Stadtentwicklungsprogramm der Landeshauptstadt Kiel
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Impressum Herausgeberin: Landeshauptstadt Kiel Stadtplanungsamt Postfach 1152, 24099 Kiel Auskünfte erteilt: Ursula Bertleff, Tel. 0431/901-22 53 Fotonachweis: Foto S. 26 (oben): Ostseehalle Kiel BetriebsgesellschaftmbH & Co.KG Fotos S. 36: IFM-GEOMAR Leibniz-Institut für Meereswissenschaften Foto S. 51 (oben Mitte): Susan Becker Zeichnung S. 54: imetas (Wohnen am Wasser – Holtenau) Zeichnung S. 54: BIG-Anlagen GmbH (Alt und Jung – Gneisenaustraße) Foto S. 58: Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Nordelbischen Ev. Luth. Kirche (KDA) Karte S. 69: Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (MWV-SH) Karte S. 71: V.V.I.P. Kiel GmbH – KVG-SFK-MVK Grafik S. 74: Seehafen Kiel Foto S. 80: Landeshauptstadt Kiel/Strachalla Foto S. 84: TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. Alle übrigen Fotos, Karten und Grafiken: Landeshauptstadt Kiel © 06/2006 – Amt 61 2
Grußworte 1 Die wachsende Konkurrenz mit Standorten in Schleswig-Holstein und im gesamten Ostseeraum stellt Kiel vor die Herausforderung, ihre Position als Landeshauptstadt und Oberzentrum im Land zu festigen und auszubauen. I Das kann nur gelingen, wenn die Stadt ihre Position als bürgernahes, leistungsfähiges, flexibles und zukunfts- orientiertes Dienstleistungsunternehmen sichert und stärkt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat sich die Stadt erstmals in ihrer Geschichte auf fünf strate- Oberbürgermeisterin Bürgermeister II gische Ziele Angelika Volquartz Peter Todeskino I. Arbeitsplätze schaffen, II. Wissenschaft stärken, III. Kinder- und familienfreundlichste Stadt werden, IV. KIEL.SAILING CITY – Welthauptstadt des Segelns, Mit dem Stadtentwicklungsprogramm (STEP) hat die V. Verkehrsanbindung verbessern, Landeshauptstadt Kiel einen großen Schritt gemacht. Das STEP soll der Verwaltung, der Politik und den ge- III festgelegt, die alle von den beiden folgenden Zielen sellschaftlichen Kräften der Stadt die künftigen Aufga- VI. Den Haushalt konsolidieren und die Verwaltung ben und Maßnahmen darstellen. Als verantwortlichem als Unternehmen führen, Dezernent ist es mir besonders wichtig, darauf hin- VII. Geschlechtergerechtigkeit auf allen kommunalen zuweisen, dass das vorliegende Programm kein stati- Ebenen umsetzen, sches, in sich abgeschlossenes Werk ist. Es handelt sich vielmehr um ein dynamisches, sich veränderndes beeinflusst werden. IV Instrument, das sich in einer Wechselbeziehung zu Aufbauend auf diesen Zielen und auf der Grundlage gesellschaftlichen Prozessen befindet. Der Bürger- des im Jahr 2005 beschlossenen „Struktur- und Ent- schaftliche Beteiligungsprozess geht weiter! Die wicklungskonzepts für den Wirtschaftsstandort Kiel“ neuen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets wurde der Ratsversammlung der Landeshauptstadt werden dabei eine große Rolle spielen. Kiel im Herbst 2006 das „Stadtentwicklungsprogramm Die Konzentration auf die strategischen Ziele der Stadt Kiel – STEP –“ vorgelegt. soll helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, V Es soll helfen, die baulich-räumliche, aber auch die die richtigen Prioritäten zu setzen. Bei zwangsläufig gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ökolo- auftretenden Veränderungen ist das STEP anzupassen gische Gesamtentwicklung der Stadt in den nächsten und fortzuschreiben. Daher ist es notwendig, das Jahren zu steuern. Erreichte anhand von Kennzahlen zu kontrollieren und zu bewerten. Die vorliegende Veröffentlichung des STEP soll den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und allen anderen Nicht alle Einflussgrößen des STEP sind jedoch von der VI Interessierten Gelegenheit geben, sich mit den zu- Stadt beeinflussbar. Deshalb muss die Verwaltung ihre kunftsträchtigen Themen und Aufgaben der Stadt Kräfte bündeln und sich auf die Parameter konzentrie- vertraut zu machen. Gleichzeitig soll das STEP alle ren, die von der Stadt gesteuert werden können. Das Beteiligten anregen, sich bei der Gestaltung der Zu- wird nur in Zusammenarbeit aller städtischen Dezer- kunft der Stadt zu engagieren und ihre persönlichen nate und Ämter gelingen. Vorstellungen mit einzubringen. Ich danke allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der VII Nur gemeinsam können wir die Landeshauptstadt Kiel Stadtverwaltung, die bei der Erarbeitung des STEP mit- voranbringen; Verwaltung, Ratsversammlung und alle gewirkt haben, für ihr Engagement und hoffe, dass das Akteure der Stadt müssen die großen Aufgaben an- vorliegende Programm dazu beiträgt, die städtischen packen. Gemeinsam mit und für die Menschen in Kiel! Ziele zu erreichen. 3
Inhalt 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 I I. Arbeitsplätze schaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 II II. Wissenschaft stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 III III. Kinder- und familienfreundlichste Stadt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 IV IV. KIEL.SAILING CITY – Welthauptstadt des Segelns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 V V. Verkehrsanbindung verbessern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 VI VI. Haushalt konsolidieren/Stadtverwaltung als Unternehmen führen . . . . . . . . . 77 VII VII. Geschlechtergerechtigkeit auf allen kommunalen Ebenen umsetzen . . . . . . . 85 5
Einleitung Handlungsakteure Die Stadtgesellschaft bleibt in der Pflicht. 1 Rahmenbedingungen Zentrale Steuerung Die Landeshauptstadt Kiel hat Geschichte. Die histori- STEP will sich messen lassen. Das gilt für die von sche Entwicklung der Stadt als Marine- und Werften- der Stadt selbst steuerbaren Einflussgrößen. STEP standort beeinflusst die Stadt noch heute ganz enthält – ergebnisorientiert – mit Kennzahlen verse- wesentlich. hene Unterziele, um die Erreichung der städtischen Ziele zu kontrollieren. Kräfte müssen gebündelt wer- I Das Stadtentwicklungsprogramm Kiel – STEP – beant- den. Nur so wird der Eindruck der Selbstbeschäftigung wortet die Frage nach einer gedeihlichen Zukunft. Die wirksam vermieden. Vergangenheit und die Gegenwart setzen den Rah- men. Dezernatsziele/Amtsziele STEP will nicht nur die baulich-räumliche Entwicklung, Dezernate und Ämter der Stadtverwaltung der Landes- sondern auch die gesellschaftliche, wirtschaftliche, kul- hauptstadt Kiel bleiben in der Verantwortung. Sie sind II turelle und ökologische Gesamtentwicklung der Stadt veranlasst, Dezernats- und Amtsziele zu setzen, um steuern helfen. mit konkreten Maßnahmen zur Verwirklichung der Stadtziele des STEP beizutragen. Verwaltungskontrakte STEP ist somit interdisziplinär, integriert und vor allem (Zielvereinbarungen) sollen den partnerschaftlichen zukunftsgerichtet. Es gibt Antworten auf neue Anforde- Ansatz von STEP in der Verwaltung voran treiben. rungen: Demografischer Wandel, Globalisierung oder Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung sind die geläu- Allgemeine Rahmenbedingungen III figsten Stichworte. Kiel, die Stadt an der Förde. Sie ist mit cirka 230.