Aufbau im NiemaNdslaNd - AVCO - Austrian Private Equity ...

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Aufbau im NiemaNdslaNd - AVCO - Austrian Private Equity ...
finanzplatz
         Private Equity

                                  #Kapital

                      Aufbau im
                  Niemandsland
Mega-Deal. ThyssenKrupp
hatte sein Aufzugsgeschäft
im Februar 2020 an ein Pri-
vate-Equity-Konsortium aus
Advent International, Cinven
­sowie der RAG-Stiftung um
 17,2 Milliarden Euro verkauft.
 Von solchen Deals ist Öster-
 reich weit entfernt.

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                                                                 In puncto Private Equity ist Österreich
                                                                 ein Niemandsland. Es ist höchste Zeit,
                                                            in Bezug auf die Stärkung von Wagniskapital
                                                                  aufs Gas zu steigen, meinen die vom
                                                                       Börsianer b
                                                                                 ­ efragten Experten.

                                                                               text Robert Winter

                          U
                                  nternehmensfinanzierung       mit    Horn stößt Rudolf Kinsky, Vorstand der       ren zu Verkäufen gezwungen. Bis 2008
                                  Fremdkapital, sprich unter Mit-      Austrian Private Equity & Venture Capi-      war der Markt völlig tot. Aber immer-
                                  hilfe von Banken, ist in Öster-      tal Organisation AVCO: „Der Status quo       hin sind einige Investoren wieder ak-
                          reich gang und gäbe. Aber wie steht es       ist, dass Private Equity und Österreich      tiv geworden.“ Auch bei Unternehmern
                          um die Beschaffung von zusätzlichem Ei-      noch nicht zusammenpassen. Financial         hat ein Umdenken eingesetzt. C-Quad-
                          genkapital durch Private-Equity-Unter-       Literacy ist ein querbeet wichtiges The-     rat-Gründer Alexander Schütz: „In der
                          nehmen? Um es kurz zu machen: mehr           ma. In Österreich gibt es für Spezialitä-    Vergangenheit gab es in Österreich eine
                          schlecht als recht. Aber warum ist das       tenthemen noch zu wenig Experten.“           größere Skepsis gegenüber Risikokapi-
                          so? Passen Private Equity und Österreich                                                  talinvestoren als in anderen Ländern.
                          einfach nicht zusammen? Was kann vor         Große Feuerkraft                             Das hat sich in den vergangenen Jahren
                          allem auch in Hinblick darauf, dass die      Besonders kritisch äußert sich ein Ex-       etwas geändert. Es besteht mittlerwei-
                          Corona-Pandemie bei vielen Unterneh-         perte, der seinen Namen nicht in der         le eine größere Bereitschaft, externe In-
                          men noch ihre Spuren hinterlassen wird,      Zeitung lesen will: „In München, Zürich      vestoren in den Gesellschafterkreis auf-
                          getan werden, um die Versorgung mit Ei-      oder Frankfurt ist die Feuerkraft von Pri-   zunehmen.“
                          genkapital zu verbessern? Und wie kön-       vate Equity gut 100-mal so hoch wie in          Dem pflichtet Gernot Hofer, Vorstand
                          nen die Möglichkeiten institutioneller       Österreich. Es ist bedauerlich, aber in      der   Raiffeisen-Invest-Private-Equity-
                          Investoren, von Family-Offices oder auch     den vergangenen 20 Jahren ging die Ent-      Gruppe, einer Dachmarke, die im Vorjahr
                          Kunden der Vermögensverwaltungsein-          wicklung an Österreich vorbei. Das Um-       aus der Bündelung der Aktivitäten von
                          heiten der Banken, beim Engagement in        feld ist extrem Private-Equity-feindlich,    den Beteiligungsgesellschaften Invest
                          die riskante, aber lukrative Anlageklasse    und institutionellen Investoren sind die     AG, Raiffeisen KMU Invest AG, Raiffei-
                          Private Equity verbessert werden?            Hände gebunden.“ Ein Wertewandel ist         sen OÖ Invest und Raiffeisen Innovati-
                             Nikolaus Görg, Private-Equity-Ex-         laut Capital-Bank-Vorstand Constantin        on Invest entstand, bei: „Lange Zeit hat-
                          perte der Bank Gutmann AG: „Ein lang-        Veyder-Malberg fällig: „Es braucht den       te der Mittelstand keine Nähe zu Private
                          fristiges Bestreben sollte sein, Finan-      Aufbau einer Private-Equity-Kultur. Die      Equity, weil die Finanzierung über Ban-
                          cial Literacy zu stärken und das Thema       Anzahl potenzieller Investoren, die in       ken mit Fremdkapital der gewohnte Weg
                          in den Bildungssektor hineinzutragen.        Private Equity gehen, ist zu gering.“ Das    war. Jetzt steigt der Bedarf.“
                          Es wird noch zu wenig darüber nachge-        hat auch mit regulatorischen Anpassun-
                                                                                                                    Es tut sich etwas
© thyssenkrupp Elevator

