Ausgabe für Dezember 2022 und Januar 2023 Evangelische Paul-Schneider-Gemeinde

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Ausgabe für Dezember 2022 und Januar 2023 Evangelische Paul-Schneider-Gemeinde
Ausgabe für Dezember 2022 und Januar 2023

                            Evangelische Paul-Schneider-Gemeinde
shutterstock©Redfox1980

                                                                      1
Ausgabe für Dezember 2022 und Januar 2023 Evangelische Paul-Schneider-Gemeinde
Andacht

WILLKOMMEN
                                                                                                                                                                                  Rot-weiße Freude
Am 1. Advent beginnt das Kirchenjahr, am 1. Januar                                       auf unsere lebendige Gemeinde hinweisen, in der
das Kalenderjahr. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber                                         viele beteiligt sind, und zum Mitmachen einladen.
inne…“ dichtete Hermann Hesse. In diesen un-                                             Gerade in der dunkleren Winterzeit wolle wir
ruhigen Zeiten beschweren uns Ängste, wenn                                               zusammenhalten – das wärmt und macht hell.
wir an den Anfang denken. Die können wir auch
hier in der BRÜCKE nicht übergehen, sondern da-                                                                                                Ihre BRÜCKE-Redaktion              Wenn ich mich Mitte Oktober an den Schreibtisch         Man erzählte sich viele Legenden über ihn. Zum Bei-
gegen anschreiben. Wir wollen Mut machen und                                                                                                                                      setze, um die Weihnachtsandacht für die BRÜCKE zu       spiel, dass er einer verarmten Familie heimlich Ge-
                                                                                                                                                                                  schreiben, komme ich mir vor wie ein Schoko-Niko-       schenke durch das Fenster warf und so den Töchtern
                                                                                                                                                                                  laus im REWE-Regal: aus der Zeit gefallen! Nun neh-     eine gute Heirat ermöglichte. Ja, diese Geschichte
                                                                                                                                                                                  me ich es heute positiv und mache mir ein paar Ge-      war der Ursprung des Geschenkefestes.
                                                                                                                                                                                  danken über den frühen Festtagsboten in Rot-Weiß.
                                                                                                                                                                                                                                          Ich persönlich bin es von Kindheit an gewohnt, zwei-
                                                                                                                                                                                  Wussten Sie das? Bis zur Reformation war der            mal Geschenke zu bekommen – und zu verteilen. Am
                Zum Nachdenken                                                                                                                                                    Nikolaustag Anlass für – natürlich sehr beschei-        Vorabend des Nikolaustages fülle ich bis heute be-

                Gedanken zur Jahreslosung 2023 ............................................................................................ 4                                     dene – Geschenke, nicht aber das Weihnachtsfest.        reit gestellte Schuhe und Teller. Und vor Weihnach-
                                                                                                                                                                                  Martin Luther fand es unpassend, dass der Heilige       ten backe ich Plätzchen und verschnüre liebevoll Ge-
                In der Minderheit ...................................................................................................................... 5
                                                                                                                                                                                  dem himmlischen Kind den Rang ablaufe und er-           schenkepäckchen. Das lasse ich mir nicht nehmen
                Hoffnung auf Neubeginn ........................................................................................................... 6                              klärte Weihnachten zum Fest der Liebe und der Ge-       und nicht ausreden von Sparsamkeitsaposteln.
                Gewöhnt an den gedeckten Tisch .......................................................................................... 7                                       schenke. Der Brauch setzte sich durch, aber nicht
                                                                                                                                                                                                                                          Die tiefste Botschaft des Weihnachtsfestes ist für
                                                                                                                                                                                  überall und auch nicht ganz. Die Geschenke brachte
                Wärme und Licht ....................................................................................................................... 8                                                                                 mich das Geschenk, das Gott selbst uns macht. Er
                                                                                                                                                                                  nun am 25. Dezember – Santa Claus! In vielen Län-
                                                                                                                                                                                                                                          zeigt uns seine Liebe in Jesus und kommt als Kind in
                Neujahr – 1. januar .................................................................................................................... 9                        dern Europas und Amerikas. Volksfrömmigkeit ist
                                                                                                                                                                                                                                          diese arme Welt. Ich finde, das ist Grund genug, die
                Frieden muss werden! ............................................................................................................. 10                             eben hartnäckiger als Theologie.
                                                                                                                                                                                                                                          Spuren dieser Liebe unter uns doppelt nachzuzeich-
                Aus dem Bevollmächtigtenausschuss                                                                                                                                 Und dann kam Coca-Cola. 1931 kreierte der Konzern –     nen durch Geschenke am 6. und am 24. Dezember.
                Ein Herz für die Ökumene .................................................................................................................. 11                    angeblich nach alten Vorbildern aus Südthüringen –      Und gerne auch zwischendurch mit einem Schoko-
                                                                                                                                                                                  den rundlichen alten Herrn mit langem weißem            ladenkerl in Rot-Weiß.
                Prioritätenwechsel
                                                                                                                                                                                  Rauschebart und rot-weißem Pelz. Im Englischen
                Innenrenovierung ausgesetzt ........................................................................................................... 12                        heißt er bis heute Santa Claus, im Deutschen wahl-
                                                                                                                                                                                  weise Weihnachtsmann. Und mit seinem Rentier-           Eine fröhliche Vorweihnachtszeit und ein herrliches
                Wärme – aber richtig ........................................................................................................................... 12
                                                                                                                                                                                  schlitten hat er auch noch etwas vom russischen         Fest wünscht Ihnen
                Neue Impulse für die Ökumene .................................................................................................... 13
                                                                                                                                                                                  Väterchen-Frost. In Schokolade ist er von Oktober bis   Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel
                Gemeindeleben
                                                                                                                                                                                  Januar greifbar und hält sich an gar keinen christ-
                Jahresrückblick – Das Jahr 2022 in Bildern ...................................................................... 14 - 15                                         lichen Festtagskalender mehr.
                Kirche lokal & global                                                                                                                                             Im REWE-Regal gibt es mittlerweile auch eine Trans-
                Netz zum Menschenfischen ................................................................................................... 16                                   fair-Edition mit Bischofsmütze und -stab. Da feiert
                Bücherei                                                                                                                                                          der Heilige sein Comeback. Kirchengeschichtlich war
                                                                                                                                                                                  Nikolaus Bischof von Myra im 4. Jahrhundert. Im Volk
                Buchvorstellungen ………………………………………………………..………...........................……...... 18 - 19
                                                                                                                                                                                  war er tatsächlich populärer als Jesus selbst. Er war
                Informationen ……………………..................................................................................................... 17, 20 - 23                           bekannt für seine besondere Nähe zu den Armen.
                Termine .................................................................................................................................................... 24

 2                                                                                                                                                                                                                                                                                         3
Zum Nachdenken                                                                                                                                                                                 Zum Nachdenken

                                                                                                                      In der Minderheit
                                                                                                                      Mit Selbstbewusstsein für die Botschaft Jesu eintreten

                                                                                                                      Das ZDF meldete es schon im Frühjahr: In Deutschland            Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen oder Weihnachten
                                                                                                                      sind Christen insgesamt in der Minderheit, im Osten auf-        – wo hätten die übrigen 96,3 Prozent noch Berührungs-
                                                                                                                      grund der deutschen Geschichte deutlicher, im Westen            punkte zu „ihrer“ Kirche, für die sie immerhin noch brav
                                                                                                                      noch nicht ganz. Das war vorauszusehen. Mehr alte Chris-        Kirchensteuer zahlen? Traditionen sind abgebrochen oder
                                                                                                                      ten sterben als junge geboren werden. Auch werden die           einfach immer mehr abgebröckelt. In welchen Familien
                                                                                                                      jetzt Geborenen nicht mehr getauft, so wie das in früheren      wird ein Tischgebet gesprochen oder das Gute-Nacht-
                                                                                                                      Zeiten selbstverständlich schien. Es treten mehr aus als        Gebet mit den Kindern? „Müde bin ich, geh zur Ruh...“
                                                                                                                      ein. Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten.
                                                                                                                                                                                      Kirche wirkt altmodisch und unerkennbar, intolerant,
                                                                                                                      Das war schon öfter Thema hier in der BRÜCKE. Es ist            antwortet nicht auf aktuelle Lebensfragen. So wird kri-
                                                                                                                      auch Dauerthema in beiden Volkskirchen. Markus Beile,           tisiert, eigentlich zu Unrecht. Die Volkskirchen bemühen
                                                                                                                      Theologe, schrieb 2021 das Buch „Erneuern oder Unter-           sich wirklich sehr darum, diese Vorurteile zu widerlegen.
                                                                                                                      gehen – Evangelische Kirchen vor der Entscheidung“.             Sie erproben neue Gottesdienstformen, nutzen moderne
                                                                                                                      Darin analysiert er die Veränderungen in der Gesell-            Medien, bieten Veranstaltungen verschiedenster Art an.
                                                                                                                      schaft durch Technisierung, Ökonomisierung, Globalisie-         Doch dann kommt die Missbrauchs-Debatte, und nun
                                                                                                                      rung, Pluralisierung. Das liest sich kompliziert. Einfacher     stehen alle unter Generalverdacht, so als ob dies ein rein
                                                                                                                      formuliert hieße das vielleicht so: Wir verlassen uns auf       kirchliches Problem wäre. Auch die dunklen Schatten der

Gedanken zur Jahreslosung 2023                                                                                        immer neue Erfindungen, bewerten vieles nach seinem
                                                                                                                      finanziellen Wert, sind über den ganzen Erdball mitein-
                                                                                                                                                                                      Vergangenheit wie Kreuzzüge oder Inquisition bleiben.

