Auferstehungsnachrichten - Dezember 2021, Januar, Februar 2022 - Ev. Auferstehungsgemeinde Bremen-Hastedt Drakenburger Str. 42 - Bremische ...
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Ev. Auferstehungsgemeinde Bremen-Hastedt Drakenburger Str. 42 Auferstehungsnachrichten Dezember 2021, Januar, Februar 2022 Aus dem Inhalt: Titel: Zu Hause (S. 2–7; 28) Weihnachtsgottes- dienste (S. 8) Koop: Auf der Suche nach der besten Lö- sung (S. 22f.)
Titelthema Titelthema Zu Hause Zuhause inne Heimat? „Zu Hause“ ist für viele Menschen ein Sehn- ein loses Dach auskommen: Einige Menschen Wo oder watt iss datt eigentlich, „Zuhause“? rungen, Hunger und Elend. Sie gehen, weil ihr suchtsort: Hier ist es vertraut, hier hat man sei- bringen einen Gelähmten, doch sie können Iss datt die Wohnung, die Stadt, datt Land odda Zuhause zerstört wurde, sie nichts zum Über- ne eigenen Sachen, fühlt sich aufgehoben, hat aufgrund der versammelten Menge nicht zu Je- einfach da, woe dich wohlfühlst und Freunde leben haben oder es zu gefährlich für sie und alles so eingerichtet, wie man es haben möch- sus durchdringen. Da klettern sie einfach aufs und die Verwandtschaft hass? ihre Familien geworden ist. Und diese Men- te. „Wann sind wir endlich zu Hause?“, fragen Dach, machen ein Loch und lassen das Bett mit Also bei mir war datt ersma Bochum, bei meine schen brauchen Orte, wo sie sich wohlfühlen, kleine Kinder auf der Reise. Und für viele Men- dem Kranken hinunter; er landet direkt vor Jesu Omma Clara inne Wohnung und inne Zechen- willkommen sind und Geborgenheit und Schutz schen ist es der letzte innigliche Wunsch, zu Füßen. straße bei meine Eltern. Als ich dann ne eigene finden. Zeltlager bieten kaum Schutz und kei- Hause sterben zu dürfen. Zum Zuhause gehört auch Gottes Gegenwart. Wohnung hatte, war datt meine eigene Bude. ne Geborgenheit, und keine/ kleine Zelte am Ganz praktisch sieht das Zuhause sehr unter- Als Jakob auf der Flucht von einer Himmels- Abba wenn et dann zu meine „Alten“ ging, bin Waldrand bei Polen sind wie viele Zeltlager un- schiedlich aus. Auch die Bibel erzählt davon. leiter träumt, die genau dort auf den Boden ich bis zu ihrem Tod „nach Hause“ gefahren. menschlich. Wir hören von umherziehenden Hirten, die in kommt, wo er liegt, ruft er morgens ehrfürchtig Und gez bin ich schon lange nur inne Fleetrade (Foto: Faktengebunden, CC BY-SA) Zelten leben. „Mein Vater war ein wandern- aus: „Gott ist an diesem Ort, und ich wusste es zu Hause. Obwohl, manchma fühl ich mich auch der Aramäer…“, sollen die Israeliten vor Gott nicht!“ Er baut einen Altar und nennt den Ort in mein Wohnwagen zuhause odda bei meine bekennen (5. Mose 26). Natürlich wird in der „Bethel“, Haus Gottes. Freundin Mechthild. Die sacht imma, wenn ich Bibel auch erzählt von festen Häusern, von Pa- In der Gottesnähe finden Menschen Heimat. die besuchen tu: „Fühl dich wie zuhause!“ Und lästen und von Stadtmauern. Und wir hören Im Psalm sagt der Beter: „Ich will lieber die Tür datt mach ich auch, ich kenn die ja schon ewig von Lehmhütten. Eine Heilungserzählungen hüten in meines Gottes Hause als wohnen in und da fühl ich mich einfach wohl. aus dem Neuen Testament kann nicht ohne der Gottlosen Hütten“ (Psalm 84). Und Kirchen- (Grafik: Gabi-Grete Kellerhoff) vater Augustin bekannte: (Foto: N_Schwarz/GemeindebriefDruckerei) „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ Flüchtlingslager Moria auf Lesbos, 2020 Zu Hause ist für viele Men- schen ein Sehnsuchtsort. Die Menschen brauchen Perspektiven und Man sucht einen Ort, eine Orte, wo sie unter menschenwürdigen Bedin- Wohnung, vertraute Ge- gungen erstmal „zuhause“ sein können. Viele genstände. Man sucht wünschen sich hier bei uns ein neues Zuhause, Menschen, bei denen man andere erstmal nur einen sicheren Platz zum sich zuhause fühlt. Doch Leben, um dann irgendwann wieder nach Hau- wo man im Leben auch Und manchma denk ich auch an Freddy: „See- se in Syrien oder oder oder zu gehen. Andere bleibt, bei Gott darf man frau, lass datt Träumen, denk nich an zuhaus, aber fühlen sich überall und in vielen Ländern ankommen und einkehren. deine Heimat iss datt Meer/ die weite Welt“ ... zuhause und wünschen sich nur Orte, wo sie So klingt es verheißungsvoll usw. sein können, wie sie sind. am Ende von Psalm 23: „Ich werde bleiben im Hause Wenn ich datt so bedenke, dann hatte ich echt Datt Gretel aus Bochum des Herrn immerdar.“ Glück mit meine ganzen Zuhauses. (Gabi-Grete Kellerhoff) Ihre und Eure Es gibt abba ja viel zu viele, für die ist ihr „Zu- Pastorin Susanne Kayser hause“ ein Ort des Grauens mit Gewalt, Miss- ewsletter „Mi- brauch und Verletzungen (wir schrieben öfter Passend dazu der EKD-N nw ürd ig gestalten“, darüber). gration mensche ewsletter.ekd. abrufbar unter: https://n Ja und dann sind da die Menschen aus vielen 30.html de/r/HLC5hmI57424ms79 anderen Ländern der Welt. Die fliehen vor Krie- Ein Zuhause, das Geborgenheit gibt, ist für viele ein Sehnsuchtsort gen, Verfolgungen, Ausbeutung, Umweltzerstö- 2 3
Titelthema Titelthema „Zu Hause ist da, wo ich angekommen bin“ mit der Zeit ein freundschaftliches Verhältnis hause ist Bremen, auch in Hastedt und in der entwickelt. Wir haben sie mehrfach besucht. Kirchengemeinde, hier fühle ich mich wohl und Gespräch mit Ilse Kaper (*1931), aufgewachsen in Niederlinde in Schlesien Mittlerweils ist Edwarda 97 Jahre alt und das bin angenommen worden. Seit 50 Jahren lebe In ihrem gemütlichen Wohnzimmer Nach der Währungsreform bekam Haus verfällt, das tut mir weh. Meine jüngere ich hier in diesem Haus, ich will nirgendwo an- in Hastedt komme ich mit Ilse Ka- ich keine Lehrstelle. Also setzte Tochter hat über unsere Geschichte einen Film ders hin. per ins Gespräch. ich eine Annonce in die Zeitung, gedreht.1 Den Film haben wir damals auch in Das Gespräch führte Susanne Kayser. Frau Kaper, was bedeutet für dass ich Arbeit suchte. Ein Ehe- Breslau, Oppeln und Kattowitz gezeigt. paar mit einem Geschäft mel- 1 „Flucht. Vertreibung. Neubeginn. Aber das Leben Sie „zu Hause“? Haben Sie Frieden damit schließen können, geht weiter.