25 Jahre Münchener Businessplan Wettbewerb - Vom Pilotprojekt zum Erfolgssprungbrett - BayStartUP
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Ausgabe 01 | 2021 DAS STARTUP MAGAZIN FÜR BAYERN 25 Jahre Münchener Businessplan Wettbewerb Vom Pilotprojekt zum Erfolgssprungbrett Seite 4 AeroLas, ChromoTek, Fazua Bayerische Businessplan Weltmarktführer übernimmt Unternehmensgeschichten aus Wettbewerbe Hofmann & Stirner 25 Jahren Münchener Business- Die Sieger und Nominierten der Zusammenarbeit zwischen plan Wettbewerb ersten Wettbewerbsphase Startup und Mittelstand Seite 8 Seite 14 Seite 30
startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Ausgabe 01 | 2021 Inhalt Editorial ......................................................................................................................................................... 3 Titelthema: 25 Jahre Münchener Businessplan Wettbewerb ......................... Vom Pilotprojekt zum Erfolgssprungbrett ..................................................................................................... 4 Roman Huber: Kompetent zu Kapital .......................................................................................................... 6 25 JAHRE MBPW Lothar Stein: Wettbewerb zur Förderung der Gründungskultur ............................................................. 7 AeroLas: Vom Wettbewerbssieger zum Technologie- & Weltmarktführer ............................................ 8 ChromoTek: Innovationen für die biomedizinische und pharmazeutische Forschung ...................... 10 Fazua: Mit Elektromobilität den Markt aufmischen .................................................................................. 12 Bayerische Businessplan Wettbewerbe 2021, Phase 1 ....................................................................... Sieger und Nominierte im Münchener Businessplan Wettbewerb ........................................................ 14 Sieger und Nominierte im Businessplan Wettbewerb Nordbayern ....................................................... 18 Sieger und Nominierte im Businessplan Wettbewerb Ideenreich ......................................................... 22 Sieger und Nominierte im Businessplan Wettbewerb Schwaben .......................................................... 24 HVB: Banken in der Startup-Szene ........................................................................................................ 26 Gewinner des Wettbewerbs Energie Start-up Bayern ausgezeichnet ............................................. 27 Siemens: Wie ein Ökosystem für digitale Innovation funktionieren kann ..................................... 28 LfA: Erfolgreich durchstarten mit der LfA ............................................................................................ 29 BayStartUP Investorennetzwerk und Industriekooperationen ........................................................... Disruption in der Zuführtechnik: Weltmarktführer RNA kauft Hofmann & Stirner ..................................... 30 Aktuelle Finanzierungsrunden ........................................................................................................................ 32 va-Q-tec: Vom Startup zum Investor und Technologiepartner .......................................................... 34 Workshops und Events .............................................................................................................................. 35 Impressum Herausgeber: BayStartUp GmbH Geschäftsführer: Dr. Carsten Rudolph Am Tullnaupark 8 | 90402 Nürnberg Agnes-Pockels-Bogen 1 | 80992 München +49 911 13 13 97 30 +49 89 388 38 38 0 info@baystartup.de www.baystartup.de Leitung: Thyra Andresen | Mitarbeit: Anna Schmitt | V.i.S.d.P.: Dr. Carsten Rudolph Design: Unibrand | Layout: Julia Schneider | Druck: panta rhei c. m. | Titelbild: Sebastian Widmann | © BayStartUp GmbH 2
Ausgabe 01 | 2021 startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Phase 1 der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe Auf die Einreichung der Businesspläne für die diesjährige Liebe erste Phase waren wir besonders gespannt, weil wir im Herbst Leserinnen, 2020 erstmals mit einer komplett digitalen Bewerbungsphase in die Saison gestartet sind. Die Einreichungszahl der diesjäh- liebe Leser, rigen Phase 1 liegt dabei nur minimal unter der Rekordzahl der vergangenen Saison, dabei aber über der von 2019. Ins- vor einem Jahr haben wir die letzte Veranstal- gesamt haben 284 Teilnehmer-Teams ihre Businesspläne und tung durchgeführt, auf der wir uns persönlich Pitchdecks bei uns eingereicht. Im Münchener Businessplan begegnet sind. Das in der Szene so wichtige Wettbewerb hält sich die Einreichungszahl mit 138 Plänen Networking in Person lässt länger auf sich war- auf sehr hohem Niveau. Auch der Businessplan Wettbewerb ten als gehofft. Nordbayern ist mit 88 Teilnehmerteams wieder stark vertre- ten. Das Teilnehmerfeld in den Regionalwettbewerben hat Positiv überrascht hat uns dennoch, wie gut sich in dieser Saison noch einmal verstärkt: 25 Pläne erreich- unsere Arbeit auch remote funktioniert: Alle ten uns im Wettbewerb Ideenreich, die Teilnehmerzahl von Coachings werden virtuell durchgeführt. Die 33 Einreichungen im Businessplan Wettbewerb Schwaben Workshops haben wir komplett überarbeitet, kennzeichnet einen der höchsten Werte der vergangenen mit der Online-Version erreichen wir weit mehr fünf Jahre. Für die zweite Wettbewerbsphase können sich Zuschauer als je zuvor. Auch das Matching Startups aus ganz Bayern noch bis 16. März bewerben. zwischen Startups und Kapitalgebern läuft angepasst weiter, über Online-Termine und auf virtuellen Investorenkonferenzen. Neben den www.baystartup.de/businessplan-wettbewerbe digitalen Prämierungen, die wir versuchen noch interaktiver zu gestalten, konnten wir mittler- weile schon ganze 16 Ausgaben unserer neu- en digitalen Version der Startup Demo Night Kooperationen zwischen WEEKLY mit insgesamt über 600 Teilnehmern digital durchführen. Startups und Industrie Bei BayStartUP sind wir überzeugt davon, dass Startups und Ausgerechnet in diesem Jahr wird der Münche- Industrieunternehmen von einer stärkeren gemeinsamen ner Businessplan Wettbewerb 25 Jahre alt. In Zusammenarbeit profitieren können. Auf Basis unserer lang- diesem Heft wird es stark um seine Geschichte jährigen engen Zusammenarbeit mit Startups haben wir ein gehen. Und die erzählt sich am besten anhand Dienstleistungsangebot für Industrieunternehmen und KMU von Wettbewerbsteilnehmern, deren Grün- entwickelt. Es umfasst Scouting- und Beratungsleistungen – dungsgeschichten von Ende der 90er bis jetzt und mit dem BayStartUP Innovation Forum auch eine Platt- reichen. Sie illustrieren die Entwicklung der form, die Mittelstand und KMUs an die Fortschritte und Ent- Startup-Szene in München und machen gleich- wicklungen aus der Welt der Startups heranführt. zeitig deutlich, dass der Wettbewerb an Rele- vanz nichts eingebüßt hat. Auch wenn die Sze- ne sich weiter professionalisiert hat, so ist doch www.baystartup.de/industrie/innovation-forum ein qualifiziertes Feedback von über 300 Juro- ren ein wertvoller Baustein für Gründerteams. Beginnen wir also eine besondere Saison kom- Neue digitale Event-Formate plett online und drücken Sie mit uns die Dau- men, dass wir sie in Präsenz beenden können. Startup Demo Nights, Tutorials zur Zusammenarbeit zwischen Startups und Industrieunternehmen, Fachworkshops mit Ex- Ihr perten: melden Sie sich für unsere Online-Events an! www.baystartup.de/termine Dr. Carsten Rudolph 3