                          dacht, welche Finanzierungsform wann         gen der Vergangenheit zu tun. Veyder-
                          sinnvoll ist.“ Auch am Image von Private     Malberg: „Bis 2003 war Private Equity        Nun tut sich etwas in diesem Land. Ei-
                          Equity sind noch Korrekturen möglich.        für Versicherungen und Pensionskassen        nerseits hat die Wien Holding im Vorjahr
                          Görg: „Private Equity ist unternehme-        ein Thema. Danach folgten Änderun-           mit „Stolz auf Wien“ eine Beteiligungs-
                          rische Risiken mittragendes Kapital und      gen bei den Verpflichtungen zur Eigen-       gesellschaft gegründet, um Unterneh-
                          als solches absolut sinnvoll.“ Ins gleiche   kapitalunterlegung. Die Investoren wa-       men am Standort Wien mit einer befris-

                                                                                          71
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             „Im KMU-Segment                              „Internationale
             besteht eine attrak-                         Manager fühlen sich
             tive Marktlücke,                             in Österreich nicht
             die es zu füllen gilt.“                      willkommen.“
Alexander Schütz                             Nikolaus Görg

teten Beteiligung unter die Arme grei-       tumsstarken KMUs unterstützen soll.
fen zu können. Anfangs ging es um ein        „Im Bereich Start-ups hat sich in den
Volumen von rund 40 Millionen Euro,          letzten Jahren sehr viel getan. Im KMU-
wobei 20 Millionen Euro von der Stadt        Segment und bei Anschlussfinanzierun-
Wien kommen sollten. Barbara Forst-          gen für Unternehmen, die die Start-up-
huber, Geschäftsführerin der „Stolz auf      Phase hinter sich gelassen haben, be-         Beteiligung. Schmuckproduzent Frey Wille war das
Wien“-Beteiligungsgesellschaft:    „Mit      steht jedoch eine sehr attraktive Markt-      erste Unternehmen der „Stolz auf Wien“-Beteiligung.

acht Wiener Firmen wurden bereits Be-        lücke, die es zu füllen gilt“, sagt Schütz.
teiligungen finalisiert. Wenn alles nach                                                   wie Apex Ventures, Startup 300, 3VC, IST
Plan läuft, können wir damit rechnen,        Venture Capital okay, Private Equity oje      Cube, Push Ventures, Uniqa Ventures,
dass bis Mitte Februar das Budgetvo-         Dass es diese Lücke tatsächlich gibt, be-     Elevator Ventures oder auch 3TS. Auf die
lumen bereits aufgestockt sein wird.“        stätigt AVCO-Vorstand Kinsky: „Speed­         Frage, wer die wichtigsten bankenunab-
Bereits im Oktober 2020 haben Raiff-         invest ist mit 400 Millionen Euro un-         hängigen Vertreter im heimischen Pri-
eisen Bank International AG (RBI) und        ter Management bei weitem der größte          vate-Equity-Bereich sind, winkt Kinsky
der Assetmanager C-Quadrat den Aus-          Venture-Capital-Fonds, investiert aber        jedoch ab: „Bislang gab es keine. KMUs
trian Growth Capital Fund lanciert, der      fast ausschließlich außerhalb von Öster-      und Mittelstandsunternehmen, die zehn
mit einem Volumen von 200 Millionen          reich.“ Weitere wichtige, aber wesent-        Millionen Wachstumskapital brauchen
Euro den Eigenkapitalbedarf von wachs-       lich kleinere Player sind Unternehmen         oder die eine Übergabe des Unterneh-

