Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?

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Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Antimykotika –
   Pharmakologische Schreckgespenster?

   Mag. pharm. Dr. Ulrike Porsche, aHPh

   Landesapotheke Salzburg
   Abteilung für Arzneimittelinformation

   Infektiologischer Arbeitskreis
   an den Salzburger Landeskliniken (SALK)
                                             Webinar, 15. Oktober 2021
© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Agenda

                       1.   Was ist ein Pilz?
                       2.   Antimykotika - Pharmakokinetik
                       3.   Antimykotika - Pharmakodynamik
                       4.   Antimykotika - Dosierung
                       5.   Antimykotika - Therapieversagen

© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Was ist ein Pilz?

• Die Pilzzelle ist eukaryotisch. Sie weist demnach einen Zellkern auf, der
  die DNA umgibt und schützt, sowie ein komplexes Membransystem und eine
  innere Kompartmentierung.
• Die Zellwand der Pilze besteht unter anderem aus Chitin und Glukanen (im
  Unterschied zu Pflanzen, deren Zellwand v.a. aus Zellulose besteht). Pilze
  sind daher mit (mehrzelligen) Tieren näher verwandt als mit
  Pflanzen.
• Ihre Plasmamembran enthält charakteristischerweise Ergosterol. Die
  Ergosterolsynthese ist ein wichtiger Angriffspunkt der Antimykotika.

© Dr. Ulrike Porsche
                                                       DocCheck Flexion, Zugriff 2021-09
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Pilzzellwand –
Zusammensetzung
humanpathogener
Pilze

© Dr. Ulrike Porsche   Latgé JP et al., Annu. Rev. Microbiol. 2017, 71, 99–116.
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Wie alt sind Pilze?

© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Agenda

                       1.   Was ist ein Pilz?
                       2.   Antimykotika - Pharmakokinetik
                       3.   Antimykotika - Pharmakodynamik
                       4.   Antimykotika - Dosierung
                       5.   Antimykotika - Therapieversagen

© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Physiochemie und Pharmakokinetik
                                                 von Antimykotika

    Isavuconazole*                                 437       3.6   99.3   110-115                   6

© Dr. Ulrike Porsche
                       *Langer P et al, Poster ECCMID 2017                Ergänzt nach T. Fellton et al., CMR 2014
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Pharmakokinetik von Azolen
                             im Vergleich

© Dr. Ulrike Porsche
                                               Langer P et al, Poster ECCMID 2017
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
PK von Isavuconazol via Nasogastralsonde
Zubereitung + Applikation:
• 1 Amp. Cresemba® + 5 ml Aqua ad iniect.
• Applikation der gesamten Ampullenlösung
  via Sonde, nachfolgende Spülung 3x mit
  je 5 ml Aqua ad iniect. Die rekonstituierte
  Lösung wurde unter 25°C maximal 1 h
  vor der Applikation gelagert.

© Dr. Ulrike Porsche
                       Gesunde Freiwillige!                     A. Desai et al., AAC 2021
Antimykotika - Pharmakologische Schreckgespenster?
Gewebekonzentrationen von Antimykotika – Theorie (1)
• Eine Schlüssel-Determinate einer klinisch relevanten Wirksamkeit von Antimykotika ist
  eine hohe Gewebepenetration.
• Die antimykotische Aktivität ist abhängig von der freien, ungebundenen
  Arzneimittelkonzentration am Infektionsort (Gewebekonzentation)
• Die Gewebepenetration des Antimykotikums ist abhängig von der Membran-
  permeabilität – physiochemische Eigenschaften von Pilzmitteln beeinflussen die
  Permeabilität.
   – Lipophilität erhöht die Permeabilität.
   – Molekulargewicht und Polarität verringern sie.
• Krankheitsspezifische Änderungen der Membranphysiologie
  (Infektionsgeschehen, Inflammation) können die Permaeabilität verändern.
© Dr. Ulrike Porsche
                                                               Langer P et al, Poster ECCMID 2017
Gewebekonzentrationen von Antimykotika – Theorie (2)
• Zusätzliche physiologische Faktoren wie die Dichte des Endothels oder die
  Aktivität von Efflux-Pumpen (P-gp mit aktiver Pumpfunktion retour ins Plasma)
  können den Grad einer antimykotischen Gewebepenetration negativ beeinflussen.
• Bestimmte Gewebe (sanctuary sites wie die Gehirnregion oder die Testes)
  kombinieren ein dichtes Endothel mit einer hohen Expressionsrate von
  Effluxpumpen und bilden daher eine effektive Barriere gegen die Penetration von
  Arzneimitteln wie Antimykotika.

