Verband der AbsolventInnen- 3500 Mitglieder und ein BOKU-Bike - BOKU Alumniverband
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Das Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien Nr. 1 | März 2019 THEMENINTERVIEW Die Schnelllebigkeit in der Qualitätssicherung ABSCHIEDSVORLESUNG Architekt Treberspurg über nachhaltiges Bauen INTERVIEW Berufsbild Freiraumplanung Verband der AbsolventInnen – 3500 Mitglieder und ein BOKU-Bike
Es geht um Ihre Einstellung. derStandard.at/Karriere JETZT FINDEN! Suchen Sie die richtige Stelle an der richtigen Stelle: im STANDARD und auf derStandard.at. Der Haltung gewidmet.
EDITORIAL © ZETA GmbH 46 Die Schnelllebigkeit in der Qualitäts- sicherung © Haroun Moalla © Zsolt Marton Gudrun Schindler, Geschäfts- führerin des Alumniverbandes Erstmals 48 Praktikumstag 2019 3500 Mitglieder © Raunig 50 Berufsbild An der BOKU ist es gelungen, eines der größten uni- Freiraum- versitären AbsolventInnennetzwerke in Österreich planung zu bilden. Der Verband der Agrarabsolventen ist der älteste und seit über 100 Jahren aktiv, der Verein für Umwelt- und Bioressourcenmanagement der jüngs- te mit Gründung 2014. Dazwischen reihen sich die übrigen fünf Fachverbände ein, die alle miteinander durch den Alumnidachverband verbunden sind. Das gemeinsame Netzwerk umfasst nun über 6500 Ab- solventInnen, der Alumniverband allein hat 14 Jahre nach der Gründung erstmals 3500 Mitglieder erzielt. © BOKU ZID/Christoph Gruber 57 Architekt Hiermit darf sich Alumni im Namen aller Verbände Treberspurg bei Ihnen, den AbsolventInnen, bedanken, dass Sie über nachhal- Mitglied sind und aktiv in Kontakt mit der Universität tiges Bauen stehen. Wir erleben eine besondere Gemeinschaft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich ande- re UniversitätsabgängerInnen oft wünschen würden. Die persönliche Betreuung der BOKU-ProfessorInnen trägt sicher wesentlich dazu bei, dass AbsolventInnen auch gerne in Verbindung bleiben. Und nicht zuletzt gibt es so viele interessante Aktivitäten vonseiten der Verbände, dass sich die Mitgliedschaft (45 Euro bzw. 22 Euro/Jahr) auch auf jeden Fall lohnt. IMPRESSUM Herausgeber: Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at • Geschäftsführerin BOKU ALUMNI: Gudrun Schindler, alumni@boku.ac.at • Redaktion: Teresa-Maria König, bokulumni@boku.ac.at, Tel.: 01/47654-10440 • Auflage: 8500 • Mitarbeit: Hannes Plackner, Elisabeth Sanglhuber und Dinah Hohl, Christine Thurner, Michael Tandler, Simon Huber, Stephanie Drlik, Christina Kirchner, Josefa Reiter-Stelzl, Manfred Gössinger, Susanne Weber • Coverbild: Haroun Moalla • Grafik: Monika Medvey • Druck: Druckerei Berger • Lektorat: Marlene Gölz, Mathilde Sengoelge • Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nichtgekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen sind aus Platzgründen vorbehalten. Nichtgekennzeichnete Fotos sind private Fotos. 1 | 2019 41
EDITORIAL »Ich denke immer gerne an die Zeit an Die Nachricht, dass ich das 3500ste der BOKU, die Jahre sind unvergesslich. Mitglied des Alumniverbandes bin, Umso mehr freut es mich, Teil der kam sehr überraschend. Einerseits, BOKU-Alumni zu sein. da ich staunte wie groß der Almuni- verband schon ist und andererseits, Ich verfolge schon länger die Aktivitäten da ich ein Fahrrad gewonnen hatte. des Alumniverbandes und wünschte, Eine längere Fahrradreise spukt mir noch in Wien zu leben, um daran teilzu- schon länger im Kopf herum. Der nehmen. Seit ich Mitglied bin, profitiere Gewinn des BOKU-Bikes hat mir nun ich vor allem von den Stellenanzeigen, einen Drahtesel zugespielt und ich die geteilt werden. Der Alumniverband bin jetzt dran, eine spannende Tour hat mir ein Bild über die zahlreichen Richtung Orient zu planen. Aber vor- und vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten in erst werde ich von Wien nach Hause meinem Studienschwerpunkt verschafft. (Südtirol) radeln um die Wartezeit zur Auch für die Bewerbungsphase hat der großen Reise zu verkürzen.« Alumniverband einiges zu bieten. Ester Leitgeb Ester Leitgeb hat als Mitglied Nummer Mitgliederwachstum im Alumniverband 3500 ein BOKU-Bike gewonnen, sie steht 3508 3349 kurz vor Abschluss des Masterstudiums 3085 3215 2964 Umwelt- und Bioressourcenmanagement Im Du rch- 2715 und weilt für die Erhebungen der Master- itt gibt es 2448 schn 2210 h r 230 arbeit in der Schweiz. Es hat Tradition, dass pro Ja 2034 itritte wir das Mitgliederwachstum mit den »run- Neube 1712 den« Mitgliedsnummern feiern. Mitglied 1324 1107 Nummer 3000: Emil Platzer, Landnutzungs- 818 management, und die ersten drei »Runden« 501 kamen alle aus dem Bereich Landwirtschaft: 238 Nummer 1500 Ricarda Groiss-Besenhofer, Jan. jew. Dez. D Nummer 1000 Maria Ottenschläger und 2005 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Christoph Walla Nummer 500. Gründung TERMINAVISO: Alle BOKU-AbsolventInnen sowie im Besonderen die Inskriptionsjahrgänge 1969, 1979, 1989 und 1999 sind zum Alumni-Tag am 12. Oktober 2019 ab 10:30 Uhr an ihrer Alma Mater Viridis herzlich eingeladen. Verbringen Sie einen Samstag in gemütlicher Atmosphäre bei einem abwechslungsrei- chen und lockeren Rahmen- programm. Kommen Sie mit Familie und FreundInnen und treffen Sie auf Ihre ehemaligen KollegInnen und ProfessorIn- nen. Näheres unter: alumni.boku. ac.at/kalender 42 1 | 2019
EINDRÜCKE VOM BOKU-BALL 2019 E s war eine Ballnacht, die mit einer ru- fenden und singenden, stampfenden, hüpfenden und tanzenden Eröffnung begonnen wurde. Reden wurden gehal- ten, das Tanzbein geschwungen und zur Mitternachtsquadrille schien die gesamte BOKU und ihre FreundInnen im großen Ballsaal der Hofburg versammelt zu sein. Die BOKU-Blaskapelle spielte zur Freude aller beim »Heurigen«, und in den Morgen- stunden des 2. Februars durften sich die Ballgäste kleine Weinstöcke, die zuvor als Dekoration auf den Tischen dienten, mit- nehmen. Wir bedanken uns bei Foto Sulzer für die Be- reitstellung der Fotos! Weitere Fotos von ÖH BOKU und WARDA NETWORK GmbH. 1 | 2019 43
EINDRÜCKE VOM BOKU-BALL 2019 »It is our 4th time here at BOKU- Ball. We really enjoy the atmosphere in the halls of Hofburg with all the young people amongst graduates, professors and politicians, as well as the Austrian culture, wine and food. Whenever a Viennese Waltz or a tango, especially the Danish Tango, sounds, my wife and I dance. There are many music bands and orchestras playing various music styles, so we dance till late night. In Denmark we don’t have such a tradition like the balls in Vienna. For us, it is a fantastic event, absolutely worth travelling for.« Hans-Henrik Jørgensen, Denmark Chief Advisor at Travel to Farm and chairman of JA – Academic Agronomists, a Danish academic trade union like BOKU Alumni) 44 1 | 2019