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt Stadtziele Schleswig-Holsteins und zugleich Landeshauptstadt. Der weite Blickwinkel der Stadtentwicklung birgt Ge- fahren. Der Blick auf das Wesentliche ist notwendig. Die über 760 Jahre alte Stadt, deren historischer STEP basiert folgerichtig auf den Stadtzielen, die die Stadtkern im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört Ratsversammlung am 15. September 2005 verbindlich wurde, verfügt über eine hohe Besiedlungsdichte mit IV beschlossen hat: einem vielfältigen Angebot an Wohnungen, seien es n Arbeitsplätze schaffen die durchgrünten Einfamilienhäuser oder die bunten n Wissenschaft stärken Gründerzeitviertel. Die Mehrzahl der Wohnungen liegt n Kinder- und familienfreundlichste Stadt werden nicht weiter als zwei Kilometer entfernt vom Fördeufer. n KIEL.SAILING CITY – Welthauptstadt des Segelns Die Lagegunst um die Kieler Förde ist räumlich bestim- n Verkehrsanbindung verbessern mendes Merkmal für Kiel. Die Förde bildet mit einer Alle Ziele werden beeinflusst durch: Uferlinie von cirka 20 Kilometer die Mitte der Stadt. V n Haushalt konsolidieren/Stadtverwaltung Sie wird als solche von See, aber von Land kaum als Unternehmen führen. wahrgenommen, da ein großer Teil der Uferflächen n Geschlechtergerechtigkeit auf allen kommunalen auch heute noch dominiert wird von den traditionellen, Ebenen umsetzen. heute im Strukturwandel befindlichen Branchen, Werftenindustrie, Hafenwirtschaft und Marine. Beteiligungsprozess Die Verkehrslage Kiels ist nicht nur durch die direkte VI STEP ist ein gesellschaftlicher Prozess. Auf Grundlage Lage an der Ostsee und die Anbindung an den Nord- des am 20. Januar 2005 vom Rat verabschiedeten Ostsee-Kanal hervorragend, sondern ebenfalls auf- „Struktur- und Entwicklungskonzepts für den Wirt- grund der Autobahnen Richtung Nord und Süd A7, A21 schaftsstandort Kiel (Rahmenkonzept)“ wurde im (durchgehende Fertigstellung laut Planung bis Ende Jahre 2005 ein breiter bürgerschaftlicher Beteiligungs- 2009), A210 und A215. Kiel verfügt weiterhin über prozess initiiert. Vertreter aus Wirtschaft und Wissen- einen Regionalflughafen und ICE-/IC- Verbindungen. schaft, aus Verbänden, Verwaltung und Politik haben VII Die innerstädtische Verkehrserschließung ist ebenfalls eine intensive Debatte zur Weiterentwicklung des als gut einzustufen. Kiel ist eine Stadt der kurzen Standortes Kiel geführt. Die Ergebnisse der Fachforen Wege. wurden der Ratsversammlung am 17. November 2005 zur Kenntnis gegeben und finden nun Berücksichtigung Obwohl Kiel die größte Stadt Schleswig-Holsteins ist, im STEP. gemessen nach den Einwohnerinnen und Einwohnern, 7
so ist Kiel jedoch flächenmäßig mit 118,39 Quadratkilo- Diese Entwicklung beruht jedoch, wie in ganz Schles- metern eine eher kleine Gemeinde. Als nächst kleinere wig-Holstein, ausschließlich auf positiven Wanderungs- Stadt, gemessen an der Bevölkerungszahl, ist Lübeck salden, da die natürliche Bevölkerungsentwicklung, (cirka 210.000 Einwohner) mit einer Fläche von 214,14 errechnet aus der Differenz von Geburten und Sterbe- Quadratkilometern fast doppelt so groß. fällen, seit Jahrzehnten rückläufig ist. Im Jahr 2004 entfallen auf die gesamte Einwohnerzahl Kiels 19.855 Aufgrund dieser geringen Fläche bietet Kiel im Innen- ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, was stadtbereich sowie im Außenbereich nur begrenzte einem Anteil von 8,6 Prozent entspricht. Entwicklungsmöglichkeiten. Es stehen cirka 1.000 Hektar, also 9 Prozent des Stadtgebietes, für gewerb- Strukturwandel liche Zwecke zur Verfügung. Als Stadt mit direktem Zugang zum Meer war und ist die Wirtschaftsentwicklung Kiels stark geprägt vom Oberzentrum Schiffbau, der Zulieferindustrie und von der Rüstungs- Kiel als größte Einkaufsstadt des Landes bietet neben industrie. Durch die Schiffbaukrise und die fortschrei- einem attraktiven Einkaufserlebnis seinen Bewohne- tende Globalisierung musste Kiel in den vergangenen rinnen und Bewohnern eine Vielzahl sportlicher und Jahren immer wieder den Verlust von Arbeitsplätzen kultureller Highlights. So gilt Kiel mit seinen jährlich hinnehmen. So wurden bei großen Kieler Traditions- stattfindenden Segelwettbewerben als Mekka des Se- betrieben wie Hagenuk, Heidelberger Druckmaschinen gelsports. Auch im Breitensport bietet Kiel sportliche oder Maschinenbaubetrieben wie Caterpillar Produk- Höchstleistungen. Hier sind insbesondere die Handball- tionen an andere Standorte verlagert. mannschaft des THW und der Fußballverein Holstein Kiel zu nennen. Als Oberzentrum der Region bietet Kiel Auch die Umstrukturierung der Bundeswehr hat auch ein vielfältiges kulturelles Angebot an. Es gibt Kiel vor schwierige Aufgaben gestellt, da neben den Theater, Museen, Galerien und eine Vielzahl von ver- Arbeitsplatzverlusten auch ein großer Wirtschaftsfaktor schiedenen Kulturveranstaltungen, wie das Schleswig- insgesamt geschwächt worden ist. Holstein Musik Festival, den Kultursommer und die Immer geringere Gewerbesteuereinnahmen und gerin- Classic Night. gere Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich (FAG) führten zu Einbrüchen auf der Einnahmenseite. Auf der Bevölkerungsentwicklung Ausgabenseite sind immer höhere Sozialausgaben zu Nach den jüngsten Prognosen wird die Einwohnerzahl finden, so dass Kiels Haushaltsdefizit 2004 bei 74,8 in Schleswig-Holstein von 2,823 Millionen Ende 2003 Millionen Euro lag. Der Abbau von Schulden durch bis Ende 2010 noch auf 2,855 Millionen wachsen. Sparmaßnahmen ist somit unerlässlich. Dann werden die Wanderungsgewinne nicht mehr für ein weiteres Wachstum ausreichen. Dieser landes- Erwerbstätigkeit weite Trend ist ebenfalls in der Stadt Kiel zu beobach- In der Landeshauptstadt Kiel hatte die durchschnittli- ten. che Erwerbstätigenzahl 2000, nach leichtem Rückgang Die Grafik 1 zeigt die Bevölkerungsentwicklung seit in den Jahren zuvor, wieder in etwa den Stand von Mitte der 90er Jahre. Auffallend ist der starke Bevöl- 1997 erreicht (siehe Grafik 2). Seit dem Tiefststand kerungsrückgang bis zum Jahr 2000. von 1999 mit 145.100 Erwerbstätigen hat sich die Er- werbstätigenanzahl bis zum Jahr 2001 weiter erholt, Seit dem Jahr 2000 steigt die Einwohnerzahl wieder um dann neuerlich auf 145.500 Erwerbstätige im Jahr leicht an, auf derzeit 230.033 (Stand 31.12.2004). 