende BOAS Senior Care (2016). Per Ende 2017 beträgt der 2017 lag der Wert bei tiefen 5.2%. Marktwert der Liegenschaften im Besitz von Swiss Prime Site CHF 10.6 Mrd. 32 33
Projektpipeline Entwicklung und Projektierung ist die «Schönburg» in Bern. Der ehemalige Hauptsitz Eine der Stärken von Swiss Prime Site Immobilien ist der Schweizerischen Post wird für CHF 193 Mio. kom- die Fähigkeit, eigene Projekte zu entwickeln. Dies er- plett umgebaut und einer neuen Nutzung mit Hotel, laubt es dem Unternehmen, mit hoher Unabhängigkeit Ladenflächen, Fitness und Wohnungen zugeführt. Die von Marktzyklen zu agieren. Entsprechend dem Ge- Projekte im Bau weisen durchschnittlich eine über dem schäftsmodell werden erworbene Grundstücke, Areale aktuellen Portfoliodurchschnitt liegende Nettorendite auf. oder den aktuellen Anforderungen nicht mehr genü- gende Liegenschaften analysiert, für Kunden- und Projekte in Planung Marktbedürfnisse optimiert, entwickelt und umgesetzt. Ende 2017 waren Projekte mit einem veranschlagten Investitionsvolumen von rund CHF 900 Mio. in Planung. Die Projektentwicklung basiert auf den strategischen Die dabei erstellten vermietbaren Flächen werden vor- Zielen der Gruppe, das organische Wachstum zu stei- aussichtlich rund 120 000 m2 betragen und Mieterträge gern und die Profitabilität des Unternehmens zu erhö- von CHF 46 Mio. pro Jahr erwirtschaften. Das grösste hen. Die Erträge aus abgeschlossenen Projekten fallen Einzelprojekt darin wird «Pont-Rouge» in Lancy sein. Das in Form von Bewertungsgewinnen, als Steigerung der Vorhaben ist in seiner Art und wegen seiner Lage für die Mieterträge und als Verkaufsgewinne an. Neue, von Region Genf von grosser Bedeutung, entsteht doch damit Swiss Prime Site Immobilien entwickelte Projekte wei- ein zusätzlicher Verkehrs- und Wirtschaftsknotenpunkt sen in der Regel eine zum Markt wie auch zum beste- für die Stadt. Die Planung sieht vor, dass Investitionen in henden Portfolio überdurchschnittliche Nettorendite der Höhe von etwa CHF 260 Mio. für Bau und Betrieb auf. Andererseits kann der wichtige Ertragsstrom aus von zusätzlichen rund 30 000 m2 Mietflächen erfolgen. Mieteinnahmen kontinuierlich gesteigert werden. Die Sehr flexible und speziell auf zukünftige Generationen Projektpipeline weist derzeit ein geplantes Wachstum von Mietern abzielende Projekte werden in den kommen- von rund 3% jährlich bis 2023 aus. Aktuell sind zwei den Jahren in Schlieren und Zürich realisiert. Klassische Projekte für den Verkauf oder den Teilverkauf vorgese- Industrieareale werden dort zu Schmelztiegeln von Wis- hen. Daraus werden rund CHF 100 Mio. an Vorsteuer- sensvermittlung, Forschung, Start-ups und Kleingewerbe gewinnen anfallen. geformt. In der Pipeline befinden sich zudem Planungs- projekte in Richterswil und Lugano für die Gruppenge- Das Volumen der Projektpipeline von Swiss Prime Site sellschaft Tertianum (Leben im Alter). Immobilien per Ende 2017 beträgt CHF 2.1 Mrd. und besteht aus Projekten, die sich bereits im Bau oder noch Swiss Prime Site Immobilien verfügt neben Landreser- in Planung befinden. Insgesamt ist vorgesehen, in den ven in der Grössenordnung von 129 000 m² (potenzielle kommenden Jahren neue Mietflächen in der Grössen- Investitionen von rund CHF 600 Mio.), die weiteres ordnung von 400 000 m2 zu erstellen. Daraus werden Potenzial für künftiges Wachstum bieten, auch über be- rund CHF 120 Mio. zusätzliche Mieterträge erwartet. trächtliche Ausnutzungsreserven im Bestand. Projekte im Bau Die Bauprojekte umfassen ein Investitionsvolumen von rund CHF 600 Mio. Die dabei erstellten Mietflächen wer- den in der Grössenordnung von 102 000 m2 sein und Erträge von CHF 37 Mio. pro Jahr generieren. Insge- samt befinden sich derzeit sechs Projekte im Bau. Die höchsten Investitionen werden mit CHF 233 Mio. in der Genfer Grossüberbauung «Espace Tourbillon» getätigt. Kurz nach Baustart im zweiten Halbjahr 2017 konnten bereits zwei Gebäude der zu erstellenden fünf Liegen- schaften veräussert werden. Das Ziel ist ein weiterer Teilverkauf. Rund 30% der ursprünglichen Fläche von 95 000 m2 sollen jedoch im Portfolio von Swiss Prime Site Immobilien verbleiben und für zusätzliche Mieter- träge sorgen. Ein weiteres richtungsweisendes Projekt 34
