Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz

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Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
bericht zur gemeinwohl-bilanz
      schindel und holz

                              A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                              tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
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 SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE   w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
INHALTSVERZEICHNIS

   Die Gemeinwohlbilanz...........................................................................................................................3
   Das Unternehmen SCHINDEL UND HOLZ ............................................................................................3
   Unternehmen - Allgemeine Informationen..........................................................................................4
   Tätigkeitsbereich .....................................................................................................................................5
   Produkte / Dienstleistungen ..................................................................................................................6
   Anteil am Umsatz....................................................................................................................................6
   Das Unternehmen und Gemeinwohl ...................................................................................................7
   Testat ........................................................................................................................................................8
   Genaue Beschreibung der einzelnen Kriterien ....................................................................................9
   A1 Ethisches Beschaffungsmanagement .............................................................................................9
   B1 Ethisches Finanzmanagement ....................................................................................................... 11
   C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung ......................................................................................... 12
   C2 Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit..........................................................................................16
   C3 Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen ................................ 17
   C4 Gerechte Verteilung des Einkommens ..........................................................................................18
   C5 Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz .......................................................................... 19
   D1 Ethisches Verkaufen ........................................................................................................................ 19
   D2 Solidarität mit Mitunternehmen .....................................................................................................22
   D3 Ökolog. Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen ............................................................23
   D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen .............................................................. 24
   D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards .................................................. 24
   E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen ........................................25
   E2 Beitrag zum Gemeinwesen ............................................................................................................26
   E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen .........................................................................................27
   E4 Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung ....................................................................................29
   E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung.....................................................................30
   Ausblick ..................................................................................................................................................31
   Kurzfristige Ziele ...................................................................................................................................31
   Langfristige Ziele...................................................................................................................................31
   Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohlbilanz................................................ 31

                                                                                                                                             A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
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Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
gemeinwohlbilanz 2015

DIE GEMEINWOHLBILANZ                                                       DAS UNTERNEHMEN SCHINDEL UND HOLZ

Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf              ... wird geführt vom Trägerverein OSPA (Osttiroler SozialProjekte
gemeinwohlfördernden Werten aufgebaut ist. Die Gemeinwohl-                 für Arbeitssuchende), und gliedert sich in 3 verschiedene Betriebe:
Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer       den sozialökonomischen Betrieb SCHINDEL & HOLZ TISCHLEREI und
und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem.             die gemeinnützigen Beschäftigungsprojekte SCHINDEL & HOLZ
Die allgemein verbreiteten Wirtschaftsmodelle basieren auf einem           MOBILSERVICE sowie SCHINDEL & HOLZ UMWELTWERKSTATT.
bestimmten Prozentsatz an notwendigem Wirtschaftswachstum,
damit die Wirtschaft gesund ist, genügend Arbeitsplätze angeboten          Der Verein OSPA hat seinen Sitz in Lienz/Osttirol und wurde
werden und ganz allgemein das wirtschaftliche und gesellschaftliche        1990 mit dem Vereinsziel gegründet, in gemeinnütziger, nicht
Leben „funktioniert“. Die Gemeinwohl-Ökonomie verfolgt diese               gewinnorientierter Form Sozialprojekte zu fördern und zu führen,
Wachstumsfantasien nicht, geht weg von der Ertragsmaximierung              die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eingesetzt werden. Dabei
Einzelner hin zum „Guten Leben“ für Alle.                                  wird der sozialen Betreuung und der persönlichen Beratung ein sehr
                                                                           hoher Stellenwert eingeräumt.
Mit der Gemeinwohl-Bilanz und dem Bericht misst ein Unternehmen
anhand von 17 Indikatoren die gelebte Gemeinwohl-Praxis und                Im April 2015 hat sich die Geschäftsführung nach einer
beschreibt diese.                                                          Informationsveranstaltung zur Gemeinwohlökonomie dazu
                                                                           entschlossen, eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen und die darin
Konkret legt es Rechenschaft darüber ab, wie sehr es die fünf              enthaltenen Werte und Prinzipen in den permanent laufenden
wichtigsten Verfassungswerte demokratischer Staaten lebt:                  Prozess der Organisationsentwicklung einfließen zu lassen. Es
Menschenwürde, Solidarität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und              handelt sich dabei eigentlich um die logische Weiterführung
Demokratie.                                                                der Beweggründe die damals zur Gründung des Trägervereins
                                                                           geführt haben. Die handelnden Personen haben sich zum großen
Ziel ist eine kontinuierliche Entwicklung in kleinen Schritten und         Teil seit damals geändert, die Motivation und die Überzeugung,
damit eine “schleichende Verwandlung” des Unternehmens von der             dass die in der Gemeinwohlbewegung beschriebenen Werte
Ich- zur Wir-Orientierung.                                                 Lösungen für viele gesellschaftliche Probleme bieten, aber nicht.
                                                                           Die Schindel und Holz Betriebe stellen sich seit der Gründung
                                                                           der Herausforderung soziale und ökonomische Ziele zu vereinen
                                                                           und wollen mit einem guten Beispiel vorangehen, Meinungs- und
                                                                           Bewusstseinsbildung betreiben und aktiv zur positiven Veränderung
                                                                           des Wirtschaftssystems beitragen.

                                                                                                           A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
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Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
gemeinwohlbilanz 2015

UNTERNEHMEN
ALLGEMEINE INFORMATIONEN (STAND 31.12.2015)

Firmenname:                                             Schindel und Holz (Gruppe)

                                                        Verein OSPA
Träger:
                                                        Osttiroler Sozialprojekte für Arbeitssuchende

                                                        gemeinnütziger Verein
Eigentums- und Rechtsform:
                                                        ZVR-Zahl: 385496703

Branche:                                                soziale Integrationsunternehmen (sozialökonomische Betriebe)

                                                        55 Vollzeitäquivalente
Anzahl der MitarbeiterInnen (gesamt,
                                                        61 DienstnehmerInnen insgesamt, davon 4 Lehrlinge (1 Lehrling
Vollzeitäquivalente sowie Saison- oder Zeitarbeiter):
                                                        Karenz)

Umsatz:                                                 ca. 2,5 Mio

Gewinn:                                                 kein Gewinn, da gemeinnützig und nicht gewinnorientiert

                                                        Schindel und Holz Tischlerei (Lienz, 100% OSPA), gegr. 1992
Tochtergesellschaften / verbundene Unternehmen:         Schindel und Holz Mobilservice (Lienz, 100% OSPA), gegr. 1996
                                                        Schindel und Holz Umweltwerkstatt (Lienz, 100% OSPA), gegr. 2010
                                                        Bürgeraustraße 31
Sitz + Homepage:                                        9900 Lienz
                                                        www.schindel-holz.at

Berichtszeitraum:                                       2015

                                                                                            A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                            tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
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TÄTIGKEITSBEREICH                                                      SCHINDEL UND HOLZ arbeitet sozial, ökonomisch, ökologisch und
                                                                       regional. Die Firma unter dem Trägerverein OSPA bietet über 60
Die SCHINDEL UND HOLZ Betriebe des Trägervereines OSPA sind            Personen Beschäftigung in 3 Betrieben: TISCHLEREI, MOBILSERVICE
sozialökonomische Betriebe die                                         und UMWELTWERKSTATT.

a.) langzeitarbeitslosen, arbeitsmarktfernen Personen den              Unsere Tätigkeit beruht auf dem Grundrecht jedes Menschen
Wiedereinstieg in den so genannten ersten Arbeitsmarkt                 auf Arbeit und auf dem Wissen um den zentralen Stellenwert,
ermöglichen sollen (sozial) und                                        den bezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft hat. Arbeit zu haben
                                                                       ermöglicht Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen
b.) einen Teil der dazu benötigten Mittel aus Produkten und            Leben. Keine Arbeit zu haben erschwert diese Teilnahme, mindert
Dienstleistungen, die am freien Markt angeboten werden, deckt          den Selbstwert und gefährdet Beziehungen.
(ökonomisch). Das geschieht in Zusammenarbeit mit und im Auftrag
von den Institutionen AMS Tirol und Land Tirol.                        Unser Ziel ist es, Personen mit Vermittlungshemmnissen eine
                                                                       sinnvolle Arbeit anzubieten und sie in weiterer Folge in den ersten
Diese    bieten    seit   1992    langzeitbeschäf tigungslosen,        Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei wird der sozialen Betreuung und
arbeitsmarktfernen Frauen und Männern Hilfestellung                    der persönlichen Beratung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt.
beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Mit einem
befristeten Dienstverhältnis wird Arbeitspraxis vermittelt,
sowie sozialarbeiterische Unterstützung bei der Bewältigung
unterschiedlicher Probleme angeboten.

