50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de
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März 2011 September 2014 Zeitung für die Folsterhöhe Zeitung für die Folsterhöhe 50 Jahre Folsterhöhe! 1964 - 2014 Ein neues Plakat zeigt die Vielfalt auf der Folsterhöhe In den 60ern war die Folsterhöhe ein Vorzeigeviertel - Postkarten wie diese gingen von Saarbrücken in alledazu - mehr Welt auf Seite 4
Von der Kuhweide...... Seit 1964, manche erst 1965, also Straße zur Verfügung stellte, sich gerade im Bau sind, werden pro Tag ausrichtung im Wohnbereich seit rund 50 Jahren stehen sie, die mit der Fertigbauweise einverstan- zwischen 3 und 5,5 Wohnungen – boten in den sechziger Jah- 9 Wohnblocks, 6-bis 16geschos- den erklärte und das Ganze als So- schlüsselfertig hergestellt. ren einen vergleichsweise hohen sige Hochhäuser, die heute die fortmaßnahme bezeichnete. Folsterhöhe darstellen. Blicken wir zurück in die Zeit vor 1963, Der Mangel an geeignetem Bau- als das ganze Gebiet noch Acker- gelände innerhalb der damaligen fläche, grüne Wiese war und wie Grenzen der Landeshauptstadt es überhaupt zur Entstehung der Saarbrücken machte sich Anfang Hochhaussiedlung kam. der 1960er Jahre immer stär- Im Zweiten Weltkrieg wurden in ker bemerkbar. Eine nachhaltige Saarbrücken viele Wohnhäuser Lösung versprach man sich von zerstört. Die Folge war ein aku- der Bebauung der Folsterhö- ter Wohnraum-Mangel über viele he – die Bebauung des Höhen- Jahre hinweg. Wiederaufbau und rückens war Aufgabe der SGS. Neuansiedlung von Industrie und Die Saarbrücker gemeinnützige Wirtschaft brachten einen Bevöl- Siedlungsgesellschaft baute nach kerungszuwachs und verschärften französischem Vorbild 948 Woh- die Wohnungsnot weiter. Anfang nungen mit der Baufirma Camus der sechziger Jahre beschloss man & Dietsch in Plattenbauweise in den Bau einer Hochhaussiedlung den Jahren 1963 und 1964. Ge- zwischen dem Deutsch-Französi- baut wurde übrigens auf der Hab- Das Projekt machte Furore – eine Komfort: Kleinküchen, sanitä- schen Garten und der Grenze. sterhöhe. Die „Namensgeberin“ Ausstellung, die die verschiede- re Anlagen, großer Wohn- und Ausschnitte aus Planungsunter- Folsterhöhe liegt in unmittelbarer nen 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen Essraum, helle Schlafzimmer, lagen und aus Artikeln der Saar- Nachbarschaft. Das Motto lau- möbliert vorstellte, zog insgesamt zentrale Warmwasserversorgung, brücker Zeitung aus der Zeit von tete damals: „Gesunder und be- 20.000 Besucher an. Was sie hier Fernwärme und Aufzüge sorg- 1963 bis 1965 vermitteln eine zahlbarer Wohnraum für breite unter sozialem Wohnungsbau ten für wohnliche Annehmlich- Ahnung von der Notwendigkeit Schichten der Bevölkerung“. vorfanden, war für damalige Ver- keiten. Der Bau der Folsterhöhe dieses Projektes, seiner schnellen Der Gesamtplan sah eigentlich hältnisse geradezu Komfort – und war öffentlich gefördert, so dass Umsetzung und der Begeiste- vor, in einem zweiten und drit- das zu einem Mietpreis von 1,80 die Belegung an Vorgaben wie rung, dem Elan der ersten Jahre, ten Abschnitt dann – ähnlich wie DM pro Quadratmeter. Übrigens Mindestfamiliengröße und Ein- aber auch von den ersten sich ab- dem Eschberg- neben den Hoch- haben die Kosten das Ziel sogar kommensgrenzen gebunden war. zeichnenden Problemen. häusern auch noch kleineren unterschritten und deshalb konn- Die Wohnlage direkt neben dem Mietwohnungs- und Eigentums- te sogar noch ein Elektroherd für Deutsch-Französischen Garten, Saarbrücker Zeitung (Rückblick wohnungsbau bis hin zu Eigen- die Küchen gekauft werden – ein umgeben von Waldflächen, war August 1982) heimen anzusiedeln- was dann Umstand, der angesichts heutiger sehr beliebt und bot ein gutes Die Nachkriegszeit des erdrücken- aber nie umgesetzt wurde. Großbauprojekte kaum vorstell- Wohnklima. den Wohnungsmangels, der Not- bar ist! quartiere in Kellern, Mansarden, Saarbrücker Zeitung 1963: 50 Jahre alt ist die Folsterhöhe Wohnwagen, in unzumutbarer Die Planungsvorbereitungen nah- Die Wohnungen – viele mit Süd- und in diesen fünfzig Jahren sind Enge….die Jahre, als ein tägli- men etwa ein halbes Jahr in An- cher Strom von Menschen über die spruch….im Juli 1962 wurden Impressum „Zonen“-Grenze kam. Und jede die Baugesuche eingereicht, und bis Familie erhoffte sich als Ausgangs- Ende des Jahres war auch der Ver- punkt zu einem neuen Leben eine trag mit Firma Camus-Dietsch un- Wohnung. Eine Erhebung von ter Dach und Fach….. Im Dezem- Herausgeber: Kontaktzentrum Folsterhöhe des 1961 ergab, dass für 1.284 Haus- ber 1962 wurde allerdings schon Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V., halte ganz dringender Bedarf be- die Produktion der Großplatten in Hirtenwies 11 • 66117 Saarbrücken stand… Die wirtschaftliche Zahl der Fabrik Marienau aufgenom- Telefon (0681) 5 64 29 • Telefax (0681) 5 84 84 81 der Wohnungssuchenden war aber men… eMail-Adresse: caritasfolsterhoehe@quarternet.de um das Vielfache höher, weil Tau- sende von Familien aus dem zu- Saarbrücker Zeitung März Redaktion: Claudia Bickel, Karin Löwenbrück-Massonne (V.i.S.d.P.) nächst bezogenen Provisorium her- Mitarbeiterinnen: Anette Becker, Jutta Trémezaygues, Elisabeth aus wollten. 1964 : Lauf Auflage: Sonderausgabe 2000 Stück Saarbrücker Zeitung 1963: Täglich rollen 140 Betonplatten Druck: COD, Saarbrücken über die deutsch-französische Gren- Der Wolkenkratzer erscheint vierteljährlich. Er wird kostenlos an Einen entscheidenden Schritt zu ze an der Goldenen Bremm…. Und alle Haushalte der Folsterhöhe verteilt. Namentlich gekennzeichnete dem Projekt Folsterhöhe hat die täglich werden auf der Großbaustel- Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Stadt 1962 getan, als sie das stadt- le die 140 Platten montiert… Und Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist Donnerstag, 27.11.14 eigene Grundstück an der Metzer je nach Größe der Wohnungen, die Seite 2
zum modernen Hochhausviertel viele Menschen hier eingezogen, born und Königs- aber auch wieder weggezogen. Es bruch kamen erst gibt sie aber noch: die Erstmieter- später. Doris Sicks Familien, Männer und Frauen der erzählt uns, dass sie ersten Stunde, die 1964 hier ein- vorher in Malstatt gezogen sind und nach 50 Jahren gewohnt habe und noch immer hier wohnen – einige dann mit ihrem sogar noch in der gleichen Woh- Mann und den 6 nung, in die sie damals,1964, ein- Kindern eine grö- gezogen sind. So ist es bei Doris ßere Wohnung ge- Sicks, heute 82 Jahre alt: sie ist sucht und auf der Folsterhöhe gefun- den habe. Es habe ihr von Anfang an gut gefallen hier- wenn auch alles cker oder Fernwärme-Heizung. und Wege und den sukzessiven noch Großbaustelle war, der Auf- Dennoch war nicht alles „eitel Aufbau der nötigen Infrastruktur zug noch gar nicht eingebaut war Sonnenschein“ – von Beginn an – siehe Kapitel „von der Well- und die Gehwege noch mehr oder gab es selbstverständlich auch blechbude zum Discounter“. weniger Schlammpfade waren. schon Probleme und technische Ende der achtziger Jahre war Ähnliches berichtet auch Ingrid Mängel: dann die Folsterhöhe