2003 abzufallen. Dies waren knapp 12 Prozent aller Beschäftigten (1,21 Millionen Personen in 2003) in Schleswig-Holstein insgesamt. Gründe für die zuletzt negative Entwicklung sind insbesondere in dem Abbau Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung, von Arbeitsplätzen bei Großbetrieben zu sehen. Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 9 Erwerbstätigenzahlen in Tsd. Bevölkerungsentwicklung in Kiel Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen im Zeitraum 1997 – 2004 149 Grafik 2: Einwohnerzahl in Tsd. 240000 148 Erwerbstätigenzahlen, 147 235000 Datenquelle: 146 Kieler Zahlen 2004, 230000 145 S. 70 225000 144 143 220000 142 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 8
Betrachtet man die Arbeitslosenquote Kiels (gemessen Deswegen ist gerade der Sektor Bildung, Wissen- an allen zivilen Erwerbstätigen), dargestellt in der Gra- schaft und Forschung als Standortfaktor zu stärken. 1 fik 3, so stellt man einen kontinuierlichen Anstieg seit Kiel besitzt neben der Christian-Albrechts-Universität, dem Tiefststand von 2001 fest. 2004 lag die Arbeits- der Fachhochschule und der Muthesius-Hochschule losenquote im Durchschnitt bei 13,6 Prozent und somit (Kunsthochschule) zahlreiche Forschungseinrichtun- über dem Jahresdurchschnitt des Landes (9,8 Prozent) gen, wie zum Beispiel. das Leibniz Institut für Meeres- und des Bundes (10,5 Prozent). wissenschaften (IfM-GEOMAR), das Institut für Welt- wirtschaft (IfW) und die Bundesforschungsanstalt Dies bedeutet für die Landeshauptstadt Kiel die höchs- I für Ernährung und Lebensmittel (BFEL) sowie die te Anzahl von Arbeitslosen, sowohl absolut als auch Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall von der Arbeitslosenquote gesehen. und Geophysik. Arbeitslosenquote für Kiel 1997 – 2004 Neben diesen Einrichtungen verfügt Kiel über weitere 16 14 Einrichtungen zur Wirtschaftsförderung und des Tech- 12 nologietransfers. 10 II in % 8 6 Wirtschaftliche Leistung 4 Bei der Betrachtung der Grafik 5 wird deutlich, dass 2 0 das Kieler Bruttoinlandsprodukt (BIP1) je Erwerbstäti- gen, also die effektive Arbeitsproduktivität von 1997 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 bis 1999 stetig gestiegen ist und sogar in jedem dieser Grafik 3: Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbstätigen, Jahre über dem Landes- bzw. Bundesdurchschnitt lag. Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 68 Erst 1999 begann das BIP zu stagnieren, so dass im III Jahr 2002 der Bundesdurchschnitt erstmals über dem Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen Kiels lag. Die Grafik 4 zeigt den Stand der Erwerbstätigen nach BIP zu Marktpreisen je Erwerbsttätige/ n Wirtschaftsbereichen in Kiel für das Jahr 2003. 56 000 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen 55 000 in Kiel 2003 in Prozent 54 000 IV 53 000 in Tsd.€ Land- und 52 000 Produzierendes Forstwirtschaft 51 000 Gewerbe 50 000 0,3 23 49 000 Sonstige 48 000 Dienstleistungen 47 000 87,6 34,6 46 000 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Handel, V Gastgewerbe und Verkehr n Kiel n S.-H. BRD Grafik 5: BIP zu Marktpreisen je Erwerbstätige/n, Grafik 4: Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 76 1996 – 2003, Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 70 Wirtschaftliche Leistung Die Dienstleistungsbranche verzeichnete im Zeitraum Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Kiel ist der Hafen. VI 1997 bis 2003 einen Zuwachs um 3.000 Arbeitsplätze. Aufgrund der direkt in der Innenstadt gelegenen Fähr- Somit ist die Dienstleistungsbranche die Branche, terminals bietet der Kieler Hafen vor allem im Touris- die die meisten Arbeitsplätze stellt (60 Prozent), mus große Möglichkeiten. Die täglich ankommenden gefolgt vom Handel, Gastgewerbe und Verkehr. Erst Fährtouristen, die in direkter Citynähe die Fähren an dritter Stelle folgt das produzierende Gewerbe. verlassen, bedeuten große positive wirtschaftliche Effekte für den Kieler Einzelhandel. Hier muss es Dienstleistungsstandort und Bildungszentrum VII zukünftig gelingen, diese Personen für längere Zeit Genau hier sind die Chancen Kiels für die Zukunft zu in Kiel zu gewinnen. sehen. Die Daten zeigen, dass Kiel wichtigster Dienst- leistungsstandort in Schleswig-Holstein ist und auch 1 Das Bruttoinlandsprodukt umfasst die innerhalb eines Wirtschafts- gebietes erbrachte wirtschaftliche Leistung, also alle während einer bleiben muss. bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen. 9
Kieler Hafen Insgesamt zeichnet sich für den Kieler Hafen eine Die Grafik 6 zeigt das Passagieraufkommen im Kieler gedeihliche Zukunft als Wirtschaftsfaktor weniger im Hafen, welches trotz sinkender Zahlen 2004 bei über klassischen Gütertransport, sondern eher im Fähr-, 1,3 Millionen Passagieren lag. Dabei spielt die Kreuz- Kreuzfahrer- und Tourismus-Verkehr und vor allem fahrt für den Kieler Hafen eine immer wichtigere Rolle. im Bereich Segelsport ab – er gewinnt erst durch Die Passagierzahlen im Schiffstourismus insgesamt Spezialisierung Profil. Und nicht zu vergessen: Auch (Ausflugs- und Kreuzfahrerverkehr) haben in den letz- der Marinestützpunkt Kiel ist ein „Spezialitäten-Hafen“ ten vier Jahren stetig zugenommen, was hauptsächlich in diesem Sinne und soll es bleiben. am Kreuzfahrer-Segment liegt. Hier muss sich Kiel durch Investitionen und durch Hafenentwicklung im Kieler Umland sich verschärfenden Standortwettbewerb gegenüber Das hochverdichtete Kiel braucht das Umland so, wie anderen maritimen Städten behaupten. das Umland Kiel braucht. Dies bedarf weiterer gemein- samer Anstrengungen – auf gleicher Augenhöhe. Passagieraufkommen im Kieler Hafen Das „Freiräumliche Leitbild Kiel Passagieraufkommen in Tsd. 2 500 000 und Umland“ 2 000 000 Das gemeinsam entwickelte freiräumliche Leitbild