Amtsbericht 2021 Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2021 - Reformierte Kirche ...
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Amtsbericht des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen über das Jahr 2021 Amtsbericht 2021
«nahe bei Gott – nahe bei den Menschen» Herausgeber: Kirchenrat der Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen Illustrationen: Die Illustrationen in diesem Amtsbericht stammen von Corinne Bromundt. Jene auf den Seiten 9, 12, 13 und 37 entstanden während der Vorsteherschaftstagung der Kantonalkirche im vergangenen August zum Thema «Caring Community» (Sorgende Gemeinschaft). Bromundt begleitete die Tagung in Echtzeit mit ihren Zeichnungen. Dabei hielt sie die Kernaussagen des Referates zeichnend fest. Die Illustrationen auf den Seiten 6/7 und 42/43 hat sie für die Tagungseinladung sowie für die Broschüre «Sorgende Gemeinschaft» von Diakonie Schweiz geschaffen. Corinne Bromundt ist selbständige Illustratorin. So gestaltet sie etwa Lehrmittel, Zeitschriftencover oder Plakate. Bekannt ist sie auch für den «St.Galler Bär», der jeden Samstag in der Stadtausgabe des St.Galler Tagblatts das Stadtgeschehen karikiert. Corinne Bromundt lebt in St.Gallen. St. Gallen, 28. Februar 2022 Die Evangelisch-reformierte Kirche ist mit dem «Prädikat UND» zertifiziert. UND zeichnet Unternehmen und Organisationen aus, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv unterstützen und sich für die Gleichstellung von Frau und Mann engagieren.
Vorwort des Ja, vorne spielt die Musik. Auch unsere. Es ist höchste Zeit, die Kirche neu zu denken: Kirchenrats Die Diskussion um eine mögliche neue Ver- fassung, das weniger werdende Personal, präsidenten die Entwicklung neuer Gemeindeformen, individuellere Lösungen, Spezialpfarrämter, Kirche als Dienstleistungszentrum, aber auch «Caring Communities» – Gemeinwe- senarbeit, der Einsatz für eine Gesellschaft, Liebe Mitarbeitende, liebe Synodale die neue Formen schafft und sich um sich Sie halten den Amtsbericht 2021 in Händen sorgt. Zunächst waren es Momentaufnah- und vielleicht denken Sie auch: Bereits das men, langsam kristallisiert sich ein Gesamt- zweite Jahr, dem die Pandemie den Stempel bild heraus. Mit Lösungen von gestern kön- aufgedrückt hat. Dabei hatten wir vergange- nen wir die Herausforderungen von morgen nen Sommer geglaubt, wir hätten es endlich nicht bewältigen. geschafft. Endlich wieder Normalität. Das kann irritieren und verunsichern, es Doch welche Normalität soll es denn sein? kann aber auch motivieren und das Spiel- Kriegen wir die guten alten Zeiten wieder feld weiten – zumal wir jetzt noch die Res- zurück, wenn dann diese Pandemie endlich sourcen dazu haben. Diese sollten wir nut- vorbei ist? Wohl kaum. Die Dorfbeerdigun- zen, auch im Wissen um unsere Vision gen gibt es nicht mehr, Grossanlässe in den St. Galler Kirche 2025. Das geht nur, wenn Gemeinden sind selten geworden, Gottes- wir gemeinsam den Pflug führen und dabei dienste verlieren an Bedeutung. Wehmut nach vorne blicken. Es geht nur mit euch könnte uns beschleichen. Der Individualis- und Ihnen – jetzt ist Zeit! mus bricht sich Bahn, auch auf dem Land verbreitet sich die Anonymität immer mehr. Der Kirchenrat dankt Ihnen für Ihren Ein- satz. Vielen Dank all den vielen hauptamtli- Vieles hat sich in den vergangenen zwei Jah- chen, nebenamtlichen und freiwilligen Mit- ren geändert, vor allem beschleunigt. Und arbeitenden, die sich 2021 in vielfältigen wenn wir etwas gelernt haben, ist es die Tat- Funktionen in unserer Kirche engagiert und sache, dass wir uns den Veränderungen, von unter den schwierigen Umständen im Blick denen wir nun schon seit Jahren sprechen, auf die Zukunft ihr Bestes gegeben haben. nicht mehr entziehen können. Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident Zukunftsforscher sagen zur Pandemie: Es ist nicht alles anders geworden, aber vieles hat sich sehr rasch verändert. 10 Jahre in 10 Ta- Sehr geehrte Synodale gen lautet das Motto. Wir bitten Sie, den Ihnen hier unterbreite- ten Amtsbericht des Kirchenrates über das In Lukas 9,62 heisst es: «Niemand, der die Jahr 2021 entgegenzunehmen. Hand an den Pflug legt und zurückschaut, taugt für das Reich Gottes.» 28. Februar 2022 Im Namen des Kirchenrates Der Präsident: Martin Schmidt, Pfr. Der Kirchenschreiber: Markus Bernet 3
Inhaltsverzeichnis 1. Kirchgemeinden und 6. Kommissionen............................... 44 Kantonalkirche: Bestand und 6.1 Synodalkommissionen..........................44 Mutationen............................................ 5 6.2 Weitere Kommissionen.........................45 1.1 Bestand......................................................5 1.2 Pfarrerschaft..............................................5 7. Konkordat...................................... 46 1.3 Pfarreinsätze............................................ 8 1.4 Soziale und diakonische Dienste........... 8 8. Finanzielle Angelegenheiten...........47 1.5 Statistik (Stand März 2022)....................10 8.1 Zentralkasse............................................47 8.2 Stipendien...............................................47 2. Synode............................................. 12 8.3 Fonds für erholungsbedürftige Kirchgenossen...............................................47 3. Kirchenrat, kirchenrätliche 8.4 Evangelische Bürgschafts- Kommissionen, Arbeitsstellen............. 14 und Darlehensgenossenschaft 3.1 Gesamtbehörde....................................... 14 des Kantons St. Gallen...................................47 3.2 Ausschuss für Glaube, Welt und Gesellschaft...................................16 9. Statistik der kirchlichen 3.3 Ausschuss für Geistliche Handlungen......................................... 48 Begleitung...................................................... 22 3.4 Ausschuss für Verwaltung und Etat (Stand 31. März 2022 )....................... 53 Kommunikation............................................ 27 3.5 Sammlung der «Gültigen Erlasse»....... 30 4. Spezialpfarrämter........................... 31 5. Aus Kirchenbezirken und Berufsgruppen..................................... 38 5.1 Kirchenbezirk St. Gallen........................ 38 5.2 Kirchenbezirk Rheintal......................... 39 5.3 Kirchenbezirk Toggenburg................... 39 5.4 Kantonales Diakonatskapitel............... 40 5.5 Kantonales REL-Kapitel......................... 41
