50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de

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März 2011
                                                                                        September 2014

                                      Zeitung für die Folsterhöhe
                                      Zeitung für die Folsterhöhe

50 Jahre Folsterhöhe!
                          1964 - 2014

                                                                                                 Ein neues
                                                                                                 Plakat zeigt
                                                                                                 die Vielfalt
                                                                                                 auf der
                                                                                                 Folsterhöhe
  In den 60ern war die Folsterhöhe ein Vorzeigeviertel - Postkarten wie diese gingen von Saarbrücken in alledazu
                                                                                                 - mehr      Welt
                                                                                                 auf Seite 4
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Von der Kuhweide......
Seit 1964, manche erst 1965, also      Straße zur Verfügung stellte, sich    gerade im Bau sind, werden pro Tag   ausrichtung im Wohnbereich
seit rund 50 Jahren stehen sie, die    mit der Fertigbauweise einverstan-    zwischen 3 und 5,5 Wohnungen         – boten in den sechziger Jah-
9 Wohnblocks, 6-bis 16geschos-         den erklärte und das Ganze als So-    schlüsselfertig hergestellt.         ren einen vergleichsweise hohen
sige Hochhäuser, die heute die         fortmaßnahme bezeichnete.
Folsterhöhe darstellen. Blicken
wir zurück in die Zeit vor 1963,       Der Mangel an geeignetem Bau-
als das ganze Gebiet noch Acker-       gelände innerhalb der damaligen
fläche, grüne Wiese war und wie        Grenzen der Landeshauptstadt
es überhaupt zur Entstehung der        Saarbrücken machte sich Anfang
Hochhaussiedlung kam.                  der 1960er Jahre immer stär-
Im Zweiten Weltkrieg wurden in         ker bemerkbar. Eine nachhaltige
Saarbrücken viele Wohnhäuser           Lösung versprach man sich von
zerstört. Die Folge war ein aku-       der Bebauung der Folsterhö-
ter Wohnraum-Mangel über viele         he – die Bebauung des Höhen-
Jahre hinweg. Wiederaufbau und         rückens war Aufgabe der SGS.
Neuansiedlung von Industrie und        Die Saarbrücker gemeinnützige
Wirtschaft brachten einen Bevöl-       Siedlungsgesellschaft baute nach
kerungszuwachs und verschärften        französischem Vorbild 948 Woh-
die Wohnungsnot weiter. Anfang         nungen mit der Baufirma Camus
der sechziger Jahre beschloss man      & Dietsch in Plattenbauweise in
den Bau einer Hochhaussiedlung         den Jahren 1963 und 1964. Ge-
zwischen dem Deutsch-Französi-         baut wurde übrigens auf der Hab-      Das Projekt machte Furore – eine     Komfort: Kleinküchen, sanitä-
schen Garten und der Grenze.           sterhöhe. Die „Namensgeberin“         Ausstellung, die die verschiede-     re Anlagen, großer Wohn- und
Ausschnitte aus Planungsunter-         Folsterhöhe liegt in unmittelbarer    nen 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen        Essraum, helle Schlafzimmer,
lagen und aus Artikeln der Saar-       Nachbarschaft. Das Motto lau-         möbliert vorstellte, zog insgesamt   zentrale Warmwasserversorgung,
brücker Zeitung aus der Zeit von       tete damals: „Gesunder und be-        20.000 Besucher an. Was sie hier     Fernwärme und Aufzüge sorg-
1963 bis 1965 vermitteln eine          zahlbarer Wohnraum für breite         unter sozialem Wohnungsbau           ten für wohnliche Annehmlich-
Ahnung von der Notwendigkeit           Schichten der Bevölkerung“.           vorfanden, war für damalige Ver-     keiten. Der Bau der Folsterhöhe
dieses Projektes, seiner schnellen     Der Gesamtplan sah eigentlich         hältnisse geradezu Komfort – und     war öffentlich gefördert, so dass
Umsetzung und der Begeiste-            vor, in einem zweiten und drit-       das zu einem Mietpreis von 1,80      die Belegung an Vorgaben wie
rung, dem Elan der ersten Jahre,       ten Abschnitt dann – ähnlich wie      DM pro Quadratmeter. Übrigens        Mindestfamiliengröße und Ein-
aber auch von den ersten sich ab-      dem Eschberg- neben den Hoch-         haben die Kosten das Ziel sogar      kommensgrenzen gebunden war.
zeichnenden Problemen.                 häusern auch noch kleineren           unterschritten und deshalb konn-     Die Wohnlage direkt neben dem
                                       Mietwohnungs- und Eigentums-          te sogar noch ein Elektroherd für    Deutsch-Französischen Garten,
Saarbrücker Zeitung (Rückblick         wohnungsbau bis hin zu Eigen-         die Küchen gekauft werden – ein      umgeben von Waldflächen, war
August 1982)                           heimen anzusiedeln- was dann          Umstand, der angesichts heutiger     sehr beliebt und bot ein gutes
Die Nachkriegszeit des erdrücken-      aber nie umgesetzt wurde.             Großbauprojekte kaum vorstell-       Wohnklima.
den Wohnungsmangels, der Not-                                                bar ist!
quartiere in Kellern, Mansarden,       Saarbrücker Zeitung 1963:                                                  50 Jahre alt ist die Folsterhöhe
Wohnwagen, in unzumutbarer             Die Planungsvorbereitungen nah-       Die Wohnungen – viele mit Süd-       und in diesen fünfzig Jahren sind
Enge….die Jahre, als ein tägli-        men etwa ein halbes Jahr in An-
cher Strom von Menschen über die       spruch….im Juli 1962 wurden

                                                                              Impressum
„Zonen“-Grenze kam. Und jede           die Baugesuche eingereicht, und bis
Familie erhoffte sich als Ausgangs-    Ende des Jahres war auch der Ver-
punkt zu einem neuen Leben eine        trag mit Firma Camus-Dietsch un-
Wohnung. Eine Erhebung von             ter Dach und Fach….. Im Dezem-                    Herausgeber: Kontaktzentrum Folsterhöhe des
1961 ergab, dass für 1.284 Haus-       ber 1962 wurde allerdings schon                   Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V.,
halte ganz dringender Bedarf be-       die Produktion der Großplatten in                 Hirtenwies 11 • 66117 Saarbrücken
stand… Die wirtschaftliche Zahl        der Fabrik Marienau aufgenom-                     Telefon (0681) 5 64 29 • Telefax (0681) 5 84 84 81
der Wohnungssuchenden war aber         men…                                              eMail-Adresse: caritasfolsterhoehe@quarternet.de
um das Vielfache höher, weil Tau-
sende von Familien aus dem zu-         Saarbrücker Zeitung März               Redaktion: Claudia Bickel, Karin Löwenbrück-Massonne (V.i.S.d.P.)
nächst bezogenen Provisorium her-                                             Mitarbeiterinnen: Anette Becker, Jutta Trémezaygues, Elisabeth
aus wollten.                           1964 :                                 Lauf
                                                                              Auflage: Sonderausgabe 2000 Stück
Saarbrücker Zeitung 1963:              Täglich rollen 140 Betonplatten        Druck: COD, Saarbrücken
                                       über die deutsch-französische Gren-    Der Wolkenkratzer erscheint vierteljährlich. Er wird kostenlos an
Einen entscheidenden Schritt zu        ze an der Goldenen Bremm…. Und         alle Haushalte der Folsterhöhe verteilt. Namentlich gekennzeichnete
dem Projekt Folsterhöhe hat die        täglich werden auf der Großbaustel-    Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.
Stadt 1962 getan, als sie das stadt-   le die 140 Platten montiert… Und       Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist Donnerstag, 27.11.14
eigene Grundstück an der Metzer        je nach Größe der Wohnungen, die

