Ausgabe Januar - April 2018 - CECILIENS TIFT HALBERS TAD T
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Jahreslosung 2018 Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offb 21,6
Cecilienstift aktuell Neujahrsgrüße des Vorstands und Ausblick auf das Jahr 2018 4 Kampf um die Kindesseele 5 Zeichen der Würdigung und des Dankes 6 Danke für Ihren Einsatz und Gottes Segen 7 Fortbildungskatalog geistlich-diakonisch 7 Altenhilfe Wohlfühltag: mit allen Sinnen genießen 8 Auf Entdeckungsreise 8 „Zwei Gräfinnen“ feierten Richtfest 9 Diakonie Werkstatt Halberstadt Ein starkes Team 10 Cochlear-Implant-Rehabilitation Wir, das „Chaostheater Ungeprobt“ 12 Behindertenhilfe Entspannung für Leib und Seele 13 Aus „Klus-Heim“ wird „Villa Klus“ 14 Nachrufe 15 Mit Kronprinzessin Cecilie durchs Hephata 16 Fachtag Haltung 2.0 16 Kindereinrichtungen Auf die Plätze! Fertig! Los! 17 Sprache als Schlüssel zur Welt 17 Kollegiale Fallbesprechung – eine systematische Beratungsmethode 18 „Rappelkiste“ freut sich über eine Million 19 50.000 Euro für den guten Zweck 19 „Ich habe hier meine Familie gefunden“ 20 Cecilienstift aktuell Termine des Cecilienstifts 22 Impressum „CecilienSTIFT“ – Informationen für alle, die im Diako- Bildnachweis nissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt arbeiten, Jörg Endries, S. 14 wohnen, be treut und gefördert werden und die sich Ronny Göttel, S. 4 seiner Arbeit verbunden fühlen. Dr. Maria Lang, S. 19 Dana Toschner, S. 20, 21 Redaktion Fotolia, S. 2 Holger Thiele, 03941-681432, h.thiele@cecilienstift.de Hannah Becker, 03941-681417, h.becker@cecilienstift.de Gesamtherstellung Carolin Reinitz, 03941-681413, c.reinitz@cecilienstift.de KOCH-DRUCK, Halberstadt Diakonie Werkstätten (S. 10/11): Tel.: 03941 – 69000 · info@koch-druck.de Silke Kuwatsch, 03941-565016 s.kuwatsch@diakonie-werkstaetten-halberstadt.de Spenden zur Unterstützung unserer Arbeit können unter Angabe des Verwendungszweckes auf das Konto bei der Herausgeber HypoVereinsbank, IBAN DE19 2003 0000 0028 4001 19, Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt BIC HYVEDEMM300 überwiesen werden. Am Cecilienstift 1 · 38820 Halberstadt Das Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halber- Tel.: 03941 – 6814-0 · Fax: 03941 – 6814-40 stadt ist eine kirchliche Stiftung privaten Rechts mit www.cecilienstift.de gemeinnütziger, mildtätiger Zweckbestimmung. info@cecilienstift.de facebook.de/cecilienstift 3
Neujahrsgrüße des Vorstands und Ausblick auf das Jahr 2018 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Senioren, insbesondere Senioren mit demenzieller Erkran- liebe Angehörige, Freunde und Partner kung, bieten. des Cecilienstifts, Die Umsetzung der Pflegestärkungsgesetze II und III stellt unseren Arbeitsbereich Altenhilfe vor große Herausforde- Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein gutes und ge- rungen. segnetes neues Jahr 2018. Möge es Ihnen in diesem Jahr gelingen, anstehende Aufgaben gut zu bewältigen, Erfolge Im Bereich Kindereinrichtungen und Frühförderung be- zu erzielen und Freude zu haben an schönen Erlebnissen. reiten wir den Umzug unseres Hortes für Kinder mit beson- derem Betreuungsbedarf an der Reinhard-Lakomy-Förder- Ein arbeitsreiches, ein ereignisreiches Jahr 2017 liegt nun schule vor. Der neue Standort befindet sich in unmittelbarer hinter uns, ein Jahr, in dem Sie einmal mehr eine hervorra- Nähe der Schule in der Juri-Gagarin-Straße in Halberstadt gende Arbeit geleistet haben in der Pflege, Betreuung und (ehemaliger Makarenko-Kindergarten) und bietet wesentlich Förderung der unserem Stift anvertrauten Menschen. Unter bessere Bedingungen für die künftige Hortbetreuung. nicht immer einfachen Bedingungen waren Sie für die Se- Nach langem Warten auf den Förderbescheid und insbe- nioren, die Menschen mit Behinderungen und die Kinder sondere den Kreditförderbescheid von der Investitions- in unseren Kindertagesstätten, der Frühförderung und für bank des Landes sind nunmehr die Voraussetzungen für die CI-Rehabilitanden da und haben diese in ihrem Alltag die umfangreiche Sanierung bzw. den Ausbau der Kinder- unterstützt. Für diese engagierte Arbeit und Ihren großen tagesstätte „Kinderland“ in Dedeleben ab Frühjahr 2018 persönlichen Einsatz bedanken sich Kuratorium und Vor- gegeben. Erfreulicherweise erhielt unsere Stiftung auch die stand des Cecilienstifts sehr herzlich bei Ihnen. Fördermittelzusage für die umfassende energetische und Ein Zeichen für den Erfolg dieser Arbeit war die Vergabe allgemeine Sanierung der integrativen Kneipp-Kindertages- des Rolandschwertes 2017 der Halberstädter Wirtschafts- stätte „Rappelkiste“, sodass hier zur zweiten Jahreshälfte vereinigung Roland-Initiative an das Diakonissen-Mutter- 2018 der Beginn der Sanierungsarbeiten vorbereitet wird. haus Cecilienstift. Dieses Schwert wird von einer Jury an ein Damit stehen wir vor der Situation, parallel mehrere große Mitgliedsunternehmen verliehen, das sich durch unterneh- Bauvorhaben unter dem Dach der Stiftung durchzuführen merischen Erfolg, soziales Engagement, Umweltstandards, und zu begleiten, was alle Beteiligten vor große Herausfor- Weiterbildungsangebote und anderes mehr auszeichnet. derungen stellt und viel abverlangt. Ein größeres Bauprojekt im Bereich Behindertenhilfe ist der Um- und Ausbau des – seit einiger Zeit leer stehen- den – Wohnheimes vor der Klus in Halberstadt für die Bewohner des Wohnheimes Wernigeröder Straße 4. Die Umbauarbeiten laufen; und für März 2018 ist der Umzug von insgesamt neun Bewohnern mit schweren Sinnes- und mehrfachen Behinderungen, zum Teil Taubblindheit, in das sanierte Wohnheim geplant, welches dann den Namen „Villa Klus“ tragen soll. Für das Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum (CIR) läuft die Vorbereitung der erforderlichen Erweiterung so- wohl für die Unterbringung der stationär aufzunehmenden Rehabilitanden als auch für den Therapiebereich. Wesentliche Auswirkungen auf die Arbeit in unserem gro- ßen Bereich Behindertenhilfe hat das Bundesteilhabege- setz, welches seit Januar 2017 in Kraft ist und unter anderm grundlegend neue Regelungen in den Sozialgesetzbüchern IX und XII trifft. So soll konsequente (Einzel-) Personenzen- Nach den Feierlichkeiten zum Jahreswechsel hat das neue trierung die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen noch Jahr 2018 nun begonnen und stellt die 450 Mitarbeitenden stärker prägen, müssen existenzsichernde Leistungen von in den 35 Einrichtungen unserer Stiftung vor neue Heraus- Leistungen der Eingliederungshilfe getrennt werden. Dies forderungen. wird erhebliche Auswirkungen haben auf die haus- bzw. einrichtungsbezogene Struktur unserer Behindertenhilfe. Im Bereich Altenhilfe beschäftigt uns unser Neubaupro- An der praktischen Umsetzung des neuen Gesetzes, des- jekt Zwei Gräfinnen, zwei Ambulant Betreute Wohnge- sen Regelungen stufenweise in Kraft treten, muss in den meinschaften für Senioren mit Pflegebedarf. Die Umset- nächsten ca. zweieinhalb Jahren intensiv gearbeitet wer- zung dieser Baumaßnahmen begann im April/ Mai 2017; den. am 7. Juni fand die Grundsteinlegung, am 22. Novem- Ab 2020 werden wir in der bisherigen Form keine Verträge ber das Richtfest statt. Die Fertigstellung ist für Herbst für Wohnheime und ganze Einrichtungen mehr abschlie- 2018 vorgesehen und wird Platz für 24 pflegebedürftige ßen, sondern nur noch individuelle Verträge mit den ein- 4