Die ZETASchnelllebigkeit Clemens Borkenstein über QS-Ent- in der Qualitätssicherung wicklung Interview: Gudrun Schindler Knapp 300 AbsolventInnen kamen am 22. September zum jährlichen Alumni-Tag zusammen. Fotos: Haroun Moalla © ZETA GmbH Für hohe Qualität von pharmazeutischen und lebensmitteltechnologischen Anlagen steht ZETA GmbH. Verantwortlich dafür ist LBT-Absolvent Clemens Borkenstein, Head of Executive Quality, mit seinem Team. Wie gelingt es trotz ständig neuer Herausforderungen, Qualität und Präzision zu schaffen? Clemens Borkenstein gab uns Einblicke. F ür seine Arbeit bleibt Clemens ist, etwas zu tun, dann ist man bei uns Borkenstein länger im Büro. Von willkommen. Im Leben ist nix geschenkt, der Frage nach den Arbeitszeiten man muss schon auch seinen Beitrag »Zu Beginn eines Projekts wissen bei einem Vorstellungsgespräch leisten.« wir oft nicht, was am Ende dabei hält er nicht viel. »Unsere Atmosphäre herauskommt. Wenn wir aber hier entspricht eher der Frage ›Was dür- Schon in den ersten drei Monaten be- warten würden, bis alles geklärt fen wir heute gemeinsam tun?‹ Bei uns währte er sich bei ZETA. Er ist zu seiner wäre, wären die zehn Jahre darf niemand in seinem Elfenbeinturm jetzigen Position aufgestiegen und ver- Patent der biopharmazeutischen sitzen.« Vom Schweißer über den Prüfer antwortlich für die internen Prozesse bis zum Konstrukteur ist volle Verant- und 30 MitarbeiterInnen. Er schätzt das Wirkstoffe, welche in unseren wortung für die eigene Arbeit gefordert Vertrauen seines Vorgesetzten, die Dy- Anlagen produziert werden, – ebenso wie sehr gute Leistung. namik und die damit verbundenen Frei- abgelaufen. Wir müssen also heiten. Es liegt an ihm, in den einzelnen Risiken abschätzen und handeln! Sein eigenes Netzwerk hat ihn 2011 zur Projekten der Qualitätssicherung und Planen bedeutet bei uns, flexibel zu rechten Zeit zu ZETA geführt. »Natür- Qualifizierung die Hauptverantwortung sein. Wir planen, dann wird wieder lich ist es besser, jemanden im Unter- der richtigen Person zu übertragen. angepasst: Material, Zeit, Budget. nehmen zu kennen. Es ist wichtig, dass Es geht darum, das Material zu spezifi- Und das muss Freude machen!« man ein ehrliches Netzwerk hat und zieren, zu beschaffen, mechanisch zu pflegt. Aber wenn man wirklich gewillt prüfen und den gesamten Prozess zu 46 1 | 2019
KARRIERE ECKDATEN CLEMENS Auf … BORKENSTEIN Klaus Sattler Head of Executive Quality, Environmental Specialist, Fachabteilung Qualitäts- Weltbank, Washington DC sicherung und Qualifizierung Klaus Sattler ist seit Novem- seit 2011 bei ZETA GmbH ber 2018 für die Weltbank in in Lieboch/Graz Washington DC tätig. Dort ist 2003–2006 Doktorat er vor allem mit dem Themen- Universität und Max Planck bereich Plastikverschmutzung Institut Bremen der Meere sowie mit Klimawandelanpassungs- maßnahmen beauftragt. Davor arbeitete der Promotion über die KTWW-Absolvent mehrere Jahre für die GIZ BOKU-Anekdote biotechnologische Nutzung in Laos in der Mekong River Commission, von Algen »Für die Prüfung sowie als Konsulent für Wasser- und Sanitär- Biochemie bei Friedrich versorgung in der GFA Consulting Group in 1997–2002 Diplomstudium Altmann habe ich zwar Hamburg. Lebensmittel- und Bio- gelernt, es gab aber doch technologie, BOKU Stellen, wo ich nicht Diplomarbeit in Porto ganz fit war. Ich habe die Prüfung verpatzt: Edith Klauser (Portugal) über die Direktorin, Nationalpark Konservierung von Algen ›Nicht Genügend, gerne auch telefonische Donau-Auen Rücksprache‹. Da habe Mit 1. Februar ist Edith Klauser ich bei ihm angerufen, erste Nationalparkdirektorin er hat mir meine Fehler erklärt und gemeint: Österreichs. Die Agrarökono- ›Herr Borkenstein, nehmen Sie’s sportlich, min studierte an der BOKU kommen’s beim nächsten Mal wieder!‹ Das war und der Fachhochschule so motivierend, dass ich beim nächsten Mal Bozen und ist durch ihre breite naturwis- brilliert habe. Dafür bin ich ihm ewig dankbar.« senschaftliche Ausbildung in Kombination mit Kenntnissen in Betriebswirtschaft und dokumentieren. Sein Team ist durch die hohe Exportquote (80 %) Umweltmanagement besonders für diese weltweit unterwegs. Sie alle sind FachexpertInnen und endver- Aufgabe qualifiziert. Nach ersten Berufser- antwortlich für die Prüfung der Anlagen. Verantwortlichkeit, Fle- fahrungen im öffentlichen Dienst und in der xibilität, Motivation und rasches, lösungsorientiertes Denken, Privatwirtschaft hat Frau Klauser 2007 die das ist essenziell. Und dafür war das Studium Lebensmittel- und Leitung der Sektion »Landwirtschaft und Biotechnologie wichtig. Ernährung« im damaligen Lebensministerium übernommen. Seit 2015 war sie am Österrei- chischen Rechnungshof tätig. »Wenn man von der BOKU kommt, dann hat man sowohl einen breiten Überblick, als auch einen fachspezifischen Einblick. Dort habe ich das Martin Schott Quervernetzen gelernt. Wenn man sich schon an der Manager, Start-up Accelerator Uni ehrlich interessiert zeigt, dann liegt einem die Welt Martin Schott schloss den zu Füßen. Aber Oberflächlichkeit merkt man sofort.« BOKU-Master Biotechnologie im Jahr 2014 ab. Nach dem Studium war er im Team Tech- Dass sich die Dynamik in der Arbeitswelt verändert, merkt man nologietransfer an der BOKU auch im Fachbereich Qualität. »Es muss alles effizienter, sicherer aktiv, bevor er 2015 an die WU und schneller gehen. Deshalb gehen wir weg von der Qualitäts- wechselte, um dort das neue WU Gründungs- kontrolle am Ende eines Projekts hin zur Qualitätssicherung, bei zentrum mit aufzubauen und eine Projekt- der nach jedem Arbeitsschritt nach dem 4-Augen-Prinzip über- leitung im Wissenstransferzentrum Ost zu prüft wird. Jeder Mitarbeiter hat den Auftrag zu schauen, wo Ver- übernehmen. Seit November 2018 ist er jetzt besserungen möglich sind. Und da denke ich schon, dass wir uns für den Start-up Accelerator von Climate-KIC von anderen abheben.« in Österreich verantwortlich. Bei ZETA GmbH haben 11 der 516 MitarbeiterInnen einen BO- KU-Abschluss. Zwei von ihnen sind sogar Geschäftsführer mit einem Abschluss in LBT bzw. Agrarökonomie. … steigerInnen 1 | 2019 47