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zum modernen Hochhausviertel
viele Menschen hier eingezogen,       born und Königs-
aber auch wieder weggezogen. Es       bruch kamen erst
gibt sie aber noch: die Erstmieter-   später. Doris Sicks
Familien, Männer und Frauen der       erzählt uns, dass sie
ersten Stunde, die 1964 hier ein-     vorher in Malstatt
gezogen sind und nach 50 Jahren       gewohnt habe und
noch immer hier wohnen – einige       dann mit ihrem
sogar noch in der gleichen Woh-       Mann und den 6
nung, in die sie damals,1964, ein-    Kindern eine grö-
gezogen sind. So ist es bei Doris     ßere Wohnung ge-
Sicks, heute 82 Jahre alt: sie ist    sucht und auf der
                                      Folsterhöhe gefun-
                                      den habe. Es habe
                                      ihr von Anfang an
                                      gut gefallen hier- wenn auch alles   cker oder Fernwärme-Heizung.       und Wege und den sukzessiven
                                      noch Großbaustelle war, der Auf-     Dennoch war nicht alles „eitel     Aufbau der nötigen Infrastruktur
                                      zug noch gar nicht eingebaut war     Sonnenschein“ – von Beginn an      – siehe Kapitel „von der Well-
                                      und die Gehwege noch mehr oder       gab es selbstverständlich auch     blechbude zum Discounter“.
                                      weniger Schlammpfade waren.          schon Probleme und technische      Ende der achtziger Jahre war
                                      Ähnliches berichtet auch Ingrid      Mängel:                            dann die Folsterhöhe wieder im
                                      Geib, die mit ihrem Mann Karl        Saarbrücker Zeitung Februar        Focus von Planern und Städte-
                                      damals in das „Neubaugebiet          1965:                              bauern. Wiederum war Woh-
                                      Metzer Landstraße“ in Block 6c,      Alle zufrieden? Nein, mit dem      nungsnot die Ursache: Tausende
                                      Eingang 5 einzog und heute, nach     warmen Wasser klappt es nicht.     Wohnungssuchende standen bei
                                      50 Jahren noch immer ins Schwär-     Das Bad am Samstagabend ist        der SGS auf der Warteliste.
                                      men kommt: Sie hatte vorher mit      vor allem in den höheren Stock-
                        Doris Sicks   5 Personen in einer 2 ½ Zimmer-      werken schon längst nicht mehr     Ein städtebaulicher Ideen-
                                      Wohnung in einem Hinterhaus          gesichert. Zu Spitzenzeiten ver-   wettbewerb wurde bundesweit
im Juli 1964 hier im Hirtenwies-      gewohnt, mit Kohleheizung und        teilt der Warmwasserhahn nur       ausgeschrieben mit dem Auftrag
9-Geschosser eingezogen und lebt      Gemeinschaftstoilette.     Dann,     kühles Nass…Das wird noch          an die Architekten und Städ-
dort nun schon seit 50 Jahren.        hier auf der Folsterhöhe: „eine      schlimmer wenn auch der letzte     teplaner 1. Nachbesserung des
Der WOLKENKRATZER hat                 helle, geräumige Wohnung mit         Block – 16 Stockwerke mit 96       Wohnungsbestandes und Wohn-
die Jubel-Mieterin in der hübsch      Bad, fließend Warmwasser und         Wohnungen bezogen ist….“           umfeldes und 2. Erweiterung
eingerichteten Wohnung besucht.       Aufzug. Ich dachte, ich wäre im      Saarbrücker Zeitung September      des Wohngebietes um zusätzli-
Sie zeigt uns den Original-Miet-      Paradies. Ja, an den Aufzug erin-    1965:                              che 1.100 neue Wohneinheiten.
vertrag, der am 04. Juli 1964 aus-    nere ich mich noch gut, was wa-      Die 948 Wohnungen der Sied-        An der Preisgerichtssitzung im
gestellt wurde – und nun schon        ren wir stolz ….“                    lung Folsterhöhe werden seit       Oktober 1992 nahmen übrigens
                                                                           Montagmittag beheizt. Kein         auch 4 VertreterInnen der Fols-
                                                                           Luxus, denn bei Außentempe-        terhöhe teil: Frau Niedermay-
                                                                           raturen um 10 Grad ist es in       er, Herr Hodapp, Pfarrer Horst
                                                                           ungeheizten Räumen höchst          Heydt und Claudia Bickel vom
                                                                           ungemütlich….Sehr ungünstig        Caritas-Kontaktzentrum.
                                                                           wirkt sich auf der Folsterhöhe     Der erste Auftrag „Nachbes-
                                                                           allerdings aus, dass von allen     serung des Bestandes“ wurde
                                                                           Mietern eine Pauschale für die     dann auch umgesetzt: die Neu-
                                                                           Heizung bezahlt werden muss,       gestaltung der Eingänge an den
                                                                           der individuelle Verbrauch also    13-Geschossern, neue Gehwege
                                                                           nicht gesteuert werden kann….      und Parkflächen, die Anlage des
                                                                           so dass es schon oft vorgekom-     neuen Brunnen- und Festplatzes,
                                                                           men ist, dass Wärmeüberschuss      die Gestaltung der Freiflächen
                                                                           durch Öffnen der Fenster regu-     zwischen den Hochhäusern.
                                                                           liert wird. Keine gute Lösung,     Von der Umsetzung des 2. Teils,
                                                                           möchte man sagen, wenn auf         nämlich die Folsterhöhe um
                                                                           diese Weise Geld zum Fenster       1000 Wohnungen zu vergrö-
                                                                           hinauszieht…“                      ßern, also quasi zu verdoppeln-
                                                                                                              nahm man dann Abstand, aus
fast zu einem historischen Doku-      In den 60er Jahren war es nun        In den beiden folgenden Deka-      vielerlei Gründen, hauptsächlich
ment geworden ist. Metzer Str.        mal „chic und in“ im Hochhaus        den beschränkte sich Bautätig-     wohnungswirtschaftlicher und
Block 9b, Eingang III steht da zu     zu leben und die Annehmlichkei-      keit und Maßnahmen dann auf        finanzieller Art.
lesen. Die drei Straßennamen der      ten des damals modernen Luxus        das Wohnumfeld, die Grünan-
Folsterhöhe: Hirtenwies, Vogels-      zu genießen wie z.B. Müllschlu-      lagen, die Verkehrserschließung               Fortsetzung auf Seite 4

                                                                                                                                        Seite 3
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Fortsetzung von Seite 3             der sechs- und neungeschossi-         Hauseingangsbereich sorgen und        getische Sanierung des Hauses
                                    gen Wohnhäuser, aufwändige            für alle Besucher und Bewohner        – womit jährlich Energiekosten
Ende der neunziger Jahre setzte     Wärmedämm-Maßnahmen so-               als Ansprechpartner rund              in Höhe von rund 46.000 Euro
die Saarbrücker gemeinnützige       wie die Sanierung der Balkone         um die Uhr präsent sein.                 eingespart werden sollen. So
Siedlungsgesellschaft weitere       lassen die Wohnhäuser in neuem        In den ersten Jahren                          wurden Fassade, Keller-
Umbaumaßnahmen auf der              Glanz erstrahlen.                     wurden dann auch                                    decke und Dach
Folsterhöhe um. So wurden alle      Und in den 13-Geschossern Kö-         gute Erfahrungen                                       gedämmt sowie
                                                                          gemacht – doch                                          die Außentü-
                                                                          mittlerweile, ca.                                       ren und Fens-
                                                                          10 Jahre später                                         ter       erneuert.
                                                                          sind die Verträ-                                        Darüber hin-
                                                                          ge gekündigt                                             aus wurde die
                                                                          und die Conci-                                           Elektroinstal-
                                                                          erge-Logen wie-                                           lation auf den
                                                                          der geschlossen.                                          neusten Stand
                                                                                                                                     gebracht, die
                                                                          2013       hieß                                            Bodenbeläge
                                                                          es dann: Die                                                der Balkone
                                                                          „Drachen-                                                   wurden er-
                                                                          burg“ ist fer-                                              neuert und
                                                                          tig. Die SGS                                                 die Fassade
                                                                          hat die Sanie-                                               ansprechend
                                                                          rung ihres                                                   farbig ge-
Hauseingänge neu gestaltet          nigsbruch 1-5 und Vogelsborn          16-stöcki-                                                    staltet. In
und die sog. Hochkeller in den      2-6 sollte mit der Einrichtung        gen Hoch-                                                      2014 ha-
13-Geschossern Königsbruch          von Concierge-Logen die Mie-          hauses auf                                                     ben     die
sowie Vogelsborn in Wohnun-         terzufriedenheit spürbar anstei-      der Folsterhöhe (Königsbruch 9)       konkreten Vorbereitungen zur
gen und Geschäfte umgebaut.         gen. Die Concierges sollten die       abgeschlossen. Gut 2 Millionen        Sanierung des Vogelsborn begon-
Weithin sichtbar ist auch die       Hauseingänge überwachen, für          Euro wurden investiert. Die Mit-      nen.
gelungene Fassadensanierung         Ordnung und Sauberkeit im             tel flossen vor allem in die ener-

Bewohnerschaft der Folsterhöhe von 1964 - 2014
1962 waren beim Wohnungs-           terhöhe eingeschult. Der 1971 be-     die Mieter es erwartet hatten. Um     Wohnbevölkerung der Folsterhö-
amt der Stadt Saarbrücken 3.392     zogene Schulneubau der Grund-         viele Verbesserungen musste lang      he noch 11,6 %. Bis Juni dieses
Haushalte mit 10.641 Menschen       schule hatte allerdings nicht         und hart gekämpft werden. Schon       Jahres ist ihr Anteil auf 18,4 %
als wohnungssuchend gemeldet,       genug Platz für alle Kinder, sodass   Ende der 1960er Jahre hatte sich      gestiegen. Dabei nicht erfasst sind
dazu 2.190 Haushalte mit 7.144      mehrere Klassen weiterhin in die      deshalb die Interessengemein-         Aussiedler, da sie als Deutsche gel-
Personen als Wohnungsbedürfti-      „Pavillonschule“, hinter Königs-      schaft Folsterhöhe gegründet.         ten und eingebürgerte Ausländer
ge und 440 Haushalte mit 1.829      bruch 1-5 gingen, deren Gebäude       Von den Kindern der Erstmieter        mit einem deutschen Pass. Ende
Personen als Obdachlose.            später vom Abenteuerspielplatz        sind etliche der Folsterhöhe treu     der 1980er Jahre zogen mehr und
Viele derer, die eine Wohnung       genutzt wurden.                       geblieben und haben hier ihren        mehr Aussiedler auf die Folster-
suchten, lebten beengt in Altbau-   Die Gesamtzahl der Folsterhöher       eigenen Haushalt gegründet. An-       höhe. Hier gab es leerstehende
ten aus der Vorkriegszeit.          in 1967 (einschließlich Glocken-      dere sind weggezogen in Wohnge-       Wohnungen und hier gab es an-
                                    wald) wird vom Amt für Ent-           biete mit besserem Ruf oder bes-      dere Aussiedler, mit gleicher Spra-
Als schließlich im Herbst 1963      wicklungsplanung, Statistik und       seren Wohnungen.                      che, gleichen Erfahrungen und
die ersten Familien einzogen,       Wahlen der Landeshauptstadt           Andere Folsterhöher mit gutem         man konnte sich gegenseitig hel-
freuten sie sich auf helle Woh-     Saarbrücken mit 3.400 Menschen        Einkommen haben in anderen            fen. Nach anfänglichen Schwie-
nungen mit modernem Komfort,        angegeben. In der Volkszählung        Stadtteilen Eigentum an Haus          rigkeiten haben sich viele von
gerade für Familien mit Kindern     von 1970 wurde die Bewohner-          oder Wohnung erworben.                ihnen auf der Folsterhöhe einge-
eine große Erleichterung. Und       schaft mit 3.276 und bereits 1978     Die Bewohner der Folsterhöhe          lebt, engagieren sich im Wohnge-
Kinder gab es von Anfang an         nur noch auf 2243 Menschen be-        sind nicht nur weniger, sie sind      biet und fühlen sich hier zuhause.
viele auf der Folsterhöhe. Fami-    ziffert. 1987 leben wieder 2.438      auch bunter geworden.                 Der Anteil der Deutschen mit
lien mit 7 oder 8 Kindern waren     Menschen auf der Folsterhöhe.         In den Anfangsjahren dürfte die       Migrationsgeschichte beträgt auf
keine Seltenheit.                   Danach nimmt die Anzahl der           Bevölkerung überwiegend aus           der Folsterhöhe 41 % und liegt
Bis Ende 1964 (mit dem weite-       Folsterhöher Bewohner rasant ab       Deutschen bestanden haben. In         damit weit über dem städtischen
ren Zuzug von Familien) rechne-     – im Jahr 2010 lebten noch 1681       einer ersten Einwanderungswelle       Durchschnitt von 25,5 %. Fast
te man mit 600 schulpflichtigen     Menschen im Quartier und zum          kamen in den 1960er Jahren ita-       67 % dieser Deutschen mit Mi-
Kindern. 1968 gab das Schulamt      30.06.2014 waren es nur noch          lienische Gastarbeiter, gefolgt von   grationsgeschichte stammen aus
die Zahl der Schüler der Klassen-   1.607 Personen. Der anfänglichen      Griechen, Jugoslawen, Türken          der ehemaligen Sowjetunion.
stufe 1-6 mit 513 an: 301 katho-    Begeisterung für das junge Viertel    und Menschen aus anderen Län-         Die Bewohner der Folsterhö-
lische und 212 evangelische. Zum    mit den schönen Wohnungen war         dern, die es in der Hoffnung auf      he sind nicht nur weniger und
Schuljahr 1970/71wurden 127         schon früh Ernüchterung gefolgt.      Lohn und Brot nach Deutschland        bunter, sie sind auch älter ge-
Kinder in 4 Klassen auf der Fols-   Nicht alles funktionierte so wie      zog. 1989 betrug ihr Anteil an der    worden.