1. Kirch Innerhalb des Kantons haben im Berichtsjahr zwei Pfarrerinnen und zwei gemeinden und Pfarrer ihren Wirkungsort gewechselt: − Pfarrerin Nanette Rüegg ist nach etwas Kantonalkirche: mehr als vierjähriger Tätigkeit in der Bestand und Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg aus- geschieden und wirkt ab 1. Januar 2021 mit Mutationen einem 75%-Pensum als Pfarrerin in der Kirchgemeinde Sennwald. − Pfarrer Marcel Wildi ist nach etwas mehr als achtzehneinhalbjähriger Tätigkeit als Seelsorger in der Kirchgemeinde Buchs 1.1 Bestand ausgeschieden und wirkt ab 1. Januar 2022 Der Bestand der Kirchgemeinden hat sich mit je einem 50%-Pensum als Pfarrer in nicht verändert und beträgt per 1. Januar 2022 den Kirchgemeinden Diepoldsau-Wid- weiterhin 40. nau-Kriessern und Wil. − Pfarrerin Birke Horváth-Müller und Pfar- 1.2 Pfarrerschaft rer Hansueli Walt wechselten innerhalb Aus dem st. gallischen Kirchendienst ihrer bisherigen Kirchgemeinde Tablat- sind zwei Pfarrerinnen und vier Pfarrer St. Gallen ihre Kirchkreise. Seelsorgerin ausgetreten: Horváth-Müller zog nach gut sechs Jahren − Pfarrerin Bettina Mittelbach hat nach von der Halden ins Heiligkreuz und Seel- zweieinhalbjähriger Tätigkeit den Kirch- sorger Walt wechselte nach rund 21 Jahren kreis Wittenbach der Kirchgemeinde im Stephanshorn nach Rotmonten. Tablat-St. Gallen auf Ende März verlassen und lebt in Goldach. Ein Pfarrer hat im Kanton St. Gallen − Pfarrer Klaus Fischer hat nach fast neunjäh- eine neue Tätigkeit übernommen: rigem Dienst die Kirchgemeinde Gossau − Pfarrer Ulrich Hossbach war in der Walden- auf Ende Juli verlassen. Er wurde zum Ge- ser Kirche in Torre Annunziata, Italien, tätig schäftsstellenleiter des Religionspädagogi- und wirkt nun seit 1. September mit einem schen Forums der Deutschschweizerischen 100%-Pensum als Vertreter an einer der Kirchenkonferenz KIKO gewählt. Pfarrstellen der Kirchgemeinde Nesslau. − Pfarrerin Marilene Hess hat nach fast sie- benjähriger Tätigkeit den Kirchkreis Gross- Pensioniert wurden drei acker der Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen Seelsorgerinnen und ein Seelsorger: auf Ende Juni verlassen. Sie wechselte in die − Pfarrerin Brigitta Schmidt-Wäspi trat am Landeskirche beider Appenzell und wirkt in 31. Juli nach etwas mehr als siebenjähriger der Kirchgemeinde Eggersriet-Grub. Tätigkeit in unserer Kantonalkirche als − Pfarrer Lars Heynen hat nach einjährigem Gemeindepfarrerin in der Kirchgemeinde Dienst die Kirchgemeinde Niederuzwil Unteres Toggenburg in den Ruhestand. Sie auf Ende Juli verlassen. Er wechselte wirkt weiterhin als Gefängnisseelsorgerin zurück in den Kanton Thurgau, wo er als und lebt in Sirnach. Seelsorger in der Kirchgemeinde − Das Pfarrehepaar Silke und Urs Dohrmann Romanshorn wirkt. wechselte per 31. März nach achtjähriger − Pfarrer Marco Wehrli hat nach fast fünfjäh- Tätigkeit in unserer Kantonalkirche im rigem Dienst die Kirchgemeinde Gemeindepfarramt in der Kirchgemeinde Nesslau auf Ende Juli verlassen. Es zog Diepoldsau-Widnau-Kriessern in den ihn ins Bernbiet. Ruhestand. Sie leben nun in Adliswil ZH. − Rev. Scotty Williams hat seine Tätigkeit am − Pfarrerin Greet Egli trat am 31. Mai nach 30. November bei der All Souls Protestant fast dreizehnjähriger Tätigkeit in unserer Church beendet. Er sieht seine Zukunft in Kantonalkirche als Gemeindepfarrerin der akademischen Lehre und der Befähi- im Kirchkreis Zuzwil der Kirchgemeinde gung von Pionieren von Fresh Expressions Wil in den Ruhestand. Pfrn. Egli lebt in of Churches. Sirnach. 5
1.3 Pfarreinsätze In die Ewigkeit abberufen: In ihr Amt eingesetzt wurden: Eine Person ist im Berichtsjahr verstorben. − Pfarrerin Nanette Rüegg am 15. August in Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit. Sennwald, gewählt wurde sie an der Kirchgemeindeversammlung am 28. März. Am 15. Oktober 2021 hat sich der Lebenskreis − Pfarrehepaar Michal Maurer Pfenninger von Pfarrer Rudolf Arthur Keller und Michael Pfenninger am 2. Mai in (geb. 22.04.1928) geschlossen; er starb im Sargans, gewählt wurden sie an der 94. Altersjahr. Pfr. Keller studierte in Zürich Kirchgemeindeversammlung am und Basel. Er absolvierte das Praktikum in 26. August 2020. der Kirchgemeinde Hauptwil-Bischofszell − Pfarrerin Birke Horváth-Müller und und wurde am 2. November 1952 in Pfarrer Hansueli Walt am 26. September in Degersheim ordiniert. Von 1952 bis 1959 war St. Gallen, gewählt wurden sie an der er Pfarrer in Degersheim und von 1959 bis Urnenabstimmung der Kirchgemeinde 1970 in Straubenzell St. Gallen West. Von am 25. April. 1970 bis 1982 unterrichtete Pfarrer Keller als − Pfarrerin Gizella Katalin Schröder-Hegyi vollamtlicher Religionspädagoge an der am 19. September in Ennetbühl, Kantonsschule St. Gallen. Von 1982 bis zu gewählt wurde sie an der Kirchgemeinde- seiner Pensionierung im Jahr 1993 war versammlung am 20. Juni. Ruedi Keller als Seelsorger in der Kirchge- meinde Gaiserwald tätig. Der Verstorbene Wählbarkeit stand somit von seiner Ordination bis zu Gizella Katalin Schröder-Hegyi erhielt, seiner Pensionierung im ununterbrochenen nachdem sie am 19. Mai das kantonal Dienst der St. Galler Kirche. Die kirchliche kirchliche Kolloquium bestanden hatte, Exekutive entsandte ihn als Abgeordneten die Wählbarkeit für den Kanton St. Gallen in die Theologische Konkordatsprüfungs zugesprochen. Sie wirkt weiterhin mit ei- behörde. Zudem stand Ruedi Keller als nem 60%-Pensum für die Kirchgemeinde Präsident dem Verein Altersheime Sömmer- Nesslau. Die Kirchgemeindeversammlung li vor. Im Ruhestand lebte er in St. Gallen. wählte sie am 20. Juni einstimmig ins Ge- meindepfarramt. 1.4 Soziale und diakonische Dienste Rev. Dr. Scotty Jermaine Williams erhielt, Im Berichtsjahr konnte keine Diakonin und nachdem er am 23. Juni das kantonal kein Diakon vom Kirchenratspräsidenten kirchliche Kolloquium bestanden hatte, ordiniert werden. die Wählbarkeit für die All Souls Protestant Church St. Gallen (ASPC) zugesprochen. Sechs Personen im sozialen und Er wirkte bis Ende November für die ASPC diakonischen Dienst haben im mit einem 50%-Pensum. Berichtsjahr ihre Tätigkeit in einer St. Galler Kirchgemeinde angetreten Ordination zum Dienst am und die Wahlfähigkeit erhalten: göttlichen Wort: − Walter Moor, Buchs, und Marcel Urban, Nach abgeschlossenem Studium und Wil, haben vom Kirchenrat die Wahl Vikariat wurde Barbara Monika Signer am fähigkeit als Sozialdiakone sowie Martin 29. August in der Evangelischen Kirche in Nägele, Diepoldsau-Widnau-Kriessern, St. Georgen in St. Gallen von Kirchenrats als Diakon erhalten und wirken in den präsident Pfr. Martin Schmidt zum Dienst jeweiligen Kirchgemeinden. am Worte Gottes ordiniert. − Delia Fuchs, Rorschach, Petra Glatthard, Unteres Toggenburg, sowie Ladina Kamber, Thal-Lutzenberg, haben vom Kirchenrat eine befristete Zulassung als Sozialdiakoninnen in den jeweiligen Kirchgemeinden erhalten. 8