Motiviert für die Praxis? Fotos: Haroun Moalla K napp 200 Studierende holten sich wertvolle Tipps rund um Pflichtpraktika, Praktika im Ausland, den Bewerbungs- prozess und Rechtsgrundlagen. Er- fahrungen wurden ausgetauscht, an Ausstellungsständen konnten Infos eingeholt werden und am Podium diskutierten Vertreter von Bundesfor- schungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Österreichischer Alpenverein, Spes Zukunftsakademie, NaKu e.U., Verein Kleinwasserkraft Österreich, TreeBee, biohelp-Garten & Bienen. Was schluss- endlich wichtig ist, um ein Praktikum absolvieren zu können, lesen Sie im Folgenden. Am Podium: Johannes Brandl, Isolde Ladstätter und Berthold Heinze »Mir ist wichtig, dass BewerberInnen sich gut über unser Un- ternehmen informiert haben und sich dann gezielt für einen Bereich bewerben. Ein Anruf oder ein Gespräch mit den zu- ständigen TeamleiterInnen unterstreicht das Interesse am Praktikumsplatz nochmals. Ich muss eine klare Motivation und den klaren Willen für die Mitarbeit in unseren Teams er- kennen und sehen, was diese Person bei uns einbringen will.« Johannes Brandl SPES Zukunftsakademie »Im Lebenslauf schaue ich auf bisherige Erfahrungen, Studi- enfortschritt inkl. Benotung und Zielstrebigkeit, also wie viele Ausbildungswege wurden begonnen bzw. abgeschlossen. Ich möchte mir aber auch ein Bild der Persönlichkeit machen und dazu zählen persönliche Interessen, Schwerpunkte im Studi- um, Hobbies und ein aktuelles Foto. In der Rückschau haben Praktika bei uns gut funktioniert, wenn KandidatInnen Inte- resse, Offenheit und Eigenmotivation mitgebracht haben für die Tätigkeiten und das Forschungsfeld. Natürlich mussten die notwendigen Voraussetzungen für die praktische Arbeit erfüllt sein. Eine schnelle Auffassungsgabe ist sehr hilfreich, denn es ist nicht immer Zeit und Gelegenheit, alles lange zu erklären und die Hintergründe einer Tätigkeit zu beleuchten, wie es im Studium der Fall ist.« Berthold Heinze Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft 48 1 | 2019
Moderation: Gudrun Schindler »Je jünger die BewerberInnen sind, desto wichtiger ist es zu sagen, was im bisherigen Leben so gemacht wurde (z. B. außergewöhnliche Reisen, Pfad- finder etc.). Eine kleine Besonderheit oder ein Hobby, etwas Authentisches, das den Bewerber/die Berwerberin von allen anderen abhebt, ist natür- lich gern gesehen. Bei Praktika sollte auf jeden Fall auch dazugeschrieben werden, welche Aufgaben übernom- men worden sind. Im Endeffekt am besten alles beilegen, das dabei hilft, ein gutes Bild zu vermitteln. Bewer- bungen per Mail sind natürlich am häufigsten, aber auch per Telefon ist es möglich. Uns ist nur wichtig, dass sich die BewerberInnen nicht scheuen, wenn mal keine Antwort kommt. Dann am besten einfach nach- fassen! Wir versuchen, immer Feedback zu geben.« Kerstin Schreihans NaKu - Aus Natürlichem Kunststoff ® »Besonders beliebt ist das P.U.L.S. Pressepraktikum der Alpenver- einsjugend, welches es seit dem Jahr 2003 gibt. Seither haben rund 300 junge Leute die Gelegenheit genutzt, ein Bergwaldpro- jekt oder eine Umweltbaustelle des Alpenvereins mit Pressearbeit zu begleiten. Unzählige Veröffentlichungen in Radio, Fernsehen, Print-Medien und Internet waren die Folge, welche die Pflege und den Erhalt der Natur zum Thema hatten. Auch das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die dieser Arbeit jedes Jahr ehrenamtlich nachgehen, wird dabei ins Licht gerückt. Bei den Starterworkshops werden den PULS-Teilnehmerinnen und -Teil- nehmern die Grundkenntnisse der Pressearbeit vermittelt, also »Praktika werden auch als Berufserfahrung ge- wie man Kontakte zu Journalistinnen und Journalisten knüpft, wie wertet. Grundsätzlich ist jeder Job auch abseits man Pressetexte verfasst und ein Pressegespräch organisiert.« der Festigung der fachlichen Kompetenz wichtig. Isolde Ladstätter Oft genannte und wichtige Eigenschaften wie P.U.L.S., Österreichischer Alpenverein Teamfähigkeit, Genauigkeit, Verlässlichkeit etc. können in jedem Berufsfeld erlernt werden. Wir Am Podium: Thomas Buchsbaum-Regner, möchten unsere PraktikantInnen fair entloh- Johann Zimmermann und Iring Süss nen, weil sie tatsächlich auch wichtige Aufgaben erledigen, die einen Wert haben. Eine angemes- sene Bezahlung zeigt den PraktikantInnen die- sen Wert auf, zeigt aber auch, dass etwas von ihnen erwartet wird.« Thomas Buchsbaum-Regner Kleinwasserkraft Österreich »Da die Einarbeitung doch einiges an Zeit in Anspruch nimmt, ist uns eine Mitarbeit über mindestens sechs Wochen wichtig. Mein persön- licher Tipp für eine aussagekräftige Bewerbung: unbedingt ein Foto und Arbeitsbeispiele der Bewerbung beilegen, denn nur eine ‚außerge- wöhnliche‘ Bewerbung bleibt im Kopf hängen.« Iring Süss TreeBee 1 | 2019 49
Berufsbild Freiraumplanung Andreas Winkler im Gespräch über die junge Disziplin Landschaftsarchitektur. Projekte von Wien bis in die Nockberge, die Schweiz, Deutschland und Slowenien ermöglichen ihm einen breiten Überblick. Sein Büro in Kärnten ist ständig auf der Suche nach MitarbeiterInnen, denn Aufträge gibt es viele. Interview: Gudrun Schindler »Gestaltung sucht Gestalt. Gestalt ist Zusammenhang, ist Einheit. Gestaltung ist Reaktion auf und Schaffen von Beziehungen. Im Zentrum stehen immer wir Menschen. Ohne uns gäbe es weder Gestalt noch Gestaltung.« © Raunig E s geht immer darum, eine hoch- dualverkehr geprägt ist. Da stößt man und arbeiten mit der Stadtentwicklung wertige gestalterische Lösung schon manchmal an die Grenzen der daran, eine Entwurfslösung zu präsen- zu finden, die auch die funktiona- Bevölkerung, gerade wenn man die Au- tieren, die die Politik überzeugt. Das len Ansprüche erfüllt. Das ist die tos in den Städten reduzieren möchte. Budget muss dabei genauso überzeu- Herausforderung bei all unseren Pro- Außerdem muss man beachten, dass es gen wie die Gestaltung. Eine besondere jekten. Oft sind es kleine Veränderun- in den Städten immer heißer wird. Das Herausforderung wird der öffentliche gen, die eine viel höhere Lebensqualität ist ein wesentlicher Faktor. Es muss an Verkehr, der dort erst neu erschlossen schaffen. Der Bedarf an Landschaftsar- Beschattung sowie Fassaden- und Dach- werden muss. Carsharing-Systeme sind chitekten ist groß und das Bewusstsein begrünung gedacht werden. eine Möglichkeit. Wenn die Kritik aller über unsere Branche muss sich gera- Beteiligten in den Entwurfsplänen ein- de in Österreich erst entwickeln. Ganz gearbeitet wurde, werden wir ein Modell »Es wäre ein großer Vorteil, anders ist es in Deutschland und der bauen und wieder mit allen Beteiligten wenn die ÖGLA und Kammer Schweiz. Allein in Zürich gibt es 300 Bü- rückkoppeln. Diese Absprachen sind be- ros, was in Österreich die gesamte Bü- sich vereinigen würden. Es sonders bei großen Projekten wichtig. rostärke ist. gibt die Ziviltechnikerkammer, die Wirtschaftskammer, In der Entwicklung der Landschafts- Natürlich gibt es viel Konkurrenz in Ingenieurbüros und die ÖGLA. architektur ist Österreich noch nicht unserer Branche. Aber unser Büro Jeder kocht sein Süppchen. In so weit. In Deutschland und der Schweiz ist auf klassische Freiraumplanung spe- Deutschland ist das alles eins. hat der Freiraum eine rechtliche Rele- zialisiert. Das ist vor allem am Kärntner vanz. In Wien und Graz umgeht man dies Und das ist von Vorteil, glaube Markt, in der Steiermark und Oberös- mit privatrechtlichen Vereinbarungen. terreich spannend. In der regionalen ich. Damit hätte man eine Da fehlt eine gesetzliche Regelung. Entwicklung haben wir viele Projekte, in stärkere Berufsvertretung.