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50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de
Lebten in den Anfangsjahren vor       Anteil der Älteren im Wohngebiet       Entwicklung der Folsterhöher           gehalten, mancher Widrigkeit
allem Familien z.T. mit vielen        gestiegen. 1989 waren nur 10,3%        Bewohnerschaft auf. Sie sind aber      zum Trotz, mit der Erfahrung,
Kindern im Quartier so hat sich       der Bewohner 65 Jahre und älter.       kein Gradmesser für das Mitein-        dass eine schöne Umgebung und
im Lauf der Jahre der Anteil der      Zum 30.06.2014 beträgt ihr An-         ander der Menschen im Wohnge-          eine gute Wohnung nur dann zur
Kinder an der Bewohnerschaft          teil 18,3%. Das ist zwar immer         biet. „Die Folschda is en Dorf“,       Heimat werden, wenn sie beglei-
deutlich verringert, liegt aber       noch weniger als im Stadtdurch-        sagt mancher Alteingesessene, der      tet sind von guten menschlichen
auch heute noch höher als der         schnitt, entspricht aber dem allge-    seit Jahren hier lebt, viele Leu-      Beziehungen, von einer gelunge-
Stadtdurchschnitt. 1989 betrug        meinen demographischen Wan-            te kennt und sich hier zuhause         nen Nachbarschaft.
der Anteil der 0-14jährigen an        del und der Entwicklung zu einer       fühlt. Mehr als 50 „Mieter der         (Zahlen: Landeshauptstadt Saar-
der Bewohnerschaft noch 24,9          überalterten Gesellschaft.             ersten Stunde“ werden von der          brücken: Stadtarchiv, Amt für
%, zum 30.06.2014 waren es nur        Die angeführten Zahlen zeigen          SGS eingeladen und bewirtet. Sie       Entwicklungsplanung, Statistik
noch 18,2 %. Parallel dazu ist der    einige wichtige Aspekte in der         haben dem Wohngebiet die Treue         und Wahlen)

Berühmtheiten und Originale
Wie jedes Dorf, jede Stadt auf ihre    tolle Erfolge vorzu-                                       Interessenge- der Wiese – und .. und… viele
„berühmten Töchter und Söhne“          weisen: 2013 Europa-                                       m e i n s c h a f t andere mehr, die hier nicht alle
verweist – so kann auch die Fols-      meisterin und 2014                                         Folsterhöhe aufgezählt werden können.
terhöhe Stars und Prominente           DFB-Pokal-Siegerin                                         verdient ge- „Die Folschder iss halt e Dorf“
vorweisen: Männer und Frauen,          und ist laut SZ auf                                        macht hat;          Mehrere tausend Menschen sind
die hier aufgewachsen sind, die        dem „Weg zur abso-                                         Frau           Dr. in 50 Jahren hier eingezogen, ha-
im 6er oder 13er gewohnt haben,        luten Weltspitze“.                                         Rammler, die ben hier ihre Familien gegründet,
die in ihrem Beruf oder im Sport       Eugen Spiridonov,                                          erste Hausärz- sind weggezogen, manche wieder
                                                                               Eugen Spiridonov
Spitzenplätze erreichten und zu        Kunstturner,       hat                                     tin der Fols- zurückgekehrt. Sie geraten gera-
Berühmtheiten wurden.                  bei Welt- und Euro-                                        terhöhe und dezu ins Schwärmen, wenn sie
                                       pameisterschaften und bei den         ihr Nachfolger Dr. Knittel, der von ihrer Kindheit erzählen, eini-
Mike Frantz, Fußballer, wuchs Olympischen Spielen Bronze- und                mehr als 25 Jahre die WehWeh- ge köstliche Anekdoten zum Bes-
                                                          sogar Goldme-      chen der Folsterhöher behandel- ten geben und aus ihrer jeweiligen
                                                          daillen gewon-     te- und nun das aktuelle Ärzte- Sicht „echte Folsterhöher Origi-
                                                          nen – er lebte     paar Morozov.                            nale“ benennen und schildern:
                                                          mit der Familie    Hausmeister Pospich und später „de arme Erwin“- ein Hobby-
                                                          auf der Folster-   Hausmeister Groß,
                                                          höhe.              die regelmäßig Kon-
                                                          Vielleicht gibt    trollgänge machten
                                                          es noch mehr       und für Ordnung
                                                          Ber ühmthei-       und Sauberkeit sorg-
                                                          ten – aber ganz    ten.
                                                          sicher gibt es     Polizist Blinn („der
   Mike Frantz als Schulbub auf der Folsterhöhe und heute noch viele un-     Fritz mit den gelack-
                                                          genannte Frau-     ten Stiefeln“), Poli-
auf der Folsterhöhe auf und en und Männer, die herausragende                 zist Hoffmann, der
machte seinen Weg von der DJK Leistungen vollbracht haben in                 jahrelang im Polizei- da waren sie ausgebüxt: die Küh vom „armen Erwin“
Folsterhöhe, über FC Saarbrü- ihrem Beruf, in Gesellschaft, Poli-            posten Folsterhöhe
cken zu Borussia Neunkirchen tik, oder im Ehrenamt und deren                 Dienst tat und die Menschlich- Bauer, der das große Grundstück
und stieg beim FC Nürnberg Leben eng mit der Folsterhöhe                     keit vor den Verwaltungsakt stell- gepachtet hatte (wo heute Edeka
zum Bundesligaspieler auf – er verbunden war und ist.                        te und zuletzt KOP Klaus Geider und dm sind), dort Kühe und
wechselt nun zum SC Freiburg. Was waren oder sind für Sie                    im Polizeibüro im Vogelsborn             Pferde auf der Weide hatte. Er ist
Er kommt regelmäßig „heim auf wichtige Personen, die die Fols-               Lehrer der Schule werden ebenso vielen in guter Erinnerung, weil
die Folsterhöhe“ und wird dann terhöhe geprägt haben, ihr ein                genannt: Fräulein Koob, Rektor er oft Gemüse auf dem Groß-
von vielen kleinen und großen Gesicht gegeben haben?                         Hild, Herr Stegemann und Rek- markt aufgekauft hatte und mit
Kickern sofort erkannt und zum Bei unserer Recherche kamen auf               torin Maria Hemmen.                      markigen Worten dann hier an
„Bolzen“ animiert.                     diese Frage interessante                                 Und weitere die Folsterhöher Bewohnerinnen
Dzsenifer Marozsan, National- Antworten - häufig wur-                                           wie „Turnva- verschenkte.
spielerin der Deutschen Frau- den „Funktionsträger des                                          ter Reinhold
enfußballmannschaft, besuchte Folsterhöher Alltags“ ge-                                         Jahn“, der sich Besondere Orte, Namen und Fes-
hier die Grundschule. Der dama- nannt: Pfarrer, Briefträger,                                    in der DJK te haben sich in die Erinnerung
lige Rektor erinnert sich noch gut Ärzte, Lehrer, etc.. Hier                                    F o l s t e r h ö h e geprägt, die in den Gesprächen
an seine Schülerin – sie kam aus nur eine kleine Auswahl:                                       lange          enga- oft genannt werden: die Siedler-
Ungarn, wo ihr Vater auch schon Pastor Dörrenbächer, der                                        gierte, Postbo- schenke oder die Kneipe Folster-
Nationalspieler war. Von der DJK sowohl beim Kirchbau als                                       te Weber und höhe mit „Zwiwwel“ und vielen
Burbach, über den. FC Saarbrü- auch bei Trompete oder                                           K a u f m a n n wechselnden Wirten, die tollen
cken wechselte sie zum 1.FFC Gitarre gerne Hand anleg-                                          Leibrock mit Freitags-Discos im Jugendkeller
Frankfurt. Sie gilt aktuell als bes- te und Pfarrer Heydt, der                                  seiner         Well-
te deutsche Fußballerin und hat sich insbesondere um die                      Mag. Horst Heydt blechbude auf                      Fortsetzung auf Seite 6

