Atomkraft: abschalten! - Kurzinfo Atom

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Atomkraft: abschalten! - Kurzinfo Atom
Kurzinfo Atom

Atomkraft: abschalten!

                         www. greenpeace . de
Atomkraft: abschalten! - Kurzinfo Atom
Atomkraft – riskant, teuer
und von gestern

Japan, Atomanlage Fukushima Daiichi, März 2011: Die Atomkatastrophe führt nochmal vor Augen, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist.

Nach der Katastrophe im Atom-                     meldepflichtige Ereignisse. Letztlich kön- vollständig abdecken könnte. Das „Restri-
komplex Fukushima 2011 gingen                     nen menschliche Fehler, Materialversagen, siko“ wird der Allgemeinheit aufgebürdet.
auch hartnäckigen Verfechtern der                 technische Defekte sowie Naturgewalten     Aktuelle Beispiele wie in Finnland zeigen,
Atomenergie die Argumente aus: Die                zu fatalen Folgen führen. Solche Risiken   dass Neubauprojekte von Atomkraftwer-
Atomkraft ist eine gefährliche Risiko-            kann niemand ausschließen.                 ken die urpsrünglichen Planungen in den
Technologie. In Deutschland sollen                Nicht nur Unfälle, sondern auch Sabo-      Kosten und in der Bauzeit bei Weitem
zwar bis 2022 alle Atommeiler abge-               tagen und Anschläge auf Atomanlagen        überschreiten. Die Planer hoffen daher
schaltet werden. Doch die Probleme                könnten massiv radioaktive Stoffe frei-    auf Möglichkeiten, ihre Projekte über
sind auch danach nicht gelöst: Die                setzen. Daher müssen nach aktueller deut- staatliche Förderungen abzusichern. Oft
Reaktoren müssen abgebaut, der                    scher Rechtsprechung auch der Angriff      führen sie ins Feld, dass die Atomenergie
strahlende Müll muss sicher gelagert              mit panzerbrechenden Waffen und der        das Klima schütze. Tatsache ist aber, dass
werden. Und andere Länder machen                  Absturz einer voll betankten Verkehrsma- der Neubau von Atommeilern konkret
wider besseren Wissens weiter.                    schine (wie dem Airbus 380) als Risiken    Investitionen in Erneuerbare Energien
                                                  berücksichtigt werden.                     verhindert. Die eigentlichen Klimaschüt-
Bis heute ist es der Atomindustrie welt-                                                     zer sind Wind, Sonne, Wasser, Biomasse
weit nicht gelungen, das Risiko schwerer          Atomkraft – ein Geschäft                   und Erdwärme – ohne die fatalen Risiken
Reaktorunfälle auszuschließen – nicht             Die Konzerne priesen die Atomkraft         der Atomenergie.
einmal in einem hochindustrialisierten            lange Zeit als preisgünstige Technologie   Um den größtmöglichen Profit zu ziehen,
Land wie Japan. Die andauernde Kata-              zur Stromerzeugung. Sie berücksichtigten werden in Europa und weltweit alte,
strophe in der Atomanlage Fukushima               aber nicht genügend die Kosten für die     marode Atommeiler immer länger be-
Daiichi, bei der es im März 2011 zu einer         Sicherung und Nachrüstung alter Anla-      trieben. Die Betreiber nehmen damit die
Reihe von Explosionen, Kernschmelzen              gen sowie den Aufwand für den Rückbau Risiken eines schweren Unfalls – die mit
und Freisetzungen von Radioaktivität              abgeschalteter Meiler. Auch die teure      dem Alter der Reaktoren stetig steigen –
kam, zeigt, dass schwere Unfälle sich             Lagerung des hoch radioaktiven Mülls       billigend in Kauf. Schwachstellen in der
jederzeit überall ereignen können.                spiegelt sich nicht vollständig in den     Konstruktion und alternde Materialien
Tag für Tag kommt es in Atomanlagen zu            Bilanzen wider. Von einer ausreichenden    sind für die Verantwortlichen kein Grund
Fehlfunktionen, Störungen, Unfällen – in          Haftpflichtversicherung für die Anlagen    zum Abschalten. Je länger die Laufzeiten,
vielen Ländern oftmals unbemerkt von              ganz zu schweigen. Kein Versicherer bie-   desto höher die Gewinne.
der Öffentlichkeit. Allein in Deutschland         tet eine Haftpflicht für die Atomkraft an,
gab es seit dem Jahr 2000 weit über 1000          die das Kostenrisiko einer Katastrophe
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Geologische Untersuchungen des ge-
                                                                                                    planten Endlagers brachten eine Reihe
                                                                                                    von Problemen ans Licht: Der Salzstock
                                                                                                    hat zum Beispiel Kontakt zum Grund-
                                                                                                    wasser, denn es gibt über ihm kein
                                                                                                    durchgängiges, dichtes „Deckgebirge“,
                                                                                                    das als geologische Barriere fungieren
Im sogenannten „Versuchsendlager“ Asse gab es von Anfang an gravierende Sicherheitsbedenken.
Eingelagert wurde trotzdem. Jetzt droht die radioaktive Verseuchung der Region.                     könnte. Außerdem gibt es Einschlüsse mit
                                                                                                    zersetzender Lauge sowie Gasvorkommen
                                                                                                    in und unter dem Salzstock. Gorleben ist
                                                                                                    also aus geologischer Sicht nicht geeignet