“ Ein Film von Karin Kaper und Dirk Szu- dete sich aus Bremen, und ich eine „Heimat“ und ein „Zuhause“ zu haben? Mein Zuhause ist da, wo ich szies bekam auch ein Zimmer. So angekommen bin und mich Man braucht lange Zeit, um es zu verdauen. kam ich mit 18 Jahren nach wohlfühle. Aber hinziehen würde ich nicht. Nein, mein Zu- Bremen. Hier habe ich meinen Sie sagten einmal, für Sie gebe Mann kennengelernt und blieb. es eine „Heimat“ und ein „Zu- hause“. Was meinten Sie damit? Welche Bilder haben Sie vor Schule mit „Zuhause-Gefühl“ Augen, wenn Sie an Niederlinde Heimat ist da, wo ich geboren und Gespräch mit Sebastian Gerber, Schulleiter der Schule am Alten Postweg denken? aufgewachsen bin, aber wo ich jetzt Sebastian Gerber hat volle Arbeitsta- immer jemand für sie da, der ihnen Es war hügelig dort, und von Dezember lebe, ist mein Zuhause. Ich fühle mich in Bre- ge. Für die Schule am Alten Post- zugewandt ist und dem sie sich bis März hatten wir immer Schnee. Es wurde men wohl, ich lebe seit 73 Jahren hier. nicht gestreut, der Schnee wurde abgestochen, weg ist ein Neubau in Planung. anvertrauen können. Die Kinder Wie alt waren Sie, als Sie ihre Heimat verlas- und den ganzen Winter lang fuhren die Schlit- Ich erreiche ihn telefonisch in nehmen das wahr, obwohl wir sen mussten? ten. Mein Vater machte uns Schienen unter die seinem Büro. natürlich auch diejenigen sind, Holzpantinen. Sebastian, was bedeutet für die die Zeugnisse schreiben. Da war ich 15 Jahre alt. Unser Dorf war den Polen zugesprochen worden. Wir hatten schon War auch das Essen anders? Dich „zu Hause“? Wie erlebst Du die derzeiti- ein Jahr unter ihnen gelebt und für sie auf un- Zu Hause ist da, wo meine Fa- gen Prozesse? Es gab viele Mehlspeisen. Und natürlich Gemü- serem eigenen Land arbeiten müssen. Da hieß se und Fleisch. Steckrüben und so viel Suppen milie ist. Das ist eine Entwick- Die Schule sollte Verlässlich- es eines Tages: Handgepäck für eine Woche und gestreiften Speck kannte ich aus meiner lung: Vor 10 Jahren hätte ich keit bieten, sie sollte ein Ort packen! Und in einer Stunde versammeln sich noch gesagt, zu Hause ist da, wo sein, an dem sich die Kinder auf- Heimat nicht. In dem Jahr, als wir fast alles an alle auf dem Sportplatz! Meine Mutter konnte ich herkomme, also Bielefeld. In gehoben fühlen. Das war in der die Polen abtreten mussten, war die Ernährung das nicht begreifen und ging wie gewohnt aufs letzter Zeit ist auch die Schule das Zu- Corona-Zeit schwer! Oftmals kamen einseitig. Wir bekamen kein Fleisch und keine Feld, um zu arbeiten. Meine Schwester und ich hause. Ich habe schon versucht, mit dem Entscheidungen am Freitag, die zu Mon- Butter, nur Mehl, Milch und Quark. Meine Mut- packten die Sachen. Wir hatten Angst, dass wir Haustürschlüssel in die Schule zu kommen. tag umgesetzt werden sollten. Ich vergleiche ter versuchte manchmal, heimlich etwas Sahne nach Sibirien gebracht würden. Erst am Bahn- Geht natürlich nicht! Vielleicht könnte man sa- diese Zeit manchmal mit einer Zirkusnummer: mit in den Quark zu rühren. Wegen der Mange- hof sahen wir, dass die Züge Richtung Westen gen, die Schule ist mein zweites Zuhause. Da balanciert jemand 20 Teller, und dann wirft lernährung wurde ich damals krank. fuhren. Wir saßen eng in Viehwaggons. ihm jemand noch drei Bälle dazu. Und dann Wann waren Sie zum ersten Mal wieder in Ih- Inwiefern ist die Schule am Alten Postweg ein wird ihm noch eine Hand auf den Rücken ge- Wie lange waren Sie unterwegs? rer alten Heimat? Zuhause auch für andere Menschen? bunden. Die Gebäudesituation ist für mich Nach einer Woche waren wir in Uelzen. Dort Nach 30 Jahren durfte man einreisen. Das war Ich glaube, sie ist es für viele Kinder. Das merkt dieses Festbinden der einen Hand. Die Räu- bekamen wir Essen und wurden in Personen- 1976. Wir mussten in Köln ein Visum beantra- man z. B. daran, dass mitunter Lehrkräfte mit me sind teils in einem Zustand, der es schwer züge gesetzt. Ich bin ins Gepäcknetz geklettert, gen. Das Gebaren der Miliz an der Grenze hat „Mama“ oder „Papa“ angesprochen wer- macht, eine heimelige Atmosphäre zu bieten. um mich endlich ausstrecken zu können. Es war mich an das Verhalten der Miliz erinnert, die den. Für Kinder, die es in ihren Elternhäusern Die abgehängten Decken sind teils entfernt, kalt, ich habe gezittert wie Espenlaub. Von Syke damals in unser Dorf gekommen war. Furcht- schwer haben, ist Schule außerdem ein Anker Drehsteifen stehen herum. Der Bauzaun, der aus wurden wir dann verteilt. Wir kamen nach bar. Unser Haus war einer Polin und ihrem und bietet Verlässlichkeit und damit auch ein auf den Schulhof gesetzt wurde, hat uns erneut Leeste. Vater zugesprochen worden. Edwarda hatte Stück „Zuhause-Gefühl“. Die Kinder werden zurückgeworfen. Trotzdem bemühen wir uns Und wie kamen Sie nach Bremen? selbst ein schweres Schicksal. Zu ihr hat sich hier wahrgenommen und wertgeschätzt, es ist nach Kräften. Und viele Eltern merken, dass wir 4 5
Titelthema Titelthema versuchen, das Mögliche zu geben. Aber Leu- aus dem Fenster schauen können! Die Schule A.B.: Und wenn es im Sommer heiß ist, geht es C.B.: Für mich ist mein Zuhause meine feste te, die nur vorbeigehen, bekommen natürlich wurde nicht von den Bedürfnissen der Kinder auch mal leichter bekleidet, als es anderswo Burg, da fühle ich mich sicher. Aber sie kann einen schlechten Eindruck. Und wir haben zu her gedacht, sondern aus der Erwachsenenper- angemessen wäre. Wenn unangemeldeter Be- auch zum selbtgewählten Gefängnis werden; wenig Zeit für das Eigentliche. spektive. such kommt, muss man sich allerdings fix etwas wenn ich mich zu lange zurückgezogen habe, Was wäre Dein Wusch für die Zukunft? Bedeutet der Abriss des Gebäudes auch Hei- überwerfen. wird es immer schwieriger, die Tür wieder auf- matverlust für Menschen? C.B.: Unangekündigten Besuch finde ich ganz zukriegen. Und man kann so gut in virtuelle Ich würde gerne ganz normal eine Schule lei- furchtbar, du nicht? Welten und Serien abtauchen. Und für viele, ten, mich z.B. mit Schulentwicklung und Unter- Für die älteren Menschen schon, und das kann die beengt wohnen, war im Lockdown das Zu- richtsentwicklung beschäftigen. Und ich würde ich gut verstehen. Manchmal kommen Leute A.B.: Das kommt sehr darauf an, wer es ist. hause wohl auch eher ein Gefängnis. gerne keine Aufgaben mehr übernehmen müs- und erzählen, dass sie in den Fünfzigerjahren Bei manchen Leuten weiß ich, dass es sie nicht sen, die eigentlich dem Gesundheitsamt oblie- hier zur Schule gingen. Aber das Schulgebäu- stört, wenn ich Schlabberlook trage und den A.B.: Für mich ist an meinem Zuhause vor allem gen. Doch auf den Umzug an den Jakobsberg de ist nicht mehr in dem Zustand von damals! Tisch erst mal freischaufeln muss, um ein Glas mein Bett wichtig, darauf freue ich mich immer, freuen wir uns schon sehr. (Anmerkung: Die Die Statik und die Elektrik sind problematisch, abstellen zu können. Und wenn man unange- wenn ich aus dem Urlaub oder von einer Klas- Schule wird für fünf Jahre dort in Containern und Unterricht funktioniert nicht mehr wie frü- meldet kommt, kann man auch nichts anderes senfahrt komme. untergebracht, die SchülerInnen dürfen in den her von vorne aus. Für eine moderne Schule erwarten. Wenn sich hingegen jemand ange- C.B.: Oh ja! Manchmal rede ich auch mit mei- Pausen den dortigen Spielplatz mitnutzen.) braucht es ein modernes Gebäude. Die Kinder kündigt hat, fühle ich mich schon bemüßigt, ner Wohnung und sage ihr guten Tag, wenn ich Was ist Dein Wunsch für das neue Gebäude? empfinden