AWO Hamburg trotzt der Coronakrise
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AUSGABE JUNI 2020 Magazin für alle Mitglieder der AWO Hamburg Ein AWO-Urgestein geht von Bord Fernsehaufzeichnung mit Carlo von Tiedemann AWO-Nordkonferenz AWO Hamburg trotzt der Coronakrise Haupt- und Ehrenamtliche meistern die Krise und finden kreative Wege um mit den Beschränkungen umzugehen. Wir sagen Danke!
AWO EDITORIAL Liebe AWO-Mitglieder! Es sind herausfordernde Zeiten in denen wir gerade leben - die Corona-Pandemie verlangt uns auch als Wohlfahrtsverband vieles ab. Un- ser besonderer Dank gilt daher allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern, die die täglichen Herausforderungen der Krise meistern. Die AWO Hamburg ist und bleibt ein zuverlässiger Partner mit Herz und leistet weiterhin wertvolle Beiträge für das gesellschaftliche Miteinander und den sozialen Ausgleich in dieser Stadt. Hühnerfrikassee mit Spargel und Erbsenreis Haupt- und Ehrenamtliche finden kreative Mit- tel und Wege, um trotz vieler Beschränkungen direkt und kostenlos an die Haustür gelie- ihre Angebote aufrecht zu erhalten oder neue fert - und das von der aus dem Fernsehen zu schaffen. Und wir wissen, dass das derzeit bekannten Starköchin Cornelia Poletto von besonderer Bedeutung ist. Viele Beispiele dazu finden Sie in unserem Übersichtsartikel. persönlich: Der 07. April ist ein besonderer Aufgrund der Coronakrise mussten jedoch auch Tag für die Mieter*innen im AWO-Service- schon viele Termine und Veranstaltungen abge- wohnen im Lenzweg. Schon seit Mitte März sagt oder verschoben werden – so wird auch die für Dezember geplante AWO Bundeskonfe- sollen Besuche vermieden werden und renz nicht stattfinden können. die Nachrichten sind voll von Wörtern wie „Corona-Pandemie“, „Quarantäne“, und Allerdings gibt es neben diesen Krisenthemen noch vieles andere zu berichten, auch aus der „Hamsterkäufe“. Auch Cornelia Poletto trägt Zeit vor Corona. In diesem Heft finden Sie, wie beim kontaktlosen Verteilen des Essens ei- gewohnt, viele aktuelle Meldungen und Be- nen Mundschutz und Gummihandschuhe. richte aus allen Bereichen der AWO Hamburg. Beispielsweise gab es wichtige personelle Ver- Doch wie kam es dazu? Ein Rückblick. änderungen. VON RICHARD BACKHAUS UND FRANK KRIPPNER Viel Spaß beim Lesen! Als Ende Januar der erste Corona-Infizierte in Deutschland gemeldet wird, ahnt noch niemand, dass das Coronavirus das Leben in Deutschland, Hamburg und damit auch alle Betätigungsfelder der AWO Hamburg erheblich einschrän- Dr. Arne Eppers Jutta Blankau ken und verändern wird. Landesvorstand Präsidiumsvorsitzende 27. Februar: Erster bestätigter Corona-Fall in Hamburg Die Stadt Hamburg verbietet kurz darauf Großveranstal- tungen mit mehr als 1000 Personen und verfügt nach den Frühjahrsferien, dass Schüler*innen sowie Kita-Kinder, die sich in Risikogebieten aufgehalten haben, für 14 Tage zu- hause bleiben müssen; die AWO informiert umgehend alle Eltern und Mitarbeitenden. 05. März: Senat verhängt Besuchsverbot in Pflegeeinrichtungen Die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus betreffen im Besonderen auch die ambulanten und stationären Pflege- 2
CORONA KRISE CORONAKRISE Miteinander in Zeiten von Corona AWO Hamburg trotzt der Coronakrise einrichtungen der AWO in Hamburg. vorhanden. Von den Schulschließungen betroffen April. Ebenfalls betroffen sind zum Bei- Zwar sind die Vorsichtsmaßnahmen sind auch die Essenslieferungen der AWO Hamburg spiel Stadtteilzentren, Veranstaltungen gegen Viren oder infektiöse Krankhei- Service gGmbH – das Unternehmen wählt den Weg der Quartiersbüros, Freiwilligenagen- ten für die Pflegekräfte Arbeitsalltag der Kurzarbeit. turen und weitere offene Beratungs- und daher schon erprobt, doch ist hier angebote. Weiter aktiv sind – natürlich die Sorge um die Bewohner*innen und 15. März: Gesundheitssenatorin mit Erlaubnis der Gesundheitsbehörde Klient*innen groß. Geschäftsführer Dr. Prüfer-Storcks fordert „Wellenbrecher“ – die AQtivus Lebenslagenhelfer*innen Lars Wohlfahrt: „Unsere Mitarbeiterin- Maßnahmen wie die Schließung von Kultur- und in Bergedorf, die für Seniorinnen und nen und Mitarbeiter gehen sehr profes- Freizeiteinrichtungen sind die Folge. Die AWO Senioren kleinere Besorgungen erle- sionell mit der angespannten Lage um, Hamburg reagiert noch am Wochenende und in- digen, wie z.B. Medikamente von der bei uns überwiegt derzeit vor allem formiert ihre ehrenamtlichen Seniorentreffleitun- Apotheke nach Hause zu liefern. die Sorge um unsere Klientinnen und gen und Koordinator*innen über die Schließung Klienten. Als Zugehörige zur Hochrisi- aller Treffs und Seniorenclubs, vorerst bis Ende 19. März: Gesundheitsbehörde kogruppe gelten sie als sehr gefährdet verlängert die Schließung von und leben bis auf Weiteres sehr isoliert. Schulen und Kitas um weitere Besonders schlimm für sie sind daher drei Wochen vor allem die starken Beschränkun- REAKTIONEN AUF HILFSAKTION Am gleichen Tag erscheint im SPIEGEL gen bei ihren sozialen Kontakten“. Der „MITEINANDER“: ein Interview mit Annegret Ptach, Lei- NDR startet einen Aufruf, abgeschot- terin des AWO Aktivtreffs Stellingen, in tete Menschen in Pflegeheimen nicht „Min Deern dat ist scheunn, dem sie über die Folgen der Schließung zu vergessen. Am Aufruf beteiligt sich dat Du an mich denkst.“ ihres Seniorentreffs für die Besucher*in- auch AWO-Pflegeassistentin Ghazal Erwin Friedeboldt, Senior nen und sie ganz persönlich berichtet. Rahimi aus dem AWO Haus Billetal. Sie Mit Blick auf die Schließung sagt sie: appelliert in einer NDR-Videobotschaft „Tolle Idee mit den Telefonpatenschaf- „Jetzt ist nichts mehr, wie es war. Für an Angehörige, trotz des Besuchsver- ten Das Miteinander ist so wichtig!“ manche ist dieser Treff das Einzige, ihr bots Kontakt durch Anrufe oder Briefe Rita Löwel, Seniorin Lebensrhythmus. Er ist Freundschaft, zu den Bewohner*innen zu halten. Familie, das Gegenteil von Leere und „Ich war bei Frau Faber und habe ihr Bedeutungslosigkeit“. Doch trotz des 13. März: Gesundheitsbehörde den Einkauf über Ostern und natür- verordneten Alleinseins bleibe man stellt Regelbetrieb an Schulen lich das Katzenstreu besorgt. Sonntag optimistisch, so Ptach: „Wir haben viel und Kitas ein. werd ich aber ein Stück Kuchen vor- mehr Angst vor der AfD als vor dem Vi- Kinder und Jugendliche sollen vorerst bei bringen, davon weiß sie nur noch rus. Corona wird vorbeigehen, die neu- bis 29. März zuhause betreut werden. nichts.“ en Rechtspopulisten bleiben.“ Alle Hamburger AWO-Kitas und sowie Jana Ketelhut, Freiwillige Trotz Schließung der Seniorentreffs die Angebote der AWO-Ganztagsbe- bleiben die Besucher*innen dennoch treuung müssen von heute auf morgen “Ich finde die Aktion klasse! Großartig im Kontakt: Die Treffleitungen organi- den Regelbetrieb einstellen, lediglich auch von Frau Poletto, dass sie das Es- sieren Telefonketten, um miteinander eine Notbetreuung für Eltern, die in sys- sen selber gebracht hat!” im Gespräch zu bleiben und bei Bedarf temrelevanten Berufen arbeiten, bleibt Mieterin Hannelore Bunk, Seniorin Hilfe zu organisieren. 3