                                                                                                                                                 Seite 5
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Fortsetzung von Seite 5               Namen wie Conny, Kennedy, Politik, Bezirksrat oder in den                   Optimismus und Elan hat er es
                                      Stixi, Wally, Wolle fallen immer Vereinen – überall sind sehr en-           gemeinsam mit vielen Mitstrei-
oder später im Pavillon und JUZ       wieder und gehö-                               gagierte Folsterhöher        tern geschafft, die Folsterhöhe zu
oder die jährlichen Sommerfeste       ren für eingefleisch-                          zu finden, die durch
auf der „Bronco-Ranch“. Öku-          te Insider ebenso                              ihr      jahrzehntelan-
menische Sommerfeste und Pa-          zur Folsterhöhe wie                            ges Ehrenamt (leider
tronatsfeste mit dem legendären       der 13er oder die                              oftmals viel Stress
                                      Drachenburg.                                   und wenig Ehr) das
                                      Trotz widriger Le-                             Gemeinwesen Fols-
                                      bensumstände, mit                              terhöhe mitgeprägt
                                      denen die Folster-                             haben.
                                      höher Bewohner                                 Es würde jede Zei-
                                      immer wieder zu                                tung sprengen, hier
                                      kämpfen       haben,                           mit einer Aufzählung
                                      wie Einkommens- Wolle, Wolfgang Weinranck zu beginnen und vie-
                                      armut, Arbeitslo-                              le stillen, im Hinter-
                                      sigkeit, Krankheit, eingeschränk- grund wirkenden Kräfte würden
                                      te Teilhabemöglichkeiten – gab und werden immer wieder ver-
                                      und gibt es immer wieder Bewoh- gessen. Deshalb an dieser Stelle                                   Lothar Bock
                                      ner, die über den eigenen Teller- – stellvertretend für alle anderen        bereichern: das Vereinsleben, das
                          Otto Böhm   rand hinausschauten und sich für nur ein Beispiel: der Judoclub             tolle Judoheim, die bundesweite
Dibbelabbes vom Männerclub,           ihre Nachbarn, ihr Umfeld, für Folsterhöhe und sein Vorsitzen-              Anerkennung - und ist damit zu
rund um den OB der Folschder =        die Folsterhöhe engagierten. Ob der Lothar Bock. Mit seinem                 einem „echten Folsterhöher Ori-
Otto Böhm.                            in den Pfarrgemeinden, in der nicht enden wollenden Einsatz,                ginal“ neueren Datums geworden.

Von der Wellblechbude zum Discounter
Machen Sie mit uns eine Zeitreise     Durchziehgummi bis zum Gips-        Mittagsessen zum Mitnehmen              wohner kauften sowohl dort als
in die Vergangenheit der Folster-     bei ihm konnte man alles kaufen.    z.B. „Gefüllte“ mit Sauerkraut          auch im Aktiv – Markt ein. Vor
höhe. Wir gehen ins Wohngebiet        Was er nicht im Lager hatte, das    – alles auf Bestellung. Hier war        allem Einzelhaushalte konnten
und schauen uns an, wie das war       hat er kurzerhand besorgt. Herr     der Kunde bekannt und das               für ihre Bedürfnisse besser im Ak-
mit der Nahversorgung, sprich         Leibrock, so berichten viele, war   Warensortiment auf die Kund-            tiv – Markt einkaufen, da es dort
Geschäften, Post und Sparkasse.       ein herzensguter, hilfsbereiter,    schaft zugeschnitten. Nach der          auch kleine Portionen zu kaufen
Vielleicht erinnern sich noch ei-     freundlicher Mann, bei dem der      Schließung des A&O verkaufte            gab. Der Andrang an der Fleisch-
nige von Ihnen an die Anfangs-        Kundendienst groß geschrieben       Jungfleisch dort Getränke unter         und Käsetheke war immer groß.
jahre der Folsterhöhe. Die vielen                                                            dem Namen „          Die Leute erzählen noch heute,
Menschen, die da lebten, hatten                                                              Getränkequelle       dass es besser war, sich nicht über
Hunger und Durst und der Per-                                                                Jungfleisch“.        dies oder jenes zu beschweren oder
sonennahverkehr war noch nicht                                                               „Berni“ lieferte     gar beim Einkauf „auswärts“ z.B.
so ausgebaut, dass man schnell in                                                            Sprudel, Bier etc.   beim „Metzger- Räuber“ erwischt
die Stadt zum Einkaufen fahren                                                               gegen einen Auf-     zu werden, denn dann konnte es
konnte. Nach und nach entstand                                                               preis nach Hause.    passieren, dass man ziemlich lan-
eine entsprechende Infrastruktur                                                             Mit Eröffnung        ge in der Reihe anstehen musste.
mit Geschäften, Post und Spar-                                                               von ALDI be-         Durch den Neubau des großen
kasse. Die Geschäfte und Dienst-                                                             kam Jungfleisch      Edeka-Marktes Fuchs und des
leister belebten die Mitte im                                                                1988 Konkur-         Drogeriemarktes dm in 2008
Wohngebiet. Hier konnte man                                                     ASKO 1965 renz. In den            musste Jungfleisch seinen Markt
neben dem Einkauf Neuigkeiten
erfahren und den ein oder ande-       wurde. Er zog später in ein Ge-
ren aus dem Wohngebiet treffen.       bäude links neben der ehemali-
                                      gen Kneipe, heute Vereinsheim
Ein Name fällt immer wieder mit       des Judo-Clubs, und nannte sein
höchstem Lob - Herr Leibrock.         Geschäft A&O. Leibrocks Laden
Er hatte ganz zu Anfang eine          übernahm dann Herr Diesinger
Wellblechbude auf die Wiese ge-       – der nach seinem Wegzug das
stellt (wo heute der Brunnenplatz     heutige Feinkosthaus „Diesin-
ist) und dort einen „ Tante-Em-       ger“ auf dem Rotenbühl betrieb.
ma-Laden“ eröffnet. Mit seinem        Rechts neben der Gasstätte war
vielfältigen Angebot auf engstem      das ASKO. Beide Geschäfte hat-                                                         Ladenzeile in den 80ern
Raum war „Leibrocks Bude“ eine        ten ihren eigenen Kundenstamm.
wichtige Anlaufstelle im neuen        Aus ASKO wurde Edeka aktiv –        ersten Jahren hatte ALDI aller-         aufgeben. Mit den neuen Märk-
Wohngebiet. Außer Lebensmittel,       Markt, der von J.H. Jungfleisch     dings noch keine Frischwaren wie        ten bekamen die BewohnerInnen
frischem Obst und Fleischwaren        bis 2008 geführt wurde. Dort        Obst, Gemüse, Wurst, Fleisch            der Folsterhöhe ein super breit
gab es auch Haushaltwaren, vom        gab es in den 90igern zeitweise     oder frisches Brot und die Be-          gefächertes Warenangebot. Nur

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50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de
höhe. Nachdem „Wachtmeister“           Auch die Sparkasse verließ 2003
                                                                        Hoffmann in Rente gegangen             die Wohngebietsmitte und baute
                                                                        war, wurde der Polizeiposten ge-       eine neue Geschäftsstelle an der
                                                                        schlossen. Ab 1991 bezog das           Metzer Straße. Hier ist der Kun-
                                                                        WÖLKCHEN, die Näh- und                 denservice nach wie vor sehr gut
                                                                        Kleiderkammer des Caritas-Kon-         und die Menschen der Folsterhö-
                                                                        taktzentrums, die Räume im Kö-         he sind froh für den Verbleib im
                                                                        nigsbruch 5. Neben dem Verkauf         Wohngebiet.
                                                                        von Kleidung wird im Wölkchen          Als der Folsterhöher Arzt, Dr.
                                                                        ein Änderungs-, Näh- und Bü-           Knittel, aus Altersgründen seine