es übrigens anders, für sie ist Schu- wenigstens ein bisschen aufzuräumen und viel- wiederkomme. Und manchmal redet sie auch: le Heimat, aber nicht unbedingt das Gebäude. leicht sogar das Klo zu putzen und Staub zu sau- Mach mich mal wieder sauber! Ein kindgerechtes Schulgebäude mit einer hel- Als wir im letzten Schuljahr einige Zeit in der gen, wenn auch schnell und ohne Ecken. A.B.: Einen Ort zum Schlafen zu haben finde ich len und offenen Atmosphäre, das auch dem Stresemannstraße untergebracht waren, woll- ganz wichtig. Das war früher meine Horrorvor- Stadtteil zur Verfügung steht. Ich wünsche mir (Foto: Annette Bartels) ten viele Kinder dort bleiben! Kein Kind hat zu stellung: Unterwegs irgendwo stranden und auf z. B. eine Mensa, die auch für externe Veran- mir gesagt: Herr Gerber, wann können wir zu- einem Bahnhof nächtigen zu müssen. staltungen nutzbar ist. Der derzeitige Bau ist rück an den Alten Postweg? Wir Erwachsenen nicht kindgerecht: Als man beispielweise die C.B.: Obdachlose haben das immer, das stelle haben das Problem größer gemacht, als es für Schule 1910 baute, hat man die Fensterbänke ich mir schlimm vor. Was ist sonst noch wichtig? die Kinder war. Schule ist der Ort, wo du es den besonders hoch angebracht, damit kein Kind A.B.: Der Herd! Nicht umsonst war bei den Kindern heimelig machst. aus dem Fenster fallen kann. Das hat zur Fol- alten Römern Vesta als Göttin des Herdfeuers ge, dass die Kinder frühestens ab der 4. Klasse Das Gespräch führte Susanne Kayser. so wichtig. Und als ich noch zu Hause gewohnt habe, war es immer sehr heimelig, wenn im Winter der Ofen an war. Von fester Burg bis Gefängnis C.B.: Sehr schön: „Als ich noch zu Hause ge- Annette Bartels und Christine Bongartz beim Frühschoppengespräch über wohnt habe“...! „Zuhause“ A.B.: Naja, bei meinen Eltern. Aber stimmt, der Ausdruck ist komisch, denn natürlich wohne ich A.B.: Christine, du hattest, glaube ich, das Ti- C.B.: Aber du fühlst dich wohl, und darum ist jetzt auch zu Hause, aber in meinem eigenen! telthema Zuhause vorgeschlagen. Was ist dein sie so. Da wir ja beide alleine leben, müssen wir Zuhause? bei der Einrichtung keine Rücksicht auf irgend- C.B.: Es gibt natürlich auch noch einen weiteren jemanden nehmen. Und zu Hause kann ich ich Begriff von Zuhause: der Ort, wo ich ich mich zu C.B.: Jedenfalls mehr als der Ort, an dem meine Hause fühle. Aber das geht dann schon eher in Klamotten lagern. Es ist der Ort, den ich selber selbst sein, da muss ich mich nicht verstellen. Richtung Heimat. gestalten kann. A.B.: Und ich kann es mir gemütlich machen: Schlabberhose und Füße auf dem Tisch, wenn A.B.: Das ist nochmal ein ganz neues Feld! Die A.B.: Meine Wohnung ist eher gar nicht gestal- Gemeinde als Heimat... tet – und meistens unaufgeräumt. Wenn mich ich will. eine bestimmte Freundin besucht, sagt sie im- C.B.: Und Wollsocken und bequeme Latschen. C.B.: Oder Bremen. Oder die Sprache. Das he- mer, das würde sie an ihre Studentenzeit erin- Herrlich! ben wir uns für einen anderen Frühschoppen Der Inbegriff von zu Hause: Teekanne, Schlabberho- nern. Ich nehme das eher als Kompliment. se, Wollsocken, Füße auf dem Tisch auf! 6 7
Gottesdienste Aus Kirchenvorstand und Konvent Weihnachten 2021 Ein Konzept – zwei Szenarien (Foto: gemeindebrief.de/Lotz) Auch dieses Weihnachtsfest wird besonders und Ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, zu gestalten, damit Sie sich in den neuen Um- den Umständen entsprechend gestaltet. friedliches Jahr 2022! Wenn Sie diese Ausgabe ständen gut zurechtfinden und sich wohlfühlen Nicht nur in der Kirche, sondern auch vor der Kir- der Auferstehungsnachrichten in Ihren Händen werden. Wir sind hoffnungsvoll, dass uns dies che ist ein Weihnachtsbaum aufgestellt. halten, hat der Konvent der Auferstehungsge- gelingt. Die Ergebnisse der Herbstsitzung un- Alle Gottesdienste werden voraussichtlich nach meinde am 24.11. einen neuen Kirchenvor- seres Konvents können Sie Ende November/ der 3-G-Regel stattfinden. Wir bitten daher um stand gewählt, der in den nächsten vier Jahren Anfang Dezember auf der Seite der Auferste- rechtzeitiges Erscheinen und um das Mitbringen die laufenden Geschäfte der Gemeinde nach hungsgemeinde (www.auferstehung-bremen. eines entsprechenden Nachweises. Wir bitten Maßgabe der Beschlüsse des Konvents führen de) unter „Aktuelles“ nachlesen. außerdem darum, Masken zu tragen, bis man am wird, wie es in der Gemeindeordnung heißt. Sie werden verstehen, dass diese grundlegende Platz sitzt. Der Konvent wird sich außerdem, wie auch der Weichenstellung für die evangelische Kirche in Gewöhnlich sind Krippenspiele sehr gut besucht. Konvent unserer Partnergemeinde Alt-Hastedt, Hastedt viele andere Themen, mit denen wir Daher bieten wir zwei Krippenspielgottesdienste zum ersten Mal mit dem gemeinsamen Gebäu- uns im Kirchenvorstand beschäftigen, etwas zu- an. Um einen Überblick über die Anzahl zu be- dekonzept beider Gemeinden befasst haben. rücktreten lässt. Zugleich steht mit Weihnach- halten, sind für den Besuch der beiden Krippen- Dazu haben die Kirchenvorstände zwei Szenari- ten, dem Fest der Geburt von Jesus Christus, spielgottesdienste in diesem Jahr Eintrittskarten en entwickelt: Der Kern des einen Szenarios ist, dem Fest, dass Gott Mensch wird, ein großes notwendig! Sie erhalten die Karten – natürlich dass das Gemeindeleben beider Gemeinden Ereignis im Leben jeder christlichen Gemeinde kostenlos – ab Montag, 6. Dezember, zu den am Standort Bennigsenstr. konzentriert wird, an. Wir wünschen uns sehr, dass Sie alle, die zu Öffnungszeiten im Gemeindebüro. Alle anderen der Kern des anderen, dass es am Standort den Gottesdiensten an Weihnachten in unsere Gottesdienste können ohne Eintrittskarten be- Drakenburger Str. konzentriert wird (s. auch schöne Kirche kommen wollen, ohne Probleme sucht werden. S. 22f.). Einlass finden werden. Im Moment verfahren Hier erhalten Sie einen Überblick über die Pla- Die Entscheidung über diese Alternative wird wir nach der 3-G-Regel. Wie es im Advent und nungen; Änderungen aufgrund der Pandemiela- nicht auf den Konventssitzungen im November zu Weihnachten werden wird, erfahren Sie ge sind natürlich möglich: ebenfalls über unsere Homepage oder durch erfolgen, sondern erst auf den Frühjahrssitzun- Gottesdienste am Heiligabend (24.12.) gen im nächsten Jahr getroffen werden. Es wird Nachfrage im Gemeindebüro. Wir freuen uns 14.45 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel und eine Entscheidung geben müssen, und zugleich auf Sie! Kinderchor (Pn. Kayser) werden alle Verantwortlichen bemüht sein, die Ihr Eckart Behm-Blüthgen Eintrittskarten erforderlich! Übergänge so behutsam wie irgend möglich Leitender Kirchenvorsteher 16 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel (Pn. Kayser) Eintrittskarten erforderlich! 17.30 Uhr Christvesper (Pn. Kind) (Foto: gemeindebrief.de/Lehmann) 23 Uhr Christmette (Pn. Kayser) Herzlichen Dank! Gottesdienst am 1. Weihnachtstag (25.12.) Der Kirchenvorstand dankt allen, die im vergan- 17 Uhr Weihnachtsgottesdienst (Pn. Kayser) genen Jahr die Anliegen der Gemeinde und der in Auferstehung Bremischen Evangelischen Kirche sowie viele Gottesdienst am 2. Weihnachtstag (26.12.) weltweite Projekte mit ihren Spenden und Kol- 10.30 Uhr Weihnachtsgottesdienst lekten unterstützt haben – und natürlich den vie- (Pn. Winkler) in Alt-Hastedt len Menschen, die das Gemeindeleben durch ihr Wir freuen uns, mit Ihnen zu feiern! ehrenamtliches Engagement bereichert haben! Susanne Kayser 8 9