                                                           Pgp aktive Effluxpumpe
                                                           Pe passive Diffusion

© Dr. Ulrike Porsche                                        Langer P et al, Poster ECCMID 2017
Antimykotika – Gewebekonzentrationen – Theorie (3)

• Kleine polare Amtimykotika mit einer niedrigen Proteinbindung
  (Fluconazol, 5-FU) verteilen sich schneller in verschiedene Gewebe als
  große lipophile Substanzen (Itraconazol) oder amphiphile Moleküle wie
  Amphotericin B oder Echinocandine.

• Lipophile oder amphiphile Substanzen können eine längere
  Verweildauer in Geweben haben und zu Konzentrationen über dem
  Plasma-Niveau akkumulieren. (Postantifungaler Effekt)

                                               Timothy Felton et al., Microbiology Reviews 2014.
© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika –
                             Gewebekonzentrationen –
                             Praxis

                       5 gesunde Freiwillige!      Crandon JL et al., , ANTIMICROBIAL AGENTS
© Dr. Ulrike Porsche
                                                 AND CHEMOTHERAPY, Dec. 2009, p. 5102–5107
Antimykotika – Gewebekonzentrationen – Fazit 1

• Die messbare Plasmakonzentration
  ist nicht automatisch ein Parameter
  für die klinische Wirksamkeit (im
  Gewebe).

                                               Timothy Felton et al.,
                                               Microbiology Reviews 2014.

 © Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika – Gewebekonzentrationen – Fazit 2
• Die messbare Gewebekonzentration ist nicht automatisch ein Parameter für
  die biologische Aktivität im infizierten Kompartiment. Cave Biopsie-Studien!
                                                                       T. Fellton et al., CMR 2014

                                                            Mouton J et al, Journal of Antimicrobial
                                                            Chemotherapy (2008) 61, 235– 237
© Dr. Ulrike Porsche
© Dr. Ulrike Porsche
                       T. Fellton et al., CMR 2014
Agenda

                       1.   Was ist ein Pilz?
                       2.   Antimykotika - Pharmakokinetik
                       3.   Antimykotika - Pharmakodynamik
                       4.   Antimykotika - Dosierung
                       5.   Antimykotika - Therapieversagen

© Dr. Ulrike Porsche
Pilze in der Blutkultur 2020 BRD

                                                    https://ars.rki.de/Content/Database/
© Dr. Ulrike Porsche
Pathogene Pilze - Antimykotika
                        von Lilienfeld-Toal M et al, Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 271–78

© Dr. Ulrike Porsche
Wirkungsweisen von Antimykotika

                                                    Monteiro al., intechopen.87302
© Dr. Ulrike Porsche
Die Pilzzellwand - ein Paradigmenwechsel
Früher: inertes Exoskelett
Heute: lebende, dynamische Organelle

• Zusammensetzung und Lokalisation verschiedener Zellwandbestandteile in den
  äußeren Schichten verändern sich je nach Veränderungen der Umwelt
  des Pilzes
• Die Erkennung der Zellwand durch den Wirt spielt für den Start der
  Immunantwort eine essentielle Rolle während einer Infektion (z. B. durch
  Aspergillus)
• Tragende Rolle der Zellwand während einer Pilzinfektion

© Dr. Ulrike Porsche                          Latgé JP et al., Annu. Rev. Microbiol. 2017, 71, 99–116.
Aspergillus fumigatus

     MsbA (Aspergillus fumigatus Mucin)
     zentrales Stress-Sensormolekül des
     Pilzes für:

             •     Zellwandmorphologie
             •     Pilzwachstum                             Wikipedia, Zugriff 10/2021
             •     Virulenz
             •     Regulation der Immunantwort des Wirtes

© Dr. Ulrike Porsche
A. fumigatus – Rolle von MsbA

                                 Pilzwachstum

© Dr. Ulrike Porsche                                   Gurgel et al. ASM mSpere 2019
A. fumigatus – Rolle von MsbA