KRISE CORONAKRISE CORONA 22. März: Hamburger Senat 23. März: AWO-Hilfsaktion “Mitein- beschließt „Kontaktbeschrän- ander in Zeiten von Corona” startet kungen“, der Aufenthalt von Besonders die Risikogruppe der Hochaltri- nungstür oder am Gartenzaun in dieser mehr als zwei Personen in der gen hat die AWO im Blick. Im Fachbereich schwierigen Zeit ein Lächeln ins Gesicht. Öffentlichkeit ist verboten Verband & Engagement entsteht gemein- Einsamen Menschen ein wenig Freude zu Doch AWO-Mitarbeitende finden in die- sam mit der “Aktion Augen auf!” (AWO schenken war auch das Ziel einer Bild-Zei- sen Krisenzeiten kreative Lösungen, um Stiftung) die Idee zur AWO-Hilfsaktion tungs-Aktion. Die AWO bekam dutzende mit den Beschränkungen umzugehen: „Miteinander in Zeiten von Corona“. Koor- selbstgemalte Bilder und Gebasteltes von Beispielsweise gestalten das Mobile Kin- dinatorin Renate Polis: “Wir wollen ältere kleinen Künstlern geschickt und leitete derprojekt Lohbrügge (Mobilo) und das und hilfsbedürftige Menschen erreichen, diese dann an Senior*innen weiter. Die Spielhaus Kiebitz Überraschungstüten für die noch nicht digital vernetzt sind und in Freude darüber war groß! Kinder, die nun zuhause bleiben müssen. der jetzigen Situation besonders unter dem Per Post kommen Bastelsets, Ausmalbilder Kontaktverbot leiden.“ Die bereits beste- 15. April: In Hamburg gibt es fast sowie Telefonnummern zu den Kindern hende Hotline der AWO Stiftung ermög- 4000 Infizierte. Die Sehnsucht nach nach Hause. Einerseits wird damit die Lan- licht eine rasche Umsetzung der Aktion. Normalität wächst stetig. Doch geweile vertrieben, andererseits werden Über Presse und die AWO-Website werden noch immer ist kein Alltag in Sicht den Kindern und Jugendlichen Kontakt- Freiwillige gesucht, die Hilfsbedürftige mit Das sorgt vor allem auch bei Geflüchte- möglichkeiten zu Sozialpädagogen ange- Telefonpatenschaften oder einer Einkaufs- ten und Migrant*innen für Unsicherheit, boten, die Hilfe und Beratung für die durch hilfe unterstützen. „Solidarisch handeln da viele von ihnen noch unzureichende den Lockdown teils angespannten Situati- heißt, sich selbst und andere zu schützen Deutschkenntnisse haben und wichtige onen in den Familien bieten. Torben Köh- und dabei die Älteren und Hilfsbedürftigen Informationen nicht einordnen können. ler vom Jungentreff am Billebogen nutzt nicht zu vergessen“, so Präsidiumsvorsit- Renata O`Connell: “Die Verunsicherung ist außerdem diverse digitale Kanäle, um mit zende Jutta Blankau. Die Resonanz ist groß, besonders groß bei unseren Klient*innen, seinen Jungs im Austausch zu bleiben: „Wir u.a. berichteten ZEIT, NDR-Fernsehen und da viele in prekären Beschäftigungsver- sprechen momentan viel über Videochat Abendblatt. Knapp 24 Stunden nach Start hältnissen stecken. Sie blicken durch den miteinander und schreiben über Whats- haben sich bereits 500 Freiwillige registriert Dschungel von Antragsmöglichkeiten nicht App. Eine andere gute Möglichkeit Kontakt – gelebte Solidarität in Zeiten der Krise. durch.“ Deshalb wird bei AWO AQtivus eine zu halten, ist das gemeinsame Fußball- Hotline eingerichtet, unter der Menschen spielen online: Nebenher können wir da 07. April: Starköchin Cornelia Poletto in verschiedenen Sprachen Auskunft, Be- sehr gut ins Gespräch kommen.“ Auch die unterstützt AWO-Hilfsaktion ratung und Informationen zum Verhalten Mitarbeitenden der AWO-Kitas werden er- Unter anderem folgt die Spitzenköchin Cor- in der Corona-Krise erhalten können und finderisch: Sie nutzen Online-Plattformen, nelia Poletto dem Aufruf: „Wir haben von die somit das Beratungsangebot der Stadt um die Eltern der Kita-Kinder mit Ideen für der Hilfsaktion der Arbeiterwohlfahrt in der Hamburg ergänzt. die Kinderbetreuung zu Hause zu versor- Zeitung gelesen. Und da haben wir uns mit gen. So werden zum Beispiel Lieder geteilt, dem gesamten Team gleich als Einkaufhilfe 12. Mai: Erste Lockerungsmaß- kleine Experimente vorgestellt oder auch online registriert“, so Poletto. Daraus er- nahmen in Hamburg Videos mit Bastelideen selbst gedreht. Vor gibt sich im Gespräch mit der AWO-Unter- Mitte Mai breitet sich das Virus immer doppelten Herausforderungen stehen die nehmenskommunikation eine neue Idee: langsamer aus. In Hamburg öffnen wieder AWO-Mitarbeitenden in den verschiede- 100 Senior*innen im AWO-Servicewohnen, einzelne Geschäfte und die Bundesländer nen AWO-Wohnformen für Kinder, junge die aufgrund der Kontaktbeschränkun- überbieten sich mit ihren Lockerungsmaß- Mütter mit ihren Babys und Jugendliche. gen kaum noch ihre Wohnung verlassen nahmen. Doch gibt es auch viele Stimmen, Neben neuen Corona-Hygienevorschriften können, sollen unter dem Motto „Liebe die eine zweite Infektionswelle befürch- müssen beispielsweise die Kinder, die ja geht durch den Magen“ einmal pro Woche ten. Klar ist: Das Coronavirus wird uns alle nicht mehr zur Schule gehen können, nun mit einer besonderen Mahlzeit beliefert noch länger beschäftigen. Die AWO Ham- 24 Stunden am Tag betreut und in der Ein- werden. Das Verteilen und Organisieren burg hat jedoch in dieser Krise schon jetzt richtung beschult werden – eine große He- in den Einrichtungen wird unter Leitung gezeigt, dass ihre haupt- und ehrenamtli- rausforderung bei bis zu sieben vertretenen von Fried Germer von den Mitarbeitenden chen Mitarbeiter*innen neue Herausforde- Jahrgängen in einer Einrichtung, die den in den Wohnanlagen übernommen. Die rungen professionell meistern können und Mitarbeiter*innen im Kinderhaus am See prominente TV-Köchin zaubert mit ihren mit vielen kreativen Ideen bewiesen, dass und der Wohngruppe Swartenhorst sehr wöchentlich wechselnden Gerichten den sie ein unverzichtbarer Akteur in der Wohl- viel Einsatz und Engagement abverlangt. Seniorinnen und Senioren an ihrer Woh- fahrtspflege der Hansestadt Hamburg ist. 4