                                                                         Sie können nähen, haben aber keine Maschine oder brau-
schade, dass diese Märkte mit dem bendigen Salon gab es neben den         chen den Rat einer Fachfrau? Dann sind Sie im Wölkchen
Rücken zum Wohngebiet stehen neuesten Frisuren (z.B. die legen-                            herzlich willkommen!
und eher für die Kundschaft mit däre Minipli) viel Neues aus dem
                                                                                 immer donnerstags von 13:30 - 17:00 Uhr
Auto konzipiert wurden, obwohl Viertel zu sehen und zu hören.
                                                                               Nutzen Sie kostenlos Nähmaschinen des Wölkchens und
die Folsterhöhe dadurch nicht Selbst eine Fußpflege wurde im
                                   Salon angeboten.                      profitieren Sie vom Fachwissen der Schneiderin! Stoffe und Zubehör
weniger von diesen profitiert.
                                                                                                  bitte mitbringen!
Von den 70er Jahren bis Anfang Nach dem Ausbau der Hoch-
der 90er gab es eine richtig gut keller zu Wohnungen (2002),
gehende „Einkaufs- und Gewerbe eröffnete Nicole Mordiconi ihre          gelservice angeboten. Heute erin-      Praxis schloss ohne einen Nach-
Meile“ im Vogelsborn.              Praxis für medizinische Fußpfle-     nern nur noch die Gitter vor den       folger gefunden zu haben, grün-
Petra Mack weiß zu berichten, ge im Vogelsborn 2. Neben der             Fenstern des Wölkchens an die          dete das Caritas-Kontaktzentrum
dass sie 1972 im Schuhsalon Kundschaft aus dem Wohngebiet               Polizeistation.                        die Initiative „Folschder sucht
John( Mutter von G. Steinmetz) kamen viele KundInnen auch von           Post und Sparkasse waren von An-       Arzt“. Mit dem Arztehepaar Mo-
ein Paar schwarz-weiße Schuhe außerhalb. Heute befindet sich            fang an im Wohngebiet. Für die         rozov konnte ein Betreiber der
gekauft hat. Später übernahm die ihre Praxis auf der Bellevue.
Schwester von Frau G. Steinmetz Das Ladenlokal unter ihrer ehe-
den Schuhladen, in dem viele maligen Praxis steht heute leer.
Folsterhöher ihre Schuhe vor Ort Es beherbergte wechselnde Bä-
günstig kaufen konnten.            ckereifilialen. Vor allem in den
Der alte Herr Seitle – auch „der Morgenstunden vor der Schule
Alt“ genannt- eröffnete 1963 im war hier viel Kundschaft aus dem
Vogelsborn/Rückseite seinen Zi- Wohngebiet anzutreffen. Zu nen-
garettenladen, bei ihm konnte nen sind z.B. Bäcker Ibach und
man Bier, Waldmeisterlimo und Eduscho.
„Schnäkes“ kaufen und auch sei- In der gleichen Zeile, befindet sich
nen Tippschein abgeben.1978 heute Eva´s Lädchen – ein sehr
übernahm die Toch-                                 kundennaher Ein-
ter – Rosemarie                                    kaufsladen. Bevor                                                mobile Postagentur - Dank Bus
Seitle – den Laden                                 Eva Schmidt den
und verkaufte Zeit-                                Laden übernahm       Menschen waren diese Geschäfts-        neuen Praxisräume gefunden und
schriften. Sie führte                              war hier ein rus-    stellen ganz wichtig, denn hier        die ärztliche Versorgung der Be-
das Geschäft über                                  sisches Geschäft,    wurden unter anderem auch die          wohner sichergestellt werden.
24 Jahre – bis 2002.                               das vor allem für    Renten ausgezahlt. H. Schmitt,         Durch die Lage und die Größe
Auch Herr John war                                 die Neubürger aus    der lange Jahre die Poststelle führ-   des Wohngebietes hatten „Fah-
im Vogelsborn – er                                 den GUS Staaten      te, berichtete, dass die Menschen      rende Händler“ immer wieder
befand sich direkt                                 ein    passgenaues   bei ihm oft ein Schwätzchen hiel-      gute Chancen, ihre Waren anzu-
neben dem Durch-                                   Sortiment anbie-     ten, ihn um Rat fragten oder er        bieten und die Bewohnerschaft
gang, bei ihm gab es                               ten konnte. Im Vo-   ihnen beim Ausfüllen von For-          war froh über jedes neue und
Spielwaren, Zeitun-               Rosemarie Seitle gelsborn war von     mularen behilflich war. Anfang         günstige Angebot. Die Erinne-
gen und hier konnte                                2003-2013 auch       der 90er gab es einen schlimmen        rung reicht vom Metzger „Räu-
man die Fahrkarten für die Stra- der Polizeiladen, in dem zuletzt       Brand. Während der Renovierung         ber“, über Eier- und Eisverkäufer,
ßenbahn kaufen.                    Kontaktpolizist Klaus Geider         der Post stand ein „Postbus“ vor       bis zum russischen Obst- und Ge-
Im Vogelsborn 6 konnten sich 2-mal wöchentlich Sprechstun-              Ort. Leider wurde später aus           müseauto und dem Bäckerauto
Damen und Herrn ab 1987 bei den anbot.                                  der Postfiliale eine Agentur mit       mit den Backwaren zum halben
der Friseurin Christiane Humbert Im Königsbruch waren Spar-             abgespecktem Service. Seit diese       Preis.
die Haare schneiden lassen. Nach kasse, Post, Polizei und Arzt un-      2012 geschlossen wurde, gibt es        Leider konnte ein kleiner Wo-
ihr führten Josef Barwinski und tergebracht.                            bedauerlicherweise weder einen         chenmarkt, in den 90er Jahren
Partner bis in die 90er Jahre den In den ersten Jahren hatte die Po-    Briefmarkenautomaten noch eine
Friseursalon „Duo“. In dem le- lizei eine Station auf der Folster-      Paket-Annahmestelle.                              Fortsetzung auf Seite 8

                                                                                                                                         Seite 7
50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de
Fortsetzung von Seite 7              war das Wohngebiet und der Ab-          An die Stelle von
                                     satz für die Händler zu gering. Der     Leibrocks kleiner
vom Caritas-Kontaktzentrum in-       Weihnachtsmarkt dagegen, 1990           Wellblechbude
itiiert, nicht überleben: zu klein   vom Caritas-Kontaktzentrum in-          mitten im Zent-
                                                              itiiert, von   rum ist nun das
                                                              Vereinen       Einkaufsdreieck
                                                              und sozi-      Aldi/Edeka/dm
                                                              alen Ein-      gerückt, räumlich
                                                              richtungen     leider am Rand
                                                              der Fols-      der      Siedlung,
                                                              terhöhe        aber im Vergleich
                                                              alljährlich    zu manch ande-
                                                              organi-        rem Viertel in der
                                                              siert, er-     Landeshauptstadt
                                                              freut sich     Saarbrücken ist
                                                              nach wie       die Folsterhöhe
                                                              vor großer     heute richtig gut
                                                              Beliebt-       versorgt.
                                     Metzger Räuber‘s Stand heit.                                                    Wochenmarkt auf dem Festplatz

                Wenn der Eismann klingelt, strömen die Kinder zusammen.                                       ....buntes Treiben auf dem Adventsmarkt

50 Jahre evangelische und katholische
Pfarrgemeinden
50 Jahre Folsterhöhe – das heißt     unterschiedlichen Gruppierun-           Die Bedeutung der Ehrenamtli-        ums der evangelischen Kirchen-
auch 50 Jahre evangelische und       gen - Kinder, Jugendliche, Famili-      chen- nicht nur ihr Mitarbeiten,     gemeinde Alt-Saarbrücken über
katholische Kirchengemeinden!        en, Ältere - Hilfen anboten.            sondern auch ihr Mitplanen und       das Gemeindeleben beraten und
Nicht alles kann beschrieben,        Während die meisten Wohn-               ihre Mitverantwortung – kam          entscheiden konnte, wobei das
nicht einmal erwähnt werden,         blocks noch im Bau waren, ent-          schon zum Ausdruck, als bereits      Presbyterium bei Entscheidungen
was in diesen Jahren an Engage-      stand schon eine transportable          1965 ein Pfarrausschuss, der         jeweils zustimmen musste.
ment, vor allem von unzähligen       evangelische Notkirche. Der             spätere Pfarrgemeinderat, in der
Ehrenamtlichen, geleistet wurde.     evangelische      Diakoniepfarrer       katholischen Kirche gewählt wur-     Neben dem Aufbau einer Ge-
Von Anfang an waren die Kir-         Schommer hielt schon bald Got-          de. „Das war eine gute Sache, dass   meinde auf der Folsterhöhe küm-
chengemeinden vor Ort auf der        tesdienste. Die ersten katholi-         die Laien von Anfang an mitreden     merte sich die Kirche auch um die
Folsterhöhe: schon als die ersten    schen Gottesdienste wurden von          und mitentscheiden konnten“ so       Menschen am Drahtzugweiher:
Mieter und Mieterinnen sich wie      Pastor Jung in der Siedlerschu-         Ernst Bremer, der von Anfang         In einem ausgedienten Omnibus
auf einer Großbaustelle fühlten,     le gehalten. 1964 wurde Pastor          an in diesem Gremium mitar-          wurden schon bald Gottesdiens-
als auch nach Fertigstellung al-     Müller erster katholischer Pastor,      beitete. „Wir hatten von Anfang      te angeboten, 1970 wurde ein
ler Wohnblocks noch keine hin-       und auch die „Notkirche“ wurde          an auch etwas zu sagen, und das      kleiner Kindergarten eingeweiht
länglichen Verkehrsverbindungen      in diesem Jahr erbaut.                  war gut, denn wir haben ja alle      und für die Jugendlichen und
vorhanden waren, keine Schule,       Zum Gemeindeaufbau wurden               mitgeholfen, Gemeinde aufzu-         Erwachsenen      entstand    eine
kein Kindergarten, keine sozialen    von Pastor Müller und dem ers-          bauen.“ Später wurde auch bei        Holzhütte, das „Clubheim“ im
Einrichtungen. Es waren die bei-     ten evangelischen Pfarrer Agur-         der evangelischen Kirche solch       Deutschmühlental.
den Kirchengemeinden, die von        ks zahlreiche und regelmäßige           ein Gremium eingeführt, der
Anfang an für die Menschen der       Hausbesuche durchgeführt.               Bezirksausschuss Folsterhöhe,        Schon sehr bald gab es eine über-
Folsterhöhe da waren und für die                                             der als Ausschuss des Presbyteri-    aus lebhafte Kinder- und Jugend-

