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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-204 Das Thema Bericht: 150 Milliarden Euro Schaden durch Steuerbetrug Der durch "Cum-Ex"-Steuergeschäfte und ähnliche illegale Betrugssysteme angerichtete Schaden ist nach Medien-Recherchen fast drei Mal so hoch, wie ursprünglich erwartet worden war. Das geht aus heute veröffentlichten Unter‐ suchungen des ARD-Magazins "Panorama", des Recherchezentrums "Correctiv" sowie 15 internationaler Medien hervor. Demnach belaufe sich die Summe weltweit auf rund 150 Milliarden Euro. Ursprünglich war man von rund 55 Milliarden Euro ausgegangen. Betroffen sind neben Deutschland und den USA mindestens zehn weitere europäische Länder. Allein deutschen Finanz‐ ämtern seien nach Berechnungen des Steuerprofessors Christoph Spengel von der Universität Mannheim fast 36 Milliarden Euro entgangen. 2018 war Spengel noch von mindestens 31,8 Milliarden Euro ausgegangen. Bei den umstrittenen Geschäften schoben Investoren rund um den Dividendenstichtag Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin und her. Diese ließen die Papiere untereinander zirkulieren, bis dem Fiskus nicht mehr klar war, wem sie überhaupt gehörten. Die Finanzämter erstatteten mehr Steuern als sie zuvor eingenommen hatten. 2012 wurde das Steuerschlupfloch geschlossen. Das gilt allerdings wohl nur für die Cum-Ex-Geschäfte. Cum-Cum-Transaktionen sind den Berichten zufolge nach wie vor möglich. Im Juli dieses Jahres entschied der Bundesge‐ richtshof (BGH), dass die "Cum-Ex"-Aktiengeschäfte für den deutschen Fiskus als Steuerhinterziehung zu bewerten und damit strafbar sind. [tagesschau.de] [finanzbusiness.de] [profil.at] [correctiv.org] Meldungen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Hypo-Alpe-Adria-Pleite: Fast alle Forderungen beglichen Die Gläubiger der insolventen Bank Hypo Alpe Adria haben gut 83 Prozent ihres Geldes zurückbekommen. Die Hauptversammlung der Heta als Abwick‐ lungseinheit habe nun die vorzeitige Endverteilung von knapp 150 Millionen Euro beschlossen, teilte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) heute in Wien mit. Damit summiere sich die Verwertung des Vermögens der Bank auf 10,85 Milliarden Euro. Zum Start der Arbeit der Heta 2015 war im schlimmsten Fall eine Rückzahlquote von nur rund 35 Prozent erwartet worden. Von der Pleite der Hypo Alpe Adria waren unter anderem die Commerzbank und die Bayerische Landesbank betroffen. [derstandard.at] Barclays verdoppelt Vorsteuergewinn Starke Aktien- und Beratungsgeschäfte sowie die Auflösung von Rückstel‐ lungen von 622 Millionen britischen Pfund (737 Millionen Euro) haben das Ergebnis der britischen Großbank Barclays im dritten Quartal unerwartet beflügelt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitrum verdoppelte sich der Vorsteuer‐ gewinn auf zwei Milliarden Pfund (2,4 Milliarden Euro), wie das Geldhaus heute mitteilte. Analysten hatten lediglich mit 1,1 Milliarden Pfund (1,3 Milliarden Euro) gerechnet. [de.marketscreener.com] BDI: Mehrinvestitionen von 860 Milliarden Euro für Klimaziele nötig Wenn Deutschland seine Klimaziele bis 2030 erreichen will, sind Mehrinvesti‐ tionen in Höhe von 860 Milliarden Euro nötig. Das wurde heute unter Berufung auf eine Studie des Industrieverbands BDI und der Boston Consulting Group berichtet. Das sei ein gewaltiger Kraftakt, sagte BDI- Präsident Siegfried Russwurm heute in Berlin. Zudem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren dringend verkürzt und die Infrastruktur modernisiert werden – mit besseren Stromnetzen, mehr