zelnen Bewohnern/ Besuchern. Dies ist mit einem erheb- Ein Workshop zum Thema „Unternehmens- und Führungs- lichen Organisations- und Verwaltungs(mehr)aufwand und kultur“ in unseren diakonischen Einrichtungen mit Mitglie- verschiedenen Risiken verbunden. dern der Leitungsgremien des Diakonischen Werkes im Sie sehen, unsere traditionsreiche Stiftung steht auch am Kirchenkreis Halberstadt, der Diakonie Werkstätten Hal- Anfang des neuen Jahres 2018 vor sehr anspruchsvollen berstadt und des Cecilienstifts am 16. November im Mut- Aufgaben; und es bedarf der Mithilfe und des persönlichen terhaus gab hierzu gute Anregungen. Engagements unserer Mitarbeitenden in allen Arbeitsberei- In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nochmals alles Gute für chen, um diese Aufgaben gut bewältigen und unsere künf- das vor uns liegende Jahr und schließe mit einem Zitat von tige Arbeit gut gestalten zu können. Einmal mehr bitten wir Anne Thérese de Lambert: Sie herzlich um diese Unterstützung. So wird vielleicht in den nächsten Jahren der manchmal et- Das Gemeinschaftsleben ist ein Austausch wechselseitiger was altmodisch wirkende Begriff der Dienstgemeinschaft Dienste. Man sichert sein eigenes Glück, indem man an das wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn hinter der anderen denkt. Das ist praktische Klugheit. diesem Begriff steht der Gedanke, die eigene Arbeit, den eigenen Dienst bewusst in ein größeres Ganzes einzubrin- Für den Vorstand gen und einen Beitrag dazu zu leisten, dass unser Werk der Holger Thiele christlichen Nächstenliebe fortbesteht. Verwaltungsdirektor Kampf um die Kindesseele „Ich sehe in Hitler einen gottgesandten Arzt. Die Anord- nungen des Arztes müssen die Schwestern gewissenhaft erfüllen, sonst taugen sie nicht zu ihrem Beruf“, schrieb der Vorstand des Leipziger Diakonissenkrankenhauses Pfarrer Lohoff im Juli 1933 an die Diakonissen. War das ein Einzelfall? Hatte eine kirchliche Institution eigentlich auch Spielraum? Die Forschung dazu ist noch lange nicht abgeschlossen. Beim historischen Workshop im Mutterhaus am 28. Sep- tember 2017 wurden Ergebnisse für Mitteldeutschland präsentiert, die sich je nach Ort und Institution stark unterschieden. Weder war die nationalsozialistische Kir- chenpolitik einheitlich, noch verhielten sich die Institutio- nen samt ihrer Leitungspersonen gleich. Das Verständnis von Behinderung hatte sich bereits in wirkte. Ab 1943 gab es die kirchliche Ausbildung im Ceci- den 1920er Jahren gefestigt. Euthanasie oder Zwangs- lienstift nicht mehr. Die Kindergärten, in die das Cecilien- sterilisation abzulehnen, lag Vielen fern. Etwa zwei Drittel stift die ausgebildeten Erziehrinnen sandte, unterstanden der Pfarrer, Gemeinden und protestantische Institutionen ab 1941 der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). hätten das System gestützt, so Manfred Gailus beim Über- Da waren Gebet, Lied und Weihnachtsspiel einfach ver- blick über regionale Forschung. Die Magdeburger Stu- schwunden. dentin Elena Kiesel forschte einige Monate im Cecilien- Für Pfarrer Hanse, dem Stifts-Vorsteher, ein großer stift und veröffentlichte ihre Bachelor-Arbeit mit dem Titel Schmerz. Ebenso für manche Erzieherin und Familie. Han- „Kinderpflege im göttlichen Auftrag: Das Diakonissen- se formulierte Protest, schrieb an Ministerien, schrieb in Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt und sein Verhältnis Schwesternbriefen vom Widerstand, der nötig sei. Sein zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ im Jahr 2016. Protest galt der NSV, nicht Hitler. Er schrieb im Oktober Sie selbst hat einen Vortrag zum Thema „Kampf um die 1941: „Wohl aber besteht das ausdrückliche Versprechen Kindesseele – Das Cecilienstift im Nationalsozialismus“ des Führers, dass die christliche Erziehung der Konfessio- gehalten. nen unbehindert bleiben soll“. Unser Stift widmete sich damals seiner Kindergarten-Ar- Das 20. Quartalsgespräch der Stiftung mit seinen acht beit und der Ausbildung zur Kleinkinderlehrerin. Seiner Vorträgen hatte ein wechselndes Publikum aus der Regi- gewachsenen, allseits anerkannten Arbeit. Diese bröckel- on; die Kooperationspartner vom Lehrstuhl für Geschich- te nun. Wer Kleinkinderlehrerin werden wollte, ließ sich te der Neuzeit der Uni Magdeburg unterstrichen ihre im staatlichen Seminar ausbilden. Denn die Propaganda Freude über das rege Interesse. 5
Zeichen der Würdigung und des Dankes Das Cecilienstift verdankt sein Bestehen und seine Ent- gegründet. Am 1. Oktober 1992 wurde das Feierabend- wicklung vielfältigem persönlichem Einsatz. Seit seiner heim Nord durch das Cecilienstift von der Stadt Halber- Gründung 1873 wird die Arbeit der Stiftung wieder und stadt übernommen, am 2. Juni 1993 das Klus-Heim von wieder durch die Weitsicht, Entschlusskraft und Beharr- taubblinden Kindern bezogen und damit die Arbeit mit lichkeit einzelner Menschen gefördert. So war es an der Menschen mit Sinnesbehinderungen auf ge nommen. Zeit, ein hauseigenes Ehrenbuch zu führen – als öffentli- Des Weiteren wurde am 23. August 1993 das Cochlear- ches Zeichen der Würdigung und des Dankes. Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt als erstes Die Bitte um den handschriftlichen Eintrag in das Ehren- seiner Art in den neuen Bundesländern gegründet und buch des Cecilienstifts ergeht an Personen, die sich außer- am 2. Juni 1996 das neu gebaute Wohnheim im Park für ordentliche Verdienste um die Stiftung erworben haben, in den Diakonie Werkstätten tätige Menschen mit Behin- die in besonderer Treue und aufrichtiger Freundschaft mit derungen seiner Bestimmung übergeben. ihr verbunden sind, die durch besondere Leistungen zum Ernst Krahl war insgesamt 28 Jahre als Vorsteher tätig; ver- Ansehen oder durch langjährige Tätigkeit zum Wohl der abschiedet wurde er beim 123. Jahresfest am 2. Juni 1996. Stiftung beigetragen haben. Den zweiten Eintrag in unser Ehrenbuch erhielt Beate Stro- zinsky, die ihren Dienst im Cecilienstift am 1. Juni 1983 zu- nächst als „Mitarbeiterin für Bürocomputer“ antrat. Als diplomierte Mathematikerin übernahm Beate Stro- zinsky in der wachsenden Stiftung Aufgaben des Personal managements. Ab 1999 war sie als Personalleiterin der Stiftung tätig. Mit dem ihr eigenen Engagement beach- tete sie (Sozial-)Rechtliches und Finanzielles ebenso wie Menschliches. Komplexe Zusammenhänge des Personal- einsatzes grafisch und rechnerisch darzustellen, war für sie ein kreativer Vorgang; bei ihrer hartnäckigen Lösungs- suche ging es ihr gleichermaßen um den anvertrauten wie um den mitarbeitenden Menschen. Am 30. September 2016, nach 33 Dienstjahren im Cecili- enstift, verabschiedete sie sich in den Ruhestand. Die erste Seite ist Pfarrer Ernst Krahl gewidmet. Er wurde am 15. September 1968 in das Amt des Vorstehers ein geführt. In dieser Zeit gehörten Mutterhaus und Feier- abendhaus, Wohnheim Hephata, Sternenhaus, Sophien heim und Anna-Mannsfeld-Heim sowie die Kindergärten Paulsplan und Gröperstraße zur Stiftung. Mit dem Wechsel des Gesellschaftssystems 1989 erga- Über eine Eintragung ins Ehrenbuch entscheidet der Vor- ben sich neue Möglichkeiten und Heraus forderungen; stand nach Beratung der Leitungskonferenz und für Mit- Ernst Krahl nahm sie weitsichtig und engagiert an und be- glieder des Kuratoriums und des Vorstands entscheidet gab sich in vielfältige Gespräche und Verhandlungen. So das Kuratorium. Vorschläge zu Personen, die den oben wurde in Folge dessen am 9. März 1992 gemeinsam mit genannten Kriterien entsprechen, können gern bei Mit- dem Lebenshilfe e. V. die Diakonie Werkstätten gGmbH gliedern der Leitungskonferenz abgegeben werden. 6
Danke für Ihren Einsatz und Gottes Segen che und Nathalie Wettges in Einrichtungen des Cecilien- stift. Danke vielmals! Freiwilligendienst im Cecilienstift, nämlich Bundes freiwilligendienst bzw. Freiwilliges Soziales Jahr, leisteten im Jahre 2017 Sascha Schwarz in Hephata, Paula Proske im Intensiv Betreuten Wohnen, Dominik Ebeling in der Kita „Gröperstraße“, Gufran Khaddour in der Kita „Sankt Johannis“, Annabell Dziergwa in der Kita „Kinderland“, Cindy Ehring in der Kita „Rappelkiste“, Sahir Safaya, Ja- vahir Tadevosyan und Fabrice Wenzel in der Kita „Marie- Hauptmann-Stiftung“ sowie Isabelle Laabsch im Wohn- heim im Park. Ihr Dienst ist wertvolle Hilfe und bringt allen Beteiligten neue Einblicke. Danke! Aus ihrem Dienstverhältnis gingen im Jahre 2017 in den Ruhestand: Christine Becker, Sabine Leiste, Petra Kö- nig, Karin Schulte und Angelika Wilke. Darüber hinaus verabschiedeten wir uns von Annemarie Bergmann, Bea- trix Damnig, André Daners, Anja Fröhlich, Tobias Heinze, Walter Hennicke, Franziska Hummel, Jeanette Krocker, Susan-Emöke Kröber, Christel Krombholz, Gabriele Leitel, Julia Meier, Silvia Ratscht-Liß, Dörte Schuster, Tina Tomek, Folgende Mitarbeitende nahmen im Jahre 2017 ein Be- Sylivia-Beatrix Ohms, Evelyn Wagner, Kathrin Weber und schäftigungsverhältnis mit dem Cecilienstift auf: Jessica Philipp Witschaß. Bender, Doreen Brandt, Manuela Brandt, Georg Brümmer, Marc Bürger, Erik Förster, Stephanie Galler, Gabriela Ger- Die Ehrenurkunde der Diakonie Deutschland nahm nach mer, Regina Hackel, Melanie Hartleib, Luisa Hartmann, 40-jähriger Mitarbeit in Kirche und Diakonie Benita Ebing Ramona Ibe, Juliane Kittke, Susi Köhler, Stephan König, entgegen; das Kronenkreuz nach 25-jähriger Mitarbeit in Anja Lücke, Luca Lüdke, Nicole Matzke, Mike Niemeyer, Kirche und Diakonie wurde Sabine Appel, Torsten Büttner, Torsten Nitsch, Katharina Nolte, Monika Penther, Claudia Sabine Däter, Sonja Dietrich, Beate Jordan, Petra Kappe, Risse, Nicole Quandt, Mandy Ruhe, Monique Rienäcker, Steffi Kaiser, Jana Kuppermann, Heike Langer, Petra Lebe- Sandra Ruch, Claudia Schelhas, Denise Schneider, Yvon- recht, Bernhard Mwasajone, Guido Sackmann, Brita Sauer- ne Schneider, Olaf Schuhmann, Beatrice Stadler, Mandy mann Dana Schiedung, Ilona Schrodetzki, Sabine Sperling, Stammfuß, Janett Stock, Cynthia Storbeck, Corinna Szar- Astrid Teuber, Heike Werner und Marlies Wolff überreicht. wak, Javahir Tadevosyan, Marion Thomas, Beatrix Teege und Mandy Wurmb. Alles Gute! Vielen Dank für die geleistete Arbeit und den gemein- samen Weg! Innerhalb des Jahres 2017 arbeiteten Daniel Afolter, Flo- rian Bauch, Katja Behrends, Lisa-Marie Brett-Krämer, Jen- Über die Geburt von Carl, Jesaja-Benito, Moritz, Paul, nifer Franke, Stefanie Goslar, Heidi Herrmann, Kathleen Sam und Theo freuen wir uns und beglückwünschen die Lesemann, Sandra Mossdorf, Claudia Schäwel, Lisa Schie- Familien der Mitarbeitenden. Fortbildungskatalog geistlich-diakonisch Pilgern und Stille, Gruppenarbeit und Werkstatt, Vortrag den Halberstäter Dom und zur Huysburg, in den Lehrsaal und Übersichten, Musik, Film und Erkundung werden des Cecilienstifts und nach Neinstedt. Es gibt spirituelle 2018 als geistlich-diakonische Fortbildung angeboten. Angebote, Religionspädagogik, Geschichtiliches und Ba- Der Katalog der Fortbildungen kommt in jede Einrichtung sisthemen der Diakonie. Ein Angebot für sich zu nutzen, des Cecilienstifts und steht im Intranet. Erstellt ist er vom empfiehlt das Stift jedem und jeder Mitarbeitenden. Diakonie-Kolleg Neinstedt, federführend von Dorothee Am 26.Januar, 9 bis 13 Uhr, ist das erste Angebot 2018 mit Brachmann. An unterschiedliche Orte wird eingeladen: in Nathalie Gaitzsch (Neinstedt) zur Jahreslosung. 7
Wohlfühltag: mit allen Sinnen genießen An einem spätherbstlichen Nachmittag luden Wohnbereich 3 lauschten die Bewohnerinnen die Betreuungskräfte des Seniorenzentrums und Bewohner den Klängen der Klangschalen, Nord die Heimbewohnerinnen und -bewohner mit denen sie zu einer Fantasiereise eingeladen zu einem Wohlfühltag ein. Jeder Wohnbereich wurden. Im Wohnbereich 5 wurden gemeinsam hatte ein besonderes Angebot. Muffins gebacken, deren leckerer Duft sich im Die Senioren im Haus 8 entspannten sich bei ganzen Haus ausbreitete; im Wohnbereich 4 Duftmeditationen und Handmassagen mit saßen die Senioren bei diversen schmackhaften ätherischen Ölen. Es zog ein leichter Kakaoduft Genüssen gemütlich beisammen und plauder- durch die Flure, denn für jede Bewohnerin und ten. Umrahmt wurden die Angebote mit Wohl- jeden Bewohner wurde eine Tasse heiße Scho- fühldüften und schöner Musik. kolade frisch zubereitet und serviert. Auch im Haus 5 gab es viele schöne Wohl- Es war ein Tag, an dem alle Sinne angeregt und fühlangebote. Die Senioren freuten sich über die Bewohnerinnen und Bewohner so richtig individuelle Einzelangebote, zum