                                                                                                       A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                       tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                   5                                   mail˺ office@schindel-holz.at
                  SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                           w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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Die Tätigkeitsbereiche der 3 Betriebe umfassen sowohl Dienstleistungen als auch Produkte zu marktgerechten Preisen:

                           TISCHLEREI: Gartenmöbel • Gartenzäune • Innentüren • Geschenksartikel • Naturholzkisten
                           • Bautischlerei • Möbeltischlerei • Brennholz

                           MOBILSERVICE: Wohnungsräumungen, Übersiedlungen • Gebrauchtmöbel-verkauf• Sperrmülltransporte •
                           Außenanlagenbetreuung • Gartenarbeiten • Mobile Dienstleistungen (Hilfs-, u. Reinigungsarbeiten)
                           • Haushaltsservice (Besorgungen, Bügelservice, Reinigung) • Tischlerservice vor Ort • Auf- und Abbau von
                           Markt- und Verkaufsständen

                           UMWELTWERKSTATT: Wertstoffsammlung, -trennung u. -verwertung • Betreuung von Altstoffsammelstellen
                           • Wartung und Reinigung von Altstoffsammelbehältern • Umweltdienstleistungen für Kommunen und
                           Private • „Green Jobs“ im öffentlichen Raum.

Geschäftsfelder im Detail:

 PRODUKTE/ DIENSTLEISTUNGEN                                       ANTEIL AM UMSATZ
 Tischlerei                                                       52%
 davon:             Möbel                                                   19%
                    Außenarbeiten                                           15%
                    Türen                                                   12%
                    Geschenksartikel                                        10%
                    Naturholzkisten                                         5%
                    Gartenmöbel, Gartenzäune                                11%
                    Tischlereiprodukte                                      20%
                    Handelswaren                                            8%
                                                                            (=100%)
 Mobilservice                                                     30%
 davon:             Entrümpelung/Sperrmüll                                  7%
                    Übersiedelungen                                         9%
                    Hilfsarbeiten (b2c, b2b)                                26%
                    mob. Tischlerfacharb.                                   5%
                    Haushaltsservice                                        24%
                    Möbelmarkt                                              10%
                    Marktstände                                             10%
                    Anlagenbetreuung                                        9%
                                                                            (=100%)
 Umweltwerkstatt                                                  18%
 davon:             Wertstofftrennung                                       86%
                    Elektroschrott                                          3%
                    Dienstleistungen                                        11%
                                                                            (=100%)

                                                                                                      A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                      tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                  6                                   mail˺ office@schindel-holz.at
                SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                            w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
gemeinwohlbilanz 2015

DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL                                             vertretbaren Gesichtspunkten marktfähig zu gestalten. Wir sind der
                                                                           Überzeugung, dass wir durch unser Angebot an professioneller
Zusammenfassend zur Einleitung lassen sich die Beweggründe                 Beratung, fachlicher Anleitung und persönlichkeitsbildender
zur Erstellung des Gemeinwohlberichtes auf zwei Hauptpunkte                Qualifizierung unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in
reduzieren:                                                                ihrer Entwicklung fördern und fordern. Wir stellen uns der
                                                                           Herausforderung, wirtschaftliche und soziale Ziele zu verfolgen.
•    Bewusstseinsbildung bes. zum Thema Regionalität und die
     vielfältige Auswirkung eines regionaleren Wirtschaftssystems          Wir legen Wert auf aktive und direkte Kommunikation, auf
     bzw. Konsums a.) im Betrieb aber b.) auch mit Vorbildfunktion         transparente Entscheidungsstrukturen, auf definierte Handlungs-
     in einer breiteren Öffentlichkeit.                                    und Entscheidungsspielräume, auf klare Verwaltungsabläufe, auf
•    Vernetzung mit ähnlich gesinnten Wirtschaftsbetrieben.                geordnete Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche. Unsere
                                                                           Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bilden sich laufend weiter, um
Soziales Handeln ist gelebte Praxis in den Schindel und Holz               vorhandene Potentiale bestmöglich auszuschöpfen, um auf sich
Betrieben und wurde im Leitbild beschrieben.                               verändernde Anforderungen der Umwelt flexibel reagieren zu
                                                                           können.“
Leitbild
                                                                           Zusammenfassung der Aktivitäten im Berichtszeitraum:
„Die Tätigkeit von Schindel und Holz beruht auf dem Grundrecht
                                                                           •    regionale Beschaffung (Logo, Telefonanlage, Druck, ERP
jedes Menschen auf Arbeit und auf dem Wissen um den zentralen
                                                                                Software, Homepage) über weite Bereiche.
Stellenwert, den bezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft hat. Arbeit
                                                                           •    Nachhaltige Produkte (keine/kaum auf Lösungsmittel
zu haben ermöglicht Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen
                                                                                basierende Oberflächenbehandlung, natürliche Rohstoffe,
und kulturellen Leben dieser Gesellschaft. Keine Arbeit zu haben
                                                                                keine exotischen Hölzer, kaum Abfälle)
erschwert diese Teilnahme, mindert den Selbstwert und gefährdet
                                                                           •    Green Jobs (Umweltwerkstatt: Upcycling, Wertstofftrennung,
Beziehungen.
                                                                                Dienstleistungen)
                                                                           •    Abfallvermeidung bzw. Vorbereitung zur Wiederverwendung
Unser Ziel ist es, Personen mit Vermittlungshemmnissen eine
                                                                                (Umweltwerkstatt, Mobilservice mit Gebrauchtmarkt)
sinnvolle Arbeit anzubieten und sie in weiterer Folge in den ersten
                                                                           •    Arbeitszeitenmodelle (Vereinbarkeit Beruf/Privatleben,
Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei wird der sozialen Betreuung und
                                                                                Karenzen,…)
der persönlichen Beratung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt.
                                                                           •    Schaffung von Arbeitsplätzen im Bezirk
Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden unabhängig                    •    Nicht gewinnorientiert     Überschüsse werden investiert
von Aussehen, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft,
Leistungsvermögen, Alter, Religion oder Weltanschauung respektvoll
                                                                           Ansprechperson für die GWÖ + Kontaktdaten
                                                                           SCHINDEL UND HOLZ
und wertschätzend behandelt. In diesem Sinne fühlen wir uns den            GF René Ladstätter, Ing.
Prinzipien des Gender Mainstreaming und der Antidiskriminierung            Bürgeraustrasse 31, 9900 Lienz
am Arbeitsplatz verpflichtet.                                              rene.ladstaetter@schindel-holz.at
                                                                           04852/69880
                                                                           www.schindel-holz.at
Unsere Arbeit ist durch hohe Fachkompetenz und Zuverlässigkeit
der handelnden Personen gekennzeichnet. Wir wissen, dass wir nur
                                                                           Zuordnung zu welcher Regionalgruppe + Art des GWÖ-
durch qualitätsvolle Produkte und Dienstleistungen unsere Kunden
                                                                           Engagements des Unternehmens
dauerhaft zufriedenstellen können. Wir streben danach, unsere              Regionalgruppe Tirol, Region Osttirol, Erstbilanzierender
Produkte und Dienstleistungen nach ethisch und ökologisch

                                                                                                               A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                               tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                       7                                       mail˺ office@schindel-holz.at
                 SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                    w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
T E S TAT : P E E R E VA L U I E R U N G
                                        GEMEINWOHL-                     für      indel&Holz
                                        BILANZ                          BegleiterIn               Blachfellner

                                                             WERT                                                                                            Ökologische                                                       Demokratische Mitbestim-
                                                                              Menschenwürde                             Solidarität                                                          Soziale Gerechtigkeit
                                        BERÜHRUNGSGRUPPE                                                                                                    Nachhaltigkeit                                                       mung & Transparenz