wieder im Geib, die mit ihrem Mann Karl Saarbrücker Zeitung Februar Focus von Planern und Städte- damals in das „Neubaugebiet 1965: bauern. Wiederum war Woh- Metzer Landstraße“ in Block 6c, Alle zufrieden? Nein, mit dem nungsnot die Ursache: Tausende Eingang 5 einzog und heute, nach warmen Wasser klappt es nicht. Wohnungssuchende standen bei 50 Jahren noch immer ins Schwär- Das Bad am Samstagabend ist der SGS auf der Warteliste. men kommt: Sie hatte vorher mit vor allem in den höheren Stock- Doris Sicks 5 Personen in einer 2 ½ Zimmer- werken schon längst nicht mehr Ein städtebaulicher Ideen- Wohnung in einem Hinterhaus gesichert. Zu Spitzenzeiten ver- wettbewerb wurde bundesweit im Juli 1964 hier im Hirtenwies- gewohnt, mit Kohleheizung und teilt der Warmwasserhahn nur ausgeschrieben mit dem Auftrag 9-Geschosser eingezogen und lebt Gemeinschaftstoilette. Dann, kühles Nass…Das wird noch an die Architekten und Städ- dort nun schon seit 50 Jahren. hier auf der Folsterhöhe: „eine schlimmer wenn auch der letzte teplaner 1. Nachbesserung des Der WOLKENKRATZER hat helle, geräumige Wohnung mit Block – 16 Stockwerke mit 96 Wohnungsbestandes und Wohn- die Jubel-Mieterin in der hübsch Bad, fließend Warmwasser und Wohnungen bezogen ist….“ umfeldes und 2. Erweiterung eingerichteten Wohnung besucht. Aufzug. Ich dachte, ich wäre im Saarbrücker Zeitung September des Wohngebietes um zusätzli- Sie zeigt uns den Original-Miet- Paradies. Ja, an den Aufzug erin- 1965: che 1.100 neue Wohneinheiten. vertrag, der am 04. Juli 1964 aus- nere ich mich noch gut, was wa- Die 948 Wohnungen der Sied- An der Preisgerichtssitzung im gestellt wurde – und nun schon ren wir stolz ….“ lung Folsterhöhe werden seit Oktober 1992 nahmen übrigens Montagmittag beheizt. Kein auch 4 VertreterInnen der Fols- Luxus, denn bei Außentempe- terhöhe teil: Frau Niedermay- raturen um 10 Grad ist es in er, Herr Hodapp, Pfarrer Horst ungeheizten Räumen höchst Heydt und Claudia Bickel vom ungemütlich….Sehr ungünstig Caritas-Kontaktzentrum. wirkt sich auf der Folsterhöhe Der erste Auftrag „Nachbes- allerdings aus, dass von allen serung des Bestandes“ wurde Mietern eine Pauschale für die dann auch umgesetzt: die Neu- Heizung bezahlt werden muss, gestaltung der Eingänge an den der individuelle Verbrauch also 13-Geschossern, neue Gehwege nicht gesteuert werden kann…. und Parkflächen, die Anlage des so dass es schon oft vorgekom- neuen Brunnen- und Festplatzes, men ist, dass Wärmeüberschuss die Gestaltung der Freiflächen durch Öffnen der Fenster regu- zwischen den Hochhäusern. liert wird. Keine gute Lösung, Von der Umsetzung des 2. Teils, möchte man sagen, wenn auf nämlich die Folsterhöhe um diese Weise Geld zum Fenster 1000 Wohnungen zu vergrö- hinauszieht…“ ßern, also quasi zu verdoppeln- nahm man dann Abstand, aus fast zu einem historischen Doku- In den 60er Jahren war es nun In den beiden folgenden Deka- vielerlei Gründen, hauptsächlich ment geworden ist. Metzer Str. mal „chic und in“ im Hochhaus den beschränkte sich Bautätig- wohnungswirtschaftlicher und Block 9b, Eingang III steht da zu zu leben und die Annehmlichkei- keit und Maßnahmen dann auf finanzieller Art. lesen. Die drei Straßennamen der ten des damals modernen Luxus das Wohnumfeld, die Grünan- Folsterhöhe: Hirtenwies, Vogels- zu genießen wie z.B. Müllschlu- lagen, die Verkehrserschließung Fortsetzung auf Seite 4 Seite 3
Fortsetzung von Seite 3 der sechs- und neungeschossi- Hauseingangsbereich sorgen und getische Sanierung des Hauses gen Wohnhäuser, aufwändige für alle Besucher und Bewohner – womit jährlich Energiekosten Ende der neunziger Jahre setzte Wärmedämm-Maßnahmen so- als Ansprechpartner rund in Höhe von rund 46.000 Euro die Saarbrücker gemeinnützige wie die Sanierung der Balkone um die Uhr präsent sein. eingespart werden sollen. So Siedlungsgesellschaft weitere lassen die Wohnhäuser in neuem In den ersten Jahren wurden Fassade, Keller- Umbaumaßnahmen auf der Glanz erstrahlen. wurden dann auch decke und Dach Folsterhöhe um. So wurden alle Und in den 13-Geschossern Kö- gute Erfahrungen gedämmt sowie gemacht – doch die Außentü- mittlerweile, ca. ren und Fens- 10 Jahre später ter erneuert. sind die Verträ- Darüber hin- ge gekündigt aus wurde die und die Conci- Elektroinstal- erge-Logen wie- lation auf den der geschlossen. neusten Stand gebracht, die 2013 hieß Bodenbeläge es dann: Die der Balkone „Drachen- wurden er- burg“ ist fer- neuert und tig. Die SGS die Fassade hat die Sanie- ansprechend rung ihres farbig ge- Hauseingänge neu gestaltet nigsbruch 1-5 und Vogelsborn 16-stöcki- staltet. In und die sog. Hochkeller in den 2-6 sollte mit der Einrichtung gen Hoch- 2014 ha- 13-Geschossern Königsbruch von Concierge-Logen die Mie- hauses auf ben die sowie Vogelsborn in Wohnun- terzufriedenheit spürbar anstei- der Folsterhöhe (Königsbruch 9) konkreten Vorbereitungen zur gen und Geschäfte umgebaut. gen. Die Concierges sollten die abgeschlossen. Gut 2 Millionen Sanierung des Vogelsborn begon- Weithin sichtbar ist auch die Hauseingänge überwachen, für Euro wurden investiert. Die Mit- nen. gelungene Fassadensanierung Ordnung und Sauberkeit im tel flossen vor allem in die ener- Bewohnerschaft der Folsterhöhe von 1964 - 2014 1962 waren beim Wohnungs- terhöhe eingeschult. Der 1971 be- die Mieter es erwartet hatten. Um Wohnbevölkerung der Folsterhö- amt der Stadt Saarbrücken 3.392 zogene Schulneubau der Grund- viele Verbesserungen musste lang he noch 11,6 %. Bis Juni dieses Haushalte mit 10.641 Menschen schule hatte allerdings nicht und hart gekämpft werden. Schon Jahres ist ihr Anteil auf 18,4 % als wohnungssuchend gemeldet, genug Platz für alle Kinder, sodass Ende der 1960er Jahre hatte sich gestiegen. Dabei nicht erfasst sind dazu 2.190 Haushalte mit 7.144 mehrere Klassen weiterhin in die deshalb die Interessengemein- Aussiedler, da sie als Deutsche gel- Personen als Wohnungsbedürfti- „Pavillonschule“, hinter Königs- schaft Folsterhöhe gegründet. ten und eingebürgerte Ausländer ge und 440 Haushalte mit 1.829 bruch 1-5 gingen, deren Gebäude Von den Kindern der Erstmieter mit einem deutschen Pass. Ende Personen als Obdachlose. später vom Abenteuerspielplatz sind etliche der Folsterhöhe treu der 1980er Jahre zogen mehr und Viele derer, die eine Wohnung genutzt wurden. geblieben und haben hier ihren mehr Aussiedler auf die Folster- suchten, lebten beengt in Altbau- Die Gesamtzahl der Folsterhöher eigenen Haushalt gegründet. An- höhe. Hier gab es leerstehende ten aus der Vorkriegszeit. in 1967 (einschließlich Glocken- dere sind weggezogen in Wohnge- Wohnungen und hier gab es an- wald) wird vom Amt für Ent- biete mit besserem Ruf oder bes- dere Aussiedler, mit gleicher Spra- Als schließlich im Herbst 1963 wicklungsplanung, Statistik und seren Wohnungen. che, gleichen Erfahrungen und die ersten Familien einzogen, Wahlen der Landeshauptstadt Andere Folsterhöher mit gutem man konnte sich gegenseitig hel- freuten sie sich auf helle Woh- Saarbrücken mit 3.400 Menschen Einkommen haben in anderen fen. Nach anfänglichen Schwie- nungen mit modernem Komfort, angegeben. In der Volkszählung Stadtteilen Eigentum an Haus rigkeiten haben sich viele von gerade für Familien mit Kindern von 1970 wurde die Bewohner- oder Wohnung erworben. ihnen auf der Folsterhöhe einge- eine große Erleichterung. Und schaft mit 3.276 und bereits 1978 Die Bewohner der Folsterhöhe lebt, engagieren sich im Wohnge- Kinder gab es von Anfang an nur noch auf 2243 Menschen be- sind nicht nur weniger, sie sind biet und fühlen sich hier zuhause. viele auf der Folsterhöhe. Fami- ziffert. 