                                                           Biofilmformation

© Dr. Ulrike Porsche                                   Gurgel et al. ASM mSpere 2019
A. fumigatus – Rolle von MsbA
                            Immunantwort

                                                    Furthermore, beside recognition,
                                                    the mutant strain is capable of
                                                    evading killing machinery during
                                                    phagocytosis and surviving more
                                                    than the wild-type strain.
                             Überleben des Pilzes

© Dr. Ulrike Porsche                                    Gurgel et al. ASM mSpere 2019
A. fumigatus – Rolle von MsbA

      Entzündungsmediatoren            Antimykotika MIC

© Dr. Ulrike Porsche                                      Gurgel et al. ASM mSpere 2019
Agenda

                       1.   Was ist ein Pilz?
                       2.   Antimykotika - Pharmakokinetik
                       3.   Antimykotika - Pharmakodynamik
                       4.   Antimykotika - Dosierung
                       5.   Antimykotika - Therapieversagen

© Dr. Ulrike Porsche
Pilztherapie bei Candida albicans

© Dr. Ulrike Porsche
Fluconazol – Dosierung
                                              bei kritisch Kranken
Modell-basierte Dosierung:
Optimale loading dose: 1,450 mg
(1,250 to 1,700 mg).
Optimale Erhalungsdosis : 400 mg
(300 to 550 mg)

Dosierung lt. Guideline:
Loading dose: 800 mg
Erhaltungsdosis: 400 mg
Dosierung lt. Fachinfo (2020-12)
Invasive Candidose
Loading dose: 800 mg
Erhaltungsdosis: 400 mg
Cryptokokkose:
Bei lebensbedrohlichen Infektionen kann die
Tagesdosis auf 800 mg erhöht werden.

© Dr. Ulrike Porsche                                      Sandaradura I et al., Antimicrob Agents Chemother March 2021
Pilztherapie bei Candida glabrata

© Dr. Ulrike Porsche
Caspofungin in kritisch Kranken

                                                 For Candida strains with MIC
                                                 of 0.064 mcg/ml PK/PD
                                                 targets were not attained in
                                                 all patients.
                                                 The caspofungin dose
                                                 should not be reduced in
                                                 critically ill patients in the
                                                 absence of cirrhosis, and
                                                 we advise against the use
                                                 of the C-P score in
                                                 patients with trauma- or
                                                 sepsis-induced liver
                                                 injury.

© Dr. Ulrike Porsche                              Kurland S. et al., AAC Juni 2019
Caspofungin - Dosierung nach
                            KG Körpergewicht

                                     i tt
                                   hn
                            s   sc
                          Au

                                                 Märtson AG et al., Antimicrob Agents
© Dr. Ulrike Porsche                             Chemother. 2020;64(9):e00905-20.
Amphotericin B liposomal -
                                         Dosierung bei Übergewicht

              •        For patients whose TBW exceeds 120% of their IBW, dosing LAmB by adjBW may be
                       reasonable in patients who are not critically ill and who have lower-risk infections.
              •        In critically ill patients or those with fungal pathogens or sites of infection that
                       are associated with higher mortality risk, dosing by TBW can be considered.
                                                         ADE: renal toxicity!

© Dr. Ulrike Porsche                                              Ting MH et al., Antimicrob Agents Chemother. 2021 Aug 17;65(9)
Anidulafungin – Dosierung
                                  bei Übergewicht

In summary, in our internally validated PK model for obese and normal-weight subjects, weight was found
to influence both clearance and volume of distribution. This leads to lower exposure to anidulafungin
in (morbidly) obese individuals. As a consequence, a 25% increase in both the loading and maintenance
doses could be considered in patients weighing more than 140 kg.
© Dr. Ulrike Porsche
                                                                                   Wasmann et al., AAC 2018
Micafungin – Dosierung
                                    bei Übergewicht

When considering recent MIC distributions for C. albicans, the most frequent isolated species, our
results indicate that, to obtain adequate coverage (FTA ≥90%), the micafungin dose should be
increased to 150 mg/24 h for nonobese patients (≤115 kg) and to 200 mg/24-h for those with
body weight > 115 kg