                                         A) LieferantInnen            A1: Ethisches Beschaffungsmanagement
                                                                                                                                                                                                                                                               %

                                                                      B1: Ethisches Finanzmanagement

   SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE
                                         B) GeldgeberInnen                                                                                                                                                                                                     %

                                         C) MitarbeiterInnen          C1: Arbeitsplatzqualität und           C2: Gerechte Verteilung der           C3: Förderung ökologischen            C4: Gerechte Verteilung des          C5: Innerbetriebliche Demokratie
                                                                      Gleichstellung                         Erwerbsarbeit                         Verhaltens der MitarbeiterInnen       Einkommens                           und Transparenz
                                         inklusive
                                         EigentümerInnen
                                                                                                                                                                                                                                                                    gemeinwohlbilanz 2015

                                                                                                       %                                     %                                       %                                  %                                      %

                                         D) KundInnen /               D1: Ethische Kundenbeziehung           D2: Solidarität mit Mitunternehmen    D3: Ökologische Gestaltung der        D4: Soziale Gestaltung der Produk-   D5: Erhöhung der sozialen und
                                                                                                                                                   Produkte und Dienstleistungen         te und Dienstleistungen              ökologischen Branchenstandards

                                8
                                         Produkte /
                                         Dienstleistungen /
                                         Mitunternehmen                                                %                                     %                                       %                                  %                                      %

                                         E) Gesellschaftliches        E1: Sinn und gesellschaftliche         E2: Beitrag zum Gemeinwesen           E3: Reduktion ökologischer            E4: Gemeinwohlorientierte            E5: Gesellschaftliche Transparenz
                                                                      Wirkung der Produkte / DL                                                    Auswirkungen                          Gewinnverteilung                     und Mitbestimmung
                                         Umfeld: Region, Souve-
                                         rän, zukünftige Genera-
                                         tionen, Zivilgesellschaft,
                                                                                                       %                                     %                                       %                                  %                                      %
                                         Mitmenschen und Natur

                                         Negativ-Kriterien            Verletzung der ILO-                    Feindliche Übernahme                  Illegitime                            Arbeitsrechtliches                   Nichtoffenlegung aller
                                                                      Arbeitsnormen/                                                               Umweltbelastungen                     Fehlverhalten seitens des            Beteiligungen und Töchter
                                                                      Menschenrechte                         Sperrpatente                                                                Unternehmens
                                                                                                                                                   Verstöße gegen                                                             Verhinderung eines
                                                                      Menschenunwürdige                                                            Umweltauflagen                        Arbeitsplatzabbau oder               Betriebsrats
                                                                                                             Dumpingpreise
                                                                      Produkte, z.B. Tretminen,                                                                                          Standort-verlagerung bei
                                                                                                                                                   Geplante Obsoleszenz                                                       Nichtoffenlegung aller Finanzflüsse
                                                                      Atomstrom, GMO                                                                                                     Gewinn
                                                                                                                                                   (kurze Lebensdauer der                                                     an Lobbies / Eintragung in
                                                                      Beschaffung bei / Kooperation                                                Produkte)                             Umgehung der Steuerpflicht           das EU-Lobbyregister
                                                                      mit Unternehmen, welche
                                                                                                                                                                                         Unangemessene Verzinsung             Exzessive Einkommens-
                                                                      die Menschenwürde
                                                                                                                                                                                         für nicht mitarbeitenden             spreizung
                                                                      verletzen
                                                                                                                                                                                         Gesellschafter

                                        Mit diesem Testat wird die Peer-Evaluierung des Gemeinwohl-Berichtes bestätigt. Das Testat bezieht sich auf die Gemeinwohl-Matrix 4.1.
                                                                                                                                                                                         Testat gültig bis                    BILANZSUMME
                                        Nähere Informationen zur Matrix, den Indikatoren und dem Audit-System finden Sie auf www.gemeinwohl-oekonomie.org

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Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
gemeinwohlbilanz 2015

GENAUE BESCHREIBUNG DER EINZELNEN KRITERIEN
A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT

A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte bzw. höherwertiger Alternativen

Auflistung aller zugelieferten Produkte/ Dienstleistungen in % vom Aufwand im Berichtszeitraum
                                           % v.                % v.     Erläuterung und (soziale, ökologische,
 Sachaufwand
                                       Sachaufwand        Gesamtaufwand regionale) Bewertung
 Mietaufwand                               34,8%                14,8%         Vermieter gemeinnützig (OSPA)
 Strom, Energie                             7,4%                 3,2%         Tiwag
 Fernwärme                                  6,1%                 2,6%         Stadtwärme Lienz
 Zertifizierungsaufwand                     5,2%                 2,2%         EFQM Qualitätssicherung
 Mitgliedsbeitrag BDV                       4,7%                 2,0%         Mitglied im Bundesdachverband SIU
 Reiseaufwand, KM-Gelder                    4,5%                 1,9%         Bevorzugt öffentliche Verkehrsmittel
 Versicherungen                             3,9%                 1,7%         regionaler Makler
 Büroaufwand                                3,5%                 1,5%         regionaler Einkauf
 Werbeaufwand                               3,4%                 1,5%         regionale Print, Online u. Radiomedien
 Instandhaltung Gebäude                     3,3%                 1,4%         regionale Handwerker
 Instandhaltung Werkzeuge                   3,0%                 1,3%         RGO, Schack,…
 Treibstoffe                                2,4%                 1,0%
 KFZ-Versicherungen                         2,4%                 1,0%
 Ausgleichstaxe BSA                         1,9%                 0,8%
 Geringwertige Wirtschaftsgüter             1,7%                 0,7%
 Telefongebühren                            1,4%                 0,6%
 Skontoaufwand                              1,3%                 0,6%
 Reinigungsmittel                           1,2%                 0,5%
 Arbeitskleidung                            1,0%                 0,4%
 Repräsentationsaufwand                     0,9%                 0,4%
 Instandhaltung Maschinen                   0,8%                 0,3%
 Instandhaltung Fahrzeuge                   0,7%                 0,3%
 Geldverkehrsspesen                         0,6%                 0,3%
 Rechts-, Steuerberatung                    0,6%                 0,3%
 Postgebühren                               0,6%                 0,3%
 Abfallgebühren                             0,6%                 0,2%
 Instandhaltung Software                    0,5%                 0,2%
 Instandhaltung Büro, BGA                   0,4%                 0,2%
 Wasserverbrauch                            0,4%                 0,2%
 Supervision                                0,2%                 0,1%
 Fachliteratur                              0,2%                 0,1%
 sonst.Aufwand, Schadensfälle               0,2%                 0,1%
 Verbandsmaterial                           0,0%                 0,0%
 Auflösungsabgabe                           0,0%                 0,0%
 WB zu Forderungen                          0,0%                 0,0%
 Summe                                     100,0%               42,6%

                                                                                                 A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
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                                                               9                                 mail˺ office@schindel-holz.at
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Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
gemeinwohlbilanz 2015

                                      % v.                     % v.                        Erläuterung und (soziale, ökologische,
 Materialaufwand
                                      Materialaufwand          Gesamtaufwand               regionale) Bewertung
 Fremdbearbeitung                     24,6%                    14,1%                       Kooperationen mit regionalen Tischlereien, Partnern
 Beschläge                            10,0%                    5,7%                        Schachermayer
 Schnitt-, Konstruktionshölzer        9,0%                     5,2%                        Hechenblaickner, Hopferwieser
 Edelhölzer                           8,6%                     4,9%                        Hechenblaickner
 Hobelware                            7,1%                     4,1%                        Hechenblaickner
 Massivholzplatten                    7,0%                     4,0%                        Drauholz
 Handelswaren                         6,8%                     3,9%                        div.
 Verbrauchsstoffe                     6,0%                     3,5%                         div.
 Furniere                             5,8%                     3,3%                         div.
 Spanplatten                          4,9%                     2,8%                         div.
 Zukaufprodukte/Betriebsmittel        4,7%                     2,7%                         div.
 Schraubenmaterial                    2,8%                     1,6%                        Berner
 Betriebsmittel                       1,2%                     0,7%                         div.
 Verpackungsmaterial                  0,8%                     0,5%                         div.
 Transportaufwendungen                0,6%                     0,3%                         div.
 Schichtstoffplatten, Kanten          0,0%                     0,0%                         div.
 Summe                                100,0%                   57,4%