« denen es darum geht, möglichst behut- Wir versuchen, auch am europäischen sam vorzugehen und die bestehende In- Momentan arbeiten wir in Klagenfurt Markt Fuß zu fassen. Der Zeitaufwand frastruktur aufzuwerten. an einer Stadterweiterung. In den ist je nach Projekt verschieden groß, bei nächsten zehn bis fünfzehn Jahren kleineren ein bis zwei Wochen, bei grö- Überall in der Freiraumplanung ist sollen dort weitere 10.000 Wohnun- ßeren ein Monat. Internationale Projek- der Trend quartiersübergreifend zu gen gebaut werden. Für uns gilt es, dort te außerhalb Europas klingen meist bes- denken und generationenübergreifen- die Quartiersfreiräume, Straßen, Park- ser als sie sind. Denn sie bedeuten ein den Freiraum zu schaffen, der leicht plätze und Plätze zu entwickeln. Bisher hohes finanzielles Risiko und sind meist zugänglich ist und nicht nur vom Indivi- haben wir die Planungsaufgaben erfasst sehr schwer umzusetzen. 50 1 | 2019
ECKDATEN ANDREAS WINKLER 2002 Schule für Gartenbau, Wien 2007 Studium Landschafts- architektur, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und University of Sheffield Diplomarbeit »Stadtland- schaft des Alpenbogens I Ortskernentwicklung See- boden am Millstättersee« Büro Vogt, Zürich Büro ENEA, Schweiz Technisches Büro Winkler Landschaftsarchitektur, gegründet Mai 2010 Lehrauftrag für Freiraum- planung, FH Kärnten Campus Spittal/Drau Die BOKU hat einen sehr guten Ruf. In unserem achtköpfigen Team sind drei Leute von der BOKU. Das Studium in Weihenstephan war bei mir damals wei- ter entwickelt und so bin ich auf Rat eines BOKU-Professors dorthin gewechselt. Auch für Praktikumsstellen nehmen wir immer jemanden von der BOKU und aus Weihenstephan. Nur leider hat man an der BOKU meist nur zwei bis drei Monate Zeit für ein Praktikum. Es liegt dann an den PraktikantInnen, ob sie sich etwas länger Zeit für praktische Erfahrungen nehmen und eine längere Studienzeit in Anspruch nehmen. Eben- so eine längere Zeit im Ausland zu sein oder neben dem Studium zu arbeiten, wäre sehr wichtig. Aber so sieht es das System leider nicht vor. FREIE STELLEN • LandschaftsarchitektIn/ © Winkler Landschaftsarchitektur LandschaftsgärntnerIn in Projektbearbeitung und Bauleitung • Praktikum Näheres unter Neugestaltung einer Terrassen- und alumni.boku.ac.at/jobboerse Gartenanlage in Velden am Wörthersee, Kärnten 1 | 2019 51
VERBÄNDE Verband Holzwirte Österreichs © VHÖ Auf der Baustelle des welthöchsten Holzhochhauses Text: Hannes Plackner © Baudevelopment GmbH/Rudiger Lainer Das höchste Holzhochhaus weltweit entsteht gerade in der Seestadt Aspern. Die Füh- rung durch die Baustelle für den VHÖ war eine Besonderheit, da Führungen nur selten & Partner Architekten ZT GmbH durchgeführt werden. Neben neu getesteten Bausystemen wie Holz-Beton-Verbund- bauteilen und extra durchgeführten Brandtests, konnten sich alle hochinteressierten HolzwirtInnen auch ein Bild der Montage von Just-in-Time vorgefertigten Holz- und Holz-Beton-Hybridbauteilen machen. Jede Woche entsteht ein Stockwerk mit vorge- fertigten Elementen. Am Ende wird das Hochhaus »HoHo« mit 24 Stockwerken und 84 Metern Höhe das höchste Holzhochhaus weltweit sein. Fachgruppe JagdwirtIn © Fachgruppe Jagdwirt Der Universitätslehrgang JagdwirtIn startet zum zwölften Mal in Serie Text: Christine Thurner Wieder wurden wissenshungrige TeilnehmerInnen für den neuen Lehrgang, der im März startete, nominiert! 20 neuen JägerInnen werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse der BOKU vermittelt, die traditionell in zehn spannenden Lehreinheiten in allen relevanten Wildlebensräumen Österreichs vor Ort stattfinden. Die TeilnehmerIn- nen stammen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol, © Michael Tandler erstmals ist auch ein Teilnehmer aus den Niederlanden mit dabei. Ihre eigenen Erfahrungen werden sie in die vielen Diskussionen, die ihnen in den kommenden vier Semestern bevorstehen, einbringen können. Mehr Informationen finden Sie auf www.jagdwirt.at Auf der Messe Jagd & Hund aktiv Text: Michael Tandler, Akademischer Jagdwirt (Lehrgang IV) 82.000 Interessierte besuchten Ende Jänner die Messe Jagd & Hund in Dortmund und die Alumni-Fachgruppe Jagdwirt war erneut mit einem Stand vor Ort. Über die letzten Jahre wuchs der Bekanntheitsgrad des Universitätslehrganges und die Messe hat dazu ihren Beitrag geleis- tet. In den geführten Gesprächen ging es nicht nur darum, potenzielle TeilnehmerInnen zu erreichen, sondern auch die Entscheidungsträ- gerInnen in der Forstbranche auf diese Ausbildung aufmerksam zu machen. Sprecher der Fachgruppe Karl-Peter Tadsen organisierte den Stand und beantwortete Fragen der MessebesucherInnen. 52 1 | 2019
Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur © KT-Verband ÖGLA heißt nun Österreichische Gesellschaft Kulturtechnik und Wasserwirtschaft für Landschaftsarchitektur Text: Stephanie Drlik 32. Seminar »Kulturtechnik und Im Zuge der Aktualisierung der ÖGLA Vereinssta- Wasserwirtschaft – heute« tuten wurde der Vereinsname (Österreichische Text: Christina Kirchner Gesellschaft für Landschaftsplanung und Land- Am 26. November veranstaltete der KT-Verband das jährlich schaftsarchitektur ÖGLA in der IFLA) gekürzt. Die stattfindende Seminar. In dessen Rahmen wurden aktuelle bedeutet jedoch keineswegs eine Einschränkung Vorträge zum Thema »Der Beitrag der KTWW zu den Zielen der ÖGLA Inhalte – ganz im Gegenteil! Durch Ver- der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung« den Teil- wendung des international gebräuchlichen Über- nehmerInnen präsentiert. Heuer gab es einen allgemeinen begriffs »Landschaftsarchitektur«, stellvertretend Einblick in die speziellen Nachhaltigkeitsziele und die über- für alle landschaftsplanenden und -gestaltenden greifenden Themen, bei denen die Kulturtechnik und Wass- akademischen Berufsfelder, sollen historische erwirtschaft einen bedeutenden Beitrag liefern kann. Aus- und Abgrenzungsdebatten nun endlich der Vergangenheit angehören. Die ÖGLA steht für die fachliche Einbindung aller relevanten Fachberei- © KT-Verband che, die es gleichermaßen zu vertreten gilt. Manfred Assmann und Raimund Haberl übergaben den Preis an Markus Eder Ergänzung zur ÖGLA Honorarleitlinie Text: Stephanie Drlik Angemessene Honora- re sind für freiberuflich tätige Landschaftsarchi- tektInnen leider nach wie vor keine Selbstver- ständlichkeit. Auf dem Weg zu einer gerechten Leistungsvergütung ist die Formulierung von Leistungsbildern und von nachvollziehbaren Honoraren sehr wichtig. Die ÖGLA stellt daher die »ÖGLA Honorarleitlinie und Standardleistungsbilder« als Arbeitsgrundlage