Aus der Gemeinde Aus der Gemeinde „Den Kindern ein Freund und den Großen ein Halt – (Fotos: Gemeindearchiv) Martin, Kirche in Menschengestalt“ 1 Ein Nachruf auf Pastor Martin Puschke Am 21. Oktober ist Pastor Martin in Okel und den Familienfreizeiten Puschke im Alter von 80 Jahren auf Langeoog. Er hat den Tauf- plötzlich verstorben. Er war 21 gottesdienst am Weserwehr Jahre lang, vom 1. Mai 1983 ins Leben gerufen und dort bis zum 4. Juli 2004 Pastor war auch sein Abschieds- unserer Gemeinde. Vielen gottesdienst im Juli 2004. Hastedtern sind er und Dabei war Martin Pusch- seine Familie im Pfarr- ke nicht ohne Ecken haus in der Drakenbur- und Kanten. Er durchlitt ger Str. in ganz lebhafter Krisen und Phasen der Erinnerung. Er war über Erschöpfung und des vielerlei Aktivitäten wie Rückzugs, wie viele von den Hastedter Tüddel, den uns sie kennen. Auch da- „Runden Tisch Hastedt“ rin kam er uns nahe; und und die Kaffeetafel auf dem weil er Trauer, Angst und Weserwehr und durch viele Schmerz kannte, konnte er persönliche Freundschaften mit anderen ein begnadeter Seel- dem Stadtteil verbunden. sorger sein. Martin Puschke hat zusammen mit dem „Mach’s wie Gott, werde menschlich“, hat Leitenden Kirchenvorsteher Christian Wulff, Martin Puschke gerne als seine Maxime zitiert, dem Diakon Bernd Muskat, seinen KollegInnen, nicht nur zu Weihnachten, wenn wir Christen von denen hier die Pastoren Reinhard Jung die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und Hannes Menke genannt sein sollen, den feiern. Er hat Nächstenliebe, Frieden, Versöh- Kirchenmusikern Jörg-Martin Kirschnereit und nung in den Mittelpunkt gestellt. Seine Impulse Johannes Grundhoff und vielen anderen die wie die Erinnerung an die polnischen Zwangs- Auferstehungsgemeinde auf ihrem Weg zu ei- arbeiterinnen der Wäscherei Hayungs auf dem ner lebendigen, einladenden, weltoffenen Ge- Grundstück der Auferstehungsgemeinde und meinde stark geprägt. die Partnerschaft zu der anglikanischen Ge- Martin Puschke hat viele Menschen angeregt meinde St Francis im englischen Dudley sind und gewonnen, sich in das Gemeindeleben mit zum Profil der Gemeinde geworden und sind ihren Begabungen, Bedürfnissen und Interes- noch heute lebendig. sen einzubringen, die der Kirche zunächst di- Martin Puschke hat mit seinem Wirken viele stanziert gegenüberstanden. Er hat eine neue gute Spuren hinterlassen. Wir sind ihm dafür Kultur des Ehrenamts gefördert, die auf echter sehr dankbar. Er ruhe in Gottes Frieden. Freiwilligkeit, Wertschätzung und Raum für Ei- Der Kirchenvorstand der geninitiative beruht. Ev. Auferstehungsgemeinde Bremen-Hastedt Er liebte die Kinder, und die Kinder liebten ihn 1 Aus einem Lied von O. Hinz zum Abschied von Linke Seite: 2003. Rechte Seite von links oben nach rechts unten: Familienfreizeit Langeoog 1987, erster Tauf- für sein offenes Herz, für seinen Witz und sei- gottesdienst am Weserwehr 1994, Fußballfight Bremen – Dudley am Weserwehr 1996, Ferienspaß in Okel Martin Puschke 2004 nen Spaß am Abenteuer – so beim Ferienspaß 1992, mit Christian Wulff 2003, 30. Dudley-Jubiläum mit Robert Jones 2017, im Kita-Garten 2004 10 11
Aus der Gemeinde Aus der Gemeinde Nicht der übliche Vater, sondern eben der Martin schen Probleme und Depressionen. Du erin- nerst dich, wenn er im Gespräch wie abwesend Ein Gespräch mit Moritz Puschke über die Jugend im Pfarrhaus wirkte. Als Martin Puschke 1983 mit seiner Familie ins A. B.: Ich erinnere mich auch noch an die Ju- A. B.: Sein melancholischer Blick ins Leere. Pfarrhaus zog, waren die beiden älteren Kinder, gendband, da war Jörg-Martin Kirschnereit M. P.: Wir haben in der Zeit auch viel Quatsch Moritz und Hannah, gerade in der Pubertät – noch Kantor. gemacht. Kann ich das eigentlich erzählen? Dein und haben häufig Freunde mitgebracht. Moritz M. P.: Da wurden ein paar Congas, Mikros und Bruder, Christoph und ich haben Mercedes- Puschke erinnert sich im Gespräch mit Annette Verstärker gekauft und dann konnten wir don- Sterne abgeknickt, und als mein Vater nach der Bartels. Ein sehr persönlicher Rückblick. nerstags immer im Saal proben, später dann im Trennung schlecht drauf war, habe ich gesagt: A. B.: Moritz, auch wenn der Tod deines Vaters Keller. Stundenlang haben wir da geprobt; Reli- „Papa, mach mit, das tut dir auch mal gut!“ Und Martin ein trauriger Anlass ist – schön, mal wie- giöses, aber auch andere Musik. Ich habe eine Unkonventionelle Mischung: Annette, Friedemann aus der damaligen DDR, Dricks aus Nigeria, der im dann hatten wir einen Weihnachtsbaum ohne der über die alten Zeiten zu plaudern! große Offenheit erlebt, wir konnten einfach Kerzen, aber mit Mercedes-Sternen. Gemeindehaus untergebracht war, und Martin in M. P.: Wann bist du eigentlich das erste Mal bei machen. Da ist 1988 auch der komplette Song der Postweg-WG Silvester 1989/90 A. B.: Mercedes-Sterne hat mein Bruder mal uns gewesen? Du bist doch seit der 7. Klasse gegen die Schließung des Gymnasiums an der erwähnt. mit Hannah in eine Klasse gegangen. Hamburger Straße entstanden. Dafür mussten A. B.: Oh ja! Martin hat uns als Jugendliche im- M. P.: Die enge Verbindung zwischen Martin wir dann mal im Jugendgottesdienst oder der mer ernst genommen, auch in der Gemeinde- A. B.: Das muss 1986 gewesen sein. Meine erste Kinderkirche spielen. Es gab allerdings klare Re- und Christian als Leitendem Kirchenvorsteher Erinnerung ist, wie ich in eurer Küche saß und arbeit. hat viel ermöglicht. Als wir 1983 nach Hastedt geln: keine Spuren hinterlassen, am nächsten Martin gerade dabei war, das Volkszählungsfor- Tag musste der Saal wieder nutzbar sein. M. P.: Wir waren dann ja auch im Konvent, um kamen, war das noch keine politische oder gar mular 1987 auszufüllen – natürlich absichtlich mitzureden. Das war toll und hat mich geprägt. linke Gemeinde. Daran hat Martin mit stra- A. B.: Diese offene Atmosphäre hat Martin Aber ein eigenes Familienleben, nur Familie, falsch. Zu dem Zwecke hat er mich gleich mal tegischem Geschick gearbeitet. Da war dann auch bei euch zu Hause verbreitet, ich war im- gab es eben auch nicht. Freunde von uns oder