Beispiel verwöhnt wurden. Uns hat es großen Spaß ge- Entspannungsmassagen für Nacken und Hän- macht! de sowie kleine Igelballmassagen. Auf dem Bianca Sorge Altenhilfe Auf Entdeckungsreise Es war ein warmer Sommertag, an dem sich eini- sen – von alten Akazien und Linden, einer Ei- ge Senioren im Schatten der grünen Bäume im che und Platanen bis hin zu Kastanien, Pappeln Park des Seniorenzentrums Nord versammel- und Eschen. Immer wieder kamen neugierige ten. Roswitha Hutfilz, Teamleiterin Stadtgrün Fragen auf, die Frau Hutfilz gerne beantwortete. der Stadtverwaltung, war unserer Einladung Es war eine kleine Entdeckungsreise in die ganz gefolgt und leitete im Rahmen des Öffentlichen nahe Natur, die viele interessante Informatio- Seniorenforums eine Führung durch den Park. nen beinhaltete. Die Senioren bedanken sich Frau Hutfilz bestimmte die Baumarten und das ganz herzlich für diesen Nachmittag. Alter der Bäume, und die Senioren lernten ihren Park ganz neu kennen. Es wurde bestaunt, wie Carola Drittel, Marcel Dittmann viele unterschiedliche Gehölze im Park wach-
„Zwei Gräfinnen“ feierten Richtfest Nur wenige Monate nach der Grundsteinlegung im Juni konnten die Ambulant Betreuten Wohngemeinschaften Zwei Gräfinnen Ende November Richtfest feiern. Auf zwei Etagen werden die Wohngemeinschaften ein Zuhause für insgesamt 24 Senioren mit Pflegebedarf bieten. Die Bewohnerinnen und Bewohner verfügen über ein eigenes Wohn- und Schlafzimmer mit ebenerdiger Dusche und WC. Das Alltagsleben findet in den Gemein- schaftsräumen statt – dem Wohnzimmer und der Küche. Die untere Etage mit zwölf Wohneinheiten ist für de- menzerkrankte Bewohner/innen vorgesehen, die hier eine weitgehend vollständige Versorgung erhalten kön- nen. Das familienähnliche Zusammenleben hat vor allem für demenziell erkrankte Menschen eine hohe Bedeutung und steigert die Lebensqualität nachweislich. Im baugleichen Obergeschoss stehen weitere zwölf Wohneinheiten für Bewohner/innen, vorwiegend mit den Pflegegraden 2 bis 4, zur Verfügung. Wohngemeinschaften für Senioren mit Pflegebedarf Die Ambulant Betreuten Wohngemein- schaften Zwei Gräfinnen ermöglichen pflegebedürftigen Senioren, insbesondere Senioren mit demenzieller Erkrankung, ein selbstbestimmtes, unabhängiges und individuelles Leben im Alter. Alle Entscheidungen, die das Gemein- schaftsleben betreffen, treffen Sie selbst. Sie haben das Hausrecht, der Pflege- und Betreuungsdienst ist zu Gast. Erstbezug ab Herbst 2018, Anmeldungen sind bereits möglich. Ansprechpartnerin: Schwester Heike Langer, Sozialstation des Cecilienstifts, Hospitalstraße 6/7, 38820 Halberstadt, Telefon: 03941 696127 E-Mail: h.langer@cecilienstift.de www.zwei-graefinnen.de Der Standort der Zwei Gräfinnen auf dem Gelände des Seniorenzentrums Nord ermöglicht es den Mitgliedern der Wohngemeinschaften, am öffentlichen Leben teil- zunehmen und die Angebote des Seniorenzentrums zu Eine Einrichtung des nutzen. Die Teilnahme an Freizeitaktivitäten, die Nutzung der großen Gartenanlage des Seniorenzentrums sowie Gefördert durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk der Besuch des Cafés oder die Inanspruchnahme der So- zialstation des Cecilienstifts sind nur einige davon. 9
Ein starkes Team Wenn man einen Antrag auf Aufnahme in die dabei sind, wenn man sieht, dass die Arbeit Werkstatt stellt, kommt man an ihnen nicht vor- Freude macht, sich der Einsatz lohnt“, sagt Isa- bei. Sie schauen auf individuelle Bedürfnisse, bel Voigtländer. Sie bedauert, nicht öfter raus- regeln die Dinge mit Kostenträgern, Behörden fahren zu können. Sich türmende Aktenberge und Betreuern, sorgen für Bildung und Kultur lassen das momentan einfach nicht zu. Vor ein neben der Arbeit und haben ein offenes Ohr paar Monaten hat sie eine Ausbildung zum Job- für Nöte und Wünsche. Jede Mitarbeiterin des Coach angefangen. Sie wünscht sich, ihre „Au- Begleitenden Dienstes ist Spezialistin auf einem ßendienstmitarbeiter“ anschließend wieder ein besonderen Gebiet, doch eins haben die Frau- bisschen intensiver begleiten zu können. en alle gemeinsam: Sie sind mit Herz und Freu- de dabei. Gemeinsam mit anderen Menschen Dinge Diakonie Werkstätten in Gang zu bringen, das begeistert auch Ja- Janet Kisser hat im Sommer 1998 als Gruppen- nine Sawilla. Momentan steckt sie mitten im leiterin in der Werkstatt angefangen. Anfang Studium „Lehramt für Förderschulen mit den 2011 wechselte die Diplom-Sozialpädagogin in Schwerpunkten Geistigbehindertenpädagogik den Begleitenden Dienst. Sie sieht es als Vorteil und körperlich und motorische Entwicklung“ an, beide Seiten zu kennen, zu wissen, wie es an der Martin-Luther Universität Halle. Doch läuft in den Gruppen, gerade im Sinnesbehin- freitags und in den Semesterferien ist sie in der Halberstadt dertenbereich, der auch ein bisschen ihr Baby Werkstatt und geht voll auf in der Arbeit mit ist. „Ich weiß, was die Menschen da fühlen und Menschen mit Behinderungen, die sie als berei- brauchen, ich spreche ihre Sprache“, sagt sie. chernd empfindet. Auch, weil diese sie manch- Ihre Erfahrungen sammelte sie von der Pike auf, mal an das Wesentliche erinnern. „Da kommt denn kurz nach ihrer Anstellung ging der Sin- jemand und zeigt mir den ersten Krokus, der nesbehindertenbereich an den Start, und Janet aufgeblüht ist, ich würde den so gar nicht wahr- Kisser übernahm gemeinsam mit Margit Neu- nehmen im alltäglichen Stress“, staunt sie. In mann den Berufsbildungsbereich. „Wir haben der Werkstatt kann Janine Sawilla dem Theo- hier in der Hauptwerkstatt mit einer Handvoll riesumpf entfliehen, ihr Uni-Wissen anwenden, Menschen angefangen, hatten drei Räume für dazulernen, Menschen begleiten und neue fünf Leute“, erinnert sie sich, „das war Luxus.“ Konzepte entwickeln. Eins davon ist das Büro Die Zahl der Beschäftigten mit einer Sinnes- für Leichte Sprache. Sie hat sich reingekniet in und Mehrfachbehinderung ist inzwischen auf das Thema, das, auch wenn der Name anderes über 50 angewachsen. Sie sind zum dritten Mal suggeriert, sehr komplex ist. Stundenlang hat umgezogen, in ein großes Haus in der OdFStra- sie an der Uni recherchiert und eine Hausarbeit ße. Mindestens einmal in der Woche ist Janet darüber geschrieben. „Das erste Projekt in der Kisser vor Ort in der WaP, der Werkstatt am Werkstatt war die gemeinsame Übersetzung Park. „Ich bin gern da“, sagt sie, „tausche mich des Leitbildes“, erzählt sie. „Der Austausch mit aus, lasse mich in Gespräche verwickeln. Leider den Menschen mit Behinderung, die ihre eige- habe ich nie so viel Zeit, wie ich mir wünsche.“ ne Perspektive darauf hatten, war so fruchtbar, ich habe viele Impulse und Anregungen be- Isabel Voigtländer kennt das Problem. Der kommen.