1987 leben wieder 2.438 auch bunter geworden. Der Anteil der Deutschen mit lien mit 7 oder 8 Kindern waren Menschen auf der Folsterhöhe. In den Anfangsjahren dürfte die Migrationsgeschichte beträgt auf keine Seltenheit. Danach nimmt die Anzahl der Bevölkerung überwiegend aus der Folsterhöhe 41 % und liegt Bis Ende 1964 (mit dem weite- Folsterhöher Bewohner rasant ab Deutschen bestanden haben. In damit weit über dem städtischen ren Zuzug von Familien) rechne- – im Jahr 2010 lebten noch 1681 einer ersten Einwanderungswelle Durchschnitt von 25,5 %. Fast te man mit 600 schulpflichtigen Menschen im Quartier und zum kamen in den 1960er Jahren ita- 67 % dieser Deutschen mit Mi- Kindern. 1968 gab das Schulamt 30.06.2014 waren es nur noch lienische Gastarbeiter, gefolgt von grationsgeschichte stammen aus die Zahl der Schüler der Klassen- 1.607 Personen. Der anfänglichen Griechen, Jugoslawen, Türken der ehemaligen Sowjetunion. stufe 1-6 mit 513 an: 301 katho- Begeisterung für das junge Viertel und Menschen aus anderen Län- Die Bewohner der Folsterhö- lische und 212 evangelische. Zum mit den schönen Wohnungen war dern, die es in der Hoffnung auf he sind nicht nur weniger und Schuljahr 1970/71wurden 127 schon früh Ernüchterung gefolgt. Lohn und Brot nach Deutschland bunter, sie sind auch älter ge- Kinder in 4 Klassen auf der Fols- Nicht alles funktionierte so wie zog. 1989 betrug ihr Anteil an der worden. Seite 4
Lebten in den Anfangsjahren vor Anteil der Älteren im Wohngebiet Entwicklung der Folsterhöher gehalten, mancher Widrigkeit allem Familien z.T. mit vielen gestiegen. 1989 waren nur 10,3% Bewohnerschaft auf. Sie sind aber zum Trotz, mit der Erfahrung, Kindern im Quartier so hat sich der Bewohner 65 Jahre und älter. kein Gradmesser für das Mitein- dass eine schöne Umgebung und im Lauf der Jahre der Anteil der Zum 30.06.2014 beträgt ihr An- ander der Menschen im Wohnge- eine gute Wohnung nur dann zur Kinder an der Bewohnerschaft teil 18,3%. Das ist zwar immer biet. „Die Folschda is en Dorf“, Heimat werden, wenn sie beglei- deutlich verringert, liegt aber noch weniger als im Stadtdurch- sagt mancher Alteingesessene, der tet sind von guten menschlichen auch heute noch höher als der schnitt, entspricht aber dem allge- seit Jahren hier lebt, viele Leu- Beziehungen, von einer gelunge- Stadtdurchschnitt. 1989 betrug meinen demographischen Wan- te kennt und sich hier zuhause nen Nachbarschaft. der Anteil der 0-14jährigen an del und der Entwicklung zu einer fühlt. Mehr als 50 „Mieter der (Zahlen: Landeshauptstadt Saar- der Bewohnerschaft noch 24,9 überalterten Gesellschaft. ersten Stunde“ werden von der brücken: Stadtarchiv, Amt für %, zum 30.06.2014 waren es nur Die angeführten Zahlen zeigen SGS eingeladen und bewirtet. Sie Entwicklungsplanung, Statistik noch 18,2 %. Parallel dazu ist der einige wichtige Aspekte in der haben dem Wohngebiet die Treue und Wahlen) Berühmtheiten und Originale Wie jedes Dorf, jede Stadt auf ihre tolle Erfolge vorzu- Interessenge- der Wiese – und .. und… viele „berühmten Töchter und Söhne“ weisen: 2013 Europa- m e i n s c h a f t andere mehr, die hier nicht alle verweist – so kann auch die Fols- meisterin und 2014 Folsterhöhe aufgezählt werden können. terhöhe Stars und Prominente DFB-Pokal-Siegerin verdient ge- „Die Folschder iss halt e Dorf“ vorweisen: Männer und Frauen, und ist laut SZ auf macht hat; Mehrere tausend Menschen sind die hier aufgewachsen sind, die dem „Weg zur abso- Frau Dr. in 50 Jahren hier eingezogen, ha- im 6er oder 13er gewohnt haben, luten Weltspitze“. Rammler, die ben hier ihre Familien gegründet, die in ihrem Beruf oder im Sport Eugen Spiridonov, erste Hausärz- sind weggezogen, manche wieder Eugen Spiridonov Spitzenplätze erreichten und zu Kunstturner, hat tin der Fols- zurückgekehrt. Sie geraten gera- Berühmtheiten wurden. bei Welt- und Euro- terhöhe und dezu ins Schwärmen, wenn sie pameisterschaften und bei den ihr Nachfolger Dr. Knittel, der von ihrer Kindheit erzählen, eini- Mike Frantz, Fußballer, wuchs Olympischen Spielen Bronze- und mehr als 25 Jahre die WehWeh- ge köstliche Anekdoten zum Bes- sogar Goldme- chen der Folsterhöher behandel- ten geben und aus ihrer jeweiligen daillen gewon- te- und nun das aktuelle Ärzte- Sicht „echte Folsterhöher Origi- nen – er lebte paar Morozov. nale“ benennen und schildern: mit der Familie Hausmeister Pospich und später „de arme Erwin“- ein Hobby- auf der Folster- Hausmeister Groß, höhe. die regelmäßig Kon- Vielleicht gibt trollgänge machten es noch mehr und für Ordnung Ber ühmthei- und Sauberkeit sorg- ten – aber ganz ten. sicher gibt es Polizist Blinn („der Mike Frantz als Schulbub auf der Folsterhöhe und heute noch viele un- Fritz mit den gelack- genannte Frau- ten Stiefeln“), Poli- auf der Folsterhöhe auf und en und Männer, die herausragende zist Hoffmann, der machte seinen Weg von der DJK Leistungen vollbracht haben in jahrelang im Polizei- da waren sie ausgebüxt: die Küh vom „armen Erwin“ Folsterhöhe, über FC Saarbrü- ihrem Beruf, in Gesellschaft, Poli- posten Folsterhöhe cken zu Borussia Neunkirchen tik, oder im Ehrenamt und deren Dienst tat und die Menschlich- Bauer, der das große Grundstück und stieg beim FC Nürnberg Leben eng mit der Folsterhöhe keit vor den Verwaltungsakt stell- gepachtet hatte (wo heute Edeka zum Bundesligaspieler auf – er verbunden war und ist. te und zuletzt KOP Klaus Geider und dm sind), dort Kühe und wechselt nun zum SC Freiburg. Was waren oder sind für Sie im Polizeibüro im Vogelsborn Pferde auf der Weide hatte. Er ist Er kommt regelmäßig „heim auf wichtige Personen, die die Fols- Lehrer der Schule werden ebenso vielen in guter Erinnerung, weil die Folsterhöhe“ und wird dann terhöhe geprägt haben, ihr ein genannt: Fräulein Koob, Rektor er oft Gemüse auf dem Groß- von vielen kleinen und großen Gesicht gegeben haben? Hild, Herr Stegemann und Rek- markt aufgekauft hatte und mit Kickern sofort erkannt und zum Bei unserer Recherche kamen auf torin Maria Hemmen. markigen Worten dann hier an „Bolzen“ animiert. diese Frage interessante Und weitere die Folsterhöher Bewohnerinnen Dzsenifer Marozsan, National- Antworten - häufig wur- wie „Turnva- verschenkte. spielerin der Deutschen Frau- den „Funktionsträger des ter Reinhold enfußballmannschaft, besuchte Folsterhöher Alltags“ ge- Jahn“, der sich Besondere Orte, Namen und Fes- hier die Grundschule. Der dama- nannt: Pfarrer, Briefträger, in der DJK te haben sich in die Erinnerung lige Rektor erinnert sich noch gut Ärzte, Lehrer, etc.. Hier F o l s t e r h ö h e geprägt, die in den Gesprächen an seine Schülerin – sie kam aus nur eine kleine Auswahl: lange enga- oft genannt werden: die Siedler- Ungarn, wo ihr Vater auch schon Pastor Dörrenbächer, der gierte, Postbo- schenke oder die Kneipe Folster- Nationalspieler war. Von der DJK sowohl beim Kirchbau als te Weber und höhe mit „Zwiwwel“ und vielen Burbach, über den. FC Saarbrü- auch bei Trompete oder K a u f m a n n wechselnden Wirten, die tollen cken wechselte sie zum 1.FFC Gitarre gerne Hand anleg- Leibrock mit Freitags-Discos im Jugendkeller Frankfurt. Sie gilt aktuell als bes- te und Pfarrer Heydt, der seiner Well- te deutsche Fußballerin und hat sich insbesondere um die Mag. Horst Heydt blechbude auf Fortsetzung auf Seite 6 Seite 5