adoptiert und als seine Tochter eingetragen. auch Unkonventionelles möglich, da haben mer gerne bei euch. Leute aus dem Chor oder der Gemeinde – ir- M. P.: Das passt! Er war in der Initiative gegen die beiden auch schon mal dafür gesorgt, Ob- M. P.: Ja, er war nicht der übliche Vater, son- gendwer war immer da. dachlose oder Geflüchtete im Gemeindehaus die Volkszählung, die sich im Gemeindehaus dern eben der Martin. Auch viele von unseren A. B.: Man hat sich eher unten in der Küche unterzubringen. Und die Gemeinde hat das getroffen hat. Freunden sind nicht nur gekommen, um uns zu oder im Wohnzimmer aufgehalten, in Hannahs mitgetragen. Diese Geisteshaltung, dieser Spi- A. B.: Und dann hat mich Hannah 1988 zur Ge- besuchen, sondern auch wegen Martin. Er war Zimmer waren wir seltener. Und ich habe viele rit herrscht immer noch in der Gemeinde, habe meindefreizeit auf Langeoog mitgeschleppt. Du anders als andere Väter, mit ihm konnte man interessante Leute im Pfarrhaus getroffen. ich den Eindruck. warst mit deiner Jungs-Combo dabei, da wollte sich unterhalten, auch als Jugendlicher in der sie wohl Verstärkung haben. Und dann bin ich M. P.: Und dann das verrückte Jahr, als Martin A. B.: Auf jeden Fall! Und das politische Denken Identitätsfindung. Er hat nie gesagt: „Geht nach irgendwie in der Gemeinde hängengeblieben. ausgezogen ist und mit Christian Wulff als Män- und Engagement hat viele von uns Jugendlichen Hause“, sondern eher: „Kommt mit!“ Oft waren ner-WG im Alten Postweg gewohnt hat. auch persönlich geprägt. Auf meinen ersten Os- M. P.: Das Gemeindezentrum war unser aller wir auch zusammen im Caracol, wie du dich er- A. B.: In der Zeit haben wir da immer Doppel- termarsch hat Martin mich mitgeschleppt. Lebensraum. Ich weiß noch, wie wir mit meh- innerst. reren in der Kirche Hausaufgaben gemacht ha- kopf gespielt. Das war eine verrückte Truppe. M. P.: Aber er hat dir vermutlich keine langen (Fotos: Annette Bartels) ben. Unsere Einheitslösung hat in der Schule Martin hat ständig versucht zu schummeln, in- Vorträge gehalten, sondern einfach gesagt: für Nachfragen gesorgt und irgendjemand hat dem er nicht bedient hat. „Schweinepriester“, „Komm mit, schau es dir an, und dann bilde dir dann gesagt, dass wir nicht abgeschrieben ha- so haben wir ihn genannt. deine Meinung.“ Er war nie elitär und mochte ben, sondern in der Kirche waren. Martin hat M. P.: Und wenn ihr nicht Doppelkopf gespielt keine Elfenbeintürme. Das prägt mich bis heute sehr bewusst Nachwuchs rangezogen. Nach der habt, dann haben wir in wechselnden Beset- auch in meiner Arbeit im Kulturbereich. Konfirmation haben wir bei der Kinderkirche zungen Skat gespielt. Um Geld – Martin hat A. B.: Das waren eigentlich nur wenige Jahre, geholfen; „meine Helpies“ hat er uns immer immer gewonnen und uns ausgenommen. Als aber eine wirklich intensive Zeit! genannt. Heute sind Offenheit und Partizipati- ich mit ihm wieder im Pfarrhaus gewohnt habe, M. P.: Ich habe in den letzten Tagen viele Nach- on Schlagworte in der Jugendarbeit; Martin hat war bis 1992 echt Rock’n’Roll. Aber das Unkon- richten erhalten, die das bestätigen. Ich denke, das damals schon praktiziert, ohne dass es da- Christoph, Tim und Moritz nach dem Band-Einsatz ventionelle, ewig Suchende war nur Martins da sprechen wir für eine größere Community. für ein Konzept gab. bei Hannahs Konfirmation im Pfarrhausgarten 1988 eine Seite; auf der anderen Seite die psychi- 12 13
Aus der Gemeinde Aus der Gemeinde Schaffe, schaffe...! (Fotos: Peter Buchholz) Haben Sie es schon bemerkt? Das Gemeinde- zentrum befindet sich seit Jahren im Umbau, in der Renovierung und der Erneuerung! Angefangen hat es ab 2014/2015 mit dem Licht-Konzept für die Flurbeleuchtung. Damals wurden aus Energiespargründen neue ver- brauchsarme LED-Strahler und Bewegungsmel- der in allen Fluren installiert, außerdem das Kirchen-Café und der Parkplatz ebenso umge- rüstet, mit Bodenstrahler unsere Figurengrup- pe vor der Kirche und letztlich der Altarraum mit dimmbaren LED-Leuchten ausgestattet. Die Hängeleuchten im Kirchraum enthalten (noch) Energiesparlampen der vorigen Generation, Tree worker im Altar-Himmel hier ist eine Umrüstung auf die LED's auch aus strahler und neue Schrankwände entstanden Monteure hoch im ‚Altar-Himmel‘ war atembe- Lichtqualitätsgründen noch nicht vorgesehen. – überzeugen Sie sich gerne selbst nach ihrem raubend und höchst interessant. nächsten Kirchgang oder dem Besuch einer Alle unsere Vorhaben und Aufgaben wurden Veranstaltung. Sprechen Sie uns an! ohne Zwischenfälle abgeschlossen, alle Kosten- Die alten Drahtglas-Oberlichter im Altarbereich voranschläge bislang ‚ohne Grund‘ nicht über- wurden vor ca. 1 ½ Jahren gewechselt, der schritten. Zahn der Zeit hatte lange daran genagt. Alle in- Und nun? Da war doch noch was mit Solar und wändigen, über 50 milchglasigen Dachfenster Stromspar-Ideen und so? Ja, erste Gutachten wurden gewechselt, doch jetzt mussten leider ergaben im Sommer eine wirtschaftliche – und Neu gestaltete Sakristei nach Reklamation alle Fugendichtungen neu machbare – Solarleistung durch Solarpanels auf versiegelt werden. Dies wurde im September der Saaldach-Fläche. Wir werden sehen ... durch Seilarbeiter, sog. ‚tree worker‘ geschafft. Die Erneuerung der Gemeindesaalbeleuch- Peter Buchholz Ihre Arbeitsmethode wurde als kostengünstigs- tung als letzte ‚lichtmässige Großbaustelle‘ ab te ausgewählt, und der Anblick der hängenden Oktober 2019 ist mit einem Förderantrag über die BEK verbunden. Die alten, anfälligen Ne- onröhren sind gegen dimmbare LED-Röhren getauscht sowie ein neuer, den Vorgaben genü- gender E-Verteilerkasten installiert, mehrere Si- Familienfreizeit auf Langeoog cherheitsleuchten sollen bei evtl. Stromausfall Vom 5.–18. August 2021 fand in diesem Jahr gier, wie sich der Urlaub in der Gemeinschaft für Orientierung im Raum sorgen. Diese Aktion wieder die Langeoog-Familienfreizeit der Auf- für uns gestalten würde. ist nun endlich im Oktober dieses Jahres abge- erstehungsgemeinde statt. Für uns als 4-köpfige Los ging es dann vormittags am 5. August mit schlossen, hier hatte uns ‚Freund Corona‘ eine Familie war es die erste Teilnahme. Von Familie dem Reisebus und der gesamten Reisegruppe große zeitliche Lücke beschert. Blüthgen hatten wir jedoch schon Jahre zuvor zum Hafen nach Bensersiel. Von dort aus dann Der Umbau der Sakristei ist abgeschlossen. immer wieder gehört, wie schön und erholsam mit der Fähre und anschließender Inselbahn Ein wahrhafter Augenschmaus ist durch neu- die Freizeit sei, sodass wir nun nicht mehr ganz sowie kurzem Fußmarsch bis Haus Meedland. Arbeiten an der Saalbeleuchtung en Fliesenboden und Anstrich, dezente Wand- unwissend waren, aber dennoch voller Neu- Die erfahrene Reisegruppe kümmerte sich um 14 15