Strategie- und Lagebericht Projektpipeline Projekte im Bau Werte in CHF 900 Mio. 800 Mio. 700 Mio. 604.0 Mio. 600 Mio. 500 Mio. Espace Tourbillon, Plan-les-Ouates 233.0 Mio. 400 Mio. 371.0 Mio. 300 Mio. Schönburg, Bern 193.0 Mio. 200 Mio. YOND, Zürich 89.0 Mio. 100 Mio. Riantbosson Centre, Meyrin 42.0 Mio. 89.0 Mio. Geneva Business Terminal, Meyrin 21.0 Mio. Etzelgut, Zürich 26.0 Mio. 73.0 Mio. 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Projekte in Planung Werte in CHF 900 Mio. 822.0 Mio. 800 Mio. VMA Pré-Bois, Meyrin 155.0 Mio. 700 Mio. 600 Mio. Pont-Rouge, Lancy 257.0 Mio. 500 Mio. 400 Mio. Stücki Park, Basel 190.0 Mio. 300 Mio. Etzelblick, Richterswil 50.0 Mio. 220.0 Mio. 200 Mio. Du Lac, Paradiso-Lugano 70.0 Mio. 100 Mio. NZZ-Areal, Schlieren 100.0 Mio. 100.0 Mio. 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 35
Wir machen Lagen! Peter Lehmann, CEO Swiss Prime Site Immobilien, will in den kommenden Jahren Projekte im Um- fang von CHF 2.1 Mrd. realisieren. Ein Gespräch über Kunden- und Marktnähe, Innovationskraft, Verdichtungspotenziale, organisches Wachstum und sein wichtigstes Gut: das Know-how der Mit- arbeitenden. Peter Lehmann, in Ihrer neuen Funktion als CEO der Winterthur haben wir die Chance genutzt, die Gebäude Swiss Prime Site Immobilien AG leiten Sie eine der rund um unsere Immobilie «Roter Turm» zu kaufen grössten Immobilienfirmen der Schweiz. Was un- und damit nun ein in sich geschlossenes Areal zu ver- terscheidet Sie von den Mitbewerbern? wirklichen. Dadurch gewinnen wir viele Synergien. In Unsere Grösse hat natürlich Vorteile: Durch unsere Bör- Genf konnten wir uns beim bedeutenden Entwick- sennotierung haben wir einfacheren Zugang zu Kapital, lungsprojekt «Esplanade de Pont-Rouge» als First Mo- was unsere Handlungsfähigkeit punkto Geschwindigkeit ver positionieren. wie auch Volumen massiv verbessert. Für Anleger sind unsere Titel interessant, denn sie sind liquide. Dann ist die Qualität unseres Portfolios überdurch- «Unsere Innova schnittlich. Absolute Premiumlagen in der Schweiz sind immer gefragt. Die meisten unserer Mieter haben lang- tionskraft ist der fristige Verträge. Dies macht uns von Marktzyklen un- grösste Vorteil.» abhängiger. Unsere Innovationskraft ist meiner Meinung nach der grösste Vorteil. Wir bauen nicht einfach, sondern sind in Aber Ihr Hauptfokus liegt auf dem bestehenden Port- der Lage, Gebäude für heutige und künftige Bedürfnisse folio? unserer Mieter zu entwickeln. Auch bei der Umgestal- Wir werden immer das eine tun und das andere nicht tung und Neuentwicklung von Immobilien. lassen. Bezüglich des bestehenden Portfolios haben wir je nach Areal beträchtliche Entwicklungsreserven für Wenn die Strategie der Investition in Premiumlagen Ausbau oder grosses Potenzial für Verdichtung. Dadurch weiterverfolgt werden soll, dann ist das angestrebte ist es uns möglich, organisch zu wachsen. Hinzu kommt, Wachstum wohl nur durch derzeit sehr teure Zu- dass durch den Ausbau Areale noch attraktiver werden käufe machbar? und Wertsteigerungen erfahren. Wir haben das Know- Das wäre aktuell so, wenn wir uns ausschliesslich auf how, Lagen zu machen, wir müssen sie nicht zwingend dem freien Markt bedienen müssten. Unser Fokus kaufen. Das hat direkt zur Folge, dass unsere Profitabi- liegt momentan klar auf Wachstum von innen heraus. lität steigt. Entwicklungsprojekte sind wesentlich renta- Wir haben genügend Areale mit grossen Reserven, bler als Zukäufe. Zudem ist es uns möglich, unseren die wir weiterentwickeln werden. Dadurch haben wir Anspruch an Nachhaltigkeit und Innovation von Anfang keinen