25 JAHRE MBPW 25 Jahre Münchener Bus Vom Pilotp © Sebastian Widmann Erfolgssp Seit 25 Jahren ermöglicht der Münchener Businessplan Wettbewerb ambitionierten Gründerin- nen und Gründern, mit Expertenfeedback ihr Geschäftsmodell auf solide Beine zu stellen und ihren Markteintritt vorzubereiten. Die Sieger zeichnen sich durch ein sehr gutes Verständnis für Markt und Kunden, echtes Wachstumspotenzial und eine extreme Themenvielfalt aus. W er hätte sich im Jahr 1996 vorstellen kön- Steuerkanzleien, Venture-Capital-Geber oder Wirtschafts- nen, dass die erste Siegerehrung der Wettbe- unternehmen – eng in das Projekt mit eingebunden. Die werbssaison 2021 virtuell stattfinden würde? Fortführung des Wettbewerbs war von Beginn an eine von Und dass aus dem Pilotprojekt „Münchener Sponsoren aus der Wirtschaft und staatlicher Förderung Businessplan Wettbewerb“ ein integriertes Netzwerk mit getragene Initiative. Das breite Engagement vieler Unter- breitem Coaching-Angebot für Startups, einem Inves- nehmen ermöglicht bis heute die kostenfreie Unterstüt- torennetzwerk und Beratungsleistungen für Industrie zung der Startups und eine Neutralität in der Businessplan- unternehmen entstehen wird? Vor 25 Jahren startete auf bewertung durch eine Vielzahl ehrenamtlicher Juroren. Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums der Münchener Businessplan Wettbewerb als einer der ersten In München kam bereits nach dem ersten Wett von zwei Wettbewerben dieser Art in Deutschland. Zu einer bewerbspiloten ein beachtliches innovatives Gründer Zeit, in der Geschäftspläne teils noch von Hand geschrie- potential zum Vorschein. Der erste Wettbewerb fand in- ben wurden und im selben Jahr, als das Wort „Internet“ in mitten des Dotcom-Hypes statt. Die Themenvielfalt der den Duden aufgenommen wurde. Ziel war ein dauerhaf- Einreichungen war dennoch auch damals schon groß: ter Innovationsprozess: junge Menschen sollten zur Un- Geschäftsideen aus Bio- und Informationstechnologie ternehmensgründung motiviert und ihnen bei der Reali- oder Maschinenbau wurden prämiert, zehn Neugründun- sierung ihrer Geschäftsidee der Rücken gestärkt werden. gen entstanden unmittelbar und 31 Gründungen waren Innovationen sollten den Wirtschaftsraum München vor- bereits wenige Wochen nach Wettbewerbsende geplant. anbringen, indem sie weitere Unternehmen, Kapitalgeber In seiner 24. Auflage im Jahr 2020 hatte der Münchener und Ideenträger nach sich ziehen. Businessplan Wettbewerb über alle drei Phasen insgesamt 282 Einreichungen. BayStartUP, seit 2014 Organisator Amerikanische Blaupause der Bayerischen Businessplan Wettbewerbe, konnte da- Als Vorbild dienten die Businessplan Wettbewerbe aus den mit zahlenmäßig eine der Spitzen der vergangenen zehn USA, die sich an junge Studierende an Universitäten richte- Jahre erreichen. Welche Bedeutung der Wettbewerb für ten. Auch in München waren die Hochschulen zu Beginn die Kapitalsuche hat, zeigt, dass von allen 21 Teams, die ein wesentlicher Treiber des Projekts mit ihren Netzwerken zwischen 2014 und 2020 prämiert wurden, 18 eine Eigen und erheblichem Innovationspotential. Das Beratungsun- kapitalfinanzierung erhalten haben. ternehmen McKinsey, das die Gründungsinitiative für das bayerische Wirtschaftsministerium in den ersten Jah- Der Wettbewerb institutionalisiert sich ren realisierte, hatte sie – ebenso wie zahlreiche andere Nicht nur die Entrepreneure, auch der Münchener Busi- Projektbeteiligte wie die Landeshauptstadt, Anwalts- und nessplan Wettbewerb hat sich im Laufe der Jahre weiter- 4
Titelthema INTERVIEW MIT Hubert Aiwanger Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Stellvertretender Ministerpräsident sinessplan Wettbewerb projekt zum Welche Rolle spielen die Businessplan Wettbewerbe für die Gründerwirtschaft? Der 1996 gegründete Münchener Businessplan Wett- bewerb ist eine unserer Initiativen, um Bayern als prungbrett Wirtschaftsstandort langfristig innovationsfähig aufzu- stellen. Für uns war und ist wichtig, dass eine starke Forschung aus den Universitäten und gute Rahmenbe- dingungen für Gründer, die ihre Ideen auf den Markt bringen wollen, ineinandergreifen. Nur so können wir Neugründungen voranbringen, wettbewerbsfähig blei- ben und Arbeitsplätze schaffen. entwickelt. Was 1996 im Bereich Unternehmerausbildung Wie erreicht das Wirtschaftsministerium, dass noch als wenige Crash-Kurse durch McKinsey-Mitarbeiter Gründer in ganz Bayern gefördert werden? gestaltet war, ist heute ein breites Ausbildungsprogramm. Durch eine aktive Vernetzung aller Teilnehmer des in- Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hält ein Grußwort anlässlich der Einweihung Die Vorbereitung der Gründer auf den Markteintritt und novativen Ökosystems. Die Hochschulen, die Entre- ihre ersten Investorengespräche knüpft dabei nahtlos an preneurshipcenter, unsere Gründerzentren – alles ist das BayStartUP Investorennetzwerk an. Es spricht – anders bayernweit aufgestellt, damit Gründer in ihrer Heimat- des Digitalen Gründerzentrums INN.KUBATOR in Passau. © StMWi/E. Neureuther als reine Business Angel Netzwerke – Privatinvestoren und region die besten Bedingungen zum Gründen vorfin- VCs an, um das Potenzial in der Frühphasenfinanzierung den und hier wachsen können. Neben Netzwerken, In- bestmöglich auszuschöpfen. In Bezug auf das vermittelte frastruktur und Coaching bieten wir Startups auch eine Volumen mit über 50 Millionen Euro an rund 50 Startups Finanzierung in Form von Zuschüssen sowie öffentli- pro Jahr hat es sich zum größten Investorennetzwerk in chem Risiko- und Fremdkapital – alles unter dem Dach Europa entwickelt. Neben dem Thema Finanzierung ist von Gründerland Bayern. für Startups auch eine langfristige Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen essenziell. Für Startups mit ers- Was braucht die Gründerszene noch? ten Vertriebserfolgen und Unternehmen aus dem Mittel- Aktuell sind wir dabei, auf EU- und Bundesebene eine stand hat BayStartUP deshalb ein eigenes Angebot aufge- bessere Situation für Investitionen