AWO AKTUELL Neuer AWO-Landesvorstand Dr. Arne Eppers folgt auf Michael Schröder Dr. Arne Eppers, neuer Landesvorstand: „Über das Angebot des Präsidiums, die Funktion des Landesvorstands zu übernehmen, habe ich mich sehr gefreut. Ich werde die damit verbundene Verantwortung mit Respekt und die anstehenden Aufgaben mit Schwung und großer Freude angehen. Und ich weiß, dass ich mich bei der Das Präsidium der AWO Hamburg hat im März Dr. Arne Eppers AWO Hamburg auf das große Engagement der zum neuen Landesvorstand des AWO Landesverband Hamburg ehrenamtlichen Mitglieder und das professionelle e.V. ernannt. Gleichzeitig hat das Präsidium den bisherigen Lan- desvorstand, Michael Schröder, aus gesundheitlichen Gründen Handeln der hauptamtlich Mitarbeitenden in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er hatte den verlassen kann.“ Landesvorstand seit 2012 inne. Die Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg, Jutta Blankau, dankte Michael Schröder für die „Die AWO Hamburg befindet sich, man muss es so deutlich sagen, geleistete Arbeit herzlich: „Michael Schröder hat den Verband er- in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Und das hat nur folgreich neu strukturiert und durch auch wirtschaftlich schwie- zu einem kleinen Anteil etwas mit Corona zu tun. Wir haben aller- rige Zeiten geführt.“ hand aktuelle und auch schon länger bestehende Schwierigkeiten Der 52-jährige Dr. Arne Eppers ist bereits seit mehr als 30 Jahren und Versäumnisse aufzuarbeiten. Ich bin jedoch zuversichtlich, für die Arbeiterwohlfahrt tätig. Nachdem er in unterschiedlichen dass uns das gelingen wird. Diese Krisensituation gemeinsam Funktionen beim AWO Kreisverband Bremerhaven beschäftigt mit allen Mitarbeitenden zu meistern, ist für mich die wichtigs- war, kam er 2012 als neuer Fachbereichsleiter Kinder, Jugend und te Aufgabe. Damit das gelingt, werden sicher auch unpopuläre Familie zum AWO Landesverband Hamburg. Maßnahmen notwendig sein, aber der Ernst der Lage erfordert es, „Das Präsidium der AWO Hamburg freut sich, dass mit Dr. Arne diesen Weg zu gehen. Ich möchte auch eine moderne schlankere Eppers eine langjährig erfahrene AWO-Führungskraft als neuer Führungsstruktur in unserer Geschäftsstelle schaffen. Die Verant- Landesvorstand gewonnen werden konnte“, sagt Jutta Blan- wortung für die wirtschaftliche Steuerung werde ich gemeinsam kau. „Herr Dr. Eppers konnte die Entwicklung der AWO Hamburg mit Solvi Sander-Richter übernehmen, sie wird mich auch bei Ab- bereits in den vergangenen Jahren als Leiter des Fachbereichs wesenheit in wichtigen Dingen vertreten. Kinder, Jugend und Familie sowie als Geschäftsführer von AWO Zudem werden wir dem Thema Compliance vor dem Hintergrund AQtivus gGmbH erfolgreich mitgestalten. Das Präsidium wünscht der Skandale in anderen AWO-Gliederungen außerhalb Hamburgs Herrn Dr. Eppers viel Erfolg für seine zukünftigen Aufgaben als sowohl im Landesverband als auch in allen Tochtergesellschaften Landesvorstand!“ weiter höchste Aufmerksamkeit widmen.“ (FK) Neues AWO Grundsatzprogramm Nach vier Jahren intensiver Arbeit haben Delegierte aus den AWO-Verbänden im Rahmen einer Sonderkonferenz im Dezember das neue Grundsatzprogramm der Arbeiterwohlfahrt beschlos- sen. Dem gingen Abstimmungen und Diskussionen in diversen Gremien, einer Sozialkonferenz und Fachtagung, sowie vier Regionaltreffen voraus. Zuletzt war es 1998 überarbeitet worden. Immer noch aktuell ist der Einsatz für eine demokratische und tolerante Gesellschaft sowie die konsequente Ablehnung jeder Art von Feindlichkeit, Diskriminierung, Extremismus und Rassismus. Weiterhin schafft das neue Programm Bewusstsein für die negativen Folgen von sozialer Ungleichheit: Diese habe ausgrenzende Wirkung und lasse Einzelne ohne Perspektive zurück, was eine geringere Lebensqualität und schlechtere Gesundheit für Einzelne bedeute. Folgerichtig wird der Grundwert Gerechtigkeit ins Zentrum gestellt, welcher auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen steht. (RB) 5
AWO AKTUELL AWO Krebsberatung erweitert telefoni- sche Sprechzeiten Tarifvertrag in der ambulanten Pflege unterzeichnet Die AWO Hamburg Seniorenwohnen & Pflege gGmbH hat einen Tarifvertrag in der Pflege mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abgeschlossen, der ab Mai gilt. Viele Krebserkrankte und deren Angehöri- Damit wird eine einheitliche und transparente Entgeltordnung und Vergütungs- ge sind durch das Cororonavirus zusätzlich struktur für alle Beschäftigten in der ambulanten Pflege, der Tagespflege, dem verunsichert und leiden unter der emp- Servicewohnen sowie in der Verwaltung geschaffen. Insgesamt sind in diesen fohlenen häuslichen Isolation. Das Team Bereichen 160 Mitarbeitende bei der AWO Hamburg Seniorenwohnen & Pflege der AWO Krebsberatung erweitert daher gGmbH tätig. die telefonischen Sprechzeiten und ist jetzt Montag bis Freitag von 10-12 Uhr unter Der Tarifvertrag sieht beispielsweise regelmäßige Entgeltsteigerungen sowie 040 / 41 40 23 30 erreichbar. (RB) Entgeltsteigerungen je nach Betriebszugehörigkeit vor. Auch eine einheitliche Jahressonderzahlung wurde in den neuen Tarifvertrag aufgenommen. Insge- samt bedeuten diese Regelungen eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 12 Prozent. „Tarifbindung ist ein wesentliches Merkmal für eine gute Bezahlung Bundes- und Landes- aller Beschäftigten in der Pflege und damit ein unverzichtbarer Schritt, um diese konferenz verschoben Berufe auch langfristig attraktiver zu machen. Daher wollen wir den Tarifvertrag jetzt auch so schnell wie möglich auf alle Beschäftigten in der stationären Pflege übertragen“, so Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg. (FK) Neues AWO Kinderrechtebuch Anlässlich des 30. Jahrestags der Verabschiedung der UN-Kinderrechts- konvention hat die AWO Hamburg im November ein kleines Buch zu insgesamt 12 Kinderrechten veröffentlicht. Unter dem Titel „Mein AWO Kinderrechtebuch“ werden Rechte wie „Niemand darf mich hauen“, „Ich darf bei Entscheidungen mitmachen“ oder „Ich darf sagen was ich Die für Dezember geplante AWO-Bun- will“ mit zahlreichen Zeichnungen illustriert. So können auch nicht le- deskonferenz wurde abgesagt und muss sende Kinder ihre Rechte schon verstehen. Grundlage für das Minibuch verschoben werden. Grund hierfür ist die für Kinder, Jugendliche und Erwachsene war die AWO-Kinderschutz- Corona-Krise: Gremienwahlen auf Kreis-, konferenz vor fünf Jahren. Auf dieser haben mehr als 160 Kinder, Ju- Bezirks-, und Landesebene sind unsicher gendliche sowie pädagogische Fachkräfte der AWO unter wissenschaft- oder können nicht wie geplant statt- licher Begleitung die wesentlichen Rechte für die Praxis erarbeitet und finden. So wird auch die hamburgische einfach und verständlich formuliert. Damit war die AWO Hamburg da- Landeskonferenz voraussichtlich erst am mals schon Vorreiter bei der Umsetzung von Partizipation und Rechten 16. November stattfinden. (RB) im Kinder- und Jugendbereich. (FK) 6