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arbeit, und viele denken noch an                                                                                   dann zur Renovierung der
den Kellerraum in der Hirtenwies                                                                                   Notkirche. Erwachsene und
41, den „Arbeitskreis offene Ju-                                                                                   Jugendliche der Folsterhöhe wa-
gendarbeit“, in dem Erwachse-                                                                                      ren hier zusammen mit dem Bau-
ne und Jugendliche gemeinsam                                                                                       orden tätig, und an ihrer Spitze
verantwortlich mitarbeiteten, die                                                                                  Pfarrer Dörrenbächer, dem keine
Gründung der DPSG, die Schön-                                                                                      Arbeit, auch die handwerkliche,
stattgruppe der Mädchen im „ro-                                                                                    zu viel war.
ten 13er“, die zwei Clubräume
neben der Kirche, die vorher vom                                                                                   Zu erwähnen ist auf jeden Fall
Kindergarten genutzt wurden,                                                                                       der ökumenische Singkreis Fols-
die „Gruppenleiterrunde“, Auf-                                                                                     terhöhe. Erster Organist der ka-
bau einer Teestube, viele Stadt-                                                                                   tholischen Kirchengemeinde war
randerholungen und vieles mehr.                                                                                    Franz Lonsdorfer, der neben der
Nach dem Weggang von Pfarrer                                                                                       musikalischen Begleitung der
Agurks kam nach einer Vakanz                  Akteure bei der Seniorenfastnacht 1988 im evang. Gemeindezentrum     Gottesdienste schon bald eine
Pfarrer Segschneider zur evan-                                                                                     Schola aufgebaut hatte. Abgelöst
gelischen Kirchengemeinde. Un-        Horst Heydt Pfarrer der evange-       werden –zum Beispiel auf den           wurde er von Peter Mönch, der
ter seiner Planung entstand das       lischen Kirchengemeinde wurde,        Folsterhöher Adventsmärkten -          die Schola weiterführte und den
evangelische Gemeindezentrum          hat Frau Heydt den Frauenkreis        verkauft, und der Erlös wird der       Chor heranbildete. Im Advent
Folsterhöhe mit Pfarrhaus, das        begleitet. Es war auch die Idee       Kirchengemeinde oder anderen           1975, bei einem Familiennach-
1975 eröffnet wurde. Das gesam-       von Frau Heydt, hier auf der Fols-    sozialen Einrichtungen zur Verfü-      mittag in der evangelischen Kir-
te Erdge-                                                                   gung gestellt.                         chengemeinde, wurde die Idee
schoss war                                                                  Seit über 15 Jahren kochen die         geboren, gemeinsam im Chor zu
nun für die                                                                 Hobby-Gourmets in der Küche            singen: der ökumenische Sing-
offene Ju-                                                                  des katholischen Pfarrzentrums.        kreis Folsterhöhe war geboren.
gendarbeit                                                                  Die Idee dazu wurde im Pfarrge-        Zu vielen Anlässen hat er ge-
geöffnet.                                                                   meinderat Hl. Kreuz geboren und        sungen: beim Adventssingen in
                                                                            von Peter Pflug umgesetzt, und         der Ludwigskirche ebenso wie
Aber auch                                                                   mit Bubi Mordiconi wurde ein           bei der Erstkommunion in Hl.
der Senio-                                                                  engagierter Koch gefunden, der         Kreuz. Nach Weggang von Herrn
renkreis, der                                                               nicht nur das Kochen donners-          Mönch hat Christoph Bremer als
Kreis junger                                                                tags leitet, sondern zusammen          Chorleiter den ökumenischen
Mütter, das                                                                 mit seinen Hobbyköchen schon           Singkreis übernommen, der bis
Senioren-                                                                   bei vielen Festen ein leckeres Es-     heute den Gottesdienst mitgestal-
Turnen, der      Immer ein Gewinn: evang. Frauenkreis beim Adventsmarkt     sen angeboten hat.                     tet.
Männer-
kreis, ua. fanden im Gemeinde- terhöhe den Weltgebetstag einmal 1973 wurde Albert Dörrenbä- 1978 wurde Magister Horst
zentrum ihren Platz.                 jährlich zu feiern.                    cher neuer Pfarrer von Hl. Kreuz. Heydt zum Pfarrer der evange-
Viele dieser Kreise sind aus einem                                          In den 70iger Jahre hatten sich lischen Kirchengemeinde. Mit
großen ehrenamtlichen Engage- Auch in der katholischen Kir- um Herbert Horzella Bläser ge- seinem Namen ist die Interes-
ment entstanden. So wurde z.B. chengemeinde sind lebendige sammelt, die zur Fron-
der evangelische Frauenkreis aus Kreise entstanden. Aus einer leichnamsprozession,
der Idee geboren, ein Frauentreff Bastelgruppe des Kindergartens beim Martinszug oder
zu gründen. Aber – so berichtet mit Schwester Regingunde ist am Heiligen Abend
Frau Rauen-Renno – woher die ein Hobbyclub entstanden, der Choräle bliesen, ange-
Frauen nehmen? „Damals sind wir bis heute, geleitet von Frau Bre- führt von den trompe-
von Tür zu Tür gegangen, haben mer, schöne und kunstvolle Bas- tenden Pfarrern Dör-
überall auf der Folsterhöhe ange-                                                  renbächer und
klopft und gefragt, wer Interesse                                                  Heydt. Pfarrer
an einem Frauenkreis hätte – und                                                   Dörrenbächer
zu unserem Erstaunen sind wirk-                                                    spielte auch Gi- v.l. Engelbert Feld, Bruno Hahn, Horst Heydt bei
lich viele Frauen gekommen. „Es                                                    tarre, mit der er                        der Interessengemeinschaft
wurde diskutiert, für die Weih-                                                    Kindergottes-
nachtsmärkte in Alt-Saarbrücken                                                    dienste begleitete und bei sengemeinschaft Folsterhöhe
gebastelt, Fahrten geplant und                                                     vielen Festen und geselli- verbunden, aber bereits Anfang
Feste gefeiert. „Wir hatten eine                                                   gen Treffen zum Mitsin- 1972 durch Hans Schumann und
wirklich schöne Zeit mit den                                                       gen einlud.                   Pfarrer Segschneider gegründet.
vielen Festen!“ und hier sind be-                                                  Spricht man über Pfarrer Sie war ein überparteilicher, über-
sonders die ökumenischen Fast-                                                     Dörrenbächer, muss man konfessioneller Zusammenschluss
nachtsveranstaltungen und die                                                      auch die Einsätze des Bau- von Bewohnern der Folsterhöhe,
ökumenischen Sommerfeste zu                                                        ordens auf der Folsterhöhe die sich für ein gutes und besse-
nennen. „Das war für uns immer         Inge Jakob und Franz Lonsdorfer in der Bütt hervorheben: 1974, 1975 res Leben und Wohnen auf der
viel Arbeit, aber wir hatten auch                                                  und 1981 war der Bauor- Folsterhöhe einsetzte. Dabei war
viel Spaß dabei“, weiß auch Sonja telarbeiten herstellt. Viele die- den hier auf der Folsterhöhe tätig,
Frantz zu berichten. Als Magister ser selbstgefertigten Kunstwerke zunächst beim Kindergarten,                              Fortsetzung auf Seite 10

