BERNER SCHULE ÉCOLE BERNOISE 05/21 - Bildung Bern
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BERNER SCHULE ÉCOLE BERNOISE 05/21 AZB 3001 Bern POST CH AG Bildungsqualität ist kein Würfelspiel GrossrätInnen machen sich ein Bild vor Ort Die Impffrage spaltet Schule macht Zirkus Tages- oder Ganztages- Toleranz und Streiten Wenn nicht jetzt, schulen? erlaubt wann dann? Es kommt drauf an
IMPRESSUM 2 EDITORIAL 3 Liebe Leserin Chère lectrice, Lieber Leser Cher lecteur, Bild: Barbara Bissig «Die Berner Schule schreibt zu positiv», sagt « L’École Bernoise écrit des articles trop posi- ein Mitglied. Die Realität sei eine ganz ande- tifs », nous dit un membre. Selon lui, la réalité re, schwierige: zu wenig Lehrpersonen, zu serait tout autre, difficile : pas assez de per- belastete Schulleitungen, zu belastete Klas- sonnel enseignant, des directions et des ensei- Für die Berner Schule verant- senlehrpersonen, zu tiefe Löhne, zu grosse gnant·es de classe surchargé·es de travail, wortlich: Klassen. Zu. salaires trop bas, classes trop grandes … Franziska Schwab, Redaktorin, Man kann sich verteidigen: Wir kritisieren, On pourrait avancer que nous critiquons, und Barbara Bissig, Grafikerin. argumentieren, fordern, regen Diskussionen nous argumentons, nous exigeons des amé- an. Oder ja: Man könnte ausschliesslich liorations, nous suscitons des débats. Responsables pour École gegen das Ungenügende, Überfordernde, Mais nous pourrions aussi nous contenter bernoise: Zugemutete anschreiben. Mit dem Zwei- d’évoquer les insuffisances, les surcharges, les Franziska Schwab, rédactrice, händer. Zack! exigences excessives. et Barbara Bissig, graphiste. Doch wozu? Lösen wir Probleme, wenn wir Mais à quoi bon ? Est-ce en cherchant des Schuldige suchen? Oder jammern? Geht es coupables que nous résoudrons les pro- nicht auch darum, aufzuzeigen, wie es funk- blèmes ? En nous lamentant ? Ne s’agit-il pas tionieren kann? Wir Erwachsenen sind doch aussi de montrer comment les choses pour- diejenigen, die den Kindern vorleben, dass raient fonctionner ? Notre rôle, en tant es sich zu leben lohnt. qu’adultes, n’est-il pas d’apprendre aux Zirkus machen mit SchülerInnen, gerade enfants que la vie vaut la peine d’être vécue ? jetzt. Und viele lernen Wesentliches; die Faire du cirque avec les élèves. Ouvrir les Schulen öffnen und den PolitikerInnen zei- écoles et montrer aux personnalités politiques gen, was Lehrpersonen leisten, was es dafür le travail accompli par les enseignant·es, et braucht; diskutieren, ob neue Schulstruktu- tout ce qu’il faut pour parvenir à ce résultat. ren – etwa Ganztagesschulen – die pädago- Parler de nouvelles structures scolaires telles gischen Aufgaben erleichtern könnten; que les école à horaire continu qui pourraient fragen, wann Schule positive Spuren faciliter les tâches pédagogiques. Demander hinterlässt; den Digi-Zug im Kindergarten ce qu’il faut pour qu’une école laisse des traces Es genügt nicht, fliegen zu wollen, man muss auch die Landung mit einplanen. Und: GleitschirmpilotInnen können nicht fahren lassen … Darüber berichtet die positives. Tenir compte du numérique dans les nur auf die eigene Leistung vertrauen, auch das Wetter und die Thermik müssen passen. Beides gilt im übertragenen Sinn Berner Schule. Auch. écoles enfantines … C’est de tout cela que auch für den Unterricht am Boden. Für gute Rahmenbedingungen setzt sich parle l’École Bernoise. Bildung Bern selbstverständlich engagiert Formation Berne se mobilise pour créer de ein. Schreiben stützt dieses Engagement, bonnes conditions-cadres. Nous trouvons des reicht alleine aber nicht. Lösungen finden solutions grâce à nos relations, aux entretiens, Berner Schule / École bernoise Redaktion / Rédaction Abonnemente Nichtmitglieder / Ausgabe vom 26. Oktober 2021/ Franziska Schwab, 031 326 47 45 wir über Beziehungen, Verhandlungen, aux négociations, aux associations. Nous de- Abonnements non-membres Édition du 26 octobre 2021 Fr. 37.– / Jahr inkl. MWSt. / Bündnisse. Auch über Umwege. Wie Thomas vons parfois emprunter des détours. Comme Gestaltung / Conception grafique fr. 37.– / an TVA incl. 153. Jahrgang / 153e année Barbara Bissig, 031 326 47 58 Alva Edison: «Ich bin nicht gescheitert – ich Thomas Alva Edison qui a dit : « Je n’ai pas Aufgrund einer Leistungsvereinbarung ISSN 1661-2582 mit der Vereinigung der Studierenden habe 10 000 Wege entdeckt, die nicht funk- échoué. J’ai simplement trouvé 10 000 solu- Erscheint 6-mal pro Jahr / Übersetzung / Traduction der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch Apparaît 6 fois par année Apostroph Group / Alain Jobé tioniert haben.» tions qui ne fonctionnent pas. » rund 1500 Studierenden zugeschickt. / Grâce à une convention de prestations Und: Gute Lösungen finden wir gemeinsam. Et ce n’est qu’en faisant cause commune que Auflage / Tirage Korrektorat / Relecture avec l’Association des étudiant·es de la 10 346 (WEMF/SW-beglaubigt) / Mara Tiberini / Laura Leupold Stefan Wittwer sagt im Interview auf Seite 5: nous pourrons trouver de bonnes solutions. PHBern (VdS), la revue est également 10 346 (certifié WEMF/ SW) envoyée à quelque 1500 étudiant·es. «Wir wollen gangbare, breit gestützte Wege Elles se trouvent souvent quelque part à Anzeigenmarketing / Herausgeber / Éditeur Marketing publicitaire für die Schulen finden. Diese liegen von den mi-chemin entre les positions extrêmes. Bestellungen und Adressänderungen / Bildung Bern / Formation Berne Stämpfli AG Commandes et changement d’adresse Extrempositionen entfernt, oft irgendwo in Le présent éditorial se termine lui aussi sur Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern Geschäftsstelle Bildung Bern Kontakt / Contact 031 767 83 30 der Mitte.» une note positive, avec une citation de 031 326 47 47 Geschäftsstelle Bildung Bern mediavermarktung@staempfli.com Dieses Editorial endet positiv, mit Marc Marc Aurel : « Il serait stupide de s’énerver Monbijoustrasse 36, Postfach, 3001 Bern Nächste Ausgabe / Prochaine édition 031 326 47 47 Druck / Impression Aurel: «Es wäre dumm, sich über die Welt zu contre le monde. Il ne s’en préoccupe pas. » 14. Dezember 2021 / 14 décembre 2021 info@bildungbern.ch / DZB Druckzentrum Bern AG ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.» information@formationberne.ch Redaktionsschluss / Délai rédactionnel bernerschule@bildungbern.ch Franziska Schwab 22. November 2021, 7 Uhr / www.bildungbern.ch Titelbild / Couverture: Barbara Bissig 22 novembre 2021, 7 h Franziska Schwab