                                                                                                                        #Deutschland

Brexit beschert Boom
korrespondent Oliver Stock

D    er     Private-Equity-Markt
     Deutsch­
            land wächst und wächst.
Statistiker verzeichneten 2019 rekord-
                                        in   EMEA Private Equity Leader bei PWC
                                             Deutschland. Er schätzt, dass in Euro-
                                             pa nichtinvestiertes Kapital von 2,3 Bil-
                                                                                           niens und Frankreichs. Dennoch war er
                                                                                           lange an der Anzahl der Deals gemessen
                                                                                           kleiner.
verdächtige Investitionen aus der Bran-      lionen Euro bereitsteht. Gleichzeitig sei        Mit Blick auf 2020 und im Vergleich
che in Höhe von 14,3 Milliarden Euro.        die Zahl der Investmentziele gesunken:        zu Österreich sagt der Düsseldorfer Be-
  Im „Private Equity Trend Report            Durch den Brexit sei Großbritannien           rater Henrik Mook, der Private-Equity-
2020“ der Beratungsgesellschaft PWC          weniger attraktiv für Private-Equity-         Firmen bei ihrer Suche nach Investiti-
wird dafür vor allem „das hohe Niveau        Investitionen.                                onszielen unterstützt: „In Österreich
der Mega-Deals im Wert von mehr als             Der Investitionsschwerpunkt ver-           führten Private Equity und Venture Ca-
einer Milliarde Euro“ verantwortlich         schiebe sich dadurch, meint ein Drit-         pital lange ein Schattendasein. Dieser
gemacht. Eine der größten Herausfor-         tel der befragten Investoren, nach            Markt wird langsam lebendiger, wird je-
derungen sehen die für den Report be-        Deutschland. Das Land wird als beste          doch bislang von ausländischen Inves-
fragten Finanzinvestoren im Wettbe-          Wahl für Unternehmenskäufe genannt.           toren bestimmt.“ Im deutschen Markt
werb um geeignete Investitionsziele.         Der deutsche Markt für Private Equity         belebten Family-Offices und vermö-
„Dies ist auch eine Folge des Überflus-      ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt          gende Privatinvestoren den Small- und
ses an Dry Powder“, sagt Steve Roberts,      deutlich größer als etwa der Großbritan-      Midcap-Markt.

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             „­Österreich und

                                                                            600
             Private Equity
             passen noch
             nicht zusammen.“
rudolf kinsky
                                                        Millionen Euro waren Ende September 2020 in 30 Private-Equity-Fonds
mens planen, können sich zurzeit nur                    in Österreich geparkt. Zum Vergleich: Das gesamte Fondsvolumen beträgt
                                                        193 Milliarden Euro. 20 Transaktionen wurden im Vorjahr durchgeführt.
im Ausland nach Investoren umsehen.
                                                        Die gesamten Private-Equity-Investitionen belaufen sich auf 0,05 Prozent des
Nun sind die Pläne von RBI mit C-Quad-                                    BIPs, in Luxemburg sind es 3,4 Prozent.
rat und der Erste Group für österreichi-
sche KMU-Fonds ein echter Lichtblick.
Diese Fonds werden non-captive sein
und von externen institutionellen In-
vestoren gespeist.“                         wirklich willkommen‘.“ Neulinge fassen             zum Vorbild nehmen? Bank-Gutmann-
   Bank-Gutmann-AG-Experte          Görg:   zudem im Privat-Equity-Geschäft kaum               Experte Görg: „In Österreich tut sich
„Unternehmensnachfolge ist ein großes       Fuß. „Wir sind mehr als 25 Jahren aktiv            sehr viel in den ersten Runden der Ei-
Thema. Oft ist damit der klassische Ein-    und haben mehr als 500 Transaktionen               genmittelfinanzierung, etwa bei Start-
stiegszeitpunkt für Private-Equity-Ma-      gemacht. Wer jetzt frisch anfängt und              ups oder Venture Capital. Je reifer die
nager verbunden. Aber die Investments       damit kein bestehendes Portfolio hat,              Unternehmen sind, desto schwieriger
internationaler Manager in Österreich       kauft ein solches teuer auf“, sagt Hofer.          wird eine Bündelung der Eigenmittel.
sind enden wollend. Wenn wir interna-                                                          Und das, obwohl mit zunehmendem
tionale Manager nach dem Grund dafür        Wien als Hub                                       Reifegrad der Unternehmen das finan-
fragen, kommen oft Antworten wie ‚Für       Sollte man sich Luxemburg, das gene-               zielle Risiko eigentlich tendenziell fällt.
uns zu klein‘ oder ‚Wir fühlten uns nicht   rell im Fondsgeschäft als Hochburg gilt,           Luxemburg lebt vom Dienstleistungs-