für Passagiere im Fährverkehr 1 500 000 Kiel und das Umland ist ein Meilenstein für diese Ent- wicklung des regionalen Nahbereichs. Das Konzept 1 000 000 stellt das Biotopsystem der Förderegion dar, gliedert 500 000 Passagiere im Ausflugsverkehr die Siedlungsstruktur und identifiziert rund um die 0 Förde als das „blaue Herz“ die Erholungsflächen – 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 nicht zum Selbstzweck: n Der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Kiel Grafik 6: Passagieraufkommen im Kieler Hafen, und Region wird künftig verstärkt geprägt sein Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 92 durch Maritim- und Gesundheitswirtschaft, Multi- *einschließlich Kreuzfahrtpassagiere media, Biotechnologie, Maschinenbau und Touris- mus. Vor diesem Hintergrund gewinnen weiche Anders ist der klassische Güterumschlag im Kieler Standortfaktoren wie Landschaft und Wassernähe Hafen zu bewerten, und dies trotz der eher kurzen zunehmend an Bedeutung. Seewege zu den neuen Wachstumsmärkten des skan- n Die Lebensqualität der Region wird erheblich dinavischen und baltisch-russischen Raumes. durch die Potenziale Wasser und Grün bestimmt. Güterumschlag im Kieler Hafen Als Ausgleich in Freizeit und Erholung sind attraktive Freiräume von herausragendem Stellenwert für die 6 000 000 hier lebenden Menschen. Ferner werden aufgrund 5 000 000 der demografischen Entwicklung Erholung, Freizeit in Tonnen 4 000 000 3 000 000 und Gesundheit eine immer größere Rolle spielen. 2 000 000 Zur nachhaltigen Sicherung der Lebensqualität 1 000 000 gehört nicht zuletzt ein funktionsfähiges Öko- 0 system. 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 n Grün ist für die Identitätsfindung von höchster Güterumschlag insgesamt Bedeutung: Der maritime Charakter mit Schifffahrt, Einfuhr Marine, Wassersport, Stränden sowie die vielfältige Ausfuhr Kulturlandschaft sind in höchstem Maße identitäts- stiftend für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen Grafik 7: Güterumschlag im Kieler Hafen, und Gäste. Der weltweite Ruf der Förde als Datenquelle: Kieler Zahlen 2004, S. 89 Zentrum des Segelsports ist weiterzuentwickeln. Das Grünsystem ist durch drei Grüngürtel geprägt, Die Grafik 7 verdeutlicht zum einen den seit 2001 sich die sich konzentrisch um die Förde herum anordnen. abschwächenden Güterumschlag insgesamt, sowie Sie sind durch Querverbindungen, die von der Förde zum anderen die leichte positive Bilanz bei den Ein- in die freie Landschaft führen, verknüpft (Ring-Radial- fuhren gegenüber den Ausfuhren. System ). 10
Der historische Innenstadtring (1922) wird ergänzt um den Fördering (Promenade mit Aussicht) und den 1 dritten Landschaftsring (Kultur und Natur). Diese Land- Steilküste Schilksee schaftsordnung soll dauerhaft möglichst – auch für spätere Generationen – erhalten bleiben (Prinzip der Nachhaltigkeit). I Idyll im Kleingartenring II III Schrevenpark IV An der Hörn V VI VII Freiräumliches Leitbild Kiel und Umland Landschaft (Konzeptplan, Originalmaßstab 1: 50.000 ) bei Meimersdorf Stadtrat-Hahn-Park 11
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I Arbeitsplätze schaffen 1 Kiel als Landeshauptstadt im Herzen Schleswig- Insbesondere der Dienstleistungssektor wie auch der Holsteins bietet eine Vielzahl von modernen Arbeits- Aus- und Fortbildungsbereich bieten trotz der veränder- plätzen, die für Beschäftigung weit über die Grenzen ten demografischen Entwicklung auch weiterhin gute der Landeshauptstadt hinaus sorgen. Chancen zur Schaffung von neuen attraktiven Arbeits- plätzen. Aufgrund des hervorragenden Arbeitskräftepotenzials I bestehen für die Landeshauptstadt Kiel gute Voraus- Zwar kann die Landeshauptstadt Kiel direkt nur sehr setzungen für neue Arbeitsplätze in allen Bereichen, begrenzt neue Arbeitsplätze schaffen; sie kann aber so dass Kiel auch in Zukunft der wichtigste Arbeitsort durch die Gestaltung des entsprechenden Umfeldes im Zentrum Schleswig-Holsteins bleiben wird. dazu beitragen, dass es für vorhandene und neue Unternehmen und Dienstleister besonders attraktiv ist, in Kiel weitere zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen. II Handlungsschwerpunkt Handlungsbeschreibung III Wettbewerbsfähige Arbeits- • bedarfsgerechte berufliche Qualifizierung durch Aus- und Weiter- und Ausbildungsplätze schaffen bildung und sichern • Sicherung aktiver und aktivierender Arbeitsmarktpolitik durch – Reorganisation von Arbeitsmarktakteuren und – öffentlich geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten IV Rahmenbedingungen für kleine • Ausrichtung der Existenzgründungsförderung mit Schwerpunkt und mittlere Unternehmen auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verbessern • Einflussnahme für gründerfreundliche Ausgestaltung der Förder- infrastruktur und der Finanzierungsbedingungen V Bestandspflege und Gründer- • Die bestehenden Institutionen ( z. B. KiWi und Landeseinrichtun- service intensivieren gen) in die Lage versetzen, eine intensivere Bestandspflege zu betreiben • Um Existenzgründungen zu erleichtern, sind sog. „Check-Listen“ vorzuhalten, die den gesamten Gründungsablauf abbilden VI Kiel als Zentrum für Dienst- • Die vorhandenen Kompetenzen zur Kooperation mit Osteuropa leistungen mit Osteuropa- weiter ausbauen kompetenz etablieren • Dienstleistungsangebote speziell für Osteuropa gezielt vorantreiben VII Kiels Image als wirtschaftsfreund- • Bündelung der einzelnen Kräfte in einer neuen Marketing- lichen Standort verbessern gesellschaft mit klar formulierten Aufträgen • Langfristige Imagekampagne der Landeshauptstadt Kiel 13