Fortsetzung von Seite 5 Namen wie Conny, Kennedy, Politik, Bezirksrat oder in den Optimismus und Elan hat er es Stixi, Wally, Wolle fallen immer Vereinen – überall sind sehr en- gemeinsam mit vielen Mitstrei- oder später im Pavillon und JUZ wieder und gehö- gagierte Folsterhöher tern geschafft, die Folsterhöhe zu oder die jährlichen Sommerfeste ren für eingefleisch- zu finden, die durch auf der „Bronco-Ranch“. Öku- te Insider ebenso ihr jahrzehntelan- menische Sommerfeste und Pa- zur Folsterhöhe wie ges Ehrenamt (leider tronatsfeste mit dem legendären der 13er oder die oftmals viel Stress Drachenburg. und wenig Ehr) das Trotz widriger Le- Gemeinwesen Fols- bensumstände, mit terhöhe mitgeprägt denen die Folster- haben. höher Bewohner Es würde jede Zei- immer wieder zu tung sprengen, hier kämpfen haben, mit einer Aufzählung wie Einkommens- Wolle, Wolfgang Weinranck zu beginnen und vie- armut, Arbeitslo- le stillen, im Hinter- sigkeit, Krankheit, eingeschränk- grund wirkenden Kräfte würden te Teilhabemöglichkeiten – gab und werden immer wieder ver- und gibt es immer wieder Bewoh- gessen. Deshalb an dieser Stelle Lothar Bock ner, die über den eigenen Teller- – stellvertretend für alle anderen bereichern: das Vereinsleben, das Otto Böhm rand hinausschauten und sich für nur ein Beispiel: der Judoclub tolle Judoheim, die bundesweite Dibbelabbes vom Männerclub, ihre Nachbarn, ihr Umfeld, für Folsterhöhe und sein Vorsitzen- Anerkennung - und ist damit zu rund um den OB der Folschder = die Folsterhöhe engagierten. Ob der Lothar Bock. Mit seinem einem „echten Folsterhöher Ori- Otto Böhm. in den Pfarrgemeinden, in der nicht enden wollenden Einsatz, ginal“ neueren Datums geworden. Von der Wellblechbude zum Discounter Machen Sie mit uns eine Zeitreise Durchziehgummi bis zum Gips- Mittagsessen zum Mitnehmen wohner kauften sowohl dort als in die Vergangenheit der Folster- bei ihm konnte man alles kaufen. z.B. „Gefüllte“ mit Sauerkraut auch im Aktiv – Markt ein. Vor höhe. Wir gehen ins Wohngebiet Was er nicht im Lager hatte, das – alles auf Bestellung. Hier war allem Einzelhaushalte konnten und schauen uns an, wie das war hat er kurzerhand besorgt. Herr der Kunde bekannt und das für ihre Bedürfnisse besser im Ak- mit der Nahversorgung, sprich Leibrock, so berichten viele, war Warensortiment auf die Kund- tiv – Markt einkaufen, da es dort Geschäften, Post und Sparkasse. ein herzensguter, hilfsbereiter, schaft zugeschnitten. Nach der auch kleine Portionen zu kaufen Vielleicht erinnern sich noch ei- freundlicher Mann, bei dem der Schließung des A&O verkaufte gab. Der Andrang an der Fleisch- nige von Ihnen an die Anfangs- Kundendienst groß geschrieben Jungfleisch dort Getränke unter und Käsetheke war immer groß. jahre der Folsterhöhe. Die vielen dem Namen „ Die Leute erzählen noch heute, Menschen, die da lebten, hatten Getränkequelle dass es besser war, sich nicht über Hunger und Durst und der Per- Jungfleisch“. dies oder jenes zu beschweren oder sonennahverkehr war noch nicht „Berni“ lieferte gar beim Einkauf „auswärts“ z.B. so ausgebaut, dass man schnell in Sprudel, Bier etc. beim „Metzger- Räuber“ erwischt die Stadt zum Einkaufen fahren gegen einen Auf- zu werden, denn dann konnte es konnte. Nach und nach entstand preis nach Hause. passieren, dass man ziemlich lan- eine entsprechende Infrastruktur Mit Eröffnung ge in der Reihe anstehen musste. mit Geschäften, Post und Spar- von ALDI be- Durch den Neubau des großen kasse. Die Geschäfte und Dienst- kam Jungfleisch Edeka-Marktes Fuchs und des leister belebten die Mitte im 1988 Konkur- Drogeriemarktes dm in 2008 Wohngebiet. Hier konnte man ASKO 1965 renz. In den musste Jungfleisch seinen Markt neben dem Einkauf Neuigkeiten erfahren und den ein oder ande- wurde. Er zog später in ein Ge- ren aus dem Wohngebiet treffen. bäude links neben der ehemali- gen Kneipe, heute Vereinsheim Ein Name fällt immer wieder mit des Judo-Clubs, und nannte sein höchstem Lob - Herr Leibrock. Geschäft A&O. Leibrocks Laden Er hatte ganz zu Anfang eine übernahm dann Herr Diesinger Wellblechbude auf die Wiese ge- – der nach seinem Wegzug das stellt (wo heute der Brunnenplatz heutige Feinkosthaus „Diesin- ist) und dort einen „ Tante-Em- ger“ auf dem Rotenbühl betrieb. ma-Laden“ eröffnet. Mit seinem Rechts neben der Gasstätte war vielfältigen Angebot auf engstem das ASKO. Beide Geschäfte hat- Ladenzeile in den 80ern Raum war „Leibrocks Bude“ eine ten ihren eigenen Kundenstamm. wichtige Anlaufstelle im neuen Aus ASKO wurde Edeka aktiv – ersten Jahren hatte ALDI aller- aufgeben. Mit den neuen Märk- Wohngebiet. Außer Lebensmittel, Markt, der von J.H. Jungfleisch dings noch keine Frischwaren wie ten bekamen die BewohnerInnen frischem Obst und Fleischwaren bis 2008 geführt wurde. Dort Obst, Gemüse, Wurst, Fleisch der Folsterhöhe ein super breit gab es auch Haushaltwaren, vom gab es in den 90igern zeitweise oder frisches Brot und die Be- gefächertes Warenangebot. Nur Seite 6
höhe. Nachdem „Wachtmeister“ Auch die Sparkasse verließ 2003 Hoffmann in Rente gegangen die Wohngebietsmitte und baute war, wurde der Polizeiposten ge- eine neue Geschäftsstelle an der schlossen. Ab 1991 bezog das Metzer Straße. Hier ist der Kun- WÖLKCHEN, die Näh- und denservice nach wie vor sehr gut Kleiderkammer des Caritas-Kon- und die Menschen der Folsterhö- taktzentrums, die Räume im Kö- he sind froh für den Verbleib im nigsbruch 5. Neben dem Verkauf Wohngebiet. von Kleidung wird im Wölkchen Als der Folsterhöher Arzt, Dr. ein Änderungs-, Näh- und Bü- Knittel, aus Altersgründen seine Sie können nähen, haben aber keine Maschine oder brau- schade, dass diese Märkte mit dem bendigen Salon gab es neben den chen den Rat einer Fachfrau? Dann sind Sie im Wölkchen Rücken zum Wohngebiet stehen neuesten Frisuren (z.B. die legen- herzlich willkommen! und eher für die Kundschaft mit däre Minipli) viel Neues aus dem immer donnerstags von 13:30 - 17:00 Uhr Auto konzipiert wurden, obwohl Viertel zu sehen und zu hören. Nutzen Sie kostenlos Nähmaschinen des Wölkchens und die Folsterhöhe dadurch nicht Selbst eine Fußpflege wurde im Salon angeboten. profitieren Sie vom Fachwissen der Schneiderin! Stoffe und Zubehör weniger von diesen profitiert. bitte mitbringen! Von den 70er Jahren bis Anfang Nach dem Ausbau der Hoch- der 90er gab es eine richtig gut keller zu Wohnungen (2002), gehende „Einkaufs- und Gewerbe eröffnete Nicole Mordiconi ihre