“ Von leichter Sprache profitieren alle Papierkram hat zugenommen, wie überall im Menschen, ist Janine Sawilla überzeugt. Denkt Land. Da bleibt weniger Zeit fürs Reden als man an Gesetze oder Verträge, weiß man, was früher. Das findet sie schade. Sie mag auch das sie meint. Administrative, das Verwalten und Organisie- ren drumherum, doch Menschen persönlich zu Julia Bollmann kennt sich gut in diesem Para- unterstützen, ihnen zuzuhören, Lösungen für graphen-Dschungel aus. Die pädagogische sie und mit ihnen zu finden, ist das, was die Di- Leiterin ist von Haus aus Sozialjuristin. Ein paar plom-Sozialpädagogin liebt an ihrem Beruf. „Ist Jahre hat sie in der Eingliederungshilfe im Dia- schnelles Handeln gefragt, bin ich in meinem konischen Werk Mitteldeutschland gearbeitet, Element, dann stürze ich mich voll rein“, sagt dann wollte sie näher dran sein an den Men- sie. Was für Janet Kisser der Sinnesbehinderten- schen. „Ich habe den Schritt, in die Werkstatt bereich ist, ist für Isabel Voigtländer die Außen- zu gehen, nie bereut“, sagt sie. Ein Gesicht zu arbeit. Seit Jahren begleitet sie alle Beschäftig- haben, zu wissen, für wen man arbeitet und sich ten, die sich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Kostenträgern gegenüber ins Zeug legt, gefällt ausprobieren möchten, nimmt Kontakt zum ihr. Sie darf sich jetzt auch Pädagogin nennen, Integrationsfachdienst auf, verhandelt mit Fir- denn im November hat Julia Bollmann die son- men, berät Kolleginnen und Kollegen vor Ort. derpädagogische Zusatzausbildung für Werk- „Es macht Spaß, wenn alle mit Leib und Seele stattleitungen abgeschlossen. Ein Jahr lang
ist sie monatlich für jeweils eine Woche nach Hamburg heit. Und sie haben immer ein offenes Ohr. Für jeden.“ gefahren, erfreute sich an vielseitigem Wissensaustausch, Kollegen, die an die Tür klopfen, weil sie Rat suchen für blickte über den eigenen Tellerrand, lernte viel über Päd- sich und einen pflegebedürftigen Angehörigen finden agogik, Betriebswirtschaft, neuestes Recht und Qualitäts- genauso Hilfe wie ein Beschäftigter, der sich in der Ar- management und konnte dies guten Gewissens tun, weil beit verändern möchte oder ein anderer, der Probleme sie wusste: Es läuft in der WfbM. „Ich bin stolz auf mein im häuslichen Bereich hat und gerne ins Wohnheim um- Team“, sagt sie, „ich kann mich auf jede einzelne Kollegin ziehen möchte. Es gab Zeiten, da wurde die sozialpäd- verlassen. Wir sind alle ganz unterschiedlich, aber genau agogische Arbeit belächelt. Doch sie bewegt etwas. Sie diese bunte Mischung macht uns so stark.“ bringt Menschen zusammen. Hilft, Wege zu finden und diese gemeinsam zu gehen. Über Steine oder auch drum- Ich, Silke Kuwatsch, bin auch Teil dieses Teams, und als herum. Zu belächeln gibt es da nichts. Aber eine Menge Büroassistentin seit siebzehn Jahren überwiegend damit zum Mitfreuen. beschäftigt, die sozialpädagogisch relevanten Daten und Akten im virtuellen Raum der Werkstatt zu pflegen. Dane- Silke Kuwatsch ben schreibe ich Protokolle, erstelle Listen oder verfasse Texte wie diese. Seit 2011 darf ich das zu meiner Freude von zu Hause aus tun. Ich bin nicht mittendrin, und doch dabei. Die moderne Technik macht’s möglich. Oder ein Arbeitsfrühstück im Büro. Ich bin gern mal vor Ort, schaue in die bekannten Gesichter, die selbst dann fröhlich blic- Vorschau: In der nächsten Ausgabe werden wir ken, wenn es ein bisschen stressig zugeht. die Aufgaben des Begleitendes Dienstes genauer beleuchten und Alexander Rönck vorstellen, der ab „Die Kolleginnen des Begleitenden Dienstes werden ge- Januar 2018 das Team für den Zeitraum der Eltern- schätzt“, weiß Sandra Giebel, die Geschäftsführerin der zeit vertritt, die Frau Bollmann für ihr zweites Kind in Werkstatt. „Ich spüre im Haus großes Vertrauen in ihre Anspruch nehmen wird. Kompetenzen, ihre Fachlichkeit und ihre Verschwiegen- 11
Wir, das „Chaostheater Ungeprobt“ Angefangen hat alles im Reha-Alltag. Seit dem Bestehen des CIR werden CI-Träger, die ihre Re- habilitation im CIR beenden, mit einem kleinen Programm verabschiedet. Wir finden einfach, Cochlear-Implant-Rehabilitation dass, wenn man sich zwei oder drei Jahre kennt, etwas mehr drin sein muss als ein freundlicher Handschlag und das Überreichen der Papiere. In den ersten Jahren war es immer alle paar Wochen ein CI-Träger, der seine Rehabilitation beendete. Damals war es Brauch, dass eine Kindergruppe der Kita „Rappelkiste“ freitags in ten. So begann das Team des CIR, selbst kleine das CIR kam und sehr zur Freude der Mitarbei- Programme zusammenzustellen. Es sind immer tenden und CI-Träger ein meist saisonaktuelles nur Minutenprogramme. Hausinterne Kleinst- Programm vorführte. kunst sozusagen. Nach und nach stiegen die Rehabilitandenzah- Das CIR-Team merkte anfangs gar nicht, dass len so stark, dass wir wöchentlich mindestens dieser Brauch eine Besonderheit ist. Zum Glück einen CI-Träger verabschieden. Oft mehrere gibt es CI-Träger, die einem so etwas sagen. Und gleichzeitig. Unmöglich, den Kindern der „Rap- nach und nach ergaben sich die Gelegenheiten, pelkiste“ jede Woche die umständliche Que- immer mal etwas Winziges neu zusammenzu- rung der Stadt und den Zeitaufwand zuzumu- stellen, zum Beispiel die Verabschiedungen, die Jahresfeste und unsere Herbsttreffen. Welches Stück zur Freitags-Verabschiedung ge- zeigt wird, ist immer davon abhängig, welche Mitarbeitenden gerade da sind. Und, naja, der Name, den wir uns irgendwann gegeben ha- ben, hat auch einen wahren Kern: „Chaosthea- ter Ungeprobt“. Die Programme werden inner- halb kürzester Zeit erstellt und aufgeführt. Die meisten oft nur einmal. Die erste Aufführung ist meist die Generalprobe. Uns kann man nicht buchen. Man ist entweder diesmal dabei oder beim nächsten Mal. So ist das mit den Minutenprogrammen. Astrid Braun