Familien Kinder das Gepäck und informierte uns stets, wo es als Watt wagten. Ein besonderes Highlight, aber Hastedter Kinderkirchen-Ferienspaß 2021 nächstes lang ging. Schnell merkten wir, dass in auch eine große Herausforderung aufgrund des Ein Rückblick der Gruppe gut aufeinander geachtet wurde, starken Windes war eine längere Radtour über Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Kinder- (Foto: Melina Gohde) was sich im Laufe der Freizeit immer wieder be- den Deich und Hafen bis zu einem Wäldchen. stätigen sollte. Hier entdeckten wir einen Abenteuerspielplatz freizeit in der letzten Woche der Sommerferi- mit umgestürzten Bäumen, die sich ideal zum en. Diesmal waren wir leider nicht wie sonst Auch bei 27 TeilnehmerInnen wurden immer im Wolken Wald Winkel bei Okel, sondern von alle Meinungen und Vorschläge mit einbezo- Klettern eigneten. Montag bis Mittwoch auf dem St. Georgshof gen. In den Morgenrunden vor dem Frühstück Besonders schön zu sehen war für uns, wie gut bei Wildeshausen. Dort haben wir alle zusam- wurden Ideen für Ausflüge und Aktivitäten am unsere große Tochter sich in die Gruppe der Kin- men „Fischer, Fischer wie tief ist das Wasser“ Tag geäußert, denen man sich ganz ungezwun- der und Jugendlichen integriert hat. Von Stadt- und viele weitere Gemeinschaftsspiele gespielt. gen anschließen konnte. Einmal am Tag machte bummeln, Trampolinspringen und Schwimm- Es war einfach toll, mal wieder etwas in einer sich meist eine Gruppe zum Strand auf, auch badbesuchen über Spielen auf der Wiese oder größeren Gruppe gemeinsam zu unternehmen! bei stürmischem Wetter und hohem Wellen- Basteln im Gemeinschaftsraum bis zum Bedie- Wir haben wie jedes Jahr Strähnen geflochten, gang trauten sich viele von uns ins Wasser. Au- nen am Buffet und Essen am Kindertisch hat sie Bänder geknüpft, Bügelperlenbilder gestaltet, ßerdem gab es auch einige etwas weiter im Vo- sich sehr selbstständig bewegt. Auch für unse- Stockbrot gemacht, Kartoffeln mit Quark geges- raus geplante Unternehmungen, an denen der ren Kleinen hatten wir viele helfende Hände, sen und natürlich nicht zu vergessen die Schatz- Großteil der Gruppe teilnahm: Am Bernstein- so dass wir Eltern uns mal zurücklehnen und suche. Wer sich sportlich betätigen wollte, strand hatten die Kinder viel Spaß im Schlick. entspannen konnten. Nicht zuletzt auch, weil hatte die Möglichkeit, Volleyball, Fußball, Tisch- Ebenso bei der Wattwanderung, bei der sich wir uns dank der guten Versorgung durch Haus ballrundlauf zu spielen oder an einem hitzigen Bustour: Beste Laune trotz Maskenpflicht die meisten Kinder bis über die Knie tief ins Meedland nicht ums Essen kümmern mussten. Tischtennisturnier teilzunehmen. Wieder ande- re Kinder hatten ihre Freude daran, ihre eigene ne und selbstmitgebrachte T-Shirts zu bemalen. Die gemütlichen Abendrunden mit Liedern und Ein ebenfalls sehr beliebtes Ausflugsziel bot das (Foto: Johannes Stock) Hütte aus Gras und Stöckern zu bauen und zu Geschichten sowie die geselligen Runden am renovieren – mit Feuerstelle, Schlafplatz und Gräberfeld, wo man klettern, toben und sich Abend auf der Terrasse (während drinnen die verstecken konnte. nicht zu vergessen die im hauseigenen Garten Werwölfe ihr Unding trieben) haben die Tage grasenden Kühe. Für die, die etwas Kreatives Am Donnerstag fuhren wir in den Serengeti- schön für uns ausklingen lassen. machen wollten, gab es die Möglichkeit, Stei- Park. Dort gab es viele lustige Karussells, Ach- Die gemeinsame Zeit mit den Familien, die terbahnen, Spielplätze und Trampoline. Auch Liederabende und Rituale, aber auch die Frei- (Foto: Larissa Gohde) eine Tiersafari im Geländewagen war möglich. heiten für Groß und Klein machen die Familien- Leider waren viele Kinder noch etwas zu jung freizeit zu etwas sehr Besonderem. Die Kinder für die meisten Fahrgeschäfte, weshalb wir waren traurig wieder abzureisen und wir pla- beim nächsten Mal vermutlich wieder in einen nen mit einer Wiederkehr in zwei Jahren. anderen Freizeitpark fahren werden. Familie Seevers / Stock Zum Abschluss der Woche hat Frau Kayser eine Abenteuerspielplatz Baumstümpfe kleine Andacht gehalten. Danach haben wir alle gemeinsam im Gemeindehaus Spiele wie Feu- er, Wasser, Sandsturm, Verstecken und Stopp- tanz gespielt. Auch das Schwungtuch war sehr Familienfreizeit Langeoog 2022 beliebt. Für Kleinere gab es Luftballons zum Auch im Jahr 2022 geht es wieder zur Familienfreizeit nach Langeoog, ins Haus Meedland. Formen. Sowohl auf den Busfahrten als auch im Wir reisen in der ersten Herbstferienwoche. Untergebracht sind wir in Haus Noah. Gemeindehaus hatten wir alle viel Spaß beim Musikhören und lautstark Mitsingen. Montag, 17. Oktober – Sonntag, 23. Oktober. Auf hoffentlich ein nächstes Jahr! Wir bitten um Anmeldung in der Woche vom 17.–21. Januar 2022 im Gemeindebüro. Streichelzoogehege im Serengetipark Larissa und Greta 16 17
Kinderseite Kinderseite Rätselecke (Grafik: gemeindebrief.de/ Lindenberg) Ein „Zuhause“ war der Stall, in dem Jesus geboren Kinder aus Hastedt wurde, nicht. Und die drei Weisen Mein Vorname ist: Tamino aus dem Morgen- land hatten einen So alt bin ich: 7 Jahre langen Weg zu Ich gehe in die: Schule Stader dem Stall. Kannst du ihnen den Weg Straße , lila 1/2 zeigen? Wenn ich aus dem Fenster schaue, (Lösung auf S. 33) sehe ich: Unseren Kaninchenstall mit Socke und Karotte Das würde ich dir zeigen, wenn du mich besuchen würdest: Meine Base aus Lego mit meinem Gebauten Glücklich macht mich: (Foto: Katrin Servet-Leidig) Mit meinem Buchtipp Bruder Lego spielen Lotte und die Oma-Tage. Vorlesegeschichten von Miriam Zedelius Ich ärgere mich: Kein Verlag Hummelbuch (ISBN 978-3-7478-0001-0), auszulei- Fernsehen und hen in der Bremer Stadtbibliothek Süßigkeitenver- Zum Thema „Zuhause“ habe ich lange in der Stadtbiblio- bot thek gesucht, bis mir das Buch Lotte und die Oma-Tage. über den Weg gelaufen ist. Als ich darin gelesen habe, ist Dieses Ereignis in der mir Folgendes aufgefallen: Ein Zuhause muss nicht immer Welt hat mich beschäftigt: ein Ort, ein Haus, eine Wohnung oder ein Raum sein. Zu- Corona hause kann auch sein, wenn mir ein Mensch jeden Mon- tag einen festen Platz in seinem Leben gibt und in dieser Das würde ich meinen Zeit nur für mich da ist – wie Lottes Oma. Oder wenn sich Eltern gerne beibringen: dieser Mensch meine Freude und Traurigkeit anhört. Oder Lego spielen mir zeigt, wie bunt und vielfältig das Leben außerhalb meiner kleinen Welt ist. Und wenn er mir dabei die Dinge des Lebens so erklärt, dass ich sie verstehen kann. Ja, das ist auch ein Zuhause. Und darum empfehle ich dieses Buch so gerne weiter! Ich habe es mit viel Freude gelesen und wünsche Euch eine ebenso gute Zeit damit. Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen Christine Bongartz 18 19
