Bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz
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bericht zur gemeinwohl-bilanz schindel und holz A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
INHALTSVERZEICHNIS Die Gemeinwohlbilanz...........................................................................................................................3 Das Unternehmen SCHINDEL UND HOLZ ............................................................................................3 Unternehmen - Allgemeine Informationen..........................................................................................4 Tätigkeitsbereich .....................................................................................................................................5 Produkte / Dienstleistungen ..................................................................................................................6 Anteil am Umsatz....................................................................................................................................6 Das Unternehmen und Gemeinwohl ...................................................................................................7 Testat ........................................................................................................................................................8 Genaue Beschreibung der einzelnen Kriterien ....................................................................................9 A1 Ethisches Beschaffungsmanagement .............................................................................................9 B1 Ethisches Finanzmanagement ....................................................................................................... 11 C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung ......................................................................................... 12 C2 Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit..........................................................................................16 C3 Forderung und Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen ................................ 17 C4 Gerechte Verteilung des Einkommens ..........................................................................................18 C5 Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz .......................................................................... 19 D1 Ethisches Verkaufen ........................................................................................................................ 19 D2 Solidarität mit Mitunternehmen .....................................................................................................22 D3 Ökolog. Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen ............................................................23 D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen .............................................................. 24 D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards .................................................. 24 E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen ........................................25 E2 Beitrag zum Gemeinwesen ............................................................................................................26 E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen .........................................................................................27 E4 Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung ....................................................................................29 E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung.....................................................................30 Ausblick ..................................................................................................................................................31 Kurzfristige Ziele ...................................................................................................................................31 Langfristige Ziele...................................................................................................................................31 Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohlbilanz................................................ 31 A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 DIE GEMEINWOHLBILANZ DAS UNTERNEHMEN SCHINDEL UND HOLZ Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf ... wird geführt vom Trägerverein OSPA (Osttiroler SozialProjekte gemeinwohlfördernden Werten aufgebaut ist. Die Gemeinwohl- für Arbeitssuchende), und gliedert sich in 3 verschiedene Betriebe: Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer den sozialökonomischen Betrieb SCHINDEL & HOLZ TISCHLEREI und und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem. die gemeinnützigen Beschäftigungsprojekte SCHINDEL & HOLZ Die allgemein verbreiteten Wirtschaftsmodelle basieren auf einem MOBILSERVICE sowie SCHINDEL & HOLZ UMWELTWERKSTATT. bestimmten Prozentsatz an notwendigem Wirtschaftswachstum, damit die Wirtschaft gesund ist, genügend Arbeitsplätze angeboten Der Verein OSPA hat seinen Sitz in Lienz/Osttirol und wurde werden und ganz allgemein das wirtschaftliche und gesellschaftliche 1990 mit dem Vereinsziel gegründet, in gemeinnütziger, nicht Leben „funktioniert“. Die Gemeinwohl-Ökonomie verfolgt diese gewinnorientierter Form Sozialprojekte zu fördern und zu führen, Wachstumsfantasien nicht, geht weg von der Ertragsmaximierung die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eingesetzt werden. Dabei Einzelner hin zum „Guten Leben“ für Alle. wird der sozialen Betreuung und der persönlichen Beratung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. Mit der Gemeinwohl-Bilanz und dem Bericht misst ein Unternehmen anhand von 17 Indikatoren die gelebte Gemeinwohl-Praxis und Im April 2015 hat sich die Geschäftsführung nach einer beschreibt diese. Informationsveranstaltung zur Gemeinwohlökonomie dazu entschlossen, eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen und die darin Konkret legt es Rechenschaft darüber ab, wie sehr es die fünf enthaltenen Werte und Prinzipen in den permanent laufenden wichtigsten Verfassungswerte demokratischer Staaten lebt: Prozess der Organisationsentwicklung einfließen zu lassen. Es Menschenwürde, Solidarität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und handelt sich dabei eigentlich um die logische Weiterführung Demokratie. der Beweggründe die damals zur Gründung des Trägervereins geführt haben. Die handelnden Personen haben sich zum großen Ziel ist eine kontinuierliche Entwicklung in kleinen Schritten und Teil seit damals geändert, die Motivation und die Überzeugung, damit eine “schleichende Verwandlung” des Unternehmens von der dass die in der Gemeinwohlbewegung beschriebenen Werte Ich- zur Wir-Orientierung. Lösungen für viele gesellschaftliche Probleme bieten, aber nicht. Die Schindel und Holz Betriebe stellen sich seit der Gründung der Herausforderung soziale und ökonomische Ziele zu vereinen und wollen mit einem guten Beispiel vorangehen, Meinungs- und Bewusstseinsbildung betreiben und aktiv zur positiven Veränderung des Wirtschaftssystems beitragen. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 3 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 UNTERNEHMEN ALLGEMEINE INFORMATIONEN (STAND 31.12.2015) Firmenname: Schindel und Holz (Gruppe) Verein OSPA Träger: Osttiroler Sozialprojekte für Arbeitssuchende gemeinnütziger Verein Eigentums- und Rechtsform: ZVR-Zahl: 385496703 Branche: soziale Integrationsunternehmen (sozialökonomische Betriebe) 55 Vollzeitäquivalente Anzahl der MitarbeiterInnen (gesamt, 61 DienstnehmerInnen insgesamt, davon 4 Lehrlinge (1 Lehrling Vollzeitäquivalente sowie Saison- oder Zeitarbeiter): Karenz) Umsatz: ca. 2,5 Mio Gewinn: kein Gewinn, da gemeinnützig und nicht gewinnorientiert Schindel und Holz Tischlerei (Lienz, 100% OSPA), gegr. 1992 Tochtergesellschaften / verbundene Unternehmen: Schindel und Holz Mobilservice (Lienz, 100% OSPA), gegr. 1996 Schindel und Holz Umweltwerkstatt (Lienz, 100% OSPA), gegr. 2010 Bürgeraustraße 31 Sitz + Homepage: 9900 Lienz www.schindel-holz.at Berichtszeitraum: 2015 A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 4 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 TÄTIGKEITSBEREICH SCHINDEL UND HOLZ arbeitet sozial, ökonomisch, ökologisch und regional. Die Firma unter dem Trägerverein OSPA bietet über 60 Die SCHINDEL UND HOLZ Betriebe des Trägervereines OSPA sind Personen Beschäftigung in 3 Betrieben: TISCHLEREI, MOBILSERVICE sozialökonomische Betriebe die und UMWELTWERKSTATT. a.) langzeitarbeitslosen, arbeitsmarktfernen Personen den Unsere Tätigkeit beruht auf dem Grundrecht jedes Menschen Wiedereinstieg in den so genannten ersten Arbeitsmarkt auf Arbeit und auf dem Wissen um den zentralen Stellenwert, ermöglichen sollen (sozial) und den bezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft hat. Arbeit zu haben ermöglicht Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen b.) einen Teil der dazu benötigten Mittel aus Produkten und Leben. Keine Arbeit zu haben erschwert diese Teilnahme, mindert Dienstleistungen, die am freien Markt angeboten werden, deckt den Selbstwert und gefährdet Beziehungen. (ökonomisch). Das geschieht in Zusammenarbeit mit und im Auftrag von den Institutionen AMS Tirol und Land Tirol. Unser Ziel ist es, Personen mit Vermittlungshemmnissen eine sinnvolle Arbeit anzubieten und sie in weiterer Folge in den ersten Diese bieten seit 1992 langzeitbeschäf tigungslosen, Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei wird der sozialen Betreuung und arbeitsmarktfernen Frauen und Männern Hilfestellung der persönlichen Beratung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Mit einem befristeten Dienstverhältnis wird Arbeitspraxis vermittelt, sowie sozialarbeiterische Unterstützung bei der Bewältigung unterschiedlicher Probleme angeboten. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 5 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 Die Tätigkeitsbereiche der 3 Betriebe umfassen sowohl Dienstleistungen als auch Produkte zu marktgerechten Preisen: TISCHLEREI: Gartenmöbel • Gartenzäune • Innentüren • Geschenksartikel • Naturholzkisten • Bautischlerei • Möbeltischlerei • Brennholz MOBILSERVICE: Wohnungsräumungen, Übersiedlungen • Gebrauchtmöbel-verkauf• Sperrmülltransporte • Außenanlagenbetreuung • Gartenarbeiten • Mobile Dienstleistungen (Hilfs-, u. Reinigungsarbeiten) • Haushaltsservice (Besorgungen, Bügelservice, Reinigung) • Tischlerservice vor Ort • Auf- und Abbau von Markt- und Verkaufsständen UMWELTWERKSTATT: Wertstoffsammlung, -trennung u. -verwertung • Betreuung von Altstoffsammelstellen • Wartung und Reinigung von Altstoffsammelbehältern • Umweltdienstleistungen für Kommunen und Private • „Green Jobs“ im öffentlichen Raum. Geschäftsfelder im Detail: PRODUKTE/ DIENSTLEISTUNGEN ANTEIL AM UMSATZ Tischlerei 52% davon: Möbel 19% Außenarbeiten 15% Türen 12% Geschenksartikel 10% Naturholzkisten 5% Gartenmöbel, Gartenzäune 11% Tischlereiprodukte 20% Handelswaren 8% (=100%) Mobilservice 30% davon: Entrümpelung/Sperrmüll 7% Übersiedelungen 9% Hilfsarbeiten (b2c, b2b) 26% mob. Tischlerfacharb. 5% Haushaltsservice 24% Möbelmarkt 10% Marktstände 10% Anlagenbetreuung 9% (=100%) Umweltwerkstatt 18% davon: Wertstofftrennung 86% Elektroschrott 3% Dienstleistungen 11% (=100%) A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 6 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL vertretbaren Gesichtspunkten marktfähig zu gestalten. Wir sind der Überzeugung, dass wir durch unser Angebot an professioneller Zusammenfassend zur Einleitung lassen sich die Beweggründe Beratung, fachlicher Anleitung und persönlichkeitsbildender zur Erstellung des Gemeinwohlberichtes auf zwei Hauptpunkte Qualifizierung unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in reduzieren: ihrer Entwicklung fördern und fordern. Wir stellen uns der Herausforderung, wirtschaftliche und soziale Ziele zu verfolgen. • Bewusstseinsbildung bes. zum Thema Regionalität und die vielfältige Auswirkung eines regionaleren Wirtschaftssystems Wir legen Wert auf aktive und direkte Kommunikation, auf bzw. Konsums a.) im Betrieb aber b.) auch mit Vorbildfunktion transparente Entscheidungsstrukturen, auf definierte Handlungs- in einer breiteren Öffentlichkeit. und Entscheidungsspielräume, auf klare Verwaltungsabläufe, auf • Vernetzung mit ähnlich gesinnten Wirtschaftsbetrieben. geordnete Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bilden sich laufend weiter, um Soziales Handeln ist gelebte Praxis in den Schindel und Holz vorhandene Potentiale bestmöglich auszuschöpfen, um auf sich Betrieben und wurde im Leitbild beschrieben. verändernde Anforderungen der Umwelt flexibel reagieren zu können.