AWO AWOVIELFÄLTIG AKTUELL Mit Vielfalt gemeinsam gegen Rechts! Region Nord veranstaltet erste gemeinsame Konferenz von Jugendwerk und AWO VON RICHARD BACKHAUS Im Februar haben sich Vertreter*innen Ziel der Konferenz war es, konkrete Pro- aus insgesamt sieben Gliederungen des jekte der Zusammenarbeit zu entwickeln. Nordens zu einer gemeinsamen Konfe- Thematisch orientierten sich die Delegier- renz getroffen. Die AWO Hamburg hatte ten von Jugendwerk und AWO am Kampf zur der Veranstaltung unter dem Motto gegen Rechts: Die antifaschistische Tradi- „Gemeinsam mit Vielfalt gegen Rechts“ tion ist eines der verbindenden Elemente eingeladen. Insgesamt 80 Mitglieder von zwischen den Verbänden. Ins Thema ein- Jugendwerk und AWO kamen in Hamburg geführt wurde dann mit Impulsvorträgen, zusammen, um darüber zu diskutieren, u.a. zu den Themen Gemeinsamkeiten wie die Zusammenarbeit der beiden Ver- und Unterschiede zwischen den Verbän- bände ausgeweitet werden kann. Die den, Verbandskultur und Strategie sowie Vorlage für das Treffen war die gemeinsa- Diversität und Antirassismus. Dr. Georg me Konferenz auf Bundeseben 2014. Förster (Referent für Verbandsentwick- lung, AWO-Bundesverband) betonte hier, Organisiert vom Hamburger Jugendwerk wie wichtig es sei, eine „gesunde Balance bildete den Start der Konferenz ein bunter kritischer Auseinandersetzung miteinander Abend mit leckerem Essen und gemein- und ein gemeinsames Agieren nach au- samen Spielen – hier konnten sich Jung ßen“ zu finden. Die inhaltliche Arbeit fand Austausch zwischen den Verbänden sowie und Alt erst einmal „beschnuppern“ und dann in generationen- und länderüber- eine gemeinsame Planung von Veranstal- ins Gespräch kommen. Am folgenden Tag greifenden Gruppen statt. Die Delegierten tungen zu den Themen Vielfalt, Diversität begrüßten Jutta Blankau, Vorsitzende des diskutierten in wechselnden Besetzungen und Rechtspopulismus verabredet. „Unser Präsidiums, und Hiwaron Binboga, Vorsit- mit vollem Einsatz über mögliche Aktio- Konzept der Konferenz ist voll aufgegan- zende des Jugendwerks, die Teilnehmen- nen, Diversitätsthemen und Organisati- gen. Die Motivation, Dinge anzugehen, den und dankten für das große Interesse. onsformate. Auf Kartons wurden Ideen war regelrecht in der Luft spürbar!“, so Wilhelm Schmidt, Vorsitzender des Bun- und gemeinsame Vorhaben festgehalten Christian Burmeister (Freiwilligendienste despräsidiums der AWO und weitere Ak- und dann zu einer „Mauer der Vielfalt“ AWO Hamburg). Besonderer Dank gilt dem teur*innen berichteten anschließend in gestapelt – ein starkes Fundament für die Organisationsteam und insbesondere Re- einer kurzen Podiumsdiskussion über die zukünftige Zusammenarbeit. nate Polis, die die Konferenz initiiert hatte. unterschiedlichen Erfahrungen in der Zu- In zwei Jahren soll auf einer Folge-Konfe- sammenarbeit von Jugendwerk und AWO. Für Hamburg wurde ein regelmäßiger renz Bilanz gezogen werden. 7
AWO MOIN UND TSCHÜSS Ein AWO-Urgestein geht von Bord Renate Polis wurde im Mai in den Ruhestand verabschiedet. In ihren 40 Jahren bei der AWO Hamburg hat sie den Wohlfahrts- verband stark geprägt: 1980 stieg sie als Sozialpädagogin bei der AWO ein. Mit Beginn des Bürgerkriegs in Ex-Jugoslawien übernahm sie 1993 die Koordination für die Beratung von über 1.300 Geflüchteten. Als stellvertretende Abteilungsleiterin der Abteilung „Zuwanderer“ wurde sie 2002 Personalleiterin und war gleichzeitig für Öffentlichkeitsarbeit und Verbands- und Engagemententwicklung zuständig. Seit 2014 widmet sie sich ganz dem Themenbereich Verbands- und Engagemententwick- lung. Zunächst in der Position der Geschäftsführerin der AWO Aktiv in Hamburg gGmbH und bis Mai 2020 als Fachbereichsleiterin Verband & Engagement. Ein Gespräch mit Frau Polis über ihre AWO-Geschichte und das Leben danach. Frau Polis, was waren im Rückblick Ihre er mich unterstützen könne, geantwortet: zutrauen. Ganz besonders auf Distrikts- wichtigsten Themen? Lassen sie mich wieder Gesellschaft gestal- und Kreisebene. Da stehen Frauen ja aus Als Mensch haben mich die Erlebnisse in ten! Und so wurde ich Fachbereichsleiterin. unserer Geschichte heraus sozusagen in den Flüchtlingsunterkünften während des Heute bin ich sehr froh, dass ich rund sechs der Verpflichtung. Männer machen die Sa- Bosnienkriegs in den 90-er Jahren beson- Jahre die Chance hatte, Verbands- und che auch gut - aber Frauen sollten mehr ders geprägt. Ich war damals Mitte 30 und Engagemententwicklung und das Thema Mut haben! hatte zwei kleine Kinder. Wochenenden Mitgliedergewinnung für die AWO prä- Das Engagement ist meine Herzensange- gab‘s praktisch nicht. Du schaust Tages- gen zu können. Gemeinsam mit meinem legenheit geworden. Besonders berührte schau und wusstest dann wie viele Men- Team konnte ich im Fachbereich Verband mich schon von Beginn an das Paten- schen aus dieser Krisenregion morgen bei & Engagement Meilensteine schaffen, die schaftsprojekt „Starthilfe“- Erwachsene uns in Hamburg auf der Matte stehen. Aus heute Ehrenamt und Hauptamt wieder so unterstützen Schüler*innen. Auch weitere dieser Zeit habe ich für mich mitgenom- miteinander verbinden, wie es aus unserer Patenschaftsprogramme wie die aktuelle men: Ich will Gesellschaft gestalten! 100-jährigen Geschichte gewollt und not- Corona-Hilfsaktion oder solche für die In- Auch im Anschluss prägend für mich als wendig ist. tegration Geflüchteter sind ein wichtiger neu berufene Personalleiterin waren die Ich hatte also nicht nur einen Arbeitsplatz, gesellschaftlicher Faktor geworden. Die nahezu hundert Personalgespräche in nur sondern ganz viele verschiedene Aufga- AWO hat da ein wichtiges Fundament und einem Monat, weil die damalig beste- ben. Ich habe mich nach meinem Eintritt Expertise geschaffen und wird dafür in Po- henden AWO Sozialstationen in eine Krise in die AWO nie auf eine Stelle beworben, litik und Verwaltung besonders anerkannt. geraten waren. Letztendlich wurden zwei sondern wurde immer gefragt. Das macht Besonders am Herzen liegt mir auch die Sozialstationen geschlossen und ein So- mich heute irgendwie stolz. Mitgliederentwicklung. Großes Potenzial zialplan verhandelt. Das hat mich damals sehe ich bei den Menschen, die sich im Ju- mehr als herausgefordert. Was wünschen Sie sich für die Zukunft gendwerk engagieren, aber bisher leider in Nach 12 Jahren als Personalleiterin - also der AWO Hamburg? ihrem 30. Lebensjahr dort ausscheiden. aktiv im AWO Inneren tätig - habe ich des- Als AWO-Frau und -mitglied wünsche ich halb auf Nachfrage von Herrn Schröder, wie mir, dass mehr Frauen sich ein Ehrenamt Ich freue mich, dass Dr. Arne Eppers 8