durchzusetzen, baut. Startups und Industrieunternehmen profitieren vom Stichwort Fondsstandortgesetz. Der aktuelle Entwurf Erfahrungswissen aus der engen Zusammenarbeit von muss nachgebessert werden, beispielsweise beim The- BayStartUP mit Gründern und Kapitalgebern. ma Mitarbeiterbeteiligung an Startups. Mit dem Startup Shield Bayern greifen wir von der aktuellen Krise be- Aus dem Wettbewerb an den Markt troffenen Startups finanziell unter die Arme. Und mit Mit Unterstützung des bayerischen Wirtschaftsministeri- der High Tech Agenda Plus stocken wir unsere erfolg- ums hat BayStartUP ein breites Angebot für Gründerinnen reichen Förderprogramme FLÜGGE, Start?Zuschuss! und Gründer geschaffen, mit dessen Hilfe Startups innova- und BayTOU deutlich auf, unterstützen die Erschlie- tive Ideen auf den Markt bringen. Die Liste der Unterneh- ßung ausländischer Märkte mit dem neuen Programm mensgeschichten, die sich mit einer wachstumsstarken „Startup International“ und schaffen mit dem Scale-up Entwicklung aus dem Münchener Businessplan Wettbe- Fonds die Möglichkeit, Unternehmensbeteiligungen werb heraus entwickelt haben, kann sich sehen lassen: bei größeren Runden bis zu 25 Millionen Euro mitzu- dazu zählen Unternehmen wie Testbirds, Mynaric, Ma- finanzieren. gazino, ChromoTek, Fazua, AeroLas oder Pieris. Die heu- te erfolgreich am Markt agierenden Firmen, darunter vier börsengelistete, haben ihren unternehmerischen Anfang auch mit dem Münchener Businessplan Wettbewerb und seinen begleitenden Angeboten gemeistert. Sie machen deutlich, welche Chance und Förderung sich durch die Teilnahme an einem Gründerwettbewerb für ein Startup ergeben kann. Einige von ihnen stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vor. 5
INTERVIEW MIT 25 JAHRE MBPW Roman Huber, Geschäftsführer Bayern Kapital Kompetent Wie würden Sie den wirtschaftlichen Zeitgeist in Bayern seit Mitte der 90er beschreiben? Bayern ist schon immer ein innovations- und investoren- freundlicher Standort gewesen. Mitte der 90er – also zur zu Kapital Gründung des Wettbewerbs und auch des Dreiklangs von Bayern Kapital, Bayern Innovativ und Bayern Internatio- nal – hat der Freistaat mit einer Privatisierungsoffensive Wissenschaft und Wirtschaft in Bayern angekurbelt. Das erwirtschaftete Geld wurde in innovative Zukunftsprojekte reinvestiert, die auch gezielt in die Regionen und in den Ausbau, zum Beispiel der Hochschulen, flossen. Unsere Investititionsvolumina sind seither durch die anhaltende Unterstützung des Freistaats gestiegen. Heute verwalten wir 500 Millionen Euro. Wir arbeiten seit jeher eng mit Privatinvestoren, Family Offices und unternehmerisch erfahrenen Experten zusammen. Es besteht ferner eine enge Kooperation mit anderen VC-Gesellschaften, so sind wir der größte Seed-Finanzierungspartner des HTGF. Wir sind mit der deutschen und internationalen VC-Indust- rie gewachsen und so als kompetenter und leistungsfä- higer Finanzierungspartner ein positiver Standortfaktor in Bayern. Während sich die Angel-Szene insgesamt sehr gut entwickelt hat, sind die VC-Investitionen in der Wachs- tumsphase in ganz Deutschland noch ausbaufähig. Auch hierfür hat die Bayerische Staatsregierung bereits ein wei- Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der teres wirksames Fondskonzept angekündigt. LfA Förderbank Bayern fördert Bayern Kapital die Seed-, Startup- und Later-Stage-Finanzie- Welche Rolle spielt in dem Kontext der Münchener Businessplan Wettbewerb? rung innovativer bayerischer Firmen. Roman Der Wettbewerb hat einen wesentlichen Beitrag für Huber ist seit 2006 einer der Geschäftsführer das Entstehen des Startup-Ökosystems geleistet, wie der VC-Gesellschaft des Freistaates. Zuvor wir es heute kennen. Die Teilnehmer kommen aus dem Wettbewerb und seinen begleitenden Angebo- leitete er den Bereich Innovationsfinanzierung ten wesentlich schlauer raus als sie reingegangen sind, der LfA, die den Münchener Businessplan was in seiner Kontinuität seit 1996 schon ein Wert an Wettbewerb von Beginn an unterstützt hat. sich ist. Für uns als Investoren ist diese Ausbildung der Teams sehr wertvoll und die Vorqualifizierung der Startups durch BayStartUP ist eine Art Filterverfahren: Herr Huber, Sie gehören zu den am längsten aktiven immer noch eine offene Auswahl, die aber schon gewissen Wegbegleitern des Münchener Businessplan Wettbe- Qualitätskriterien standgehalten hat. Nicht zu vergessen werbs, erst über die LfA, heute via Bayern Kapital. Wie sind auch die Networking-Events, die den Kontakt zum kam es zur Zusammenarbeit? Umfeld von Startup-kompetenten Steuerkanzleien bis hin Das Kerngeschäft der LfA ist und war es, Existenz zu Privatinvestoren und Investment Managern ermögli- gründungen voranzubringen. Ich war damals Team- chen. Sie geben den relevanten Playern aus der Branche leiter für den Bereich Innovation. Bei den Anträgen auf einen sinnvollen Grund sich auszutauschen – daraus ent- Technologieförderung lag der Schwerpunkt stark auf den steht Vertrauen und gemeinsames Lernen. Dass wir ein technischen Beschreibungen. Wir hatten daher ein ele- solch starkes Netzwerk in Bayern haben, geht damit auch mentares Interesse daran, die unternehmerische Seite auf den Münchener Businessplan Wettbewerb zurück. der eingereichten Konzepte zu stärken, den wirtschaft- lichen Aspekt bei Expansionsmaßnahmen und Neugrün- dungen mit zu berücksichtigen und alle wesentlichen Bereiche der Unternehmensplanung und seiner Entwick- lungsansätze abzubilden. Die Verbindung des Münche- Roman Huber, Geschäftsführer Bayern Kapital ner Businessplan Wettbewerbs mit seinem 3-stufigen Huber@bayernkapital.de Coaching-Ansatz zum Businessplanning kam da genau www.bayernkapital.de zum richtigen Zeitpunkt. 6
Titelthema INTERVIEW MIT Lothar Stein, Business Angel Wettbewerb zur Förderung der Gründungskultur Mehr Risikobereitschaft, mehr Mut zur Eigen- Instituten viel präsenter und positiver belegt. Eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft war schon verantwortung, mehr technologiebasierte in den USA erfolgreich, die Hochschulen einzubinden war Gründungen – das waren die Ziele, die beim daher essenziell. Start des Münchener Businessplan Wettbe- Wie hat sich das Klima für Startups entwickelt? werbs eine zentrale Rolle gespielt haben. Wir müssen in Deutschland noch bei der Art nachbessern, Dr. Lothar Stein war damals als Director bei wie große Firmen mit Startups umgehen. Wenn ich als McKinsey treibende Kraft hinter dem Projekt. Startup meine Lösung an große deutsche Industrieunter- nehmen verkaufen möchte, muss ich praktisch durch den Herr Stein, was war Ihr Antrieb vor 25 Jahren, einen gleichen Prozess gehen wie etablierte Unternehmen. In Businessplan Wettbewerb in München zu starten? den USA wird viel mehr experimentiert in der Zusammen- Im Silicon