BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2020-214 - DAS THEMA BDB-CHEF PETERS SIEHT DEUTSCHE BANKEN FÜR MÖGLICHE KREDITAUSFÄLLE GEWAPPNET - BUNDESVERBAND ...
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-214 Das Thema BdB-Chef Peters sieht deutsche Banken für mögliche Kreditausfälle gewappnet Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) rechnet für das kommende Jahr mit einem Anstieg der notleidenden Kredite für die Branche. "Wir sind darauf vorbereitet. Kreditausfälle werden die Institute nicht kalt erwischen", betonte BdB-Präsident Hans-Walter Peters heute. "Das Bankensystem in Deutschland", so Peters weiter, "ist heute stabil – und es wird auch morgen stabil sein." Um die Kreditvergabe an Firmen und Haushalte am Laufen zu halten, pochte der Verbandschef auf weitere Zugeständnisse der Bankenaufseher: "Die Erträge der Institute stehen in Zeiten zu erwartender Kreditausfälle und niedriger Zinsmargen mehr denn je unter Druck. Ich bin daher überzeugt, dass noch weitere Erleichterungen sinnvoll und notwendig sind." Zudem sprach sich Peters für eine Senkung der Bankenabgabe aus. Diese sollte nicht mehr von der Höhe der gedeckten Einlagen abhängig sein. Vielmehr sollte die Zielgröße des europäischen Fonds bei 55 Milliarden Euro statt der sich abzeichnenden rund 70 Milliarden liegen, forderte der BdB-Chef. "Dadurch stünden den europäischen Banken zusätzliche Mittel in Höhe von etwa 15 Milliarden Euro zur Verfügung." Der BdB-Vorstand ernannte Peters heute für die ersten Monate 2021 vorübergehend zu seinem hauptamtlichen Präsi‐ denten, damit er das Amt noch bis zum vorgesehenen Wechsel im Frühjahr weiterführen kann. Peters scheidet zum Jahresende aus der Geschäftsleitung der Privatbank Berenberg aus und könnte das Ehrenamt an der Spitze des Bankenverbandes dann nicht mehr ausüben. Peters Nachfolger ab April soll Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing werden. Dann will der Verband auch zu einem ehrenamtlichen Präsidenten zurückkehren. [de.reuters.com] [finanzen.net] [handelsblatt.com] [bankenverband.de] (Statement Peters) Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Deutsche Bank verkauft Postbank Systems an Tata Die Deutsche Bank verkauft ihre IT-Tochter Postbank Systems an den indischen Software-Dienstleister Tata Consultancy Services (TCS). Das Bonner Unternehmen, das bisher für die Computersysteme der Konzerntochter Postbank verantwortlich zeichnet, wechsele mitsamt seinen rund 1.500 Mitar‐ beitern unter das Dach von TCS, teilte die Deutsche Bank heute in Frankfurt mit. Der Verkauf schaffe Klarheit für die Beschäftigten und stärke die beste‐ hende Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bank und TCS. Die Trennung ist Teil des radikalen Konzernumbaus, den sich die Deutsche Bank Mitte 2019 verordnet hat. [bloomberg.com] KfW: Corona-Welle drückt Stimmung bei kleinen Firmen Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist im Oktober von der zweiten Corona-Infektionswelle belastet worden. Das heute veröffentlichte Mittel‐ standsbarometer der Förderbank KfW sank im Oktober leicht und zwar ausschließlich wegen der schlechteren Erwartungen. Die Geschäftslage der Firmen hingegen verbesserte sich etwas. "Die für November beschlossenen Teil-Lockdowns in Deutschland und fast allen anderen europäischen Ländern dürften den Konjunkturaufschwung erst einmal unterbrechen", erklärte KfW- Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. [de.reuters.com] Julius Bär bildet Rückstellung für US-Geldwäsche- Untersuchung Die Schweizer Privatbank Julius Bär wird in den USA eine Untersuchung zu Geldwäsche- und Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit dem Weltfuß‐ ballverband Fifa voraussichtlich beilegen können. Eine entsprechende Grund‐ satzvereinbarung mit dem US-Justizministerium (DOJ) dürfte in Kürze getroffen werden, teilte das Institut heute mit. Die Vereinbarung umfasse ein dreijäh‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief riges sogenanntes Deferred-Prosecution-Agreement und eine finanzielle Entschädigung. Die Rückstellung in Höhe von 79,7 Millionen US-Dollar (68 Millionen Euro) dafür werde das Ergebnis des laufenden Jahres belasten. [bazonline.ch] Société Générale baut 640 Stellen ab Die französische Großbank Société Générale will bis 2023 ihre Kosten um 450 Millionen Euro senken und streicht dafür in ihrem Heimatmarkt rund 640 Stellen. Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben, teilte die Bank heute mit. Vielmehr solle der Job-Abbau vorwiegend im Investment Banking über Abfindungsprogramme und andere freiwillige Maßnahmen umgesetzt werden. Unter dem Druck der Corona-Krise und der niedrigen Zinsen müsse die Bank ihre Effizienz und Profitabilität erhöhen. [bloomberg.com] Studie: Blockchain beflügelt globales BIP Die Blockchain-Technologie kann einer Studie der Unternehmensberatung PwC zufolge das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2030 um 1,76 Billionen US-Dollar (1,5 Billionen Euro) erhöhen. Deutschland winke dabei ein BIP- Anstieg um 2,4 Prozent, berichteten Medien heute über die Ergebnisse der Erhebung. Profitieren würden davon unterschiedliche Branchen, etwa der wachsende Markt an Krypto-Assets. Deutschland könne in Europa eine Vorrei‐ terrolle bei Blockchain-Lösungen für Finanzdienstleistungen übernehmen. [it-finanzmagazin.de] Die Köpfe Türkischer Notenbankchef Ağbal geht Währungskrise an Der neue türkische Notenbank-Gouverneur Naci Ağbal will entschieden gegen den Verfall der türkischen Lira vorgehen. "Notwendige geldpolitische Entscheidungen werden unternommen", teilte Ağbal heute mit. Die Notenbank werde alle politischen Instrumente entschlossen einsetzen, um das Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Ziel der Preisstabilität zu erreichen. Die türkische Lira, die seit Monaten unter einem rasanten Wertverfall leidet, legte daraufhin zeitweise um etwa 3 Prozent zum US-Dollar zu. In der Nacht zu Samstag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ohne Begründung den Zentralbank- Chef Murat Uysal entlassen. [boerse.ard.de] Dombrovskis kündigt EU-Strafzölle gegen USA an Die Europäische Union (EU) wird laut ihrem Vizekommissionspräsidenten Valdis Dombrovskis neue Strafzölle auf US-Importe einführen. Es liege eine entsprechende Entscheidung der Welthandelsorganisation WTO vor, die der EU dies erlaube, erklärte Dombrovskis heute. Demnach werde die Staatenge‐ meinschaft nicht abwarten, ob der künftige US-Präsident Joe Biden einen Kurswechsel in der amerikanischen Handelspolitik einleite. Dombrovskis betonte, die EU sei weiter bereit für Verhandlungen. [dw.com] Johnson bereit für Brexit-Kompromisse Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat sich in den stockenden Brexit-Verhandlungen kompromissbereit gezeigt. Ein Handels-, Sicherheits- und Fischereiabkommen mit der EU sollte vereinbart werden, erklärte Johnson heute vor Beginn einer neuen Verhandlungsrunde in London. Er versprach, "die Anstrengungen zu verdoppeln, um eine Einigung zu erzielen". Die Regierung in London sei offen für vernünftige Kompromisse beim strittigen Thema Fischereirechte, betonte auch der britische Umweltminister George Eustice in einem Interview. "Es gibt noch Differenzen und einige Hürden, die genommen werden müssen." Mittlerweile sei auf beiden Seiten die Bereit‐ schaft zu Fortschritten vorhanden. [bbc.com] [thetimes.co.uk] (bezahlpflichtig) Die Tweets des Tages Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief "Wir müssen jetzt die Weichen für die Zukunft der Wirtschaft stellen", fordert Bankenpräsident Hans-Walter Peters. Angesichts der Lockdowns in weiten Teilen Europas sollten die Hilfen zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft künftig deutlich zielgerichteter eingesetzt werden. Mehr in unserer Pressemitteilung: go.bdb.de/8Ky5h #CoronaVirusDE [twitter.com] Wir freuen uns, dass @SpotcapGlobal ab heute als außerordentliches Mitglied bei uns an Bord ist. Eine Übersicht aller Fintechs, die sich bei uns engagieren, findet ihr hier: bankenverband.de/ueber-uns/fintechs/ @chrismuller111 @JensWoloszczak @karl_sponholz [twitter.com] Am Freitag meistgeklickt Allianz kommt gut durch die Corona-Pandemie Der Versicherer Allianz hat im dritten Quartal trotz der Auswirkungen der Viruskrise seinen Gewinn gesteigert. Insgesamt fiel der Nettogewinn um 6 Prozent höher aus als im Vorjahr, wie die Allianz heute in München mitteilte. Das entspreche einem Überschuss von fast 2,1 Milliarden Euro. Zudem seien lediglich 100 Millionen Euro an zusätzlichen Belastungen hinzugekommen, wodurch im operativen Ergebnis nur ein Rückgang um 3 Prozent auf 2,9 Milli‐ arden verzeichnet werde, hieß es. Im Vorjahr belief sich der Rückgang auf 3 Milliarden Euro. Da der Konzern weniger Lebensversicherungen verkaufte als sonst, fiel der Umsatz um 6 Prozent auf 31,4 Milliarden Euro. "In einem Umfeld, das weiterhin herausfordernd bleibt, haben wir solide Ergebnisse erzielt", sagte Allianz-Chef Oliver Bäte. Aufgrund der bewiesenen Widerstandsfä‐ higkeit sei er zuversichtlich, gut durch die Corona-Krise zu kommen und gleichzeitig eine noch stärkere Allianz aufzubauen. Bislang trauten Analysten Deutschlands größtem Versicherer ein operatives Ergebnis von 10 Milliarden Euro zu, knapp 2 Milliarden weniger als letztes Jahr. Momentan steht die Allianz nach neun Monaten bei 7,8 Milliarden Euro. Einen Gewinnausblick für das laufende Jahr wagte Bäte nicht. "Auf den ersten Blick hat die Allianz ein starkes Q3-Ergebnis in allen drei Segmenten berichtet, insbesondere angesichts des herausfordernden Umfelds", sagte der Versicherungsanalyst Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief der DZ Bank, Thorsten Wenzel, zu den Ergebnissen. Überraschend sei aller‐ dings, dass weiterhin kein quantitativer Ausblick für das im laufenden Jahr zu erwartende Ergebnis gegeben werde. Aktienrückkäufe stellt die Allianz für dieses Jahr komplett ein. Die Dividende hält der Versicherer aber stabil. [handelsblatt.com] [spiegel.de] [boerse-online.de] [de.reuters.com] [finanzen.net] Was morgen wichtig wird In Frankfurt eröffnet die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, eine dreitägige Notenbankkonferenz ihres Hauses. – In Mannheim veröffentlicht das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung seine Konjunkturerwartungen. – In Neuss legt die Kredit‐ auskunftei Creditreform ihren "Schuldneratlas Deutschland 2020" vor. – In Peking gibt das chinesische Statistikamt die Entwicklung der Verbraucher‐ preise im Oktober bekannt. – In New York nimmt der Präsident der US- Notenbank Federal Reserve (Fed) von Dallas, Robert Kaplan, an der Bloomberg-Konferenz "The Future of Finance" (bis 12.11.) teil. Der Nachschlag Genügend Frischluft im Büro Im Herbst und Winter steigt während der Pandemie in Großraumbüros das Infektionsrisiko, wenn Fenster nicht mehr durchgängig geöffnet bleiben können. Tipps zum Lüften hat nun die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht. Die Fachleute empfehlen, Büroräume nach 60 und Besprechungsräume nach 20 Minuten zu lüften. Am effizien‐ testen ist demnach die sogenannte Stoßlüftung bei komplett geöffneten Fenstern. Je nach Witterungsverhältnissen sollte drei bis zehn Minuten gelüftet werden. Ergänzend kann zwischendurch ein Dauerlüften per Kippstellung der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Fenster sinnvoll sein. Was Sie noch über infektionsschutzgerechtes Lüften am Arbeitsplatz wissen sollten, lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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