AWO MOIN UND TSCHÜSS nun Landesvorsitzender geworden ist. Was planen Sie für den Ruhestand? teln und Freunde besuchen, die ich lange Er war ein langjähriger Kollege und hat Alles ist anders als gedacht, denn es sind nicht gesehen habe. Außerdem will ich AWO-„Stallgeruch“ seit über 30 Jahren. Coronazeiten. Mein Lebenspartner lebt in wieder mein Italienisch auffrischen. Also Da habe ich großes Vertrauen, dass der der Schweiz und da ist die Grenze wahr- ehrlich gesagt, kein wirklicher Plan, son- AWO Mitgliedsverband und das Feld des scheinlich länger nicht passierbar. Jetzt dern eher zunächst mal treiben lassen. Engagements weiter den Stellenwert hat, mache ich das Beste daraus und schiebe Dann rausfinden was will ich und nicht der auch zukünftig Verband & Engage- manchmal glücklich den Kinderwagen mein Terminkalender. Ich werde berichten, ment stärkt. Alexander Kleinow als mei- meiner Enkelin durch die Gegend. Aber wenn es eine nachgeholte Abschiedsfeier nen Nachfolger kenne ich schon länger. Ich nach diesen verrückten Zeiten möchte ich geben wird. schätze ihn und ich werde den Übergang Reisen oder Touren unternehmen, die mir gut mit ihm gestalten können. neue Perspektiven und Erlebnisse vermit- Vielen Dank für das Gespräch! (RB) Fachbereich II mit neuer Leitung Seit Mitte Mai leitet Alexander Kleinow den Fachbereich Verband, Politik & Kommunikation und folgt damit auf Renate Polis. Wir haben mit ihm über seine neue Aufgabe und die Umbenennung seines Fachbereichs gesprochen. Herr Kleinow, was waren die bisherigen Stationen ihres Be- um Gleichheit und die Freiheit älterer Menschen. Deswegen wer- rufslebens? den wir uns auch hier als Verband bemerkbar machen müssen. Vor meinem Start bei der AWO habe ich für die sozialpolitische Sprecherin der SPD Bürgerschaftsfraktion gearbeitet und bin Jurist. Ihr Fachbereich trägt jetzt den Namen Verband, Politik & Ich engagiere mich seit Jahren aktiv politisch und bin Fraktions- Kommunikation. Was bedeutet das? vorsitzender der SPD Bezirksfraktion in Hamburg-Nord. Allerdings Die AWO war schon immer eine Triebfeder für große gesellschaft- habe ich mich entschieden, dieses Amt für die AWO niederzulegen. liche Veränderungen und deshalb im Austausch mit der Politik. Diese Zusammenarbeit möchte ich zukünftig intensivieren und Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer zukünftigen Aufgabe? den Rahmen für einen Austausch zwischen Verband und Politik Der Verband ist die Stärke der AWO und verleiht ihr Bedeutung schaffen. und Schlagkraft. Deswegen ist es auch so wichtig, dass die Ver- Ich möchte aber auch mehr Menschen mittleren Alters für die AWO bandsseite in Hamburg gestärkt wird. Deswegen wird ein Fokus begeistern – das Wie wollen wir in Zusammenarbeit mit dem Ver- auf die Mitgliedergewinnung gelegt und wir wollen uns als Sozi- band entwickeln. Ich bin gespannt, welche Ideen andere Landes- alverband stärker in die politische Diskussion in Hamburg einbrin- verbände und der Bundesverband in dieser Richtung haben und gen. Das werden wichtige Aufgaben in der Zukunft sein. was wir uns selbst zusammen erarbeiten werden. In Hamburg betreiben wir aktuell 24 Treffs für Seniorinnen und Was mich freut, ist, dass junge Menschen wieder politischer wer- Senioren mit qualitativ hochwertigen Angeboten. Die Treffs sol- den. Sie stehen auf für Werte und fordern sie für ihre Zukunft ein len die gesellschaftliche Teilhabe im Alter sicherstellen. Gerade in – das passt zu uns. Mit dem Jugendwerk haben wir ein wichtiges Zeiten von Corona merken wir, wie wichtig sozialer Kontakt ist. Bindeglied, um mit jungen Menschen in Kontakt zu treten – denn Unsere Angebote sollen auch in Zukunft auf hohem Niveau blei- sie sind die Zukunft der AWO. ben. Dafür brauchen wir aber die Unterstützung der Stadt. Soziale Teilhabe darf nicht vom Portemonnaie abhängen – hier geht es Vielen Dank für das Gespräch! (RB) 9
AWO VIELFÄLTIG „Mitmach-Baustelle“ vom AWO Jungentreff am Billebogen Bei der „Mitmach-Bau- stelle“ haben im August 60 Kinder und Jugendli- che Hütten, Regale und Tische gezimmert. Das Projekt wird seit sechs Neue Marke bringt Jahren vom AWO Jun- Vielfalt auf den Teller gentreff am Billebogen initiiert und begleitet. Mit Die AWO Hamburg Service gGmbH hat seit Spaß und Freude wurde Ende November die neue Marke Kunter- über mehrere Tage hinweg gewerkelt. Ein Grillfest und die große „Abris- bunte Küche ins Leben gerufen. Unter saktion“ der Hütten bildeten den Abschluss der Aktion. Das noch zu ge- dem Motto „Gesundes Essen kann man brauchende Material wurde nachhaltig auf dem Bauspielplatz der Grund- schon von klein auf lernen“ richtet sich schule weiterverarbeitet. Die AWO Hamburg bedankt sich beim Deutschen das neue Angebot an Schulen und Kitas, Kinderhilfswerk, das die Umsetzung des Projektes ermöglicht hat. (ES) denen eine ausgewogene und nachhalti- ge Ernährung wichtig ist. Die Frische und Qualität der individuell zusammenstellba- ren Menüs wird durch die Zusammenarbeit Ein farbenfroher Abend am Tegelsbarg mit regionalen Lieferanten sichergestellt. Mehr Informationen gibt es unter: Voller Erfolg für das Stadtteilbüro www.kunterbunte-kueche.de. (RB) am Tegelsbarg: Rund 150 Men- schen trafen sich Ende August zum Dinner in Bunt auf dem Nor- bert-Schmid-Platz in Hummels- WUSSTEN SIE SCHON... büttel. Die Teilnehmenden aus den verschiedensten Kulturen brachten selbstgekochte Köst- lichkeiten mit und erschienen in bunter Kleidung; entsprechend farbenfroh ging es dann auf dem Platz zu. Während an den langen Bänken ge- speist wurde, durften sich die Kinder auf dem mobilen Spielplatz der Initiative Aktivspielplatz Tegelsbarg e.V. austoben. Organisiert wurde das Dinner vom Stadt- teilbüro Tegelsbarg und der Initiative Hummelsbüttel hilft. (RB) …dass es das Landesjugendwerk der AWO Hamburg schon seit über 35 Jahren Freude über Schweißer-Qualifikation gibt und im letzten Jahr Im Sommer haben sechs ge- flüchtete Menschen an der für insgesamt AWO Akademie für Bildung 76 Kinder und und Integration gGmbH einen Schweißerschein erworben. Jugendliche Für die Qualifikation haben die sechs Männer in der Me- Ferienfreizeiten in der Vulkaneifel, tallwerkstatt der Akademie Spanien und Italien organisiert hat? mit großer Motivation einen Schweißerkurs absolviert und mussten eine theoretische und eine praktische Prüfung bestehen. Der Schweiß- kurs ist Teil des sozialräumlichen Integrationsprojektes des Bezirksamtes Wands- bek. Wir gratulieren und wünschen auch weiterhin viel Erfolg! (RB) 10