gelservice angeboten. Heute erin- Praxis schloss ohne einen Nach- Meile“ im Vogelsborn. Praxis für medizinische Fußpfle- nern nur noch die Gitter vor den folger gefunden zu haben, grün- Petra Mack weiß zu berichten, ge im Vogelsborn 2. Neben der Fenstern des Wölkchens an die dete das Caritas-Kontaktzentrum dass sie 1972 im Schuhsalon Kundschaft aus dem Wohngebiet Polizeistation. die Initiative „Folschder sucht John( Mutter von G. Steinmetz) kamen viele KundInnen auch von Post und Sparkasse waren von An- Arzt“. Mit dem Arztehepaar Mo- ein Paar schwarz-weiße Schuhe außerhalb. Heute befindet sich fang an im Wohngebiet. Für die rozov konnte ein Betreiber der gekauft hat. Später übernahm die ihre Praxis auf der Bellevue. Schwester von Frau G. Steinmetz Das Ladenlokal unter ihrer ehe- den Schuhladen, in dem viele maligen Praxis steht heute leer. Folsterhöher ihre Schuhe vor Ort Es beherbergte wechselnde Bä- günstig kaufen konnten. ckereifilialen. Vor allem in den Der alte Herr Seitle – auch „der Morgenstunden vor der Schule Alt“ genannt- eröffnete 1963 im war hier viel Kundschaft aus dem Vogelsborn/Rückseite seinen Zi- Wohngebiet anzutreffen. Zu nen- garettenladen, bei ihm konnte nen sind z.B. Bäcker Ibach und man Bier, Waldmeisterlimo und Eduscho. „Schnäkes“ kaufen und auch sei- In der gleichen Zeile, befindet sich nen Tippschein abgeben.1978 heute Eva´s Lädchen – ein sehr übernahm die Toch- kundennaher Ein- ter – Rosemarie kaufsladen. Bevor mobile Postagentur - Dank Bus Seitle – den Laden Eva Schmidt den und verkaufte Zeit- Laden übernahm Menschen waren diese Geschäfts- neuen Praxisräume gefunden und schriften. Sie führte war hier ein rus- stellen ganz wichtig, denn hier die ärztliche Versorgung der Be- das Geschäft über sisches Geschäft, wurden unter anderem auch die wohner sichergestellt werden. 24 Jahre – bis 2002. das vor allem für Renten ausgezahlt. H. Schmitt, Durch die Lage und die Größe Auch Herr John war die Neubürger aus der lange Jahre die Poststelle führ- des Wohngebietes hatten „Fah- im Vogelsborn – er den GUS Staaten te, berichtete, dass die Menschen rende Händler“ immer wieder befand sich direkt ein passgenaues bei ihm oft ein Schwätzchen hiel- gute Chancen, ihre Waren anzu- neben dem Durch- Sortiment anbie- ten, ihn um Rat fragten oder er bieten und die Bewohnerschaft gang, bei ihm gab es ten konnte. Im Vo- ihnen beim Ausfüllen von For- war froh über jedes neue und Spielwaren, Zeitun- Rosemarie Seitle gelsborn war von mularen behilflich war. Anfang günstige Angebot. Die Erinne- gen und hier konnte 2003-2013 auch der 90er gab es einen schlimmen rung reicht vom Metzger „Räu- man die Fahrkarten für die Stra- der Polizeiladen, in dem zuletzt Brand. Während der Renovierung ber“, über Eier- und Eisverkäufer, ßenbahn kaufen. Kontaktpolizist Klaus Geider der Post stand ein „Postbus“ vor bis zum russischen Obst- und Ge- Im Vogelsborn 6 konnten sich 2-mal wöchentlich Sprechstun- Ort. Leider wurde später aus müseauto und dem Bäckerauto Damen und Herrn ab 1987 bei den anbot. der Postfiliale eine Agentur mit mit den Backwaren zum halben der Friseurin Christiane Humbert Im Königsbruch waren Spar- abgespecktem Service. Seit diese Preis. die Haare schneiden lassen. Nach kasse, Post, Polizei und Arzt un- 2012 geschlossen wurde, gibt es Leider konnte ein kleiner Wo- ihr führten Josef Barwinski und tergebracht. bedauerlicherweise weder einen chenmarkt, in den 90er Jahren Partner bis in die 90er Jahre den In den ersten Jahren hatte die Po- Briefmarkenautomaten noch eine Friseursalon „Duo“. In dem le- lizei eine Station auf der Folster- Paket-Annahmestelle. Fortsetzung auf Seite 8 Seite 7
Fortsetzung von Seite 7 war das Wohngebiet und der Ab- An die Stelle von satz für die Händler zu gering. Der Leibrocks kleiner vom Caritas-Kontaktzentrum in- Weihnachtsmarkt dagegen, 1990 Wellblechbude itiiert, nicht überleben: zu klein vom Caritas-Kontaktzentrum in- mitten im Zent- itiiert, von rum ist nun das Vereinen Einkaufsdreieck und sozi- Aldi/Edeka/dm alen Ein- gerückt, räumlich richtungen leider am Rand der Fols- der Siedlung, terhöhe aber im Vergleich alljährlich zu manch ande- organi- rem Viertel in der siert, er- Landeshauptstadt freut sich Saarbrücken ist nach wie die Folsterhöhe vor großer heute richtig gut Beliebt- versorgt. Metzger Räuber‘s Stand heit. Wochenmarkt auf dem Festplatz Wenn der Eismann klingelt, strömen die Kinder zusammen. ....buntes Treiben auf dem Adventsmarkt 50 Jahre evangelische und katholische Pfarrgemeinden 50 Jahre Folsterhöhe – das heißt unterschiedlichen Gruppierun- Die Bedeutung der Ehrenamtli- ums der evangelischen Kirchen- auch 50 Jahre evangelische und gen - Kinder, Jugendliche, Famili- chen- nicht nur ihr Mitarbeiten, gemeinde Alt-Saarbrücken über katholische Kirchengemeinden! en, Ältere - Hilfen anboten. sondern auch ihr Mitplanen und das Gemeindeleben beraten und Nicht alles kann beschrieben, Während die meisten Wohn- ihre Mitverantwortung – kam entscheiden konnte, wobei das nicht einmal erwähnt werden, blocks noch im Bau waren, ent- schon zum Ausdruck, als bereits Presbyterium bei Entscheidungen was in diesen Jahren an Engage- stand schon eine transportable 1965 ein Pfarrausschuss, der jeweils zustimmen musste. ment, vor allem von unzähligen evangelische Notkirche. Der spätere Pfarrgemeinderat, in der Ehrenamtlichen, geleistet wurde. evangelische Diakoniepfarrer katholischen Kirche gewählt wur- Neben dem Aufbau einer Ge- Von Anfang an waren die Kir- Schommer hielt schon bald Got- de. „Das war eine gute Sache, dass meinde auf der Folsterhöhe küm- chengemeinden vor Ort auf der tesdienste. Die ersten katholi- die Laien von Anfang an mitreden merte sich die Kirche auch um die Folsterhöhe: schon als die ersten schen Gottesdienste wurden von und mitentscheiden konnten“ so Menschen am Drahtzugweiher: Mieter und Mieterinnen sich wie Pastor Jung in der Siedlerschu- Ernst Bremer, der von Anfang In einem ausgedienten Omnibus auf einer Großbaustelle fühlten, le gehalten. 1964 wurde Pastor an in diesem Gremium mitar- wurden schon bald Gottesdiens- als auch nach Fertigstellung al- Müller erster katholischer Pastor, beitete. „Wir hatten von Anfang te angeboten, 1970 wurde ein ler Wohnblocks noch keine hin- und auch die „Notkirche“ wurde an auch etwas zu sagen, und das kleiner Kindergarten eingeweiht länglichen Verkehrsverbindungen in diesem Jahr erbaut. war gut, denn wir haben ja alle und für die Jugendlichen und vorhanden waren, keine Schule, Zum Gemeindeaufbau wurden mitgeholfen, Gemeinde aufzu- Erwachsenen entstand eine kein Kindergarten, keine sozialen von Pastor Müller und dem ers- bauen.“ Später wurde auch bei Holzhütte, das „Clubheim“ im Einrichtungen. Es waren die bei- ten evangelischen Pfarrer Agur- der evangelischen Kirche solch Deutschmühlental. den Kirchengemeinden, die von ks zahlreiche und regelmäßige ein Gremium eingeführt, der Anfang an für die Menschen der Hausbesuche durchgeführt. Bezirksausschuss Folsterhöhe, Schon sehr bald gab es eine über- Folsterhöhe da waren und für die der als Ausschuss des Presbyteri- aus lebhafte Kinder- und Jugend- Seite 8