                                                                                                                                #Schweiz

Der weisse Elefant
korrespondent Daniel zulauf

S   o wenig wie in allen anderen Län-
    dern   in   Kontinentaleuropa
das Private-Equity-Geschäft auch in
                                     hat
                                            Ihr verwaltetes Vermögen betrug Ende
                                            Dezember 109 Milliarden US-Dollar, was
                                            zwar nur knapp ein Fünftel dessen ist,
                                                                                               beit geleistet haben. Dem Unternehmen
                                                                                               wird auch 25 Jahre nach seiner Gründung
                                                                                               noch nachgesagt, dass es seine Leistun-
der Schweiz keine lange Tradition. Die      was der US-Branchen-Primus Black­                  gen teurer verkaufen kann als die Kon-
Schweizer Pensionskassen, die ein Vor-      stone auf die Waage bringt. Dafür aber             kurrenz, was sich in dem naturgemäß
sorgevermögen von aktuell rund 1.040        beläuft sich die Marktkapitalisierung der          intransparenten Markt aber kaum über-
Milliarden Franken verwalten, haben         an der Schweizer Börse notierten Part-             prüfen lässt.
gerade einmal ein gutes Prozent davon       ners Group auf 29 Milliarden Franken,                  Fakt ist: Die Partners Group ist in
in Privatmarktanlagen investiert. In den    was immerhin fast 45 Prozent der Be-               puncto Marktkapitalisierung unlängst
USA, wo Private Equity erfunden wurde,      wertung von Blackstone entspricht.                 mit der 164-jährigen Credit Suisse
investieren professionell geführte Vor-        Unbestritten ist auf jeden Fall, dass           gleichgezogen. Das Gründertrio Erni,
sorgeinstitutionen wie die kalifornische    die Partners Group und ihre drei Grün-             Gantner und Wietlisbach hat derweil
CalPers das Siebenfache.                    der Marcel Erni, Alfred Gantner und Urs            seinen Aktienanteil von je zehn auf je
   Trotzdem hat die Schweizer Partners      Wietlisbach bei der Erschließung von               fünf Prozent reduziert, was jedem einen
Group den Sprung in die Topliga der glo-    Schweizer     Pensionskassenvermögen               Erlös von weit mehr als einer Milliarde
balen Private-Equity-Häuser geschafft.      für Private-Equity-Anlagen Pionierar-              Franken eingetragen hat.

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finanzplatz
             Private Equity

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                                                                                                                                      ­Umsetzung der
                                                                                                                                       AIF-Richtlinie war
                                                                                                                                       nicht förderlich.“
                                                                                                                         constantin veyder-malberg

                                                                                                                         angenommen       hat,   Kapitalmarktteil-
                                                                                                                         nehmern Grund zur Hoffnung. Konkre-
                                                                                                                         te Vorschläge hat Alexander Schütz pa-
                                                                                                                         rat: „Die Politik kann auf verschiede-
                                                                                                                         ne Arten einen positiven Beitrag leis-
                                                                                                                         ten, beispielsweise durch Bereitstellung
                                                                                                                         von Mitteln für PE-Fonds als Investor
                                                                                                                         oder durch staatliche Garantien für in
                                                                                                                         PE-Fonds investiertes Kapital, wie es
                                                                                                                         etwa durch den angekündigten Runway-
                                                                                                                         Fonds der Regierung für Start-ups ange-
                                                                                                                         dacht ist.“ Weitere Themen, bei der die
                                                                                                                         Politik etwas beitragen könnte, wären
                                                                                                                         laut Schütz etwa die Schaffung investo-
                                                                                                                         renfreundlicher gesellschaftsrechtlicher
© allegro

