Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-164 - Das Thema Bundestag: Mehrere Abgeordnete fordern Untersuchungsausschuss zu Wirecard - Bundesverband ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-164

 Das Thema

 Bundestag: Mehrere Abgeordnete fordern
 Untersuchungsausschuss zu Wirecard
 Im Wirecard-Bilanzskandal plädieren mehrere Bundestagsabgeordnete für
 einen Untersuchungsausschuss. "Es kann nicht mehr darum gehen, ob wir
 einen Untersuchungsausschuss brauchen, sondern nur noch darum, was
 genau dieser untersuchen soll", sagte FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar
 heute in einem Interview. Es wäre niemandem zu erklären, wenn der
 Bundestag den größten Betrugsfall der Nachkriegsgeschichte nicht mit allen
 Mitteln aufkläre. Bis morgen berät der Finanzausschuss des Bundestages in
 Sondersitzungen über den Fall "Wirecard". FDP und Linke sind bereits für
 einen Untersuchungsausschuss, der sich dann ins Wahljahr 2021 ziehen
 dürfte. Zusammen mit den Grünen hätten sie das nötige Stimmengewicht.
 Sollten die Sondersitzungen kein überraschendes Ergebnis erzielen, werde
 ein Untersuchungsausschuss unvermeidbar, sagte der Grünen-Finanzpolitiker
 Danyal Bayaz. "Dieser Skandal und seine Umstände müssen gründlich aufge‐
 klärt werden, um Vergleichbares künftig zu verhindern." Die Linke erhofft sich
 von einem Untersuchungsausschuss volle Akteneinsicht. Heute geht es in der
 nicht-öffentlichen Sondersitzung um die Rolle des Kanzleramts in dem
 Betrugsskandal. Zudem soll Justizministerin Christine Lambrecht unter
 anderem zur geplanten Reform der Wirtschaftsprüfung und des Bilanzstraf‐
 rechts Auskunft geben. Der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs‐
 aufsicht (BaFin), Felix Hufeld, sowie Bundesbank-Vorstand Joachim
 Wuermeling werden morgen befragt. Unterdessen prüft die Anti-Geldwäsche-
 Einheit des Bundes FIU mittlerweile 144 Vorgänge, die als relevant für die
 Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister eingestuft werden. Sie teilten sich
 in 102 Verdachtsmeldungen und 42 sonstige Informationen auf, teilte ein
 Zollsprecher heute in Bonn mit. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon
 aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies – und ermittelt wegen
 gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Der Schaden für die kreditgebenden
 Banken und Investoren könnte sich auf 3,2 Milliarden Euro summieren.

 [bloomberg.com]

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 [cash-online.de]
 [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig)
 [manager-magazin.de]
 [de.reuters.com]

 Meldungen

 Paydirekt und Giropay werden zusammengeführt
 Die deutschen Banken und Sparkassen bündeln ihre kontobasierten Online-
 Bezahlverfahren. Paydirekt stelle künftig auch Giropay bereit und werde dafür
 Unternehmensteile von Giropay übernehmen, teilten die Gesellschaften heute
 mit. Vorbehaltlich der Prüfung durch die Wettbewerbsaufsicht werde die
 Übernahme zum 1. Dezember 2020 wirksam. "Durch die Verbindung von
 Giropay und Paydirekt werden Endkunden künftig bei vielen weiteren
 Händlern direkt vom Konto zahlen können und hierfür verschiedene benutzer‐
 freundliche und etablierte Authentifizierungsverfahren wie PIN und TAN,
 Benutzername und Passwort oder biometrische Verfahren nutzen können",
 erläuterte Christian von Hammel-Bonten, Vorsitzender der Geschäftsführung
 bei Paydirekt. Joerg Schwitalla, Geschäftsführer von Giropay, nannte die
 Verbindung von Paydirekt und Giropay einen wichtigen strategischen Baustein
 für die Weiterentwicklung der Bezahlverfahren. "Die einheitliche unternehme‐
 rische Führung wird es außerdem möglich machen, Synergien in Vermarktung
 und Betrieb zu realisieren", betonte Schwitalla. Den Angaben zufolge wickelt
 die 2005 von der Postbank, Star Finanz und Fiducia & GAD IT gegründete
 Giropay derzeit monatlich über 1 Million Transaktionen ab. Paydirekt zähle
 aktuell mehr als 3,5 Millionen Kunden.