“ Leitbild Zusammenfassung der Aktivitäten im Berichtszeitraum: „Die Tätigkeit von Schindel und Holz beruht auf dem Grundrecht • regionale Beschaffung (Logo, Telefonanlage, Druck, ERP jedes Menschen auf Arbeit und auf dem Wissen um den zentralen Software, Homepage) über weite Bereiche. Stellenwert, den bezahlte Arbeit in unserer Gesellschaft hat. Arbeit • Nachhaltige Produkte (keine/kaum auf Lösungsmittel zu haben ermöglicht Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen basierende Oberflächenbehandlung, natürliche Rohstoffe, und kulturellen Leben dieser Gesellschaft. Keine Arbeit zu haben keine exotischen Hölzer, kaum Abfälle) erschwert diese Teilnahme, mindert den Selbstwert und gefährdet • Green Jobs (Umweltwerkstatt: Upcycling, Wertstofftrennung, Beziehungen. Dienstleistungen) • Abfallvermeidung bzw. Vorbereitung zur Wiederverwendung Unser Ziel ist es, Personen mit Vermittlungshemmnissen eine (Umweltwerkstatt, Mobilservice mit Gebrauchtmarkt) sinnvolle Arbeit anzubieten und sie in weiterer Folge in den ersten • Arbeitszeitenmodelle (Vereinbarkeit Beruf/Privatleben, Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei wird der sozialen Betreuung und Karenzen,…) der persönlichen Beratung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. • Schaffung von Arbeitsplätzen im Bezirk Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden unabhängig • Nicht gewinnorientiert Überschüsse werden investiert von Aussehen, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Leistungsvermögen, Alter, Religion oder Weltanschauung respektvoll Ansprechperson für die GWÖ + Kontaktdaten SCHINDEL UND HOLZ und wertschätzend behandelt. In diesem Sinne fühlen wir uns den GF René Ladstätter, Ing. Prinzipien des Gender Mainstreaming und der Antidiskriminierung Bürgeraustrasse 31, 9900 Lienz am Arbeitsplatz verpflichtet. rene.ladstaetter@schindel-holz.at 04852/69880 www.schindel-holz.at Unsere Arbeit ist durch hohe Fachkompetenz und Zuverlässigkeit der handelnden Personen gekennzeichnet. Wir wissen, dass wir nur Zuordnung zu welcher Regionalgruppe + Art des GWÖ- durch qualitätsvolle Produkte und Dienstleistungen unsere Kunden Engagements des Unternehmens dauerhaft zufriedenstellen können. Wir streben danach, unsere Regionalgruppe Tirol, Region Osttirol, Erstbilanzierender Produkte und Dienstleistungen nach ethisch und ökologisch A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 7 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
T E S TAT : P E E R E VA L U I E R U N G GEMEINWOHL- für indel&Holz BILANZ BegleiterIn Blachfellner WERT Ökologische Demokratische Mitbestim- Menschenwürde Solidarität Soziale Gerechtigkeit BERÜHRUNGSGRUPPE Nachhaltigkeit mung & Transparenz A) LieferantInnen A1: Ethisches Beschaffungsmanagement % B1: Ethisches Finanzmanagement SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE B) GeldgeberInnen % C) MitarbeiterInnen C1: Arbeitsplatzqualität und C2: Gerechte Verteilung der C3: Förderung ökologischen C4: Gerechte Verteilung des C5: Innerbetriebliche Demokratie Gleichstellung Erwerbsarbeit Verhaltens der MitarbeiterInnen Einkommens und Transparenz inklusive EigentümerInnen gemeinwohlbilanz 2015 % % % % % D) KundInnen / D1: Ethische Kundenbeziehung D2: Solidarität mit Mitunternehmen D3: Ökologische Gestaltung der D4: Soziale Gestaltung der Produk- D5: Erhöhung der sozialen und Produkte und Dienstleistungen te und Dienstleistungen ökologischen Branchenstandards 8 Produkte / Dienstleistungen / Mitunternehmen % % % % % E) Gesellschaftliches E1: Sinn und gesellschaftliche E2: Beitrag zum Gemeinwesen E3: Reduktion ökologischer E4: Gemeinwohlorientierte E5: Gesellschaftliche Transparenz Wirkung der Produkte / DL Auswirkungen Gewinnverteilung und Mitbestimmung Umfeld: Region, Souve- rän, zukünftige Genera- tionen, Zivilgesellschaft, % % % % % Mitmenschen und Natur Negativ-Kriterien Verletzung der ILO- Feindliche Übernahme Illegitime Arbeitsrechtliches Nichtoffenlegung aller Arbeitsnormen/ Umweltbelastungen Fehlverhalten seitens des Beteiligungen und Töchter Menschenrechte Sperrpatente Unternehmens Verstöße gegen Verhinderung eines Menschenunwürdige Umweltauflagen Arbeitsplatzabbau oder Betriebsrats Dumpingpreise Produkte, z.B. Tretminen, Standort-verlagerung bei Geplante Obsoleszenz Nichtoffenlegung aller Finanzflüsse Atomstrom, GMO Gewinn (kurze Lebensdauer der an Lobbies / Eintragung in Beschaffung bei / Kooperation Produkte) Umgehung der Steuerpflicht das EU-Lobbyregister mit Unternehmen, welche Unangemessene Verzinsung Exzessive Einkommens- die Menschenwürde für nicht mitarbeitenden spreizung verletzen Gesellschafter Mit diesem Testat wird die Peer-Evaluierung des Gemeinwohl-Berichtes bestätigt. Das Testat bezieht sich auf die Gemeinwohl-Matrix 4.1. Testat gültig bis BILANZSUMME Nähere Informationen zur Matrix, den Indikatoren und dem Audit-System finden Sie auf www.gemeinwohl-oekonomie.org w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t mail˺ office@schindel-holz.at tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31
gemeinwohlbilanz 2015 GENAUE BESCHREIBUNG DER EINZELNEN KRITERIEN A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte bzw. höherwertiger Alternativen Auflistung aller zugelieferten Produkte/ Dienstleistungen in % vom Aufwand im Berichtszeitraum % v. % v. Erläuterung und (soziale, ökologische, Sachaufwand Sachaufwand Gesamtaufwand regionale) Bewertung Mietaufwand 34,8% 14,8% Vermieter gemeinnützig (OSPA) Strom, Energie 7,4% 3,2% Tiwag Fernwärme 6,1% 2,6% Stadtwärme Lienz Zertifizierungsaufwand 5,2% 2,2% EFQM Qualitätssicherung Mitgliedsbeitrag BDV 4,7% 2,0% Mitglied im Bundesdachverband SIU Reiseaufwand, KM-Gelder 4,5% 1,9% Bevorzugt öffentliche Verkehrsmittel Versicherungen 3,9% 1,7% regionaler Makler Büroaufwand 3,5% 1,5% regionaler Einkauf Werbeaufwand 3,4% 1,5% regionale Print, Online u. Radiomedien Instandhaltung Gebäude 3,3% 1,4% regionale Handwerker Instandhaltung Werkzeuge 3,0% 1,3% RGO, Schack,… Treibstoffe 2,4% 1,0% KFZ-Versicherungen 2,4% 1,0% Ausgleichstaxe BSA 1,9% 0,8% Geringwertige Wirtschaftsgüter 1,7% 0,7% Telefongebühren 1,4% 0,6% Skontoaufwand 1,3% 0,6% Reinigungsmittel 1,2% 0,5% Arbeitskleidung 1,0% 0,4% Repräsentationsaufwand 0,9% 0,4% Instandhaltung Maschinen 0,8% 0,3% Instandhaltung Fahrzeuge 0,7% 0,3% Geldverkehrsspesen 0,6% 0,3% Rechts-, Steuerberatung 0,6% 0,3% Postgebühren 0,6% 0,3% Abfallgebühren 0,6% 0,2% Instandhaltung Software 0,5% 0,2% Instandhaltung Büro, BGA 0,4% 0,2% Wasserverbrauch 0,4% 0,2% Supervision 0,2% 0,1% Fachliteratur 0,2% 0,1% sonst.Aufwand, Schadensfälle 0,2% 0,1% Verbandsmaterial 0,0% 0,0% Auflösungsabgabe 0,0% 0,0% WB zu Forderungen 0,0% 0,0% Summe 100,0% 42,6% A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 9 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 % v. % v. Erläuterung und (soziale, ökologische, Materialaufwand Materialaufwand Gesamtaufwand regionale) Bewertung Fremdbearbeitung 