Grundsätzlich wird in den Unternehmen versucht unter ökologischen             Es gibt bis dato keine aktiven Prozesse oder Leitlinien zur
und ethischen Gesichtspunkten zu beschaffen, besonders bei den                Auseinandersetzung mit den Beschaffungsrisiken. Es gibt einen
großen Positionen des Materialeinkaufs. Dabei wird aber aktuell               informellen Konsens unter den Beteiligten (Einkäufern) und den
zu wenig Rücksicht auf den wirklichen Ursprung der Produkte                   Aspekt der Ökologie in den allgemeinen Unternehmensleitlinien
und Dienstleistungen gelegt. Ein Beispiel dafür: Österreichische              (siehe Einleitungsteil) aber keine klaren Regeln oder Leitfäden.
Holzhändler und Holzarten wie Lärche, aber sibirische Lärche, oder
die TIWAG als Energielieferant, Energieart aber nicht hinterfragt oder        A1.3 Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen
geprüft.                                                                      Preisbildung

A1.2 Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken                                Es wird eine längerfristige Partnerschaft mit Lieferanten angestrebt
zugekauften P/D und Prozesse zur Sicherstellung                               und auch gelebt. Bei großen Beschaffungspositionen (vor allem
                                                                              beim Holzeinkauf) werden aber Angebote eingeholt und auch
Im Großen und Ganzen wird auf ökologische Gesichtspunkte                      Lieferanten gewechselt wobei es einen Lieferantpool gibt (langjährig
geachtet. D.h. zum Beispiel kaum lösungsmittelhaltige Produkte zur            gewachsen, gute Qualität und guter Service). Im Grundsatz wird an
Oberflächenbeschichtung, sondern natürliche Öle oder Lacke auf                den Bestbieter, nicht Billigstbieter der Auftrag vergeben.
Wasserbasis, gänzlicher Verzicht auf die Verwendung von tropischen,
exotischen Hölzern, sondern Verwendung von heimischen
Holzarten. Kooperationen werden mit regionalen Partnern gesucht
(Tischlereien Forcher, Tschapeller, usw.).

                                                                                                                A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                                tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                         10                                     mail˺ office@schindel-holz.at
                  SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                    w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT

B1.1 Institutionalisierung

Das Finanzmanagement ist nicht dezidiert im Leitbild angeführt. Es werden keine Bankleistungen außer Konten und Sparbücher in Anspruch
genommen. Das Geschäftsgebaren der Finanzdienstleister wurde nicht tiefergehend überprüft. Die Partner sind ausschließlich lokale Banken
(Filialen).

B1.2 Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters

Auflistung der Finanzdienstleister

 In % vom Umsatz                         Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister
 60%                                     Volksbank Osttirol (seit Ende 2015 Dolomitenbank)
 40%                                     Hypo Tirol
 100%                                    Mitarbeitervorsorgekasse Victoria-Volksbanken Vorsorgekasse

Es wird mit regionalen Banken zusammengearbeitet, welche                   geprüft. Bei der Mitarbeitervorsorgekasse wurde eine Web-
allerdings im Berichtszeitraum noch alle Teile größerer Gruppen            Recherche durchgeführt. Ein ausführlicher CSR-Bericht ist auf der
waren bzw. noch immer auf Dienstleistungen solcher Gruppen                 Homepage downloadbar und enthält wesentliche Züge eines
zurückgreifen. Bei den regionalen Banken wird die Nachhaltigkeit           nachhaltigen Wirtschaftens. Ein Vergleich mit möglichen Alternativen
noch als durchaus gegeben eingeschätzt. In wie weit bedenkliche            wurde hier noch nicht durchgeführt.
Produkte im Portfolio der Gruppen vorhanden sind, wurde nicht

B1.3 Gemeinwohlorientierte Veranlagung (Relevanz: hoch)

Auflistung der Kapitalanlagen

 In % der Veranlagung                    Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister
 100%                                    Konten und Sparbücher bei lokalen Banken

Rücklagen sind nur kurzfristig möglich und werden wenn überhaupt
auf Sparbüchern angelegt. Somit existiert keine klassische
Anlagenform, die unter diesem Punkt berücksichtigt werden könnte.

Alle Überschüsse werden zu 100% wieder in das Unternehmen
investiert. Es gibt keinerlei Auszahlungen oder Ausschüttungen. Der
Vorstand des Trägervereines arbeitet ehrenamtlich, die Löhne und
Gehälter verfügen über keinen erfolgsabhängigen Anteil.

                                                                                                            A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                            tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                      11                                    mail˺ office@schindel-holz.at
                SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                  w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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B1.4 Gemeinwohlorientierte Finanzierung

Auflistung Eigen- und Fremdkapital-Anteil

 Eigenkapital                                                        100%-Anteil Gesamtkapital, davon:
                                                                                                                  50% Eigenerwirtschaftung
                                                                                                                         50% Förderungen
 Fremdkapital                                                        0%-Anteil Gesamtkapital

Außer den Förderungen der Förderpartner gibt es kein Fremdkapital.        Die Förderungen werden nur zur und bei Erfüllung des Förderzwecks
Diese Zuschüsse sind verlorene Zuschüsse und sind nicht                   (Dienstverhältnisse lt. Förderverträgen für arbeitsmarktferne
zurückzuzahlen, somit auch als Eigenkapital zu werten.                    Personen, zugewiesen vom AMS RGS Lienz) zur Verfügung gestellt.

C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG

Allgemeines
Allgemeine Kennzahlen

Mitarbeiter nach Dienstverhältnis:

                                            Arbeiter (m/w)                   Angestellte (m/w)               Lehrlinge (m/w)
 Schlüsselkräfte                            -                                16 (14/2)                       -
 Produktive Fachkräfte                      7 (3/4)                          -                               -
 Transitarbeitskräfte                       35 (25/10)                       -                               3 (2/1)
 Gesamt                                     42 (28/14)                       16 (14/2)                       3 (2/1)
                                                                                         61 (44/17-)

Mitarbeiter nach Hierarchie:

 Ebene                                      Mitarbeiter (m/w)                Frauenquote                     Behindertenquote
 Geschäftsführung                           1 (1/0)                          0%                              0%
 Betriebsleitung                            2 (2/0)                          0%                              0%
 Fachanleitung                              10 (10/0)                        0%                              0%
 Stabstellen (Verwaltung/
                                            5 (3/2)                          40%                             0%
 Personalentwicklung
 Arbeiter                                   42 (28/14)                       33,33%                          0%
 Gesamt                                     61 (44/17)                       28%                             0%

                                                                                                         A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                         tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                     12                                  mail˺ office@schindel-holz.at
                   SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                            w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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Fehlzeiten (Tischlerei)1

                                                       Fehlzeiten
                             Arbeitszeit h             Urlaub                Krank                      Arzt/Amt                   Summe
                                                       h (%2)                h (%2)                     h (%2)                     h (%2)
 Angestellte                 18551                     2363 (12,8)           763 (4,1)                  61 (0,3)                   3187 (17,2)
 Arbeiter                    34671                     4184 (12,1)           2124 (6,1)                 108 (0,3)                  6416 (18,5)
 Lehrlinge                   5400                      452 (8,4)             556 (10,3)                 18 (0,3)                   1026 (19,0)
                             58583                     6998 (11,9)           3443 (5,9)                 187 (0,3)                  10628 (18,1)

1 … Zum Berichtszeitraum nur Zahlen der Tischlerei verfügbar
2 … Prozentualer Anteil der Kategorie im Vergleich zur Spalte Arbeitszeit