Valley hatte ich vier Jahre erlebt, welch positive arbeit mit Startups. Es gibt mehr Entwicklungsgelder und Rolle Startups für das Wirtschaftswachstum und die per- Co-Developments. Besonders wichtig ist auch der sehr sönlichen Entwicklungsperspektiven von jungen Menschen aktive Aquisitionsmarkt in den USA. Uns fehlen die Start haben können. Zurück in Deutschland fiel mir der krasse up-Käufer aus der Industrie. Es fördert die Startup-Kultur Unterschied in der Startup-Kultur auf. Wir wollten mit einer enorm, wenn Sie nach drei bis fünf Jahren als Gründer Gründungs-Initiative Impulse für mehr Entrepreneurship Millionen Dollar für ihr Unternehmen erhalten und diese und Wachstum von Arbeitsplätzen geben. Es sollten alle Mittel und die gesammelten Erfahrungen in die nächsten wichtigen Stakeholder eingebunden sein, von Studenten Initiativen einbringen können. Insgesamt ist die Entwick- und Universitäten über VCs und Rechtsanwälte bis hin zu lung der Gründerlandschaft hierzulande aber dramatisch Wirtschaft und Politik. Es gab damals eine richtige Wettbe- positiv. Zahlreiche namhafte Startups allein hier in Mün- werbswelle, nach München und Berlin folgten in den wei- chen und viele unabhängige Entrepreneurship-Initiativen teren Jahren noch zahlreiche Wettbewerbe in Deutschland sind ein Ausdruck dafür. Im Finanzierungsbereich hat sich und weltweit. Meines Wissens ist der Münchener Busines- sehr viel getan, gerade im Angelbereich – bei deutschen splan Wettbewerb – zusammen mit dem nordbayerischen VCs haben wir leider noch ziemlichen Nachholbedarf. und der Weiterentwicklung zu BayStartUP – aber der einzi- Eine der nach außen hin sichtbarsten Veränderungen sind ge, der sich wirklich institutionalisiert hat. wohl die großen Finanzierungsrunden mit internationalen Investoren, die durch die Presse gehen. Dass hier gegrün- Welche Rahmenbedingungen brauchte es, dete Firmen hunderte Millionen an Venture Capital nach um den Wettbewerb zum Laufen zu bringen? München oder Bayern holen, hätte vor zehn Jahren keiner Wichtig war, dass wir hier sowohl auf bayerischer Ebene für möglich gehalten. Der Münchener Businessplan Wett- im Wirtschaftsministerium als auch bei der Stadt München bewerb hat hierfür eine wichtige Basis geschaffen. auf sehr positive Resonanz stießen, denn die Zielsetzun- gen unserer Initiative passten sehr gut zu der schon seit Jahren verfolgten Wirtschaftspolitik. Außerdem war das StMWi bereit, den Businessplan Wettbewerb nach dem ersten erfolgreichen Jahr mit Fördermaßnahmen zu un- terstützen. Wichtig war auch, dass wir von Beginn an Wirt- schaftsunternehmen als Sponsoren hatten, um den Kreis von angehenden zu etablierten Unternehmen zu schlie- ßen und, dass wir bei den Universitäten und Hochschulen auf oberster Ebene auf großes Interesse und volle Unter- stützung stießen. Das war besonders hilfreich, weil man auf Institutsebene häufig noch eher skeptisch war. Hier gibt es die wohl größte Veränderung von damals zu heute: das Thema Entrepreneurship ist heute bei Professoren und 7
25 JAHRE MBPW (1997) © gorodenkoff AeroLas Vom Wettbewerbs- sieger zum Technologie- & Weltmarktführer AeroLas gehörte zu den drei Finalisten im ersten Münchener Businessplan Wettbewerb 1996/1997. Heute ist AeroLas zum Technologie- und Weltmarktführer von aerostatischen Lagern aufgestiegen und weltweit unterwegs. Das Unternehmen von Michael Muth schreibt damit eine unternehmerische Geschichte, wie sie im vom Mittelstand geprägten Deutschland vor 25 Jahren noch eher selten war: technologisch versierte Gründer, die bewusst auch einen Blick auf die unternehmerische Umsetzung und damit ihren finanziellen Erfolg im Blick hatten. A m Lehrstuhl für Feingerätebau und Mikrotech- Da half der Münchener Businessplan Wettbewerb. Nach nik der TU München war das Thema Luftlager der Teilnahme hat das Team von AeroLas seine Technolo- damals eines der Forschungsgebiete, an denen gie weiterentwickelt und ist auch eine strategische Partner- Michael Muth mitarbeitete. Über Kontakte in die schaft mit Siemens eingegangen. Das Kapital aus der Be- Industrie hatte er erfahren, dass in der Halbleitertechnik teiligung und den Projekten war zum Überleben dringend für dynamische Bewegungen mit großer Genauigkeit ein notwendig – denn grundsätzlich abweichen wollte man sehr hohes Potenzial bestehe. Gerade bei diesen Anwen- nicht von der Strategie, den Markt als Technologieführer zu dungen stoßen Kugellagerungen, die den Markt dominie- erobern. „Mein Ziel war immer, das Luftlager aus der Nische ren, an ihre physikalischen Grenzen und man suchte nach in die breite Anwendung zu holen. Dazu waren ein nach- Lösungen für Produktivitätssteigerungen. „Mich faszinierte haltiges Arbeiten an der Technologie und hohe Ausgaben das. Statt für eine behäbige, klassische Technik etwas von notwendig“, blickt Muth zurück. eher wissenschaftlichem Charakter zu entwickeln, öffnete sich für mich die Möglichkeit, in eine hochtechnologische, Der Sprung auf den internationalen Markt ultra-dynamische Welt zu wechseln“, sagt Muth. Der Schritt von der absoluten Entwicklungsdominanz zum Markt kam für AeroLas im Jahr 2003 mit den Als Ingenieur konnte er auf eine gute Ausbildung zurück- ersten Produkten für den japanischen Markt. Siemens zog schauen. Für das Betriebswirtschaftliche fehlten jedoch die sich mit Entwicklungsaufträgen damals langsam zurück. Werkzeuge, ein Unternehmen zu planen und aufzubauen. Dem Team wurde mit den Aufträgen aus Japan klar, dass 8
Titelthema startUPdate Das Startup Magazin für Bayern sie etwas Besonderes entwickelt hatten, denn nach Ja- Ich freue mich, wenn die Jungen uns Alten im Wettbewerb pan liefert man nicht so einfach ein Produkt. Der Markt- der Ideen und Aktivitäten begegnen. Da fühle ich mich einstieg in Asien zog eine Verbesserung der Supply-Chain dann schon etwas ‚ältlich‘. Am schönsten wäre, wenn die und Qualitätsvorstellungen mit sich. Mit der Wirtschafts eigenen Kinder und Familien etwas aufbauen dürfen, das krise 2008/2009 wanderte der Markt für Flachbildschirme, sie über sich selbst hinauswachsen lässt.“ für den AeroLas produziert, maßgeblich von Japan nach Südkorea. Dadurch reduzierte sich für AeroLas das Sales-Volumen dramatisch. Aus dieser Situation entstand die entscheidende Phase für AeroLas, mit eigenen Produkt- ideen den Markt zu erobern. „Wir haben uns auf die wesent- lichen Vorteile des Luftlagers konzentriert, zum Beispiel auf „Heute können wir weltweit die Kombination aus Dynamik und Genauigkeit“, erklärt Mi- potentielle Partner gewinnen, chael Muth. Es entstand ein luftgelagerter Antrieb, der mit über 40g Beschleunigung und Genauigkeiten deutlich unter die uns an unseren Ergebnissen 1µm etwas herausragendes im Markt darstellt. messen, die im Markt bewertet „Kurz darauf wurde genau so etwas für die OLED- sind. Da fragt keiner mehr, Fertigung bei Samsung gesucht und wir hatten es quasi in der Schublade. Das war das erste richtig erfolgreiche, wozu ein Luftlager: die Lösung weil wirtschaftlich nachhaltige Produkt – und noch dazu zählt, bei der wir dem Luftlager in der technologischen Königsklasse.