Zwei Personen in der Kinder- und Eine Kinder- und Jugendarbeiterin Jugendarbeit haben im Berichtsjahr ihre hat im Berichtsjahr ihre Tätigkeit Wahlfähigkeit erhalten: in einer St. Galler Kirchgemeinde − Alexandra Steiger, Berneck-Au- angetreten: Heerbrugg, hat vom Kirchenrat die − Für Samantha de Keijzer, Berneck- Wahlfähigkeit als Kinder- und Jugend Au-Heerbrugg, hat der Kirchenrat eine arbeiterin erhalten und wirkt in der befristete Zulassung für Kinder- und gleichnamigen Kirchgemeinde. Jugendarbeit innerhalb ihrer Kirchge- − Annelies Lohner hat nach erfolgreich meinde erteilt. abgeschlossenen Weiterbildungen vom Kirchenrat die definitive Wahlfähigkeit Markus Bernet, Kirchenschreiber erhalten und wirkt weiterhin in der Kirchgemeinde Wartau in der Kinder- und Jugendarbeit. 9
1.5 Statistik (Stand März 2022) Gemeindepfarrstellen 85 wovon neu zu besetzende Pfarrstellen (Straubenzell St. Gallen West, 13 vier in Tablat-St. Gallen, Gossau, Rheineck, Sennwald, Buchs, Mittleres Toggenburg, Unteres Neckertal, Niederuzwil, Flawil) Pfarrstellen in Patronatsgemeinden und unserer Kirche angeschlossenen Organisationen (Fürstentum Liechtenstein und Eglise française de Saint-Gall) 2 Kantonalkirchliche Stellen Zentrale Dienste Kirchenratspräsidium 1,00 Kirchenratskanzlei 1,00 Zentralkasse 2,00 Sekretariat Zentrale Dienste 0,90 Total Zentrale Dienste 4,90 Arbeitsstellen Arbeitsstelle Diakonie 0,85 Arbeitsstelle Jugend (inkl. Geistliche Begleitung) 1,40 Arbeitsstelle Junge Erwachsene 0,50 Arbeitsstelle Familien und Kinder 0,90 Arbeitsstelle Gemeindeentwicklung und Mitarbeitendenförderung 1,65 Arbeitsstelle Heil- und Sonderpädagogik 0,40 Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung 1,15 Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME) und Migration 1,20 Arbeitsstelle Kommunikation und Webmaster 1,30 Arbeitsstelle Pastorales 0,80 Arbeitsstelle Seelsorge in Palliative Care und Hospiz 0,30 Arbeitsstelle Populäre Musik 0,50 Praktikum und Zivildienstleistende 2,00 Religionspädagogisches Institut 1,45 Total Arbeitsstellen 14,40 10
Spezialpfarrämter und Sozialdienste KSD Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans 4 0,18 KSD am Berufsschulzentrum Rapperswil 4 0,08 KSD am Berufsschulzentrum Rorschach-Rheintal 4 0,14 KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen Ost 4 0,16 KSD Gewerbliche Berufsschule St. Gallen West 4 0,12 KSD Berufsschulzentrum und Weiterbildungszentrum für Gesundheitsberufe St. Gallen 4 0,12 KSD Kaufmännisches Berufsschulzentrum St. Gallen 4 0,06 KSD am Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg Wattwil 4 0,10 KSD am Berufsschulzentrum Uzwil 4 0,09 KSD am Berufsschulzentrum Wil 4 0,08 Bundesasylzentrum mit Verfahrensfunktion Altstätten 3 0,30 Religionslehrpersonen an Mittelschulen 1 4,00 Gehörlosenpfarramt 6 1,00 Kantonale Psychiatrische Klinik und Heimstätten Wil 1 1,00 Kant. Psychiatrische Klinik St. Pirminsberg, Pfäfers 1,00 inkl. Betreuung Ambulatorien und Tageskliniken 1 Rehabilitationszentrum Valens 0,30 Rehabilitationszentrum Walenstadtberg 0,20 Kantonsspital St. Gallen, inkl. Kirchenmusik 1 2,50 Regionalspitäler Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland – Spital Altstätten 4 0,15 – Spital Grabs 4 0,25 – Spital Walenstadt 4 0,20 Spitalregion Linth – Spital Linth, Uznach 4 0,25 Spitalregion Fürstenland Toggenburg – Spital Wattwil 4 0,15 – Spital Wil 4 0,15 Hirslandenklinik Stephanshorn St. Gallen 0,30 Geriatrische Klinik des Bürgerspitals St. Gallen 0,20 Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 5 0,20 Weitere Dienste Evang.-ref. Einzel-, Paar- und Familienberatung 7 1,40 Pfarramt an der Universität St. Gallen 1,00 Gefängnisseelsorge 2 0,70 Geschäftsführung Ökumen. Weiterbildungskommission 4 0,15 Vermittlungsstelle für pfarramtliche Aushilfen 0,10 Evangelische Kirchenmusikschule (ohne Dozenten) 0,20 Total Spezialpfarrämter und Sozialdienste 16,83 Gesamttotal 36,13 Markus Bernet, Kirchenschreiber Anteil Dritter 1 grösstenteils durch den Kanton St. Gallen finanziert 2 mitfinanziert durch den Kanton St. Gallen 3 mitfinanziert durch die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS und die Katholische Administration 4 zusätzliche Stellenprozente finanziert durch den Kanton St. Gallen und die Katholische Administration 5 mitfinanziert durch die Katholische Administration und die Stiftung Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 6 mitfinanziert durch weitere Ostschweizer Kantonalkirchen (AI/AR, GL, GR, TG) 7 mitfinanziert durch Kirchgemeinden 11
2. Synode Die Übergangsregelungen vom 1. August 2021 bis 31. Juli 2022 zur Kirchenordnung und zum Reglement über den Finanzausgleich wurden validiert. Diese Regelungen sind nötig, da ab dem laufenden Schuljahr das Die Sommersession vom 28. Juni 2021 fand in Fach Ethik, Religionen und Gemeinschaft der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen statt. (ERG) nur noch Sache der Schule ist. Die Zeit war zu knapp, um definitive rechtliche Die «fussballerisch» einleitende Besinnung Bedingungen zu schaffen. gestaltete Pfrn. Susanne Hug-Maag, Uznach, zur Zukunft von Kirche und Menschen. Es Die Revision des Abschnitts «IV. Lernende stehen viele wichtige Themen an, für welche Gemeinde» und Änderungen weiterer Artikel genügend Zeit eingesetzt werden muss, um in der Kirchenordnung wurden an den die nötigen Gespräche zu führen. Kirchenrat zurückgewiesen mit dem Auf- trag, Gefässe und Möglichkeiten für den Den Amtsbericht 2020 des Kirchenrates hat Austausch zu grundlegenden Fragen zu das Kirchenparlament entgegengenommen. schaffen. Ergebnisse einer Aussprache Die Jahresrechnungen 2020 der Kantonal synode sind zu berücksichtigen und ein kirche und des Kirchenboten sind ebenfalls überarbeiteter Gesetzesentwurf ist in die genehmigt worden. Vernehmlassung zu geben. Für die Dauer dieser Neubearbeitung muss der Kirchenrat Der Aufstockung der Arbeitsstelle Kommuni eine erneute Übergangsordnung erstellen. kation und Medien ab 1. Januar 2022 um 20 Stellenprozente auf neu insgesamt 150% wurde zugestimmt. 12