24,6% 14,1% Kooperationen mit regionalen Tischlereien, Partnern Beschläge 10,0% 5,7% Schachermayer Schnitt-, Konstruktionshölzer 9,0% 5,2% Hechenblaickner, Hopferwieser Edelhölzer 8,6% 4,9% Hechenblaickner Hobelware 7,1% 4,1% Hechenblaickner Massivholzplatten 7,0% 4,0% Drauholz Handelswaren 6,8% 3,9% div. Verbrauchsstoffe 6,0% 3,5% div. Furniere 5,8% 3,3% div. Spanplatten 4,9% 2,8% div. Zukaufprodukte/Betriebsmittel 4,7% 2,7% div. Schraubenmaterial 2,8% 1,6% Berner Betriebsmittel 1,2% 0,7% div. Verpackungsmaterial 0,8% 0,5% div. Transportaufwendungen 0,6% 0,3% div. Schichtstoffplatten, Kanten 0,0% 0,0% div. Summe 100,0% 57,4% Grundsätzlich wird in den Unternehmen versucht unter ökologischen Es gibt bis dato keine aktiven Prozesse oder Leitlinien zur und ethischen Gesichtspunkten zu beschaffen, besonders bei den Auseinandersetzung mit den Beschaffungsrisiken. Es gibt einen großen Positionen des Materialeinkaufs. Dabei wird aber aktuell informellen Konsens unter den Beteiligten (Einkäufern) und den zu wenig Rücksicht auf den wirklichen Ursprung der Produkte Aspekt der Ökologie in den allgemeinen Unternehmensleitlinien und Dienstleistungen gelegt. Ein Beispiel dafür: Österreichische (siehe Einleitungsteil) aber keine klaren Regeln oder Leitfäden. Holzhändler und Holzarten wie Lärche, aber sibirische Lärche, oder die TIWAG als Energielieferant, Energieart aber nicht hinterfragt oder A1.3 Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen geprüft. Preisbildung A1.2 Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken Es wird eine längerfristige Partnerschaft mit Lieferanten angestrebt zugekauften P/D und Prozesse zur Sicherstellung und auch gelebt. Bei großen Beschaffungspositionen (vor allem beim Holzeinkauf) werden aber Angebote eingeholt und auch Im Großen und Ganzen wird auf ökologische Gesichtspunkte Lieferanten gewechselt wobei es einen Lieferantpool gibt (langjährig geachtet. D.h. zum Beispiel kaum lösungsmittelhaltige Produkte zur gewachsen, gute Qualität und guter Service). Im Grundsatz wird an Oberflächenbeschichtung, sondern natürliche Öle oder Lacke auf den Bestbieter, nicht Billigstbieter der Auftrag vergeben. Wasserbasis, gänzlicher Verzicht auf die Verwendung von tropischen, exotischen Hölzern, sondern Verwendung von heimischen Holzarten. Kooperationen werden mit regionalen Partnern gesucht (Tischlereien Forcher, Tschapeller, usw.). A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 10 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT B1.1 Institutionalisierung Das Finanzmanagement ist nicht dezidiert im Leitbild angeführt. Es werden keine Bankleistungen außer Konten und Sparbücher in Anspruch genommen. Das Geschäftsgebaren der Finanzdienstleister wurde nicht tiefergehend überprüft. Die Partner sind ausschließlich lokale Banken (Filialen). B1.2 Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters Auflistung der Finanzdienstleister In % vom Umsatz Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister 60% Volksbank Osttirol (seit Ende 2015 Dolomitenbank) 40% Hypo Tirol 100% Mitarbeitervorsorgekasse Victoria-Volksbanken Vorsorgekasse Es wird mit regionalen Banken zusammengearbeitet, welche geprüft. Bei der Mitarbeitervorsorgekasse wurde eine Web- allerdings im Berichtszeitraum noch alle Teile größerer Gruppen Recherche durchgeführt. Ein ausführlicher CSR-Bericht ist auf der waren bzw. noch immer auf Dienstleistungen solcher Gruppen Homepage downloadbar und enthält wesentliche Züge eines zurückgreifen. Bei den regionalen Banken wird die Nachhaltigkeit nachhaltigen Wirtschaftens. Ein Vergleich mit möglichen Alternativen noch als durchaus gegeben eingeschätzt. In wie weit bedenkliche wurde hier noch nicht durchgeführt. Produkte im Portfolio der Gruppen vorhanden sind, wurde nicht B1.3 Gemeinwohlorientierte Veranlagung (Relevanz: hoch) Auflistung der Kapitalanlagen In % der Veranlagung Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister 100% Konten und Sparbücher bei lokalen Banken Rücklagen sind nur kurzfristig möglich und werden wenn überhaupt auf Sparbüchern angelegt. Somit existiert keine klassische Anlagenform, die unter diesem Punkt berücksichtigt werden könnte. Alle Überschüsse werden zu 100% wieder in das Unternehmen investiert. Es gibt keinerlei Auszahlungen oder Ausschüttungen. Der Vorstand des Trägervereines arbeitet ehrenamtlich, die Löhne und Gehälter verfügen über keinen erfolgsabhängigen Anteil. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 11 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 B1.4 Gemeinwohlorientierte Finanzierung Auflistung Eigen- und Fremdkapital-Anteil Eigenkapital 100%-Anteil Gesamtkapital, davon: 50% Eigenerwirtschaftung 50% Förderungen Fremdkapital 0%-Anteil Gesamtkapital Außer den Förderungen der Förderpartner gibt es kein Fremdkapital. Die Förderungen werden nur zur und bei Erfüllung des Förderzwecks Diese Zuschüsse sind verlorene Zuschüsse und sind nicht (Dienstverhältnisse lt. Förderverträgen für arbeitsmarktferne zurückzuzahlen, somit auch als Eigenkapital zu werten. Personen, zugewiesen vom AMS RGS Lienz) zur Verfügung gestellt. C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG Allgemeines Allgemeine Kennzahlen Mitarbeiter nach Dienstverhältnis: Arbeiter (m/w) Angestellte (m/w) Lehrlinge (m/w) Schlüsselkräfte - 16 (14/2) - Produktive Fachkräfte 7 (3/4) - - Transitarbeitskräfte 35 (25/10) - 3 (2/1) Gesamt 42 (28/14) 16 (14/2) 3 (2/1) 61 (44/17-) Mitarbeiter nach Hierarchie: Ebene Mitarbeiter (m/w) Frauenquote Behindertenquote Geschäftsführung 1 (1/0) 0% 0% Betriebsleitung 2 (2/0) 0% 0% Fachanleitung 10 (10/0) 0% 0% Stabstellen (Verwaltung/ 5 (3/2) 40% 0% Personalentwicklung Arbeiter 42 (28/14) 33,33% 0% Gesamt 61 (44/17) 28% 0% A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 12 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 Fehlzeiten (Tischlerei)1 Fehlzeiten Arbeitszeit h Urlaub Krank Arzt/Amt Summe h (%2) h (%2) h (%2) h (%2) Angestellte 18551 2363 (12,8) 763 (4,1) 61 (0,3) 3187 (17,2) Arbeiter 34671 4184 (12,1) 2124 (6,1) 108 (0,3) 6416 (18,5) Lehrlinge 5400 452 (8,4) 556 (10,3) 18 (0,3) 1026 (19,0) 58583 6998 (11,9) 3443 (5,9) 187 (0,3) 10628 (18,1) 1 … Zum Berichtszeitraum nur Zahlen der Tischlerei verfügbar 2 … Prozentualer Anteil der Kategorie im Vergleich zur Spalte Arbeitszeit C1.1 Mitarbeiterorientierte Organisationskultur und Berufliche Entwicklungs- und Schulungsmöglichkeiten werden -strukturen in einem jährlichen Mitarbeitergespräch (MAG) besprochen und ggf. geplant. Zusätzlich gibt es jährlich geplante Schulungen und Die Betriebe legen sehr hohen Wert auf