arbeit, und viele denken noch an dann zur Renovierung der den Kellerraum in der Hirtenwies Notkirche. Erwachsene und 41, den „Arbeitskreis offene Ju- Jugendliche der Folsterhöhe wa- gendarbeit“, in dem Erwachse- ren hier zusammen mit dem Bau- ne und Jugendliche gemeinsam orden tätig, und an ihrer Spitze verantwortlich mitarbeiteten, die Pfarrer Dörrenbächer, dem keine Gründung der DPSG, die Schön- Arbeit, auch die handwerkliche, stattgruppe der Mädchen im „ro- zu viel war. ten 13er“, die zwei Clubräume neben der Kirche, die vorher vom Zu erwähnen ist auf jeden Fall Kindergarten genutzt wurden, der ökumenische Singkreis Fols- die „Gruppenleiterrunde“, Auf- terhöhe. Erster Organist der ka- bau einer Teestube, viele Stadt- tholischen Kirchengemeinde war randerholungen und vieles mehr. Franz Lonsdorfer, der neben der Nach dem Weggang von Pfarrer musikalischen Begleitung der Agurks kam nach einer Vakanz Akteure bei der Seniorenfastnacht 1988 im evang. Gemeindezentrum Gottesdienste schon bald eine Pfarrer Segschneider zur evan- Schola aufgebaut hatte. Abgelöst gelischen Kirchengemeinde. Un- Horst Heydt Pfarrer der evange- werden –zum Beispiel auf den wurde er von Peter Mönch, der ter seiner Planung entstand das lischen Kirchengemeinde wurde, Folsterhöher Adventsmärkten - die Schola weiterführte und den evangelische Gemeindezentrum hat Frau Heydt den Frauenkreis verkauft, und der Erlös wird der Chor heranbildete. Im Advent Folsterhöhe mit Pfarrhaus, das begleitet. Es war auch die Idee Kirchengemeinde oder anderen 1975, bei einem Familiennach- 1975 eröffnet wurde. Das gesam- von Frau Heydt, hier auf der Fols- sozialen Einrichtungen zur Verfü- mittag in der evangelischen Kir- te Erdge- gung gestellt. chengemeinde, wurde die Idee schoss war Seit über 15 Jahren kochen die geboren, gemeinsam im Chor zu nun für die Hobby-Gourmets in der Küche singen: der ökumenische Sing- offene Ju- des katholischen Pfarrzentrums. kreis Folsterhöhe war geboren. gendarbeit Die Idee dazu wurde im Pfarrge- Zu vielen Anlässen hat er ge- geöffnet. meinderat Hl. Kreuz geboren und sungen: beim Adventssingen in von Peter Pflug umgesetzt, und der Ludwigskirche ebenso wie Aber auch mit Bubi Mordiconi wurde ein bei der Erstkommunion in Hl. der Senio- engagierter Koch gefunden, der Kreuz. Nach Weggang von Herrn renkreis, der nicht nur das Kochen donners- Mönch hat Christoph Bremer als Kreis junger tags leitet, sondern zusammen Chorleiter den ökumenischen Mütter, das mit seinen Hobbyköchen schon Singkreis übernommen, der bis Senioren- bei vielen Festen ein leckeres Es- heute den Gottesdienst mitgestal- Turnen, der Immer ein Gewinn: evang. Frauenkreis beim Adventsmarkt sen angeboten hat. tet. Männer- kreis, ua. fanden im Gemeinde- terhöhe den Weltgebetstag einmal 1973 wurde Albert Dörrenbä- 1978 wurde Magister Horst zentrum ihren Platz. jährlich zu feiern. cher neuer Pfarrer von Hl. Kreuz. Heydt zum Pfarrer der evange- Viele dieser Kreise sind aus einem In den 70iger Jahre hatten sich lischen Kirchengemeinde. Mit großen ehrenamtlichen Engage- Auch in der katholischen Kir- um Herbert Horzella Bläser ge- seinem Namen ist die Interes- ment entstanden. So wurde z.B. chengemeinde sind lebendige sammelt, die zur Fron- der evangelische Frauenkreis aus Kreise entstanden. Aus einer leichnamsprozession, der Idee geboren, ein Frauentreff Bastelgruppe des Kindergartens beim Martinszug oder zu gründen. Aber – so berichtet mit Schwester Regingunde ist am Heiligen Abend Frau Rauen-Renno – woher die ein Hobbyclub entstanden, der Choräle bliesen, ange- Frauen nehmen? „Damals sind wir bis heute, geleitet von Frau Bre- führt von den trompe- von Tür zu Tür gegangen, haben mer, schöne und kunstvolle Bas- tenden Pfarrern Dör- überall auf der Folsterhöhe ange- renbächer und klopft und gefragt, wer Interesse Heydt. Pfarrer an einem Frauenkreis hätte – und Dörrenbächer zu unserem Erstaunen sind wirk- spielte auch Gi- v.l. Engelbert Feld, Bruno Hahn, Horst Heydt bei lich viele Frauen gekommen. „Es tarre, mit der er der Interessengemeinschaft wurde diskutiert, für die Weih- Kindergottes- nachtsmärkte in Alt-Saarbrücken dienste begleitete und bei sengemeinschaft Folsterhöhe gebastelt, Fahrten geplant und vielen Festen und geselli- verbunden, aber bereits Anfang Feste gefeiert. „Wir hatten eine gen Treffen zum Mitsin- 1972 durch Hans Schumann und wirklich schöne Zeit mit den gen einlud. Pfarrer Segschneider gegründet. vielen Festen!“ und hier sind be- Spricht man über Pfarrer Sie war ein überparteilicher, über- sonders die ökumenischen Fast- Dörrenbächer, muss man konfessioneller Zusammenschluss nachtsveranstaltungen und die auch die Einsätze des Bau- von Bewohnern der Folsterhöhe, ökumenischen Sommerfeste zu ordens auf der Folsterhöhe die sich für ein gutes und besse- nennen. „Das war für uns immer Inge Jakob und Franz Lonsdorfer in der Bütt hervorheben: 1974, 1975 res Leben und Wohnen auf der viel Arbeit, aber wir hatten auch und 1981 war der Bauor- Folsterhöhe einsetzte. Dabei war viel Spaß dabei“, weiß auch Sonja telarbeiten herstellt. Viele die- den hier auf der Folsterhöhe tätig, Frantz zu berichten. Als Magister ser selbstgefertigten Kunstwerke zunächst beim Kindergarten, Fortsetzung auf Seite 10 Seite 9
Fortsetzung von Seite 9 seinem Amtseintritt wurden die gegründet. „Aufgabe des Orts- Lonsdorfer verantwortlich dabei. Planungen zum Bau einer neu- ausschusses ist die Organisation Sie half beim Aufbau eines Tref- sie immer Gesprächspartner für en Kirche mit Pfarrzentrum und Politiker aller Parteien, für Stadt- Pfarrhaus aufgegriffen. 1996 wur- verwaltung und Siedlungsgesell- de die neue Kirche Hl. Kreuz von schaft. Es war Pfarrer Heydt, Bischof Dr. Hermann-Josef Spi- der die Interessengemeinschaft tal eingeweiht. Unter dem Dach während seiner Zeit auf der Fols- des neuen Pfarrzentrums erhielt terhöhe immer begleitete, und das Caritas-Kontaktzentrum ein seine Frage zu Beginn jeder Sit- Stadtteilcafé, die Folschder Café- zung: „ Wer leitet heute Abend tass. die Sitzung?“ war gute Tradition, Bruno Hahn engagierte sich zu- denn Pfarrer Heydt, der sich im- sammen mit Pfarrer Heydt für die mer für die Bewohner und ihre Ökumene. Bedürfnisse einsetzte, leitete die Mit Pastor Hahn entstanden auch .....beim Seniorennachmittag in Hl. Kreuz 2008 Sitzung der Inter- gute Kontakte zur essengemeinschaft Spicherer Kirchenge- und Durchführung von Festen fens für Senioren – seitdem ist Folsterhöhe mit meinde. Zwischen und Begegnungsmöglichkeiten, die Seniorenarbeit als „Senioren- guter Hand, auch beiden Kirchenge- z. B. das Patronatsfest, St. Mar- nachmittag“ ein fester, lebendiger wenn es mal laut meinden entstand tin, Neujahrsempfang und vieles Teil des Gemeindelebens in Hl. zu werden drohte eine Freundschaft, die mehr.