Die Bettagskollekte 2021 bestimmte das Kir- Dem Antrag einer Gruppe aus der Synode, chenparlament zugunsten von Notfall- und dass gemäss Art. 17 des Geschäftsreglements Kriseninterventionsplätzen für Säuglinge die Synode eine vorberatende Kommission und Kleinkinder der Gemeinnützigen und «Zukunft St. Galler Kirche» einsetzen kann, Hilfs-Gesellschaft (GHG) der Stadt St. Gallen, stimmte das Kirchenparlament zu. Diese die Zwinglikollekte an Neujahr 2022 zuguns- Kommission hat den Auftrag, die mit der ten des Frauenhauses St. Gallen. Vision 2025 angestrebte Erneuerung der St. Galler Kirche zu unterstützen und zu Die Synode nahm Kenntnis vom Stand der prüfen, ob und inwieweit eine Revision der hängigen Motionen und Postulate sowie Verfassung sinnvoll sei. In diesen Prozess vom Bericht über die Synode der Evange- bezieht die Kommission die Synodalen, Be- lisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) rufsverbände, Fachpersonen und weitere vom 13. bis 15. Juni in Bern. mit ein. Die Kommission besteht aus fünf bis zwölf Mitgliedern, davon mindestens ein Die Wintersession vom 6. Dezember 2021 fand Mitglied des Kirchenrates. Sie erstattet der in der Kirche St. Laurenzen in St. Gallen statt. Synode jährlich Bericht und schliesst ihre Tätigkeit bis spätestens zur Wintersynode Den Voranschlag 2022 der Kantonalkirche und 2024 mit einem Schlussbericht ab. Das Büro das Budget 2022 des Kirchenboten genehmigte der Synode wurde beauftragt, in Absprache das Parlament, samt Finanzprognose der mit dem Kirchenrat die Kommissionsmit- Kantonalkirche über die Jahre 2023 bis 2026. glieder zu bestimmen. Weil das Fach ERG-Kirchen seit Sommer Die Berichte über die Synoden der Evange 2021 nicht mehr unterrichtet wird, ist eine lisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) Übergangsordnung ab 1. August 2022 zur vom 5. und 6. September sowie vom 8. und Kirchenordnung (GE 11 – 20) und zum Regle- 9. November 2021, beide jeweils in Bern, ment über den Finanzausgleich (GE 52 – 20) nahm die Synode zur Kenntnis. nötig. Diese ist für die Übergangszeit vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2025 gültig. Markus Bernet, Kirchenschreiber 13
3. Kirchenrat, in anderen Kirchen schon erfolgreich erprobt. kirchenrätliche Die Kirche ist im Wandel, also ändern sich Kommissionen, auch die Berufe und ihre Bilder. Dabei geht Arbeitsstellen es um die Schnittstellen von Gemeinde pädagogik, Pioneer Ministry, Diakonie und «Klerus minor» (vgl. Westschweiz: «Animateur Pastoral»). Es zeigt sich, dass wir immer noch sehr in den alten Strukturen 3.1 Gesamtbehörde und Bildern verhaftet sind und Mühe haben, Der Kirchenrat versammelte sich im Jahr Projektideen und neue Formen in unser 2021 zu 15 Sitzungen und einer dreitägigen parochiales System zu integrieren. Ein Bei- Retraite im Hotel am Kaiserstrand, spiel dafür ist auch die Tatsache, dass sich Lochau. In insgesamt 93 Stunden wurden der Verein der «All Souls Protestant Church» 238 Geschäfte behandelt. (ASPC) wieder aufgelöst hat und diese Arbeit nun in dieser Gestalt nicht mehr Turnusgemäss hat der Kirchenrat die fortgeführt wird. Die Arbeit in einer von Protokolle der vorberatenden Ausschüsse der Synode eingesetzten vorberatenden «Glaube, Welt und Gesellschaft» (GWG), Kommission zur Zukunft der Kirche und «Geistliche Begleitung» (GB) sowie «Verwal- ihrer Verfassung kann hier möglicherweise tung und Kommunikation» (VKA) beraten weitere Impulse geben. und genehmigt. Er hat Wahlen auf Arbeits- stellen, Spital- und Seelsorgestellen und in Ein Schwerpunkt im Berichtsjahr war das Kommissionen vorgenommen. Neu ist die Konzept «Junge Menschen in der Kirche». durch die Synode bewilligte definitive Nach der Rückweisung durch die Synode Integration der Beauftragung Gemeindeent- ging die Arbeit unvermindert weiter, denn wicklung und Gemeindeberatung durch der Handlungsbedarf, hier angesichts der Pfr. Dr. Markus Ramm. Im RPI-SG wechselte neuesten Entwicklungen Klärungen vorzu- die Leitung von Pfr. Holger Brenneisen zu nehmen, ist auf allen Seiten unbestritten. Pfr. Dr. Stefan Fischer und die Arbeitsstelle Kommunikation wurde durch die Wahl von Zu reden gab die Abstimmung zu «Ehe für Sandra Künzle pensenmässig aufgestockt. alle». Der Kirchenrat war zurückhaltender Die Namen der Personen, die bei uns neu als bei der Abstimmung zur Konzernver begonnen haben, und derjenigen, von de- antwortungsinitiative, verwies aber auf den nen wir uns verabschiedet haben, sind wie Entscheid der Synode zur «Segnung von immer nachstehend im Einzelnen aufge- Menschen in aussergewöhnlichen Lebens- führt. situationen» und damit auch von homose- xuellen Paaren aus dem Jahr 1998. Zudem Im Berichtsjahr fanden erneut zwei Treffen betonte der Kirchenrat die Tatsache, dass mit kirchlichen Exekutiven – dieses Jahr wir als reformatorische Kirchen im juristi- aus den Kantonen Schaffhausen und beider schen Sinn keine Trauung vornehmen, Appenzell – statt. Mit der Landeskirche bei- sondern einen Nachvollzug machen, in dem der Appenzell hat der Kirchenrat zudem den wir eine Segensfeier angesichts einer stan- «Gesamtrahmenvertrag» weiterentwickelt desamtlichen Hochzeit durchführen. Zu und die Arbeit in den einzelnen Ressorts dis- klären bleibt dann allerdings, was wir tun, kutiert und verstärkt. wenn wir segnen. Daneben war der Besuch einer Delegation Nach Beendigung eines Kuratoriums in des neuen Ausbildungsinstituts im Reuss- Rheineck haben die beiden Kirchgemeinde- haus aufschlussreich und gab wichtige Im- versammlungen den Kirchenvorsteher- pulse für die Zukunft der Kirche und ihrer schaften von St. Margrethen und Rheineck Berufsbilder. Neue Berufe neben den beste- den Auftrag erteilt, einen Zusammenschluss henden sind zukunftsweisend und werden in die Wege zu leiten. Der Kirchenrat hat 14
hierzu grünes Licht gegeben und Paul Bau- − Sandra Künzle, St. Gallen, Fachmitarbeite- mann, Wittenbach, mit der Begleitung des rin für visuelle Gestaltung auf der Arbeits- Prozesses beauftragt. stelle Kommunikation − Peter Lenzin, Marbach, Lehrauftrag für An der Retraite standen vor allem die Über- das Fach «Saxofon» an der Evangelischen legungen zu neuen Formen von Kirche Kirchenmusikschule St. Gallen (fresh expressions of church, digitale Kirche, − Kathrin Mengis, Berlin, Mitarbeiterin Erprobungsräume, mixed economy usw.) für das Projekt «Die Resilienz junger im Mittelpunkt. Dabei beschäftigte den Menschen stärken», befristete Anstellung Kirchenrat die finanzielle und personelle − Markus Ramm, Pfr. Dr., Degersheim, Zukunft, aber auch die möglichen regle- Beauftragter für Gemeindeentwicklung mentarischen Massnahmen, die zur und Gemeindeberatung Umsetzung dieser Formen nötig sind. − Katarina Sailer, Unterwasser, Dozentin Pädagogik für den Bereich Didaktik und Ein zweiter Schwerpunkt war die Umset- Methodik am Religionspädagogischen zung der Vision und die Bearbeitung