SANDROS CARTOON 4 AK TUELL 5 «Es darf auch mal gestritten werden» Interview: Franziska Schwab Stefan Wittwer nimmt im Interview Stellung zu Forderungen und Herausforde- rungen im Umgang mit Corona. Der Verband sucht machbare Mittelwege für die Schulen und ist dadurch enger zusammengerückt. Als Co-Geschäftsführer von das prioritäre Impfrecht von Lehrper- mie primär mit einem hohen Anteil Bildung Bern hast du täglich mit sonen und Schulleitungen. 10 000 an geimpften Personen überwindet. Corona zu tun. Was findest du Lehrpersonen konnten davon profi- Der Verband empfiehlt seinen Mit- diesbezüglich besonders heraus- tieren. Dann haben wir mitgeholfen, gliedern nun die Impfung – im Be- fordernd? die präventiven Breitentests zu ins- wusstsein, dass sich nie alle werden Das Schwarz-Weiss-Denken, das feh- tallieren. Bildung Bern setzte sich impfen lassen. lende Verständnis füreinander. Nicht konsequent dafür ein, dass die Stra- alle, die sich noch nicht geimpft ha- tegie, die die Gesundheitsdirektion In den Schulen gibt es Geimpfte ben, sind Verschwörungstheoretike- (GSI) fährt, für die Schulen machbar und Ungeimpfte. Welchen Um- rInnen. Nicht alle, die sich gleich am ist, und forderte immer wieder Kor- gang miteinander empfiehlst du? Anfang geimpft haben, sind Panik- rekturen und entlastende Massnah- Einen offenen, ehrlichen, toleranten, macherInnen. Menschen sind zu men für sie ein. Wir haben in zahlrei- respektvollen Umgang. Die Impffra- komplex, als dass sie in solche Schub- chen Medienbeiträgen unsere ge darf nicht zum Tabuthema wer- laden passten. Verständnis füreinan- Haltungen und Anliegen kommuni- den. Es soll darüber diskutiert wer- der erschaffen wir im Austausch mit ziert. Ich kann klar sagen, dass in der den dürfen, im Respekt für die jeweils Andersdenkenden, dabei darf auch Corona-Zeit die Wertschätzung der andere Position. Die persönliche Frei- mal gestritten werden. Bildung Bern Gesellschaft gegenüber den Schulen heit, sich nicht impfen lassen zu wol- ist überzeugt: Eine solche Situation und dem, was sie leisten, gesteigert len, soll es geben. Demgegenüber meistert man nur gemeinsam. Wir werden konnte. steht die gesellschaftliche Verant- wollen gangbare, breit gestützte wortung, die Pandemie als Gemein- Wege für die Schulen finden. Diese Bildung Bern kommuniziert schaft bestmöglich zu bewältigen. liegen von den Extrempositionen regelmässig Haltungen zu einzel- Diese erfordert, dass sich alle an ge- entfernt, oft irgendwo in der Mitte. nen Aspekten von Corona. Wie wisse Regeln halten. Auch ein demo- kommen diese zustande? kratischer Staat muss nicht nur «ge- Zusammen mit anderen Mitarbei- Normalerweise an Leitungskonfe- ben», er darf auch «einfordern». terInnen der Geschäftsstelle hast renz-Sitzungen. In diesem Gremium du von Anfang an Lehrpersonen ist je ein Mitglied jeder Region und Eine Lehrperson fragt: Bin ich und Schulleitungen zu Fragen Fraktion von Bildung Bern vertreten. unsolidarisch, wenn ich mich rund um Corona angehört und Wenn es schneller gehen musste, im nicht impfen lasse, mich dann beraten. Wo konnte und kann Rahmen von Geschäftsleitungs- aber im Falle einer Ansteckung Bildung Bern vor allem unter- sitzungen und auf der Basis von Um- oder Quarantäneverordnung stützen? fragen bei unseren Regionen, Frak- durch eine geimpfte KollegIn ver- Der Verband ist seit Beginn der Pan- tionen und teils bei allen Mitgliedern. treten lassen muss? demie ein Bindeglied zwischen Schu- Der schnelle und hohe Rücklauf freu- Nein. Jemand, der einen sehr unge- len und Direktionen. Unsere beiden te und bestätigte uns sehr. sunden Lebensstil pflegt, fällt wo- Berater konnten mehr als tausend möglich wegen eines schlechten Beratungsanfragen zu individuellen Bildung Bern hatte keine Immunsystems auch häufiger aus. Corona-Anliegen bearbeiten und klä- Impfempfehlung formuliert. Solche Fragen diskutiert im Moment ren. In der ersten Pandemiephase Warum nicht? auch die Ethikkommission. Schon setzten wir uns stark für funktionie- Wir setzten den Fokus auf die priori- Theodor W. Adorno hat gesagt, in rende Schutzkonzepte ein. Als die täre Impfmöglichkeit: Wer sich stär- einer Demokratie gehe es darum, Fallzahlen stiegen, setzten wir uns für ker schützen will, erhält die Möglich- ohne Angst verschieden sein zu kön- Masken ab der 5. Klasse ein, um den keit. Die Situation hat sich geändert nen. Dass der Staat Anreize schafft Präsenzunterricht aufrechtzuerhal- und Gesundheitsfachleute sind heu- und steuert, ist aber legitim und ten. Später engagierten wir uns für te der Meinung, dass man die Pande- wichtig.
AK TUELL 6 7 dienstbar.ch Praxis für Persönlichkeitsentwicklung Wieso hat der Berufsverband sätzlichen Stress aus. Im Rückblick Synthèse Personzentrierte Beratung und Weiterbildung nicht wieder Breitentests gefor- hat der Kanton Bern Verschiedenes Stefan Wittwer, codirecteur de Forma- dert? gut gemacht. Er ist für den Schutz der tion Berne, exprime son point de vue urs.buchser@dienstbar.ch / 079 465 75 60 Beim freiwilligen Breitentesten hat- Lehrpersonen eingestanden, hat sur différents aspects de cette crise et ten kantonsweit rund 50 Prozent der unsere Anliegen und Forderungen parle tout particulièrement de l’enga- SchülerInnen nicht mitgemacht. Es ernst genommen. Er hat auch gewis- gement de l’association. war so zu wenig wirkungsvoll. Neue se Korrekturen vorgenommen, wenn Il évoque tout d’abord le travail très Erkenntnisse zeigten neue Lösungen etwas nicht gut aufgegleist worden important d’écoute et de conseil délivré auf. Für mehr Stabilität und Ruhe in war. aux membres, où il s’agit d’essayer de den Schulen ist ein funktionierendes Die Bewältigung einer so grossen faire comprendre la position de l’asso- Ausbruchstesten aktuell der bessere Weg, auch besser als Quarantäne- Krise muss national und innerhalb des Kantons gut koordiniert werden. ciation. Il retrace ensuite la participation active Jetzt massnahmen. Deren Abschaffung ist Zusammenarbeit ist möglich. Das de Formation Berne dans le processus Ticke richtig. zeigte das Projekt «Together we test», de réflexion mené au niveau cantonal kauf ts In Italien gilt Zertifikatspflicht für in dem Direktionen und Verbände zusammengearbeitet haben und à propos des mesures à prendre concernant les écoles. Stefan Wittwer en! Lehrpersonen. Müssen Lehrperso- ihre Perspektiven und Fragen ein- souligne le fait que Formation Berne nen in der Schweiz dies eben- bringen konnten. Tragfähige Lösun- s’est toujours positionnée afin que les falls befürchten? Wie würde sich gen findet man immer gemeinsam. écoles puissent continuer à dispenser Bildung Bern positionieren? l’enseignement sans être pour autant Arbeitgeber können das Zertifikat Dein Corona-Schlusswort? surchargées par les mesures de crise. schon jetzt verlangen. Für ausser- Durch und mit Corona haben sich L’association s’est par exemple mon- schulische Ausflüge und Lager ist es Teile der Gesellschaft auseinander- trée favorable à l’introduction des tests auch notwendig. Wichtig ist, dass die gelebt. Im Verband sind wir eher zu- ponctuels en transmettant très rapide- Lehrpersonen kostenlos zum Zerti- sammengerückt. Gerade durch die ment aux autorités les erreurs à corri- fikat kommen, auch wenn sie sich vielen Beratungen und die Umfra- ger. testen lassen. gen. Auf der Geschäftsstelle haben À la question de savoir pourquoi For- wir die Basis stark gespürt und erlebt. mation Berne ne revendique pas l’obli- Was sollte unser Kanton beim Be- wältigen einer nächsten Krise bes- gation de vaccination pour le person- nel enseignant, Stefan Wittwer répond Bildung ist Entwicklung. ser oder wieder gleich machen? que l’association préfère recomman- Vom 22. bis 24. November 2021 treffen sich die Akteurinnen und Akteure der Schweizer Bildungswelt live vor Ort und neu auch digital Es sind Fehler passiert, etwa auf Kom- der la vaccination en comptant par an der Swissdidac Bern. Seien Sie aktiv mit dabei an der relevantesten Bildungsfachmesse und der umfassendsten Wissens-, Netzwerk- und Dialogplattform der Schweiz. In der Start-up-Zone präsentieren junge Unternehmen ihre neusten Trends und munikationsebene. Vor den Herbst- ailleurs sur le dialogue, la tolérance et spannende Innovationen zum Thema Bildung. Lassen Sie sich inspirieren – live und digital. ferien ist bei der Einführung des Aus- la responsabilité de chacun·e. bruchstestens vieles falsch gelaufen. Au final, Stefan Wittwer constate l’im- Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Veranstalterin Die Schulen wurden zu stark belastet. portance de la collaboration à tous Die Informationen kamen zu spät. niveaux et notamment entre les Das löste in den Schulen unnötig zu- membres et l’association.