                                                                                                                                                                                      „Ecclesia semper reformanda“ - Kirche muss immer wie-
                                                                                                                      ander verbunden und vor allem: Jeder ist seines Glückes
Meine ersten Gedanken zur Jahreslosung: „Ich bin ge-        geliebtes Kind, seine Tochter, sein Sohn.“ Mich lässt                                                                     der erneuert werden. Dieser alte Satz, während der Refor-
                                                                                                                      Schmied. Da wird Kirche nicht mehr gebraucht. Wirklich
tauft. Ich bin Gottes Kind. Gott sieht mich. Er will eine   das aufatmen, durchatmen und immer wieder neu an-                                                                         mation und auch später immer wieder gerne benutzt, trifft
                                                                                                                      nicht?
Beziehung zu mir haben. Es gibt eine Beziehung zwi-         fangen. Ach ja, wie oft schon habe ich mich verrannt,                                                                     natürlich weiter zu.
schen mir und Gott. Der liebevolle Blick Gottes erhellt     weil ich dachte: keiner nimmt mich richtig wahr! Und      In Diskussionen im Familienkreis sagen Kinder und Enkel,
                                                                                                                                                                                      Die Kern-Botschaft der Bibel muss in die heutige Welt
meine Welt. Inmitten von Problemen und in dunklen           doch - Gott sieht mich! In seiner liebevollen Gegenwart   dass sie auch ohne Kirche verantwortungsvoll leben und
                                                                                                                                                                                      übersetzt und durch konkrete Handlungen getragen wer-
Momenten hält er zu mir.“                                   komme ich zur Ruhe. Ich tanke neue Kraft und Türen        ethische Grundsätze beachten. Unbestreitbar ist das En-
                                                                                                                                                                                      den: Jesus predigte das Reich Gottes, eine Welt des Heils
                                                            öffnen sich.                                              gagement von „Fridays for Future“ oder „Greenpeace“ zur
Ein Blick in die Bibel verrät mir, dass dies auch die Er-                                                                                                                             und des Friedens, in der niemand verloren geht, sondern
                                                                                                                      Bewahrung der Schöpfung deutlich entschiedener als das
fahrung von Gottes rettender Gegenwart ist, die die    Wenn Gott mich sieht, erfüllt mich sein Segen. Der                                                                             in Gottes Geborgenheit leben kann.
                                                                                                                      der Kirchen, in denen Kompromisse akzeptiert werden,
Magd Hagar auf ihrer Flucht wahrnimmt. Damals wie      aaronitische Segen, mit dem die meisten Gottes-                um ja keine Mitglieder vor den Kopf zu stoßen. Die Welt-        Wie das vermittelt werden kann, dazu wird es immer wie-
heute erleben Menschen diese heilmachende und ver-     dienste enden, erinnert mich an Gottes Blick auf mein          hungerhilfe leistet sicher ebenso viel Gutes wie Brot für die   der neue Ansätze und Versuche geben. Wahrscheinlich
ändernde Gegenwart Gottes. Gott wendet sich jeden      Leben: „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr          Welt und Misereor. Das Diakonische Werk und die kreuz-          geht es nur durch überzeugendes Auftreten und konse-
Tag meines Lebens an mich.                             lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnä-        nacher diakonie sind längst Dienstleistungsunternehmen          quentes Handeln. Allen wohl und niemand weh – das geht
                                                       dig; der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe         neben anderen. Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft         nicht mehr. Kirche in der Minderheit muss das Selbstbe-
In Jesus Christus ist Gott selbst Mensch geworden, um
                                                       dir Frieden.“ 4. Mose 6, 24-26                                 werden nach und nach an die Kommunen abgegeben.                 wusstsein entwickeln, dass es sich lohnt, für Jesu Botschaft
bei mir zu sein und mich für das Leben zu stärken. Da-
für steht Christus ein und das trägt mich. Seine Bot- Ich wünsche den Leserinnen und Lesern der Brücke ein            Wozu brauchen wir also noch Kirchen?                            einzutreten. Nur so kann man der Wehmut über den Ver-
schaft: „Jeder Mensch wird von Gott freundlich an- gesegnetes Neues Jahr.                                                                                                             lust der Mehrheit begegnen.
                                                                                                                      3,7 Prozent der eingetragenen Evangelischen kommen
gesehen und wertgeschätzt. Jede und jeder ist Gottes                                    Pfarrer Ralf Anacker          noch zum Gottesdienst. Hätten wir nicht Beerdigungen,                                                         Werner Bohn

 4                                                                                                                                                                                                                                             5
Zum Nachdenken

Hoffnung auf Neubeginn                                                                                                                  Gewöhnt an den gedeckten Tisch
Weihnachtsgedanken neu beflügeln                                                                                                        Unruhige Zeiten zwingen zum Umdenken
                                                                                                                                        Schlägt man die Zeitung auf, schaltet man Radio oder      ein paar kleinen Aufregungen zwischendurch abgese-
                                                                                                                                        Fernseher ein, schaut man ins Internet – überall prallt   hen. Im Vergleich zu vergangenen Zeiten leben wir im
                                                                                                                                        man frontal auf erschreckende Meldungen: Krieg in         Schlaraffenland. Nicht alle, doch sehr viele.
                                                                                                                                        der Ukraine („nebenbei“ auch im Jemen, Afghanis-
                                                                                                                                                                                                Dieser schier paradiesische Zustand wurde so selbst-
                                                                                                                                        tan, Irak, Äthiopien, Myanmar, Somalia, im Kongo…),
                                                                                                                                                                                                verständlich, dass die Dankbarkeit dafür in Vergessen-
                                                                                                                                        Corona, Gas-Knappheit, Inflation, Armut, Hunger,