be- reit und verteilt diese auch an potenzielle Auftrag- geberInnen und EntscheidungsträgerInnen (zu beziehen unter www.oegla.at/honorarleitlinie). Vollversammlung 2018 Dazu wurde die HRLA 2016 um einen wichtigen Leistungsbereich ergänzt: Die Anforderungen und Im Anschluss an das Seminar fand die Vollversammlung des zu erbringenden Leistungen zur Errichtung hoch- KT-Verbandes statt, bei der Rektor Hubert Hasenauer die wertiger Bewässerungs- und Beregnungsanlagen. Mitglieder begrüßte. Obmann Manfred Assmann berich- Denn dies wird als Beitrag für einen nachhaltigen tete über Tätigkeiten des Verbandes. Der »Professor Julius und effizienten Umgang mit der Ressource Was- Kar – Preis« wurde an Markus Eder überreicht und mehrere ser immer wichtiger. langjährige Verbandsmitglieder wurden mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. Beim anschlie- Details und Hintergründe zu den Ergänzungen ßenden gemütlichen Ausklang kam auch der rege Austausch unter www.hausderlandschaft.org/planungs- der TeilnehmerInnen untereinander nicht zu kurz. leistung-bewasserung-beregnung 1 | 2019 53
© Carlo Obersteiner VERBÄNDE © flickr/Stefanie Reisenberger Aktueller Vorstand v. l. n. r.: DI Philipp Asamer, Birthe Uhlhorn, DI Dinah Hohl, DI Elisabeth Sanglhuber forumL_ Verband der Agrarabsolventen ENDE? Offen … Exkursion in die Bucklige Text: Elisabeth Sanglhuber und Dinah Hohl Welt am Samstag 4. Mai 2019 Am 4. April findet die Generalversammlung vom ForumL, Her- Abfahrt: 8 Uhr, Wien Stubenring 1 ausgeberInnenverein der Schriftenreihe zoll+ um 18:30 im Café der Provinz statt. Seit 28 Jahren wird zoll+ nun gedruckt und alle Vorläufiges Programm: paar Jahre bringen neue Menschen frischen Wind, neue Ideen und • Eis - Greissler Blochberger Kontakte mit in den Verein. Es ist wieder Zeit für eine Erneuerung, • Krumbach Privatbrauerei Schwarzbräu denn nach einigen spannenden Jahren werden sich Birthe Uhl- horn, Philipp Asamer, Dinah Hohl, Elisabeth Sanglhuber und Angie • Krumbach Ziegenhof Mandl, Lichtenegg Weikmann aus ihren Positionen zurückziehen. Eine Online-Befra- Ankunft 18 Uhr, Wien Stubenring 1 gung soll bis zur GV Aufschluss bringen, wie das Medium in Zu- kunft aussehen könnte. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für Anmeldungen bis 30. April Zukunftsszenarien, die wir gerne mit interessierten Personen ge- bei birgit.weinstabl@bmnt.gv.at meinsam erarbeiten wollen. Falls bis zum 4. April noch keine neu- oder 01/71100606927 en InteressentInnen für Vorstand + Geschäftsführung zur Wahl stehen, verlängern wir die Periode bis zum 10. Oktober, wo bei einer weiteren GV entweder ein neuer Vorstand gewählt, oder die Auflösung des Vereins beschlossen wird. Wir sind als Team nach wie vor motiviert und finden alle Zukunftsvarianten spannend. Das Ende oder ein Neuanfang von zoll+ sind also so wie der Titel des Winterheftes 2019 »OFFEN«. Infos zu zoll+: www.zollplus.org, fb: forumL-zoll+ Bei Interesse an einer Mitarbeit melde dich/melden Sie sich bitte bei: Elisabeth Sanglhuber e.sanglhuber@zollplus.org oder Angie Mentoring Programm Text: Simon Huber Weikmann office@zollplus.org Der Austausch zwischen jungen und arbeitserfahre- nen Personen ist ein Kernanliegen des UBRM-Alumni. © Carlo Obersteiner Geschäftsführung forumL: In diesem Zusammenhang wurde das Mentoring DI Angie Weikmann Programm (MP) ins Leben gerufen. Ziel des MPs ist es, engagierte Mentees in ihren Kompetenzen zu unterstützen und Impulse für das spätere Berufsle- ben mitzugeben. MentorInnen wiederum profitieren vom Austausch mit dem akademischen Nachwuchs und erhalten Einblicke in das universitäre Umfeld. Als Mentee können sich sowohl Studierende als auch AbsolventInnen bewerben, wobei nur UBRM-Alumni- Mitglieder ausgewählt werden. Eine Bewerbung ist bis 31. März möglich. Alle Infos zum MP sind hier zu finden: www.boku.ac.at/ubrm-alumni 54 1 | 2019
AKADEMISCHE FEIER Akademische Feier anlässlich der Verleihung von Preisen und Stipendien Fotos: Fotostudio W. Bichler Im Rahmen der Akademischen Feier am 29. November wurden Preise und Stipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Universität für Bodenkultur verliehen. Wir gratulieren sehr herzlich! Verleihung der Forschungsstipendien Verleihung des Förderpreises für Graduierte der Österreichischen Hagelversicherung V. l. n. r.: Andrea Reithmayer, Tamara Dinter, Christian Obinger, V. l. n. r.: Jasmin Schiefer, Josef Pleil, Andreas Klinger, Andrea Markus Puschenreiter, Hubert Hasenauer Reithmayer, Franziska Mairhofer, Christian Obinger, Marianne Penker, Hubert Hasenauer, Kurt Weinberger Verleihung der Preise aus dem Fonds Verleihung der Preise aus der »120 Jahre Universität für Bodenkultur« AGRANA-Forschungsförderung V. l. n. r.: Douglas L. Godbold, Thomas Kirisits, Axel Schopf in V. l. n. r.: Patrick Hirsch, Christian Obinger, Andrea Reithmayer, Vertretung von Christa Schafellner, Rupert Seidl, Julius Sebald, Andrea Johannes Purschke, Romana Berariu, Fritz Gattermayer, Henry Jäger, Reithmayer, Bradley Matthews, Christian Obinger, Matthias Hatschek, Hubert Hasenauer Hubert Hasenauer 1 | 2019 55
INTERVIEW Der Architekt als Pionier eine große Bewegung entstanden. Berg- steigern in Österreich ist der Alpinstütz- punkt Schiestlhaus am Hochschwab, ein für nachhaltiges Bauen energieautarkes Schutzhaus, bekannt. Es ist das erste seiner Art weltweit. 1999 wurde Treberspurg der Weltarchitektur- preis der UIA (Union Internationale des Martin Treberspurg, Architekt und Universitätsprofessor an der Architects) verliehen, ein Höhepunkt sei- BOKU, trug die Vision der Nachhaltigkeit im Bauwesen bis über ner Karriere. die Grenzen Österreichs. Das konnte man bei seiner Abschieds- vorlesung Mitte Jänner in der Vielfältigkeit seiner Arbeit deutlich Im Pariser Klimaabkommen von 2015 erkennen. sieht er einen großartigen Schritt für die Zukunft. Er ist davon überzeugt, die Um- A setzung der Klimaziele zu schaffen. Denn » ls Architekt ist mir die Archi- tektur am wichtigsten. Denn physik für einen bewussten Umgang mit Ressourcen und Umwelt zu nutzen. die Technologie sei vorhanden und die Möglichkeiten, gerade mithilfe der digi- ein Gebäude kann noch so Dazu entwickelte er ein Baustoffkonzept talen Welt, entwickeln sich schnell. nachhaltig sein, noch so kos- mit Lebenszyklusanalysen, einer Kreis- tengünstig, noch so schnell fertig gebaut laufwirtschaft, und ein Ressourcenkon- Eines seiner jüngsten Projekte war das sein, wenn es nicht schön ist, werden zept, das auf der Passivhaustechnologie TÜWI. Treberspurg war Jurymitglied wir alle unzufrieden sein. Und das ist basiert. der Auswahlkommission und stand der nicht nachhaltig«, so Treberspurg. Vor Umsetzung mit seinem großen Know- vierzehn Jahren war er unter Altrektor Die Passivhausbauweise für die breite how zur Seite. Für Treberspurg ist das Leopold März der Mann, der den ersten Bevölkerung zu nutzen, hat mit einem TÜWI ein Zeichen der nachhaltigen in- Lehrstuhl für Ressourcenorientiertes Projekt 1996 in Wien an der Brünnerstra- terdisziplinären Zusammenarbeit der Bauen in ganz Österreich innehatte und ße mit 215 Wohneinheiten begonnen. Im BOKU. »Viele Menschen haben mitge- nebenbei weiterhin sein Architekturbüro selben Jahr plante Treberspurg einen Teil arbeitet, um hier ein Leuchtturmprojekt Treberspurg & Partner Architekten ZT der solarCity bei Linz. Der Neubau »Ur- zu realisieren. Ich habe jahrelang daran GmbH leitete. »Als einziger Architekt an ban Gardening« im 23. Bezirk, dessen ge- gedacht, den Hörsaal einmal selbst zu der BOKU unterrichten zu können, hat samte Fassade begrünt werden soll, wird nutzen.