C1.1 Mitarbeiterorientierte Organisationskultur und                              Berufliche Entwicklungs- und Schulungsmöglichkeiten werden
-strukturen                                                                      in einem jährlichen Mitarbeitergespräch (MAG) besprochen und
                                                                                 ggf. geplant. Zusätzlich gibt es jährlich geplante Schulungen und
Die Betriebe legen sehr hohen Wert auf ausreichende Schulung                     Fortbildungen für den gesamten Betrieb (z.B. Fahrsicherheit,
der Mitarbeiter. Jeder neue Mitarbeiter wird genau unterwiesen                   Ladungssicherung, Exkursionen…). Die Betriebe bilden auch auf
(Betriebsabläufe, Sicherheit, usw.) und bekommt außerdem eine                    derzeit 3 Lehrplätzen Lehrlinge im Bereich Bürokauffrau/mann und
MA-Mappe ausgehändigt, in der die wichtigsten Informationen                      TischlerIn aus. Das Unternehmen zählt zu den ausgezeichneten
und benötigten Formulare übersichtlich zusammengefasst sind                      Tiroler Lehrbetrieben (seit 2010).
(wichtige Telefonnummern, Organigramm, Leitfaden, Dienstvertrag,
Datenschutzrichtlinie und vieles mehr). Außerdem wird ein Coach                  Im Rahmen der MAG gibt es auch die Möglichkeit, mit dem direkten
bestimmt, der den MA über einen bestimmten Zeitraum begleitet                    Vorgesetzten Entwicklungsmöglichkeiten zu evaluieren und
(z.B. 6 Monate intensiv, mehrmals wöchentliche Gespräche                         Feedback zu geben bzw. zu bekommen.
usw.). Weiters wird jede Schlüsselkraft (= Stammmannschaft) in
„systemischer Sozialpädagogik“ geschult. Die Grundschulung
geht über 5x2 Tage, Inhalte sind z.B. Konfliktmanagement,
Kommunikation, Diversitäts- und Gendermanagement und einiges
mehr.

Die Möglichkeiten zur Mitbestimmung sind sehr groß. Je nach
Position und Aufgabenbereich sind Eigenständigkeit und
Eigenverantwortung gelebte Praxis.

Flache Führungsstrukturen, eine offene Gesprächskultur und
ein antiautoritärer, kollegialer Führungsstil sind typisch für das
Unternehmen und tragen neben der Förderung der sozialen
Kompetenzen zu einem sehr guten Betriebsklima bei.

                                                                                                                      A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                                      tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                            13                                        mail˺ office@schindel-holz.at
                   SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                         w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015

                                          2015 wurde erstmals im             MitarbeiterInnen eingestellt, die im Idealfall auch sehr breit
                                          Rahmen der externen                gefächerte Ausbildungen und Erfahrungen vorweisen (z.B. zweiter
                                          fit2work Betriebsberatung          Bildungsweg). Dieses Mehr an Lebens- und Berufserfahrung ist
                                          (externer Partner BBRZ)            äußerst hilfreich in der täglichen Arbeit und diese Mitarbeiter haben
eine Mitarbeiterbefragung (anonym) durchgeführt und ausgewertet.             lt. unseren Erfahrungen auch bereits eine gut funktionierende Work-
Daraus wurden Maßnahmen abgeleitet und diese werden nach 6                   Life-Balance.
Monaten im Rahmen einer weiteren Befragung evaluiert.
                                                                             Eine besondere Herausforderung stellen die kurzfristigen
Zur Problemvorbeugung bzw. –bewältigung gibt es bei Bedarf Einzel-           Förderverträge (immer nur max. für das Folgejahr) dar. Sollten diese
oder Gruppensupervisionen. Alle 6 Monate finden interne ½ tägige             nicht mehr oder in geringerer Art und Weise verlängert werden,
Klausuren, alle 1 ½ Jahre 1 ½ tägige Klausuren statt. Im Rahmen              ist das große Ziel die Mehrheit des Stammpersonales weiter zu
der externen Beratung wurde eine interne Vertrauensperson inkl.              beschäftigen. Die Arbeitsbereiche müssten sich verändern und die
StellvertreterIn eingeführt.                                                 Personalentwicklung würde stark verkleinert werden (im Moment
                                                                             88 Wochenstunden). Ein nachhaltiger, Gemeinwohl fördernder
C1.2 Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik                                Wirtschaftsbetrieb statt eines NPO wäre das wahrscheinlichste
                                                                             Szenario.
Mit dem BAGS Kollektivvertrag ist ein einheitliches, verbindliches
Entgeltschema zu 100% umgesetzt, wobei eine Überzahlung                      Schon Aufgrund der Förderrichtlinien ist es schwierig freiwillige
entsprechend Förderrichtlinien nicht möglich ist. Eine Einbindung der        Sozialleistungen zu gewähren. Allen MitarbeiterInnen stehen
Mitarbeiter erfolgt insofern, dass die genaue Einstufung erklärt wird        die Ressourcen des Unternehmens zum Selbstkostenpreis
(z.B. die Berechnung der Vordienstzeiten, Verwendungsgruppen,…)              zur Verfügung. Für Produkte des Unternehmens gibt es
und der Kollektivvertrag zur Einsicht im Sekretariat aufliegt. Die           einen Mitarbeiterrabatt. Im Herbst 2015 wurde ein Firmenbus
Mitarbeiter werden immer in der, entsprechend ihrer Verwendung,              (Werksverkehr) eingeführt. Neben der (leichten) Kostenersparnis für
höchstmöglichen Stufe eingestuft bzw. wird diese auch bei anderer            die Mitarbeiter hat das auch ökologische Vorteile und entschärft die
Verwendung entsprechend angepasst.                                           Parkplatzsituation am Standort.

Grundsätzlich      werden      sehr   nachhaltige,     langfristige          Daneben wird auch sehr hochwertige und auch optisch
Beschäftigungsverhältnisse angestrebt. Auch Aufgrund der                     ansprechende Arbeitskleidung für Sommer und Winter zur
besonderen Belastung des Stammpersonales hinsichtlich sozialer               Verfügung gestellt.
Kompetenzen und Problemstellungen werden eher erfahrenere

C1.3 Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work-Life-Balance/ flexible Arbeitszeiten

Kennzahlen:
                                              ArbeiterInnen                       Angestellte                      Lehrlinge
 Krankenstände >= 3 Wochen                    1                                   2 (3 wöch. Kur)                  -
 Langzeitkrankenstände                        1 (6 Monate)                        -                                -
 Frühpensionierung                            -                                   -                                -
 Arbeitsunfälle                               2                                   2                                1
 Fortbildungszeit Ø                           12 AT                               5 AT                             12 AT

                                                                                                               A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                               tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                        14                                     mail˺ office@schindel-holz.at
                  SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                   w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015

Hier steht der Erhalt der Arbeitsfähigkeit klar im Vordergrund. Soweit        Im Berichtszeitraum gab es zwei dreiwöchige Kuren von
es die produktions- und auftragstechnischen Gegebenheiten                     Fachanleitern aufgrund von Problemen im Bewegungsapparat. Es
zulassen wird auf die persönlichen Wünsche Rücksicht genommen.                gab einen Langzeitkrankenstand von 6 Monaten einer produktiven
So gibt es für über 60 MitarbeiterInnen über 20 verschiedene                  Fachkraft. Seit Wiedereintritt dieser wurde der Arbeitsbereich
Regelarbeitszeitmodelle.                                                      entsprechend der geänderten Belastungsfähigkeit angepasst. Seit
                                                                              Firmenbestehen (über 20 Jahre) gab es keine Frühpensionierung.
Die Arbeitsplatzsicherheit und –ergonomie wird in unserem                     Für die psychische und physische Gesundheitsvorsorge steht eine
Unternehmen sehr ernst genommen. Sicherheitstechnische                        Vertrauensperson zum Eingliederungsmanagement zur Verfügung
und arbeitsmedizinische Begehungen und Beratungen finden                      (fit2work Berater) sowie Einzel- und Gruppensupervisionen nach
regelmäßig statt. Die persönliche Schutzausrüstung (besonders                 Bedarf. In internen Klausuren (min. 2 AT pro Jahr, extern begleitet)
Gehör, Augen) ist sehr hochwertig und ergonomisch auf höchstem                besteht die Möglichkeit, auf einzelne Themen konkret einzugehen.
Stand der Technik. Die Sicherheitsvertrauenspersonen sind sehr
sensibilisiert, stehen in regelmäßigem und direktem Austausch mit             Seit Herbst 2015 stehen jedem Mitarbeiter täglich 10 Minuten
der Geschäftsführung und Unterweisungen finden sehr oft statt.                Arbeitszeit zur Mobilisierung des Bewegungsapparates zur
Die niedrige Zahl an Arbeitsunfällen bestätigt uns die Wirksamkeit            Verfügung (betriebliche Gesundheitsförderung). Die Übungen leitet
dieser Maßnahmen. So sind über 90% der Arbeitsunfälle Wegunfälle              einer unserer Mitarbeiter an, welcher in diesem Bereich besondere
und der größte Anteil des Rests kleinere Verletzungen wie Schiefer            Qualifizierungen aufweist. Im Rahmen der fit2work Betriebsberatung
in der Haut. In den Büroräumen wird auf helle, freundliche                    wurde auch besonders auf den Aspekt des Arbeitsbewältigungsindex
Atmosphäre Wert gelegt, die Bildschirmarbeitsplätze (Tische) sind             eingegangen, die anonymen Mitarbeiterbefragungen fielen
teilweise höhenverstellbar ausgeführt. Sämtliche Betriebsräume                sehr positiv aus. Im Betrieb gibt es außerdem ein Programm zur
sind ebenerdig angeordnet und barrierefrei zugänglich. Für die                Raucherentwöhnung. Jedem Mitarbeiter wird die Möglichkeit zur
MitarbeiterInnen stehen zwei Aufenthaltsräume mit jeweiliger                  Teilnahme an einem Programm ermöglicht und je nach Umfang ein
Küche und in den Sommermonaten ein parkähnlich gestalteter                    Großteil der damit zusammenhängenden Kosten erstattet.
Außenbereich zur Verfügung.