                                                                                                                  gemeindebrief ©Lotz
                                                                                                                                                                                                heit zu geraten scheint. Ein kleines Zeichen dafür war
                                                                                                                                        Flüchtlinge, Klimawandel, Radikalisierung... Es hört
                                                                                                                                                                                                zum Beispiel der mickrige Gottesdienstbesuch am Ern-
                                                                                                                                        anscheinend gar nicht mehr auf. Stattdessen kommen
                                                                                                                                                                                                tedanktag. Früher war da die Kirche voll! Man hat sich
                                                                                                                                        neue Horrormeldungen hinzu. Das Angst-Barometer
                                                                                                                                                                                                an den gut gedeckten Tisch gewöhnt. Da muss man
                                                                                                                                        steigt.
                                                                                                                                                                                                nicht mehr bitten und danken. Werden Kinder noch
Alle Jahre wieder und doch jedes Mal anders. Auch         den, was sie brauchen oder worauf sie verzichten kön-                         Dabei geht es uns hier im beschaulichen Nahetal doch dazu ermahnt? Wenn schon einmal etwas fehlen soll-
in diesem Jahr werden wir wieder Weihnachten fei-         nen. Zugunsten der Ärmeren, der Umwelt, der eigenen                           eigentlich ganz gut. Die Sommer-Trockenheit wurde te, dann ist da immer noch Papa und Mama Staat, die
ern, doch wahrscheinlich nicht so unbeschwert wie in      Gesundheit und der anderer, zur Eindämmung des                                im Herbstregen vergessen, das Gas fließt noch zuver- helfen sollen. Notfalls auch die Tafel.
vergangenen Jahren. Multiple Gefahren nennen es           Klimawandels und vielem mehr.                                                 lässig in die Heizungen, Benzin und Heizöl sind gera-
                                                                                                                                                                                                Diese Zeiten sind offensichtlich vorbei. Der Gürtel
die Politiker, wenn sie von den vielfältigen Problemen                                                                                  de noch erschwinglich, in den Supermärkten sind die
                                                          Advent und Weihnachten ist eine gute Zeit zum Nach-                                                                                   braucht zwei Löcher mehr. Er muss enger geschnallt
reden, die uns gerade einholen und verunsichern.                                                                                        Regale voll. Klar, wir merken die steigenden Preise
                                                          denken, zum Zusammensitzen und Austausch, für neue                                                                                    werden. In jeder Beziehung. Wir merken schmerzlich,
                                                                                                                                        bei den Lebensmitteln, registrieren Liefer-Engpässe
Irgendwie war uns doch allen klar, dass ein „immer        Ideen und zum Pläne machen, wie es im neuen Jahr                                                                                      dass wir über unser vernünftigen Verhältnisse gelebt
                                                                                                                                        und drohende Betriebsschließungen. Doch wir können
mehr, immer besser“ ein „immer weiter so“ nicht funk-     weitergehen kann. Lasst uns den Weihnachtsgedanken                                                                                    haben. Gewissheiten bröckeln: Einst billige Energie-
                                                                                                                                        warm duschen, Weihnachtslichter einschalten, Lebku-
tionieren kann. In den letzten Jahrzehnten hat ein vor-   wieder neu beflügeln und achtsamer mit allem und al-                                                                                  Lieferungen werden knapp und teuer, Gesundheits-
                                                                                                                                        chen und Fleischwurst kaufen, neue Winterschuhe und
weihnachtlicher Kaufrausch eingesetzt. Die Geschenke      len umgehen.                                                                                                                          und Sozialsysteme sind nicht mehr für alle erreichbar,
                                                                                                                                        frische Brötchen. Noch geht es uns gut. Zu gut?
werden größer und teurer, die Dekoration überbor-                                                                                                                                               populistische und radikale Parolen machen sich breit,
                                                        Ein Teil meines Rituals in der Vorweihnachtszeit ist
dend, die Weihnachtsbeleuchtung wird immer mehr                                                                                         Typisch dafür ist vielleicht das Massenverhalten dieses die Erde bekommt Fieber. Im Nachhinein begreifen wir
                                                        mein über Jahre gesammelter, liebgewonnener Weih-
und bunter. Manche Menschen flüchten in diverse Ur-                                                                                     Sommers: Kurzerhand wurde die Corona-Pandemie als schmerzlich, dass wir alle so viel falsch gemacht haben.
                                                        nachtsschmuck: teils selbst gekauft, teils geschenkt                            nicht mehr existent erklärt. Verbote und Masken fielen.
laubsländer, mit und ohne Weihnachten. Andere blei-                                                                                                                                             Was sollen wir nun tun? Den Kopf in den Sand ste-
                                                        bekommen, Selbstgemachtes, „Erbstücke“. Er ist bunt                             Allenthalben gab es jede Menge Großveranstaltungen.
ben zu Hause, manche alleine, manche mit viel Trubel,                                                                                                                                           cken? Resignieren? Wüten und dreinschlagen? Nein,
                                                        zusammengewürfelt, wahrscheinlich nicht jedermanns                              Konzerthallen und Fußballstadien waren proppenvoll,
manche traurig und manche in ruhiger Besinnlichkeit.                                                                                                                                            das würde alles nur verschlimmern. Max Frisch wird
                                                        Sache und trotzdem - fast jedes Stückchen hat eine Ge-                          auch die Urlaubsflieger in die Türkei. Tanz auf dem
                                                                                                                                                                                                dieses Zitat zugeschrieben: „Krise kann ein produkti-
Bei allen Unterschieden ist uns jedoch bewusst, dass schichte und ich freue mich schon beim Auspacken im-                               Vulkan? Das Resultat kam mit dem Herbst. Intensiv-
                                                                                                                                                                                                ver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack
wir in einem der wohlhabendsten Länder der Welt le- mer wieder über diese Schätze.                                                      Stationen füllen sich. Und Long-Covid belastet viele.
                                                                                                                                                                                                der Katastrophe nehmen.“
ben und es uns im Vergleich zu anderen gutgeht. Ein
                                                        Im neuen Jahr werden noch mehr Schwierigkeiten                                  Meine Generation hat sich daran gewöhnt, dass es uns
Gedanke an die Menschen, zum Beispiel in der Ukrai-                                                                                                                                             Ich halte dies für die einzige vernünftige Möglichkeit:
                                                        auf uns zukommen, doch wir sollten uns nicht von je-                            immer besser geht. Wir erzählen unseren Kindern und
ne und anderen Kriegs- und Hungergebieten, die kein                                                                                                                                             Wir alle müssen freiwillig zurückstecken, verzichten
                                                        dem Schreckensszenario, das theoretisch sein könnte,                            Enkeln gerne davon, wie einfach wir doch in unserer
Wasser, kein Essen, keine Wärme oder Licht, über-                                                                                                                                               lernen, bescheidener leben und vor allem mehr auf-
                                                        in Panik versetzen lassen. Niemand kann die Zukunft                             Kindheit und Jugend gelebt haben: ohne Badezimmer
haupt kein Zuhause haben, sollte uns unsere Situation                                                                                                                                           einander achten. Es gilt mit dem zufrieden zu sein,
                                                        voraussehen und was wären wir ganz ohne Gott-                                   und Zentralheizung, ohne Farbfernseher und Telefon,
mit anderen Augen sehen lassen. Wie oft verlieren wir                                                                                                                                           was noch möglich ist, zufrieden mit ganz elementa-
                                                        vertrauen? Weihnachten ist auch ein Zeichen für Hoff-                           ohne Handy und MacDonalds. Bei uns ging es immer
uns im Klein-Klein der Unwichtigkeiten?                                                                                                                                                         ren Dingen. Den Firlefanz brauchen wir doch nicht.
                                                        nung und Neubeginn. Tragen wir dazu bei was immer                               aufwärts, daran waren wir gewöhnt. Immer wieder
                                                                                                                                                                                                Auch Dankbarkeit sollten wir uns wieder antrainieren.
Für Jüngere ist ein Verzicht einschneidender als für wir können. Ich wünsche allen unseren Lesern und                                   konnte etwas Neues angeschafft werden, gab es in-
                                                                                                                                                                                                Dankbarkeit für das, was uns bleibt.
Ältere, die erfahren haben, dass das gute Leben auch Leserinnen ein frohes und gesundes Weihnachtsfest                                  teressante Erfindungen, stiegen die Einkünfte, konn-
mit etwas weniger Annehmlichkeiten funktioniert. Die und ein gutes Neues Jahr.                                                          te man sich etwas Neues leisten. Kindern und Enkeln                                               Werner Bohn
meisten von uns haben die Freiheit, selbst zu entschei-                                                                                 waren Wohlstand und Frieden selbstverständlich, von
                                                                                            Brigitte Schneider

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Zum Nachdenken                                                                                                                                                                                Zum Nachdenken

 Wärme und Licht
 Was wir wirklich brauchen

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann        beleuchtung wird kritisiert. Oder der horrende Stromver-

                                                                                                                                                Neujahr
zwei, dann drei, dann vier – dann steht das Christkind vor    brauch von Großrechnern. Das ist alles auch zu bedenken,
der Tür.“ Das Sprüchlein kennt wohl jeder. Wir alle sind      doch zu Hause hilft es wenig, wenn Mama eine Lichter-
Lichterglanz zu Advent und Weihnachten gewohnt. Nach          kette aufhängen will, Papa sich weigert und die Kinder
Totensonntag, manchmal auch schon vorher, beginnt es in       meckern.
den Gärten, vor den Häusern, in der Stadt, zu funkeln und
                                                              Da muss man doch einmal grundsätzlich fragen: Brau-
zu glitzern. Jedes Jahr kamen neue Lichter dazu. Dieses
                                                              chen wir die Adventslichter überhaupt? Mein eindeutige
Jahr ist alles anders.
                                                              Antwort: Ja!! Würden wir auf die Lichter in der dunklen
Die Zeiten, in denen elektrischer Strom wie selbstverständ-   Jahreszeit verzichten, dann entstünde ein großer Schaden.
lich aus der Steckdose kam, sind vorbei. Ausgelöst durch      Seit Beginn der Menschwerdung spielen Lichter und Wär-
den Krieg in der Ukraine, der zunehmend auch bei uns mit      me eine elementare Rolle. Erst als unsere Vorfahren in der
der Energie-Waffe ausgetragen wird, ist nun Stromspa-         Steinzeit im Verlauf vieler Jahre lernten, das Feuer zu be-
ren angesagt. Kein Gas aus Russland bedeutet keine Gas-       herrschen und damit ihre Höhlen zu erwärmen und etwas
kraftwerke, die Strom liefern können. Dazu kamen jetzt        zu erhellen, konnten sie sich auf den Weg in die Zivilisation
die Unsicherheiten über französische Atomkraftwerke,          machen. In die Steinzeit zurückfallen würden wir nicht,