Ladesäulen und einem besseren Schienennetz. "Uns läuft die Zeit davon", warnt Russwurm [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Steuereinnahmen sprunghaft gestiegen Bund und Länder haben im September deutlich mehr Steuern eingenommen als ein Jahr zuvor. Wie aus dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht, lagen die Steuereinnahmen 23,1 Prozent über den Beträgen im September 2020. Damals wirkte sich die Corona-Krise noch deutlich stärker vor allem auf Unternehmen aus. Insgesamt nahmen Bund und Länder nun rund 78,2 Milliarden Euro aus Steuern ein. Seit Jahresbeginn stieg das Steuervorkommen insgesamt um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. [tagesschau.de] Neuseeland: Finanzbranche muss Risiken durch Klimawandel offenlegen Neuseeland hat als erstes Land der Welt ein Gesetz verabschiedet, das eine verpflichtende klimabezogene Berichterstattung von Finanzinstituten verlangt. Laut der neuen Regeln müssen Banken, Versicherungen, Invest‐ mentmanager und börsennotierte Unternehmen Auskunft darüber geben was die Klimakrise und die globale Erwärmung für ihre künftige Geschäftstätigkeit bedeuten könnten. Indem das Gesetz sie zur Offenlegung dieser Informa‐ tionen zwinge, solle sichergestellt werden, dass die Auswirkungen der Klima‐ krise bei Geschäfts-, Investitions-, Kredit- und Versicherungsentscheidungen ständig berücksichtigt würden, hieß es in einem heutigen Medienbericht. [theguardian.com] Anteil ausfallgefährdeter Kredite in China leicht gestiegen Infolge der Corona-Krise hatten Chinas Geldhäuser im September etwas mehr ausfallgefährdete Darlehen in ihren Bilanzen als noch drei Monate zuvor. Die Rate stieg von 1,86 auf 1,87 Prozent, wie die chinesische Bankenaufsicht CBIRC heute mitteilte. Insgesamt säßen Geldhäuser auf Risikokrediten im Volumen von umgerechnet rund 563 Milliarden US-Dollar (484 Milliarden Euro), sagte CBIRC-Manager Wang Chaodi. [cash.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Smishing: Vorsicht bei SMS-Betrügern Die SMS des Paketdienstes klingt harmlos. Der Kunde wird ja "nur" über den Sendestatus einer Bestellung informiert. In jüngster Zeit häufen sich allerdings Berichte, in denen vor Fake-SMS gewarnt wird. Wie der Banken‐ verband heute berichtete, versuchen Kriminelle immer wieder, per SMS an vertrauliche Daten von Menschen zu kommen. Wie Sie sich vor solchen Smishing-Angriffen schützen können, lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Europäische Bankchefs uneins über Inflationsdauer Wie lange wird die derzeitige Phase mit hohen Inflationsraten in Europa andauern? Diese Frage beantworten Bankchefs unterschiedlich, wie heute berichtet wurde. Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing beispielsweise bereitet sich demnach auf eine länger anhaltende Inflation vor. Sewing sagte, dass es für die Zentralbanker an der Zeit sei, darüber nachzudenken, wie sie die jahrelangen Negativzinsen, die die Rentabilität der Kreditinstitute belastet haben, abbauen können, hieß es. Ana Botín, die an der Spitze der spanischen Bank Santander steht, sieht vor allem einen vorübergehenden Anstieg aufgrund der Pandemie und anderer Faktoren. Ihr zur Seite steht Jens Henriksson, CEO der Swedbank. Nordea-Chef Frank Vang-Jensen vertritt hingegen Sewings Position. [bloomberg.com] Linnemann: Weidmanns Rücktritt ist "fatales Signal" Carsten Linnemann, Vizechef der Union-Bundestagsfraktion, hat den angekündigten Rücktritt von Bundesbankpräsident Jens Weidmann als "fatales Signal" in einer geldpolitisch ohnehin fragilen Phase bezeichnet. "Weidmann konnte sich gegen die auf