in Institut St. Gallen, befristete Anstellung verschiedenen Arbeitsgruppen. Dabei kris- tallisierten sich fünf Themen heraus, die in Austritte drei Arbeitsgruppen weiterverfolgt werden − Holger Brenneisen, Pfr., St. Gallen, Leiter sollen. Diese Themen sind: «Identität und des Religionspädagogischen Instituts Botschaft», «Angebotspalette für 55+ nach St. Gallen deren Interesse» sowie «frische Haltungen − Eliane Burgherr, Roggwil, Kauffrau EFZ, zu Destinatären, Produktentwicklungen Lehrabschluss und Wirkmessungen» und «Kirchenent- − Samantha de Keijzer, Berneck, wicklung – Regionalisierung – Gemeinde- Praktikantin leitung». − Birgit Huber, Dr., Bregenz, Dozentin für den Bereich Pädagogik und Psychologie Gerne möchte ich mich bei meinen Kirchen- am Religionspädagogischen Institut ratskolleginnen und -kollegen sowie dem St. Gallen Kirchenschreiber Markus Bernet für die sehr − Martina Tapernoux-Tanner, Pfrn., Trogen, gute Zusammenarbeit, für den grossen Ein- Seelsorgerin des Gehörlosenpfarramtes satz sowie das kollegiale und freundschaftli- Ostschweiz che Miteinander herzlich bedanken. − Hansueli Walt, Pfr., St. Gallen, Lehrauftrag «musikalische Gottesdienstgestaltung» Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident an der Evangelischen Kirchenmusik schule St. Gallen Personelles − Simone Zoller-Kobelt, St. Gallen, Dozentin Eintritte für Didaktik und Methodik am Religions- − Nadia Bernet, St. Gallen, Assistentin pädagogischen Institut St. Gallen Gemeindeentwicklung und Gemeinde beratung, im Auftragsverhältnis Personelle Änderungen in − Janine Büchler, St. Gallen, Praktikantin Kommissionen − Gaby Bürgi Gsell, Herisau, Dozentin für Eintritte Pädagogik am Religionspädagogischen − Bettina Birkner, Pfrn., Wil, Mitglied der Institut St. Gallen Kommission Weltweite Kirche − Stefan Fischer, Pfr. Dr., St. Gallen, Leiter − Annelise Bolt Schmid, St. Gallen, Mitglied des Religionspädagogischen Instituts der Erwachsenenbildungskommission St. Gallen − Monika Enk, Lüchingen, Mitglied der − Andreas Gäumann, Pfr. Dr., Arbon, Kommission Weltweite Kirche Seelsorger am Regionalgefängnis − Martin Kolmar, Prof. Dr., St. Gallen, Altstätten Mitglied des Kuratoriums für das Pfarramt an der Universität St. Gallen − Hugo Loretini, St. Gallen, Mitglied der Geschäftsprüfungskommission PERKOS 15
− Ursula Schelling, Altstätten, Mitglied der meinde, eines für die Nachbargemeinde kirchenrätlichen Kommission für sowie ein weiteres für das gesamte Kantons- Persönlichkeitsschutz, Prävention und gebiet gestellt. Davon konnten fünf Gesundheitsförderung bewilligt werden, jenes für die Nachbar − Csilla Valentyik, Goldach, Mitglied der gemeinde nicht. Kommission Weltweite Kirche − Gregor Weber, Pfr., Altstätten, Mitglied Schliesslich ist der Ausschuss zuständig für der Kommission Weltweite Kirche die Bewilligung von Beiträgen aus dem Fonds «Entwicklungszusammenarbeit Austritte Inland». Von den 31 eingegangenen Gesu- − Christian Berger, Dr., St. Gallen, Mitglied chen mussten sechs abgewiesen werden, des Kuratoriums für das Pfarramt an der weil sie entweder ohne kirchlichen Bezug Universität St. Gallen oder nicht in die reglementarischen Bestim- − Klaus Fischer, Pfr., Gossau, Mitglied der mungen einzuordnen waren. Für die Kommission Weltweite Kirche 25 bewilligten Projekte wurden Beiträge von − Michael Giger, St. Gallen, Mitglied der insgesamt CHF 358’900.00 gesprochen. kirchenrätlichen Kommission für Persönlichkeitsschutz, Prävention und Markus Bernet, Kirchenschreiber Gesundheitsförderung − Walter Rapold, Pfr. Dr., Buchs, Mitglied Ressort Theologie, Pastorales und Musik der Kommission Weltweite Kirche An drei Sitzungen mit Dekanin und Deka- − Hanspeter Schmid, Wil, Mitglied der nen sowie Vizedekanin und Vizedekanen Geschäftsprüfungskommission PERKOS wurden die Situationen in den Gemeinden − Christoph Tapernoux, Pfr., St. Gallen, Mit- besprochen. Die Situation in den Kirchge- glied der Kommission Weltweite Kirche meinden ist personell und strukturell mit- unter trotz allem Engagement recht schwie- Herzlichen Dank sagen wir allen Scheiden- rig, die Partnerschaftliche Gemeindeleitung den für die geleisteten Dienste und allen eine Herausforderung. In ihrem Einsatz für Neuen für die Bereitschaft, sich in einem die Kirchgemeinden werden die Dekanate kirchlichen Amt zu engagieren. durch Anbietende von Supervision, Organi- sationsberatung und Mediation unterstützt. Markus Bernet, Kirchenschreiber Am «Gipfeltreffen» mit den Präsidien der drei Pfarrkapitel, des kantonalen Diakonats- 3.2 Ausschuss für Glaube, Welt kapitels, des REL-Kapitels, des Kirchenmu- und Gesellschaft siker- sowie des Mesmerverbandes wurden In diesem Ausschuss sind die Ressorts Theo- die berufsspezifischen Anliegen bespro- logie, Pastorales, Musik, Erwachsenenbil- chen. Ein Gesamtkapitel ist dabei wieder dung, Diakonie sowie Weltweite Kirche stärker in den Blick geraten. Traditionell traf (OeME) vertreten. Das Gremium traf sich zu sich eine Delegation des Kirchenrates mit vier Sitzungen von insgesamt 5,5 Stunden den Theologiestudierenden aus unserem und behandelte 84 Geschäfte. Kanton. Von elf Pfarrpersonen und einem kantonal- In den Regionalspitälern, dem Kinderspital kirchlichen Angestellten wurden Gesuche und dem Kantonsspital sind wir im ökume- um Studienurlaub eingereicht und vom nischen Kontext in der Seelsorge und der Ausschuss bewilligt. Ein Gesuch um eine Palliative Care immer noch mit namhaften länger dauernde Weiterbildung für Pfarrper- Pensen vertreten. Dabei ist in Zeiten von sonen sowie zwei von kantonalkirchlichen Corona diese Nachfrage für die Spezialseel- Angestellten konnten ebenfalls gutgeheis- sorge immer grösser geworden, zumal es sen werden. Zu 29 Weiterbildungs- und Su- für die Seelsorgenden vor Ort schwieriger pervisionsgesuchen konnte der Ausschuss wird, in den Spitälern und Institutionen ak- seine Zustimmung erteilen. Im Berichtsjahr kreditiert zu werden, um Besuche machen wurden vier Gesuche um die Erteilung der zu können. Erfreulicherweise steigt also Prädikantenerlaubnis für die Standortge- gesamtgesellschaftlich die Nachfrage nach 16