“ Kreuz. oder schwierige bis heute anhält und Ansprechpartner vor Ort wurde Fragen anstanden. sich in regelmäßigen Diakon Roevenstrunk, der auch „Der Anfang war nicht leicht Insgesamt kann Besuchen ausdrückt. und auch et- man mit Herrn Der Bittgang zum was behelfsmä- Heydt feststellen: Soldatenfriedhof nach ßig“, weiß Maria Wäre die Interes- Spichern, alte Traditi- Lonsdorfer zu sengemeinschaft Schwester Wilma, Sozialstation on in St. Jakob, wurde berichten. „Zu- nicht so stark in von den Katholiken nächst waren die Erscheinung getreten, wäre wahr- auf der Folsterhöhe schon früh Se n i o re n n a c h - scheinlich weitaus weniger an aufgegriffen. Noch heute erin- mittage in der Verbesserungen im Wohngebiet nern sich einige daran, wie die Pfarrbibliothek, Folsterhöhe gemacht worden. Wanderer auf ihrem Rückweg in die in einem Mag. Horst Heydt engagierte der Küche von Lonsdorfers Rast Raum im 16er sich bis zu seinem Ausscheiden in machten und eine kleine Stär- untergebracht den Ruhestand als Vorsitzender kung zu sich nahmen. war. Als der der Ökumenischen Sozialstati- Im September 2003 wurde die ....beim Pfarrfest in Hl Kreuz Platz dort nicht on. Die Sozialstation ist aus der katholische Pfarrgemeinde Hl. mehr ausreich- Gemeindeschwesternstation der Kreuz aufgelöst und zusammen hier im Pfarrhaus wohnte. Sein te, musste das Wohnzimmer des evangelischen Kirchengemeinde mit St. Mauritius und St. Jakob Schwerpunkt lag im sozial-carita- damaligen Pastors, Herrn Dör- Alt-Saarbrücken hervorgegangen. zu einer Seelsorgeeinheit St. tiven Bereich. Nach dem aktiven renbächer, als Treffpunkt her- Sie wurde 1978 mit katholischen Jakob. Mit dem katholischen Ausscheiden von Frau Lonsdor- halten. Später fanden die Treffen und evangelischen Pfarrgemein- Pastor Erwin Graus war nun fer aus der Seniorenarbeit wurde im Sälchen statt, heute im Pfarr- den in Alt-Saarbrücken gegrün- ein pastorales Team für die drei er auch Ansprechpartner für die zentrum.“ Rückblickend stellt det und deckte später fast das Gemeinden zuständig. Ziel der Helfer und Helferinnen des Seni- Frau Lonsdorfer fest: „Es war gesamte Gebiet links der Saar ab. Amtszeit von Pastor Graus war oren-Teams Hl. Kreuz. eine schöne Zeit. Ich hatte im- 1979 wurde der Diakonie- bzw. die Neustrukturierung, die Zu- Die Seniorenarbeit auf der Fols- mer ein gutes Team, das mir zur Caritas- und Krankenpflegeverein sammenführung der drei Ge- terhöhe begann schon 1966 – Seite stand.“ Inzwischen nehmen gegründet mit der Hauptaufgabe, meinden, der Menschen und der und von Anfang an war Maria auch viele Senioren aus den ande- die für die Kirchengemeinden er- ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Die forderlichen finanziellen Mittel Zusammenlegung zu einer Ge- Rundum versorgt * zum Betrieb der Ökumenischen meinde hat die Menschen in Hl. Sozialstation Alt-Saarbrücken zu Kreuz ganz schön wachgerüttelt. durch Ihre Apotheke. erwirtschaften. Seit 2014 gehört Wir müssen neu überlegen, wie Unser Service für Sie: • Aromatherapie die Sozialstation Alt-Saarbrücken mit immer weniger Engagierten • Verleih von Milchpumpen zur ökumenischen Gesellschaft die Gemeinden weiter lebendig • Verleih von Babywaagen • Messung von Blutzucker, Blutdruck und für ambulante Pflege im Saarland bleiben. Hier können die drei Ge- Cholesterin GmbH, eine gemeinnützige Ge- meindeorte ihre Kräfte bündeln • Zusammen- und Herstellung von individuellen Rezepturen sellschaft des Diakonisches Wer- und zusammen arbeiten“, stellte • Lieferservice kens an der Saar und des Caritas- Riccardo Foschia fest. Wichtig • Homöopathie • Kosmetikberatung verbandes für Saarbrücken und für den Gemeindeort Hl. Kreuz • Reiseimpfberatung Umgebung. war die Frage, so Ernst Bremer, dass das Gemeindeleben hier auf Gebührenfrei unter Freecall: 0800-5658200 Im November 1989 wurde Bru- der Folsterhöhe weiter geht. Des- oder im Internet no Hahn als neuer Pastor für halb wurde schon bald ein Fest- www.bellevue-apotheke.de Hl. Kreuz eingeführt. Kurz nach und Ortsausschuss Hl. Kreuz Metzer Str. 102 66117 Saarbrücken * Auf alle freiverkäuflichen und apothekenpflichtigen, nicht rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie dem apothekenüblichen Ergänzungssortiment. Seite 10
den Christkönig und St. Pius zu Alt-Saarbrücken alleine zustän- zen. Evangelische Gottesdienste verbinden. Seit September 2011 dig – nur ca. 500 davon leben werden weiterhin hier angeboten. bildet St. Jakob und Christkönig auf der Folsterhöhe. Ähnlich wie Es gibt auch weiterhin ökumeni- und St. Pius eine Pfarreienge- die katholischen Christen müssen sche Gottesdienste mit Pfarrerin meinschaft. Herausforderung für nun auch die evangelischen Mangold und Diakon Isberner. ren Gemeindeorten St. Mauritius die Zukunft wird sein, ob und wie Christen damit umgehen, dass Die Freie Evangelische Kirchen- und St. Jakob teil. Heute ist Di- die verschiedenen Gemeindeorte ihre Pfarrerin nicht ständig vor gemeinde (FeG )bringt sich en- akon Isberner Ansprechpartner zusammen wachsen. Der Pastor, Ort ist. gagiert auf der Folsterhöhe ein, für die Seniorenarbeit. die Gemeindereferentin oder der Diakon vor Ort – das wird immer Das evangeli- Der Prozess der Zusammenle- seltener möglich sein – und es sche Pfarrzen- gung der Gemeinden wurde mit wird darauf ankommen, was die trum musste dem neuen Pastor Benedikt Wel- Menschen von Hl. Kreuz bereit verkauft wer- sind, gemeinsam den – mit der zu tun und eigen- Freien Evange- verantwor tlich lischen Kirche auf der Folsterhö- und ihrem Pas- he auf die Beine tor Joachim zu stellen. Hipfel wurde ein guter Käu- Große Verände- fer gefunden. rungen gab es Im Dezember auch in der evan- 2011 zog die gelischen Kir- Freie Evange- chengemeinde. lische Kirche Pastor Joachim Hipfel als Grillmeister beim Kinderfest Kommunion in Hl. Kreuz Nachdem Pfarrer zunächst als Heydt in den Ru- Mieter in das evangelische Pfarr- sowohl bei Veranstaltungen wie ter, der 2005 Pastor von St. Ja- hestand verabschiedet war, wurde zentrum Folsterhöhe ein. Inzwi- dem Kinderfest oder dem Ad- kob wurde, weiter geführt. Seine die Pfarrstelle2009 mit Pfarrerin schen ist der Kauf abgeschlossen, ventsmarkt als auch mit dem Pro- Aufgabe war, zusammen mit den Tabitha Mangold besetzt. Inzwi- und nun ist die evangelische Kir- jekt „Folster Kultur und Gesprä- Gläubigen die Gemeindeorte schen ist Pfarrerin Mangold für chengemeinde Mieter. Als Mieter che 2014“ - ein neuer Akteur und St. Mauritius, St. Jakob und Hl. die 5000 Gemeindemitglieder der kann sie weiherhin die vertrauten eine Bereicherung für das Wohn- Kreuz mit den Kirchengemein- evangelischen Kirchengemeinde Räume zumindest teilweise nut- gebiet. Immer ein guter Platz für Kinder Pädagogische Einrichtungen der Folsterhöhe im Wandel der Zeit… Vom Kindergarten im lungen mit der Stadt Saarbrücken neuen Pfarrgemein- DM, für den Kinder- „Sälchen“ zur „Kinder- über den Kauf eines Grundstücks de sammelten auf garten Folsterhöhe ge- stätte Hl. Kreuz“ im Osten der „Wohnsiedlung ihre Weise Spenden. spendet. Folsterhöhe“. Mit dem Groß- Diese Bemühungen In seiner Entstehung Bereits im Oktober 1964 wurde Projekt „Kirchbau Metzer-Stra- brachten aber nur auch ein Ort interna- die sog. „Notkirche“ der kath. wenig im Vergleich tionaler Begegnung Pfarrgemeinde feierlich einge- zu der angesetzten Mehr zufällig ent- weiht. Für den Kath. Kindergar- Summe. So ent- stand im selben Jahr ten