SCHULBESUCH 8 SCHULBESUCH 9 Überfachliche Kompetenzen am Vertikaltuch Verena Zürcher, Klassenlehrperson Mittelstufe an Von Verena Zürcher der Schule Schüpbach, Autorin des Buches «Bildung beginnt in der Natur». In den letzten beiden Jahren wurden Schulkinder nicht verwöhnt mit Anlässen, Website zum Zirkusprojekt Luna an der Schule Schüpbach (von SchülerInnen erstellt): die ausserhalb des Klassenzimmers stattfanden. Und Grossanlässe wurden www.schuepbacher.ch abgesagt oder mehrmals verschoben. So wie das Zirkusprojekt Luna in Website Circus Luna: Schüpbach. Beim dritten Anlauf aber klappte es. Und das war sehr gut so. www.circusluna.ch Bilder: Jakob Tellenbach (9. Klasse), Verena Zürcher Das gute Dutzend ZirkuspädagogIn- sammlungen zu tun hatte. Wechsel wollte man aber vermeiden; zurecht, musste coronakonform vorbereitet Einander helfen, bestärken und bügeln und verzeihen, kleine Frustra- nen, das im Auftrag des Circus Luna im Kollegium und die Integration wie sich nur zwei Tage nach dem werden, entsprechend präzis und zu- akzeptieren tionen aushalten, anderen den Vor- durch die Gegend tingelt und Schul- eines geschlossenen Aussenschul- Schüpbacher Luna-Projekt und den verlässig musste das Ticketing samt Und dann hiess es eine Woche lang tritt lassen und selber einen Schritt kinder gekonnt in die bunte Welt des hauses liessen das Projekt weiter auf neuen 3G-Massnahmen zeigte. Registration aller Gäste aufgegleist eine coole Nummer zusammenstel- zurück machen, genau arbeiten, Zirkus entführt, blickt ebenso wie der langen Bank ruhen. Aber Anfang werden. Aber das Wichtigste war, aus len und üben, üben, üben. Nach dem pünktlich, konzentriert und zuver- Schulleitungen und Klassenlehrper- September, kaum waren die etwas Altersdurchmischung und einer schier endlosen Fülle an Mög- verregneten Sommer spielte sogar lässig sein, hinter dem Vorhang still sonen auf turbulente Zeiten zurück: mehr als 60 Kinder, welche in Schüp- helfende Eltern lichkeiten, welche der Zirkus bietet, das Wetter mit: Fast während der warten, keinen Einsatz verpassen Hier eine Absage, dort ein Rückzie- bach den Kindergarten, die Unter-, Bereits vor Ankunft der Zirkuspäda- neun Ateliers auszuwählen und diese ganzen Woche entstand im und um und gemeinsam für ein grosses Gan- her, andernorts eine abgespeckte Mittel- oder Oberstufe besuchen, ins gogInnen und vor Aufbau des Zeltes an verantwortliche Lehrpersonen zu das Schulhaus bei Sonnenschein ein zes einstehen. Ein Praktikant, der Variante oder nur Trainings ohne Auf- neue Schuljahr gestartet, war es end- gab es jede Menge zu tun, schliess- delegieren. Die Kinder erhielten die fröhliches Miteinander. Und anstelle zum Glück im 1. Quartal zusammen führung vor Publikum. Corona hat lich soweit: Bibi und Finn, zwei Zir- lich sollte der Zirkus auch den Ortsteil Möglichkeit, im Zuge eines Auswahl- von kopflastigen Fächern rückten die mit vier weiteren Studierenden in seine Spuren überall hinterlassen. kuspädagogInnen, schlugen in Schüpbach wieder einmal zusam- verfahrens, in einem Wunschatelier nach Lehrplan 21 so wichtigen über- Schüpbach im Einsatz war, sagte es Schüpbach wortwörtlich ihre Zelte menführen. Eine kleine Festwirt- zu landen: Wilde Tiere samt Domp- fachlichen Kompetenzen in den Vor- so: «In meiner ganzen Ausbildung, Wagnis 1. Quartal auf und begleiteten die Kinder in al- schaft, zahlreiche helfende Eltern teusen, Leiterakrobatik, Vertikaltuch, dergrund. Gerade diese vermochten die bald zu Ende sein wird, habe ich Bereits vor langer Zeit packte auch tersdurchmischten Ateliers durch (Kostüme waschen und flicken, Park- Clowns, Zauberei, Jonglieren, Fakire, das Publikum der gelungenen, mehr- nicht so viel gelernt wie in dieser sehr das Kollegium des Schulhauses eine unvergessliche Woche. Das war plätze anweisen, Festwirtschaft und Trampolin und Moderation/Backof- heitlich ausverkauften Vorführungen intensiven Schüpbach-Zeit.» Schüpbach, das zu den Schulen Sig- insofern kein einfaches Unterfangen, Grill betreuen, Zeltaufbau stemmen fice hiessen die Gruppen, und sie zu begeistern – neben der Geschick- nau gehört, das Projekt Luna an. Und als die einzelnen Stufen kaum Zeit und vieles mehr) waren ebenso im wurden altersdurchmischt zusam- lichkeit und Poesie natürlich: Kleine scheiterte, weil die Pandemie alles gehabt hatten, sich als Klasse neu zu Konzept eingeplant wie drei Auffüh- mengestellt. und Grosse im Einklang, einander verhinderte, was mit Menschenan- finden. Ein Schieben ins 2. Quartal rungen vor Publikum. Der Anlass helfen, kleine Fehler gegenseitig aus-
BILDUNGSPOLITIK 10 BILDUNGSPOLITIK 11 Offene Schulen für GrossrätInnen Von Anna-Katharina Zenger Am 27. August wurden die GrossrätInnen zum zweiten Mal nach 2019 von der Engagierte Lehrpersonen Regierung präsentierte Vorschlag 10 Punkte für die Bildung: Stärker als die angesprochenen Pro- eines Lohnsummenwachstums von • ausgebildete Lehrpersonen Bildungsdirektion zum Besuch von ausgewählten Volksschulen in allen Wahl- blemfelder wirkt aber der Eindruck, 1. 2% für das Schul- und das Kantons- • ausgebildete Schulleitungen kreisen eingeladen. 38 von ihnen nutzten die Gelegenheit. An allen Standorten den die GrossrätInnen mit nach Hau- personal lässt sich sehen. Auch wenn • entlastete Klassenlehrpersonen waren Vertretungen von Bildung Bern anwesend. se und hoffentlich auch in die politi- für die Erreichung der Lohnzielkurve • Teamteaching sche Arbeit nehmen. Schulen sind plus 1. 