AWO VIELFÄLTIG Wir feiern 50 Jahre Seniorentreff Wilhelmsburg Sommerfest der Kulturen in der AWO-Unterkunft Suurheid Die Gemeinschaft der Kulturen war der Mittelpunkt des großen Sommerfestes der AWO-Folgeunterkunft Suurheid sowie der Un- terkunft Sieversstücken im September. Mit einem weit gefächer- Am 10. November 1969 wurde die 14. „Altentages- ten Kinderprogramm und tollen Kooperationspartnern feierten stätte“ der AWO Hamburg in Wilhelmsburg einge- die Gäste die Gemeinschaft der Kulturen in Rissen. Die Bewoh- weiht und zählt mit ihren stolzen 50 Jahren heute nerinnen und Bewohner der AWO-Unterkunft kochten Lieblings- zu den ältesten Seniorentreffs in Hamburg. Zur Jubi- speisen aus ihrer Heimat und füllten damit ein großes Buffet. läumsfeier kamen rund 130 Senior*innen im Novem- Nach dem Schlemmen gab es viel Bewegung beim Tanzen, Trom- ber in den Treff, um gemeinsam zu feiern. Während meln und Dosenwerfen. vor 50 Jahren eher praktische Hilfeleistungen für Die AWO Hamburg bedankt sich bei allen Kooperationspartnern, bedürftige Senior*innen im Vordergrund standen, die das Sommerfest möglich gemacht haben. (ES) erfüllt das heutige Programm die neuen Bedürfnisse nach geistiger und körperlicher Fitness: Angeboten werden beispielsweise Computerkurse, Stuhlgym- nastik, ein Schach-Club und Urlaubsfahrten. Wir Gelungenes Kinoevent danken Hannelore Kaschny, der langjährigen Treff- leitung sowie ihren Helfer*innen vor Ort, die jeden des FSJ & BFD Tag mit viel Herz im Einsatz sind. (RB) 25 Jahre Kita Auenstraße Die AWO Kita Auenstraße hat im August ihr 25-jäh- Was bedeutet soziale Gerechtigkeit? – Zu diesem Thema haben sich riges Bestehen gefeiert. Unter dem Jubiläums-The- Jugendliche des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfrei- ma „Rund um die Welt“ konnten sich die Kinder an willigendienstes (BFD) bei der AWO Hamburg im September einen Ki- verschiedenen Spielstationen austoben. Getreu dem nofilm im Studio-Kino angeschaut. In einer lebhaften Podiumsdiskus- Motto waren die Stationen nach einem Land oder sion haben die Jugendlichen anschließend mit AWO Mitarbeitenden Kontinent benannt. Somit haben die Kinder ihre dieses Thema noch einmal diskutiert. ganz eigene Weltreise unternommen. Mit viel Ge- Als Highlight des Abends wurden selbst gedrehte Kurzfilme von den sang, einer Menge gutem Essen und Spaß konnten Jugendlichen auf der Kinoleinwand gezeigt. Die Filme thematisieren Kinder, Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher das ungerechte Einkommensverteilungen und überhöhte Mieten. Unter Jubiläum gebührend feiern. großem Applaus wurden die Gewinner der besten Filme gekürt. Ein Insgesamt betreut die AWO Kita in der Auenstraße bis rundum toller Abend - veranstaltet wurde das Event vom Team der zu 130 Kinder. Darunter auch Kinder mit besonderem FSJ/ BFD- Koordination bei der AWO. (ES) Förderbedarf. (ES) 11
AWO AKTUELL Neue Ganztagsbe- treuung in Steilshoop „AWO ist gelebte Solidarität“ Rund 50 Stimmberechtigte der AWO Hamburg, darunter Dele- Seit November betreut die AWO Ham- gierte der sieben Hamburger Kreis- burg Grundschulkinder der neuen verbände der AWO, Mitglieder des Präsidiums und Vertreter der Schule am See in Steilshoop. Die Ganztagsschule ist damit der siebte korporativen Mitglieder sowie rund 20 Gäste, haben sich Mitte Standort der AWO-Ganztagsbetreu- September im Yoho zur jährlichen Landeskonferenz getroffen. ung in Hamburg. Gefördert werden insgesamt 130 Kinder im Alter von 6-10 Jahren an drei Tagen pro Wo- VON FRANK KRIPPNER che. Die Schule ist Teil des Stadtteil- projektes „Campus Steilshoop“, wel- In einem Gastvortrag zu „100 Jahre AWO“ setze aber voraus, dass man sich auch hier ches Schule und Quartierszentrum hat sich Professor Wolfgang Schroeder von auf die Veränderungen einstellt und bei- mit Bücherhalle und Volkshochschu- der Universität Kassel mit der besonderen spielsweise Möglichkeiten für kurzfristiges le an einem Ort vereint. (RB) Geschichte der AWO und den Herausfor- ehrenamtliches Engagement schafft. derungen für den Wohlfahrtsverband in der Zukunft beschäftigt. „AWO ist ge- Neben Berichten des Präsidiums, des Lan- lebte Solidarität verschiedener Gruppen, desausschusses, des Landesjugendwerks haupt- wie ehrenamtlich. Und das ist sowie der Revision standen bei der Lan- auch der Hauptunterschied der AWO zu deskonferenz 2019 auch Nachwahlen an. privaten Sozialunternehmen“, so der Po- Als neuer Delegierter für die AWO-Bun- litikwissenschaftler. Die AWO verfüge über deskonferenz wurde Dr. Matthias Woisin ein Leitbild und Werte, wie Solidarität und von den Stimmberechtigten gewählt, Toleranz, die bis heute gelebt würden und Horst Emmel und Hiwaron Binboga sind so die organisatorische Basis der AWO bil- neue Ersatzdeligierte. Insgesamt fuhren deten. aus Hamburg vier Deligierte zur Bundes- versammlung nach Berlin. Als neue Bei- So gehöre es auch zu den Herausforde- sitzerin des Landesjugendwerks wurde Marie Juchacz rungen der AWO für die Zukunft, sich im- Hiwaron Binboga gewählt, sie ist bereits mer wieder auf das Leitbild und dessen seit zwei Jahren ehrenamtlich für das Kunstwerk in konkrete Umsetzung zu verständigen. Landesjugendwerk tätig. Geschäftsstelle „Die Gefahr des Rechtspopulismus darf nicht unterschätzt werden. Hier ist klare Lebhaft diskutiert haben die Teilneh- In der vergangenen Ausgabe der Kante nötig“, mahnte Professor Schroeder mer*innen der Landeskonferenz über den Gemeinsam stark haben wir aus- auf der Landeskonferenz. Weitere Heraus- Antrag „365 Euro-Jahresticket für den HVV führlich über „Marie Juchacz aus forderung für die Zukunft sei die Digita- für alle“. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Computertasten“ und seine Macher lisierung. Sie zu meistern, sei auch eine Angenommen wurden bei der Landes- aus der AWO Akademie berichtet, Chance für die AWO. konferenz dagegen ein Antrag für eine kurz danach hat das Kunstwerk der weitere Stärkung des Ehrenamtes und für AWO-Gründerin sein neues Zuhause In der Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort liege die Schaffung eines öffentlich-rechtlichen im Eingangsbereich in der AWO-Ge- auch in Zukunft ein Hauptbetätigungsfeld Finanzierungsinstituts im Pflegebereich. schäftsstelle gefunden. Unsere bei- der AWO. „Sozialraumorientierte Arbeit Der Antrag an die Hamburger Bürgerschaft den Hausmeister Stefan Jucas und und Partizipation sind AWO-DNA“, bilan- und den Senat, eine Straße in Hamburg Rolf Depcke haben das Gemälde aus zierte der Professor. Vor allem das Feld nach der AWO-Gründerin, Marie Juchacz, rund 6400 Computertasten fach- der Ehrenamtlichkeit biete der AWO große zu benennen, wurde einstimmig ange- männisch montiert. (FK) Chancen sich weiter zu entwickeln. Dies nommen. 12
AWO AKTUELL Inklusive Kita in Harburg eröffnet Seit Dezember betreibt die AWO Hamburg in Harburg die neue Kita Denicke- straße. Sie ist damit die zweite AWO Kita im Bezirk Harburg, insgesamt gibt es in Hamburg jetzt 24 AWO Kindertagesstätten. Die Besonderheit des Neubaus der SAGA für bis zu 65 Elementar- und Krip- penkinder ist die komplette Barrierefreiheit. Diese ermöglicht die gleichzeitige Betreuung von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf. In der Kita sind unter anderem ergo- und physiotherapeutische Anwendungen sowie logopädische Behandlungen zur Sprech- und Sprachförderung möglich. (RB) Fernsehaufzeichnung mit Carlo von Tiedemann Für 14 Stammgäste in der AWO Seniorentreffs in Bergedorf und in Stellingen gab es im Dezember einen besonderen Ausflug: NDR-Moderator Carlo von Tiedemann empfing sie zur Aufzeichnung seiner Fernsehsendung „Carlo macht die Kerzen an“. Fernsehen und Stars zum live Erleben… VON FRANK KRIPPNER ter dem Klatschen der rund 50 Gäste be- „Es ist toll, mal dabei sein zu können ginnt Musik, Mary Roos betritt die Bühne und das Fernsehteam hat alles perfekt und singt ihren Erfolgsschlager „Wär uns organisiert, auch den Taxitransfer von der Himmel immer so nah“. Begleitet Bergedorf hierher.