                                                                                                                                             Seite 9
50 Jahre Folsterhöhe! - caritas-saarbruecken.de
Fortsetzung von Seite 9              seinem Amtseintritt wurden die       gegründet. „Aufgabe des Orts-                   Lonsdorfer verantwortlich dabei.
                                     Planungen zum Bau einer neu-         ausschusses ist die Organisation                Sie half beim Aufbau eines Tref-
sie immer Gesprächspartner für en Kirche mit Pfarrzentrum und
Politiker aller Parteien, für Stadt- Pfarrhaus aufgegriffen. 1996 wur-
verwaltung und Siedlungsgesell- de die neue Kirche Hl. Kreuz von
schaft. Es war Pfarrer Heydt, Bischof Dr. Hermann-Josef Spi-
der die Interessengemeinschaft tal eingeweiht. Unter dem Dach
während seiner Zeit auf der Fols- des neuen Pfarrzentrums erhielt
terhöhe immer begleitete, und das Caritas-Kontaktzentrum ein
seine Frage zu Beginn jeder Sit- Stadtteilcafé, die Folschder Café-
zung: „ Wer leitet heute Abend tass.
die Sitzung?“ war gute Tradition, Bruno Hahn engagierte sich zu-
denn Pfarrer Heydt, der sich im- sammen mit Pfarrer Heydt für die
mer für die Bewohner und ihre Ökumene.
Bedürfnisse einsetzte, leitete die Mit Pastor Hahn entstanden auch                                     .....beim Seniorennachmittag in Hl. Kreuz 2008
Sitzung der Inter-                              gute Kontakte zur
essengemeinschaft                               Spicherer Kirchenge-      und Durchführung von Festen                     fens für Senioren – seitdem ist
Folsterhöhe mit                                 meinde.       Zwischen    und Begegnungsmöglichkeiten,                    die Seniorenarbeit als „Senioren-
guter Hand, auch                                beiden      Kirchenge-    z. B. das Patronatsfest, St. Mar-               nachmittag“ ein fester, lebendiger
wenn es mal laut                                meinden        entstand   tin, Neujahrsempfang und vieles                 Teil des Gemeindelebens in Hl.
zu werden drohte                                eine Freundschaft, die    mehr.“                                          Kreuz.
oder schwierige                                 bis heute anhält und      Ansprechpartner vor Ort wurde
Fragen anstanden.                               sich in regelmäßigen      Diakon Roevenstrunk, der auch         „Der Anfang war nicht leicht
Insgesamt kann                                  Besuchen ausdrückt.                                                              und auch et-
man mit Herrn                                   Der Bittgang zum                                                                 was behelfsmä-
Heydt feststellen:                              Soldatenfriedhof nach                                                            ßig“, weiß Maria
Wäre die Interes-                               Spichern, alte Traditi-                                                          Lonsdorfer          zu
sengemeinschaft Schwester Wilma, Sozialstation on in St. Jakob, wurde                                                            berichten. „Zu-
nicht so stark in                               von den Katholiken                                                               nächst waren die
Erscheinung getreten, wäre wahr- auf der Folsterhöhe schon früh                                                                  Se n i o re n n a c h -
scheinlich weitaus weniger an aufgegriffen. Noch heute erin-                                                                     mittage in der
Verbesserungen im Wohngebiet nern sich einige daran, wie die                                                                     Pfarrbibliothek,
Folsterhöhe gemacht worden.          Wanderer auf ihrem Rückweg in                                                               die in einem
Mag. Horst Heydt engagierte der Küche von Lonsdorfers Rast                                                                       Raum im 16er
sich bis zu seinem Ausscheiden in machten und eine kleine Stär-                                                                  untergebracht
den Ruhestand als Vorsitzender kung zu sich nahmen.                                                                              war. Als der
der Ökumenischen Sozialstati- Im September 2003 wurde die                                         ....beim Pfarrfest in Hl Kreuz Platz dort nicht
on. Die Sozialstation ist aus der katholische Pfarrgemeinde Hl.                                                                  mehr ausreich-
Gemeindeschwesternstation der Kreuz aufgelöst und zusammen                hier im Pfarrhaus wohnte. Sein te, musste das Wohnzimmer des
evangelischen Kirchengemeinde mit St. Mauritius und St. Jakob             Schwerpunkt lag im sozial-carita- damaligen Pastors, Herrn Dör-
Alt-Saarbrücken hervorgegangen. zu einer Seelsorgeeinheit St.             tiven Bereich. Nach dem aktiven renbächer, als Treffpunkt her-
Sie wurde 1978 mit katholischen Jakob. Mit dem katholischen               Ausscheiden von Frau Lonsdor- halten. Später fanden die Treffen
und evangelischen Pfarrgemein- Pastor Erwin Graus war nun                 fer aus der Seniorenarbeit wurde im Sälchen statt, heute im Pfarr-
den in Alt-Saarbrücken gegrün- ein pastorales Team für die drei           er auch Ansprechpartner für die zentrum.“ Rückblickend stellt
det und deckte später fast das Gemeinden zuständig. Ziel der              Helfer und Helferinnen des Seni- Frau Lonsdorfer fest: „Es war
gesamte Gebiet links der Saar ab. Amtszeit von Pastor Graus war           oren-Teams Hl. Kreuz.                 eine schöne Zeit. Ich hatte im-
1979 wurde der Diakonie- bzw. die Neustrukturierung, die Zu-              Die Seniorenarbeit auf der Fols- mer ein gutes Team, das mir zur
Caritas- und Krankenpflegeverein sammenführung der drei Ge-               terhöhe begann schon 1966 – Seite stand.“ Inzwischen nehmen
gegründet mit der Hauptaufgabe, meinden, der Menschen und der             und von Anfang an war Maria auch viele Senioren aus den ande-
die für die Kirchengemeinden er- ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Die
forderlichen finanziellen Mittel Zusammenlegung zu einer Ge-                                               Rundum versorgt
                                                                                                  *
zum Betrieb der Ökumenischen meinde hat die Menschen in Hl.
Sozialstation Alt-Saarbrücken zu Kreuz ganz schön wachgerüttelt.                                                 durch Ihre Apotheke.
erwirtschaften. Seit 2014 gehört Wir müssen neu überlegen, wie                                             Unser Service für Sie:
                                                                                                           • Aromatherapie
die Sozialstation Alt-Saarbrücken mit immer weniger Engagierten                                            • Verleih von Milchpumpen
zur ökumenischen Gesellschaft die Gemeinden weiter lebendig                                                • Verleih von Babywaagen
                                                                                                           • Messung von Blutzucker, Blutdruck und
für ambulante Pflege im Saarland bleiben. Hier können die drei Ge-                                           Cholesterin
GmbH, eine gemeinnützige Ge- meindeorte ihre Kräfte bündeln                                                • Zusammen- und Herstellung von individuellen
                                                                                                             Rezepturen
sellschaft des Diakonisches Wer- und zusammen arbeiten“, stellte                                           • Lieferservice
kens an der Saar und des Caritas- Riccardo Foschia fest. Wichtig                                           • Homöopathie
                                                                                                           • Kosmetikberatung
verbandes für Saarbrücken und für den Gemeindeort Hl. Kreuz                                                • Reiseimpfberatung
Umgebung.                            war die Frage, so Ernst Bremer,                                                      
                                     dass das Gemeindeleben hier auf                                                                       Gebührenfrei unter
                                                                                                                                  Freecall: 0800-5658200
Im November 1989 wurde Bru- der Folsterhöhe weiter geht. Des-                                                                                oder im Internet
no Hahn als neuer Pastor für halb wurde schon bald ein Fest-                                                                   www.bellevue-apotheke.de
Hl. Kreuz eingeführt. Kurz nach und Ortsausschuss Hl. Kreuz                   Metzer Str. 102
                                                                            66117 Saarbrücken
                                                                                                          * Auf alle freiverkäuflichen und apothekenpflichtigen, nicht rezeptpflichtigen Arzneimittel
                                                                                                            sowie dem apothekenüblichen Ergänzungssortiment.

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den Christkönig und St. Pius zu      Alt-Saarbrücken alleine zustän-        zen. Evangelische Gottesdienste
                                     verbinden. Seit September 2011       dig – nur ca. 500 davon leben          werden weiterhin hier angeboten.
                                     bildet St. Jakob und Christkönig     auf der Folsterhöhe. Ähnlich wie       Es gibt auch weiterhin ökumeni-
                                     und St. Pius eine Pfarreienge-       die katholischen Christen müssen       sche Gottesdienste mit Pfarrerin
                                     meinschaft. Herausforderung für      nun auch die evangelischen             Mangold und Diakon Isberner.
ren Gemeindeorten St. Mauritius      die Zukunft wird sein, ob und wie    Christen damit umgehen, dass           Die Freie Evangelische Kirchen-
und St. Jakob teil. Heute ist Di-    die verschiedenen Gemeindeorte       ihre Pfarrerin nicht ständig vor       gemeinde (FeG )bringt sich en-
akon Isberner Ansprechpartner        zusammen wachsen. Der Pastor,        Ort ist.                               gagiert auf der Folsterhöhe ein,
für die Seniorenarbeit.              die Gemeindereferentin oder der
                                     Diakon vor Ort – das wird immer      Das evangeli-
Der Prozess der Zusammenle-          seltener möglich sein – und es       sche Pfarrzen-
gung der Gemeinden wurde mit         wird darauf ankommen, was die        trum musste
dem neuen Pastor Benedikt Wel-       Menschen von Hl. Kreuz bereit        verkauft wer-
                                                     sind, gemeinsam      den – mit der
                                                     zu tun und eigen-    Freien Evange-
                                                     verantwor tlich      lischen Kirche
                                                     auf der Folsterhö-   und ihrem Pas-
                                                     he auf die Beine     tor Joachim
                                                     zu stellen.          Hipfel wurde
                                                                          ein guter Käu-
                                                  Große Verände-          fer gefunden.
                                                  rungen gab es           Im Dezember
                                                  auch in der evan-       2011 zog die
                                                  gelischen    Kir-       Freie Evange-
                                                  chengemeinde.           lische Kirche
                                                                                               Pastor Joachim Hipfel als Grillmeister beim Kinderfest
                           Kommunion in Hl. Kreuz Nachdem Pfarrer         zunächst     als
                                                  Heydt in den Ru-        Mieter in das evangelische Pfarr- sowohl bei Veranstaltungen wie
ter, der 2005 Pastor von St. Ja- hestand verabschiedet war, wurde         zentrum Folsterhöhe ein. Inzwi- dem Kinderfest oder dem Ad-
kob wurde, weiter geführt. Seine die Pfarrstelle2009 mit Pfarrerin        schen ist der Kauf abgeschlossen, ventsmarkt als auch mit dem Pro-
Aufgabe war, zusammen mit den Tabitha Mangold besetzt. Inzwi-             und nun ist die evangelische Kir- jekt „Folster Kultur und Gesprä-
Gläubigen die Gemeindeorte schen ist Pfarrerin Mangold für                chengemeinde Mieter. Als Mieter che 2014“ - ein neuer Akteur und
St. Mauritius, St. Jakob und Hl. die 5000 Gemeindemitglieder der          kann sie weiherhin die vertrauten eine Bereicherung für das Wohn-
Kreuz mit den Kirchengemein- evangelischen Kirchengemeinde                Räume zumindest teilweise nut- gebiet.