                                                                                                                                                                                                 1. Januar
die wir zwar nicht haben wollen, doch deren Strom wir         wenn wir auf die Adventslichter verzichten. Doch uns
gerne annahmen, wenn bei uns die Sonne nicht auf Solar-       würde fehlen, was wir (auch) zum Leben brauchen: Die
paneele scheint oder wenn Windflaute herrscht. Wovor          Wärme und das Licht in der Adventszeit sind unver-
schon lange gewarnt wird: Unsere Versorgung mit elek-         zichtbar. Licht spielt in allen Religionen als Symbol eine
trischem Strom hat viele Lücken, ist nicht so sicher, wie     zentrale Rolle, denn ohne Licht gäbe es kein Leben. 151         Das Christentum stand dem Neujahrsfest lange kritisch gegenüber, weil es mit heidnischen Bräuchen besetzt
lange geglaubt. Dabei brauchen wir den doch dringend,         Stellen in unserer Bibel weisen darauf hin. „Und Gott           war. Erst ab dem 6. Jahrhundert beging man den Jahresanfang zunächst als Buß- und Fastentag. Dabei berief
für Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und …              sprach: Es werde Licht!“ So heißt es ganz am Anfang.            man sich auf den Kirchenvater Augustin: „Jene mögen Neujahrsgeschenke machen, ihr sollt Almosen geben;
Adventslichter.                                                                                                               jene mögen ausgelassene Lieder singen, ihr sollt euch hinziehen lassen zum Wort der Schrift...“ Auch Martin
                                                              Dabei gilt für elektrischen Strom wie für Heizung das
                                                                                                                              Luther wandte sich heftig gegen das Neujahrsfest und warb stattdessen für ein Fest der Nahmensgebung
Das sind doch nur ganz kleine LED-Lämpchen, die brau-         Gleiche: Wir müssen einsehen, dass Energie nicht unend-
                                                                                                                              Jesu (Lukas 2, 21: „Als acht Tage um waren…. gab man ihm den Namen Jesus“).
chen nur wenig Strom, mag man einwenden. Das ist rich-        lich verfügbar und bezahlbar ist. Wir müssen sparen und
tig, doch bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist. Ausge-       uns einschränken. Beleuchtete Rentiere im Garten sind           Heute begrüßt man das neue Jahr vielerorts mit Posaunenchören und Gottesdiensten und lächelt eher über die
rechnet: Die bundesdeutsche Weihnachtsbeleuchtung mit         ebenso verzichtbar wie das Rundumgeglitzer durch die            alten Bräuche: So sollte Freigebigkeit zu Neujahr reichen Geldsegen einbringen. Darum entspricht es nicht nur
rund 20 Milliarden Lichtern verbrauchte 2021 insgesamt        ganze Nacht. Eine Lichterkette mit Zeitschaltuhr reicht.        jüdischer Tradition, Schulden des alten Jahres zu begleichen oder zu erlassen. Wie der Anfang, so das ganze
620 Millionen Kilowattstunden Strom, das ist der Jah-         Im Haus gibt es die leuchtende und sogar wärmende Alter-        Jahr: In diesem Glauben begrüßte man das neue Jahr frisch gewaschen und gekleidet sowie mit vielen guten
resverbrauch einer mittelgroßen Stadt wie zum Beispiel        native: Eine brennende Kerze abends auf dem Tisch oder          Vorsätzen.
Mainz.                                                        am Adventskranz gibt uns das, was wir in der Vorweih-           Dietrich Bonhoeffer vertraute eher auf Gottes Schutz, als er Silvester 1944 im Gefängnis dichtete: „Von guten
                                                              nachtszeit und darüber hinaus brauchen. Advent, Advent,         Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am
Da ist es kein Wunder, dass nun heftig diskutiert wird, wie
                                                              ein Lichtlein brennt..                                          Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag“.
viele Lichtlein noch angeschaltet werden dürfen. Gerne
wird noch ins Feld geführt, wie viel Strom beim Großver-                                                     Werner Bohn      aus
anstaltungen wie bei Bundesligaspielen oder Konzerten                                                                         „Ach! Das kleine Buch vom großen Staunen“ Verlag: Andere Zeiten e.V.
benötigt wird. Auch die reichlich eingeschaltete Straßen-

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Zum Nachdenken                                                                                                                                                     Aus dem Bevollmächtigtenausschuss

Frieden muss werden!                                                                                                       Ein Herz für die Ökumene
Ratlose Kirchen angesichts des Krieges                                                                                     Stammtisch für Austausch und Gemeinschaft

Seit dem 24. Februar dieses Jahres greifen russische Trup- über den russischen Aggressor Putin und seine Entourage
pen die Ukraine an. Seitdem ist dort Krieg. Es gibt tau- ist eindeutig. Doch bei der Frage von Waffenlieferungen
sende Tote und Verletzte, Millionen Flüchtlinge, massive spalten sich die Geister. Das Argument, dass weitere Waf-
Zerstörungen, Angst und Schrecken. Noch explodieren fen nur dazu beitragen, den Krieg zu verlängern und Tod
Bomben und Raketen weit fort von uns, doch wir sind de und Zerstörung zu eskalieren steht gleichberechtigt neben
facto Kriegspartei, unterstützen die Ukraine mit Waffen, dem Recht eines Angegriffenen auf Selbstverteidigung. Es
treffen Russland mit Sanktionen. Dafür dreht Putin, der ist ein klassisches Dilemma.
Angreifer, uns das Gas ab. Das sehen und hören wir täg-
                                                            Meine aktuelle Position: Hört auf mit Waffenlieferungen,
lich in den Nachrichten; der Krieg ist inzwischen auch bei
                                                            setzt alles auf Waffenstillstand und Verhandlungen! Die
uns zum Alltag geworden.
                                                            Folgen der Kriege in Afghanistan, Syrien, in Afrika oder im
In unseren Kirchen bitten wir Gott um Frieden, in unseren Jemen sind offensichtlich: Hunger, Tod und viele Flücht-
Gemeinden unterstützen wir Flüchtlinge aus der Ukrai- linge. Kriege werden selten durch Siege beendet, sondern
ne, wir sammeln Hilfsmittel, überweisen Spendengelder. meistens durch Verhandlungen. Auch wenn Martin Luther
Doch fragt man, was denn zu tun sei, um den Krieg zu be- King als „naiv“ kritisiert wurde, als er gegen den Vietnam-
enden, bekommt man keine eindeutige Antwort. Müssen krieg protestierte – er behielt am Ende recht. Wie Berta
wir die Ukraine weiter mit Waffenlieferungen militärisch von Suttner, die vor über 100 Jahren gefordert hatte „Die
unterstützen oder reichen humanitäre Hilfen? Darauf gibt Waffen nieder!“ Doch ich kann auch verstehen, wenn die
unsere Kirche (so wie die Schwesterkirchen) keine Ant- Verteidigung der Ukraine unterstützt werden soll.
wort. Die einzig richtige Antwort gibt es nämlich nicht.
                                                            Die vorgesehene massive Aufrüstung der Bundeswehr
                                                                                                                               Ein neu gegründeter Ökumene-Stammtisch der Katholischen Pfarrgemeinde St. Willigis Nahe-Glan-Soon
Wir hatten uns doch schon festgelegt: Wir liefern keine für 100 Milliarden Euro sollte einhergehen mit ähnlichen
                                                                                                                                   und der Evangelischen Paul-Schneider-Gemeinde schmiedete Pläne für ökumenische Aktivitäten.
Waffen in Krisengebiete, ja, wir reduzieren die Herstellung Mitteln für die zivile Friedensarbeit. Eine große Gefahr ist
                                                                                                                           Martina Böddingmeier-Hahn, Petra Scheidtweiler, Sandra Sander, Antje Rückert-Neumann, Sabine Hasemann,
von Kriegswaffen in Deutschland radikal. Wir verstärken zurzeit, d i e Russen als unsere Feinde zu brandmarken.
                                                                                                                                Birgit Herrmann, Helga Bohn, Helga Stumpf, Alexandra Picht-Wilms, Ralf Anacker, Silke Bohn-Kistner,
die internationale Friedensarbeit und die Hilfen für not- Es sind nicht die russischen Menschen oder das russische
                                                                                                                           Ulrike Scholtheis-Wenzel, Andrea Coch, Dr. Hartmut Wilms, Dominique Corazolla, Marion Unger (nicht im Bild).
leidende Regionen. Die Bundeswehr wird bei Friedensmis- Volk, die den Krieg führen – es sind Putin und seine Ge-
sionen der UN eingesetzt und zum Katastrophenschutz. folgsleute. Erzfeindschaft wie in alten Zeiten zwischen
                                                                                                                           Einen Neustart für die Ökumene vereinbarte ein          Gebet und in der Hoffnung, Haltung zu zeigen und Zei-
Frieden schaffen ohne Waffen! Schwerter zu Pflugscharen! Deutschland und Frankreich bringt nur neues Unglück. Es
                                                                                                                           Ökumene-Stammtisch, bei dem sich erstmals Vertre-       chen zu setzen.“ Als lockere Zusammenkunft und als
                                                            wird eine Zeit nach dem Krieg geben.
Nach dem Fall der Mauer schien die Friedensdividende                                                                       terinnen und Vertreter der Paul-Schneider-Gemeinde      Plattform für Austausch und wachsende Gemeinschaft
unermesslich. Doch dann kam der Krieg im Kosovo, dann Die Haltung eines Christen kann sich an Jesus selbst orien-          mit Interessierten der Katholischen Pfarrgemeinde       soll der Stammtisch beibehalten werden. Alle Men-
der Irak, Afghanistan und noch mehr, Einsätze der Bun- tieren. Er hat sich eindeutig für die Gewaltlosigkeit aus-          St. Willigis Nahe-Glan-Soon in Staudernheim trafen schen in beiden Gemeinden, deren Herz für die Ökume-
deswehr mit gefallenen Soldaten. Die Pflugscharen wur- gesprochen, doch er musste durch die Passion. Die Ohn-              iehe auch Artikel „Aus dem BVA“ auf Seite 13). In ne schlägt, sind dazu eingeladen.
den zu Schwertern – und wir in den Kirchen waren ratlos. machtserfahrung der brutalen Kreuzigung war allerdings            lockerer Atmosphäre berieten sie über mögliche ge-
                                                                                                                                                                                                  Das nächste Treffen:
Wir, die wir in den 1980-er Jahren gegen die Atomraketen nicht das Ende. Die Gewalt hatte nicht das letzte Wort.           meinsame Aktivitäten.
                                                                                                                                                                                         Dienstag, 24. Januar 2023, 19.30 Uhr.
im Hunsrück demonstrierten, ließen unsere Transparente Ostern ist das Fest der Hoffnung. Und daher bleibt uns
                                                                                                                           „Ein gutes ökumenisches Miteinander und eine Verbin-                   Einladen wird dann
und lila Tücher im Schrank.                                 auch in der aktuellen Situation, für welche Position wir
                                                                                                                           dung auf lokaler Ebene ist uns ein wichtiges Anliegen“,          die Pfarrgemeinde     St. Willigis.
                                                            uns auch entscheiden, dieses gemeinsam: Es wird eine Zu-
Die Ratlosigkeit im aktuellen Konflikt ist offensichtlich.                                                                 betont Sandra Sander, Vorsitzende des Ausschusses für
                                                            kunft geben. Es kann Friede werden. Hoffentlich bald!                                                                                                         Marion Unger
Die Sympathie mit dem kleinen David gegen den Riesen                                                                       Gottesdienst und Kirchenmusik der Paul-Schneider-
Goliath ist im Fall der Ukraine klar, auch das Entsetzen                                                  Werner Bohn      Gemeinde. „Es gilt, Menschen zusammenzuführen im