“ wird sie dabei vom Hamburger Kin- derchor Blankenäschen. Wenige Meter Den ganzen Tag lang dauerte die Auf- entfernt beobachten und fotografieren zeichnung, daher gab es natürlich auch Stammgäste des Seniorentreffs Stellingen ein leckeres Essen. Gesendet wurde das Ganze aus nächster Nähe. dann im Dezember im NDR-Fernsehen. Ein kleiner, festlich geschmückter Saal Die feierliche Aufzeichnung mit Stars in einem Fachwerkhaus in Bahrenfeld: „Wir hätten nie gedacht, dass eine Fern- war der Höhepunkt einer Sendung, in Kleine Zuschauergruppen auf einfachen sehaufzeichnung so aufwendig ist. Es ist der es um einsame und sozial benach- Klappbänken auf der einen Seite, eine sehr spannend“, sagt Annegret Ptach, teiligte Menschen ging. Und um solche, Parkettbühne auf der anderen. Darauf, Leiterin des Seniorentreffs Stellingen. die sich für diese Menschen einsetzen, zum Greifen nah, Moderator Carlo von Auch die Besucher vom Seniorentreff wie die AWO. Als besonderes Dankeschön Tiedemann. Er kündigt den Stargast des Bergedorf genießen den abwechslungs- für die AWO-Besucher gab es an diesem Abends an: Mary Roos. Doch bevor sie reichen Ausflug zum Fernsehen. „Wir Nachmittag natürlich noch ein Erinne- auf die Bühne kommt, gibt es eine klei- sehen so eine Fernsehsendung künftig rungsfoto mit Kultmoderator Carlo von ne Unterbrechung. Die drei Kameraleute, sicher mit anderen Augen“, so Renate Tiedemann. die die Szenerie aus unterschiedlichen Nasralla, Leiterin des Seniorentreffs Blickwinkeln aufnehmen, positionieren Bergedorf. sich neu, dann geht’s weiter. „Und bitte: Applaus“ ruft die Aufnahmeleiterin. Un-
AWO AKTUELL Altona hat jüngsten Kreisvorsitzenden Sören Platten ist seit November letzten Jahres neuer Kreisvorsitzender der AWO Altona und folgt damit auf Hans-Jürgen von Borstel. Mit 31 Jahren ist er der jüngste Kreisvorsitzende in Hamburg. Wir haben mit ihm gesprochen. Herr Platten, wie sind Sie zur AWO gekommen? Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Die AWO ist für mich schon immer der Ort gewesen, an dem alle Der Kern unserer Arbeit sind attraktive Angebote vor Ort. So wie Generationen zusammenkommen. Schon meine Oma war mit da- zum Beispiel unsere Nachbarschaftshilfe in der Corona-Zeit, die bei. Hier wird tolle Arbeit für die Menschen vor Ort gemacht und wir eng mit der AWO-Aktion “Miteinander in Zeiten von Corona” man ist füreinander da. Das hat mir schon immer gut gefallen. auf Landesebene verzahnt haben. Darauf werden wir auch in Zukunft setzen. Zudem wollen wir klare politische Akzente set- Was hat Sie dazu bewogen, in so jungen Jahren den Kreis- zen: Zum Beispiel mit unseren Aktionen gegen die Altersarmut. vorsitz anzutreten? Und für bessere Arbeitsbedingungen von Pflegepersonal und den Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, Verantwortung zu überneh- Menschen in sozialen Berufen. Wenn wir eine solidarische Ge- men und eigene Ideen einzubringen. Wir haben ein großartiges sellschaft wollen, in der alle gut versorgt sind, müssen wir dort Team von engagierten Leuten. Menschen aller Altersgruppen und ansetzen. der unterschiedlichsten Hintergründe kommen zusammen und ziehen an einem Strang. Wenn ich in meiner Funktion dazu bei- Worauf freuen Sie Sich besonders? tragen kann, unseren Verband noch enger zusammenwachsen zu Besonders freue ich mich darauf, dass wir ein großes Sommerfest lassen, dann freue ich mich sehr. feiern wollen, wenn die aktuelle Ausnahmesituation vorbei ist. Gemeinsam mit allen Aktiven und Interessierten aus den Stadt- Wie würden Sie sich mit drei Eigenschaften beschreiben? teilen – und vielen Freundinnen und Freunden aus ganz Ham- Motiviert, Teamspieler – und immer offen für Neues! burg. (RB) AWO in Kritik „AWO im Gespräch“ – Senioren- In einer Sonderausgabe der Gemeinsam stark aktuell hat gerechtes Wohnen im Quartier die Vorsitzende des Präsidiums, Jutta Blankau, zu den Negativschlagzeilen über die AWO in Hessen und Thürin- In der Reihe „AWO im gen Stellung bezogen. Die AWO Hamburg verurteile diese Gespräch“ diskutierten Vorgänge, in Hamburg werde der AWO Governance-Kodex im November Besu- eingehalten, eine Betriebsprüfung durch das Finanzamt cherinnen und Besu- habe die Angemessenheit der Gehälter auf der Führungs- cher mit Experten im ebene bescheinigt und man begrüße die verschärften Aktivtreff Winterhude Transparenz- und Kontrollmaßnahmen vom Bundesver- über das Thema „Seni- band, so Blankau. Nachzulesen ist das Interview unter: orengerechtes Wohnen www.awo-hamburg.de/aktuelles/awo-in-der-kritik/ (RB) im Quartier“. Zu Gast waren Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Wilhelm Schmidt, Vorsitzender des Präsidium AWO Bundesverband und Christoph Kostka, Geschäftsführer vom VNW - Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Mo- deriert wurde der Abend von der NDR-Journalistin Claudia Drexel. In einer lebhaften Diskussion konnten sich rund vierzig Besucher im Publikum über barrierefreie Wohnungen, bessere Beleuchtung auf Gehwegen und Tempo-30-Zonen mit den Podiumsgästen austauschen. (ES) 14
AWO IN DEN MEDIEN AWO Hamburg in Presse, Radio und Fernsehen Vor dem Hintergrund der Coronakrise haben viele Medien über die Ak- tivitäten und Angebote der AWO Hamburg berichtet. +++ DER SPIEGEL veröffentlichte zu Beginn der Krise ein Interview mit Annegret Ptach, Leiterin des AWO-Aktivtreffs Stellingen, in dem sie über die Folgen der Schließung ihrer Einrichtung spricht. +++ Bei einer Live-Schal- te aus dem geschlossenen AWO-Seniorentreff Louise-Schroeder in Altona berichtete Renate Polis in der Sendung NDR Info im NDR Fernsehen über die Hilfsangebote der AWO im Rahmen unserer Ak- tion “Miteinander in Zeiten von Corona”. +++ Das Hamburg Journal berichtete aus unserem Seniorenzentrum AWO “Haus Billetal” über die Vorsichtsmaßnahmen und die neue Besuchsregelung aufgrund von Corona. +++ Mehrere Wochenblätter haben Artikel über die er- weiterten Sprechzeiten der AWO Krebsberatung veröffentlicht. +++ Mehrere Medien, u.a. das Hamburger Abendblatt, haben über den neuen Landesvorstand Arne Eppers informiert. +++ Das „ZDF Heu- te Journal“ hat das Thema Altersarmut in seine Nachrichtensendung aufgenommen. Gedreht wurde bei einer kostenlosen Kulturveran- staltung im Seniorentreff Billstedt Center. Zu Wort kamen unter ande- rem eine betroffene Seniorin und unsere Fachbereichsleiterin Verband & Engagement, Renate Polis. +++ Um eine effektivere Umsetzung des neuen Teilhabechancengesetzes für Langzeitarbeitslose ging es in ei- nem Beitrag des NDR Hamburg Journals. Die Forderung der AWO für mehr Engagement bei der Umsetzung in Hamburg hat Horst Emmel aus dem AWO-Präsidium vertreten. +++ Die ZEIT berichtete über So- zialberufe und hat dazu auch ein spannendes Interview mit Angela Aukthun, Auszubildende zur Altenpflegerin in der AWO Sozialstation Mümmelmannsberg, geführt. +++ Die AWO Hamburg hat sich an der Aktion des Hamburger Abendblatts „Seid nett zueinander“ beteiligt. Bei der Aktion ging es darum, auf einen generell höflicheren Umgang im Alltag, insbesondere mit den Schwächeren und somit ein besseres Miteinander hinzuweisen. Das passt natürlich sehr gut zu den Grund- werten und Angeboten der AWO! +++ Wie mache ich mein Kind stark? Um diese Frage ging es in einem Interview der dpa mit der AWO Er- ziehungsberaterin Kathrin Forch. Die wesentlichen Tipps wurde von zahlreichen großen Tageszeitungen (z.B. Süddeutsche Zeitung) und Internetportalen veröffentlicht. (FK)