ausreichende Schulung Fortbildungen für den gesamten Betrieb (z.B. Fahrsicherheit, der Mitarbeiter. Jeder neue Mitarbeiter wird genau unterwiesen Ladungssicherung, Exkursionen…). Die Betriebe bilden auch auf (Betriebsabläufe, Sicherheit, usw.) und bekommt außerdem eine derzeit 3 Lehrplätzen Lehrlinge im Bereich Bürokauffrau/mann und MA-Mappe ausgehändigt, in der die wichtigsten Informationen TischlerIn aus. Das Unternehmen zählt zu den ausgezeichneten und benötigten Formulare übersichtlich zusammengefasst sind Tiroler Lehrbetrieben (seit 2010). (wichtige Telefonnummern, Organigramm, Leitfaden, Dienstvertrag, Datenschutzrichtlinie und vieles mehr). Außerdem wird ein Coach Im Rahmen der MAG gibt es auch die Möglichkeit, mit dem direkten bestimmt, der den MA über einen bestimmten Zeitraum begleitet Vorgesetzten Entwicklungsmöglichkeiten zu evaluieren und (z.B. 6 Monate intensiv, mehrmals wöchentliche Gespräche Feedback zu geben bzw. zu bekommen. usw.). Weiters wird jede Schlüsselkraft (= Stammmannschaft) in „systemischer Sozialpädagogik“ geschult. Die Grundschulung geht über 5x2 Tage, Inhalte sind z.B. Konfliktmanagement, Kommunikation, Diversitäts- und Gendermanagement und einiges mehr. Die Möglichkeiten zur Mitbestimmung sind sehr groß. Je nach Position und Aufgabenbereich sind Eigenständigkeit und Eigenverantwortung gelebte Praxis. Flache Führungsstrukturen, eine offene Gesprächskultur und ein antiautoritärer, kollegialer Führungsstil sind typisch für das Unternehmen und tragen neben der Förderung der sozialen Kompetenzen zu einem sehr guten Betriebsklima bei. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 13 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 2015 wurde erstmals im MitarbeiterInnen eingestellt, die im Idealfall auch sehr breit Rahmen der externen gefächerte Ausbildungen und Erfahrungen vorweisen (z.B. zweiter fit2work Betriebsberatung Bildungsweg). Dieses Mehr an Lebens- und Berufserfahrung ist (externer Partner BBRZ) äußerst hilfreich in der täglichen Arbeit und diese Mitarbeiter haben eine Mitarbeiterbefragung (anonym) durchgeführt und ausgewertet. lt. unseren Erfahrungen auch bereits eine gut funktionierende Work- Daraus wurden Maßnahmen abgeleitet und diese werden nach 6 Life-Balance. Monaten im Rahmen einer weiteren Befragung evaluiert. Eine besondere Herausforderung stellen die kurzfristigen Zur Problemvorbeugung bzw. –bewältigung gibt es bei Bedarf Einzel- Förderverträge (immer nur max. für das Folgejahr) dar. Sollten diese oder Gruppensupervisionen. Alle 6 Monate finden interne ½ tägige nicht mehr oder in geringerer Art und Weise verlängert werden, Klausuren, alle 1 ½ Jahre 1 ½ tägige Klausuren statt. Im Rahmen ist das große Ziel die Mehrheit des Stammpersonales weiter zu der externen Beratung wurde eine interne Vertrauensperson inkl. beschäftigen. Die Arbeitsbereiche müssten sich verändern und die StellvertreterIn eingeführt. Personalentwicklung würde stark verkleinert werden (im Moment 88 Wochenstunden). Ein nachhaltiger, Gemeinwohl fördernder C1.2 Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik Wirtschaftsbetrieb statt eines NPO wäre das wahrscheinlichste Szenario. Mit dem BAGS Kollektivvertrag ist ein einheitliches, verbindliches Entgeltschema zu 100% umgesetzt, wobei eine Überzahlung Schon Aufgrund der Förderrichtlinien ist es schwierig freiwillige entsprechend Förderrichtlinien nicht möglich ist. Eine Einbindung der Sozialleistungen zu gewähren. Allen MitarbeiterInnen stehen Mitarbeiter erfolgt insofern, dass die genaue Einstufung erklärt wird die Ressourcen des Unternehmens zum Selbstkostenpreis (z.B. die Berechnung der Vordienstzeiten, Verwendungsgruppen,…) zur Verfügung. Für Produkte des Unternehmens gibt es und der Kollektivvertrag zur Einsicht im Sekretariat aufliegt. Die einen Mitarbeiterrabatt. Im Herbst 2015 wurde ein Firmenbus Mitarbeiter werden immer in der, entsprechend ihrer Verwendung, (Werksverkehr) eingeführt. Neben der (leichten) Kostenersparnis für höchstmöglichen Stufe eingestuft bzw. wird diese auch bei anderer die Mitarbeiter hat das auch ökologische Vorteile und entschärft die Verwendung entsprechend angepasst. Parkplatzsituation am Standort. Grundsätzlich werden sehr nachhaltige, langfristige Daneben wird auch sehr hochwertige und auch optisch Beschäftigungsverhältnisse angestrebt. Auch Aufgrund der ansprechende Arbeitskleidung für Sommer und Winter zur besonderen Belastung des Stammpersonales hinsichtlich sozialer Verfügung gestellt. Kompetenzen und Problemstellungen werden eher erfahrenere C1.3 Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work-Life-Balance/ flexible Arbeitszeiten Kennzahlen: ArbeiterInnen Angestellte Lehrlinge Krankenstände >= 3 Wochen 1 2 (3 wöch. Kur) - Langzeitkrankenstände 1 (6 Monate) - - Frühpensionierung - - - Arbeitsunfälle 2 2 1 Fortbildungszeit Ø 12 AT 5 AT 12 AT A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 14 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 Hier steht der Erhalt der Arbeitsfähigkeit klar im Vordergrund. Soweit Im Berichtszeitraum gab es zwei dreiwöchige Kuren von es die produktions- und auftragstechnischen Gegebenheiten Fachanleitern aufgrund von Problemen im Bewegungsapparat. Es zulassen wird auf die persönlichen Wünsche Rücksicht genommen. gab einen Langzeitkrankenstand von 6 Monaten einer produktiven So gibt es für über 60 MitarbeiterInnen über 20 verschiedene Fachkraft. Seit Wiedereintritt dieser wurde der Arbeitsbereich Regelarbeitszeitmodelle. entsprechend der geänderten Belastungsfähigkeit angepasst. Seit Firmenbestehen (über 20 Jahre) gab es keine Frühpensionierung. Die Arbeitsplatzsicherheit und –ergonomie wird in unserem Für die psychische und physische Gesundheitsvorsorge steht eine Unternehmen sehr ernst genommen. Sicherheitstechnische Vertrauensperson zum Eingliederungsmanagement zur Verfügung und arbeitsmedizinische Begehungen und Beratungen finden (fit2work Berater) sowie Einzel- und Gruppensupervisionen nach regelmäßig statt. Die persönliche Schutzausrüstung (besonders Bedarf. In internen Klausuren (min. 2 AT pro Jahr, extern begleitet) Gehör, Augen) ist sehr hochwertig und ergonomisch auf höchstem besteht die Möglichkeit, auf einzelne Themen konkret einzugehen. Stand der Technik. Die Sicherheitsvertrauenspersonen sind sehr sensibilisiert, stehen in regelmäßigem und direktem Austausch mit Seit Herbst 2015 stehen jedem Mitarbeiter täglich 10 Minuten der Geschäftsführung und Unterweisungen finden sehr oft statt. Arbeitszeit zur Mobilisierung des Bewegungsapparates zur Die niedrige Zahl an Arbeitsunfällen bestätigt uns die Wirksamkeit