5% notwendig wären, akzep- • Weiterbildung lebhafte Betriebe, Schulen sind Ge- tieren die Personalverbände in An- • Digitalisierung meinschaften der verschiedensten betracht der gesamtgesellschaftli- • Talentförderung Menschen. Schulen haben enge Vor- chen Situation den Vorschlag dieses • Integration Anna-Katharina gaben und nutzen dennoch die Frei- Jahres. • Löhne Zenger, Leiterin heiten. Die Lehrpersonen sind enga- • Klassengrösse Gewerkschaft giert und trotz des hohen Drucks, der Würfelaktion vor dem Rathaus durch Corona noch verstärkt wird, Drei Viertel des Parlaments haben positiv, humorvoll und freundlich. nicht am Tag der offenen Schulen GrossrätInnen, die schon lange keine teilgenommen oder teilnehmen kön- Schule mehr besucht hatten, waren nen. Um alle GrossrätInnen mit unse- beeindruckt und erstaunt, wie Schu- ren Anliegen zu erreichen, haben wir le heute gelebt wird. Zu hoffen ist, ihnen am 14. September beim Ein- dass sie dieses gewonnene Bild nach treffen ein kleines Geschenk in Form aussen und in die Politik tragen. eines Würfels überreicht, zusammen mit einer Karte zu unseren Anliegen. Fazit der Vertretungen Dank dem Einbezug von Bildung Die Sensibilisierung der GrossrätIn- Bern in den Tag der offenen Schulen nen ist gelungen – wir bauen darauf für GrossrätInnen konnten wir vieler- in unserer weiteren politischen Ar- orts die Gelegenheit nutzen und auf beit. wichtige Themen, auf die Probleme, die Belastung, die Situation in der Volksschule hinweisen. Der direkte Austausch zwischen PolitikerInnen, SchulinspektorInnen, Schulleitun- Bild: Barbara Bissig gen, Lehrpersonen und den Vertre- terInnen des Berufsverbandes war gewinnbringend und vertrauensbil- Synthèse dend. In einer guten Stimmung lässt Écoles ouvertes aux député·es es sich einfacher und niederschwel- 38 député·es du Grand Conseil (sur groupes ou lors de la réunion prévue en liger über schwierige Themen spre- 160) ont répondu à l’invitation de l’INC plenum en fin de matinée, les représen- Bildungsqualität ist Die Schulen Progymatte Thun, Ober- Der Schuh drückt nung. Die hohe Belastung von Schul- chen, als wenn die Parteipolitik im le 27 août dernier. Il s’agissait de la deu- tant·es de Formation Berne ont par kein Würfelspiel. Vor dorf Wimmis, Neumatt Belp, Spital- Die GrossrätInnen erhielten ein gutes leitungen und Kollegien als Folge Rahmen der Parlamentsdebatte do- xième édition de ce genre qui permet exemple pu sensibiliser les politi- dem Rathaus erhiel- acker/Breitenrain Bern, Murzelen In- Bild von der Realität einer Schule in wurde offensichtlich. miniert. la rencontre des représentant·es de la cien·nes sur les thématiques de la pé- ten GrossrätInnen nerberg, Untere Emme Utzenstorf, ihrem Wahlkreis. Die offene Form der Der Mangel an HeilpädagogInnen politique, de l’école et de Formation nurie et des lourdes conséquences vé- «Qualitätswürfel» Oberstufenzentrum Langenthal, Besuche bewährte sich und liess und damit die Herausforderungen Wie weiter? Berne au sein d’une école choisie par cues, du manque d’enseignant·es von Bildung Bern. Schule Schüpfen und die École de la Raum, um über die Anliegen der der Integration, die grossen Klassen, Beim «Schön haben wir darüber ge- arrondissement. Après Sonceboz en spécialisé·es ou encore de la surcharge Pritanière Tramelan öffneten Schul- Schulen zu sprechen. Es sind dies ungenügende Räumlichkeiten wa- sprochen» darf es nicht bleiben. 2019, c’était le tour de l’EP Tramelan de travail pour les maître·sses de classe. haus- und Klassenzimmertüren für auch die wichtigen gewerkschaftli- ren vielerorts ebenfalls Thema. Und Auch wenn vor Ort eine gewisse Ei- pour la partie francophone. À noter qu’en terme de sensibilisation, die KantonsparlamentarierInnen. Die chen und pädagogischen Themen auch die Belastung von Klassenlehr- nigkeit über die anspruchsvolle Situ- Ces visites d’écoles représentent non Formation Berne a organisé une action BKD hatte im Vorfeld in jedem Wahl- des Verbandes. personen. Im lebhaften Schulalltag ation in den Volksschulen vorhanden seulement l’occasion de montrer la ré- devant l’Hôtel du gouvernement lors kreis Schulen für den Austausch mit Der Lehrpersonenmangel kam in al- wurde klar, dass Lehrpersonen in war, so sind wir uns bewusst, dass alité du terrain aux député·es – ces de la dernière session pour interpeler ihnen angefragt. Bildung Bern be- len Schulen zur Sprache. Ein Ausfall dieser Funktion eine wichtige Schar- Verbesserungen oft an den fehlen- derniers ont notamment pu constater les député·es, et plus particulièrement grüsst diesen Austausch sehr und von Lehrpersonen kann kaum oder nierstelle innehaben. Sie sind Päda- den Finanzen scheitern. Immerhin l’engagement des enseignant·es mal- celles et ceux qui n’ont pas assisté à la konnte an jedem Standort vertreten nur mit Glück aufgefangen werden. gogInnen, KoordinatorInnen, Orga- sieht der Voranschlag 2022 des Kan- gré cette période difficile – mais aussi matinée susmentionnée, sur les 10 élé- sein. Dafür bedanken wir uns bei der Feuerwehrübungen sind für die nisatorInnen, «Chumm mer z’Hiuf» tons keine Sparmassnahmen bei den de leur parler des dossiers sensibles ments clés visant à conserver une école Bildungsdirektion. Schulleitungen an der Tagesord- und Herz und Seele einer Klasse. Schulen vor. Und auch der von der actuels. Ainsi, que ce soit en petits de qualité.