                                                                                                               A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                               tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                         15                                    mail˺ office@schindel-holz.at
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gemeinwohlbilanz 2015

C1.4 Gleichstellung und Diversität                                             Unternehmen angeboten.

Diversitäts- und Gendermanagement ist in unserem Unternehmen                   Selbstverständlich werden Männer und Frauen gleichgestellt, es
wichtig und auch im Leitfaden niedergeschrieben. Im                            gibt keine Unterschiede in der Entlohnung. Es gibt eine Gender-/
Berichtszeitraum wurden die gesetzlichen Quoten zu 100% erfüllt.               Diversity-Beauftragte im Unternehmen.
Allerdings sind in der Stammmannschaft keine beeinträchtigen
Personen beschäftigt. Bei den befristeten Dienstverhältnissen wird             Sämtliche MitarbeiterInnen der Stammmannschaft werden
besonders auf Diversität geachtet und unterrepräsentierte Gruppen              regelmäßig geschult und sensibilisiert.
bevorzugt. Förderungen aller Art werden aktiv mit vernetzten

Kennzahlen:

                                                 ArbeiterInnen                        Angestellte                           Lehrlinge
 Karenz                                                   -                                  -                               1 (Elternk.)
 Rückkehr aus Karenz                                      -                                  -                                    -
 Fluktuation                                         0% / 100%1                             0%                                  33%2
1 … 0% bei der Stammbelegschaft, 100% planmäßig bei den befristeten Transitarbeitskräften
2 … 1 von 3 Lehrlingen Aufgrund Elternkarenz

Die Umsetzung und Prüfung der gesamten Organisation mit dem                    Qualitätssicherungsmodell). Seit 2010 arbeitet
Ziel einer nachhaltigen Organisationsentwicklung im Rahmen des                 und überprüft das Unternehmen mit
GSIU (Gütesiegels für Soziale Integrationsunternehmen) stellt eine             diesem Qualitätssicherungsmodell.
regelmäßige Überprüfung und Bewertung sicher (EFQM

C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT                                       C2.2 Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und
                                                                               Einsatz von Zeitarbeit (bei adäquater Bezahlung)
C2.1 Senkung der Normalarbeitszeit (Relevanz hoch)
                                                                               Es gibt keine ZeitarbeiterInnen im Unternehmen. Allen unbefristeten
Es gibt im Unternehmen keine All-Inclusive-Arbeitsverträge. Es fallen          MitarbeiterInnen steht die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit frei.
keine Überstunden an die ausbezahlt werden müssen. Sämtliche
Mehrarbeitsstunden werden in Form von Zeitausgleich innerhalb von              Im Moment wird das zu 17% in Anspruch genommen. Von 23
max. 2 Monaten abgebaut. Eine Person im Unternehmen hat einen                  Personen nehmen 4 Personen das Angebot Teilzeitarbeit in
40 Stundenvertrag (GF) der Rest hat maximal 38 Stundenverträge                 Anspruch.
(gem. Kollektivvertrag) oder geringer. Die geringste Arbeitszeit bei
den vorhandenen Verträgen beträgt 19 Wochenstunden. Generell                   Die Erhöhung des Teilzeitanteiles wird als nicht unproblematisch
wird nach Möglichkeit dem Wunsch der Mitarbeiter Rechnung                      betrachtet. Grund dafür sind die nachweislich negativen
getragen.                                                                      Auswirkungen auf Versicherungszeiten der Dienstnehmer. Darauf
                                                                               wird auch jede Person hingewiesen, die das Teilzeitangebot
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der MitarbeiterInnen beträgt           annehmen will.
34,4 Wochenstunden (55,17 VZÄ x 38h / 61 Dienstverhältnisse).

                                                                                                                 A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                                 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                          16                                     mail˺ office@schindel-holz.at
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gemeinwohlbilanz 2015

C2.3 Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit                                   Beispiele dafür: kurze/lange Woche, 4 Tagewoche, Aufteilung der
                                                                                  Teilzeitarbeitszeit, Betriebsurlaube, Fenstertage, usw. Die große
Die Relevanz dieses Punktes wird von mittel auf hoch hinaufgesetzt.               Anzahl an unterschiedlichen Regelzeitplänen (>20) resultiert daraus.
Grund dafür ist die Bedeutung der Lebensarbeitszeit hinsichtlich
Versicherungszeiten im Gegensatz zur Steigerung des                               Eine generelle Entwicklung in Richtung Teilzeitarbeit wird vom
Teilzeitanteiles.                                                                 Unternehmen nicht forciert, da das nachweislich sehr negative
                                                                                  Auswirkungen auf Versicherungszeiten (Pension, Arbeitslosigkeit)
Dem Unternehmen ist eine ausgewogene Work-Life-Balance                            hat. MitarbeiterInnen werden darauf hingewiesen, um eine
wichtig. Alle Bestrebungen der MitarbeiterInnen, die mit den                      bewusste Entscheidung mit Kenntnis der Risiken für das gewünschte
Betriebsabläufen vereinbar sind, werden berücksichtigt und                        Modell zu gewährleisten.
ermöglicht. Die Stammbelegschaft kann bei den Arbeitszeitmodellen
mitarbeiten und eigenverantwortlich gestalten.

C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN                                           C3.2 Mobilität zum Arbeitsplatz
VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN
                                                                                  2015 wurde ein Pilotprojekt für den Werksverkehr gestartet. Den
C3.1 Ernährung während der Arbeitszeit                                            Mitarbeitern wird dafür ein Firmenfahrzeug zur Verfügung gestellt,
                                                                                  mit dem sie eine Fahrgemeinschaft bilden. Dieses Angebot steht
Es gibt im Unternehmen keine Betriebskantine. Täglich um 10:00                    den Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung. Neben dem ökologischen
Uhr ist mit einem lokalen Bäcker ein Verkaufswagen organisiert,                   Faktor entschärft das auch die Parkplatzsituation am Standort.
bei dem die Mitarbeiter ihre tägliche Jause aus dessen eigener                    Für die Fahrten während der Arbeitszeit stehen den Mitarbeitern
Produktion kaufen können. Bei Betriebsfeiern oder ähnlichem wird                  Poolfahrzeuge (ein Fahrrad und 2 PKW) zur Verfügung.
auf Catering gesetzt, welches besonders auf Regionalität achtet und
immer auch vegetarische Alternativen anbietet. Zukünftig werden
für Mitarbeiter Schulungen zur Förderung eines ökologischen
Verhaltens ausgearbeitet.