Seniorinnen und Senioren Seniorinnen und Senioren Seniorenfreizeit Langeoog 2021 Seniorengeburtstage (Fotos: Horst Schnakenberg) Auf Langeoog, da ist es Brauch: Wir gratulieren allen Seniorinnen und Senioren zum Geburtstag und laden alle, die 70 Jahre und man geht zu Fuß und radelt auch. älter werden, herzlich zur Nachfeier ihres Ehrentages ein: Gemeinschaft ist dort angesagt November - und Dezember-Geburtstage: (Foto: gemeindebrief.de/Lotz) in „Meedland“, das ist sehr gefragt. Dienstag, 18. Januar, 15 Uhr Denn dort war es wie immer schön, Januar – und Februar-Geburtstage: das konnt‘ man auch am Wetter seh‘n: Dienstag, 15. März, 15 Uhr zufried‘ne Mienen ohne Frage, das Essen gut fast alle Tage, Senior(inn)engymnastik für Große, Kleine, Alte, Junge gab‘s Luft genug für jede Lunge. Donnerstags, 9.30–10.30 Uhr im Saal Leitung: Christiane Pleines Drum haben wir die Zeit genossen – sie ist wie immer schnell verflossen – mit Spielen, Lesen und Geschichten, Spielenachmittag manch Sonnenuntergänge sichten, z. B. Romme und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht mit Singen, Schnacken, Knabbern, Trinken Jeden 1., 3. und 4. Dienstag im Monat, und nachts erst in die Kissen sinken. 15–17 Uhr im Kaminraum Leitung: Ursel Tietjen Dass alles dies konnte geschehen, war vorher schon vorauszusehen, denn Ingeborg und Horst alleine Senior(inn)enadventsfeiern (mit Einladung) stellten das alles auf die Beine. Dienstag, 7. Dezember, 15–17 Uhr im Saal Dafür bedanken wir uns alle Dienstag, 14. Dezember, 15–17 Uhr im Saal in diesem ganz besond‘ren Falle. Monika Jacobs Senior(inn)enkreis Am 2. Dienstag im Monat, 15–17 Uhr im Saal oder in der Kirche Dienstag, 11. Januar: Schlittenfahren (Kayser, Bongartz) Dienstag, 8. Februar: Wundersame Begebenheiten im Moor (Kayser, Bongartz) Andachten im Seniorenwohnpark „Am Rosenberg“ Dienstag, 21. Dezember, 10 Uhr (Schw. Maria Paula) Dienstag, 18. Januar, 10 Uhr (Pn. Winkler) Dienstag, 15. Februar, 10 Uhr (Schw. Maria Paula) Andachten im Seniorenzentrum „Schöne Flora“ Freitag, 24. Dezember 10 Uhr (Schw. Maria Paula) Donnerstag, 20. Januar, 10 Uhr (Pn. Winkler) Donnerstag, 17. Februar, 10 Uhr (Schw. Maria Paula) Ob die Termine stattfinden können, entnehmen Sie bitten den Aushängen; oder erfragen Sie es Spaziergang zum Wasserturm; Entspannen in Haus Meedland; Spieleabend; Gruppe bei der Kutschfahrt im Gemeindebüro. 20 21
Hastedter Koopration Hastedter Kooperation Auf der Suche nach der „besten Lösung“ A. B.: Und das bedeutet auch, sich von Altem zu H. P.: Und dazu gehört auch, Alternativnutzun- trennen. Das kann manchmal schmerzlich sein. gen zu durchdenken: Was passiert mit dem Ge- Annette Bartels (Auferstehung) und Heiko Panning (Alt-Hastedt) im Gespräch Etwas aufzugeben, empfindet man oft als Ver- meindezentrum, von dem wir uns trennen? über Gemeindeleben an einem Standort lust, selbst wenn man die Entscheidung rational A. B.: Auch das ist natürlich wichtig. Wir haben A. B.: In den letzten Monaten haben wir uns im (2) Standort des Gemeindezentrums in der einfach treffen kann. Diese Gefühle artikulieren also noch viel Arbeit vor uns! Lenkungsausschuss, der sich aus jeweils drei Drakenburger Straße haben wir angefangen zu und darüber zu sprechen zu können, ist wichtig. H. P.: Und wir müssen den Prozess gut kommu- Vorstandsmitgliedern unserer beiden Gemein- skizzieren: Was bedeutet jede der beiden Va- Das zeigt ja auch, dass einem das Bestehende nizieren und begleiten. Er betrifft ja nicht nur den zusammensetzt, mit der Frage über die Zu- rianten konkret, welche Chancen sehen wir je- etwas wert ist. unsere eigenen Gruppen, sondern auch Gast- kunft der beiden Gemeindezentren beschäftigt weils, welche Entscheidungen und Folgen zieht H. P.: Sie sollten nur nicht maßgeblich das Han- gruppen. Und natürlich die haupt- und ehren- Das war anstrengend und auch nicht immer jede nach sich? deln bestimmen. In unserem ergebnisoffenen amtlichen Mitarbeitenden. Gerade der Kreis ganz einfach, aber ich denke, wir sind ein gutes H. P.: Wichtig ist aber, dass das die Gemeinde- Prozess suchen wir die beste Lösung aus heu- der Aktiven identifiziert sich besonders stark; Stück vorangekommen. häuser betrifft, die beiden Kirchen sollen weiter tiger Perspektive wie auch mit Blick auf die zu- vielen anderen im Stadtteil mag die Frage nicht H. P.: Den Konventsmitgliedern haben wir eine genutzt werden! Dafür muss es bei beiden Kir- künftigen Entwicklungen, soweit wir das jetzt so nahegehen. ausführliche Aufstellung unserer Ergebnisse chen die Möglichkeit geben, nach dem Gottes- überblicken können. Gleichzeitig wollen wir die A. B.: Ich denke, dass wir das ganz gut im Blick zukommen lassen, die in den Sitzungen Ende dienst zum Kirchenkaffee zusammenzusitzen. beste Lösung an der zweitbesten messen. haben, wir führen ja auch jetzt schon viele Ge- November diskutiert werden. Können wir die A. B.: Inklusive Kaffeekochen und Sanitäranla- A. B.: Die Entscheidung für einen Standort be- spräche. Das wird sich natürlich noch verstär- Ergebnisse für die Gemeindebriefe hier kurz zu- gen. inhaltet auch, dass dieser Standort unseren ge- ken, wenn die Entscheidung gefallen ist und es sammenfassen? meinsamen Bedürfnissen angepasst wird. Das an die konkrete Detailplanung und Umsetzung H. P.: Die Kirche ist ja eigentlich das Entschei- A. B.: Im Kern haben wir festgestellt, dass es dende. Ich kann mir auf Reisen interessiert finde ich besonders spannend, weil es die Mög- geht. Aber durch die langsame Annäherung der sinnvoll ist, das Gemeindeleben beider Ge- Kirchen anschauen, aber die eigene Kirche ist lichkeit gibt, nochmal genau zu durchdenken, beiden Gemeinden in den letzten Jahren haben meinden an einem Standort zu konzentrieren eben aufgrund der oftmals prägenden Erinne- was wir eigentlich möchten und brauchen. Da wir eine gute, tragfähige Grundlage. und das Gemeindezentrum am anderen Stand- rungen etwas Besonderes. Die Bindung an das kann mal ein bisschen kreativer denken. H. P.: Wir merken ja auch, wie gut schon für uns ort aufzugeben. Die Gemeindehäuser sind für Gemeindehaus ist in der Regel nicht so tief ver- H. P.: Genau diese Freiheit sollten wir uns neh- zwei die Gespräche sind und wie viel Kraft und Gemeinden gebaut worden, die mal fünfmal wurzelt. men und einmal losgelöst von den gegebenen Vertrauen wir daraus schöpfen. Gerade dieser so groß waren, sie passen nicht mehr. Diese Rahmenbedingungen in einem sogenannten ungezwungene Austausch ist wichtig. A. B.: Wichtig sind uns ja die Menschen; und beiden Varianten (1) Standort des Gemeinde- „Brainstorming“ Ideen entwickeln. Und zwar die Gemeinschaft gibt es weiterhin, sie wird A. B.: Dazu trägt natürlich auch das Setting zentrums in der Bennigs- sowohl für den zukünftigen Standort des Ge- sogar größer. Wir haben schon häufiger festge- bei. Wir treffen uns abwechselnd in beiden enstraße oder