Entspannung für Leib und Seele Zu einem besonderen Ausflugsziel sind wir an zes Sein. So werden unser Körper durch Mus- einem wunderbaren Spätsommertag an die kelentspannung, unser Geist durch Gedächt- Bode nach Deesdorf gestartet. Bei 29 Grad, nistraining, unsere Seele durch Artikulation von ausreichend Verpflegung und Getränken ha- Gefühlen und unsere sozialen Talente gleicher- ben wir es uns auf der Wiese bequem gemacht. maßen angesprochen. Durch den Umgang mit Mit fünf Schafen und sechs Ziegen gab es ein Tieren können Ängste und Hemmungen abge- sehr außergewöhnliches Aufeinandertreffen. baut sowie eine physische und psychische Ent- Drei Bewohner mit Sinnesbehinderungen konn- spannung herbeigeführt werden. ten die unmittelbare Nähe dieser sehr zahmen Besonders gut kennt sich Silke Gabriel, Mitar- Tiere intensiv spüren – durch Anfassen, Strei- beiterin im Intensiv Betreuten Wohnen in Hal- cheln, Riechen, Fühlen, Liebevollem Anknab- berstadt, neuerdings mit dieser Thematik aus. bern am Ohr oder am Schuh und selbständiges Sie hat im Mai 2017 ihre Zusatzausbildung zur Füttern. Fachkraft für tiergestützte Intervention in Han- Der heilende Prozess in der Interaktion zwi- nover begonnen. Seitdem besteht die Möglich- schen Tier und Mensch beeinflusst unser gan- keit für den gesamten Bereich Behindertenhilfe, Behindertenhilfe tiergestützte Aktivitäten für Menschen mit Han- dicap in Anspruch zu nehmen. Dieses Angebot wird von uns einmal wöchent- lich mit zwei bis vier Bewohnerinnen und Be- wohnern in Begleitung genutzt. Gemeinsam mit Silke Gabriel fahren wir nach Deesdorf, um dort die Schafe, Ziegen, Lämmchen und mitt- lerweile auch Meerschweinchen zu besuchen. In den Sommermonaten können wir sie drau- ßen auf der Wiese füttern und streicheln. Wer Interesse hat, kann sich gern direkt bei Silke Gabriel unter 0151/18448720 melden! Bernd Schultze und Steffi Webert 13
Aus „Klus-Heim“ wird „Villa Klus“ Wenn im Frühjahr die „Villa Klus“ ihre Pforten für taub- Bundes-und Landesmitteln umfassend saniert worden. blinde Erwachsene öffnet, dann erfüllt sich ein großer Der spezifische Bedarf der Personengruppe taubblinder Wunsch ihrer Angehörigen. Das schöne Haus in der klei- Menschen war inzwischen anerkannt. Ein Stamm enga- nen Straße Vor der Klus kennen Kerstin und Sophie, Romy gierter und versierter Mitarbeitende begann zu wachsen; und Nicky, Dirk, Ulli, Marius und Danny schon viele Jahre. Fortbildung war immer aktuell. Längst standen inzwischen Sie hatten schon als Kinder hier gelebt – damals, als die in den Diakonie Werkstätten Plätze zur Verfügung: zur Arbeit mit taubblinden Kindern in Halberstadt begonnen Berufsbildung, zur Förderung sowie zum Arbeiten. Zwi- hatte; als das heutige Landesbildungszentrum für Hörge- schen Elternhaus, Wohnheim und Werkstatt bzw. Schule schädigte und das Cecilienstift in Halberstadt gemeinsam gab es immer einen guten Draht. einen Lern- und Lebensort für taubblinde Kinder begrün- Im Jahr 2015 wurde das Klusheim leergezogen. Inzwi- deten. Die damalige Tamara-Bunke-Schule hat 1985 die schen sind umfangreiche Brandschutzmaßnahmen aus- ersten taubblinden Kinder aufgenommen. geführt und Wände versetzt. Die neue Ausstattung orien- Und dann ging es um lebenslange Perspektive für die tiert sich am Bedarf an Ruhe und natürlicher Umgebung. taubblinden Heran wachsenden. Eine Schlüsselperson Da sind das eigene Zimmer und der Gemeinschaftsraum, der Entwicklung ist Dr. Werner Dudszus. Spannend lesen der großzügige Garten und die benachbarten Klusfelsen. sich die Antwortschreiben aus den DDR-Ministerien an Die Schönheit von Haus und Umgebung ist bei allem den engagierten Chefarzt, den Vater von Sophie. Kämpf- Wechsel dieselbe. Respekt gilt dem Bauherrn, der diese te er doch darum, seiner Tochter und Menschen in ähnli- Villa in den zwanziger Jahren für seine fünfköpfige Familie cher Lage die passende Beschulung, Unterbringung und entwarf und errichtete, dem Innenarchitekten Herrmann Begleitung zuteilwerden zu lassen. Bährecke. Welche Freude war es, als Pfarrer Ernst Krahl, Vorstand Dank allen Wegbereitern und Unterstützern. Wie Dr. Wer des Cecilienstifts, zum 2. Oktober 1993 zur Eröffnung des ner Dudzsus, der den Einzug von Sophie und ihrer WG im Klusheimes einlud. 15 taubblinde Kinder lebten nun hier März sicher den Einzug gern miterlebt hätte. in vier altersgemischten Gruppen. Das Klusheim war mit Wir wünschen alles Gute! 14
Ortwin Derksen * 19. August 1957 † 27. Oktober 2017 Wer weiß Ortwin Derksen kam 1997, im Alter von 40 Jahren, zu uns ins Anna-Mannsfeld- Wir kommen, wer weiß, woher. Heim und trat gleichzeitig seinen Dienst Wir gehen, wer weiß, wohin. im Holz-Bereich der Diakonie Werkstätten Wir sind wie die Welle im Meer an. Vorher lebte er bei seiner Familie und allein und doch darin. war als Friedhofsgärtner bei der Stadt Hal- berstadt angestellt. Wir sind wie das Licht ein Teilchen Er war ein ruhiger Vertreter und hat gern und ebenso ein Strahl. sein Ding gemacht. Bei Ausflügen und Wir sind auf der Erde ein Weilchen Gruppenfahrten war er aber gern dabei. und vielleicht ein ums andere Mal. Seine Freizeit hat er am liebsten draußen verbracht – um Pfeife zu rauchen oder sei- Wer weiß, woher wir kommen, nen kleinen Garten am Anna-Mannsfeld- wer weiß, wohin wir gehen? Heim zu pflegen. Es bleibt für uns verschwommen, Lieber Ortwin, wir reden viel von dir und bis wir selbst am Ende stehen. vermissen dich. Renate Eggert-Schwarten Die Bewohner und das Team vom Anna-Mannsfeld-Heim Christian Lenschak *01.05.1984 † 31.10.2017 Viel zu plötzlich und zu früh für uns verstarb Christian im Alter von 33 Jahren. Christian lebte seit dem 01.09.1993 unter dem Dach des Cecilienstifts. Er wurde von seiner Mutti, den Großeltern und dem Bruder geliebt und sie sorgten sich sehr um ihn. Sein Handicap war eingeschränkt hören, sehen und nicht sprechen zu können. Doch dies hinderte ihn nicht daran, selbstbestimmt und fröhlich sein Leben zu leben. Er liebte die Musik, Lichteffekte und Drehbewegungen jeglicher Art, Gummibären, Cola, Chips, Nutella und Nudeln mit Tomatensoße. Traf dies bei Festen und Feiern zusammen, war Christian in seinem Element und in seiner Welt. Jeden Morgen zur Arbeit zu gehen war nicht sein Ding – für Christian hätte jeder Tag Urlaub sein können. Auto fah- ren mit lauter Musik und dann anhalten bei Mc Donalds für Cola und Nuggets fand er immer lustig. Seinem Gegenüber die persönlichen Geheimnisse hinter der Stirn zu entlocken, war ihm eine Freude und für uns eine Geste des Vertrauens und der Zuneigung zueinan- der. Neuen Personen gegenüber war Christian zurückhal- tend und zögernd, nicht jeden ließ er sofort in sein Herz. Hatte man aber einen Weg gefunden, so konnte man viel Spaß und „Blödsinn“ mit ihm gemeinsam anstellen. Alle Bewohner und Betreuer des Sophienheims vermissen ihn, alles ist ungewohnt, anders. Sein Zimmer ist leer. Wir Am 11.12.2017 trafen sich alle Bewohner und Mitarbeiter sind voller Erinnerungen an Christian. Der neuen Situati- des Sophienheims, um in einer gemeinsamen Gedenkstun- on müssen wir uns jetzt stellen, sind aber dankbar für die de von Christian Abschied zu nehmen. Wir schauten uns gemeinsame Zeit mit ihm. gemeinsam Fotos von ihm an, erzählten von Begebenhei- ten und ließen zum Schluss leuchtende Luftballons mit per- Die Bewohner und Mitarbeiter des Sophienheim sönlichen Botschaften in den Abendhimmel steigen. 15