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Aus dem Bevollmächtigtenausschuss                                                                                                                                Aus dem Bevollmächtigtenausschuss

Prioritätenwechsel

Innenrenovierung ausgesetzt                                                                                         Neue Impulse für die Ökumene
Nach sechs Jahren leidenschaftlicher Planung beschloss    Zwischenzeitlich verlangte das Klima-Gesetz der Evan-     Am 20. September traf sich erstmals ein Ökumene-         Gewünscht wurde, dass die gewachsenen ökumenischen
der Bevollmächtigtenausschuss im Oktober, die Innen-      gelischen Kirche im Rheinland eine neue Prioritäten-      Stammtisch im Martin-Luther-Haus in Staudern-            Termine im Kirchenjahr fortgesetzt werden: der Welt-
renovierung der Matthiaskirche auszusetzen. Ange-         setzung bei Gebäudeinvestitionen. Im Januar 2022 be-      heim. Vierzehn Frauen und Männer aus der Evangeli-       gebetstagsgottesdienst, der Partnerschaftsgottesdienst
sichts der Kostenberechnung von 1,4 Millionen Euro        schloss die Landessynode, dass jede Kirchengemeinde       schen Paul-Schneider-Gemeinde und der Katholischen       am Pfingstmontag, die Schulgottesdienste, der 9. Novem-
war die einhellige Meinung: Dies ist der falsche Zeit-    bis 2027 festlegen muss, welche Gebäude sie künftig be-   Kirchengemeinde St. Willigis Nahe-Glan-Soon diskutier-   ber und der gemeinsame Jahresabschluss. Einen neuen
punkt für das ehrgeizige Projekt. Außerdem verlangen      halten will. Diese müssen bis 2035 CO2-neutral saniert    ten neue Möglichkeiten lebendiger Ökumene. Den Anfang    Akzent erhält die Ökumene durch den Disibodenberg.
das Klima-Gesetz der Evangelischen Kirche im Rhein-       sein. Ein ambitioniertes Ziel! Der Bevollmächtigtenaus-   soll das Ökumenische Gedenken am 9. November in Bad      Auch der Tauferinnerungsgottesdienst dort soll zum
land und die aktuelle Energiekrise neue Prioritäten bei   schuss gab im Juli bereits ein Energiegutachten für das   Sobernheim machen, eine öffentliche Veranstaltung mit    Reigen der Ökumene gehören. Zahlreich waren auch die
den Gebäudeinvestitionen.                                 Paul-Schneider-Haus in Auftrag. Dass das Gemeinde-        Schülerinnen und Schülern des Emanuel-Felke-Gymnasi- Anregungen für Kooperationen im Bereich des Kinder-
                                                          zentrum aus den 70er Jahren als Ort der alltäglichen      ums gegen Antisemitismus und Rassismus.                  gottesdienstes und der Kinder- und Jugendarbeit. Deut-
Am 2. September präsentierten die Architekten Les-
                                                          Gemeindearbeit erhalten werden soll, darüber bestand                                                               lich wurde bei allem, dass auf Grund der Personalausstat-
sing und Paulus die Entwurfsplanung der Innenreno-                                                                  Über drei Corona-Jahren und zwei Gemeinde-Neugrün-
                                                          sofort Einigkeit. Das Gutachten wird nun für November                                                              tung die Karten zwischen Pfarrern und Ehrenamtlichen
vierung und die aktuelle Kostenberechnung in Höhe                                                                   dungen war der beliebte Ökumene-Ausschuss in Bad
                                                          angekündigt. Absehbar ist bereits jetzt, dass Maßnah-                                                              neu gemischt werden müssen.
von 1,4 Millionen Euro. Trotz erheblicher Reduzierung                                                               Sobernheim eingeschlafen. Die offizielle Ökumenische
                                                          men zur Dämmung, ein Austausch der Fenster und eine
der Renovierungsmaßnahmen im Jahr 2021 überstieg                                                                    Partnerschaftsvereinbarung hatte ihre rechtliche Re- Der nächste Ökumene-Stammtisch ist für den 24. Januar
                                                          neue Heizungsanlage nötig sein werden. Diese energe-
die Summe den vorgegebenen Rahmen von 700.000                                                                       levanz verloren. Aber es gibt sie noch, die katholischen 2023 um 19.30 Uhr auf Einladung der katholischen
                                                          tischen Sanierungen gewinnen nun Vorrang vor der
Euro wiederum um das Doppelte. Zusätzlich sind in der                                                               und evangelischen Gemeindeglieder, die darauf behar- Kirchengemeinde geplant. Alle interessierten Gemeinde-
                                                          schönen Umgestaltung der Matthiaskirche.
aktuellen wirtschaftlichen Situation weitere erhebliche                                                             ren, dass kirchliche Zukunft nur ökumenisch sein kann. glieder sind herzlich willkommen.
Steigerungen der Material- und Handwerkerkosten zu                                                                  Warum sollte der Ökumene-Stammtisch nicht ein „Ort
                                                                                                                                                                                                             Ulrike Scholtheis-Wenzel
befürchten.                                                                                                         von Kirche sein“, wo praktisches Miteinander seine Wur-
                                                                                                                    zeln hat? Die Motivation der Teilnehmenden war groß!

Wärme – aber richtig
Positiv aufgenommen wurden in der Kirchengemeinde         Der von Marion Unger eingebrachte Vorschlag fand
die bisherigen Verabredungen zum Energiesparen. So        sogleich allgemeine Zustimmung. Allerdings meldete
waren zum Beispiel die Gottesdienste der Herbst- und      sich ein Grüner Hahn: „Achtet bei der Bestellung bit-
Winterkirche im Paul-Schneider-Haus sehr gut besucht.     te auf Nachhaltigkeit!“ Gesagt, getan. Bestellt wurden
Um den Komfort noch ein wenig zu heben, beschloss der     nun schicke Fleece-Decken aus 100 Prozent recyceltem
Bevollmächtigtenausschuss 25 Decken für Gottesdienste     Kunststoff. Auf die einfarbigen Decken soll als bunter
in den Kirchen anzuschaffen.                              Tupfer das Logo der Evangelischen Paul-Schneider-Ge-
                                                          meinde aufgenäht werden. Dies werden die versierten
                                                          Schneiderinnen aus dem Café International überneh-
                                                          men.

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Gemeindeleben

             Begegnung trotz Corona,                      Ralf Anacker als Martin Luther             Bilder unserer vier Kirchen                  Andrea Coch, Julia Alt und Sandra Sander
         Umtrunk beim Fusions-Gottesdienst.                  in seiner Büttenpredigt.                       auf der Kerze.                             organisieren Taizé-Andachten.

                                                                                                                                                                                                              Christan Wenzels
                                                                                                                                                                                                         Abschied aus dem Pfarramt.

    Karl Adolf Schneider erzählt im Konfi-Unterricht
                                                                 Ausstellung „Face-to-Face“ der Konfis.
                   von seinem Vater.

                                                                                                                                                Fünf Brote und zwei Fische:
                                                                                                                                                                                                    Abschiedsworte von Christian Wenzel.
                                                                                                                                      Andacht bei der Sternwanderung zum Hühnerhof.

                   Das Jahr 2022 in Bildern

                                                                                                                                   Karl Adolf Schneider beim Gründungsgottesdienst
                                                                                                                                                                                             Christian Wenzel im Kreis des Presbyteriums.
                                                                                                                                                 der neuen Gemeinde.
Ralf Anacker und Petra Fey präsentierten den Jubiläums-
                                                            Ordination von Birgit Herrmann als Prädikantin.
 wein zum doppelten ökumenischen Kirchengeburtstag.