seelsorgerlicher Betreuung wie auch nach Die Frage nach unserer evangelisch-refor- der kirchlichen Sozialarbeit (KSD) an den mierten Identität stellte sich auch in der Berufs- und Weiterbildungszentren. Diese Arbeitsgruppe «Lernende Gemeinde», wo Arbeit wird sehr geschätzt und teilweise Arbeitsstellen gemeinsam versuchten, auf wurden die Pensen sogar erhöht. Die Spital- die veränderte Situation im Bereich Religi- landschaft ist stark im Wandel und in den onsunterricht und in der künftigen Konfir- nächsten Jahren wird sich zeigen, mit wel- mandenarbeit zu (re-)agieren. chen Pensen wir künftig dort vertreten sein werden. In der Heimseelsorge entwickelt In der Arbeitsgruppe «Neue Formen von sich nach dem Vorbild der Spitalseelsorge Kirche» besuchten wir verschiedene ein weiteres Feld. An den Psychiatriediens- «Fresh Expressions of Church». Hinter- ten Nord und Süd sowie in der Gefängnis- grund ist die Frage, wie die Kantonalkirche seelsorge sind wir ebenfalls gut integriert in Zukunft mit neuen Formen von Kirche und es gelingt nach wie vor, die Stellen und überparochialen Initiativen umgehen durch kompetente Personen zu besetzen. soll. Die Verkündigung in Wort und Musik sowie Fragen der Identität beschäftigen mich auch die Seelsorge haben in der St. Galler Kanto- im Hinblick auf die Entwicklung von Kirche nalkirche nach wie vor einen hohen Stellen- und kirchlichen Berufen. Die Pandemie wert. Unsere Arbeitsstellen in diesem Be- wirkt wie ein Katalysator. Sie beschleunigt reich und eine eigene Kirchenmusikschule den kirchlichen Wandel. Der Verlust von (EKMS) machen eine sehr erfolgreiche Ar- Selbstverständlichkeiten wird als grundle- beit und haben besonders auch in der Coro- gende Erschütterung nachhaltig wirken. na-Zeit wichtige kreative Impulse und Ideen Die Pandemie ist Brennglas und Lupe. Sie geliefert und sich dem Wandel gestellt. macht Spannungen und Widersprüche, welche die kirchlichen Berufe betreffen, Pfr. Martin Schmidt, Kirchenratspräsident noch sichtbarer. Arbeitsstelle Pastorales Die Pandemie wirkte sich auch auf die Kasu- «S.C.J.» haben Menschen früher unter ihre alien aus: Der Wandel in der Bestattungspra- Vorhaben geschrieben: «sub conditione xis hat sich beschleunigt (Beschränkung Jacobi – unter der Bedingung Jakobs». Dies der Teilnehmendenzahlen, Zertifikats- ist eine Anspielung auf Jakobus 4.15, wo es pflicht). Nach meinen Beobachtungen und heisst: «So Gott will und wir leben». Der Vers Erfahrungen wurde vermehrt auf Abdan- erinnert daran, dass vieles, was wir planen, kungsgottesdienste verzichtet. «Im engsten unsicher ist. Planungsunsicherheit hat auch Familien- und Freundeskreis» war häufiger das Berichtsjahr wieder geprägt. Von allen zu lesen, ein Leidmahl war zeitweise gar Beteiligten waren Kreativität, Offenheit und nicht möglich. So war es vielen Menschen Flexibilität gefordert. nicht möglich, Abschied zu nehmen. Ein Arbeitsschwerpunkt lag im Visionsfeld Auch die Taufpraxis hat sich verändert. Tau- «Identität». Auch dieses Jahr versuchte ich, fen fanden häufiger ohne Gemeinde statt. die Pfarrschaft mit Materialien und Impul- Sie wurden in den Familienkreis verlegt, es sen zu unterstützen und Anfragen per Mail wurde zu Hause gefeiert, im Freien, in einer und Telefon zu beantworten. Erwähnen Kapelle, nach dem Gemeindegottesdienst möchte ich den Abendmahlsprozess oder am Samstag in der Kirche. Etliche «à table» der Liturgie- und Gesangbuchkon- Taufen wurden auf später oder ein «Irgend- ferenz (LGBK); eine Bestandesaufnahme wann» verschoben. Es scheint mir geboten, der gegenwärtigen Abendmahlspraxis in der unsere Taufpraxis, wie sie in der Kirchen- Deutschschweiz und im Tessin. Sie zeigt, wie ordnung verankert ist, grundsätzlich zu gefragt eine innovative Abendmahlspraxis überdenken. ist. Der Verständigung über Konfessions- grenzen hinweg diente die Tagung «Abend- Pfr. Carl Boetschi, Beauftragter für Pastorales mahl in ökumenischer Perspektive». 17
Arbeitsstelle Populäre Musik und lich war dabei, dass sich im diesjährigen Evangelische Kirchenmusikschule Repertoire ein grosser Teil neuer Kompositi- (EKMS) onen fand, deren Urhebende aus den eige- Die evangelische Kirchenmusikschule nen Reihen kommen und/oder als Gäste St. Gallen startete im Sommer 2021 mit sie- persönlich am Singtag teilnahmen. Die kon- ben Studierenden in zwei neue Studien tinuierliche Arbeit an einem verlässlichen, gänge Popularmusik C und B. Dieser hoch verbindenden Repertoire an qualitativ gu- erfreuliche Moment war u.a. das Ergebnis ten, zeitgemässen Kirchenliedern sieht einer bewusst gesteigerten und gepflegten die Arbeitsstelle seit jeher klar als dem Präsenz der Schule in den sozialen Medien Visionsfeld 1 (Identität) zugehörig, mit und von viel individueller Beratungstätig- zusätzlichen Wirkungen in den Feldern 4 keit mit Interessierten im Vorfeld des An- (Erneuerung) und 9 (Kommunikation). meldeschlusses Mitte Mai. Dazu gehört auch der bewährte Basiskurs Musiktheorie, der Andreas Hausammann, Beauftragter für dieses Jahr ausnahmsweise statt von Erik populäre Musik und Schulleiter EKMS | Hug im Online-Format und ebenso erfolg- Natasha Hausammann, administrative reich von Philipp Kamm unterrichtet wurde Mitarbeiterin und optimal auf die Aufnahmeprüfung im Juni vorbereitete. Dass nun nebst fünf neu- Ressort Erwachsenenbildung (EB) und en C-Studierenden auch zwei C-Studierende Diakonie sowie Kirchlicher Sozialdienst der Schule in ein B-Studium, also ein Auf- Die Erwachsenenbildungskommission baustudium mit B-Abschluss einstiegen, konnte im Berichtsjahr zwei neue Mitglieder war dabei eine besondere Freude. Es spricht begrüssen: Pfr. Tobias Claudy aus Wildhaus für das Vertrauen, das die Schulleitung und Anneliese Bolt aus St. Gallen. Mit ihr ist bei der Kantonalkirche und bei der katholi- nun auch die Musik gut vertreten. Nach wie schen Partnerleitung der diözesanen vor coronabedingt trafen wenige Gesuche Kirchenmusikschule geniesst, dass ihr er- um Beiträge aus dem EB-Fonds ein. Diese möglicht wurde, mit einem gehörigen konnten grossmehrheitlich im beantragten Schuss Kreativität und Flexibilität den Rahmen berücksichtigt werden. Zum The- Studiengang auch in dieser minimalen ma «nachhaltige Perle» wurden einige von Besetzung regelkonform und effizient auf der EB-Kommission angeregte Massnah- zugleisen. Nebst der Studienleitung in men umgesetzt. der Abteilung Popularmusik engagierte sich Andreas Hausammann einerseits selbst als Die von Fokus Theologie (Erwachsenenbil- Dozent, andererseits in verschiedenen dung der reformierten Kirchen der deut- Praxisübungen ausserhalb der Schule und schen Schweiz) bei der FH Ost in Auftrag als koordinativer Leiter der abzulegenden gegebene Projektarbeit «Dienstleistungen Orgelprüfungen. In alledem liegt nach wie zur theologischen Erwachsenenbildung vor ein grosser Wert auf der «doppelten auf dem Prüfstand» ergab deutlich, dass die Ökumene» der Kirchenmusikschulen Angebote zwar gut, aber viel zu wenig be- St. Gallen: ein weitherum einmaliges konfes- kannt sind. Als