                                                                                                    für die Einlagerung hoch radioaktiven
                                                                                                    Atommülls, der mindestens eine Million
                                                                                                    Jahre hermetisch von der Umwelt abge-
                                                                                                    schlossen werden muss.
                                                                                                    Die Suche nach einem Endlager in
                                                                                                    Deutschland wird per Gesetz neu geregelt.
                                                                                                    Eine „ergebnisoffene Suche“ ist das aller-
                                                                                                    dings nicht. Denn es besteht wieder die
                                                                                                    Gefahr, dass die Kriterien für die Stand-
                                                                                                    ortsuche an den ungeeigneten Salzstock
                                                                                                    angepasst werden und so am Ende die
                                                                                                    Wahl wieder auf Gorleben fällt.
                                                                                                    Ein weiteres Beispiel für die missglück-
                                                                                                    te Endlagerpolitik ist das sogenannte
                                                                                                    Versuchsendlager Asse, in das seit Jahren
                                                                                                    Wasser eintritt: Die zwischen 1967 und
                                                                                                    1978 eingelagerten Fässer mit schwach
                                                                                                    und mittel radioaktivem Atommüll sau-
                                                                                                    fen in diesem Salzstock langsam ab. Ra-
                                                                                                    dioaktives Material in teilweise rostenden
Der Protest gegen ein geplantes Endlager in Gorleben bringt Menschen aus allen Teilen der Gesell-
schaft auf die Straße. Die Mehrheit der Deutschen will keine Atomkraft.                             Fässern – der überwiegende Teil stammt
                                                                                                    von den Energieversorgern – droht das
                                                                                                    Grundwasser zu verseuchen. Der radio-
Endlager – verzweifelt gesucht                     Trotzdem ist aber auch in Deutschland            aktive Müll muss nun geborgen werden.
Eines der größten Probleme der Nutzung             bisher noch keine Lösung in Sicht, wie           Die immensen Sanierungskosten der Asse
der Atomkraft weltweit ist der strahlende          der strahlende Abfall auf Dauer sicher           zahlen die Steuerzahler.
Atommüll, der am laufenden Band pro-               von der Umwelt abgeschirmt werden
duziert wird. Radioaktive Stoffe gehören           kann. Die Suche nach dem bestmöglichen           Wechseln Sie die Seite!
zu den gefährlichsten Substanzen, die der          Standort gestaltet sich äußerst schwierig.       Nutzen Sie Ihre Macht als Verbrau-
Mensch jemals in die Umwelt entlassen              Niemand will hoch radioaktiven Abfall in         cher! Steigen Sie sofort aus der
hat. Plutonium zum Beispiel bleibt für             seiner Nähe haben.                               Atomenergie aus, wechseln Sie zu
Hunderttausende von Jahren ein tödli-              Bisher setzten die politischen Kräfte alles      einem Ökostromanbieter. Überzeu-
ches Umweltgift. Wer nur ein Millionstel           auf eine Karte – den Salzstock im nie-           gen Sie auch Freunde, Verwandte
Gramm davon einatmet, kann an Krebs                dersächsischen Gorleben. Dieser wurde            und Arbeitskollegen. Eine Möglich-
erkranken.                                         1977 nach einem zweifelhaften, politisch         keit, sauberen Strom zu beziehen, ist
Ein sicheres Endlager für die wachsen-             motivierten Auswahlverfahren zum End-            Greenpeace energy. Die Genossen-
den Berge radioaktiven Materials gibt es           lagerstandort benannt. Ausschlaggebend           schaft bezieht Strom aus umwelt-
bisher nirgends auf der Welt. Hunderte             war weniger die Eignung Gorlebens als            freundlichen Quellen – garantiert
Tonnen hoch radioaktiven Atommülls                 Endlager, als vielmehr die Lage in einer         ohne Atomkraft und Kohle: www.
fallen allein in Deutschland nach wie vor          strukturschwachen Region an der Grenze           greenpeace-energy.de
jedes Jahr an.                                     zur damaligen DDR.                                 www.greenpeace-energy.de
Atomkraft: abschalten! - Kurzinfo Atom
Den Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft: Sie sind sicher, sauber und schaffen Arbeitsplätze.