Verfügung (betriebliche Gesundheitsförderung). Die Übungen leitet dieser Maßnahmen. So sind über 90% der Arbeitsunfälle Wegunfälle einer unserer Mitarbeiter an, welcher in diesem Bereich besondere und der größte Anteil des Rests kleinere Verletzungen wie Schiefer Qualifizierungen aufweist. Im Rahmen der fit2work Betriebsberatung in der Haut. In den Büroräumen wird auf helle, freundliche wurde auch besonders auf den Aspekt des Arbeitsbewältigungsindex Atmosphäre Wert gelegt, die Bildschirmarbeitsplätze (Tische) sind eingegangen, die anonymen Mitarbeiterbefragungen fielen teilweise höhenverstellbar ausgeführt. Sämtliche Betriebsräume sehr positiv aus. Im Betrieb gibt es außerdem ein Programm zur sind ebenerdig angeordnet und barrierefrei zugänglich. Für die Raucherentwöhnung. Jedem Mitarbeiter wird die Möglichkeit zur MitarbeiterInnen stehen zwei Aufenthaltsräume mit jeweiliger Teilnahme an einem Programm ermöglicht und je nach Umfang ein Küche und in den Sommermonaten ein parkähnlich gestalteter Großteil der damit zusammenhängenden Kosten erstattet. Außenbereich zur Verfügung. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 15 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 C1.4 Gleichstellung und Diversität Unternehmen angeboten. Diversitäts- und Gendermanagement ist in unserem Unternehmen Selbstverständlich werden Männer und Frauen gleichgestellt, es wichtig und auch im Leitfaden niedergeschrieben. Im gibt keine Unterschiede in der Entlohnung. Es gibt eine Gender-/ Berichtszeitraum wurden die gesetzlichen Quoten zu 100% erfüllt. Diversity-Beauftragte im Unternehmen. Allerdings sind in der Stammmannschaft keine beeinträchtigen Personen beschäftigt. Bei den befristeten Dienstverhältnissen wird Sämtliche MitarbeiterInnen der Stammmannschaft werden besonders auf Diversität geachtet und unterrepräsentierte Gruppen regelmäßig geschult und sensibilisiert. bevorzugt. Förderungen aller Art werden aktiv mit vernetzten Kennzahlen: ArbeiterInnen Angestellte Lehrlinge Karenz - - 1 (Elternk.) Rückkehr aus Karenz - - - Fluktuation 0% / 100%1 0% 33%2 1 … 0% bei der Stammbelegschaft, 100% planmäßig bei den befristeten Transitarbeitskräften 2 … 1 von 3 Lehrlingen Aufgrund Elternkarenz Die Umsetzung und Prüfung der gesamten Organisation mit dem Qualitätssicherungsmodell). Seit 2010 arbeitet Ziel einer nachhaltigen Organisationsentwicklung im Rahmen des und überprüft das Unternehmen mit GSIU (Gütesiegels für Soziale Integrationsunternehmen) stellt eine diesem Qualitätssicherungsmodell. regelmäßige Überprüfung und Bewertung sicher (EFQM C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT C2.2 Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und Einsatz von Zeitarbeit (bei adäquater Bezahlung) C2.1 Senkung der Normalarbeitszeit (Relevanz hoch) Es gibt keine ZeitarbeiterInnen im Unternehmen. Allen unbefristeten Es gibt im Unternehmen keine All-Inclusive-Arbeitsverträge. Es fallen MitarbeiterInnen steht die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit frei. keine Überstunden an die ausbezahlt werden müssen. Sämtliche Mehrarbeitsstunden werden in Form von Zeitausgleich innerhalb von Im Moment wird das zu 17% in Anspruch genommen. Von 23 max. 2 Monaten abgebaut. Eine Person im Unternehmen hat einen Personen nehmen 4 Personen das Angebot Teilzeitarbeit in 40 Stundenvertrag (GF) der Rest hat maximal 38 Stundenverträge Anspruch. (gem. Kollektivvertrag) oder geringer. Die geringste Arbeitszeit bei den vorhandenen Verträgen beträgt 19 Wochenstunden. Generell Die Erhöhung des Teilzeitanteiles wird als nicht unproblematisch wird nach Möglichkeit dem Wunsch der Mitarbeiter Rechnung betrachtet. Grund dafür sind die nachweislich negativen getragen. Auswirkungen auf Versicherungszeiten der Dienstnehmer. Darauf wird auch jede Person hingewiesen, die das Teilzeitangebot Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der MitarbeiterInnen beträgt annehmen will. 34,4 Wochenstunden (55,17 VZÄ x 38h / 61 Dienstverhältnisse). A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 16 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 C2.3 Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit Beispiele dafür: kurze/lange Woche, 4 Tagewoche, Aufteilung der Teilzeitarbeitszeit, Betriebsurlaube, Fenstertage, usw. Die große Die Relevanz dieses Punktes wird von mittel auf hoch hinaufgesetzt. Anzahl an unterschiedlichen Regelzeitplänen (>20) resultiert daraus. Grund dafür ist die Bedeutung der Lebensarbeitszeit hinsichtlich Versicherungszeiten im Gegensatz zur Steigerung des Eine generelle Entwicklung in Richtung Teilzeitarbeit wird vom Teilzeitanteiles. Unternehmen nicht forciert, da das nachweislich sehr negative Auswirkungen auf Versicherungszeiten (Pension, Arbeitslosigkeit) Dem Unternehmen ist eine ausgewogene Work-Life-Balance hat. MitarbeiterInnen werden darauf hingewiesen, um eine wichtig. Alle Bestrebungen der MitarbeiterInnen, die mit den bewusste Entscheidung mit Kenntnis der Risiken für das gewünschte Betriebsabläufen vereinbar sind, werden berücksichtigt und Modell zu gewährleisten. ermöglicht. Die Stammbelegschaft kann bei den Arbeitszeitmodellen mitarbeiten und eigenverantwortlich gestalten. C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN C3.2 Mobilität zum Arbeitsplatz VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN 2015 wurde ein Pilotprojekt für den Werksverkehr gestartet. Den C3.1 Ernährung während der Arbeitszeit Mitarbeitern wird dafür ein Firmenfahrzeug zur Verfügung gestellt, mit dem sie eine Fahrgemeinschaft bilden. Dieses Angebot steht Es gibt im Unternehmen keine Betriebskantine. Täglich um 10:00 den Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung. Neben dem ökologischen Uhr ist mit einem lokalen Bäcker ein Verkaufswagen organisiert, Faktor entschärft das auch die Parkplatzsituation am Standort. bei dem die Mitarbeiter ihre tägliche Jause aus dessen eigener Für die Fahrten während der Arbeitszeit stehen den Mitarbeitern Produktion kaufen können. Bei Betriebsfeiern oder ähnlichem wird Poolfahrzeuge (ein Fahrrad und 2 PKW) zur Verfügung. auf Catering gesetzt, welches besonders auf Regionalität achtet und immer auch vegetarische Alternativen anbietet. Zukünftig werden für Mitarbeiter Schulungen zur Förderung eines ökologischen Verhaltens ausgearbeitet. Kennzahlen / wichtige Daten Gesamt km für das Unternehmen1 Durchschnittlich pro MA Flugreisen 0 0 Auto/ PKW einzeln 47.200 2.052 Firmenbus + Fahrgemeinschaften 25.800 1.122 ÖPNV 5.000 217 Fahrrad/ Fuß 3.800 165 1 … tägliche Fahrtstrecke hochgerechnet auf 160 Arbeitstage pro Jahr. Erfassung gilt für 23 Personen der Stammbelegschaft. Die befristeten Dienstverhältnisse wurden nicht berücksichtigt. Ein Großteil der Einzelmobilität (ca. 75%) wird durch 3 Personen verursacht, die aus verschiedenen Seitentälern zum Arbeitsplatz pendeln. Für 2016 wird eine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung verbunden mit E-Mobilität projektiert. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 17 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 C3.3 Organisationskultur, Sensibilisierung und C4.2 Mindesteinkommen unternehmensinterne Prozesse Der Unternehmensführung ist die schwierige Situation bezüglich Jegliche Investition oder Anschaffung wird hinsichtlich Bestbieter Mindesteinkommen bewusst und es wird auf Landes- und beurteilt. Dabei spielt die Regionalität und Nachhaltigkeit eine Bundesebene versucht, die Rahmenbedingungen positiv zu besonders große Rolle. Damit werden alle MitarbeiterInnen, die in beeinflussen. Aus diesem Grund werden hier 10% statt 0% vergeben. Entscheidungsprozesse eingebunden sind, hinsichtlich Ökologie und Regionalität sensibilisiert. Die Unternehmensführung lebt Das Mindesteinkommen im Unternehmen beträgt EUR 1.220.- netto das ökologische Verhalten vor. Es gibt keinen Dienstwagen oder und liegt damit um über EUR 100.- unter dem österreichischen sonstige Vorteile. Referenzbudget von EUR 1.358.-. In diesem Einkommensbereich ist ein Defizit von ca. EUR 140.- signifikant spürbar! Eine Anpassung ist „Zielsetzung des Unternehmens ist es, das ökologische Bewusstsein Aufgrund der Förderrichtlinien nicht möglich. zu forcieren bzw. ökologisches Verhalten innerhalb des Betriebes zu ermöglichen bzw. dafür zu sensibilisieren. Dieses Verhalten soll im Das Referenzbudget (Netto) für Österreich wurde von der Bestfall von den Mitarbeitern in ihr Privatleben und soziales Umfeld Schuldnerberatung Österreich für 2015 für einen Ein-Personen- weitergetragen werden. Dadurch können wir Rahmenbedingungen Haushalt mit 1.358.- errechnet. Regionale Unterschiede sind schaffen und Vorbild sein, um Aspekte des gemeinwohlorientierten hier nicht berücksichtigt. In dieser Berechnung ist zum Beispiel Verhaltens im täglichen Leben zu erproben und positive Erfahrungen kein Fahrzeugeigentum berücksichtigt, was im Bezirk und im zu sammeln. Meinungs- und Bewusstseinsbildung in diesem Besonderen in den Bezirksrandlagen unrealistisch ist. Weder die Bereich zu ermöglichen, Best-Practice Beispiele zu erarbeiten und Arbeitsmarktsituation noch der öffentliche Nahverkehr erlauben ein Leitbetrieb zu sein ist unsere Motivation.“ einem weiten Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung einen Verzicht auf Individualmobilität. Weite Unternehmensbereiche haben die Abfallvermeidung (Wiederverwertung, Vorbereitung zur Wiederverwendung u.ä.) als C4.3 Transparenz und Institutionalisierung (Relevanz: Geschäftsmodell und die Mitarbeiter tragen dieses Know-How auch niedrig) in ihr soziales Umfeld. Alle Beschäftigten werden nach KV eingestuft und entlohnt. Insofern ist eine Transparenz hinsichtlich Entlohnung gegeben. Schon aus C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS Datenschutzgründen ist es nicht möglich, die Gehälter der einzelnen Personen öffentlich zu machen. C4.1 Innerbetriebliche Bruttoeinkommensspreizung im Unternehmen Erstrebenswert wäre die Steigerung des geringsten Einkommens. Das momentane geringste Einkommen beträgt netto ca. EUR Die Einkommensspreizung im Unternehmen ist vorbildlich, nämlich 1.220.- (Quelle Online Brutto-Netto-Rechner der AK). Aufgrund der unter 1:3 bei über 60 MitarbeiterInnen! Richtlinien der Fördergeber ist das jedoch nicht möglich. Höchstes Einkommen / geringstes Einkommen = Einkommens- spreitzung1: EUR 4.213.- / 1.533.- = 2,75 1 … Bruttomonatseinkommen inkl. aller Zulagen umgerechnet auf ein 38h Vollzeitäquivalent. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 18 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND OSPA zu werden. Allerdings gibt es für die meisten Investitionen TRANSPARENZ Klauseln in den Förderverträgen, die die Verwertung des Eigentums im Falle einer Beendigung des Förderverhältnisses regeln. C5.1 Grad der Transparenz Auszug aus den Vereinsstatuten § 16 Freiwillige Auflösung des Das Unternehmen lebt Transparenz. Ausnahmslos alle Daten (außer Vereins unter Pkt. 2); „… Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall durch Datenschutz geschützte Persönlichkeitsdaten) werden erklärt des bisherigen begünstigten Vereinszweckes ist das verbleibende und bekanntgegeben. Es gibt keine EDV-technische Lösung für diese Vereinsvermögen für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Transparenz. Dreimal im Jahr werden die Geschäftsdaten präsentiert Zwecke im Sinne der §§ 34 ff BAO zu verwenden.“ (2x intern, nämlich die Halbjahresberichte, 1x im Rahmen der Generalversammlung des Trägervereines, bei dem die Mitarbeiter Identifikation und Motivation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ebenfalls eingeladen sind). und den sozialökonomischen und ökologischen Unternehmenszielen sind Ergebnis der sehr transparenten und demokratischen C5.2 Legitimierung der Führungskräfte Unternehmenskultur. Die Geschäftsführung ermutigt und unterstützt Mitbestimmung und Eigenverantwortlichkeit und versucht hier Die Führungskräfte werden von der Geschäftsführung bestellt. Der auch über Unternehmensgrenzen hinaus Bewusstsein zu bilden. Vorstand hat ein Vetorecht. Die MitarbeiterInnen (Vertreter) sind Teil der Hearing-Gruppe, in welcher ein Konsens (systemisches D1 ETHISCHES VERKAUFEN Konsensieren) angestrebt wird. Alle neuen Teammitglieder werden in den ersten 6 Monaten genau beurteilt und befinden sich in einer D1.1 Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische Art Testphase. Generell ist eine Änderung der Besetzung jederzeit Kundenbeziehung (ethisches Marketing + Verkauf) möglich, sollte sich eine Über-/Unterforderung herauskristallisieren. Es gibt 3 verschiedene Kundenebenen bei den Schindel und Holz C5.3 Mitbestimmung bei Grundsatz- und Betrieben - nämlich Kunden, die Produkte und Dienstleistungen Rahmenentscheidungen kaufen - Arbeitskräfte, die befristete Dienstverhältnisse in Anspruch nehmen und nicht zuletzt potentielle Arbeitgeber, an die unsere Die meisten strategischen Entscheidungen werden im Team Transitarbeitskräfte vermittelt werden. getroffen. Je nach Bedeutung und Komplexität im Managementteam vorbereitet und im Schlüsselteam präsentiert, diskutiert, abgeändert Allen gemeinsam ist unser höchstes Ziel einer nachhaltigen und mithilfe systemischen Konsensierens zur Entscheidung Kundenbeziehung. Kurzfristige