meindezentrums als auch für das, was an dem stellt, dass unsere Kooperation vor allem eine Gemeinden und erfreuen uns an dem, was wir Bereicherung ist. anderen Standort verbleibt. beide wertschätzen. H. P.: Ja, wir wollen den Menschen Räume an- A. B.: Ja, der Prozess ist noch ziemlich am An- H. P.: Ja – bei aller Bedeutung, die mit der Frage bieten, in denen sie sich wohlfühlen und fang. Nach den Kirchenvorständen informieren nach einem gemeineinsamen Gemeindezen- in denen sie Gemeinschaft erleben. wir jetzt erst mal die Konvente, nehmen Impul- trum verbunden ist, tut es unserer Verständi- se und Fragen auf. A. B.: Bei unserem Blick auf die Stand- gung sicher gut, wenn wir bei unseren Gesprä- orten ist klar geworden, dass beide H. P.: Da haben wir selbst schon gemerkt, dass chen auch ein wenig für unser beider leibliches prinzipiell geeignet sind, dass aber kei- es noch einiges zu klären gibt, z.B. was bedeu- Wohl sorgen. Vielleicht trägt unser Austausch ja ner von ihnen perfekt ist, so wie er jetzt tet der Denkmalschutz für die Alt-Hastedter auch dazu bei, dass sich die Gemeinden näher ist. Kirche und die Kirche und das Gemeindezent- kommen. Auch dadurch schaffen wir Gemein- rum der Auferstehungsgemeinde konkret: Was schaft und einen Geist, der nicht von Gebäuden H. P.: Es wird sich also für beide Ge- dürfte man baulich verändern, was nicht? meinden viel verändern, wir wollen abhängt. Die Zuversicht ist bei mir eindeutig ja auch etwas Neues, Gemeinsa- A. B. Und wir müssen die Argumente bewerten größer als die Zweifel. Wir werden eine gute mes schaffen. und dann die nächsten Schritte planen. „beste Lösung“ finden! 22 23
Hastedter Kooperation Hastedter Kooperation Kirchenmusik Am 2. Oktober machte sich eine mutige Gruppe (Fotos: Susanne Kayser) aus 22 Konfirmanden*innen und ehemaligen Sonntag, 12. Dezember, 17.00 Uhr, in der Auferstehungsgemeinde Konfirmand*innen auf den Weg in den Hoch- Konzert am 3. Advent seilgarten Lesum. Sie hatten keine Ahnung, was „Es ist ein Ros entsprungen“ sie erwarten würde. Los ging es mit einem kur- Advents- und Weihnachtsmusik zum Zuhören und Mitsingen zen Kennlernen auf dem Gemeindeparkplatz Orgel: Martin Weber der Auferstehungsgemeinde, wo sich die unter- Hastedter Kantorei, Flötenensemble und Posaunenchor schiedlichen Altersgruppen mit einer Namens- Leitung: Ruth Drefahl runde vorstellten. Mit der Bahn ging es dann von der Malerstraße aus zum Hauptbahnhof. Sonntag, 23. Januar, 17.00 Uhr, Alt-Hastedter Kirche Von Gleis 5 ging es mit dem Zug weiter nach Le- (Foto: Anneke Brose) Orgelmusik aus dem spanischem „Siglo de Oro“ sum. Nach einem kurzen Spaziergang erreich- Orgel: Anneke Brose ten wir den Seilgarten, wo wir bereits freudig erwartet wurden. Nach einer kleinen Einfüh- In dem abwechslungsreichen Programm wird spanische Or- rung ging es auch schon los mit dem ersten Par- gelmusik aus der Renaissance- und Barockzeit zu hören sein. kour. Hier ging es um Teamgeist und Gruppen- Diese Epoche wurde in Spanien auch als „Siglo de Oro“ oder dynamik: Während die Hälfte der Gruppe auf „Goldenes Zeitalter“ bezeichnet. Es werden Werke von Anto- dem wackeligen Stahlseil versuchte, zusammen nio de Cabezón, Francisco Correa de Arauxo, Juan Cabanilles bis zum Ende zu gelangen, hatten die anderen und weiteren Komponisten erklingen. Spanische Orgelmusik die Aufgabe, die auf dem Seil stehenden Per- ist lebendig und von Rhythmik geprägt. Viele Stücke sind von sonen zu sichern. Nach gelungenem Durchlauf Tanzmusik beeinflusst und in den sogenannten „Batallas“ wer- wurden die Gruppen getauscht. den die Trompetenstimmen der Orgel in ihrer vollen Klang- pracht zu Gehör gebracht. Nach einer Pause zur Stärkung und Entspan- nung ging es auch schon weiter zum zweiten Ruth Drefahl Element: das berühmt-berüchtigte Y in 8 m Höhe. Dies war für die meisten Zweierteams zwar eine Herausforderung, welche aber mit Konfi-Ausflug in den Seilgarten Bravour gemeistert wurde. Keiner brauchte sich zu fürchten, da er immer von sechs ande- ren Gruppenmitgliedern gesichert wurde. Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter zum dritten und letzten Element: die Riesen- schaukel. Hier konnte sich jeder aussuchen, aus welcher Höhe er das Zugseil lösen mochte, um dann mit Schwung über einen Ilex zu fliegen. Bei dieser Aufgabe waren alle beteiligt, da jeder mit anfassen musste, um die gesicherte Person nach oben zu ziehen. Leider war die Zeit viel zu schnell vorbei, allen hat es viel Spaß gemacht, und wir würden uns über einen weiteren Ausflug freuen! Hier die ganze Truppe, rechts ein Duo Greta und Larissa 24 25
Hastedter Kooperation Hastedter Kooperation „Kirche leuchtet“ – Impressionen vom 30. Oktober Von neuen Kindern, Lollitests und Laterneleuchten (Foto: Anne Ehling) (Fotos: Bild 4 Monika Jacobs, alle anderen Matthias Holthaus) Die selbstgebastelten Laternen zieren die Kita Das neue Kitajahr hat begonnen! Und mit ihm war, dass die Lollis doch eher wie normale Ab- haben insgesamt 30 neue Kinder bei uns ihre strichstäbchen aussahen, aber laut der Kinder Kita- oder Krippenzeit gestartet. Da gab es in gab es unterschiedliche, phantasievolle Ge- der Eingewöhnung viele gespannte Kinder und schmackrichtungen wie Erdbeereis oder auch erwartungsvolle Eltern sowie gelegentlich auch mal Schnitzel. ein paar Tränen bei der Verabschiedung, aber Seit ein paar Tagen hat nun der Herbst Einzug vor allem viel Lust und Laune auf neue Freund- in die Gruppen gehalten. Neben gebastelten schaften und eine tolle Zeit. Drachen, Kastanien oder buntem Laub hängen In den ersten Wochen wurden in den Gruppen selbstgebastelte Laternen in den Räumen und zudem Lolli-PCR-Tests mit den Kindern durch- warten darauf, beim Laternelaufen mit Licht er- geführt. Natürlich nur mit denjenigen, die zum füllt zu werden. Leider kann es wieder kein gro- einen wollten und zum anderen von ihren El- ßes, gemeinsames Laternefest aller Kita-Kinder tern die Erlaubnis dazu hatten. Diese Tests wur- mit ihren Familien geben, sondern nur ein klei- den gruppenweise gemacht und hätten mögli- neres in den Kohorten. Aber nichtsdestotrotz che Covid-19-Infektionen aufgedeckt. Gut war, ist die Vorfreude darauf sehr groß. dass wir – mal nach kurzer oder auch mal etwas Mit herzlichen Grüßen aus der Kita längerer Wartezeit – immer negative Ergebnis- Heike Theile und Anne Ehling se in unserer Kita hatten. Etwas enttäuschend Tag der offenen Tür in der Kita Die Alt-Hastedter Kirche erstrahlte in unterschiedlichen Farben, die Auferstehungskirche wurde von vielen klei- am 14. Januar 2022 nen Lichtern in sanftes Licht getaucht. Beim gemeinsamen Singen mit dem Posaunenchor auf dem Schoster- Genauere Informationen werden über die Homepage und Aushänge bekanntgegeben. boorn klang der Abend aus. 26 27
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