« mich sehr begeistert.« Die Verbindung 2019 fertiggestellt. Neben den Neubau- von Forschung und Praxis ist für ihn sehr ten zählen Sanierungen der Otto-Wag- So nahm nicht nur Martin Treberspurg relevant. Genau das spiegeln seine Pro- ner-Kirche am Steinhof, der Nationalbi- mit einer Vorlesung zum »Einblick« Ab- jekte wider. bliothek und weiterer Wohnhäuser zu schied von der BOKU, er ließ auch seine seinen unzähligen Projekten. Auch hat er Kollegin Doris Österreicher vom Insti- Seine Niedrigenergiehäuser und Passiv- die Nachhaltigkeit im Bauen bis nach Ka- tut für Raumplanung, Umweltplanung häuser gelten als sehr innovativ. Gera- nada transportiert. In Whistler steht das und Bodenordnung einen Vortrag zum de in Österreich setzt er sich dafür ein, »Österreich-Haus«, ein Passivhaus. In »Ausblick« geben. Gemeinsam stell- bestimmte Baumaterialien und die Bau- Folge ist mit dem Bauunternehmer dort ten sie das Buch »EINBLICK/AUSBLICK: © BOKU ZID/Christoph Gruber »Wir haben neben den großen Fragen auch eine Megafrage, die noch gar nicht im Fokus der Politik ist. Die Frage nach dem Umgang mit den Ressourcen, damit der Globus damit zurechtkommt. Da kommen wir sehr schnell in den Baubereich. Wie leben wir, was essen wir, was kaufen wir, was setzen wir um und wie halten wir möglichst viel im Kreislauf?« Josef Plank Josef Plank, Martin Eichtinger, Bernd Vogel, Katharina Kohlmaier und Moderator Gerfried Sperl 56 1 | 2019
14 JAHRE RESSOURCENORIENTIERTES BAUEN AN DER BOKU. PROJEKTE VON DER FORSCHUNG IN DIE PRAXIS« Auf … vor. »Wohnen muss nicht nur nachhaltig und schön sein, es muss vor allem leistbar sein«, so Österreicher. Wie die Zukunft des Bauens in Zeiten von Ressourcenknappheit, Walter Wagner Klimakrise und Energieeffizienz sowie den wachsenden Geschäftsführer, Ansprüchen an die Bauästhetik aussehen kann, diskutierte KONFLUX ein hochrangiges Podium. Unternehmens- beratung GmbH Wieder Sinn in der Arbeit zu sehen, »Es ist mir ein besonderes motiviert zu bleiben Anliegen, darauf hinzuweisen, und das Unternehmen vielleicht dass wir jetzt elf Jahre bis 2030 sogar »cheflos« zu neuen Höhen Zeit haben, um unsere Ziele zu führen, das sind die zuneh- zu erreichen. Die Zeit können menden Beratungsanfragen von wir nutzen, dem Klimawandel Walter Wagner. Er ist Absolvent der zu begegnen und diese große Agrarökonomie, war später Berater bei Malik Management Zentrum Herausforderung für alle zu St. Gallen und ist seit 2008 Lektor bewältigen.« an der BOKU für Management. Er Martin Treberspurg spezialisiert sich mit KONFLUX auf Integrative Organisationsberatung, Selbstorganisation und Agilität. Derzeit ist das Unternehmen in Shanghai und Peking für ein glo- bales Industrieunternehmen tätig, deren internes Motto »Be here © BOKU ZID/Christoph Gruber now« lautet. Thomas Weber Fachreferent Agrar- und Regionalpolitik, LKÖ Nach Abschluss des Masterstudiums Ag- rar- und Ernährungs- wirtschaft sammelte ECKDATEN Thomas Weber bei Land & Forst MARTIN Betriebe Österreich seine ersten TREBERSPURG Berufserfahrungen als Controller. Nebenbei absolvierte er berufs- Doppelstudium begleitend das Bachelorstudium Architektur und Bauingeni- Agrarpädagogik (Hochschule für eurwesen, TU Wien Agrar- und Umweltpädagogik). Praxis bei Anton Schweig- Nach einem halben Jahr im land- hofer und Johann Gsteu wirtschaftlichen Förderwesen ist er seit Herbst 2018 in seiner jetzigen 1982 selbstständiger Position tätig. Gemeinsam mit sei- Architekt und Assistent nem Abteilungsleiter obliegen ihm Institut Hochbau, TU Wien die bundesländerübergreifende 1992 Dissertation Koordinierung der Landwirtschafts- zum Thema Solarenergie kammern in den Fachgebieten INVEKOS und die Umsetzung der 2001 Habilitation Europäischen Agrarpolitik. »Neues Bauen mit Sonne« 2005 Lehrstuhl … steiger Ressourcenorientiertes Bauen und Hochbau, BOKU 1 | 2019 57
KLIMATICKER WorldWideWeather Helga Kromp-Kolb und Herbert Formayer © Haroun Moalla Institut für Meteorologie: www.wau.boku.ac.at/met Europa und Nordasien: Wärmster September in Europa, sowie dritt- wärmster Oktober in Europa und Nordasien seit es Messungen gibt. USA: Kältewelle im Mittelwesten Ende Jänner. Im USA: Grenzgebiet zu Hurrikan Michael Kanada sinken zählt zu den stärks- die Temperatu- ten Hurrikanen, die ren unter -40 °C. jemals die USA er- reichten. Er forderte 72 Todesopfer und verursachte einen Afrika: Schaden von etwa 25 Großflächig Milliarden Dollar. extrem war- mer Sommer. Global: Das Jahr 2018 war das Viertwärmste seit es Aufzeichnungen gibt. Damit fanden Australien: die 6 wärmsten Jahre Wärmster Dezember seit 2013 statt. und Jänner seit es Auf- zeichnungen gibt. Verbrei- tet werden Temperaturen um 50 °C erreicht. Arktis und Antarktis: Im Januar und Februar sind beide polaren Meereisgebiete nahe an ihren historischen Minima. D er Herbst 2018 brachte durch alle Monate hindurch Der Winter war in ganz Österreich zu warm. Im Mittel lagen eine Verlängerung der zu warmen und großteils zu die Temperaturen rund 1 Grad über dem Durchschnitt, wobei trockenen Verhältnisse des Sommers. Dabei war die jedoch die Einzelmonate sehr unterschiedlich ausfielen. Beim Temperatur jeweils um etwa 2 Grad wärmer als im Niederschlag zeigte sich eine markante Zweiteilung mit zu klimatologischen Mittel von 1981 bis 2010. Der Niederschlag hohen Niederschlägen nördlich des Alpenhauptkammes und lag im Österreichmittel bei rund 80 %, wobei die trockensten kaum Niederschlag südlich davon. Nur in Oberkärnten und Regionen in Vorarlberg sowie entlang der Bayrischen Gren- Osttirol brachte ein Italientief Anfang Februar intensive Nie- ze auftraten. Im Nordosten Österreichs sowie in Osttirol und derschläge, sodass dort einigermaßen normale Winternieder- Oberkärnten wurden normale bis leicht überdurchschnittliche schlagssummen auftraten. Niederschläge verzeichnet. Der Dezember begann mild, aber rechtzeitig zu Beginn der Bemerkenswert war in Osttirol und Oberkärnten Ende Oktober