Kennzahlen / wichtige Daten

                                                       Gesamt km für das Unternehmen1                             Durchschnittlich pro MA
 Flugreisen                                                                   0                                                   0
 Auto/ PKW einzeln                                                         47.200                                               2.052
 Firmenbus + Fahrgemeinschaften                                            25.800                                               1.122
 ÖPNV                                                                      5.000                                                 217
 Fahrrad/ Fuß                                                              3.800                                                 165
1 … tägliche Fahrtstrecke hochgerechnet auf 160 Arbeitstage pro Jahr. Erfassung gilt für 23 Personen der Stammbelegschaft. Die befristeten Dienstverhältnisse
wurden nicht berücksichtigt.

Ein Großteil der Einzelmobilität (ca. 75%) wird durch 3 Personen verursacht, die aus verschiedenen Seitentälern zum Arbeitsplatz pendeln.
Für 2016 wird eine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung verbunden mit E-Mobilität projektiert.

                                                                                                                      A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                                      tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                            17                                        mail˺ office@schindel-holz.at
                    SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                        w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015

C3.3 Organisationskultur, Sensibilisierung und                               C4.2 Mindesteinkommen
unternehmensinterne Prozesse
                                                                             Der Unternehmensführung ist die schwierige Situation bezüglich
Jegliche Investition oder Anschaffung wird hinsichtlich Bestbieter           Mindesteinkommen bewusst und es wird auf Landes- und
beurteilt. Dabei spielt die Regionalität und Nachhaltigkeit eine             Bundesebene versucht, die Rahmenbedingungen positiv zu
besonders große Rolle. Damit werden alle MitarbeiterInnen, die in            beeinflussen. Aus diesem Grund werden hier 10% statt 0% vergeben.
Entscheidungsprozesse eingebunden sind, hinsichtlich Ökologie
und Regionalität sensibilisiert. Die Unternehmensführung lebt                Das Mindesteinkommen im Unternehmen beträgt EUR 1.220.- netto
das ökologische Verhalten vor. Es gibt keinen Dienstwagen oder               und liegt damit um über EUR 100.- unter dem österreichischen
sonstige Vorteile.                                                           Referenzbudget von EUR 1.358.-. In diesem Einkommensbereich ist
                                                                             ein Defizit von ca. EUR 140.- signifikant spürbar! Eine Anpassung ist
„Zielsetzung des Unternehmens ist es, das ökologische Bewusstsein            Aufgrund der Förderrichtlinien nicht möglich.
zu forcieren bzw. ökologisches Verhalten innerhalb des Betriebes zu
ermöglichen bzw. dafür zu sensibilisieren. Dieses Verhalten soll im          Das Referenzbudget (Netto) für Österreich wurde von der
Bestfall von den Mitarbeitern in ihr Privatleben und soziales Umfeld         Schuldnerberatung Österreich für 2015 für einen Ein-Personen-
weitergetragen werden. Dadurch können wir Rahmenbedingungen                  Haushalt mit 1.358.- errechnet. Regionale Unterschiede sind
schaffen und Vorbild sein, um Aspekte des gemeinwohlorientierten             hier nicht berücksichtigt. In dieser Berechnung ist zum Beispiel
Verhaltens im täglichen Leben zu erproben und positive Erfahrungen           kein Fahrzeugeigentum berücksichtigt, was im Bezirk und im
zu sammeln. Meinungs- und Bewusstseinsbildung in diesem                      Besonderen in den Bezirksrandlagen unrealistisch ist. Weder die
Bereich zu ermöglichen, Best-Practice Beispiele zu erarbeiten und            Arbeitsmarktsituation noch der öffentliche Nahverkehr erlauben
ein Leitbetrieb zu sein ist unsere Motivation.“                              einem weiten Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung einen Verzicht auf
                                                                             Individualmobilität.
Weite Unternehmensbereiche haben die Abfallvermeidung
(Wiederverwertung, Vorbereitung zur Wiederverwendung u.ä.) als               C4.3 Transparenz und Institutionalisierung (Relevanz:
Geschäftsmodell und die Mitarbeiter tragen dieses Know-How auch              niedrig)
in ihr soziales Umfeld.
                                                                             Alle Beschäftigten werden nach KV eingestuft und entlohnt. Insofern
                                                                             ist eine Transparenz hinsichtlich Entlohnung gegeben. Schon aus
C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS                                        Datenschutzgründen ist es nicht möglich, die Gehälter der einzelnen
                                                                             Personen öffentlich zu machen.
C4.1 Innerbetriebliche Bruttoeinkommensspreizung im
Unternehmen                                                                  Erstrebenswert wäre die Steigerung des geringsten Einkommens.
                                                                             Das momentane geringste Einkommen beträgt netto ca. EUR
Die Einkommensspreizung im Unternehmen ist vorbildlich, nämlich              1.220.- (Quelle Online Brutto-Netto-Rechner der AK). Aufgrund der
unter 1:3 bei über 60 MitarbeiterInnen!                                      Richtlinien der Fördergeber ist das jedoch nicht möglich.

Höchstes Einkommen / geringstes Einkommen = Einkommens-
spreitzung1:

EUR 4.213.- / 1.533.- = 2,75

1 … Bruttomonatseinkommen inkl. aller Zulagen umgerechnet auf ein 38h
Vollzeitäquivalent.

                                                                                                              A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                              tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                        18                                    mail˺ office@schindel-holz.at
                 SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                   w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015

C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND                                          OSPA zu werden. Allerdings gibt es für die meisten Investitionen
TRANSPARENZ                                                                  Klauseln in den Förderverträgen, die die Verwertung des Eigentums
                                                                             im Falle einer Beendigung des Förderverhältnisses regeln.
C5.1 Grad der Transparenz
                                                                             Auszug aus den Vereinsstatuten § 16 Freiwillige Auflösung des
Das Unternehmen lebt Transparenz. Ausnahmslos alle Daten (außer              Vereins unter Pkt. 2); „… Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall
durch Datenschutz geschützte Persönlichkeitsdaten) werden erklärt            des bisherigen begünstigten Vereinszweckes ist das verbleibende
und bekanntgegeben. Es gibt keine EDV-technische Lösung für diese            Vereinsvermögen für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche
Transparenz. Dreimal im Jahr werden die Geschäftsdaten präsentiert           Zwecke im Sinne der §§ 34 ff BAO zu verwenden.“
(2x intern, nämlich die Halbjahresberichte, 1x im Rahmen der
Generalversammlung des Trägervereines, bei dem die Mitarbeiter               Identifikation und Motivation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
ebenfalls eingeladen sind).                                                  und den sozialökonomischen und ökologischen Unternehmenszielen
                                                                             sind Ergebnis der sehr transparenten und demokratischen
C5.2 Legitimierung der Führungskräfte                                        Unternehmenskultur. Die Geschäftsführung ermutigt und unterstützt
                                                                             Mitbestimmung und Eigenverantwortlichkeit und versucht hier
Die Führungskräfte werden von der Geschäftsführung bestellt. Der
                                                                             auch über Unternehmensgrenzen hinaus Bewusstsein zu bilden.
Vorstand hat ein Vetorecht. Die MitarbeiterInnen (Vertreter) sind
Teil der Hearing-Gruppe, in welcher ein Konsens (systemisches                D1 ETHISCHES VERKAUFEN
Konsensieren) angestrebt wird. Alle neuen Teammitglieder werden
in den ersten 6 Monaten genau beurteilt und befinden sich in einer           D1.1 Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische
Art Testphase. Generell ist eine Änderung der Besetzung jederzeit            Kundenbeziehung (ethisches Marketing + Verkauf)
möglich, sollte sich eine Über-/Unterforderung herauskristallisieren.
                                                                             Es gibt 3 verschiedene Kundenebenen bei den Schindel und Holz
C5.3 Mitbestimmung bei Grundsatz- und                                        Betrieben - nämlich Kunden, die Produkte und Dienstleistungen
Rahmenentscheidungen                                                         kaufen - Arbeitskräfte, die befristete Dienstverhältnisse in Anspruch
                                                                             nehmen und nicht zuletzt potentielle Arbeitgeber, an die unsere
Die meisten strategischen Entscheidungen werden im Team                      Transitarbeitskräfte vermittelt werden.
getroffen. Je nach Bedeutung und Komplexität im Managementteam
vorbereitet und im Schlüsselteam präsentiert, diskutiert, abgeändert         Allen gemeinsam ist unser höchstes Ziel einer nachhaltigen
und mithilfe systemischen Konsensierens zur Entscheidung                     Kundenbeziehung. Kurzfristige Überlegungen spielen keine Rolle
gebracht. Beispiele dafür sind Großinvestitionen im Maschinenpark,           bei Entscheidungen, egal in welchem Kundenbereich. So haben
Fuhrpark, Arbeitszeitmodelle, Fortbildungen, mittelfristige und              wir zum Beispiel weit über 80% Stammkunden bei den Produkten
langfristige Produktfeldentwicklung und vieles mehr. Da es keine             und Dienstleistungen, die Partnerfirmen mit denen wir bei der
Gewinnausschüttung gibt, können die MitarbeiterInnen lediglich               Vermittlung einmal zusammengearbeitet haben, kontaktieren
bei der Überschuss-Reinvestition mitentscheiden.                             uns immer wieder, oft bevor irgendein anderer Schritt in der
                                                                             Personalsuche gestartet wird. Die allermeisten Transitarbeitskräfte
C5.4 Mit-Eigentum der MitarbeiterInnen                                       schätzen unsere Arbeit sehr und können uns auch weiterempfehlen.