© Dr. Ulrike Porsche                                               Maseda et al. Critical Care (2018) 22:94
Micafungin – Dosierung 1 – 2x/ Woche

                  … case reports demonstrate efficacy and safety of single 1400-mg
                  doses. Thus, a single dose of micafungin, or 2 such doses within a
                  few days of each other, is not only logical, but might even lead to
                  faster clearance of Candida.
© Dr. Ulrike Porsche
Rezafungin – Dosierung 1x/ Woche

• Rezafungin is much more stable in solution than the older echinocandins. This fact
  is beneficial in terms of dosing flexibility and storage but also in terms of
  manufacturing.
• Rezafungin is proposed as a drug to be administered once-weekly (intravenous).
• Dosing: 400 mg loading dose in Week 1, followed by 200 mg once weekly, for a
  total of 2 to 4 doses.
• New forms of administration are in development such as topical and subcutaneous
  forms.
                                                                   Data: Cidara Therapeutics Inc. Phase III (ReSTORE),

                          Garcia-Effron G. Rezafungin-Mechanisms of Action, Susceptibility and Resistance: Similarities and
© Dr. Ulrike Porsche                       Differences with the Other Echinocandins. J Fungi (Basel). 2020 Nov 1;6(4):262
Rezafungin – Therapieoption
                           gegen Aspergillus ssp.

                       Garcia-Effron G. Rezafungin-Mechanisms of Action, Susceptibility and Resistance: Similarities and Differences
© Dr. Ulrike Porsche
                       with the Other Echinocandins. J Fungi (Basel). 2020 Nov 1;6(4):262
Azol-Hochdosistherapie
                            Isavuconazol

© Dr. Ulrike Porsche                        Cornely OA et al, AAC 2015
Azol-Hochdosistherapie –
                                   Posaconazol
                        Schauwvlieghe AFAD et al., Mycoses. 2020 Feb;63(2):122-130.
                                                                  Adverse events of 16
                                                                  patients receiving
                                                                  intentionally HD-POS
Grade 3-4 AEs were observed in 6 patients, and all of them were 600 (IQR 400 750) mg
                                                                  daily graded accordingly to
     considered at least possibly related using Naranjo scale.    the Common Terminology
                                                                  Criteria for Adverse Events
10 patients had significantly higher Ctrough conc. (> 4 mg/L) and (version 4.03)
6 patients had Ctrough concentrations 3.0 - 4.0 mg/L . On the
average patients had these concentrations for a median 76 days (IQR
                                                                                      Reason for HD-POS:
20 162).                                                                              • Vori-resistant strain
                                                                                      • Mucormycosis
                                                                                      • Salvage
                                                                                      • Mixed infection
                                                                                      • Sanctuary site infection

                                   Naranjo adverse drug reaction probability scale: >9: definite, 5 to 8: probable,
© Dr. Ulrike Porsche               1-4: possible. −3 to 0: doubtful.
Agenda

                       1.   Was ist ein Pilz?
                       2.   Antimykotika - Pharmakokinetik
                       3.   Antimykotika - Pharmakodynamik
                       4.   Antimykotika - Dosierung
                       5.   Antimykotika - Therapieversagen

© Dr. Ulrike Porsche
Wenn die Therapie nicht funktioniert…

© Dr. Ulrike Porsche
                                    Nach Lortholary, Antifungal Workshop Innsbruck 2007
Therapieversagen - HOST - Neutropenie

                               Isavuconazole

                                               Warn AP et al, AAC 2009
© Dr. Ulrike Porsche
Therapieversagen - HOST - kritisch krank
Caspofungin – Pharmakokinetik bei kritisch Kranken

                       There was a relatively large interindividual variation
                         in the AUC0 –24 and the other PK parameters,
                         which is in agreement with previous studies on
                          caspofungin pharmacokinetics in ICU patients

© Dr. Ulrike Porsche                                                     Kurland S. et al., AAC Juni 2019
Therapieversagen – HOST – kritisch krank

© Dr. Ulrike Porsche                       Kurland S. et al., AAC Juni 2019
Therapieversagen – FUNGUS – resistenter Pilz

© Dr. Ulrike Porsche   First meeting of the WHO antifungal expert group on identifying priority fungal pathogens, Juni 2020
© Dr. Ulrike Porsche
                       First meeting of the WHO antifungal expert group on identifying priority fungal pathogens, Juni 2020
A two-fold increase in the incidence of candidemia in COVID-19 ICUs.
                MDR C. auris was the predominant species causing candidemia.
               Duration of ICU stay, raised ferritin level, and tocilizumab
               were independent predictors of candidemia. Highly related
                  strains among patients suggests nosocomial transmission.