stand dort ein einziger Raum stand der Plan, ein eine Verbindung zum zur Verfügung, das „Sälchen“. großes Fest mit ver- „Internationalen Bau- Mit 3 Kindergärtnerinnen für schiedensten Aktivi- Pastor Albert Dörrenbächer orden“. Mit einer ße“ startete im 1. Bauabschnitt täten zu gestalten. Gruppe belgischer des Gemeindezentrums dann der In Zusammenarbeit mit der evan- Jugendlicher, einigen engagierten Bau eines eigenen Kindergartens gelischen Gemeinde und der Schule Jugendlichen der Folsterhöhe und und Horts. wurde daraus das dreitägige „Fols- mit Hilfe des bauleitenden Archi- terhöher Maifest“ 1974. Es war für tekten und der Baufirma gelang Albert Dörrenbächer, 16 Jahre die Bewohner der Folsterhöhe das es nun, die ersten Außenanlagen Pastor auf der Folsterhöhe (1973- 1. gemeinsame Fest in einem Fest- des Kindergartens zu erstellen. etwa 90 Kinder fing es hier in 89), erinnert sich auch heute noch zelt in der Siedlung. Gaststar war Auch mit den Holzdecken im In- 1964 an. Der Platz reichte schon gerne: „Zuerst wuchs der Bau des damals in einem Bunten Abend des neren konnte begonnen werden. bald nicht mehr aus für alle Kin- Kindergartens rasch. Doch dann Saarländ. Rundfunks übrigens Oli- „Diese gut 2-wöchige Aktion mit der, auch war die „Notkirche“ mit verlangte die bischöfliche Behörde via Molina, und für den Kinder- dem Bauorden brachte uns einen dem „Sälchen“ im wahrsten Sin- in Trier – der entscheidende Geld- garten brachte es den beachtlichen Wert von etwa 10 000 DM. Den ne des Wortes keine Dauerlösung. geber - von der Pfarrgemeinde eine Betrag von 15 000 DM.“ Sogar die Beteiligten brachte es viel mehr: Die neue Pfarrei Hl. Kreuz einigte Eigenleistung von mind. 50 000 Gemeinde „St.Josef“ in Malstatt sich 1973 nach langen Verhand- DM. Alle Gruppierungen der noch hat den Erlös eines Festes, 12 000 Fortsetzung auf Seite 12 Seite 11
Fortsetzung von Seite 11 2014: Kath. Kinderstätte Hl. Tische, Stühle, Matten/Decken– te aus 7 Gruppen mit insgesamt Kreuz heute zunächst für wenige Tage ge- 134 Plätzen, für 59 Kinder in der Unter der engagierten und lang- dacht. „Die Idee dazu hatte Nata- Regel-Betreuung, 60 in der Ganz- das Erlebnis einer internationalen jährigen Leitung von Wilfried lie, eine Erzieherin. Für die Kinder tags-Betreuung und 25 Kinder in Begegnung von nachhaltiger Wir- Heuser hat das Team ein beson- der Krippenbetreuung. Nach dem kung“, so Pastor Dörrenbächer. deres pädagogisches Konzept ent- Umbau wird es 30 Krippenplätze „Die Jugendlichen aus Belgien wickelt, das zusammen mit dem und weniger Regelplätze geben. mussten vor Ort gemeinschaftlich modellhaften naturnahen Freige- 24 Erzieherinnen sind von 7-17 untergebracht werden, das gehört lände die Kinderstätte Hl. Kreuz Uhr für die Kinder da. zum Konzept des Bauordens - zu einer fachlich hoch angesehe- sozialer internationaler Einsatz, nen Einrichtung gemacht hat. Der „Hortbereich“ für Kinder im dafür Kost & Logis frei. Zuerst Wilfried Heuser, 32 Jahre Leiter Grundschulalter wurde 2010 mit wurde ein Teil der Pfarrwohnung der Kinderstätte und auch Be- Entwicklung der Ganztagsgrund- in der Hirtenwies ausgeräumt - dort wohner der Folsterhöhe: schule zu Gunsten von ersten schliefen die Mädchen, die Jungen „Wir haben in 1981 mit einem Krippenplätzen für die Kleinsten in einem Teil des Kindergartens. kleinen Team von 10 Mitarbeiter/ aufgegeben. Die Kinderstätte Hl. Mittagessen & Zusammenkünfte innen begonnen, mit viel Entwick- Kreuz arbeitet unter dem Dach fanden in provisorisch hergerichte- lungspotential. Schwerpunkte un- der KiTa gGmbH Saarland. ten Räumen des Rohbaus statt. Es serer pädagogischen Arbeit wurden war eine unvergessliche & arbeits- z.B. auch durch zusätzliche Fort- Wilfried Heuser Seit Ende 2013 laufen große Sa- intensive aber großartige gemeinsa- bildungen in der Teamentwicklung, nierungsmaßnahmen.Für die Dau- me Zeit“. Damit war die Grund- der „Religionspäd. Praxis“ (RPP), war das von heute auf morgen kein er der Sanierungsarbeiten inkl. lage für die weiteren manuellen der Bewegungserziehung (insbes. Problem. Ihre ganze Energie rich- Ausbau für die neuen Krippen- Arbeiten geschaffen. Samstag für Tanz, Evolutionspädagagogik), im tete sich aufs Spielen und nicht Samstag fand sich eine Truppe Musik- und Märchenbereich u.a. mehr gegen andere Kinder. Die von vor allem Jugendlichen zur gefunden. Die neuen Herausfor- benötigte man für das natu(e) Arbeit am Bau ein. Auch 1975 derungen haben uns alle zusam- rliche Spielen. Deshalb wurde und 1976 kam jeweils eine Grup- mengeschweißt. Ich persönlich habe es als Projekt über drei Monate pe des „Bauordens“, um noch mal damals als Berufsanfänger in der ausgeweitet und danach von den in Zusammenarbeit mit Baufirma Teamführung auch durch Konflikte anderen Gruppen übernom- und Folsterhöher Jugendlichen zu viel dazu gelernt. Und das Arbei- men. Eingeräumt wurde nur pflastern und Sandkästen anzule- ten und Leben auf der Folsterhöhe noch Material, das sich von den gen. Der Gesamtwert der Eigen- habe ich immer als sehr angenehm Kindern von innen her bewegen ließ.“ erzählt Wilfried Heuser. Das Konzept wird heute noch zu Anfang eines jeden Jahres ..auf die Plätze fertig los! für 3 Monate eingesetzt. Als für das gewünschte natur- plätze sind 4 Gruppen ins Kath. nahe Außengelände 7000 DM Pfarrzentrum gezogen. Dank der fehlten, gelang es dem Team Unterstützung durch die Kath. um Wilfried Heuser durch den Pfarrgemeinde Hl. Kreuz konnte Verkauf von selbst produzierten so die pädagogische Arbeit weiter- Musik-Kassetten mit Kinderlie- geführt werden. dern, das fehlende Geld aufzu- Von der „Pavillonschule“ zur treiben. So gelang es dem Team Freiwilligen Ganztagsgrund- um Wilfried Heuser, das heutige schule Folsterhöhe idyllische Spiel-Gelände größten- teils zu finanzieren und mit viel Zur Grundschule auf der Fols- Eigeninitiative aufzubauen. terhöhe war im April 1965 in der Spielplatz der Kinderstätte Hl. Kreuz vor 1994 SZ zu lesen: „Termingerecht ist die Seit 2013 leitet Wiebke Konst- Pavillonschule auf der Folsterhöhe leistungen hatte damit die Grenze erlebt. Man kennt die Kinder, und roffer die Kinderstätte. Die „Kin- zum neuen Schuljahr fertig gewor- von 50 000 DM überschritten. den direkten Kontakt im Umfeld derstätte Hl. Kreuz“ besteht heu- den. Die in der Siedlung wohnen- Dank dem unermüdlichen Ein- empfinde ich bis heute als besonders satz der Beteiligten konnten Kin- positiv.“ Wilfried Heuser ist mitt- dergarten & Hort am 12.09.1975 lerweile im Ruhestand, engagiert mit einem großen Fest eingeweiht sich aber weiterhin ehrenamtlich werden. für die Kinderstätte & auch für die Folsterhöhe. Albert Dörrenbächer ist vielen Ein konzeptioneller Umbruch in Bewohner/innen als der „Fach- der Praxis der Kinderstätte kam in mann vom Bau“ in guter Erinne- den 90ern mit der Entwicklung rung. Er packte überall selbst mit des „Spielzeug(s)freien Konzept“ an und hat bis heute den Kontakt - danach es gab keine besonderen zur Folsterhöhe nicht verloren! Aggressionen mehr der Kinder untereinander. Es gab nur noch Seite 12
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