“ Nur wenig später konnte AeroLas diesen Antrieb auch für die Brillenglas- entlocken, was anders nicht geht.“ fertigung kundenspezifisch anpassen. Auf Basis dieser patentierten Ideen entwickelt und fertigt das Unter Michael Muth nehmen heute zahlreiche Antriebe für die Halbleiter branche, die vorher auch die erfahrensten Kenner für unmöglich gehalten hatten. Entwicklungsaufträge als Erfahrungsbecken Auch wenn Investoren AeroLas auf einen anderen unter- nehmerischen Weg bringen wollten – für Geschäftsfüh- rer Muth steht fest: „Die Zeit, die wir gebraucht haben und noch brauchen, spielt für mich eine untergeordnete © gorodenkoff Rolle – und das, obwohl ich vom Typ her eher ungedul- dig schnell bin. Wir werden in nächster Zeit mit einigen Themen unsere technologische Vorreiterposition weiter untermauern: mit einem Motor für die schadstofffreie Mobilität vom LKW bis zum Verkehrsflugzeug auf Basis von Wasserstoff und Brennstoffzelle, mit einem skalier- baren Recycling für Carbonfasern und einem Mikro- kompressor für eine neue Art der KI-Beatmung steht die Gewinnung von Partnern – wie damals mit dem ersten Businessplan – am Anfang.“ Heute nimmt die nächste Generation am Münchener Businessplan Wettbewerb teil „Meine Kinder haben das Unternehmertum von Beginn an verinnerlicht. Mit allen Vor- und Nachteilen“, sagt Muth. Sein Traum: ihnen die Selbständigkeit mit etwas weniger Startschwierigkeiten zu ermöglichen, als er sie hatte. Er begann seinen Gründerweg ohne zu wissen, was ein Busi- nessplan ist. Das ist heute anders. „Die Aufgaben, die zu lö- sen sind, von der Gründung über den Marktdurchbruch bis zum Unternehmenswachstum, verlangen ähnliche Cha- Weitere Informationen finden Sie unter raktereigenschaften: Sie müssen Menschen überzeugen www.aerolas.de und für eine Idee gewinnen, die schlüssig darzustellen ist. 9
25 JAHRE MBPW (2009) ChromoTek © Gründerland Bayern / StMWi Innovationen für die biomedizinische und pharmazeutische Forschung ChromoTek produziert und vertreibt winzige Moleküle, die aus Alpakas gewonnen werden. Die- se „Nanobodies“ dienen der Bio- und Pharmabranche als Werkzeuge, die Forschungsvorhaben auf Grund ihrer besonderen Eigenschaften deutlich beschleunigen. 2009 gewann das Unter- nehmen mit Sitz im IZB in Martinsried den Münchener Businessplan Wettbewerb. ChromoTek ist Pionier bei der Entwicklung und Vermark- durch den Dschungel der BWL-Fachsprache hilft, das war tung von Forschungsreagenzien auf Basis von Nano-An- unbezahlbar.“ Die Finanzierung des Unternehmens konnte tikörpern. Der globale Markt- und Produktführer stattet das Team damals mit einer Förderung des BMWi und BMBF Wissenschaftler mit innovativen Antikörper-Werkzeugen sowie einer Seedrunde sicher stellen: 2010 investierten aus. Als vergleichsweise kleines Unternehmen mit rund 30 der High-Tech Gründerfonds und Bayern Kapital. Die In- Mitarbeitern hat sich Chromotek im Markt großer Labor- vestition diente der Finanzierung von Forschungs- und reagenzien-Hersteller inzwischen etabliert: seine Produk- Entwicklungsarbeiten, die einen erfolgreichen Marktein- te sind weltweit als Standard in for- tritt der ChromoTek-Technologie schenden Laboren. Sie ermöglichen „Mit Proteintech als Partner im Bereich der Lebendzell-Analy- Forschenden ihre Vorhaben, z.B. im tik sicherstellen sollen. Bereich der Zellforschung, deutlich werden wir schneller am zu beschleunigen. VC-Weg oder Markt sein, auch unsere organisches Wachstum? Die Gründung von ChromoTek er- Marktdurchdringung wird Von der Uni-Ausgründung mit fünf folgte 2008 als Spin-off der Lud- Mitarbeitern hat sich ChromoTek wig-Maximilians Universität Mün- steigen. Für den Exit war weiterentwickelt und professio- chen. Der Münchener Businessplan nalisiert, mit Dr. Marion Jung kam jetzt auch technologisch Wettbewerb 2009 war dabei eine 2011 eine Person ins Unterneh- wichtige Station auf dem Weg des der richtige Zeitpunkt“. men, die gerade auch das Busi- Unternehmens an den Markt. „Der ness von Finanzierungsseite und Dr. Katrin Schmidthals Wettbewerb war für uns wichtig, weil die Risikokapitalbranche sehr gut wir hier wirklich ehrliches Feedback kannte. Das Unternehmen ist ste- bekommen haben“, sagt Dr. Katrin Schmidthals, Grün- tig organisch gewachsen. „Wir konnten uns immer aus ei- derin von ChromoTek. „Auf Probleme, die die Juroren in genen Umsätzen und ohne weitere Investitionen tragen“, ihrer Bewertung unseres Businessplans vorweggesehen sagt Schmidthals. Die ChromoTek-Gründerin beschreibt hatten, konnten wir gezielt eingehen und sie in der wei- sich selbst eher als bedachte Gründerin. Als Gründerper- teren Vorbereitung entkräften. Wir waren ja alles Biolo- sönlichkeit lag ihr der Wunsch nach einem organischem gen und mussten am Anfang erst einmal googeln, was Wachstum näher als ein stark skalierendes Wachstum Business Planning ist. Jemanden zu haben, der einem nach dem VC-Modell. „Das miteinander zu vereinbaren 10
Titelthema INTERVIEW MIT Dr. Katrin Schmidthals Gründerin, ChromoTek war rückblickend nicht immer einfach. Zumal wir ja Inves- Haben sich die Erwartungen aus toren an Bord hatten, die natürlich an einem starken und eurem Businessplan erfüllt? schnellen Wachstum des Unternehmens interessiert sind.“ Sie haben sich insofern erfüllt, dass wir wahnsin- ChromoTek gehörte nach der Seedrunde 2010 zu den Un- nig schnell profitabel wurden und sehr schnell ge- ternehmen im Portfolio seiner Investoren, die sehr schnell wachsen sind, aber nicht auf den Produkten, auf profitabel wurden. Der Druck, Richtung Exit zu gehen, war denen wir das eigentlich antizipiert hatten. durch die VCs an Bord dabei immer präsent. „Für uns war aber klar: bevor unsere Investoren uns einen Partner an die Wie geht man als Gründer mit Seite stellen, gehen wir aktiv auf die Suche nach jeman- dem Druck eines Exits um? dem, der zu uns passt und im Prinzip die gleichen Ziele Man weiß natürlich welchen Weg man einschlägt, hat wie wir.