Dieser Punkt wurde in der Bilanz als nicht zutreffend bewertet, da es        Produkte und Dienstleistungen: Die Produktentwicklung passiert in
durch die Gemeinnützigkeit des Unternehmens kein Eigentum gibt,              den meisten Fällen gemeinsam mit den Kunden. Falls dies nicht der
an dem die Mitarbeiter beteiligt werden könnten. Natürlich besteht           Fall ist, werden Serienprodukte entwickelt die sich aber sehr stark am
die Möglichkeit für alle Mitarbeiter Mitglieder des Trägervereines           Markt orientieren.

                                                                                                               A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                               tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                        19                                     mail˺ office@schindel-holz.at
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gemeinwohlbilanz 2015

Sehr oft sind die eigenen Mitarbeiter die ersten Kunden einer               glaubhaft und authentisch zu verfolgen und in jedem Fall im Sinne
neuen Linie, da das Produkt überzeugt. Es werden allerdings                 der Transitarbeitskräfte zu handeln. Wir sind wertschätzend und
nicht alle Aufträge angenommen. Bei neuen Ideen wird zu                     unterstützend in unserer Arbeitsweise, fordern aber gleichzeitig
allererst geprüft, in wie weit damit eine Konkurrenz zu anderen             auch die Arbeitsleistung und einen ebenso wertschätzenden
Betrieben eingegangen wird oder ob im schlimmsten Fall dadurch              Umgang mit uns. Gleichzeitig fördern wir aber auch alle Mitarbeiter
Arbeitsplätze irgendwo anders abgebaut werden müssen, da z.B.               in der persönlichen Entwicklung unter Berücksichtigung der
eine Serienfertigung zu uns verlagert wird. Allerdings gehen wir            jeweiligen Ausgangslage. Das höchste Ziel in diesem Bereich ist die
                                                                            erfolgreiche, nachhaltige Vermittlung auf den so genannten ersten
diesen Wettbewerb sehr bewusst in Richtung Billiglohnproduktion
                                                                            Arbeitsmarkt welcher uns im Berichtszeitraum zu ca. 40% gelungen
ein. D.h. wir möchten in Konkurrenz zu Billiglohnländern treten,
                                                                            ist. In vielen Fällen ist die Vermittliung aber nicht möglich, hier ist
da die regionale Erwerbsarbeit von uns als deutlich wichtiger
                                                                            unser Ziel eine persönliche Entwicklung in den unterschiedlichsten
eingeschätzt wird. Kundenwünsche die wir hinsichtlich Qualität
                                                                            Bereichen zu unterstützen.
oder Ökologie nicht vertreten können, werden nicht angenommen
oder umgesetzt. Das führt immer wieder zu Irritationen bei Kunden,          Potentielle ArbeitgeberInnen: Ein völlig anders gelagerter
für diese Werte stehen wir allerdings. Über 80% von Stammkunden             Kundenbereich sind die potentiellen zukünftigen Arbeitgeber
bestätigen uns in dieser Haltung. Ca. 30% unserer Produkte sind             für unsere Transitarbeitskräfte. Hier ist uns bewusst, dass wir
maximal kostendeckend (ca. 15% sogar darunter), behalten diese              in direkter Konkurrenz zu allen anderen Bewerbern auf offene
aber aus anderen Überlegungen im Programm wie ökologisch- oder              Stellen stehen, allerdings sehen wir unsere Arbeitskräfte hier
gemeinwohlorientierte Gesichtspunkten (z.B. sonst Produktion in             als benachteiligt an und wollen diesen Nachteil egalisieren.
Ostländern). Bei den Dienstleistungen wird anderseits sehr bewusst          Aus ökonomischer Sicht spielt dieser Kundenbereich eine sehr
darauf geachtet, dass wir nicht günstiger als Mitbewerber sind.             untergeordnete Rolle, da dadurch keine Erlöse generiert werden.
Unser Anspruch ist über Qualität und professionelle Abarbeitung             Sollten die (vom Fördergeber vorgegebenen) Vermittlungsquoten
der Aufträge zu punkten. Immer wieder gibt es Kunden, die                   nicht erreicht werden, ist das natürlich regelmäßig zu begründen
der Meinung sind, bei uns besonders günstig Produkte oder                   und es droht auch die Beendigung des Förderverhältnisses. Die
Dienstleistungen zukaufen zu können da wir „ja ein Sozialverein             regionale arbeitsmarktpolitische Situation findet dabei aber immer
                                                                            Berücksichtigung. Aus sozialökonomischer Sicht verwenden
wären und Fördergelder erhalten“. Die MitarbeiterInnen sind
                                                                            wir aber sehr viel Energie auf diesen Kundenbereich, da eine
hier immer wieder sehr gefordert, wertschätzend aber bestimmt
                                                                            Anstellung am ersten Arbeitsmarkt für die meisten Personen einem
Grundlagenarbeit und Aufklärung zu betreiben.
                                                                            Neustart gleichkommt. Gleichzeitig kann in diesem Bereich sehr

Transitarbeitskräfte: Die teilweise durch Fördergelder finanzierten         viel Bewusstseinsbildung hinsichtlich „benachteiligter“ Arbeitskräfte
                                                                            erreicht werden. Die meisten unserer Transitarbeitskräfte kämen
Transitarbeitskräfte sehen wir als mindestens gleichwichtigen
                                                                            bei einer Ausschreibung nur schwierig in die engere Auswahl.
Kundenkreis. Diese Arbeitskräfte sehen wir als Kunden unserer
                                                                            Umso größer ist der Erfahrungswert bei unseren Kunden, die von
arbeitsmarktpolitischen und sozialpädagogischen Angebote. Es
                                                                            der Arbeitsleistung unserer Transitarbeitskräfte überzeugt werden
kommt durchaus öfter vor, dass Bewerber unter einer gewissen
                                                                            konnten (hinsichtlich Vorurteilen und der Fehlerhaftigkeit solcher).
Drucksituation zu uns kommen, da diese von der AMS Regionalstelle
                                                                            Als Entwicklungspotential sehen wir hier die Beurteilung inwieweit
Lienz zu uns geschickt werden und im Falle einer Nichtanstellung
                                                                            potentielle ArbeitgeberInnen hinsichtlich der Negativkriterien - im
Konsequenzen drohen können wie z.B. eine Sperrung des
                                                                            Sinne der Gemeinwohlbilanz - die Kriterien erfüllen.
Arbeitslosengeldes. Es gibt eine Vielzahl von Gründen für eine
Ablehnung, bei der keine Konsequenzen drohen, es gibt aber viele            Für alle Bereiche gilt die Wichtigkeit des persönlichen Kontaktes
Vorurteile in einem Teil der Bevölkerung, die hautsächlich durch            und der lösungsorientierten, nachhaltigen Kundenbeziehung.
Unwissenheit verursacht sind. Hier sind wir gefordert unser Leitbild        Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kundenbereichen

                                                                                                              A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
                                                                                                              tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5
                                                                       20                                     mail˺ office@schindel-holz.at
                 SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE                                                                   w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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