© Dr. Ulrike Porsche
                             Rajni E. et al, Oxford University Press on behalf of Infectious Diseases Society of America, Sept. 2021
C. auris in Europa

© Dr. Ulrike Porsche                        Euro Surveill. 2018 Mar 29; 23(13): 18-00136
Therapieversagen – FUNGUS – PK/PD clinical breakpoints

             On the clinical microbiology laboratory side:
             Efforts should be pursued for more uniform practices and interpretive
             criteria.

             On the clinical side: Studies of MIC/outcome correlation should be
             undertaken in large multicenter cohorts of relatively homogenous
             patient populations, allowing for integration of potential
             confounding factors in multivariate analyses.

                                                                   Lamoth, F. et al, J. Fungi 2021, 7, 17.
© Dr. Ulrike Porsche
Therapieversagen – FUNGUS/ ANTIFUNGAL – keine
   Korrelation MIC – clinical outcome

© Dr. Ulrike Porsche                    Lamoth, F. et al, J. Fungi 2021, 7, 17.
Therapieversagen - ANTIFUNGAL – frühes versus spätes
 Krankheitsstadium

                                          Nach Hope WW et al, AAC 2010.

© Dr. Ulrike Porsche
Therapieversagen – ANTIFUNGAL – pharmakogenetische
Variabilität

        •    78 Patienten mit großer Voriconazol-Variabilität wurden eingeschlossen
        •    Nur 44.8% der Patienten erreichten Zielspiegel im Plasma von 1 und 5.5 µg/ml.
        •    Die Allele-Häufigkeit der *17 Variante war bei 29.5%.
        •    Rapid Metabolizer and Ultra rapid Metabolizer hatten niedrigere Plasmakonzentrationen
             (RM/UM: 1.85 ± 0.24 µg/ml vs anderer Phenotypen: 2.36 ± 0.26 µg/ml).
        •    UAW waren häufig bei Patienten mit hohen Voriconazol-Spiegeln (p
© Dr. Ulrike Porsche
Antimykotika - TDM (1)

© Dr. Ulrike Porsche                     Abdul-Aziz MH et al, Intensive Care Med. 2020
Antimykotika - TDM (2)

Azole - TDM in Patienten mit Covid-assoziierter pulmonaler
Aspergillose (sensibel gegenüber Voriconazol und
Posaconazol)

Wöchentliche Messung des Talspiegels (2x in der ersten Woche)

                       Azol-Antimykotikum Zielwerte Talspiegel
                                                     Zielwerte Talspiegel
                       Voriconazol                    2 – 6 mg/L
                       Posaconazol                    1 – 3,75* mg/L      (*EMA-report 2014)

                       Isavuconazol                   n. a.

© Dr. Ulrike Porsche                                               Koehler P et al, Lancet Infect Dis 2021; 21: e149–62
Antimykotika - TDM (3)

 Azole - TDM in Patienten mit Covid-assoziierter pulmonaler
 Aspergillose
 Empfohlen bei
 •     Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
 •     Nierenersatzverfahren, ECMO
 •     Übergewicht
 •     Fragliche Arzneimittelinterkationen
 •     Fragliche Resorption, Distribution, Metabolismus und Clearance
 •     Hypoalbuminämie

© Dr. Ulrike Porsche                          Koehler P et al, Lancet Infect Dis 2021; 21: e149–62
Therapieerfolg – unterstützende Maßnahmen

• Adäquate diagnostische Maßnahmen + kompetente
  Interpretation
   – Glactomannan, ß-D-Glucan
   – Bildgebende Verfahren
• Systematische Fokussuche, Suche nach Disseminationen
• Cave Immunsuppression!
• Adäquate antifungale Initialtherapie - Dosierung!
• TDM-Einsatz, wenn sinnvoll

© Dr. Ulrike Porsche                Nach Lortholary, Antifungal workshop Innsbruck 2007
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