Druck, zu verzerrten Preisen einkaufen zu müs- an durchzusetzen. Bei Zukäufen ist es oft notwendig sen. Wir sind bereit, uns im nächsten Marktzyklus mit nachzubessern. weiteren Arealen zu verstärken. Projektentwicklung als Innovationstreiber. Woher Sie haben auch 2017 Zukäufe getätigt. Was gab den nehmen Sie das Know-how? Ausschlag bei den Objekten? Es ist nicht so, dass wir die benötigten Fachleute ein- Neben dem Preis ist die Standortqualität und das damit fach so auf dem freien Markt rekrutieren können oder verbundene Potenzial entscheidend. Damit wir ein dass es entsprechende Angebote als Dienstleistung langfristig erfolgreiches Projekt realisieren können, gibt. Arealentwicklung auf diesem Niveau ist eine Kom- achten wir vor allem auf gute Anbindung an den öffent- petenz, die wir inhouse entwickelt haben und weiter lichen Verkehr. Die Makro- und die Mikroumgebung vorantreiben werden. Wir entscheiden uns für die bes- sind ebenfalls essenzielle Faktoren. Wir konnten dieses ten Kandidaten und integrieren sie in unsere Teams. Jahr zwei sehr gute Transaktionen abschliessen. In So können wir unseren wachsenden Bedarf decken. 36
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Was wir im Stücki, bei YOND oder im NZZ-Areal an sogenannten Industrie 4.0 unterscheiden sich völlig Innovationen eingebracht haben, ist Teil unserer Kern- von den Ansprüchen an eine «normale» Immobilie. kompetenz. Diese werden wir in Zukunft aus eigener Was diese Anforderungen genau beinhalten, können Kraft noch massiv ausbauen. uns aber nicht mal die Firmen selbst sagen. Darum haben wir Lösungen entwickelt, die vor allem auf Fle- Welche Einflussfaktoren werden die weitere Ent- xibilität und Entwicklungsfähigkeit ausgelegt sind. wicklung im Markt prägen? Auch wenn sich die Politik damit im Moment noch schwer Zu den wichtigsten Standorten im Portfolio, den tut: Verdichtung ist in der Schweiz der einzige Weg, um Städten. Im Immobilienmarkt spricht man salopp der stetig steigenden Nachfrage nach Raum gerecht zu von der Handorgel: rein in die Stadt, raus aus der werden, ohne den Rest des Landes zu zersiedeln. In Stadt. Und dann wieder zurück … unseren Ballungszentren ist nur beschränkt Platz vorhan- Ja, ein Bild, das immer wieder gerne verwendet wird. den. Verdichtet ist noch nicht viel, doch dieser Prozess Doch so simpel ist es nicht. Diese Bewegungen sind wird nach und nach einsetzen: Aktuell werden viele branchenabhängig. Während der Detailhandel nach jah- Wohnhochhäuser gebaut. Die Nachfrage nach dieser relangem Wachstum in der Agglomeration und auf der Wohnform ist gross. Wir haben einige Verdichtungsbei- berühmten grünen Wiese wieder zurück in die Innen- spiele im Portfolio, die von Bevölkerung und Politik sehr städte drängt, gingen die Banken in den letzten Jahren positiv aufgenommen worden sind. genau den anderen Weg. Doch auch dieser Trend ist schon fast wieder zu Ende. Denn um gute Mitarbei- Einen starken Einfluss auf die Entwicklung unserer tende zu bekommen, brauchen Firmen und Behörden Projekte haben zudem Trends wie Bevölkerungswachs- Premiumlagen in der Innenstadt. Menschen sind soziale tum durch Immigration, die allgemeine Zunahme der Wesen und darum gerne in lebenswerten Städten. Mobilität und die Wichtigkeit des öffentlichen Verkehrs. Manche Tendenzen scheinen allerdings paradox zu sein: Weitere Ansprüche entstehen durch den demografi- So will man das Land in die Städte tragen, mit Parks, schen Wandel, den stetigen Ausbau des Gesundheits- Velowegen und Verkehrsberuhigung. Gleichzeitig will wesens und die Veränderungen in der Industrie. Gerade man die Stadt aufs Land verschieben, wo dann in jeder durch diese Transformation der Wirtschaft ist nichts Gemeinde eine vollständige Infrastruktur erwartet wird. mehr so, wie es einmal war. Die Anforderungen der In diesem Spannungsfeld liegt viel Potenzial für uns. 38
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