Konsequenz daraus wurden sionelles und musikalisches Miteinander die Stellenprofile überarbeitet. (reformiert und katholisch, Pop und Klassik). Die Plenarversammlung von Diakonie Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeits- Schweiz der EKS hat am 31. Mai die totalre- stelle populäre Musik lagen 2021 in der Bera- vidierten «Mindestanforderungen zur tung vieler Kirchgemeinden in Bezug auf sozialdiakonischen Berufsausbildung» die pandemiebedingt volatilen Rahmenbe- genehmigt. Diese sollen per 1. Januar 2022 in dingungen für die Arbeit ihrer Musikforma- Kraft treten. Mit dem Projekt «einheitliche tionen und in der Durchführung eines wei- Kennzahlen» soll nun die Vergleichbarkeit teren Kantonalen Singtages Ende Oktober, unter den Kantonen sichergestellt werden. der den Kirchgemeinden wiederum zwölf Bei den beiden Heimseelsorge-Projekt zeitgemässe, empfehlenswerte Kirchenlie- stellen, Pfr. Rolf Bärtsch am Pflegeheim der zur Verfügung stellte. Besonders erfreu- Werdenberg und Pfrn. Esther Schiess am 18
Pflegeheim Wier in Ebnat-Kappel, zeigte Beziehungen zu pflegen. In der Pandemie sich deutlich, wie wichtig es unter den gege- hat sich so ein neues Bildungsformat etab- benen Umständen war, dass die Pfarrper liert. Die Prädikantinnen und Prädikanten sonen als Teil des Heimteams angesehen lernten in zwei Workshops spirituelle Bot- wurden. So war es ihnen möglich, die Heime schaften als Filmclip zu erstellen. Es zeigte jederzeit zu betreten. sich einerseits, dass es ziemlich einfach ist, sich mit dem neuen Medium vertraut zu Zwei langjährige Mitarbeiterinnen im Kirch- machen, andererseits sind auch persönliche lichen Sozialdienst an Berufsschulen (KSD) Widerstände zu überwinden, um die neue haben diesen im Laufe des Berichtsjahres Situation zu akzeptieren. Die Universität verlassen: Helene Löffel am BZGS St. Gallen Zürich hat unter der Leitung der theologi- und Nicole Bauer am GBS St. Gallen. Neu schen Fakultät einen grossen Forschungs- zum KSD-Team gestossen sind Claudia schwerpunkt «Digital Religions» gestartet. Tobler am BZGS und Gaby Schmid am GBS. Sie geht davon aus, dass sich die Schweizer Aufgrund der steigenden Schülerinnen- und Bevölkerung zu einer multireligiösen, aber Schülerzahlen wurde die Stelle am BZGS um auch zu einer digitalen Gesellschaft entwi- 20% erhöht. Am BZB in Buchs und am BWZT ckelt. Die AkEB beteiligt sich an einem Pro- in Wattwil werden ausserdem zwei Prakti- jekt, das interreligiöse Bildungsangebote in kumsplätze für angehende Sozialarbeitende einer digitalen Lernform gestaltet. Die Akti- angeboten. vitäten betreffen überwiegend die Visions- felder 1, 2 und 3 der St. Galler Kirche. Im Dezember wurde Annina Policante in den Stiftungsrat des Sunneblick Vor Ort war die Kantonalkirche über die Walzenhausen gewählt. Sie übernimmt AkEB an der OBA und an der OLMA präsent. damit den Sitz von alt Kirchenrätin Margrit Letztere Messe konnte wieder als Volksfest Eggenberger. durchgeführt werden. Wir überraschten die Besuchenden mit einer Krippe, an der Annina Policante-Schön, Kirchenrätin eine Karte für die persönliche Weihnachts- post gestaltet werden konnte. Der Kanton Arbeitsstelle kirchliche St. Gallen hat ein Netzwerk «Agenda 2030» Erwachsenenbildung (AkEB) gegründet, das den Austausch über nach- Die Bildungsarbeit der AkEB konzentriert haltige Entwicklung fördert. Pfr. Dr. Daniel sich auf vier Arbeitsfelder: Erstens die Schmid Holz ist Mitglied der Kerngruppe. Aus- und Weiterbildung mit Kursen und Se- Am Rande des Klosterbezirks befindet sich minaren im kirchlichen Kontext. Zweitens die Denkbar, ein kleines Lokal, mit dem wir Bildungsangebote im öffentlichen Raum. eine Partnerschaft eingegangen sind und Sie richten sich mit kleinen Aktionen an ein sowohl Veranstaltungen durchführen als breites Publikum. Drittens wird ein Netz- auch Begegnungen im kulinarischen Rah- werk gepflegt, das die Erwachsenenbildung men geniessen. Die Aktivitäten betreffen überkantonal einbindet und den Austausch überwiegend die Visionsfelder 2, 6 und 7. fördert. Und viertens ist die AkEB an Ent- wicklungsfragen beteiligt zur Gestaltung Pfr. Dr. Daniel Schmid Holz, Beauftragter der Arbeit im Haus zur Perle und zur Zukunft für kirchliche Erwachsenenbildung | der Kirche. Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin Die Corona-Pandemie hat auf die Bildungs- Arbeitsstelle Diakonie arbeit grossen Einfluss genommen. Der Am 1. März wurde die Leitung der «Letzte evangelische Theologiekurs findet nach Hilfe Kurse» an die Stellenleiterin der zwei Pandemiejahren in einem sogenann- Ökumenischen Fachstelle Begleitung von ten «blended learning Format» statt. Die Menschen in der letzten Lebensphase meisten Kursabende werden als Videokon- (BILL), Anne Heither, übergeben. Zu diesem ferenz gestaltet. Man trifft sich aber regel- Zeitpunkt waren neue Kursleitungsteams mässig zu Exkursionen oder zu einem bereit. gemütlichen Austausch, um die sozialen 19
Maya Hauri Thoma, Beauftragte für Diako- Die Tagung «Das Geheimnis des guten Al- nie, ist Co-Leiterin bei der Arbeitsgruppe terns» mit Dr. Andreas Kruse und Cristina De Projekte und Praxis. In einer Subgruppe Biasio für Mitarbeitende und Freiwillige dieser Arbeitsgruppe war sie beteiligt an der konnte erfolgreich durchgeführt werden. Erstellung des Grundlagenpapiers «Sorgen- de Gemeinschaften», welches von Diakonie Maya Hauri Thoma, Beauftragte für Diakonie | Schweiz herausgegeben wurde. An der Katrin Haltner, administrative Mitarbeiterin Kivo-Tagung «Caring Communities – was macht den Unterschied» erhielten die Arbeitsstelle Palliative Care St. Galler Kirchenvorsteherschaftsmitglie- Der Stelleninhaber der Beauftragung Pallia- der als erste in der Schweiz eine Spezialauf- tive Care ist leider seit März 2021 krankge- lage des Grundlagenpapiers. Für das Thema schrieben. Da ein wichtiger Teil dieser Stelle «Sorgende Gemeinschaften» ist die Kirche/ der Vernetzung gilt und im Berichtsjahr nur Diakonie prädestiniert. Cornelia Coenen- ganz wenige Veranstaltungen zum Thema Marx zeigte in ihrem Referat eindrückliche stattfinden konnten, wurde von einer Stell- Beispiele auf und Corinne Bromundt zeich- vertretung abgesehen. nete lebhafte Cartoons. Annina Policante-Schön, Kirchenrätin Die Arbeitsstelle Diakonie hat den «ENSA- Erste Hilfe Kurs» für Psychische Gesundheit Kirchlicher Sozialdienst (KSD) an von Pro Mente Sana besucht und abgeklärt, Berufsfachschulen ob dieser Kurs in der St. Galler Kantonalkir- Die Schulsozialarbeit an Berufsfachschulen che angeboten werden kann. Mittlerweile im Kanton