Handlungsschwerpunkt Handlungsbeschreibung Kooperationen mit regionalen • Internationale Zusammenarbeit auf Ebene der Wirtschaftsförde- und überregionalen Partnern rungs- bzw. Regionalentwicklungsgesellschaften erhalten und intensivieren • Austausch bzw. gegenseitiges zur Verfügung stellen von wichti- gen Informationen zu Unternehmensansiedlung (Steuern, Recht, Handelsbräuche) bzw. Gründung im jeweils anderen Land • Initiierung und Durchführung von überregionalen und multinatio- nalen Förderprojekten, um engere Beziehungen anhand konkre- ter Projekte zu knüpfen (z.B. Zugriff auf Datenbanken, Verlinkung, Präsenz auf den jeweiligen Internetauftritten usw.) • Verbesserung der Kooperationen zwischen den Institutionen durch zeitlich begrenzten Personalaustausch Kiel als Zentrum für Ausbildung • Ausbau einer Bildungs- und Qualifizierungsberatung, die von den und Qualifizierung in Schleswig- individuellen Kenntnissen und Kompetenzen ausgeht Holstein weiterentwickeln • Entwicklung/Weiterentwicklung der „Weiterbildung“ als Branche zur Stärkung/Sicherung der Standortpotenziale Wachstumschancen der für Kiel • Systematische Erhebung und Feststellung des Biotechnologie- relevanten Wirtschaftsbereiche Potenzials in der Landeshauptstadt Kiel sowie Förderung der nutzen (z. B. Bio- und Nano-Tech- räumlichen Konzentration dieses Potenzials im Wissenschafts- nologie, Gesundheitswirtschaft, park Fahrzeugbau und Maritime • Systematische Erhebung und Feststellung des Potenzials der Wirtschaft) Gesundheitswirtschaft im Wirtschaftsraum Kiel/K.E.R.N. und strategische Positionierung • Stärkung des Forschungsstandortes Kiel als herausragenden Standort im Bereich Meeresforschung • Weiterer Ausbau des Seefischmarktes Kiel als ein maritim ausge- richtetes Areal im Sinne eines Wissenschafts- und Wirtschafts- parks (Konzentration maritimer Kompetenz/Blaue Technologie) • Identifizierung von kielspezifischen Wachstumsbranchen und die gezielte Unterstützung beim Aufbau von neuen Märkten für deren Produkte Kiel als die Einkaufsstadt in • Entwicklung eines Handlungskonzeptes zur Steigerung der Ein- Schleswig-Holstein weiterentwik- kaufsattraktivität und der Erlebnisvielfalt in der Kieler Innenstadt keln und als Ort für erlebnisorien- und die Verknüpfung von Einkauf mit anderen Attraktivitäten Kiels tierten Einkauf und Freizeitspaß mit unverwechselbarem Charakter gestalten Tourismus weiterentwickeln, • Entwicklung neuer touristischer Projekte mit maritimem Bezug insbesondere durch Nutzung der in Zusammenarbeit mit den zahlreichen Kompetenzzentren Kiels maritimen Potenziale 14
Handlungsschwerpunkt Handlungsbeschreibung 1 Den Messe-, Kongress- und • Ausbau der Tagungs- und Kongresskapazitäten Veranstaltungsstandort Kiel • Gezielte, verstärkte Werbung für Kiel als attraktiven Tagungs- ausbauen standort mit Full-Service-Angeboten I Potenziale des Hafens • Ausreichende Flächenvorsorge für hafenwirtschaftliche insbesondere im Fähr- und Nutzungen Kreuzfahr-Segment aktivieren • Weiterentwicklung der Terminalinfrastruktur im Stadthafen hin- sichtlich der Abfertigungskapazität für größere Schiffe sowie für steigendes Passagieraufkommen mit wachsenden Ansprüchen II Kiel als bedeutenden Werften- • Unterstützung aller zur Verfügung stehenden formellen und standort erhalten informellen Strategien zur Sicherung des Werftenstandortes Kiel Kiel als Bundeswehrstandort/ • Die Bundeswehr (Marine) ist weiterhin als ein maßgeblicher Marinestützpunkt erhalten und Standortfaktor für Kiel zu unterstützen. III stärken Für nachfragende Unternehmen • Erhalt und Erwerb geeigneter Flächen für verschiedene Nutzun- Flächen unter Vorrang der Innen- gen und Maßnahmen zur Gestaltung der Flächen entsprechend entwicklung zeitnah bereitstellen ihrer jeweiligen Funktion (Wirtschaft, Erholung, Wohnumfeld/Standortfaktor, Ökologie etc.) IV V VI VII 15
ááá Wettbewerbsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen ááá Kiel ist/hat ... ... ein Arbeitsplatzangebot, das eine Vielzahl von modernen Arbeitsplätzen in den unterschiedlichsten Bereichen umfasst. Insbesondere im Dienstleistungssektor sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze mit hoher Qualifikation entstanden. ááá Kiel muss/braucht ... ... zur Schaffung von wettbewerbsfähigen Arbeits- und Ausbildungsplätzen ein Erstausbildungs- und Weiterbildungsangebot vorhalten, dass eine zu- kunftsorientierte Aus- und Weiterbildung erlaubt. Dies gilt sowohl in traditionellen wie auch in zukunftsorientierten Berufen. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... in enger Zusammenarbeit mit allen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen für bedarfsgerechte wettbewerbsfähige Aus- und Fortbildungsplätze sorgen. In eigenen Einrichtungen werden dafür entsprechende Mittel bereitgestellt. ááá Nutzen/Effekte: • Bessere Ausbildung führt zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt • Hochqualifizierte Arbeitskräfte sind für innovative Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor • Stärkung der Wirtschaftsleistung ááá Handlungsbeteiligte: Aus- und Weiterbildungseinrichtungen 16
ááá Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen verbessern 1 I II ááá Kiel ist/hat ... ... nach einer breit angelegten Umfrage der IHK-Organisation bei Unternehmen über die Standortattraktivität in Deutschland gute regionale Standortbedingungen. Dabei ist die Höhe der Hebesätze für Gewerbesteuer und Grundsteuer B eine stand- ortpolitische Orientierungshilfe für ansiedlungs- oder umsiedlungsinteressierte Unternehmen, da die Hebesätze traditionsgemäß in den Landkreisen niedriger III sind als in den kreisfreien Städten. IV ááá Kiel muss/braucht ... ... neben konkurrenzfähigen Steuersätzen Rahmen- bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, die eine Neuansiedlung bzw. ein Verbleiben am Standort Kiel begünstigen. V ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... sich aktiv dafür einsetzen, dass der Schwerpunkt der Existenzgründungs- förderung auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelegt wird. Außerdem wird sich die Landeshauptstadt Kiel für eine gründerfreundliche Ausgestaltung der Förderinfrastruktur und der Finanzierungsbedingungen beim Land einsetzen. VI ááá Nutzen/Effekte: Verbesserte Ansiedlungsbedingungen machen den Standort Kiel konkurrenzfähiger. VII ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, Land, KMU’s 17
ááá Bestandspflege und Gründerservice intensivieren ááá Kiel ist/hat ... ... auf lokaler Ebene mit der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH (KiWi) und auf Landesebene mit weiteren verschiedenen Wirtschaftsförde- rungsagenturen gute Voraussetzungen, um eine umfassende Bestandspflege sowie einen praxisgerechten Gründerservice anbieten zu können. Das hat in der Vergangenheit zu einer über dem Bundes- durchschnitt liegenden Unternehmensgründungsquote geführt. ááá Kiel muss/braucht ... ... eine vorausschauende Begleitung von Unternehmen bei ihrer Entwicklung. Nur wenn bereits im Vorfeld von Erweiterungsplänen Kontakte zu den Unternehmen bestehen, können optimale Voraus- setzungen zum Erhalt vor Ort geschaffen werden. Bei Existenzgründungen sind vielerlei Vorschriften zu beachten. Daher ist eine umfassende und einheitliche Beratung und Hilfe- stellung aus einer Hand notwendig. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... sich nachdrücklich dafür einsetzen, dass die bestehenden Institutionen (z. B. KiWi und Landeseinrichtungen) verstärkt miteinander kooperieren, um eine intensivere Bestandspflege zu ermöglichen. Um Unternehmensgründungen weiter zu verbessern, wird die Landeshauptstadt Kiel die gesamte Beratung und Betreuung in die Hand der KiWi legen, um für die Existenzgründerinnen und Existenzgründer optimale Gründungsvoraussetzungen zu schaffen. ááá Nutzen/Effekte: • Abwanderungen werden verhindert, vor Ort werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. • Existenzgründungen finden in Kiel statt und nicht woanders. ááá Handlungsbeteiligte: KiWi, Landeseinrichtungen zur Wirtschaftsförderung 18