BILDUNGSPOLITIK 12 BILDUNGSPOLITIK 13 Ganztagesschule in Entwicklung Das Forschungsprojekt «Erfahrung Ganz- Link zum Bericht: tagesschule» ist im Forschungsschwer- www.phbern.ch / forschung / projekte / erfah- punktprogramm «Governance im System rung-ganztagesschule Von Michelle Jutzi, Thomas Wicki und Ueli Hostettler Schule» der PHBern angesiedelt und wird von Prof. Dr. Ueli Hostettler, Dr. Michelle Quellen: Jutzi, Thomas Wicki und Barbara Stampfli Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Die Eröffnung von Ganztagesschulen ist ein wichtiges bildungspolitisches bearbeitet. Die erste Phase des Projekts Bern. Tagesschulen im Kanton Bern. wurde 2020 abgeschlossen. In der zweiten Zahlen und Fakten. Verfügbar unter: Thema. Forschende der PHBern zeigen Chancen und Herausforderungen auf. Phase (2020–2022) untersucht das Team die www.erz.be.ch Entwicklung an drei neuen GTS-Standorten Stadt Bern (2016). Bildungsstrategie der in der Stadt Bern. Stadt Bern. Verfügbar unter: www.bern.ch. Laut Bundesamt für Statistik nehmen Aus Gesprächen mit den Mitarbei- geboten werden. Um Ortswechsel rund 30 % der vier- bis zwölfjährigen tenden und Leitungspersonen sowie und damit verbundene Belastungs- SchülerInnen in der Schweiz an un- Beobachtungen lassen sich aus dem situationen zu vermeiden, verbrin- terschiedlichen Formen von ausser- Forschungsprojekt «Erfahrung Ganz- gen Ganztagesschulklassen ihren Tag schulischer Bildung und Betreuung tagesschule» der PHBern unterschie- möglichst in denselben Räumlich- teil. Konkret wurden im Kanton Bern de im Alltag von Tagesschulen und keiten. im Schuljahr 2018/2019 rund 6 Mil- Ganztagesschulen feststellen. Tages- Die pädagogische Idee von Ganzta- lionen Betreuungsstunden in sol- schulen stellen ein freiwilliges Ange- geschulen entstand bereits Ende des chen Institutionen geleistet. In der bot bereit und die Eltern und Kinder 19. Jahrhunderts in den Anfängen den Kindern verbunden. Diese Wech- ausgelotet werden. Dies erfordert weisen? Ebenso stellt sich die Frage, Tendenz nehmen die Betreuungs- wählen aus, an welchen Modulen die der Reformpädagogik. Für sie waren sel und die langen Arbeitszeiten sind eine hohe Rollenflexibilität der Mit- wer in Ganztagesschulen arbeiten stunden deutlich stärker zu als die Kinder teilnehmen. Die kantonale Ideale wie eine ganzheitliche Bil- für alle Mitarbeitenden streng. Die arbeitenden und ein breites Wissen möchte und welche Aus- und Weiter- Anzahl betreuter SchülerInnen. Dies Statistik und ein Blick in die Praxis des dung, Verknüpfung von Unterricht, Betreuungspersonen sind insbeson- mit Blick auf schulpädagogische bildungsangebote diese Mitarbei- weist darauf hin, dass die betreuten Betreuungsalltags zeigen, dass ins- Erholung, Kunst und sportlichen Ak- dere während den Betreuungszeiten wie auch freizeit- oder soziallpäda- tenden benötigen. Kinder auch in Zukunft immer mehr besondere die Mittagsmodule stark tivitäten wichtig und diese wurden sehr engagiert, leisten wichtige Ko- gogische Bereiche. Insgesamt ist die Entwicklung von Zeit in den Angeboten verbringen. belegt sind. Die unterschiedliche etwa in sogenannten «Landerzie- ordinationsarbeit mit Lehrpersonen • Die Arbeitsgruppen von SchülerIn- Ganztagesschulen ein aktuelles bil- Verschiedene politische Initiati- Auslastung der angebotenen Modu- hungsheimen» umgesetzt. Diese re- und Eltern und gestalten das ab- nen und Mitarbeitenden können dungspolitisches Thema und eine ven, zum Beispiel vom Verein Berner le hat Auswirkungen auf die Grup- formpädagogische Haltung ist bis wechslungsreiche Freizeitangebot. sich im Laufe des Tages flexibel ver- herausfordernde Aufgabe. Die be- Tagesschulen oder der SP, haben sich penzusammensetzung, die Anstel- heute präsent. Die zusätzliche Zeit für die Bezie- ändern, zugleich bleibt die Gesamt- stehenden Standorte in der Stadt mit der Qualitätsentwicklung der lung der Mitarbeitenden und auch hungsgestaltung ist für sie ein Mehr- gruppe über die verschiedenen Bern sind gute Beispiele für die un- ausserschulischen Bildung und Be- auf die benötigte Infrastruktur. Eben- Entwicklung Ganztagesschulen: wert der Ganztagesschule. Klassenstufen und Wochentage terschiedlichen Gestaltungsmög- treuung auseinandergesetzt und so müssen die teilnehmenden Schü- Chancen, Herausforderungen Im Rahmen dieser Entwicklung hinweg konstant. lichkeiten von Mitarbeitenden und prägen den aktuellen bildungspoliti- lerInnen oft Ortswechsel zwischen Die Befunde zeigen, dass Ganztages- lassen sich aus der Forschung folgen- • Damit Unterricht und Betreuung Leitungspersonen. Das Forschungs- schen Diskurs. Seit 2016 ist die Ent- Schule und Betreuung in Kauf neh- schulen die Chancen stabiler Grup- de Aspekte erkennen: «aus einer Hand» entstehen kann, projekt der PHBern wird die Stand- wicklung von Ganztagesschulen in men. Schule und Tagesschule wer- pen und konstanter Beziehungen für • Für die Mittags- und Nachmittags- braucht es gemeinsame pädagogi- orte noch bis zum Sommer 2022 be- der Stadt Bern ein integraler Bestand- den meist pädagogisch und organi- die Kinder nutzen können. Es kehrt betreuung sind zusätzliche Räum- sche Werte und Regeln im Alltag. gleiten. In Zusammenarbeit mit der teil der Bildungsstrategie. Im Schul- satorisch getrennt geführt. Die Ruhe in den Alltag ein, weil immer lichkeiten notwendig. In den be- Ganztagesschulen in der Stadt Bern Stadt Bern sollen die alltäglichen Er- jahr 2018 / 2019 wurde die erste Tagesschule spezialisiert sich auf ein dieselben Kinder und Betreuungs- stehenden Ganztagesschulen gibt befinden sich in der «Pionierphase». fahrungen aus unterschiedlichen Ganztagesschule im Schulhaus Stö- vielseitiges Freizeitangebot, das personen anwesend sind und sich es unterschiedliche Raumnutzungs- Die Befunde zeigen, dass sie auf ihre Perspektiven dokumentiert werden. ckacker / Schwabgut im Schulkreis durch ein Team von Betreuungsper- deren Beziehung festigen kann. Im konzepte, die in jedem Fall eine aus- eigene organisationale Entwick- Für die Lehr- und Betreuungsperso- Bethlehem eröffnet. Seither nahmen sonen (seltener durch Lehrpersonen) beobachteten Tagesablauf wechseln geklügelte Planung der gemeinsa- lung fokussiert sind. Die Zusam- nen aber auch für die Eltern ist es auf das Schuljahr 2020 / 2021 an drei abgedeckt wird. sich Betreuung und Unterricht ab, men Nutzung mit der Schule und menarbeit mit Schule und Tages- sinnvoll, die Ziele und Visionen, die Standorten in der Stadt Bern und Ganztagesschulen zeichnen sich dazwischen gibt es Freispiel und Tagesschule erfordern. schule