Skisaison, um den 10. Dezember konnte sich nördlich des eine Föhnlage und darauf folgender Störungsdurchgang, wel- Alpenhauptkammes bis in tiefe Lagen eine geschlossene che verheerende Auswirkungen hatte. Im Grenzgebiet Italien, Schneedecke aufbauen. Rund um Weihnachten brachte eine Slowenien und Österreich wurden Windgeschwindigkeiten um weitere atlantische Störung verbreitet Schneefall bis ins Flach- 200 km/h erreicht. Im gesamten Gebiet geht man von 17 Mil- land. Ende Dezember entwickelte sich über dem Atlantik ein lionen Festmeter Schadholz aus, verursacht durch Windwurf, ausgeprägtes Hochdruckgebiet, das beinahe drei Wochen wet- wobei der größte Anteil in Italien anfiel. Verbunden mit die- terbestimmend für Österreich wurde. Diese Wetterlage führte sem Föhnsturm waren ungewöhnlich hohe Niederschläge be- zu einer kräftigen Nordströmung, in der immer wieder Störun- sonders im Grenzgebiet zu Slowenien. Am Plöckenpass fielen gen eingelagert waren, welche zu starken Niederschlägen, vor zwischen dem 27. und 30. Oktober 690 mm Niederschlag, also allem im Nordstau der Alpen, führten. Mitte Jänner herrschten eine Menge, die höher ist als der mittlere Jahresniederschlag in teilweise chaotische Zustände auf den heimischen Straßen. Wien. Die Möll erreichte ein mehr als 100-jährliches Hochwas- Österreichweit mussten rund 180 Straßensperren aufgrund ser und in Lavamünd konnte ein Ausufern der Drau nur knapp der Schneemassen und Lawinengefahr errichtet werden. Wie durch ein geschicktes Management der Kraftwerksspeicher im Winter 2017/2018 musste in einigen Regionen Österreichs verhindert werden. die Lawinenwarnstufe 5 ausgerufen werden. Dies tritt im 58 1 | 2019
langfristigen Mittel nur etwa alle 15 Jahre auf. In vielen Regio- nen mussten die Dächer von den Schneemassen befreit wer- Auf … den, um ein Einstürzen zu verhindern. Durch die kräftige Nordströmung wurden kalte Luftmassen an Verena Schaidreiter die Alpen geführt, sodass der Jänner im Gebirge deutlich um 3 Junior Professional, bis 4 Grad zu kalt war. Im Flachland und teilweise auch in den Weltbank, Washington DC Alpentälern verhinderte der Wind jedoch die Ausbildung von Verena Schaidreiter arbeitet Kaltluftseen; in Teilen des Donautals sowie in Kärnten war der seit 2018 für die Weltbank. Als Jänner sogar um 2 Grad zu warm. Junior Professional beschäftigt sie sich mit der Planung und Im Februar dominierte eine Hochdrucklage das Wettergesche- Umsetzung von Wasserinfra- hen und führte verbreitet zu trockenen und zu warmen (~ +3 strukturprojekten sowie mit nachhaltigem Grad) Verhältnissen. Wasserressourcenmanagement in Südosteu- ropa und Zentralasien. Die 30-Jährige war zu- vor für die Austrian Development Agency und Herbstniederschlag für die Interamerikanische Entwicklungsbank in Argentinien tätig. Die gebürtige Salzburge- rin studierte an der BOKU Kulturtechnik- und Wasserwirtschaft. Herwig Langthaler Geschäftsführer, ÖAR GmbH Herwig Langthaler hat an der BOKU bis 1999 Landschaftspla- Herbsttemperatur nung und -pflege studiert. Nach Auslandserfahrungen in Leipzig und Brüssel wurde er – zurück in Österreich – Projektmanager für grenzüberschreitende EU-Projekte. 2005 schloss er sich der Beratergruppe ÖAR GmbH an, wurde 2009 Gesellschafter und 2019 Geschäftsführer. Heute umfassen seine Tätig- keiten Beratung, Moderation/Mediation und Coaching. Als Geschäftsführer ist er vor allem damit beschäftigt, Vernetzung, Austausch Winterniederschlag und strategische Entscheidungsfindung zu unterstützen. Josef Siligan © ENAMO GmbH Vorstandsdirektor Energie-Ressort, LINZ AG Josef Siligan studierte Kultur- technik und Wasserwirtschaft an der BOKU, Betriebswirt- Wintertemperatur schaftslehre an der JKU Linz und schloss den Universitäts- lehrgang Compact Management an der LIMAK ab. Von 2003 bis 2005 arbeitete er als Projektbear- beiter in einem Ziviltechnikerbüro, bevor er dann zur LINZ AG wechselte. Dort hatte er verschiede- ne Leitungspositionen inne. 2015 wurde er zum Geschäftsführer der ENAMO GmbH bestellt und wird seine neue Funktion als Vorstandsdirektor bei LINZ AG ab April übernehmen. Abb. 1: Saisonale Temperatur- und Niederschlagsanomalien (Bezugszeitraum 1981–2010) in Österreich [Quelle: ZAMG] … steigerInnen 1 | 2019 59
© Brauhaus Gusswerk SPLITTER Gold bei European Beer Star 2018 gewann Barta Gold und drei Mal Bronze. Heuer wurden 2344 Biere von der 144-köpfigen Jury blind BOKU-Absolvent und Braumeister Reinhold verkostet. Die Biere kamen aus 51 Ländern von Barta hat mit seiner Bierkreation »Die schwarze allen Kontinenten und wurden in den 65 Biersti- Kuh« bei der European Beer Star 2018 in Nürnberg len europäischer Brauart bewertet. Das Brauhaus in der Kategorie »Imperial Stout« Gold geholt! Be- Gusswerk wurde 2007 vom LBT-Absolventen ge- wertet haben Braumeister, Biersommeliers und gründet und ist die erste Demeter-zertifizierte ausgewiesene Bierkenner aus 32 Ländern. Der Eu- Brauerei Österreichs. Sein Bier wurde mehrfach ropean Beer Star ist einer der höchst dotierten Tro- ausgezeichnet. phäen der internationalen Bierwelt. Schon einmal Quelle: Pressemitteilung Brauhaus Gusswerk Inskriptionsjahrgang 1966 © H. K. Berger Im Grazer Zeughaus in der Steiermark Text: Harald Berger Wenn ein Ereignis öfter als 10-mal statt- findet, kann man wohl mit Fug und Recht schon von »Tradition« sprechen. Nach- dem sich der Inskriptionsjahrgang (Land- wirtschaft) 1966 im Vorjahr in Südtirol ge- troffen hatte, stand heuer die Steiermark auf dem Programm. Und so trafen sich ca. 20 KollegInnen (tw. mit Begleitung) zum traditionellen Jahrestreffen, heuer in Graz. Gemeinsames Abendessen in »Dveri Pax« Gemeinsam besuchte man das Zeughaus und die »Ernst-Fuchs-Kirche« in Thal. lich; 80 % Exportanteil) in Dobrovnik und Ausflüge wurden aber auch nach Slowe- in die Weinkellerei »Dveri Pax« des Stiftes nien gemacht – u. a. in die größte europä- Admont in Jarenina. ische Orchideenproduktion (1 Mio. jähr- Das nächste Treffen: 2019 in Niederösterreich. 60 1 | 2019