1 ááá Kiel als Zentrum für Dienstleistungen mit Osteuropakompetenz etablieren I ááá Kiel ist/hat ... ... durch Pflege und Ausbau von Verbindungen in den gesamten Ostseeraum schon seit den frühen 70er Jahren, eine hohe internationale Kompetenz und Akzeptanz erworben. Neben den Städtepartnerschaften sind die vielfältigen Ostseeorganisationen, wie z. B. die Konferenz der Subregionen der Ostsee (BSSSC), der Ostseerat der Außenminister (CBSS) und die Ostsee-Parlamentarierkonferenz (BSPC), für Kiel von Bedeutung. II ááá Kiel muss/braucht ... ... den hierdurch entstandenen „guten Ruf“ aufrecht erhalten und weiter verbessern. Die Mitgliedschaften in der UBC (Union of the Baltic Cities) und der Hanse der Neuzeit sollen zukünftig noch mehr genutzt werden, um den Standort Kiel und die K.E.R.N.- III Region stärker als bisher zu präsentieren. Des Weiteren sollen verstärkt Verknüpfun- gen zu den Initiativen und Aktivitäten der Landesregierung aufgebaut werden. IV V ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die Zusammenarbeit mit den Partnern aus dem Ostseeraum auch weiterhin auf allen Gebieten verstärkt vorantreiben mit dem Ziel, dass sich für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation ergibt. Schwerpunkte werden wirtschaftliche und kulturelle Kooperationen sein, die Zusammenarbeit von Bildungs- und Technologieeinrich- VI tungen. Dazu wird bei der KiWi der Bereich Ostseekooperation verstärkt. ááá Nutzen/Effekte: • Stärkung der Wirtschaftskraft VII • Verbesserung des Images der Landeshauptstadt Kiel ááá Handlungsbeteiligte: KiWi, Ostseekooperationspartner, Bildungs- und Technologie- einrichtungen in den Partnerländern, IHK 19
ááá Kiels Image als wirtschaftsfreundlicher Standort verbessern ááá Kiel ist/hat ... ... weltweit bekannt durch den Nord-Ostsee-Kanal (Kiel-Kanal) und durch die traditionsreiche Kieler Woche, dem größten Segelsport- ereignis der Welt. National genießt Kiel aufgrund der Luft- und Wasserqualität einen guten Ruf. Kielerinnen und Kieler leben gern in ihrer Stadt, die sich von der Werft- und Marinestadt zur Stadt mit zunehmendem Dienst- leistungscharakter wandelt. Zunehmend wird Kiel als Standort von mittelständischen Unternehmen der neuen Technologien wahr- genommen. ááá Kiel muss/braucht ... ... nach außen in einem einheitlichen Erscheinungsbild auftreten. Die wirtschafts- freundlichen Strukturen müssen in der Standortwerbung als das herausragende Merkmal hervorgehoben werden. Die Landeshauptstadt Kiel muss in ihrem Standort-Portfolio verstärkt auf die Anforderungen des modernen Wettbewerbs der (Küsten-) Städte eingehen. Die unterschiedlichen Kräfte in der Stadt sind zu bündeln und Kiel ist als welt- offenes Tor Europas für Skandinavien und den gesamten Ostseeraum zu profilieren. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die einzelnen Kräfte in einer neuen Marketinggesellschaft mit klar formulierten Aufträgen bündeln. Die Imagekampagne der Landeshauptstadt Kiel wird verbessert und langfristig fortgeführt unter verstärkter Einbindung nichtstädtischer Partner. Die Entwicklung strategischer Partnerschaften, z.B. mit der MAKS (Marketing-Kooperation Städte in Schleswig-Holstein) und der K.E.R.N.- Region und den wissenschaftlichen Fakultäten in Kiel und der Region wird verstärkt. ááá Nutzen/Effekte: • Die Bündelung der Kräfte führt dazu, dass Kiel als einheitliches Ganzes nach außen auftritt. • Die Standort-Profilbildung dient dazu, im Wettbewerb in bestimmten Wirtschaftsbereichen bessere Entwicklungschancen zu sichern. ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, strategische Partner, Regionalverbände 20
ááá Kooperationen mit regionalen und 1 überregionalen Partnern erhalten und intensivieren ááá Kiel ist/hat ... ... intensive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verflechtungen mit der Region und dem näheren Umland. Die Menschen in Kiel und der Region, die Wirtschaft und I die Gäste orientieren sich kaum noch an Gemeindegrenzen. ... die globalen Herausforderungen zu meistern. Im internationalen Wettbewerb wird Kooperation ein zunehmend bedeutsamer Standortfaktor, vor allem, wenn es um die Akquisition von Unternehmen geht, die aus Flächenverfügbarkeitsgründen gar nicht mehr im Stadtgebiet untergebracht werden können. II ááá Kiel muss/braucht ... ... eine Stärkung des Standortes durch weiteren Ausbau der Stadt-Umland- Beziehungen bei gemeinsamen, insbesondere flächenintensiven Unternehmens- ansiedlungen sowie der Weiter- entwicklung der Kooperation mit der Metropolregion Hamburg. III ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die Zusammenarbeit mit den Partnern auf verschiedenen Ebenen intensivieren, z. B. Wirt- IV schaftsförderung, Ansiedlung von Unternehmen usw. Durch Initiierung und Durchführung von überregionalen und multinationalen Förderpro- jekten wird Kiel engere Beziehungen anhand konkreter Projekte zu Partnern in der Region und im Ausland knüpfen. V Beispiel für interkommunale Kooperation: Gemeinsames Wohn- und Gewerbegebiet VI ááá Nutzen/Effekte: Altenholz – Dänischenhagen – Kiel Durch die gemeinsame Entwicklung und Durchführung von Projekten werden die Unternehmen am Wirtschafts- standort Kiel international konkurrenzfähiger. VII ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, regionale Wirtschaftsförde- rungsgesellschaften, Umlandgemeinden 21