“ wenn man eine Eigenkapitalfinanzierung aufnimmt. Die Situation, über einen Verkauf dann wirklich Im Oktober vergangenen Jahres hat ChromoTek dann ei- nachzudenken, ist nicht angenehm. Für uns war es nen solchen passenden Partner gefunden. „Proteintech wichtig einen Partner zu finden, der unser Unter- hat uns gekauft, weil sie unsere Technologie gut findet und nehmen in dieselbe Richtung weiterführt, nur noch schätzt, was wir bisher erreicht haben“, sagt Schmidthals. besser aufgestellt ist. Wir können weiterhin mitge- Durch ihren Zusammenschluss wollen die beiden Un- stalten und unsere Ideen verfolgen, was uns sehr ternehmen mit einer internationalen Präsenz und einem wichtig war. komplementären Portfolio von Nanobodies und Antikör- pern dem wachsenden Forschungsmarkt gerecht werden. Wie beurteilen Sie die aktuelle Die ChromoTek GmbH bleibt als Unternehmen in der Pro- Finanzierungslage für Biotech-Startups? teintech Gruppe bestehen und wird am Standort Martins- Im Ökosystem hat sich in der Biotech-Szene gar ried wachsen. nicht so viel geändert. Es ist heute nicht wesent- lich schwerer oder einfacher zu gründen als vor 15 Jahren. In Deutschland können wir froh sein, dass wir Investoren wir den HighTech Gründerfonds und Bayern Kapital haben. Egal wie man die Konditionen sehen mag – diese Vehikel gehören zu den einzi- gen Instrumenten hierzulande, die BioTech-Star- tups in einer frühen Phase helfen. Vielleicht ändert sich mit BioNTech und Curevac jetzt einiges. Was raten Sie Startups beim Unternehmensaufbau besonders? Früh mit Kunden zu sprechen und ihnen dann auch wirklich zuzuhören. Technologien entwickelt man für sich, in unserem Fall im Labor, da spricht man erstmal mit niemandem drüber – und möchte kritisches Feedback vielleicht auch nicht an sich heranlassen. Den Kundennutzen unserer Produkte haben wir anfänglich auch gar nicht so stark gese- hen wie die Kunden selbst. Dabei ist das Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden essenziell, um ein verkaufsfähiges Produkt zu entwickeln. ChromoTek entwickelt und vermarktet innovative Reagenzien auf der Basis von Nanobodies. Im Gegensatz zu herkömmlichen Antikörpern bestehen diese nur aus einer einzigen Polypeptidket- te. Sie sind die kleinsten bekannten Antikörper und kommen bei Säugetieren nur bei Kameliden vor. 11
INTERVIEW MIT 25 JAHRE MBPW (2013) Johannes Biechele und Fabian Reuter, Geschäftsführer bei Fazua Vom Rad zum Antrieb Mit Elektro mobilität den Markt aufmischen Mit ihrem selbst entwickelten Evation-Antrieb ist FAZUA mittlerweile Marktführer unter den Systemlieferanten im E-Road-Segment und konnte namhafte Fahrradhersteller wie CUBE, Pinarello und Focus als Kunden gewinnen. Diese integrieren das FAZUA Antriebssystem in ihre Serienprodukte. Der Münchener Businessplan Wettbewerb 2013 gehörte zu einer der wegwei- senden Stationen in der Unternehmensgeschichte. Ihr habt zwei Mal am Münchener Businessplan Wett nem das den Rücken. Daneben eröffnet sich natürlich bewerb teilgenommen. Was war eure ursprüngliche Ge- auch ein tolles Netzwerk für die weitere Unternehmens- schäftsidee? entwicklung. Zu guter Letzt kann man aber auch mit der Johannes: Geschäftsideen beginnen ja oft damit, sich sei- Prämie etwas anfangen. nen eigenen Produktwunsch zu erfüllen. Und als Fahrrad- fahrer war das dann natürlich ein Fahrrad. Keine unhand- Parallel zu eurem zweiten Platz im Finale 2013 wart ihr lichen, klobigen E-Bikes, sondern E-Bikes, die sich wie ein schon auf Investorensuche, um mit eurem Evation-An- echtes Fahrrad anfühlen. Der Fokus lag aber natürlich auf trieb in die Serienproduktion zu gehen. Worauf sollten der dazu notwendigen Technologie, dem Antriebssystem. Startups besonders achten, bevor sie auf Investorensu- che gehen? Ihr habt euer Geschäftskonzept dann Fabian: Es müssen das Produkt und die Zielgruppe stim- nochmals überarbeitet – warum? men. Aber fast noch relevanter ist das Team. Es sollte Johannes: Genau. Von einem Consumer-Ansatz sind wir absolute Klarheit und Transparenz innerhalb des Teams dann auf ein B2B-Business-Modell gewechselt. Die Jury herrschen. Das betrifft zum Beispiel die Punkte Anteile, hatte zurecht das Wachstum im Umfeld der unzähligen IP-Rechte, Rolle im Unternehmen und vor allem auch, Fahrradmarken angezweifelt. Also haben wir uns gesagt: was bei Veränderungen passiert. Daneben ist natürlich dann stecken wir eben zukünftig in jedem Fahrrad drin. auch die Frage nach der Strategie und der grundsätzlichen Unternehmensphilosophie. Das wird auch komplexer, je Damit wart ihr erfolgreicher – 2013 habt ihr den zwei- mehr Gründer es sind. ten Platz im Finale belegt. Was hat euch die Teilnahme gebracht? Von der Teilnahme im Wettbewerb und der ersten Finan- Fabian: Das allerwichtigste ist erst einmal Bestätigung. Im zierungsrunde mit HTGF und Dieter Mayer bis hin zum Nachhinein klingt alles immer so klar. Aber der Weg einer Markteintritt hat es nochmal eine Weile gedauert. Was Unternehmensgründung und auch der Weg des Wachs- waren die Herausforderungen? tums sind immer geprägt von Unsicherheit. Ich nenne es Fabian: Ein E-Bike-Antriebssystem ist doch deutlich kom- an dieser Stelle mal nicht Zweifel. Wenn dann also eine plexer, als man es sich vorstellt. Neben vielen technischen Fachjury sagt, wir sehen großes Potential, dann stärkt ei- Details der mechanischen Entwicklung kommt eine hohe 12
Titelthema © Andreas Jacob Software-Komponente dazu. Hat man diese Herausforde- zwar keine Fahrräder bauen, aber wir haben bemerkt, was rungen überwunden, geht es an die Operations. Es war na- eigentlich völlig klar ist: am Ende entscheidet immer der türlich naheliegend, dafür einen geeigneten Partner zu fin- Kunde oder in unserem Fall – der Biker. Wir adressieren den. Wir sind nach mehreren Versuchen daran gescheitert, also direkt den Endkunden. Für uns ist das Antriebssystem was sich am Nachhinein als großes Glück herausstellte. Es Mittel zum Zweck, um Menschen das athletische e-biken war uns nicht möglich, zum einen den geeigneten Partner zu ermöglichen. Wir nennen diese Klasse von Fahrrädern für eine so neuartige, komplexe Maschine zu finden, noch Energy Bikes und hier sind wir Marktführer. Wenn es uns für beide Seiten zufriedenstellende Verträge aufzusetzen. gelingt, jedem potentiellen Fahrradkäufer die Vorteile und Wir haben also mit eigenen Mitteln angefangen, die Pro- Coolness von Energy Bikes zu erklären, glauben wir, dass duktion aufzubauen und haben diese sukzessive ausge- sich in wenigen Jahren einer von drei Käufern von elekt- baut und verbessert. Ehrlicherweise war das mit einem ca. risch unterstützten Bikes ein Energy Bike wählt. Das ist un- 20-köpfigen, blutjungen Team ein heißer Ritt. Aber wenn ser mittelfristiges Ziel. man so ein Ziel vor Augen hat und auch Kunden, die dein Antriebssystem wollen, geht das. Aber sicher nicht lange. Von da ab ist es unbedingt notwendig, kontinuierlich an der Professionalisierung zu arbeiten. Ein kontinuierlicher Veränderungsprozess, der die größte Herausforderung ist. Wie habt ihr etablierte Hersteller von eurer Antriebstechnologie überzeugen können? Fabian: Die Hersteller haben sich da selbst überzeugt – wir haben Produktvorführungen gemacht und die Ergebnisse und Möglichkeiten sprachen für sich. Unsere Ansprech- partner bei den Herstellern haben für das Produkt die pas- sende Zielgruppe gesehen. Je stärker das Produkt und je relevanter die Zielgruppe, desto höher sind die Chancen auf Erfolg. Inwiefern haben sich die Erwartungen aus dem Ge- schäftsplan aus dem Münchener Businessplan Wettbe- © Andreas Jacob werb für euch erfüllt? Johannes: Mit über 40 Kunden und fast 100 Modellen am Markt sind wir mehr als zufrieden. Nichtsdestotrotz Weitere Informationen finden Sie unter bewegen wir uns ironischerweise wieder in Richtung der www.fazua.com Idee bei der ersten Teilnahme am Wettbewerb. Wir wollen 13
startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Ausgabe 01 | 2021 Die Top-Startups aus München Die besten 10 Geschäftsideen aus der ersten Phase im Münchener Businessplan Wettbewerb, dotiert mit je 500 Euro. DeepScenario DeepScenario schafft durch eine intelligente Analyse von Luftbilddaten eine neue Basis für das automatisierte Fahren. Die Technologie setzt auf künstliche Intelligenz und erlaubt die effiziente, hochautomatisierte Erstellung von Verkehrs- szenarien. Damit können Algorithmen für selbstfahrende Autos schon vor dem Einsatz auf der Straße in einer realis- tischen Umgebung trainiert, validiert und skaliert werden. Team Holger Banzhaf, Florian Hirschmann Branche IKT, Transportwesen Herkunft München | privat | EXIST-Gründerstipendium Dymium Die Dymium-Technologie ist dazu in der Lage, Nieren- steine mithilfe einer biokompatiblen Substanz zu mag- netisieren, wodurch sie rückstandsfrei magnetisch extra- hiert werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden erleichtert die Lösung dem Chirurgen die Ex- traktion durch magnetische Anziehungskräfte, erhöht die Geschwindigkeit der OP und vermeidet Folgeoperationen. Team Shyam Srinivasan, Michael Wengler, Florian Ebel, Dr. Sebastian Schwaminger, Camilo Toloza Branche LIFE SCIENCE, Medizin-Technik Herkunft München | TU München | EXIST-Gründerstipendium emocean GmbH emocean bietet mit seiner Laufzeitplattform indigo eine Lösung für Industrial-IoT-Anwendungen. Die Plattform beruht auf den Paradigmen von Industrie 4.0 und verbin- det echtzeitfähige Maschinenkommunikation mit einer durchgängigen Semantik. Team Philipp Kirschenhofer, Michael Schwarz, Robert Schachner, Prof. Dr. Jesse Jijun Luo Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft Unterhaching b. München | privat 14
Ausgabe 01 | 2021 startUPdate Das Startup Magazin für Bayern HyLOG (IFEC GmbH) HyLOG ermöglicht durch die intelligente Kombinati- on von Ultraschallkaltvernebelung mit niedrig dosierter HyLOG-Mixtur eine dynamische Raumdesinfektion. Mit nur einem Gerät können während der normalen Raum- nutzung sowohl die gesamte Raumluft als auch alle Ober- flächen gleichzeitig entkeimt werden. Dabei wird die Wie- derverkeimung durch den Permanentbetrieb minimiert. Team Andreas Meyer, Reinhard Filzmaier, Christian Fromm Branche LIFE SCIENCE, Healthcare allgemein Herkunft München | privat Invitris Invitris nimmt sich den Herausforderungen von Antibioti- karesistenzen an. Das Startup entwickelt personalisierte Therapien von multi-resistenten Infektionen mittels syn- thetischer Bakteriophagen (Virusart), die Erreger hochspe- zifisch ausschalten. Dabei verfügt Invitris über eine propri- etäre Plattform-Technologie, um beliebige Bakteriophagen sicher und in hohen Konzentrationen herzustellen. Team Dr. Patrick Großmann, Dr. Kilian Vogele, Dr. Viktoria Krey, Sophie von Schönberg und Franzisa Winzig Branche LIFE SCIENCE, Biotechnologie Herkunft München | TU München | EXIST-Forschungstransfer Knowron Knowron entwickelt einen digitalen persönlichen Assisten- ten für den Anlagen- und Maschinenbau. In der Industrie ist der Status Quo für den Informationstransfer immer noch das mehrere 100 Seiten lange Handbuch. Knowron verarbeitet und analysiert textbasierte Informationsquellen mithilfe von Algorithmen aus der Sprachverarbeitung, sodass diese direkt mit natürlicher Sprache abgerufen werden können. Team Fabian Pelzl, Arturo Buitrago Méndez, Tim Westhoff, Ali Kareem Raja Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft München | TU München | EXIST-Gründerstipendium MinQi MinQi ist die digitale Plattform für mentales und körper- liches Wohlbefinden am Arbeitsplatz mit Sessions und Trainings für den stressigen Alltag von Mitarbeitern und (Remote-)Teams. Durch das kurze, aber sehr effektive Übungsformat passen die Einheiten auch in einen vollen Terminkalender. Die Übungen dauern nur drei bis acht Mi- nuten. Die Wirksamkeit wurde bereits durch eine Studie der LMU bestätigt. Team Dr. Delphine Bradt, Dr. Sarah Mahr Branche LIFE SCIENCE, Healthcare allgemein Herkunft München | privat 15
startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Ausgabe 01 | 2021 Die Top-Startups aus München Die besten 10 Geschäftsideen aus der ersten Phase im Münchener Businessplan Wettbewerb, dotiert mit je 500 Euro. Modelwise UG Modelwise bietet Herstellern technischer Produkte eine (AI-basierte) Software zur Automatisierung von (gesetzlich vorgeschriebenen) Sicherheitsanalysen. Unternehmen profitieren von einer deutlich kürzeren Entwicklungszeit durch nahtlose Integration in den Arbeitsablauf und die Werkzeugkette des Ingenieurs. Ingenieure erhalten damit sofortiges Feedback zur Sicherheit der Systementwürfe. Team Arnold Bitner, Florian Grigoleit, Iliya Valchev Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft München | TU München | EXIST-Forschungstransfer Opsyon Opsyon entwickelt innovative multi-funktionelle Antikör- per mit reduzierten Nebenwirkungen zur Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten für Krebspatienten. Die Antikörper richten sich direkt gegen Krebszellen und den „Don‘t-eat-me“-Immuncheckpoint und nutzen das ge- samte Spektrum des Immunsystems. Team Dr. Nadja Fenn, Dr. Lorenza Wyder Peters, Dr. Enrico Perini, Dr. Markus Eisele, Dr. Björn Hiller Branche LIFE SCIENCE, Biotechnologie Herkunft München | Genzentrum der Ludwig-Maximilians Universität I EXIST-Forschungstransfer simercator simercator entwickelt einen Business-to-Business-On- line-Marktplatz für Simulationsmodelle und richtet sich speziell an Technologieunternehmen. Damit können verschiedene Branchen, von Mechatronik bis Energie, nutzungsfertige digitale Originalbauteile für die Pro- duktentwicklung sicher und standardisiert austauschen. Team Dr. Philipp Emanuel Stelzig, Benjamin Rodenberg Branche TECHNOLOGIEN, Industrieautomation/Produktion Herkunft Hohenschäftlarn | privat 16