Mit Kronprinzessin Cecilie durchs Hephata Mehr als 160 Besucher fanden am Tag des offenen Denk- mals am 10. September 2017 den Weg ins Haus He- phata. Von der preußischen Kronprinzessin Cecilie, der Namensgeberin des Cecilienstifts, persönlich begrüßt, informierten sie sich über die reiche Geschichte, die ar- chitektonischen Besonderheiten, aber auch die heutige Nutzung des Hephata als Wohnheim und Zuhause für 30 Menschen mit geistigen Behinderungen. Der mehrflüglige Massivbau mit markanten Staffelgiebeln ist als Wohnheim für gehörlose Jungen und Mädchen er- baut und im Juni 1925 in Anwesenheit der früheren Kron- prinzessin Cecilie, der letzten Kronprinzessin des Deut- schen Kaiserreichs, feierlich eröffnet worden. Nach Kriegsende im April 1945 rückte das Haus ein wei- teres Mal in den Blickpunkt der Geschichte, als hier die Übergabe der Stadt Halberstadt an die amerikanischen Besatzungstruppen vollzogen wurde. Der Vorstand des Cecilienstifts ist mit dem Zuspruch am Tag des offenen Denkmals sehr zufrieden und bedankt sich bei den Mitarbeitenden für Ihre Mitwirkung und ihr Engagement. Die Verantwortlichen des Stifts werden nun überlegen, ob und mit welchem Beitrag das Cecilienstift den Denkmaltag am 9. September 2018 in Halberstadt mitgestalten kann. Fachtag Haltung 2.0 Nach dem erfolgreichen Fachtag „Was soll ich von all dem Hanna Kunze startete mit einem Impulsreferat, welches halten?“ im Jahr 2016 ging es im vergangenen Jahr in die schon das erste Nachdenken und neue Sichtweisen bei zweite Runde. Der Fachtag „Was soll ich von all dem halten allen Teilnehmern bewirkte. Vertiefen konnten die Teil- 2.0“ richtete sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nehmenden das Thema Haltung in den verschiedenen Altenhilfe und Eingliederungshilfe (Wohnangebote, Tages- Workshops. angebote, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen). Die lebendigen Lernräume boten vielfältige Schwerpunk- Insgesamt 60 Mitarbeitende aus dem Cecilienstift, den Dia- te: professionelle Beziehungen auf Augenhöhe im Ar- konie Werkstätten und anderen Einrichtung aus Sachsen- beitsfeld, Resilienz – eine stärkende Haltung in der Arbeit Anhalt nahmen teil. Durch den Tag führte das Team von mit Menschen, Macht und Ohnmacht, Haltungsarbeit Vierfältig aus Halle. Juliane Eisentraut, Ken Kupzok, Hanna mit dem Körper, Perspektivwechsel, Systeme aus einem Kunze und Harald Weishaupt sind erfahrene Trainer und anderen Blick und Partizipation – ein differenzierter Blick begleiten Bildungsveranstaltungen schon viele Jahre. auf Beteiligung in der Arbeit mit Menschen mit Behinde- rungen und im Team. Die Workshops waren nicht nur in- formativ und brachten einen neuen Blickwinkel auf sich selbst und die eigene Arbeit, sondern boten auch Zeit und Raum zum Erfahrungsaustausch, der im Dienstalltag oft so nicht möglich ist. Einen schönen Programmpunkt zum Thema Haltung ge- stalteten die Mitglieder der Gruppe „EXklusiv“ aus dem Haus Dorothea, die auf humorvolle Art und Weise eine alltägliche Gruppensituation darstellte, alle zum Lachen brachte und zum Nachdenken anregte. Der Fachtag war eine Bereicherung und zeigte Möglichkeiten auf, die in den Arbeitsalltag integriert werden können. Stefanie Fehlert 16
Auf die Plätze! Fertig! Los! Anfang November traten alle Kindereinrich- Wernigeröder Kita „St. Johannis“, der Hort der tungen des Cecilienstifts in der Halberstädter Reinhard-Lakomy-Förderschule und die Früh- Sporthalle „Völkerfreundschaft“ in einem sport- förderung und Beratung. Unterstützt von vielen lichen Wettstreit gegeneinander an. Unternehmen rangen sie um tolle Preise. Die Teams bestanden jeweils aus vier Kindern, Nicht nur die Mannschaftsmitglieder kämpften einer Mutter, einem Vater, einer Erzieherin oder für ihre Einrichtung, auch die Fans auf den gut einem Erzieher und einem Mannschaftspaten. gefüllten Zuschauerrängen feuerten ihre Mann- Unterstützt von vielen Unternehmen kämpften schaften energisch an. die insgesamt elf Teams in lustigen Disziplinen Trotz guter Vorbereitungen wurde das Gewusel um tolle Preise für ihre Einrichtung. beim Wettkampf und bei der Punktevergabe unter- Mit dabei waren die Halberstädter Kitas „Marie- schätzt, so war Schummeln an der Tagesordnung. Hauptmann-Stiftung“, „Rappelkiste“ und „Grö- Trotzdem hoffen wir, dass für alle der Spaß im Vor- Kindereinrichtungen perstraße“, die Huy-Kitas „Mühlenspatzen“ dergrund stand. Ein ganz besonderes Dankeschön (Anderbeck), „Schaukelpferd“ (Aderstedt), gilt den Cheerleadern aus der Kita Pabstorf, die die „Kinderland“ (Dedeleben), „Erlebnis(t)räume“ Stimmung mit ihren Tänzen anheizten. (Pabstorf) und „Spatzennest“ (Schlanstedt), die Katja Grube Sprache als Schlüssel zur Welt Seit dem 1. Oktober 2017 gibt es im Bereich Kin- Kita-Leitungen und der dereinrichtungen eine neue Stelle: die der Fach- Teams, mit dem Ziel, beraterin für „Sprach-Kitas“. Diese Stelle besteht die Qualität der im Be- so lange, wie unsere Kitas an dem Bundespro- reich der sprachlichen gramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüs- und inklusiven Bildung sel zur Welt ist“ teilnehmen. Insgesamt beteiligen sowie der Zusammen- sich neun Kindertagesstätten unserer Stiftung an arbeit mit Familien diesem drei Jahre laufenden Programm. mittels Beratungen, Ko- Gemäß der Richtlinien des Programms müs- ordination von Fortbil- sen die teilnehmenden Kitas mit Einrichtungen dungen und Förderung anderer Träger (in unserem Fall mit der Stadt von Teambildungsspro- Halberstadt und der Lebenshilfe Wernigerode) zessen zu erhöhen. einen Verbund gründen, dem zwischen 10 und Sowohl für die am Programm beteiligten Kin- 15 Kindereinrichtungen angehören. Eine Fach- dertagesstätten als auch für die Fachberatung beraterin, die von einem der Verbundpartner erhält der Träger finanzielle Zuschüsse aus einzustellen ist, berät dann diese Einrichtungen. Mitteln des Bundes zur Realisierung dieser an- Und was liegt näher, als dass das Cecilienstift, spruchsvollen Aufgabe. welches die stärkste Fraktion in diesem Ver- Ich freue mich, dass unsere Einrichtungen in bund bildet, diese Fachkraft anstellt? einer so großen Zahl an diesem Bundespro- In der Person von Anja Lücke haben wir nun gramm teilhaben können, wünsche allen Betei- diese Fachberaterin gefunden und begrüßen ligten bei der Umsetzung viel Erfolg und hoffe sie sehr herzlich in unseren Reihen. Ihre Auf- auf eine nachhaltige Wirkung. gaben in den nächsten drei Jahren bestehen im Wesentlichen in der Begleitung der zusätz- Sabine Brennecke lichen Fachkräfte für sprachliche Bildung, der 17