ááá Kiel als Zentrum für Ausbildung und Qualifizierung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln ááá Kiel ist/hat ... ... das Zentrum für Aus- und Weiterbildung in Schleswig-Holstein. Mit Universität, Fachhochschulen, Berufsschulen und zahlreichen weiteren Aus- und Weiterbildungseinrichtungen hält die Landeshauptstadt von der Erstausbildung bis zum „lebenslangen Lernen“ ein vielfältiges Angebot vor. ááá Kiel muss/braucht ... ... entsprechend den demografischen Veränderungen die Angebote der Aus- und Weiterbildung weiterentwickeln und den veränderten Anforderungen anpassen. Dabei muss zielgruppenorientiert vor Christian-Albrechts-Universität Kiel allem auf zukunftsorientierte Berufsfelder wie z. B. Bereiche der Tele- kommunikation und Elektronik besonderer Wert gelegt werden. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... entsprechend den demografischen Veränderungen die Angebote der Aus- und Weiterbildung weiterentwickeln und den veränderten Anforde- rungen anpassen. Dabei muss zielgruppenorientiert vor allem auf zukunftsorientierte Berufs- felder wie z. B. Bereiche der Telekommunikation und Elektronik besonde- rer Wert gelegt werden. ááá Nutzen/Effekte: Durch zielgerichtete bessere Ausbildungs- und Weiterbildungs- angebote bestehen für den Wirtschaftsstandort bessere Voraus- setzungen für ein optimales Arbeitskräfteangebot zur Ansiedlung neuer Firmen. Studierende in der Landeshauptstadt Kiel (Quelle: Die genannten Hochschulen) Winter- Studierende davon: semester gesamt CAU Fachhochschule Muthesius ááá Handlungsbeteiligte: 1996/1997 28.445 22.843 4.976 626 Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, 1997/1998 27.963 22.407 4.890 666 Land Schleswig-Holstein 1998/1999 26.751 21.267 4.870 614 1999/2000 25.882 20.413 4.871 598 2000/2001 25.310 19.603 5.072 635 2001/2002 25.290 19.480 5.166 644 2002/2003 25.823 19.845 5.313 665 2003/2004 26.601 20.413 5.465 723 2004/2005 27.081 20.860 5.515 706 2005/2006 27.124 21.198 5.325 601 22
ááá Wachstumschancen der für Kiel 1 relevanten Wirtschaftsbereiche nutzen ááá Kiel ist/hat ... I ... bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Wirtschaftsbereichen Wachstumschancen genutzt, um in zukunftsträchtigen Branchen neue Unternehmen anzusiedeln. Bedingt durch Kiels Lage am Wasser lagen die Schwerpunkte bei der maritimen und marinen Wirtschaft. II ááá Kiel muss/braucht ... ... eine systematische Erhebung und Feststellung der Potenziale im Biotechno- logie- und Gesundheitsbereich, um dann gezielt Unternehmen dieser Branchen in Kiel ansiedeln zu können und Unterstützung beim Aufbau von neuen Märkten für deren Produkte zu leisten. III Außerdem ist der Forschungsstandort Kiel als heraus- ragenden Standort im Bereich Meeresforschung zu stärken. IV ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung besonders in den o. g. Bereichen inten- sivieren, um vermehrt Firmen aus diesen zukunftsträchtigen Branchen anzusiedeln. V Ansiedlungsstandorte sind schwerpunkt- mäßig der Wissenschaftspark und der Seefischmarkt. VI áá Nutzen/Effekte: Betriebe in Wachstumsbranchen bieten neue und sichere Arbeitsplätze. Zentrum für maritime Technologie und Seefischmarkt ZTS GmbH VII ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, KiWi, Universität, Fachhochschule 23
ááá Kiel als die Einkaufsstadt in Schleswig-Holstein weiterentwickeln und als Ort für erlebnisorientierten Einkauf und Freizeitspaß mit unverwechselbarem Charakter gestalten ááá Kiel ist/hat ... ... als Oberzentrum das bedeutendste Einzelhandelszentrum in Schleswig-Holstein. Diese oberzentrale Bedeutung konnte in den letzten Jahren durch Ansiedlung neuer und Erweiterung bestehender Einzelhandelseinrichtungen weiter gefestigt werden. ááá Kiel muss/braucht ... ... durch vorausschauende Planung den ständig sich ändernden Anforderungen im Einzelhandelssektor offensiv begegnen, um auch in Zukunft seine Attraktivität als bedeuten- des Handels- und Dienstleis- tungszentrum in Schleswig-Holstein in einem schärfer werdenden Wettbewerb zu erhalten und auszubauen. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... ein Handlungskonzept zur Steigerung der Einkaufsattraktivität und der Erlebnisvielfalt der Kieler Innenstadt mit der Verknüpfung von Einkauf mit anderen Attraktivitäten Kiels entwickeln. Außerdem werden die „Nahversorgungsfunktionen“ der Stadtteil- Spielkiste in der Holstenstraße zentren an die veränderten Gegebenheiten des demografischen Wandels angepasst und weiter ausgebaut. ááá Nutzen/Effekte: Arbeitsplätze im Einzelhandel werden gesichert bzw. neu eingerichtet. Zusätzliche Steuereinnahmen für die Stadt. ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, IHK, Einzelhändler, Dienstleister und Eigentümer der Innenstadt als Akteure 24
ááá Tourismus weiterentwickeln, 1 insbesondere durch Nutzung der maritimen Potenziale ááá Kiel ist/hat ... ... durch seine einzigartige Lage am Wasser ein beliebter und vielbesuchter Tourismus- I ort. Der Tourismus ist somit Einnahmequelle für eine Vielzahl von Branchen, wie dem Einzelhandel, privaten Dienstleistern sowie Betrieben in den Bereichen Freizeit, Verkehr und Kommunikation. Durch den Tourismus werden in beträchtlichem Umfang Investitionen veranlasst. Werden diese Investitionen gleichzeitig zur Steigerung der touristischen Attraktivität getätigt, tragen sie nicht nur erheblich zur strukturellen Weiterentwicklung des Stand- ortes, sondern auch zur positiven Außenwirkung bei. II ááá Kiel muss/braucht ... ... seine Bemühungen verstärken, die positiven Entwicklungen im Tourismus zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze zu nutzen. Dabei trägt die Stärkung des Tourismussektors zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Schaffung III von Arbeit und Einkommen für die Bürgerinnen und Bürger bei. Insbesondere der Städtetourismus zählt zu den expandierenden Segmenten des Tourismus, und die Landeshauptstadt Kiel muss sich in diesem Segment noch stärker positionieren. Sie braucht verstärkt Angebote, um die Touristen zu einer längeren Verweildauer zu animieren. IV Das wachsende Segment des Fähr- und Kreuz- fahrer-Tourismus erfordert von Kiel zusätzliche Anstrengungen, um gegenüber dem Konkurrenz- standorten an der Ostsee nicht ins Hintertreffen zu geraten. V ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die Handlungsempfehlungen des im Februar 2003 Alter Bootshafen beschlossenen Tourismuskonzepts umsetzen und im Rahmen der Neuorganisation des Marketingbereichs die Tourismuswerbung zielgruppenorientiert verstärken. Dabei sollen insbesondere Tages-, Tagungs-, Fähr- und Kreuzfahrer-Touristen angesprochen werden. VI ááá Nutzen/Effekte: • Zusätzliche Touristen führen zu zusätzlichen Arbeitsplätzen. • Positives Stadtimage im In- und Ausland VII ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, Tourist Information Kiel e. V., Kiel-Marketing e. V. 25