 [it-finanzmagazin.de]

 DKB wegen Corona-Krise und Investitionen mit
 Gewinnrückgang
 Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat infolge der Corona-Pandemie im ersten
 Halbjahr 2020 einen Rückgang ihres Vorsteuerergebnisses auf 118 Millionen
 Euro (Vorjahr: 155 Millionen Euro) verbucht. Damit seien die gesetzten Unter‐
 nehmensziele aber erreicht worden, teilte die Tochter der Bayerischen

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 Landesbank (BayernLB) heute mit. Ein wesentlicher Ergebniseffekt im
 Vergleich zum Vorjahr resultiere zudem aus Investitionen in den Wachs‐
 tumskurs der DKB.

 [sparkassenzeitung.de]

 Deutsche Inflation stagniert im August
 Die gesenkte Mehrwertsteuer hat im August auf die deutsche Inflation
 gedrückt. Die durchschnittlichen Verbraucherpreise für Waren und Dienstleis‐
 tungen stagnierten im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische
 Bundesamt heute mitteilte. Im Juli war die Inflation wegen der Mehrwertsteu‐
 ersenkung mit 0,1 Prozent erstmals seit 2016 negativ ausgefallen. Von Juli auf
 August sanken die Preise um 0,1 Prozent.

 [de.reuters.com]

 Bericht: Credit Suisse strebt Banklizenz in Spanien an
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat einem Medienbericht zufolge in
 Spanien eine Banklizenz beantragt. "Wir glauben an das Land und die
 Vorteile, die es bietet", sagte Wenceslao Bunge, Spanien- und Portugal-Chef
 der Credit Suisse, in einem heute veröffentlichten Interview. "Spanien hat eine
 sehr wichtige Wettbewerbsposition." Die Bank ist dort bereits im Brokerage-
 Geschäft tätig. Laut einem Sprecher von Credit Suisse verstärkte das Institut in
 den vergangenen drei Jahren seine Kapazitäten in Spanien, Deutschland und
 Luxemburg, um nach dem Brexit seinen Zugang zu Kunden und Märkten der
 EU zu erhalten. London bleibe aber auch nach dem Austritt Großbritanniens
 aus der EU ein wichtiger Teil der Strategie und der Präsenz der Bank, unter‐
 strich der Sprecher.

 [fuw.ch]

 Chinas Banken mit deutlichen Gewinneinbußen wegen
 Corona-Krise
 Chinas Banken haben wegen drohender Kreditausfälle infolge der Corona-
 Pandemie ihre Risikovorsorge stark erhöht. Infolgedessen gingen bei den fünf
 größten Geldhäusern des Landes die Gewinne so stark zurück wie seit
 mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr. Nach Angaben von Chinas oberster

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 Bankenaufsichtsbehörde verzeichneten die führenden Geschäftsbanken im
 ersten Halbjahr 2020 insgesamt einen Rückgang ihrer Nettogewinne um 9,4
 Prozent auf umgerechnet 122 Milliarden Euro. "Der Druck auf die Gewinne der
 Banken wird in absehbarer Zukunft weiter hoch sein", sagte Analyst Wang
 Yifeng vom Brokerhaus Everbright Securities. Auch im dritten Quartal sei mit
 hohen Risikovorsorgen zu rechnen. Die größte chinesische Bank, die Industrial
 and Commercial Bank of China (ICBC), teilte bereits gestern mit, dass ihr
 Ergebnis von Januar bis Juni um 11 Prozent auf 148 Milliarden Yuan (18 Milli‐
 arden Euro) gesunken sei. Die China Construction Bank (CCB), zweitgrößtes
 Geldhaus der Volksrepublik, verdiente mit 137 Milliarden Yuan (16 Milliarden
 Euro) rund 10 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.

 [faz.net]

 Die Köpfe

 Asien-CEO Sitohang: Credit Suisse baut Geschäft mit
 vermögenden Chinesen aus
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse will die Zahl ihrer Mitarbeiter in China
 innerhalb von fünf Jahren verdoppeln und ihr Beratungsgeschäft und
 Investment Banking für vermögende Chinesen ausbauen. Das kündigte der
 Asien-Chef der Bank, Helman Sitohang, heute im Interview an. "In Hinblick auf
 die Steigerung der Mitarbeiterzahl und das Infrastrukturwachstum steht China
 – im Vergleich zu allen anderen Ländern der Welt – am stärksten im Fokus",
 sagte Sitohang. Die Bank wolle die Erträge im Land verdoppeln.