      14
   Vorbereitung des ökumenischen Gemeindefests                           Paul-Schneider-Haus –                                                                                                                                    15
                                                                                                                                                                                             Ulrike Scholtheis-Wenzel und Peter Menger,
                                                                                                                                         Open-Air-Gottesdienst in Pferdsfeld.
                 in Staudernheim.                                  Mittelpunkt des Gemeindelebens.                                                                                              Komponist des Musicals Paul & Gretel.
Kirche lokal & global                                                                                                                                     Informationen

Netz zum Menschenfischen
26 Jahre internationale VEM

Wenn von Mission und Ökumene die Rede ist, ruft
die Erwähnung der drei Buchstaben VEM – Vereinte
Evangelische Mission - immer wieder fragende Blicke
hervor, selbst bei engagierten Insidern in der rheini-
schen Kirche. Gemeinden mit Partnerschaften in Asien
und Afrika sind bei diesem Thema den anderen eine
Nasenlänge voraus. Die VEM unterstützt sie mit ihrem
weiten Netzwerk. Auch die Partnerschaft des Kirchen-
kreises An Nahe und Glan mit Rubengera in Rwanda
profitiert immer wieder davon.
                                                                     Der neue Moderator der VEM
Seit 26 Jahren ist unsere Landeskirche Teil der VEM,          Abeduego Keshomshahara und Marion Unger
sie gehört sogar zu deren Gründungsmitgliedern und
leistet seit jeher die höchsten Beiträge. Die VEM ist
eine Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32
                                                         der hält es zusammen. Sie bewirkt, dass wir Schwes-          Adventsmusik
evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs
deutsche EKD-Kirchen und die von Bodelschwingh‘-
                                                         tern und Brüder auf drei Kontinenten in der Verschie-
                                                         denartigkeit ihrer Frömmigkeit wahrnehmen und               vom Kirchturm
                                                         anerkennen. Hier ist protestantische Kirche in all ihrer
schen Stiftungen Bethel. Das hat historische Gründe,
denn die VEM ist aus der Rheinischen Mission, der Be-
                                                         Vielfalt zu erleben: Lutheraner, Reformierte, Unierte,        Stimmungsvolle Melodien zur
                                                         Presbyterianer, Baptisten, Methodisten, Anglikaner          Vorweihnachtszeit erklingen vom
thel- und der Zaire-Mission hervorgegangen. Vor we-
                                                         weben an diesem Geflecht.
nigen Wochen feierten 73 Delegierte aus Afrika, Asien                                                                 Turm der evangelischen Kirche
und Deutschland auf ihrer Vollversammlung im west-   Alle drei Jahre treffen sich die Delegierten der VEM-          in Staudernheim an jedem Sonntag
fälischen Villigst die Gründung der internationalen, Mitglieder zur Vollversammlung, alle sechs Jahre
                                                                                                                       im Advent immer um 17 Uhr.
gleichberechtigten Gemeinschaft vor 26 Jahren. Coro- werden das Leitungsgremium, der internationale Auf-
na-bedingt musste das Jubiläum des 25-jährigen Be-   sichtsrat, sowie der Moderator oder die Moderatorin            Die Turmbläser vom Blasorchester
stehens um ein Jahr verschoben werden.               gewählt. In Villigst bestimmte die Versammlung den              Staudernheim freuen sich darauf,
                                                     tansanischen Bischof Abednego Keshomshahara zum                Zuhörerinnen und Zuhörer auf das
Das Stichwort „Mission“ hat in deutschen Kirchen oft
                                                     Nachfolger des kürzlich verstorbenen Moderators Wil-
noch einen negativen Beigeschmack. Schuld daran sind                                                                  Weihnachtsfest einzustimmen.
                                                     lem Simarmata aus Indonesien.
die Erinnerungen an den Kolonialismus, der die Ver-                                                                 Dazu gibt es Waffeln und Glühwein,
breitung des Evangeliums in Afrika und Asien oft mit Die VEM ist auch ein Netz zum Menschenfischen. Wer             für die Kleinen auch ohne Alkohol.
Unterdrückungsmechanismen verband. Die VEM leitet sich hineinbegibt, fühlt sich getragen und wenn nötig
ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, aufgefangen. In Afrika und Asien ist es aus feineren
die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Maschen geflochten. Hier gehört die VEM selbstver-
Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde ständlich zum Leben der Gemeinden dazu. In Deutsch-
und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts mit land sind die Maschen weiter geworden. Viele evange-
vielen Projekten zu verbessern.                      lische Christen hier wissen nicht, welche Schätze sich                                              Die nächste Ausgabe für Februar und März
                                                     mit diesem Netz einfangen lassen.                                                                               erscheint zum 1. Februar 2023.
Die VEM ist wie ein Netz aus zahlreichen lebendigen                                                                                                       Redaktionsschluss ist der 7. Januar 2023.
und äußerst vielfältigen Maschen. Die Liebe zueinan-                                          Marion Unger

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Informationen                                                                                                                                                                             Informationen

                                                                                                           www.buecherei.bad-sobernheim.de               Gymnasialstr. 9                   geöffnet: Dienstag 15 - 18 Uhr
               Öffentliche Bücherei                                                                        bibliothek@badsobernheim.de                   Ansprechpartnerin:                          Mittwoch 9 - 11 Uhr
               Bad Sobernheim                                                                              Telefon 06751 8545992                         Claudia Engelmann                           Freitag  15 - 18 Uhr
               im Kulturhaus Synagoge

                                                                                                                                   Edgar Reitz                                                            BIOGRAFIE
 Liebe Leserinnen und Leser,                                                                                                       Filmzeit, Lebenszeit - Erinnerungen                                    672 Seiten
 in diesem Jahr konnten wir auch wieder für die Vorschulkinder der Kitas                                                           Edgar Reitz hat den deutschen Autorenfilm mitbegründet,                ISBN:
 unsere Aktion „Ich bin eine Lese-Eule“ anbieten. Dabei zeigen wir den Kindern,                                                    mit seiner Heimat -Trilogie Filmgeschichte geschrieben. So             978-3-7371-0159-2
 wie sie sich in der Bücherei zurechtfinden und das Medienangebot nutzen können. Bei der Vorführung                                wie er dort eindrucksvoll das persönlich Erlebte mit den Zeit-
                                                                                                                                                                                                          Verlag:
 des Bilderbuchkinos “Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder“, in dem eine pfiffige Maus einem                                läufen verband, tut er es auch hier – in seiner Autobiographie.
                                                                                                                                   Reitz erzählt von seiner Kindheit in den 1930-er Jahren, einer
                                                                                                                                                                                                          Rowohlt Berlin
 Fuchs die Möglichkeiten einer Bibliothek zeigt und der ungebildete Fuchs am Schluss sogar von einem
 Huhn das Lesen lernt, hatten sowohl Kinder als auch Erzieher viel Spaß. Als Nachweis für die erworbenen                           Jugend im Krieg, der Nachkriegszeit, dem jungen Mann, den
                                                                                                                                   es in die Ferne zieht, seinen Studienjahren in München, wo
 Fähigkeiten erhielten die Kinder ihren persönlichen »Büchereiführerschein«.
                                                                                                                                   sich ihm eine neue Welt der Kultur eröffnet, und schließlich
                                                                                                                                   von der Filmkunst: Mit den Unterzeichnern des Oberhausener
                      Charlotte McConaghy                                                                                          Manifests verbreitet er den Slogan „Papas Kino ist tot!“,
                                                                                      ROMAN
                                                                                                                                   die Geburtsstunde des Neuen Deutschen Films. Er begeg-
                      Wo die Wölfe sind                                               432 Seiten
                                                                                                                                   net Literaten wie Günter Eich, internationalen Filmgrößen
                      Inti Flynn kommt nach Schottland, um Wölfe in den High-         ISBN:                                        wie Romy Schneider, Bernardo Bertolucci oder Luis Buñuel,
                      lands wiederanzusiedeln. Als Wissenschaftlerin weiß sie,        978-3-10-397100-2                            arbeitet mit Schauspielerinnen und Schauspielern wie
                      dass die wilden Tiere die einzige Rettung für die zerstörte                                                  Hannelore Elsner und Mario Adorf, Regisseuren wie Alexan-
                      Landschaft sind. Als Frau hofft sie auf einen Neuanfang. Sie    Verlag:
                                                                                                                                   der Kluge und Werner Herzog.
                      ist nicht mehr die, die sie einst war, hat sich von den Men-    S. Fischer
                      schen zurückgezogen. Denn die Wolfsbiologin besitzt die                                                       Friedrich Ani                                                         KRIMI
                      seltene Fähigkeit, Gefühle von anderen Lebewesen körper-
                      lich nachzuempfinden. Als ein Farmer tot aufgefunden wird                                                     Bullauge                                                              267 SEITEN
                      und eine Hetzjagd auf ihre Tiere beginnt, muss sie sich ihren                                                 Der Polizist Kay Oleander wurde auf einer Demo mit einer              ISBN:
                      Ängsten stellen: Ist der Wolf oder der Mensch die Bestie in                                                   Bierflasche im Gesicht getroffen. Dabei hat er sein linkes            978-3-518-43032-3
                      den Wäldern? Und wird sie je wieder menschliche Nähe zu-                                                      Auge verloren. Vom Dienst freigestellt, bringt er sich eher
                      lassen können – oder von der Wildnis verschlungen werden,                                                     mühsam durch den Tag, bis ihn das Schicksal mit Silvia                Verlag:
                      die sie retten will?                                                                                          Glaser zusammenführt. Seit einem Fahrradunfall ist auch               Suhrkamp
                      „Wo die Wölfe sind“ ist die fesselnde Geschichte über die                                                     sie eine Versehrte. Auf unverhoffte Weise finden die beiden
                      bedrohten Orte und Geschöpfe unserer Erde und die Macht                                                       Halt aneinander. Und das, obwohl sie im Verdacht steht,
                      der Empathie.                                                                                                 für Oleanders Unglück verantwortlich zu sein. Silvia Glaser
                                                                                                                                    fand nach dem Unfall, der ihr Leben völlig auf den Kopf ge-
                                                                                                                                    stellt hat, Zuflucht bei einer rechtspopulistischen Partei. Sie
                      Matthias Matsche                                                ROMAN                                         möchte aussteigen, wagt es aber nicht, weil sie Repressalien
                      Falschgeld                                                      256 Seiten                                    fürchtet. Als sie von Plänen der Parteispitze zu einem Atten-
                      Eine Neubausiedlung in einem kleinen hessischen Dorf in                                                       tat erfährt, weiht sie Oleander ein. Die beiden beschließen,
                                                                                      ISBN:
                      den achtziger Jahren: Der Vater ist Pfarrer, die Mutter ar-                                                   den Anschlag zu verhindern. Dafür brauchen sie Verbündete,
                                                                                      978-3-455-01463-1
                      beitet bei der Post – und der Sohn erzählt seine Geschichte                                                   doch die sind für zwei wie sie nicht leicht zu finden …
                                                                                      Verlag:
                      zwischen Schule und Zivildienst: von Johanna, seiner ersten
                      Liebe, von seinem Großvater, von seinem Religionslehrer,        Hoffmann             Für die Advents- und Weihnachtszeit haben wir neue aktuelle Kinderliteratur besorgt: „Das Sams und die
                      Herrn Zitelmann, und den Ereignissen im Café Chaos; vom         und Campe            große Weihnachtssuche“ von Paul Maar, „Familie Flickenteppich - wir freuen uns auf Weihnachten“ von
                      Glück, an einem Commodore 64 die Olympischen Spiele zu                               Stefanie Taschinski, „Weihnachten ohne mit Juli“ von Petra Eimer und „Das Wichtigste an Weihnachten –
                      gewinnen und von der Angst vorm Sterben nach einem Sturz                             eine Fabel“ von Johannes Hildebrandt und Nina Dulleck.
                      vom Apfelbaum.                                                                       Dies und viel mehr werden wir wieder in einem extra Büchertrog bereitstellen.
                                                                                                           In den Weihnachtsferien hat die Bücherei von Freitag, 23.12.2022 bis Freitag, 30.12.2022, geschlossen.
                                                                                                           Eine frohe Advents- und Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Jahr wünscht
                                                                                                           für das Büchereiteam Claudia Engelmann