ááá Den Messe-, Kongress- und Veranstaltungsstandort Kiel ausbauen ááá Kiel ist/hat ... ... bereits heute ein bedeutender Kongress- und Veranstaltungsstandort im Norden Deutschlands. Zahlreiche Fachkongresse finden regelmäßig mit großer Beteiligung in Kiel statt. Veranstaltungen der verschiedensten Art mit ganz unterschiedlichen Publikumsansprüchen werden in Kiel in Veranstaltungsorten jeder Größe erfolgreich durch- geführt. ááá Kiel muss/braucht ... ... die vorhandenen Kapazitäten bedarfs- gerecht an die zukünftigen Anforderungen anpassen. Außerdem muss nach außen verstärkt für den Standort Kiel als Messe-, Kongress- und Veranstaltungsort Ostseehalle Kiel mit einem ganzheitlichen Konzept geworben werden, um zusätzliche Besucherinnen und Besucher zu akquirieren. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... einerseits durch Neuorganisation der Tourismus- und Stadtmarketingaktivitäten die Werbung für Kiel als attraktiven Tagungsstandort intensivieren und zielge- richtet auf bestimmte Personengruppen ausrichten. Außerdem wird sich die Landeshaupt- stadt Kiel dafür einsetzen, dass eigene bzw. private Veranstaltungseinrichtungen an die zukünftigen Bedarfe angepasst werden. ááá Nutzen/Effekte: Durch verstärkte Werbung für den Standort kommen mehr Gäste, die der örtlichen Wirtschaft zusätzliche Einnahmen bringen. ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, Tourist Information Kiel e. V., Kiel-Marketing e. V. 26
ááá Potenziale des Hafens insbesondere im 1 Fähr- und Kreuzfahr-Segment aktivieren ááá Kiel ist/hat ... ... heute mit seiner attraktiven Innenstadtlage einer der bedeutendsten Fähr- und Kreuz- fahrerhafen an der Ostsee. Die Fährlinien nach Skandinavien und in die östliche Ostsee I verzeichnen fast kontinuierlich ständige Zuwächse. Parallel dazu wurden die Hafeneinrichtungen kontinuierlich ausgebaut und den veränder- ten Gegebenheiten angepasst. II ááá Kiel muss/braucht ... ... sich rechtzeitig auf wirtschaftliche Entwicklungen und geänderte Marktsituationen einstellen, damit der Kieler Hafen seine Wettbewerbsposition im Ostseeraum behaupten, stärken und weiter ausbauen kann. Denn der Kieler Hafen ist ein wichtiger, zukunfts- fähiger Bestandteil der maritimen Wirtschaft in Kiel. Hierfür ist eine nachhaltige, aber auf „die Spezialitäten-Kompetenz“ des Kieler Hafens III „maßgeschneiderte“ Hafenentwicklungs- politik unbedingt erforderlich. IV ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... daher ausreichende Flächenvorsorge für hafenwirt- schaftliche Nutzungen betreiben, insbesondere die Terminalinfrastruktur im Stadthafen hinsichtlich der Abfertigungskapazität für größere Schiffe sowie für steigendes Passagieraufkommen mit wachsenden V Ansprüchen weiterentwickeln. Mit dieser Zielrichtung wird sich die Stadt verstärkt um die Ansiedlung von hafennahem Gewerbe bemühen. VI ááá Nutzen/Effekte: Ein erhöhtes Passagieraufkommen bedeutet für die örtliche Wirtschaft zusätzliche Umsätze und damit auch zusätzliche Arbeitsplätze vor allem im hafennahen Dienstleistungssektor. ááá Handlungsbeteiligte: VII Landeshauptstadt Kiel, Seehafen Kiel; Tourist Information Kiel e. V., Kiel-Marketing e. V. 27
ááá Kiel als bedeutenden Werftenstandort erhalten ááá Kiel ist/hat ... ... seit vielen Jahrzehnten einer der bedeutendsten Werftstandorte Norddeutschlands. Dabei haben sich die Werften stets den wirtschaftlichen und struktu- rellen Änderungen angepasst. Obwohl die Zahl der Arbeitsplätze dabei stark abge- nommen hat, verfügt Kiel nach wie vor über mehrere renommierte Werften, die sich auf die Wachstums- Segmente im Schiffbau spezialisiert haben. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren Firmen, die sich mit modernem Yachtbau befassen, da es dafür erheblich Wachstumspotenziale gibt. ááá Kiel muss/braucht ... ... auch weiterhin moderne Werften, die zukunftsfähige Produkte für den inter- nationalen Markt herstellen. Zusammen mit einer umfangreichen Zulieferindustrie stellen diese Unternehmen der maritimen Wirtschaft auch in Zukunft eine Vielzahl von Arbeitsplätzen mit hoher Qualifikation. ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... sich einerseits auch weiterhin dafür einsetzen, dass die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen im Schiffbau auf dem internationalen Markt abgebaut werden. Andererseits wird die Stadt die örtlichen Bedingungen für die Werften versuchen so zu gestalten, dass die Unternehmen eine möglichst optimale Infrastruktur vorfinden. ááá Nutzen/Effekte: Werftindustrie und Zulieferer bleiben wichtiger Wirtschaftsfaktor. ááá Handlungsbeteiligte: Landeshauptstadt Kiel, Werften und Zulieferer als Beteiligte 28
ááá Kiel als Bundeswehrstandort/Marinestützpunkt 1 erhalten und stärken ááá Kiel ist/hat ... ... im Zuge der Umorganisation der Bundeswehr seit Mitte der 90er Jahre gut die Hälfte seiner damals vorhandenen militärischen und zivilen 12.000 Dienstposten verloren. I Die im Jahr 2005 beschlossene Reduzierung von Bundeswehrliegenschaften ergab für Kiel keine weitere Reduzierung sondern durch Zu- und Abgang „unterm Strich“ noch einen leichten Anstieg der Anzahl der Bundeswehrposten. Das jetzt gültige Konzept bietet Kiel mit der etwa gleich bleibenden Anzahl eine gute Grundlage für weitere Planungen. II ááá Kiel muss/braucht ... ... auch weiterhin Marinestützpunkt bleiben, da an jedem Dienstposten zahl- reiche zivile Zulieferer und Dienstleister hängen. Hinzu kommt, dass Kiel als Schwerpunkt wehrtechnischer Industrie im Norden den noch nicht III abgeschlossenen Strukturwandel in diesem Industriezweig hin zu zivilen Produkten weiter unterstützen wird, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. IV V ááá Kiel wird ... (Maßnahmen) ... die schon in den letzten Jahren deutlich verbesserten Kontakte zur Bundeswehr weiter vertiefen. Die Stadt wird sich dafür einsetzen, dass der Kieler Stütz- punkt seine nun wieder erreichte Bedeutung beibehält. VI ááá Nutzen/Effekte: Der Marinestützpunkt Kiel bleibt für die Stadt und die Region ein wichtiger Wirtschafts- und Arbeitplatz-Faktor. VII ááá Handlungsbeteiligte: Marinestützpunkt Kiel-Wik Landeshauptstadt Kiel, Marine 29
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