geldpolitische Expansion ausgerichtete EZB immer weniger durchsetzen. Dieser Kurs trägt zu den derzeit steigenden Preisen bei", sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Um der Inflation etwas Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief entgegenzusetzen, müsste die Europäische Zentralbank (EZB) eigentlich ihren Kurs korrigieren, betonte der Politiker. "Ob dies ohne Jens Weidmann gelingt, ist fraglicher denn je. Wer auch immer auf Jens Weidmann folgt, muss mit der gleichen Entschlossenheit für die Geldwertstabilität eintreten." [rnd.de] SEC-Aufseherin Peirce kritisiert eigene Behörde Hester Peirce, Commissioner der US-Börsenaufsicht SEC, hat die der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) auferlegten Strafen wegen wohl unrechtmäßiger Mosambik-Geschäfte zum Teil als überzogen bezeichnet. Ihre Kritik an der eigenen Behörde richtet sich zum einen gegen mögliche Verluste von CS-Kunden, weil sie eigentlich keine Geschäfte mehr mit der Bank machen dürften. Zum anderen bewertet sie die Vorgabe als falsch, dass der Compliance-Beauftragte der Bank persönlich für das Einhalten der SEC- Auflagen verantwortlich gemacht werden kann. Dies würde zu viel Druck ausüben, hieß es. [finews.ch] Der Tweet des Tages Du hast SMS-Nachrichten erhalten, die über den Sendestatus eines Pakets Auskunft geben sollen? Achtung! Es kann sich hierbei um eine Betrugsmasche handeln. Das Ziel: Abfischen von Daten. Wie du dich dagegen schützt, erfährst du hier: go.bdb.de/ioqKD# #smishing #ECSM [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Studie: Traditionshäuser halten sich für digitaler als es Digitalbanken tun Rund 70 Prozent der traditionellen Banken bieten nach eigenen Angaben ein gutes bis sehr gutes digitales Kundenerlebnis. Hingegen behaupten das Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief lediglich 67 Prozent der reinen Digitalbanken von sich. Das geht aus dem heute veröffentlichten "Digital Banking Experience Report" von Sopra Steria und Forrester hervor. Bei 72 Prozent der Geldhäuser stehen die Fähigkeit zur Innovation und die Verbesserung digitaler Produkte und Dienstleistungen an erster Stelle. 85 Prozent planen, in neue Technologien zu investieren. Das Internet der Dinge (85 Prozent), künstliche Intelligenz (87 Prozent) und Daten‐ sicherheit (88 Prozent) werden die wesentlichen Investitionsfelder der Zukunft sein. Für den Bericht wurden 700 Führungskräfte von Finanzinstituten in nahezu 30 Ländern befragt. [it-finanzmagazin.de] Was morgen wichtig wird Der voraussichtlich letzte Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäi‐ schen Union (EU) für Bundeskanzlerin Angela Merkel endet in Brüssel. – Vor 30 Jahren einigten sich die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) und der Freihandelszone EFTA in Luxemburg auf die Schaffung eines gemein‐ samen Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Der Nachschlag Mit dem Parkinsonschen Gesetz viel Zeit sparen Keine Angst: Dieses Gesetz hat nichts mit der gleichnamigen Krankheit zu tun. Es kann Ihnen im Gegenteil sogar nützen. Denn dadurch lernen Sie, viel Zeit zu sparen. Denn: "Arbeit lässt sich wie Gummi dehnen, um die Zeit auszu‐ füllen, die für sie zur Verfügung steht", sagt Cyril Northcote Parkinson, auf den das Gesetz zurückgeht. Und das war bereits 1955. Beispiel: Wenn ein Meeting für 60 Minuten einberufen ist, wird es auch genauso lange dauern – obwohl nach 27 Minuten alles gesagt ist. Wie Sie das Gesetz aushebeln können, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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