Immer ein guter Platz für Kinder
Pädagogische Einrichtungen der Folsterhöhe im Wandel der Zeit…

Vom Kindergarten im                  lungen mit der Stadt Saarbrücken     neuen Pfarrgemein-                              DM, für den Kinder-
„Sälchen“ zur „Kinder-               über den Kauf eines Grundstücks      de sammelten auf                                garten Folsterhöhe ge-
stätte Hl. Kreuz“                    im Osten der „Wohnsiedlung           ihre Weise Spenden.                             spendet.
                                     Folsterhöhe“. Mit dem Groß-          Diese Bemühungen                                In seiner Entstehung
Bereits im Oktober 1964 wurde        Projekt „Kirchbau Metzer-Stra-       brachten aber nur                               auch ein Ort interna-
die sog. „Notkirche“ der kath.                                            wenig im Vergleich                              tionaler Begegnung
Pfarrgemeinde feierlich einge-                                            zu der angesetzten                              Mehr zufällig ent-
weiht. Für den Kath. Kindergar-                                           Summe. So ent-                                  stand im selben Jahr
ten stand dort ein einziger Raum                                          stand der Plan, ein                             eine Verbindung zum
zur Verfügung, das „Sälchen“.                                             großes Fest mit ver-                            „Internationalen Bau-
Mit 3 Kindergärtnerinnen für                                              schiedensten Aktivi- Pastor Albert Dörrenbächer orden“. Mit einer
                                     ße“ startete im 1. Bauabschnitt      täten zu gestalten.                             Gruppe       belgischer
                                     des Gemeindezentrums dann der        In Zusammenarbeit mit der evan- Jugendlicher, einigen engagierten
                                     Bau eines eigenen Kindergartens      gelischen Gemeinde und der Schule Jugendlichen der Folsterhöhe und
                                     und Horts.                           wurde daraus das dreitägige „Fols- mit Hilfe des bauleitenden Archi-
                                                                          terhöher Maifest“ 1974. Es war für tekten und der Baufirma gelang
                                     Albert Dörrenbächer, 16 Jahre        die Bewohner der Folsterhöhe das es nun, die ersten Außenanlagen
                                     Pastor auf der Folsterhöhe (1973-    1. gemeinsame Fest in einem Fest- des Kindergartens zu erstellen.
etwa 90 Kinder fing es hier in       89), erinnert sich auch heute noch   zelt in der Siedlung. Gaststar war Auch mit den Holzdecken im In-
1964 an. Der Platz reichte schon     gerne: „Zuerst wuchs der Bau des     damals in einem Bunten Abend des neren konnte begonnen werden.
bald nicht mehr aus für alle Kin-    Kindergartens rasch. Doch dann       Saarländ. Rundfunks übrigens Oli- „Diese gut 2-wöchige Aktion mit
der, auch war die „Notkirche“ mit    verlangte die bischöfliche Behörde   via Molina, und für den Kinder- dem Bauorden brachte uns einen
dem „Sälchen“ im wahrsten Sin-       in Trier – der entscheidende Geld-   garten brachte es den beachtlichen Wert von etwa 10 000 DM. Den
ne des Wortes keine Dauerlösung.     geber - von der Pfarrgemeinde eine   Betrag von 15 000 DM.“ Sogar die Beteiligten brachte es viel mehr:
Die neue Pfarrei Hl. Kreuz einigte   Eigenleistung von mind. 50 000       Gemeinde „St.Josef“ in Malstatt
sich 1973 nach langen Verhand-       DM. Alle Gruppierungen der noch      hat den Erlös eines Festes, 12 000             Fortsetzung auf Seite 12

                                                                                                                                           Seite 11
Fortsetzung von Seite 11              2014: Kath. Kinderstätte Hl.           Tische, Stühle, Matten/Decken–         te aus 7 Gruppen mit insgesamt
                                      Kreuz heute                            zunächst für wenige Tage ge-           134 Plätzen, für 59 Kinder in der
                                      Unter der engagierten und lang-        dacht. „Die Idee dazu hatte Nata-      Regel-Betreuung, 60 in der Ganz-
das Erlebnis einer internationalen    jährigen Leitung von Wilfried          lie, eine Erzieherin. Für die Kinder   tags-Betreuung und 25 Kinder in
Begegnung von nachhaltiger Wir-       Heuser hat das Team ein beson-                                                der Krippenbetreuung. Nach dem
kung“, so Pastor Dörrenbächer.        deres pädagogisches Konzept ent-                                              Umbau wird es 30 Krippenplätze
„Die Jugendlichen aus Belgien         wickelt, das zusammen mit dem                                                 und weniger Regelplätze geben.
mussten vor Ort gemeinschaftlich      modellhaften naturnahen Freige-                                               24 Erzieherinnen sind von 7-17
untergebracht werden, das gehört      lände die Kinderstätte Hl. Kreuz                                              Uhr für die Kinder da.
zum Konzept des Bauordens -           zu einer fachlich hoch angesehe-
sozialer internationaler Einsatz,     nen Einrichtung gemacht hat.                                                  Der „Hortbereich“ für Kinder im
dafür Kost & Logis frei. Zuerst       Wilfried Heuser, 32 Jahre Leiter                                              Grundschulalter wurde 2010 mit
wurde ein Teil der Pfarrwohnung       der Kinderstätte und auch Be-                                                 Entwicklung der Ganztagsgrund-
in der Hirtenwies ausgeräumt - dort   wohner der Folsterhöhe:                                                       schule zu Gunsten von ersten
schliefen die Mädchen, die Jungen     „Wir haben in 1981 mit einem                                                  Krippenplätzen für die Kleinsten
in einem Teil des Kindergartens.      kleinen Team von 10 Mitarbeiter/                                              aufgegeben. Die Kinderstätte Hl.
Mittagessen & Zusammenkünfte          innen begonnen, mit viel Entwick-                                             Kreuz arbeitet unter dem Dach
fanden in provisorisch hergerichte-   lungspotential. Schwerpunkte un-                                              der KiTa gGmbH Saarland.
ten Räumen des Rohbaus statt. Es      serer pädagogischen Arbeit wurden
war eine unvergessliche & arbeits-    z.B. auch durch zusätzliche Fort-                          Wilfried Heuser    Seit Ende 2013 laufen große Sa-
intensive aber großartige gemeinsa-   bildungen in der Teamentwicklung,                                             nierungsmaßnahmen.Für die Dau-
me Zeit“. Damit war die Grund-        der „Religionspäd. Praxis“ (RPP),      war das von heute auf morgen kein      er der Sanierungsarbeiten inkl.
lage für die weiteren manuellen       der Bewegungserziehung (insbes.        Problem. Ihre ganze Energie rich-      Ausbau für die neuen Krippen-
Arbeiten geschaffen. Samstag für      Tanz, Evolutionspädagagogik), im       tete sich aufs Spielen und nicht
Samstag fand sich eine Truppe         Musik- und Märchenbereich u.a.         mehr gegen andere Kinder. Die
von vor allem Jugendlichen zur        gefunden. Die neuen Herausfor-         benötigte man für das natu(e)
Arbeit am Bau ein. Auch 1975          derungen haben uns alle zusam-         rliche Spielen. Deshalb wurde
und 1976 kam jeweils eine Grup-       mengeschweißt. Ich persönlich habe     es als Projekt über drei Monate
pe des „Bauordens“, um noch mal       damals als Berufsanfänger in der       ausgeweitet und danach von den
in Zusammenarbeit mit Baufirma        Teamführung auch durch Konflikte       anderen Gruppen übernom-
und Folsterhöher Jugendlichen zu      viel dazu gelernt. Und das Arbei-      men. Eingeräumt wurde nur
pflastern und Sandkästen anzule-      ten und Leben auf der Folsterhöhe      noch Material, das sich von den
gen. Der Gesamtwert der Eigen-        habe ich immer als sehr angenehm       Kindern von innen her bewegen
                                                                             ließ.“ erzählt Wilfried Heuser.
                                                                             Das Konzept wird heute noch
                                                                             zu Anfang eines jeden Jahres                    ..auf die Plätze fertig los!
                                                                             für 3 Monate eingesetzt.
                                                                             Als für das gewünschte natur-          plätze sind 4 Gruppen ins Kath.
                                                                             nahe Außengelände 7000 DM              Pfarrzentrum gezogen. Dank der
                                                                             fehlten, gelang es dem Team            Unterstützung durch die Kath.
                                                                             um Wilfried Heuser durch den           Pfarrgemeinde Hl. Kreuz konnte
                                                                             Verkauf von selbst produzierten        so die pädagogische Arbeit weiter-
                                                                             Musik-Kassetten mit Kinderlie-         geführt werden.
                                                                             dern, das fehlende Geld aufzu-         Von der „Pavillonschule“ zur
                                                                             treiben. So gelang es dem Team         Freiwilligen Ganztagsgrund-
                                                                             um Wilfried Heuser, das heutige
                                                                                                                    schule Folsterhöhe
                                                                             idyllische Spiel-Gelände größten-
                                                                             teils zu finanzieren und mit viel      Zur Grundschule auf der Fols-
                                                                             Eigeninitiative aufzubauen.            terhöhe war im April 1965 in der
                            Spielplatz der Kinderstätte Hl. Kreuz vor 1994                                          SZ zu lesen: „Termingerecht ist die
                                                                             Seit 2013 leitet Wiebke Konst-         Pavillonschule auf der Folsterhöhe
leistungen hatte damit die Grenze     erlebt. Man kennt die Kinder, und      roffer die Kinderstätte. Die „Kin-     zum neuen Schuljahr fertig gewor-
von 50 000 DM überschritten.          den direkten Kontakt im Umfeld         derstätte Hl. Kreuz“ besteht heu-      den. Die in der Siedlung wohnen-
Dank dem unermüdlichen Ein-           empfinde ich bis heute als besonders
satz der Beteiligten konnten Kin-     positiv.“ Wilfried Heuser ist mitt-
dergarten & Hort am 12.09.1975        lerweile im Ruhestand, engagiert
mit einem großen Fest eingeweiht      sich aber weiterhin ehrenamtlich
werden.                               für die Kinderstätte & auch für
                                      die Folsterhöhe.
Albert Dörrenbächer ist vielen        Ein konzeptioneller Umbruch in
Bewohner/innen als der „Fach-         der Praxis der Kinderstätte kam in
mann vom Bau“ in guter Erinne-        den 90ern mit der Entwicklung
rung. Er packte überall selbst mit    des „Spielzeug(s)freien Konzept“
an und hat bis heute den Kontakt      - danach es gab keine besonderen
zur Folsterhöhe nicht verloren!       Aggressionen mehr der Kinder
                                      untereinander. Es gab nur noch

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