Ausgabe 01 | 2021 startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Weitere Nominierte Daneben waren diese Teams unter den besten 20 Startups: ContainerGrid GmbH Pina ContainerGrid entwickelt cloud-basierte Prozessmanage- Pina quantifiziert und entlohnt die CO2-Bindung von Wäl- ment-Softwareprodukte für jegliche Anlagenarten und dern durch die Kombination neuester Messtechnologien Betriebe der Abfallwirtschaft. und künstlicher Intelligenz. Team Aron Handreke, Nikolaus Landgraf, Johannes Vitt Team Gesa Biermann, Florian Fincke, Jonas Kerber Branche IKT, Embedded/mobile und Systemsoftware Branche SERVICE UND SONSTIGES, Service-/und Dienstleis- Herkunft München | HS München | EXIST-Gründerstipendium tungsunternehmen Herkunft München | TU München Homeworker GmbH Stella Medical Homeworker ist eine Plattform für Schulen und Bildungs- Stella Medical entwickelt eine neue Art chirurgischer Navi- einrichtungen, die im Präsenzunterricht und Homeschoo- gation für Wirbelsäulen-OPs, um die Komplikationsrate zu ling die Kommunikation stark erleichtert. minimieren und die Sicherheit für Chirurgen zu maximieren. Team Florian Theimer, Frederic Kuhwald Team Laura Schütz, Caroline Brendle Branche IKT, Applikationssoftware Branche LIFE SCIENCE, Medizin-Technik Herkunft Baierbrunn b. München | privat Herkunft München | TU München MASTLI Synsor.ai GbR MASTLI ist ein digitaler Reisebegleiter für individuelle Synsor.ai bietet eine fertige Lösung für die optische Quali- Audio erlebnisse, der auf unterhaltsame Weise Einblicke tätskontrolle von Produkten direkt an der Produktionslinie. in Kultur, Geschichte und Kunst bietet. Team Stephanie Schiele, Elisabeth Schmidt, Markus Weis Team Nico Engelmann, Benjamin Gosse Branche IKT, Applikationssoftware Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft München | privat Herkunft München | HS München | EXIST-Gründerstipendium ostermeier H2ydrogen Solutions i. G. Thetaspace GmbH OHS schafft einen modularen Elektrolysebaukasten zur lo- Thetaspace hat die Software CloudlessEO entwickelt, die kalen Wasserstofferzeugung, erweiterbar durch H2-Speicher mittels künstlicher Intelligenz aktuelle wolkenfreie Erd und Brennstoffzelle zu einem saisonalen Energiespeicher. beobachtungssatellitenbilder erstellt. Team Peter Ostermeier, Dr. Markus Ostermeier, Hendrik Eikel Team Zayd Mahmoud Hamdi Branche TECHNOLOGIEN, Energie Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft LKR Pfaffenhofen a. d. Ilm | privat Herkunft Gilching b. München | privat phelas GmbH i. G. ZERO GmbH phelas verwendet ein neues Verfahren, angelehnt an Flüs- ZERO bietet mit CoViMo eine Rapid-Prototyping-Platt- sigluftenergiespeicherung, zur Herstellung zuverlässiger, form für die Entwicklung von Fahrzeugelektronik auf Basis nachhaltiger und kostengünstiger Stromspeichersysteme. einer modularen Hardware als SaaS- und PaaS-Lösung. Team Justin Scholz , Christopher Knoch, Dr. Pit Sippel, Dr. Team Sebastian Zech, Dennis Rosenbohm Masoud Ghods, Leon Haupt, Florian Kaufmann Branche IKT, Embedded/mobile und Systemsoftware Branche TECHNOLOGIEN, Energie Herkunft Ingolstadt | privat Herkunft München | privat 17
startUPdate Das Startup Magazin für Bayern Ausgabe 01 | 2021 Die besten Startups aus Nordbayern Die besten zehn Geschäftsideen aus der ersten Phase im Businessplan Wettbewerb Nordbayern, dotiert mit je 500 Euro 5FSoftware GmbH 5FSoftware ist eine cloudbasierte Kommunikationsplattform für Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte. Das Hochsicherheitssystem ermöglicht es, sowohl unterei- nander, mit Mandanten, als auch mit Dritten komfortabel zu kommunizieren und gemeinsame Arbeitsprozesse sys- tematisch abzuarbeiten: vom Nachrichtenaustausch über die Dokumentenverwaltung bis zur digitalen Unterschrift. Team Stephanie Bogendörfer, Marco Bogendörfer, Andreas Baier, Tina Zwickenpflug Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft Regensburg | privat BD-4 BD-4 macht durch eine patentierte Beschichtungstechnik die elektrochemischen Eigenschaften Bor-dotierter Dia- mantelektroden für den Zahnarzt nutzbar. Damit können aus unbedenklicher Kochsalzlösung desinfizierend wirken- de Radikale direkt im Wurzelkanal und in der Zahnfleischta- sche gebildet werden. Dadurch entstehen eine höhere Be- handlungssicherheit und geringere Revisionsraten. Team Prof. Dr. A. Burkovski, Prof. Dr.-Ing. S. Rosiwal, Prof. Dr. M. Karl Branche LIFE SCIENCE, Medizin-Technik Herkunft Erlangen | FAU Erlangen-Nürnberg CONNECT Mobility GmbH Mit der App uRyde soll die derzeitige Auslastung von 1,2 Personen pro PKW im Berufsverkehr signifikant er- höht, Emissionen in der Mobilität gesenkt und die länd- liche Mobilität gestärkt werden. Dafür werden über eine In-App-Navigation Autofahrer on demand mit Mitfahrern zusammengeführt. uRyde funktioniert dabei unterneh- mens-, institutions- und regionsübergreifend. Team Malte Andree, Johannes Andree, Nino Handler Branche IKT, Applikationssoftware Herkunft Erlangen | FAU Erlangen-Nürnberg 18
Ausgabe 01 | 2021 startUPdate Das Startup Magazin für Bayern HIVE Systems GmbH HIVE Systems bietet ein umfangreiches Technologie- und Serviceangebot rund um den Betrieb autonom agierender Flugdrohnen. Im Mittelpunkt des Systems und Unterneh- mens stehen Herstellung, Betrieb und Vertrieb des Droh- nenhangars „HIVE“ sowie eine stetige Weiterentwicklung der Software zur Steuerung der Drohnen und individueller, einfacher Anpassung der Missionen an die Kundenbedürf- nisse. Team Tristan Scheler, Jan Suk Branche TECHNOLOGIEN, Industrieautomation/Produktion Herkunft Nürnberg | privat Magnetic Water Cleaning MWC nutzt eigens entwickelte preiswerte und ungiftige superparamagnetische Nanopartikel zur nachhaltigen Was- serreinigung. Die Partikel interagieren bevorzugt mit orga- nischen Kontaminationen wie z. B. Kohlenwasserstoffen (u. a. Erdöl) sowie Mikro- und Nanoplastik. Sie verbinden sich mit den Schadstoffen zu Agglomeraten, die mit einem ma- gnetischen Feld aus dem Wasser entfernt werden können. Team Marco Sarcletti, Prof. Dr. Marcus Halik, Jonas Jung, Frank Elster Branche TECHNOLOGIEN, Umwelttechnologie Herkunft Erlangen | FAU Erlangen-Nürnberg NACOMAG NACOMAG ist es mit seiner eisenoxid-basierten Nano partikelformulierung gelungen, im Gegensatz zu früheren Produkten dieser Art sowie auch im Gegensatz zu aktuell verwendeten Präparaten auf Gadoliniumbasis, MRT-Kon trastmittel deutlich verträglicher für den Organismus her- zustellen. Gleichzeitig weist ihr Produkt in Pilotversuchen vielversprechende Bildgebungseigenschaften auf. Team Dr. Harald Unterweger, Dr. Rainer Tietze Branche LIFE SCIENCE, Medizin: Pharmazie Herkunft Erlangen | FAU Erlangen-Nürnberg NanoStruct GmbH Die NanoStruct GmbH hat das Ziel, innovative Biosenso- ren für das Analyseverfahren SERS herzustellen, um die in- dustrielle Anwendung des Verfahrens zu etablieren. SERS erlaubt es, kleinste Rückstände bestimmter Substanzen, wie etwa Schadstoffe, Sprengstoffe oder Viren, eindeutig zu identifizieren. Team Dr. Henriette Maaß, Enno Krauss,Dr. Thien Anh Le, Kai Leibfried Branche LIFE SCIENCE, Biotechnologie Herkunft Würzburg | Julius-Maximilians Universität Würzburg | EXIST-Forschungstransfer 19
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