MIT HERZ BEI DER SACHE Besonderer Service auf drei Reifen Heimbewohner Horst Brosinski und Seniorenbetreuerin Wieslawa Galczynska lächeln breit. „Jetzt geht es los!“, sagt der Senior. Die Seniorenbetreuerin nickt ihm euphorisch zu. „Dann leiste ich Herrn Brosinski mal Gesellschaft. Ich wollte auch schon immer mal mitfahren!“ VON EMRE SEN die Feldmark bei Havighorst, zurück in das die sich gut orientieren können kann man Seniorenzentrum. „Ich freue mich darüber, an einem guten Tag „auch mal eine Runde Menschen helfen zu können, die aufgrund mehr drehen.“ Dennoch gibt es Senioren, ihrer körperlichen Einschränkungen nicht so die weniger Orientierung haben. Bei sol- häufig unterwegs sein können“, sagt Holger chen Senioren dauert die Fahrt dann nicht Lüders, der die AWO Rikscha ehrenamtlich so lange. Diese Senioren fühlen sich schnell fährt. „Das ist echt super!“, ruft Horst Bros- unsicher, wenn sie das Haus Billetal verlas- inski aus dem Hintergrund. „Damals bin ich sen und mit der Umgebung nicht vertraut immer gerne in der Natur spazieren gegan- sind. „Dann kann die gute Stimmung vom gen. Nun kann ich leider nicht mehr so aktiv Ausflug schnell umschlagen. Deswegen ist sein.“ Für ihn ist das Angebot also die per- es besonders wichtig, auf jeden Einzelnen Die beiden setzen sich in den kuscheligen, fekte Gelegenheit etwas weitere Strecken individuell Rücksicht zu nehmen.“, so Hol- vorderen Bereich der Rikscha. Der Fahrer ohne viel Anstrengung hinter sich zu brin- ger Lüders. Holger Lüders tritt am Fahrersitz entschlos- gen und die Natur zu genießen. Wieslawa Nach knapp einer Stunde Fahrt, über holp- sen in die Pedale, während der elektrische Galczynska kennt Horst Brosinski schon seit rige Straßen und von der Natur gezeichne- Unterstützungsmotor ein leises, zurrendes seinem Einzug: „Wir haben uns schon im- tem Asphalt, kommen die Drei wieder im Geräusch von sich gibt. Die Rikscha nimmt mer gut verstanden.“ Sie arbeitet seit 8 Jah- Haus Billetal an. „Das war eine tolle Fahrt.“ Fahrt auf. ren als Seniorenbetreuerin im Haus Billetal. „Wirklich super, vielen Dank!“ sagen bei- Horst und Wieslawa spüren beim Be- Holger Lüders erklärt seine individuelle de begeistert, während sie aus der Rikscha schleunigen direkt den frischen Fahrtwind Routenplanung: „Ich richte mich nach den steigen und sich langsam wieder an den in der ungewohnten ersten Reihe im Ge- Bedürfnissen der Fahrgäste. Bei Senioren, festen Boden unter den Füßen gewöhnen. sicht. Unter dem Schutz des kleinen, roten Daches vorne atmen sie die frische Luft tief ein. Für beide ist es ein besonderes Gefühl Bei gutem Wetter bietet Holger Lüders die Fahrten regelmäßig nach Anmeldung an. chauffiert zu werden. Über ganz normale Das Angebot beschränkt sich auf die Bewohner*innen im Haus Billetal. Es ist jedoch Fahrradwege in Billstedt geht es raus in nach Einweisung möglich, ehrenamtlich Bewohner*innen spazieren zu fahren. die Natur auf etwas holprigere Feldwege. Anmeldungen bitte über Holger Lüders: Auf diesem Untergrund läuft dem Fahrer Holger.Lueders@awo-hamburg.de / Tel: 040 – 716 022 46 Holger Lüders, trotz Unterstützungsmotor, Die Rikscha wurde von der Saga Unternehmensgruppe, der dhu Stiftung und einem auch mal die ein oder andere Schweißperle privaten Spender finanziert. die Stirn herunter. Seine heutige Route führt ihn vom AWO ACHTUNG: Aufgrund von Corona ist das Angebot derzeit ausgesetzt. Haus Billetal in Mümmelmannsberg, über 16
MIT HERZ BEI DER SACHE Hilfe zur Selbsthilfe weltweit – das leistet AWO International Uganda gehört zu den ärmsten Ländern des globalen Südens – und ist außerdem Zufluchtsland für mehr als 1 Million Geflüchtete aus Nachbarländern. AWO International e.V. engagiert sich seit dem AWO-Jubiläumsjahr für bessere Lebensbedingungen in den ugandischen Flüchtlingscamps. Die AWO Hamburg hat das Engagement dort mit 1.000 Euro unterstützt. Zusammen mit Partnerorganisationen vor zerstörte Familienhäuser wiederaufgebaut. Ort leistet AWO International nicht nur in Bei Fortbildungen wurden den betroffe- Afrika, sondern auch in Ostafrika, Mittel- nen Familien außerdem Kenntnisse für die amerika, Europa sowie Südasien und Süd- Instandhaltung der Häuser vermittelt. ostasien Hilfe zur Selbsthilfe. „Bei meinem Besuch in unserem Hilfsprojekt war ich tief Die Vision von AWO International ist eine beeindruckt von der Solidarität der Men- gerechte Welt, in der alle Menschen so- schen in Uganda mit den Geflüchteten. lidarisch denken und handeln. Deshalb Zugleich habe ich gesehen, wie dringend hilft AWO International nicht nur bei der notwendig weitere Unterstützung ist, Ernährungssicherheit in Uganda und Kata- denn mehr als 40 Prozent der Menschen in strophen wie in Guatemala, sondern setzt Uganda sind unterernährt. Deshalb freuen sich auch für Kinder- und Jugendrechte, wir uns über jede Unterstützung und be- für Geschlechtergerechtigkeit und für Fai- danken uns herzlich beim AWO Landesver- ren Handel ein. Auf ihrer Website gibt es band Hamburg,“ sagt Ingrid Lebherz, Ge- sogar AWO-Biokaffee aus Nicaragua zu schäftsführerin von AWO International e.V. kaufen - ein ökologisch produzierter und „Bidi Bidi“ heißt das größte Flücht- fair gehandelter Kaffee. lingscamp Afrikas, das im nördlichen AWO-Regionalbüros koordinieren vor Ort Uganda liegt. Hier leben Menschen aus die Programme und Projekte – auch bei Für ihr vielfältiges Engagement ist AWO Inter- dem Kongo und Südsudan, die vor Gewalt Umweltkatastrophen. Nicht weit vom national auf Spenden angewiesen. Wir un- und Armut geflüchtet sind. AWO Interna- AWO-Büro in Guatemala ereignete sich terstützen ihre wertvolle Arbeit gerne. (ISCH) tional teilt vor Ort Saatgut und Werkzeuge 2018 ein schwerer Vulkanausbruch. AWO aus und schult die Menschen in Gemüse- International hat schnelle Hilfe geleistet Mehr Infos unter: anbau und Hühnerhaltung. und mit erdbebensicherem Baumaterial www.awointernational.de 17
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