kann noch ausgebaut mit der Ganztagesschule verbunden einem in Wabern weitere Ganztages- durch konstante Kindergruppen so- Pausen. Damit können die individu- • Der Alltag in der Ganztagesschule werden. sind, weiter zu klären und somit auch schulen ihren Betrieb auf. Vor dem wie Unterrichts- und Betreuungs- ellen Bedürfnisse der SchülerInnen wird als «Miteinander» erlebt. Die zu eruieren, für welche Zielgruppe Hintergrund dieser Entwicklung teams aus. Das ist deshalb möglich, berücksichtigt werden. Ebenso schaf- Mitarbeitenden zeigen viel Engage- Ein Zukunftsmodell? diese neue Schulform besonders ge- stellt sich die Frage, inwiefern Ganz- weil die Betreuungsmittage und fen das gemeinsame Mittagessen ment, Spass und Motivation. Ihnen Auf strategischer Ebene ist es wich- eignet ist. Die bisherige Entwicklung tagesschulen das Angebot der -nachmittage teilweise verpflichtend und Znüni ein Zusammengehörig- fehlt jedoch aktuell die Zeit für die tig, dass als erstes ein Problembe- zeigt, dass die Stadt Bern und die Gemeinde bereichern und den Be- sind. An den Standorten, die im Rah- keitsgefühl und sind fester Bestand- Zusammenarbeit, da aus ihrer Sicht wusstsein geschaffen wird. Worum Bildungs- und Kulturdirektion des treuungsbedürfnissen der Eltern ent- men der Begleitforschung unter- teil des gemeinsamen Alltags. mehr Absprachen während der geht es bei der Entwicklung der Kantons bemüht sind, möglichst sprechen. Diese Fragen standen auch sucht wurden, waren zum Beispiel Für die Lehrpersonen einer Ganzta- Übergangszeiten und bei informel- Ganztagesschule? Welche Bedürfnis- gute Rahmenbedingungen zu schaf- im Zentrum des Forschungsprojekts drei Mittage und Betreuungsnach- gesschule stellt sich die Herausforde- len Austauschsituationen notwen- se der Elternschaft und der Schüler- fen, damit die Ganztagesschule als der PHBern, das Aufschluss darüber mittage für die Kinder des Zyklus 1 rung des Rollenwechsels. Sie sind oft dig sind. Innen im Schulkreis sollen damit ab- «Schule der Zukunft» unabhängig gibt, wie der pädagogische Alltag in verpflichtend. Durch die Konstanz den ganzen Tag anwesend und • Multiprofessionalität und die unter- gedeckt werden? Sind es jene der von den unterschiedlichen Standort- Ganztagesschulen der Stadt Bern ge- der Kindergruppen wird auch der manchmal InhaltsvermittlerInnen, schiedlichen Rollen stellen eine Eltern, die sich ein reformpädagogi- bedingungen gedacht und (weiter-) staltet ist und welche Chancen und Einsatz der Mitarbeitenden besser manchmal FreizeitgestalterInnen. Herausforderung dar. Professionel- sches Schulkonzept wünschen, oder entwickelt werden kann. Herausforderungen für die Beteilig- planbar und es können attraktivere Damit sind auch unterschiedliche le Werthaltungen (Lehrperson / Be- eher jene der Eltern, deren Kinder ten daraus entstehen können. Pensen als in einer Tagesschule an- Haltungen und Rollen gegenüber treuungsperson) müssen zuerst einen hohen Betreuungsbedarf auf-
INTERN 14 INTERN 15 Von Macht und Ohnmacht der Schulleitungen Demokratie ist kein La démocratie n’est pas Von Franziska Schwab Würfelspiel un jeu de dés In den USA ist die Demokratie bald nicht Aux États-Unis, la démocratie est bientôt en FRAKTIONSVERSAMMLUNG SCHULLEITUNGEN Das Buch «Traumberuf mehr funktionsfähig, weil sich zwei politi- passe de ne plus fonctionner, car deux camps Schulleitung» war Thema an der Septemberversammlung. Dass man dem Titel sche Lager unversöhnlich gegenüberste- politiques irréconciliables se font face. En hen. In der Schweiz ist dies zum Glück an- Suisse heureusement, nous n’en sommes pas ein Fragezeichen beifügen könnte, zeigte unter anderem die Diskussion zum ders. Obwohl sich im Zusammenhang mit là, même si la crise sanitaire a creusé de pro- SchulleiterInnenmangel. Corona gerade ziemliche Gräben gebildet fonds fossés. haben. Le quotidien Luzerner Zeitung citait récem- Politikwissenschafter Michael Hermann ment le politologue Michael Hermann. Ce äusserte sich kürzlich gegenüber der dernier voit dans le système politique suisse de Luzerner Zeitung wie folgt: Im politischen nombreux facteurs agissant contre la polari- wortung zu übernehmen, wurde dieser neuen Gruppe müssen wir uns System der Schweiz wirke vieles einer Pola- sation, notamment la présence non pas de festgehalten. «Macht ist das Recht, zu auseinandersetzen. Sie kommt. Ihr risierung entgegen: Es gebe mehrere Par- deux, mais de plusieurs partis, le dialogue in- entscheiden», sagte Daniel Wildha- Umgang mit den Kindern wird an- teien, nicht nur zwei; in einer direkten De- hérent à la démocratie directe, ou encore la ber. «Entscheidungen entlasten und ders sein», ist sie überzeugt. mokratie müsse man miteinander reden; nécessité pour le Conseil fédéral de trouver un unterstützen», ergänzte Daniela Der Präsident beleuchtete im Jah- der Bundesrat müsse stets einen Konsens consensus. Le système éducatif agirait lui aussi Schädeli. Die Versammlung war sich resbericht relevante Themen von finden. Auch das Bildungssystem wirke der contre la polarisation grâce à la forte place de einig, dass Schulleitungen zurzeit be- Corona bis IPB für Schulleitungen. Er Polarisierung entgegen: die starke Berufs- l’apprentissage, aux nombreux parcours pro- treffend Stellenbesetzungen auch betonte die Wichtigkeit der qualita- lehre, die vielen Berufswege, die sehr gute fessionnels, à la grande qualité de la forma- Ohnmacht erleben. Ausgebildete tiven Erhebung der Stellenbesetzun- höhere Bildung nach der Berufslehre. tion supérieure après l’apprentissage. « Chez Lehrpersonen fehlen überall. Der gen, die nötiges Steuerungswissen Hermann: «Bei uns kann der Büezer eine nous, le travailleur peut faire des études supé- Handlungsspielraum wird kleiner. liefere. höhere Ausbildung machen und mehr ver- rieures et gagner davantage que bon nombre Man greift zu Notlösungen. Bildungs- Schulinspektor Christoph Schenk dienen als viele Akademiker.» d’universitaires. », affirme Hermann. qualität steht zuoberst auf der Priori- verabschiedete das langjährige Frak- Sie als Lehrperson, Schulleitung, Fachper- Enseignant·es, directeurs/trices, spécialist·es tätenliste des Berufsverbands. Sie tionsmitglied Bruno Rupp, strich ihm son im Bildungsbereich tragen viel dazu de l'éducation, vous toutes et tous contribuez bedingt genügend professionell aus- den Honig nicht ums Maul, sondern bei, dass unsere Demokratie funktioniert. largement au fonctionnement de notre démo- gebildete Lehrpersonen und Schul- schenkte ihn ihm für seinen jahrelan- In Ihrer täglichen Arbeit