Kollegiale Fallbesprechung – eine systematische Beratungsmethode Wer kennt das nicht: ein Problem kommt auf den Tisch, Dies mag zuerst etwas befremdlich wirken. Aber nur durch es wird diskutiert, diskutiert, diskutiert… und nach der die Einhaltung dieser festgelegten Ablaufstruktur kann die Diskussion sind alle genauso schlau wie vorher. Um dem hohe Effektivität dieser Beratungsmethode gewährleistet entgegenzuwirken, nahmen an einem Wochenende im werden. Und das ist nicht immer einfach. So muss man Herbst 18 Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Kinderein- sich als Berater schon mal auf die Zunge beißen, wenn richtungen an einer Inhouse-Schulung zum Thema Kolle- man noch eine Frage hat, die man aber nicht mehr stellen giale Fallberatung teil. darf, weil die Zeit schon abgelaufen ist. Oder wenn einem Die Kollegiale Fallberatung geht davon aus, dass jeder ein Lösungsvorschlag ganz deutlich vor Augen steht, die Mensch über ein hohes Maß an Selbsthilfepotential ver- Lösungsvorschläge aber erst in der übernächsten Phase fügt. Sie legt ihren Fokus sozusagen auf das „Ich“, also auf der Beratung vorgetragen werden. Da ist Selbstdisziplin den Bereich, der in jedem Fall genutzt werden kann, um gefragt. Doch das Einhalten der einzelnen Phasen mit ih- Lösungswege aufzuzeigen. ren konkreten Zeitvorgaben lohnt sich. Um das Ganze bildlich darzustellen: Die Antwort auf ein So konnten an den beiden Seminartagen drei Fälle kom- Problem liegt schon in uns, ist aber vernebelt. Die Berater plett bearbeitet werden. In allen Fällen war den Fallgebern helfen dem Fallgeber, frischen Wind einzubringen und ei- nach den angesetzten 60 Minuten klar, wie sie vorgehen nen klaren Blick auf Lösungsansätze und Selbsthilfestrate- wollen, um ihr Problem zu lösen. Die durchgespielten Fäl- gien zu finden. le zeigten auch, dass die Kollegiale Fallberatung wechsel- Methodisch betrachtet ist die Kollegiale Fallberatung ein seitige Wertschätzung, Vertrauen und Offenheit erfordert Verfahren zur Moderation und Gestaltung eines Reflexi- und fördert. Nicht zuletzt erlebten alle Teilnehmerinnen, ons- und Selbsthilfeprozesses. Man kann sie sich als sy- dass es im Leben oft um Gefühle geht, die an die Oberflä- stematisch aufgebautes Beratungsgespräch vorstellen, che wollen und dass es gut ist zu erfahren, dass man mit bei dem klare Rahmenbedingungen vorgegeben sind. So seinen Problemen nicht alleine dasteht. werden zu Beginn einer Besprechung Rollen verteilt: Es Insgesamt wurde hart am Thema gearbeitet, der Spaß kam gibt den Fallgeber, das ist derjenige, der ein Anliegen vor- aber auch nicht zu kurz, weder während des Seminars, trägt und um Mithilfe bei der Lösung des Problems bittet. noch am Abend, als sich alle im Keller der Jugendherberge Es werden ein Moderator und ein Protokollant bestimmt in Wernigerode zu einem gemütlichen Bowlingabend zu- und es wird ein Beraterteam gebildet. Ein Zeitwächter be- sammenfanden. hält die Uhr im Auge, denn für jede Phase der Fallbespre- chung ist ein Zeitrahmen vorgegeben. Katja Grube Acht Wochen nach dem Seminar fiel Teilnehmerinnen spontan Folgendes zur Kollegialen Fallberatung ein: Die vielfältige Sicht der Dinge auf das eine konkrete Zur richtigen Zeit, mit den Sensibler Perspektivwechsel – Endlich mal eine Weiterbildung, Problem, einander zuhören, richtigen Leuten, zum richtigen Empathie leben! die tatsächlich so gebraucht miteinander reden. Thema, am richtigen Ort! wird, wie sie angeboten wurde! 1818
„Rappelkiste“ freut sich Anton (6) bringt sein restliches Essen weg und fragt: über eine Million „Wird das weggeschmissen oder muss das Dirk essen?“ Tolle Neuigkeiten für unsere Kita „Rappelkiste“: Finanz- staatssekretär Klaus Klang (CDU) hat im Herbst einen Be- scheid über Fördermittel der EU (370.000 Euro aus dem EFRE-Programm) und des Landes Sachsen-Anhalt (52.800 Euro aus dem STARK III-Programm) an Holger Thiele übergeben. Ohne die großzügige Förderung ist es schwierig gewe- sen, die Investition in Höhe von insgesamt einer Million Euro überhaupt finanzieren zu können. Eine Sanierung in kleinen Schritten ist wegen der vielen Probleme am aus dem Jahr 1957 stammenden Gebäude nicht zielführend. Es gibt unter anderem seit vielen Jahren Feuchtigkeits- schäden. Die Sanierung nimmt einen Zeitraum von zwei Jahren in Anspruch. Für die Dauer der Arbeiten wird das Haus leer gezogen; wir arbeiten derzeit an einer Lösung für die Unterbringung der Kinder. Baubeginn wird in der zweiten Jahreshälfte sein. 50.000 Euro für den guten Zweck Wir freuen uns über eine Spende durch die IKEA Stif- Nun gibt es ein Konzept, um die Räume komplett umzu- tung in Höhe von 50.000 Euro für den Bereich Kinder- gestalten: Miteinander verbundene Räume, viel Tageslicht einrichtungen. Diese großzügige Spende wird für den dank großer Glasflächen, eine Kinderküche, einladende dringend benötigten Umbau und die Sanierung der Bastelecken sowie ein Bewegungsraum sollen künftig da- Räumlichkeiten der Kindertagesstätte „Kinderland“ in für sorgen, dass für die Kinder eine Wohlfühlatmosphäre Dedeleben eingesetzt. Die Fördersumme wurde im entsteht. Zudem kann durch den Umbau die integrative Oktober stellvertretend für die IKEA Stiftung durch den Kinderbetreuung in der Region erweitert werden. Das Einrichtungshauschef von IKEA Magdeburg, Matthias Land Sachsen-Anhalt genehmigte für das Sanierungskon- Schrabe, an Holger Thiele und die stellvertretende Kita- zept einen Zuschuss aus dem „Stark III“-Förderprogramm Leiterin Monique Mühl im „Kinderland“ übergeben. und trägt damit einen Großteil der anfallenden Kosten. „Die Unterstützung von Projekten für Kinder und Jugendli- che liegt uns bei IKEA ganz besonders am Herzen. Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass wir dank der IKEA Stiftung das Cecilienstift unterstützen und einen Beitrag zu einem kindgerechten und modernen Umfeld in der Kindertages- stätte in Dedeleben leisten können“, sagt Matthias Schrabe. „Wir sind sehr dankbar für diese großzügige Unterstützung der IKEA Stiftung“, so Holger Thiele. „Die Entscheidung, die Mittel für die Kita Deleben einzusetzen, fiel, weil die- se Einrichtung in den nächsten zwei Jahren mit Hilfe von Fördermitteln umfassend saniert werden soll“, so Thiele. Nach einem Brand ist die Kindertagesstätte bereits seit rund zehn Jahren im Seitenflügel eines ehemaligen Guts- hauses mit dazugehörigem Stallgebäude untergebracht, das lange als Schule genutzt wurde. Für die Zwecke einer barrierefreien Kita ist das Gebäude in seiner jetzigen Form jedoch mit seinen maroden sanitären Anlagen, den kalten und relativ feuchten Fluren sowie dem verhältnismäßig schlechten Zustand der Gruppenräume wenig geeignet. 19
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