Der Biobutton überzeugt bei Auf … »2 Minuten, 2 Millionen« Miriam Hofbauer Chief Operating Officer, Der Biobutton ist aus Maisstärke und Holz, zu 100 % kom- © shop.buttons4you.com NGO AMREF Schweiz postierbar, robust wie herkömmliche Buttons aber nur Nach dem LMBT-Studium halb so schwer. Er ist in Amerika und Europa patentiert. begann Miriam Hofbauer ihre Hannes Frech vom Institut für Naturstofftechnik am IFA- Karriere 2002 im Beratungsun- Tulln ist für diese Entwicklung verantwortlich und fachli- ternehmen Accenture mit Fokus che Unterstützung des Unternehmers Hannes Schmitz, auf digitale Transformationen. der seit 30 Jahren Buttons herstellt. Gemeinsam traten Seit 2012 ist sie in der Geschäftsleitung der sie in der Sendung »2 Minuten, 2 Millionen« auf. Sie boten Beratung foryouandyourcustomers AG in der 10 % des Unternehmens für 200.000 Euro und überzeug- Schweiz tätig. Berufsbegleitend hat sie ein Mas- ten gleich drei von fünf Investoren. Für das niedrigste terstudium in Entwicklungshilfe abgeschlossen der drei Angebote von Martin Rohla entschieden sie sich und hat mit Beginn 2019 die operative Leitung schlussendlich. Warum? Auf Puls4 und YouTube zu sehen. der NGO AMREF Schweiz übernommen. © Haroun Moalla Thomas Kickinger © AGES/Nemez fachlicher Geschäftsführer, AGES GmbH Thomas Kickinger ist studierter Agrarökonom und Lebensmit- teltechnologe und seit 2005 mit einer Unterbrechung in der AGES tätig. Zuletzt war er Abteilungs- leiter im Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) und hat seit März 2014 auch einen Lehr- auftrag für futtermittelrechtliche Grundlagen an der Universität für Bodenkultur. Die Wahl zum fachlichen Geschäftsführer traf eine externe Agentur einstimmig nach einem Hearing. Christoph Zeppetzauer Strategischer Einkauf, Doka GmbH, Amstetten Seit Jänner ist der gebürtige Oberösterreicher bei der Doka GmbH für den strategischen Schnittholzeinkauf des Standor- BOKU auf der Austro Agrar Tulln tes Amstetten verantwortlich. Die Vom 21. bis 24. November fand Öster- Etablierung eines langfristigen und nachhal- tigen Lieferantennetzwerkes, sowie Zertifizie- reichs Leitmesse für Landtechnik statt. rungsfragen und Herausforderungen der EUTR Über 57.321 BesucherInnen kamen – gehören zu seiner Verantwortung. Zeppetzauer ein Zuwachs von 1,5 % gegenüber 2015. absolvierte das Studium Holztechnologie und »Ich schätze den Austausch zwischen KollegInnen und -management sowie International Timber Trade die Hilfsbereitschaft bei agrarischen Problemen. Für im Rahmen des ERASMUS-Programms an der alle Probleme in der Landwirtschaft findet man hier auf ESB in Nantes/FR. Nach dem Abschluss des der Messe Lösungen«, so ein Absolvent der Agrarwis- Masters 2013 führte ihn sein Weg zunächst senschaften (BOKU) über die Vielfalt der 350 Ausstel- vom Magazin Holzkurier über die ARGE PEFC lerInnen. Als BesucherIn konnte man Innovationen in Austria hin zur Mareiner Holz GmbH, wo er den Bereichen Landtechnik, Stalltechnik, Wein-, Obst- zwei Jahre im Einkauf und Qualitätsmanage- bau und Kellereitechnik, Holz und Energie, Saatgut und ment tätig war. Dünger, sowie EDV und Kommunikation in der Land- wirtschaft auf 52.000 m2 Messegelände kennenlernen. … steigerInnen 1 | 2019 61
SPLITTER IN MEMORIAM World Wood Day Josef Weindlmayr, von 1971–1997 Professor für landwirtschaftlichen am 21. März Pflanzenschutz an der BOKU ist am Internationales 17. Dezember nach kurzer schwerer Festival zum Thema Krankheit im 86. Lebensjahr verstor- Wald- und Holz- ben. Die Ausbildung von Studieren- nutzung erstmals den war Josef Weindlmayr immer zu Gast in Europa ein zentrales Anliegen. Vielen heute in der österreichischen Agrarwirtschaft tätigen Personen »Wood is good!« — Die- hat er die Grundzüge des Pflanzenschutzes gelehrt. Er sem Motto haben sich engagierte sich in der Neuordnung der Lehrveranstaltun- die OrganisatorInnen der gen sowie in der Mitarbeit in verschiedensten Gremien »World Wood Days« ver- der BOKU. In seiner Schaffensperiode als Universitäts- schrieben, die vom 20. bis professor erfolgten eine Modernisierung der Instituts- 24. März im Österreichi- ausstattung und eine deutliche Aufstockung des wissen- schen Freilichtmuseum schaftlichen und technischen Personals am Institut. Josef Stübing und im Congress Weindlmayr hat sich über viele Jahrzehnte loyal und über- Graz stattfinden. Erstmals zeugt für die Interessen der BOKU eingesetzt. 1997 trat er ereignet sich diese internationale Veranstaltung in den wohlverdienten Ruhestand. rund um die Holz- und Waldnutzung in der Steier- mark und somit in Europa. Franz Steindl, seit November 1984 Mitarbeiter am Institut für Bio- technologie an der BOKU, ist am BUCHEMPFEHLUNGEN 18. Dezember im 61. Lebensjahr Die Beschleunigung der verstorben. Er war immer der medi- Berge. Eine Umwelt- zinischen Biotechnologie verpflich- geschichte des Winter- tet. Am damaligen Institut für ange- tourismus in Vorarlberg/ wandte Mikrobiologie entwickelte Österreich, 1920–2010 er schon Mitte der 1980er-Jahre einen äußerst sensitiven von Robert Groß Wie wurden aus nur auf Test zur Bestimmung von HIV und bereitete am Institut Saumpfaden erreichbaren den Weg für viele verschiedene Projekte durch den Auf- Dörfern in den Alpen, die bau einer Analytik-Plattform basierend auf immunche- von der Abwanderung bedroht waren, Orte mischen Testsystemen. Franz Steindl war seit Anbeginn des internationalen Skitourismus? Was ge- in der universitären Selbstverwaltung engagiert und hat schah im Zuge dieser Transformation mit den sich immer für die gesamte BOKU eingesetzt. Seit der alpinen Landschaften? Welche Rolle spielten Vollrechtsfähigkeit der Universitäten im Jahre 2004 war er mechanische Aufstiegshilfen? Wie veränder- stets ein wertvolles Mitglied des Betriebsrates des wissen- ten diese das Verhältnis zwischen Landwirt- schaftlichen Personals. schaft und Tourismus? Diesen Fragen geht das Buch anhand einer breiten Quellenbasis und einem interdisziplinär-umwelthistori- Werner Bruckmayr ist am 11. Feb- schen Methodenmix nach. ruar mit 77 Jahren unerwartet Plus zwei Grad: Warum verstorben. Er war ein Gentle- wir uns für die Rettung der man der alten Schule, pflegte per- Welt erwärmen sollten sönlichen Kontakt wie kaum je- von Helga Kromp-Kolb und mand, besuchte Arbeitskollegen Herbert Formayer auch nach seiner Pension regel- Auch wenn viele es nicht mäßig und war auch am BOKU- mehr hören können oder es Ball ein treuer Gast. Als Mitarbeiter am Institut für Mete- als »Fake News« abtun: Der orologie und Physik war er für die technischen Belange Klimawandel ist präsenter zuständig und wurde nicht selten für den Professor ge- denn je, auch auf der vermeintlichen »Insel der Seligen« Österreich. Helga Kromp-Kolb halten. Er hatte vermutlich das Erscheinungsbild seines und Herbert Formayer zeigen, wie stark er be- Vaters, der Professor an der Technischen Universität reits unseren Alltag beeinflusst. Sie erklären, war, geerbt. Bei studentischen und organisatorischen was hinter internationalen Klimaschutzverein- Aufgaben war er am Institut eine große Unterstützung. barungen steckt, sie stellen »Klimapioniere« Wöchentlich nahm er in seiner aktiven Zeit beim wöchent- vor und geben praktische Tipps, wie jeder Ein- lichen Fitnesstraining an der BOKU teil und war tätiges zelne im Alltag die Welt verändern kann. Mitglied eines Eisstockschießvereins. Werner Bruckmayr Quelle: Zusammenfassung der Buchrückseite wird uns mit seiner unvergesslichen und hilfsbereiten Art immer in Erinnerung bleiben. 62 1 | 2019
Sie können auch lesen