                                                                                                                         Rahmenbedingungen oder die Verbesse-
                                                                                                                         rung der steuerlichen Behandlung von
                              Profitabler Exit. Am Rekordbörsengang des polnischen Onlinehändlers Allegro profitierten   Eigen- gegenüber Fremdkapital.
                                                     die Private-Equity-Fonds Cinven, Permira und Mid Europa Partners.

                                                                                                                         Gutes Geschäft
            sektor und verfügt über eine - für Fi-                den CEE-Raum hätte Wien einen Stand-                   US-amerikanische Elite-Unis gelten als
            nanzunternehmen so attraktive - Mi-                   ortvorteil.“ Dass dieser Vorschlag nicht               Kaderschmieden. Auch bei der Veranla-
            schung aus Rechtssicherheit einerseits                von heute auf morgen zum Megabusi-                     gung gehen die Verwalter der milliarden-
            und Vielfalt an Möglichkeiten für An-                 ness werden kann, ist Kinsky bewusst:                  schweren Stiftungen eigene Wege. Per
            bieter von alternativen Veranlagungen                 „Es braucht natürlich Jahre, bis man auf               Mitte des Vorjahres hielt etwa die Stif-
            andererseits. Vieles, was international               ein Volumen von rund zehn Milliarden                   tung von Stanford 30 Prozent des Ver-
            mit Private Equity zu tun hat, ist nach               Euro kommt. Aber es ist machbar.“                      mögens in Private Equity. Innerhalb der
            Luxemburg gegangen.“                                                                                         vergangenen zehn Jahre war das ein gu-
               Kinsky pflichtet bei: „In Luxemburg                Regulatorische Änderungen                              tes Geschäft, mit Veranlagungen in diese
            gibt es im Private-Equity-Bereich über                Darüber hinaus halten Experten Ände-                   Assetklasse wurden pro Jahr 16 Prozent
            600 registrierte Fonds, die rund 150 Milli-           rungen auf regulatorischer Seite für an-               Ertrag gemacht. Eine Beimischung von
            arden Euro investieren.“ Und der Exper-               gebracht. Capital-Bank-Vorstand Vey-                   30 Prozent wäre für heimische Investo-
            te hat eine Vision: „Man kann Wien als                der-Malberg: „Um es pointiert zu sa-                   ren mit Abstand zu viel des Guten. Aber
            regionalen Fonds-Standort für Venture                 gen, die lieblos gemachte Umsetzung                    einige Prozentpunkte würden wohl nicht
            Capital und Private Equity aufbauen. Da-              der AIF-Richtlinie hat Private Equity in               schaden. Auf dem Weg zu erfolgreichen
            für braucht es aber verschiedene Fonds-               Österreich nicht gerade gefördert.“ Und                Veranlagungen in Private Equity kommt
            strukturen und neue Regula­rien. An Ex-               auch bei der Neugründung von Priva-                    man aber ohne einen Blick über den Tel-
            pertise bei den internationalen Dienst-               te-Equity-Fonds besteht laut Experten                  lerrand nicht zum Ziel. So investiert Vey-
            leistern mangelt es nicht, und wo es nicht            Nachbesserungsbedarf.                                  der-Malberg etwa in PE-Manager aus
            genügend Experten vor Ort gibt, kann                      Hofer: „Ein Zurückfahren des Regu-                 UK, Schweden, Dänemark, der Schweiz,
            man sie ins Land holen. Wien ist attrak-              lierungsdrucks ist dringend nötig.“ Den-               Spanien oder Deutschland. Görg wird bei
            tiv. Somit könnten Fonds entstehen, die               noch geben einige Punkte, derer sich die               Buy-out-Fonds aus den USA oder Groß-
            europaweit investieren. Im Hinblick auf               aktuelle Regierung in ihrem Programm                   britannien fündig. n

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