Die Zukunft gehört den                                        für Strom, Treibstoffe und Wärme bereit-                      Kontaktieren Sie uns!
Erneuerbaren                                                  stellen.                                                      Über Möglichkeiten, wie Sie unsere
2012 stellten fast 440 Atomreaktoren                          Windkraft und Solarstrom haben sich                           Arbeit gegen Atomkraft und für die Ener-
weltweit nur knapp zwei Prozent der                           technologisch rasant entwickelt und sind                      giewende als Fördermitglied oder durch
Endenergie bereit. Das ist ein hohes                          mittlerweile, alles eingerechnet, kosten-                     ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen
Risiko für einen geringen Ertrag. Durch                       günstiger als Atomstrom. Das Gute: Sie                        können, informieren wir Sie unter Tel.
Neubauten, aber auch durch den Erhalt                         verursachen kaum Folgekosten für die                          040/306 18-0.
der Altanlagen, werden Investitionen                          Gesellschaft. An ihrer Nutzung sind viel                      Wenn Sie mehr über Greenpeace – zum
in die klimaschonenden Erneuerbaren                           mehr Menschen und Unternehmen be-                             Beispiel über unsere Geschichte, unsere
Energien behindert. Eine gefährliche,                         teiligt als an der Atomkraft. Bürgerinnen                     Erfolge oder unsere Themen – wissen
rückwärtsgewandte Technologie wird                            und Bürger profitieren von den Erneuer-                       möchten, senden wir Ihnen gern weitere
weitergeführt.                                                baren Energien durch mehr Einkommen,                          Broschüren zu. Tipps und Informationen
Die Zukunft aber gehört den Erneuer-                          Steuern und Arbeitsplätze.                                    finden Sie auch unter
baren. Im Jahr 2012 haben drei der vier                       Atomkraft hat in einer Energieversorgung                        www.greenpeace.de
größten Wirtschaftsnationen – China,                          des 21. Jahrhunderts keinen Platz: Sie ist
Deutschland und Japan – mehr Strom                            nicht nur gefährlich, sondern schlicht
durch Erneuerbare Energien als durch                          überflüssig – eine Energie ohne Zukunft.
Atomkraft erzeugt. Die alternativen Ener-                     Die Vision einer klimafreundlichen                            Greenpeace fordert:
gieträger könnten im Jahr 2050 bis zu 80                      Energieversorgung ohne Atomkraft kann
                                                                                                                              Schnellstmöglicher Atomausstieg
Prozent der weltweit benötigten Energie                       heute schon Realität werden.
                                                                                                                              weltweit!
                                                                                                                              Der geologisch nicht geeignete Salz-
                                                                                                                              stock Gorleben muss aus der End-
                                                                                                                              lagersuche ausgeschlossen werden.
      Kein Geld von Industrie und Staat                                                                                       Ein bundesweites Suchverfahren
Greenpeace ist international, überparteilich und völlig unabhängig von Politik,                                               muss mit breiter Beteiligung der
Parteien und Industrie. Mit gewaltfreien Aktionen kämpft Greenpeace für                                                       Bürger geschehen.
den Schutz der Lebensgrundlagen. Mehr als eine halbe Million Menschen in                                                      Massiver Ausbau der Erneuerbaren
Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche                                                     Energien und Umsetzung einer
Arbeit zum Schutz der Umwelt.                                                                                                 Effizienzstrategie.

Impressum                                                                                                                   Greenpeace e. V.
Greenpeace e. V., Hongkongstr. 10, 20457 Hamburg, Tel. 040/3 06 18 - 0 Politische Vertretung Berlin Marienstraße 19 – 20,   Hongkongstraße 10
                                                                                                                                                                       Stand 10 / 2013

10117 Berlin, mail @ greenpeace . de, www . greenpeace . de V.i.S.d.P. Susanne Neubronner/Heinz Smital Redaktion            20457 Hamburg
Birgit Stratmann Fotos Titel: Fred Dott/Greenpeace, S. 2: TEPCO, S. 3 oben: Helmholtz Zentrum München/ddp, S. 3 unten:
Gordon Welters/Greenpeace, S. 4: Paul Langrock/Zenit/Greenpeace Druck Druckerei Zollenspieker, Zollenspieker Haupt-
                                                                                                                            Tel. 040/3 06 18-0
deich 54, 21037 Hamburg Auflage 10.000                                                                                      mail@greenpeace.de
Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende:                                                           www.greenpeace.de
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Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Atomkraft: abschalten! - Kurzinfo Atom
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