 [bloomberg.com]

 Buffett beteiligt sich an japanischen Handelshäusern
 Der US-Investor Warren Buffett hat an seinem 90. Geburtstag über seine
 Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway Anteile von jeweils mehr als 5
 Prozent an den fünf größten japanischen Handelshäusern erworben. Das teilte
 der Konzern gestern Abend mit. Insgesamt sind die Anteile mehr als 6 Milli‐
 arden Dollar (5 Milliarden Euro) wert. Es ist eine der wenigen Auslandsinvesti‐
 tionen der stark in den USA investierten Beteiligungsgesellschaft Buffetts. Die
 Beteiligung an den Handelshäusern Itōchū Shōji, Marubeni, Mitsubishi Motors,

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 Mitsui Bussan und Sumitomo Shōji will Berkshire Hathaway langfristig halten.
 Abhängig vom Preis könne der Anteil jeweils auf bis zu 9,9 Prozent steigen.

 [boersen-zeitung.de]

 WTO sucht nach neuem Chef
 Die Welthandelsorganisation (WTO) steht in einer Zeit der wachsenden
 Handelskonflikte seit heute führungslos da. Ihr bisheriger Generaldirektor
 Roberto Azevêdo trat wie angekündigt zu Wochenbeginn zurück. Er wechselt
 zum Getränkekonzern PepsiCo. Wer seine Nachfolge übernimmt, bleibt unklar.
 Bislang haben sich acht Kandidaten um den Führungsposten beworben, doch
 will die US-Regierung einen Amerikaner ins Amt heben. Das wiederum trifft
 auf den Widerstand aus China und Europa.

 [kurier.at]

 Der Tweet des Tages

 Neu: In jeder Ausgabe des Schulbank-Newsletters gibt es die "Unterrichts‐
 stunde" zum Download – mit einem lehrplanrelevanten Thema rund um
 Wirtschaft und Finanzen. Mit didaktischen Hinweisen, Lösungstipps und mehr.
 Thema dieser Ausgabe: EU und Finanzen. Mehr unter: go.bdb.de/mcMVD

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Wie Sie Ihren schlimmsten Kritiker in Schach halten
 "Wie kann man nur so blöd sein" oder "Das schaffst Du doch eh nicht". Solche
 Sätze werden einem zum Glück nur selten von anderen an den Kopf geknallt.
 Allerdings äußert der Miesepeter in uns selbst oft solche Zweifel. "Der innere
 Kritiker ist die Stimme im Kopf, die immer auf einem herumhackt. Für die man
 nie gut genug ist, der man es nie recht machen kann", sagt der Hamburger
 Psychologe Tom Diesbrock. Oft ist eine eher kindliche Sichtweise der Dinge
 Auslöser dafür. Abhilfe kann die Frage bringen: "Was denke ich als erwach‐

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 sener Mensch dazu?", empfiehlt der Experte. Wie Sie sonst noch Ihrem
 schlimmsten Kritiker Einhalt gebieten können, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Berlin wird die Sondersitzung des Finanzausschusses im Bundestag zum Fall
 Wirecard fortgesetzt. Erwartet wird Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt
 für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). – In Potsdam beginnt die diesjährige
 Tarifrunde im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. – In Luxemburg
 gibt Eurostat Daten zur Inflation im Euroraum für August bekannt. – In London
 veröffentlicht IHS Markit den Einkaufsmanagerindex für die Industrie der
 Eurozone im August. – In Santander sprechen der Vize-Präsident der Europäi‐
 schen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, und der Gouverneur der Bank von
 Spanien, Pablo Hernández de Cos, auf einer Online-Finanzkonferenz.

 Der Nachschlag

 So heben Sie das Betriebsklima
 Herrscht in Ihrer Firma häufig dicke Luft? Dann tragen Sie als Chef womöglich
 maßgeblich dazu bei. Das bedeutet aber auch umgekehrt: Vor allem die
 Chefs können eine miese Stimmung im Büro ins Positive drehen. Mithilfe der
 Methode der atmosphärischen Führung können Sie testen, wie Sie auf andere
 wirken und schauen, ob das zu dem passt, was Sie auszustrahlen glauben.
 Klaffen Ihre Selbsteinschätzung und Außenwirkung deutlich auseinander,
 sollten Sie sich regelmäßig Mitarbeiterfeedback einholen. Weitere Schritte für
 ein besseres Betriebsklima lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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