St. Gallen bewährt sich seit 1987. sind mehrere Kantonalkirchen an der Mit der Schaffung einer kirchlichen Arbeits- Durchführung dieses Kurses interessiert stelle an der Gewerblichen Berufsschule und deshalb wurde die Evangelische Kirche Wattwil, dem heutigen Berufs- und Weiter- Schweiz bei Pro Mente Sana vorstellig be- bildungszentrum Toggenburg (BWZ Tog- züglich einer Kooperation/Vereinbarung. genburg), nahm alles seinen Anfang. Die Diese soll ab 2022 zur Verfügung stehen. Trägerschaft für diesen damals einzigarti- gen Pilotversuch teilten sich beide Landes- Der neu angeschaffte Demenzsimulator wur- kirchen, seit 2004 zusätzlich gemeinsam de am Demenz-Meet in St. Gallen und am An- mit dem Kanton St. Gallen. Diese Zusam- lass «Strategie Alter Stadt St. Gallen» sowie an menarbeit von Kirche und Staat wurde 2003 weiteren Anlässen bereits eingesetzt. Er kann mit einer Vereinbarung verbindlich von Kirchgemeinden gebucht werden. In Ko- geregelt. Gemeinsames Ziel war es, den operation mit Alzheimer St. Gallen-Appenzell Kirchlichen Sozialdienst (KSD) an allen wurde der Grundkurs für Freiwillige und Mit- Berufsfachschulen einzuführen. Dies wurde arbeitende im Altersbereich «Menschen mit 2009 realisiert. Kontinuierlich hat sich Demenz begleiten» entwickelt und in den die Schulsozialarbeit in den vergangenen Kirchgemeinden Straubenzell St. Gallen West Jahren weiterentwickelt und etabliert. und Sennwald umgesetzt. Der Kurs kann auf Schweizweit ist der KSD nach wie vor Abruf in weiteren Kirchgemeinden durchge- einzigartig. führt werden. Im Weiteren gab es zwei gut besuchte Zoom-Workshops mit Antje Koeh- Die Gesamtzahlen mit 1’444 Beratungen und ler «Auf dem Weg zur demenzsensiblen Begleitungen in den zehn KSD an neun Kirchgemeinde» und «Gottesdienste für St. Galler Berufsfachschulen im Berichtsjahr Menschen mit und ohne Demenz». Es haben 2021 blieben auch im Zeichen von Corona- sich vier Kirchgemeinden entschlossen, de- krise und Fernunterricht stabil. Stark be menzsensible Kirchgemeinden zu werden. troffene Berufsgruppen führten gesamthaft Es wurde ausserdem eine «Denkgruppe Al- sogar zu einem leichten Anstieg der Fallzah- ter» installiert, welche sich verschiedener Al- len. Die Krise hat auch die Jungen in der Be- tersthemen und Altersbedürfnissen an- rufsbildung mit voller Wucht getroffen. Wir nimmt und sowohl Anregungen einbringen alle sind dringender denn je gefordert, uns kann sowie als Soundingboard dient. für die Gesundheit unserer Jugendlichen in 20
der Berufsbildung einzusetzen. Die Fach- der Bemühungen des Kirchenrats um eine stellen KSD leisten mit Beratungsdienstleis- Nachfolgelösung fand sich kein neuer Trä- tungen für alle Anspruchsgruppen in der Be- ger, der die Arbeit mit frischen Kräften hätte rufsbildung bei Störungen und Krisen einen fortsetzen können. wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Leis- tungsfähigkeit von Lernenden, Doch es zeigen sich auch hoffnungsvolle Berufsbildenden und Lehrenden. Projekte am Horizont. Erste Gespräche über eine längerfristige Kirchenpartnerschaft mit Nach 34 Jahren Aufbau- und Konsolidie- der Moravian Church in Tansania sind ver- rungsarbeit, langjährigen, unveränderten heissungsvoll verlaufen. Unter Vermittlung Rahmenbedingungen stehen nun Entwick- von Mission21 strebt die Kantonalkirche eine lungen an. Mit der Einführung von NeLo Partnerschaft mit einer wachsenden und le- (Neues Lohnwesen) durch die St. Galler bendigen Kirche an, die jedoch grosse soziale Regierung per 1. Januar 2019 haben sich die Probleme zu meistern hat. Der Austausch Anstellungsbedingungen der Arbeitneh- soll sowohl auf theologischer, kultureller wie menden durch Lohnsenkungen bis und mit auch humanitärer Ebene stattfinden. heute verschlechtert. Die Partnerschaft der Trägerschaft KSD zwischen Kanton (60%) Zudem bereitet sich die Arbeitsstelle Welt- und den beiden Landeskirchen (40%) wurde weite Kirche auf die 11. Vollversammlung dadurch strapaziert. Die Zeit für Verände- des Ökumenischen Rats der Kirchen im rungen, eine Weiterentwicklung dieser an- kommenden September vor. Kirchenrat erkannten Schulsozialarbeit auf Sekundar- Pfr. Heinz Fäh ist Leiter der Delegation der stufe 2, ist jetzt reif. Alle Beteiligten, die Auf- Evangelischen Kirche der Schweiz. Gruppen sichtskommission KSD mit Vertretungen aus St. Galler Kirchgemeinden werden die aus Trägerschaften, den Rektoren und der Möglichkeit haben, an diesem internationa- Fachschaft KSD, werden sich im Sinne einer len Grossanlass teilzunehmen. Qualitätsentwicklung mit «Entwicklungs- perspektiven im KSD» beschäftigen. Rah- Auch interreligiöse Begegnungen haben im menbedingungen und Pensen müssen über- Berichtsjahr stattgefunden – virtuell, aber prüft und angepasst werden. auch physisch. Ende Jahr besuchte schliess- lich eine Delegation aus Georgien mit der Lukas Weibel, Koordinator der Fachschaft KSD Menschenrechtsaktivistin und Bischöfin Rusudan Gotsiridze und fünf weiteren Ressort Weltweite Kirche (WWK) Delegierten die Gallusstadt, um sich mit Das Ressort WWK und der Bereich Migrati- Mitgliedern des Kirchenrats sowie der on leisten in erster Linie Beziehungsarbeit jüdischen und muslimischen Gemein zu ökumenischen und internationalen Part- schaften auszutauschen. nern. Viele unserer weltweiten Partner, wie auch Migrantinnen und Migranten in der Ein grosser Dank gilt den langjährigen Mit- Schweiz, sind von der Pandemie stark be- gliedern der Kommission Weltweite Kirche troffen. Der persönliche Kontakt wurde er- Pfr. Christoph Tapernoux, Pfr. Dr. Walter schwert. Der virtuelle Raum kann nicht alles Rapold und Pfr. Klaus Fischer. Sie haben den kompensieren. Dies wurde schmerzlich Rücktritt eingereicht und wurden durch deutlich, als die All Souls Protestant Church drei Frauen und einen Mann ersetzt. Neue ihre Tore in St. Gallen nach sechs Jahren Köpfe mit neuen Ideen werden die Arbeits- des hoffnungsvollen Wirkens schliessen stelle künftig begleiten. musste. Die junge Gemeinde verlor innert kurzer Zeit zu viele Besuchende, um die Ge- Pfr. Heinz Fäh, Kirchenrat meindearbeit weiterhin aufrechtzuerhalten. Rev. Dr. Scotty Williams reichte seine De- Arbeitsstelle Weltweite Kirche (OeME) mission auf Ende November ein. Der Verein Dieses Jahr stand ganz im Zeichen der Fu- der All Souls, der unter dem Präsidium von sion von Brot für alle und HEKS zum neuen Pfrn. Dr. Barbara Signer die englischsprachi- Werk «Hilfswerk der Evangelisch-refor- ge Gemeinde leitete, löste sich auf. Trotz mierten Kirche Schweiz HEKS». Unsere 21
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