18                                                                                                                                                                                                                         19
Informationen                                                                                                                                               Informationen

         Veranstaltungen und
        Aktionen im Dezember
                                                       Sachspenden für das Café Bunt                         CIS-Konzert
                                                                                                             am Mittwoch,
                                                       Auch in diesem Jahr bitten Frauen aus unserer
         „Advent in der Box“                           Gemeinde wieder um Sachspenden für das Café
  Leihen Sie für sich und ihr Kind oder Enkelkind
   eine Box aus und verbringen eine gemütliche
                                                       Bunt in Bad Kreuznach. Der Tagesaufenthalt für
                                                       wohnungslose und von Wohnungslosigkeit be-
                                                                                                             den 28. Dezember 2022
   Adventsstunde mit heißem Tee, einer kleinen
 Süßigkeit und einer Geschichte bei Kerzenschein.
                                                       drohte Frauen wird nötiger gebraucht denn je.         um 19 Uhr
                                                       Er bietet mit seiner Notaufnahme nicht nur ein
                   Lesung                              Dach über dem Kopf, sondern vor allem Rat und         in der Matthiaskirche
                                                                                                             Bad Sobernheim
   Donnerstag, 8. Dezember 2022, 19.00 Uhr             Hilfe. Für die Weihnachtsfeier der wohnungslo-
    Irene Barthel liest aus ihrem Debütroman           sen Frauen am Heiligen Abend sind Sachspenden
          „Das Geheimnis der Pappeln“.                 gesucht: Kosmetika, Hygiene-Artikel, Duschgel,
    Es handelt sich um einen Regionalroman.            Seife und Zahnpasta. Dazu sind Gebäck, Kaffee
     Eine Protagonistin, Anna, verbringt ihre                                                                Mitwirkende:                               Endlich wieder ein Weihnachtskonzert in
                                                       und Tee oder Süßigkeiten sehr willkommen. Es                                                     der Matthiaskirche! Auf dem Programm
       ersten 25 Jahre in Bad Sobernheim.              wird gebeten, von Kleiderspenden absehen, da          CIS - ChorInitiative Sobernheim            stehen Klassiker wie „Übers Gebirg Maria
 Sie leistet erbittert Widerstand in der Zeit des
                                                       keine Lagermöglichkeit vorhanden ist.
  Nationalsozialismus, eine fiktive Gestalt vor                                                              Viola Evers – 1. Violine                   geht“ und „Fröhlich soll mein Herze sprin-
  dem historischen Sobernheimer Hintergrund.           Bis zum 20. Dezember können die Spenden in            Johanna Reitze – 2. Violine                gen“, neu einstudierte Werke wie das Mag-
                                                       Staudernheim abgegeben werden bei Marion                                                         nificat „Meine Seele erhebt den Herren“ von
      Bilderbuchkino zum Advent                        Unger, Akazienweg 3, Telefon: 06751-853722,
                                                                                                             Adela Evers – Viola                        Heinrich Schütz und das sphärische „O Ma-
     Freitag, 9. Dezember 2022, 14.30 Uhr                                                                    Helga Evers – Violoncello
                                                       bei Helga Stumpf, Frohweg 5, Telefon: 06751-                                                     gnum Mysterium“ vom Morton Lauridsen,
  Das Büchereiteam liest für Kinder aus einem
        Bilderbuch vor, die Bilder werden              5823 sowie bei Sonja Unger, Schulstraße 30,           Klaus Evers – Continuo                     aber auch drei Weihnachtslieder, bei denen
  auf einer großen Leinwand dazu präsentiert.          Telefon: 06751-5254.                                                                             das Publikum die Melodie singt und vom
                                                                                                             Leitung: Kantorin Andrea Coch              Chor und den Instrumenten umspielt wird.

Stumm Orgeln / Nahe - Glan
                                                                                                                                                        Den festlichen Rahmen bildet ein Konzert
                                                                                                                                                        für Orgel solo, zwei Violinen und Bass von

Joh. Michael Stumm 1739
                                                                                p p e l - C D 15,– €                                                    Franz Xaver Brixi (1732-1771).

in der Matthiaskirche Bad Sobernheim
                                                                             Do              n Bildern                                                  Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird
                                                                                      it viele
                                                                             booklet m / Englisch                                                       eine Spende erbeten.
Gebr. Joh. Philipp und Joh. Heinrich Stumm 1767                                 Deutsch
                                                                                           CLASSIC
in der Schlosskirche Meisenheim                                                 haenssler
EDOARDO MARIA BELLOTTI - Pavia / Bremen
gibt einen Überblick über das Orgelrepertoire zwischen der Mitte des 17. und dem Ende des 18. Jahrhunderts

                                                                                                                              Musikalischer Adventskaffee!
und präsentiert die charakteristischen Merkmale und Unterschiede der beiden Orgeln aus der ersten und
zweiten Generation der Orgelbauer-Dynastie STUMM aus Rhaunen-Sulzbach.

                                    Erscheinungstermin Januar 2023 bei haenssler CLASSIC                        An drei Adventssamstagen sind Sie herzlich eingeladen, im Gemeindesaal
                                     Im Vorabverkauf sofort erhältlich:                                      adventlicher Musik zu lauschen, mit Klavierbegleitung bekannte Lieder zu singen
                                       Bad Sobernheim                                                         und den Nachmittag mit Kaffee, Gebäck und Gesprächen ausklingen zu lassen.
                                       • Gemeindebüro, Kirchstraße 9
                                       • Buchhandlung am Russischen Hof, Großstr. 53                                            Die Termine sind jeweils um 15 Uhr am
                                       Meisenheim                                                                         Samstag 3. Dezember mit dem Blockflötenensemble
                                       • Förderkreis Kirchenmusik an der Schlosskirche Meisenheim                             Samstag 10. Dezember mit dem Kirchenchor
                                       • Buchhandlung Feickert, Untergasse                                                  Samstag 17. Dezember mit Überraschungs-Solist
                                       • Tourist Information, Untergasse
                                       www.brueckenchor.de
                                                                                                                  Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung ist kostenlos.