Überlegungen spielen keine Rolle gebracht. Beispiele dafür sind Großinvestitionen im Maschinenpark, bei Entscheidungen, egal in welchem Kundenbereich. So haben Fuhrpark, Arbeitszeitmodelle, Fortbildungen, mittelfristige und wir zum Beispiel weit über 80% Stammkunden bei den Produkten langfristige Produktfeldentwicklung und vieles mehr. Da es keine und Dienstleistungen, die Partnerfirmen mit denen wir bei der Gewinnausschüttung gibt, können die MitarbeiterInnen lediglich Vermittlung einmal zusammengearbeitet haben, kontaktieren bei der Überschuss-Reinvestition mitentscheiden. uns immer wieder, oft bevor irgendein anderer Schritt in der Personalsuche gestartet wird. Die allermeisten Transitarbeitskräfte C5.4 Mit-Eigentum der MitarbeiterInnen schätzen unsere Arbeit sehr und können uns auch weiterempfehlen. Dieser Punkt wurde in der Bilanz als nicht zutreffend bewertet, da es Produkte und Dienstleistungen: Die Produktentwicklung passiert in durch die Gemeinnützigkeit des Unternehmens kein Eigentum gibt, den meisten Fällen gemeinsam mit den Kunden. Falls dies nicht der an dem die Mitarbeiter beteiligt werden könnten. Natürlich besteht Fall ist, werden Serienprodukte entwickelt die sich aber sehr stark am die Möglichkeit für alle Mitarbeiter Mitglieder des Trägervereines Markt orientieren. A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 19 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
gemeinwohlbilanz 2015 Sehr oft sind die eigenen Mitarbeiter die ersten Kunden einer glaubhaft und authentisch zu verfolgen und in jedem Fall im Sinne neuen Linie, da das Produkt überzeugt. Es werden allerdings der Transitarbeitskräfte zu handeln. Wir sind wertschätzend und nicht alle Aufträge angenommen. Bei neuen Ideen wird zu unterstützend in unserer Arbeitsweise, fordern aber gleichzeitig allererst geprüft, in wie weit damit eine Konkurrenz zu anderen auch die Arbeitsleistung und einen ebenso wertschätzenden Betrieben eingegangen wird oder ob im schlimmsten Fall dadurch Umgang mit uns. Gleichzeitig fördern wir aber auch alle Mitarbeiter Arbeitsplätze irgendwo anders abgebaut werden müssen, da z.B. in der persönlichen Entwicklung unter Berücksichtigung der eine Serienfertigung zu uns verlagert wird. Allerdings gehen wir jeweiligen Ausgangslage. Das höchste Ziel in diesem Bereich ist die erfolgreiche, nachhaltige Vermittlung auf den so genannten ersten diesen Wettbewerb sehr bewusst in Richtung Billiglohnproduktion Arbeitsmarkt welcher uns im Berichtszeitraum zu ca. 40% gelungen ein. D.h. wir möchten in Konkurrenz zu Billiglohnländern treten, ist. In vielen Fällen ist die Vermittliung aber nicht möglich, hier ist da die regionale Erwerbsarbeit von uns als deutlich wichtiger unser Ziel eine persönliche Entwicklung in den unterschiedlichsten eingeschätzt wird. Kundenwünsche die wir hinsichtlich Qualität Bereichen zu unterstützen. oder Ökologie nicht vertreten können, werden nicht angenommen oder umgesetzt. Das führt immer wieder zu Irritationen bei Kunden, Potentielle ArbeitgeberInnen: Ein völlig anders gelagerter für diese Werte stehen wir allerdings. Über 80% von Stammkunden Kundenbereich sind die potentiellen zukünftigen Arbeitgeber bestätigen uns in dieser Haltung. Ca. 30% unserer Produkte sind für unsere Transitarbeitskräfte. Hier ist uns bewusst, dass wir maximal kostendeckend (ca. 15% sogar darunter), behalten diese in direkter Konkurrenz zu allen anderen Bewerbern auf offene aber aus anderen Überlegungen im Programm wie ökologisch- oder Stellen stehen, allerdings sehen wir unsere Arbeitskräfte hier gemeinwohlorientierte Gesichtspunkten (z.B. sonst Produktion in als benachteiligt an und wollen diesen Nachteil egalisieren. Ostländern). Bei den Dienstleistungen wird anderseits sehr bewusst Aus ökonomischer Sicht spielt dieser Kundenbereich eine sehr darauf geachtet, dass wir nicht günstiger als Mitbewerber sind. untergeordnete Rolle, da dadurch keine Erlöse generiert werden. Unser Anspruch ist über Qualität und professionelle Abarbeitung Sollten die (vom Fördergeber vorgegebenen) Vermittlungsquoten der Aufträge zu punkten. Immer wieder gibt es Kunden, die nicht erreicht werden, ist das natürlich regelmäßig zu begründen der Meinung sind, bei uns besonders günstig Produkte oder und es droht auch die Beendigung des Förderverhältnisses. Die Dienstleistungen zukaufen zu können da wir „ja ein Sozialverein regionale arbeitsmarktpolitische Situation findet dabei aber immer Berücksichtigung. Aus sozialökonomischer Sicht verwenden wären und Fördergelder erhalten“. Die MitarbeiterInnen sind wir aber sehr viel Energie auf diesen Kundenbereich, da eine hier immer wieder sehr gefordert, wertschätzend aber bestimmt Anstellung am ersten Arbeitsmarkt für die meisten Personen einem Grundlagenarbeit und Aufklärung zu betreiben. Neustart gleichkommt. Gleichzeitig kann in diesem Bereich sehr Transitarbeitskräfte: Die teilweise durch Fördergelder finanzierten viel Bewusstseinsbildung hinsichtlich „benachteiligter“ Arbeitskräfte erreicht werden. Die meisten unserer Transitarbeitskräfte kämen Transitarbeitskräfte sehen wir als mindestens gleichwichtigen bei einer Ausschreibung nur schwierig in die engere Auswahl. Kundenkreis. Diese Arbeitskräfte sehen wir als Kunden unserer Umso größer ist der Erfahrungswert bei unseren Kunden, die von arbeitsmarktpolitischen und sozialpädagogischen Angebote. Es der Arbeitsleistung unserer Transitarbeitskräfte überzeugt werden kommt durchaus öfter vor, dass Bewerber unter einer gewissen konnten (hinsichtlich Vorurteilen und der Fehlerhaftigkeit solcher). Drucksituation zu uns kommen, da diese von der AMS Regionalstelle Als Entwicklungspotential sehen wir hier die Beurteilung inwieweit Lienz zu uns geschickt werden und im Falle einer Nichtanstellung potentielle ArbeitgeberInnen hinsichtlich der Negativkriterien - im Konsequenzen drohen können wie z.B. eine Sperrung des Sinne der Gemeinwohlbilanz - die Kriterien erfüllen. Arbeitslosengeldes. Es gibt eine Vielzahl von Gründen für eine Ablehnung, bei der keine Konsequenzen drohen, es gibt aber viele Für alle Bereiche gilt die Wichtigkeit des persönlichen Kontaktes Vorurteile in einem Teil der Bevölkerung, die hautsächlich durch und der lösungsorientierten, nachhaltigen Kundenbeziehung. Unwissenheit verursacht sind. Hier sind wir gefordert unser Leitbild Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kundenbereichen A-9900 Lienz, Bürgeraustraße 31 tel˺ 04852 69880 fax˺ DW - 5 20 mail˺ office@schindel-holz.at SOZIALÖKONOMISCHE BETRIEBE w w w. s c h i n d e l - h o l z .a t
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