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Informationen

Alle Planungen unterliegen in der Corona Pandemie den jeweils geltenden Schutzregeln und Hygienekonzepten.
                                                                                                                     Kontakt                                                                                Kasualien
 Mit Schirm, Charme und Gesangbuch                                                                                                                                  Staudernheim, Abtweiler,                Seid fröhlich in
                                                                                                                     Bad Sobernheim,
 Ansprechpartnerinnen Elfriede Fehres, Tel. 06751 - 8557110 und Rosemarie Panier, Tel. 06751 - 2607                  Pfarrbezirk 1:                                 Lauschied und Bad Sobernheim            Hoffnung, geduldig
 Donnerstag, 15. Dezember 2022, 15.00 Uhr, Advent – Hoffnung in kritischen Zeiten                                    Pfrin. ULRIKE SCHOLTHEIS-WENZEL                Pfarrbezirk 2:
                                                                                                                                                                                                            in Trübsal, beharrlich
                                                                                                                     Igelsbachstraße 14                             Pfr. RALF ANACKER
 (Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel)
                                                                                                                     Tel.: 06751 / 24 54                            Pfarramt Staudernheim                   im Gebet. Röm - 12,12
 Donnerstag, 19. Januar, 15.00 Uhr, Du bist ein Gott, der mich sieht – Meditation zur Jahreslosung
                                                                                                                                                                    Tel.: 067 51 / 9 45 70
 (Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel)                                                                                Gemeindebüro
 Christlicher Frauentreff Staudernheim                                                                               Kirchstraße 9                                  Orgel & Chorleitungen
 Ansprechpartner Pfarrer Ralf Anacker, Tel. 06751-94570                                                              55566 Bad Sobernheim                           ANDREA COCH
 Donnerstag, 08. Dezember, 14.30 Uhr, Martin-Luther-Haus                                                             ANDREAS JACOB                                  Tel.: 01 51 / 26 92 23 15
                                                                                                                     Tel.: 0 67 51 / 9 42 90                        andrea.coch@ekir.de
 Der Grüne Hahn
                                                                                                                     ev.paul-schneider-gemeinde@ekir.de
 Ansprechpartner Andreas Jacob, andreas.jacob@t-online.de                                                                                                           Ökumenische Sozialstation
                                                                                                                     Publikumsverkehr: Donnerstag
 Treffpunkt: 2. Mittwoch im Monat 19.00 Uhr                                                                                                                         „Ambulante-Hilfe-Zentrum“
                                                                                                                     9.30 - 11.30 Uhr und 15.30 - 17.30 Uhr
 Besuchsdienst                                                                                                                                                      Großstr. 68, Tel.: 0 67 51 / 22 42
                                                                                                                     Telefonische Erreichbarkeit:
 Staudernheim                                                                                                        Montag, Mittwoch und Freitag                   Ev./Kath. Telefonseelsorge
 Donnerstag, 01. Dezember, 09.15 Uhr, Martin-Luther-Haus (Pfarrer Ralf Anacker)                                      9.30 - 11.30 Uhr                               0800 / 111 0 111 Tag und Nacht
 Bad Sobernheim                                                                                                      Außerhalb dieser Zeiten steht ein              für Sie zu sprechen.
 Ansprechpartnerin Frau Elvira Reiff-Gürntke, Tel. 06751 - 6113                                                      Anrufbeantworter zur Verfügung.
                                                                                                                                                                    Kinder und Jugendtelefon
 Mittwoch, 30. November, 15.00 Uhr, Paul-Schneider-Gemeindehaus (Pfarrer Ralf Anacker)                               Jugendarbeit
                                                                                                                                                                    Mainz-Wiesbaden kostenlose
 Hausbibelkreis                                                                                                      KATRIN HELM-DE WYL
                                                                                                                                                                    Telefonnummer: 01308 / 1 11 03
 Weitere Informationen bei: Dr. Hanns-Peter Fritsch, Tel. 06751 - 5537                                               Kirchstraße 9
                                                                                                                                                                    werktags 15 bis 19 Uhr
                                                                                                                     55566 Bad Sobernheim
 14-tägig, montags ab 20.00 Uhr
                                                                                                                     jugend@kgm-sobernheim.de
 Literaturkreis
                                                                                                                     Küsterstelle Bad Sobernheim
 Ansprechpartnerin Dr. Gitta Stuplich, Tel. 06753 - 9009182
                                                                                                                     Zur Zeit nicht besetzt
 Donnerstag, 8. Dezember, 18.00 Uhr, Zsuzsa Bánk: Weihnachtshaus
                                                                                                                     Küsterin Staudernheim
 Donnerstag, 12. Januar, 18.00 Uhr, Javier Marías: Mein Herz so weiß
                                                                                                                     DIANA DIETZ
 Hausaufgabenhilfe in der Grundschule Bad Sobernheim                                                                 Tel.: 0160-8497227
 Ansprechpartnerin Petra Becker, 06751 - 855522
                                                                                                                     Küsterin Abtweiler
                                                                                                                     BIANKA BACHMANN
 Kinder und Jugendgruppen              Blockflötenensemble                   liedersingen mit Mitgliedern des        Tel.: 06753-2059
 Trommelworkshop (ab 6 Jahre)          Das Blockflötenensemble trifft sich   katholischen Kirchenchors Staudern-
                                       in der Regel am 1. Freitag im Monat   heim und des evangelischen Kirchen-     Küsterin Lauschied
 vierzehntägig Mittwoch,
                                       um 17.30 Uhr.                         chores Bad Sobernheim.                  PETRA FRITZ
 17.00 bis 17.45 Uhr
                                       Die Leitung hat Marlene Jänsch                                                Tel.: 06753-6347
 Näh- und Bastelwerkstatt                                                    Ansprechpartnerin Chöre:
 (ab 8 Jahre)                          Tel.: 0152-06383780                   Andrea Coch
 vierzehntägig Donnerstag,             Kinderchor                            Tel. 0151 - 26922315,
 17.30 bis 18.45 Uhr                   Montags 16.15 Uhr bis 17.00 Uhr       andrea.coch@ekir.de                     HOMEPAGE DER GEMEINDE www.kgm-sobernheim.de
 Kindergruppe (ab 6 Jahre)

                                                                                                                     Impressum
                                       Abendlied – Offenes Singen im         Posaunenchöre
 Jeden Freitag 15.00 bis 16.30 Uhr
                                       Chorraum der Matthiaskirche
 Jugendteam: Teamtreffen der                                                 Neue Jungbläser-Gruppe
                                       Im Dezember findet kein Abendlied
 TeamerInnen nach Vereinbarung                                               ab Donnerstag 5. Januar 2023,
                                       statt. Sie sind alternativ herzlich
                                                                             18.30 bis 19.15 Uhr
 Ansprechpartnerin                     zum Musikalischen Adventskaffee                                               DIE BRÜCKE wird herausgegeben             Bankverbindung unserer Kirchengemeinde:
                                                                             Ansprechpartner Jungbläser:
 Kinder-& Jugendgruppen:               eingeladen, jeweils samstags um                                               vom Bevollmächtigtenausschuss             Bank für Kirche und Diakonie Duisburg
                                                                             Andreas Jacob, Tel. 06751 - 854665
 Katrin Helm-de Wyl                    15 Uhr, und zum Adventslieder-                                                der Ev. Paul-Schneider-Gemeinde.          DE 30 3506 0190 6333 2800 09
 Tel. 0151 - 21610416                  singen in der evangelischen Kirche    Evangelischer Posaunenchor                                                        Bei Spenden bitte den Verwendungszweck
                                       Staudernheim am Sonntag,              Donnerstag, 19.30 – 20.30 Uhr           Redaktion:                                für die Gemeindearbeit angeben.
                                                                                                                                                               Für die Spendenbescheinigung wird die
                                       4. Dezember um 16.30 Uhr vor          Ansprechpartner Posaunenchor:           Werner Bohn, Ralf Anacker,
 Chöre                                                                       Stefan Hausmann, Tel. 06757 - 9698453   Claudia Engelmann, Brigitte Schneider,    Angabe der Adresse benötigt.
                                       dem Turmblasen.
 CIS- Chorinitiative Bad Sobernheim                                                                                  Marion Unger und Gernot Schauß            Eine Spendenbescheinigung wird vom Verwal-
                                       Am Sonntag, 22. Januar findet                                                                                           tungsamt ausgestellt.
 Chorprobe montags,
                                       das Abendlied um 18.00 Uhr im Paul-
                                                                             Kindergottesdienst-Team                 Anschrift der Redaktion:
 20.00 Uhr bis 21.30 Uhr                                                     Termine nach Vereinbarung               Kirchstraße 9
                                                                                                                                                               Layout: Christine Krause
                                       Schneider-Gemeindezentrum statt.                                                                                        PRINZ-DRUCK Print Media Idar-Oberstein
 Kirchenchor                                                                                                         55566 Bad Sobernheim
                                       Staudernheim, Sonntag 4. Dezember,    Ansprechpartnerin:
                                                                                                                     Email: ev.paul-schneider-gemeinde@ekir.de Auflage: 2.800 Stück
 Chorprobe dienstags                   16.30 Uhr in der evangelischen        Ulrike Scholtheis-Wenzel
 22
 18.30 Uhr bis 20 Uhr.
                                                                                                                                                                                                                                     23
                                       Kirche: ökumenisches Advents-         Tel. 06751 - 2454
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