bereiten Sie die cratie. Vous y travaillez chaque jour avec vos leitungen. Dafür setzt sich Bildung gen, loyalen und verlässlichen Ein- Lernenden darauf vor, wirkungsvoller Teil apprenti·es en les préparant à devenir les Bern ein. satz für die Bildung. dieses Staats zu werden. Ihr Beruf enthält rouages de l’État. Votre profession possède Eigentlich ist der Titel des Buchs Bevor beim Apéro weiter disku- eine Sinnhaftigkeit, die ihresgleichen une finalité sans égale. von Daniela Schädeli falsch. Denn: Konflikte gehören dazu tiert und vernetzt wurde, formulierte sucht. Pour l’important travail que vous accomplis- SchulleiterIn ist kein eidgenössisch Weiter diskutierten die Schulleitun- Daniel Wildhaber sein Fazit: «Im ge- Für Ihre wichtige Arbeit haben Sie Wert- sez, vous méritez d’être tenu·es en estime, une anerkannter Beruf. Könnte es aber gen über Konfliktlösung. Für Daniela sunden Idealfall pendeln wir Schul- schätzung verdient. Seit Corona ist diese estime qui s’est d’ailleurs largement accrue werden. Eine hochkomplexe, an- Schädeli ist klar: «Ich hole bei Konflik- leitungen mit unseren Kollegien auch massiv gestiegen. depuis la crise sanitaire. spruchsvolle Tätigkeit ist es jedenfalls ten schneller Hilfe als früher. Konflik- zwischen den Phasen der produkti- Dafür, dass Sie sie auch im Zusammenhang Formation Berne s’engage pour que cette es- bereits. te werden bei uns in Teamgesprä- ven Energie und der angenehmen mit den Rahmenbedingungen spüren, time se reflète dans les conditions générales «Ermuntern, ermöglichen, er- chen benannt. Sie müssen nicht Trägheit hin und her. Auf aktive Zei- setzt sich Bildung Bern ein. Auch in diesem de travail. Aussi dans ce trimestre. Notamment mächtigen», fasste Fraktionspräsi- totgeschwiegen werden. Wir gehen ten müssen Zeiten der Entschleuni- Quartal. Unter anderem an zahlreichen à l’occasion de nombreux débats avec les re- dent Daniel Wildhaber, der flott davon aus, dass sie dazugehören.» gung folgen, danach können wieder Gesprächen mit VertreterInnen des Gros- présantant·es du Grand Conseil, du gouverne- durch den Abend führte, die Aufgabe Auch der SchulleiterInnenmangel Energien mobilisiert werden.» sen Rates, der Regierung, der Verwaltung, ment, de l’administration, de la HEP Berne. De der Schulleitung zusammen. Daniela wurde angesprochen. Er akzentuiert Der gesunde Idealfall lässt auf sich der PHBern. Jetzt wieder wirkungsvoller, in nouveau en présentiel, de manière plus effi- Schädelis Buch richtet sich an Einstei- sich. «Diverse Schulleitungsstellen warten, Entschleunigung ist seit Län- Präsenz. Bildungsqualität ist kein Würfel- cace. La qualité de la formation n’est pas un gerInnen. Es ist der Autorin ein An- sind ausgeschrieben. In den Ferien gerem keine in Sicht. Schulleitungen spiel. Lesen Sie auf Seite 10, für welche jeu de dés. Découvrez à la page 10 les causes liegen, dass Schulleitungen nicht mit werdet ihr vielleicht Zeit haben, die sind sehr stark gefordert. Es braucht: Anliegen wir uns engagieren. Engagieren que nous défendons, que nous pouvons dé- falschen Vorstellungen starten. (Das Ausschreibungen zu studieren», sag- Professionelle Ausbildungen und können – dank Ihrer Mitgliedschaft. fendre grâce à votre adhésion. Buch wurde in der Berner Schule te Daniel Wildhaber schmunzelnd zu Entlastung für Personen, die diesen Wir wünschen Ihnen viel Power im neuen Nous vous souhaitons beaucoup d’élan en ce 02/21 vorgestellt.) seinen KollegInnen. anspruchsvollen Beruf, der noch kei- Quartal! nouveau trimestre ! Die Fraktionsversammlung disku- ner ist, ausüben. tierte mit Daniela Schädeli unter an- Ohne pädagogische Ausbil- Übrigens: Die Versammlung war Regula A. Bircher Regula A. Bircher derem über Macht. Und den kon- dung? ein 5G-Anlass: gedankenvoll, ge- Stefan Wittwer Stefan Wittwer struktiven Umgang damit. Macht In der 2. Buchauflage will Daniela scheit, geschätzt, gesellig, gratis. Co-Geschäftsführung Bildung Bern Codirection de Formation Berne könne zwar missbraucht werden, sie Schädeli ein Kapitel ergänzen: Schul- bedeute im guten Fall aber, Verant- leitungen ohne Lehrdiplom. «Mit
INTERN 16 INTERN 17 Die Schule muss bereit sein für die Kinder Förderpreis 2021 der Fraktion Zyklus 2 Von Franziska Schwab Von Richard Schüpbach und Alessandro Mazza Nach einer pandemiebedingten Pause hat die Fraktion Zyklus 2 von Bildung Bern wieder FRAKTIONSVERSAMMLUNG ZYKLUS 1 Prof. Dr. Doris Edelmann, Leiterin einen Förderpreis vergeben. Erhalten hat ihn Thomas Stuber für seine Lehrmittelreihe «Technik und Design». des Instituts für Forschung, Entwicklung und Evaluation der PHBern, sprach über frühkindliche Bildung. Ihre Studien zeigen auf, was auch die OECD bestä- tigt: Die Schule muss sich den Kindern anpassen. Diese Folgerung löste in der Versammlung auch Widerspruch aus. Es gibt Eltern, die wollen ihre Kinder Edelmann plädierte für eine Willkom- garten anlegt.» Genügend Ressour- früher in den Kindergarten schicken, menskultur. Familie sei der wichtigs- cen gehörten zur guten Schule. Aber etwa weil er, im Gegensatz zu den te Bildungsort. Eltern wollten nur das eben auch eine positive Haltung. Kitas, kostenfrei ist. Andere behalten Beste für ihr Kind. Daher solle die Dass diese nicht sehr positiv sei, die Kinder lieber länger daheim, weil Schule alle Eltern wohlwollend ein- zeige vielleicht, «dass wir am Limit sie sich vom späteren Eintritt mehr laden und Bildungskooperationen laufen», erwiderte eine Lehrperson. Bildungserfolg erhoffen. Doris Edel- mit ihnen bilden, ihr Vertrauen ge- Die geforderte Willkommenskul- Bilder: Alessandro Mazza mann fragte an der Fraktionsver- winnen. Dahinter stecke eine Hal- tur machte betroffen: «Gibt es auch sammlung des Zyklus 1: «Wie müsste tung. eine Willkommenskultur für Lehrper- der Kindergarten sein, damit nicht Die Antwort der Forschung auf sonen?», fragte eine Teilnehmerin. jedes Jahr eine grosse Lawine von die Frage nach dem guten Kinder- Und ergänzte: «Wo grenzen sich die Aufregung ausgelöst wird?» Ver- garten zusammengefasst: Lehrpersonen in dieser Erziehungs- schiedene Forschungsprojekte zum • Offene Vorstellung von Kindergar- und Bildungskooperation ab?» Thema (siehe auch Berner Schule ten und Schulkind Anliegen der Fraktionsvertreter- 03/21) zeigen auf: Die Schule muss • Anerkennung aller Familienformen Innen sind zum Beispiel folgende: bereit sein für die Kinder und nicht und -stile Teamteaching mit pädagogisch aus- Die Fraktion Zyklus 2 vergibt jedes Jahr einen des Lehrmittels. Ganz ohne Werkzeug konn- Übergabe des Förderpreises: umgekehrt. Entscheidend ist für • Flexibler Eintritt und Angewöh- gebildeten Lehrpersonen. Genügend Förderpreis an ein Projekt, das sich einerseits te aber der Preis in einem Fachraum für Ge- Richard Schüpbach, Thomas Stuber Doris Edelmann, dass der Bildungs- nungsphase ressourcierte Mentorate. Studieren- durch seine Dauerhaftigkeit, andererseits stalten natürlich nicht empfangen werden. (Herausgeber Lehrmittelreihe «Tech- und Entwicklungsprozess des Kindes • Vorschulische Förderung de, die drei Monate lang ein Assis- durch einen hohen Erlebniswert und die pä- Er wurde in einer gut verklebten PET-Flasche nik und Design»), Beatrice Müller im Zentrum steht. Klar ist für sie auch, • Auffangszeit und geeignete Räum- tenzpraktikum ohne Aufträge der PH dagogische, inhaltliche und organisatorische überreicht, verbunden mit der Aufgabe, den Thöni (von links). dass jüngere Kinder mehr individuel- lichkeiten absolvieren können. Unkomplizierte, Konzeption auszeichnet. Die Fraktionskonfe- Prototypen des mitgeschenkten «PET-Fla- le Betreuung und Unterstützung • Bildungsort der Familie mitdenken niederschwellige Möglichkeiten, nö- renz Zyklus 2 hat für die diesjährige Anerken- schen-Schneiders» zu benutzen und weiter- Bild links: Thomas Stuber benutzt brauchen. • Verhältnis Bildungsstufen klären tige Ressourcen zu erhalten. Eine nung Thomas Stuber ausgewählt. zuentwickeln. Der Prototyp wurde in Anleh- den Prototypen des PET-Flaschen- In ihren Studien sind bei der Be- (Kita / Kindergarten / Primarstufe) weitere Idee: Mehr Zivis in die Schule, nung an die Achsmontage aus der Do-it- Schneiders. fragung von Lehrpersonen zwei • Bildungspolitische und gesell- die im besten Fall später die Ausbil- Um dem Anlass das nötige Ambiente zu ver- Werkstatt, die ebenfalls Thomas Stuber leitet, Typen aufgefallen: Der erste Typ schaftliche Verantwortung (finan- dung zur Lehrperson machen. leihen, fand die Preisverleihung am 10. Sep- ausgearbeitet (www.do-it-werkstatt.ch). Mit habe noch das Programm von früher zielle Ressourcen) Dass es auch kostenlose kreative tember 2021 in einem Fachraum Gestalten verschiedenen Hölzern kann man die Flasche im Kopf. Der zweite wolle sich anpas- • Aus- und Weiterbildung der Lehr- Lösungen gibt, wie mit den Heraus- statt. Die neue Lehrmittelreihe «Technik und einklemmen und einen geraden Schnitt wa- sen an die Bedürfnisse der jüngeren personen. forderungen umgegangen werden Design» ist eine aktuelle, auf den Lehrplan 21 gen. Da PET-Flaschen gemäss Lehrmittel im- Kinder. kann, wurde anerkannt. «Lehrperso- bezogene Hilfe für den Unterricht auf allen mer leichter werden, ist die Herausforderung, Praxis ist anders nen sollen aber nicht dauernd Gratis- drei Zyklen im Fach Textiles und Technisches diesen Prototypen zu verbessern, gegeben. Stress vermeiden Die Ergebnisse der Studien leuchte- arbeit leisten müssen. Das ist nicht in Gestalten. Besonders gefallen die Fotos, die Die Referentin zeigte Auswirkungen ten den Lehrpersonen des Zyklus 1 Ordnung», so ein Mitglied. erprobten Arbeiten und Pläne. Das Lehrmit- Die Mitglieder der Fraktionskonferenz nutz- von Stress bei Kindern auf. «Ein ge- ein, im Sinn von «Forschung tönt gut, Fraktionspräsidentin Franziska tel ist so gestaltet, dass SchülerInnen oder ten den Anlass, um eine weitere Idee aus dem stresstes Hirn stellt ab. Sogar das ge- Praxis ist aber anders». Die Frage Bühler führte zügig und kompetent Lehrpersonen mehr oder weniger eintau- Preisträger herauszukitzeln. netische Material kann sich verän- nach den Ressourcen wurde gestellt. durch die weiteren Traktanden der chen können. Ausserdem stehen online Lern- dern, wenn man ständig unter Stress «Der Zyklus 1 kämpft seit Jahren für Versammlung der grössten und sehr hilfen und -videos sowie ein Ideenkatalog für steht», führte sie aus. Gute neurolo- ein besseres Betreuungsverhältnis aktiven Fraktion von Bildung Bern. den Unterricht zur Verfügung (www.tud.ch). gische Informationen dazu gibt das und Teamteaching, zum Beispiel. Portal developingchild.harvard.edu. Wann gibt es diese Ressourcen?», so Thomas Stuber erhielt als Herausgeber des Also gehe es darum, ein Umfeld zu eine Lehrperson. Doris Edelmann Lehrmittels «Technik und Design» die Urkun- schaffen, in dem die Kinder sich sagte: «Es ist ein Skandal, wie man de des diesjährigen Förderpreises in blauem wohlfühlten. den Betreuungsschlüssel im Kinder- Rahmen – stimmig zu den blauen Bänden
INTERN 18 INTERN 19 Pensionierte Lehrpersonen in Bildung Bern begrüsst alle Neumitglieder: der Grimselwelt Bern Syndicat des Enseig- Mittelland-Süd Thun Von Marianne Grossniklaus Andrina Lüthi nantes et Enseignants Michelle Ambühl Janine Matzinger Norbert Oswald francophones de For- Simone Barmettler Marian Zenger Mitte August nahmen 37 Mitglieder der Fraktion Pensionierte von Bildung Bern an der Isabel Schnyder mation Berne (SEfFB) Trösch Exkursion in die Grimselwelt teil und erfuhren Spannendes zu Strom und Staumauer. Jocelyne Neveceral Christine Baumgartner Studienmitgliedschaft Biel-Seeland Justine Latscha Flavio Dal Farra Simone Gerber Hans-Kaspar Egli Stéphanie Poisson Lauranna Luchsinger Sabine Kuhn-Schneider Tilia De Matteis Priska Schmid Passivmitgliedschaft Dominique Moser Juliana Weger Beat Antener Marcel Niederberger Mittelland-Nord Johannes Zbinden Eva Colacurcio Arabella Steck Yara Bürgi Caroline Hofstetter Oberaargau Emmental Sophie Jenzer Manuela Dreier Priska Eggimann Simea Weibel Nicole Stettler Daniela Iseli Milena Patrizia Winkler Franziska Wenger Einladung zur Fraktionsversammlung «Besondere Förderung» Bilder: zvg Liebes Fraktionsmitglied Wir laden dich ganz herzlich zu unserer Fraktionsversammlung ein. zwischen Franzosen und Österreichern im Jahr 1799 das Areal von Toten übersät gewe- Wann/wo sen sein, was dem See seinen Namen gab. Mittwoch, 17. November 2021 Am Nachmittag stand die Führung durch Sprachheilschule Wabern, Eichholzstr. 18, 3084 Wabern, Turnhalle die Baustelle der Kraftwerke Oberhasli AG auf 18 bis ca. 20 Uhr dem Programm. Von 2019 bis 2025 entsteht beim Grimselsee, auf 2000 Meter über Meer, Programm ein neues Jahrhundertbauwerk: Vor der be- 18 Uhr Ankommen, Apéro, Intro stehenden Staumauer Spitallamm wird als 18.30 Uhr Visualisierungen Ersatz eine neue Staumauer gebaut. Ei- 19 Uhr Reflexion – Pädagogik trifft Kunst nige Zahlen: Höhe 113 Meter, Kronenlänge 19.30 Uhr Versammlung, Verabschiedung, Finale 212 Meter, 220 000 m3 Beton, Kosten 125 Mil- Bis 2025 wird die Grimsel-Staumauer er- lionen Franken. setzt. Die alte Mauer bleibt jedoch erhalten Durch den Abend begleiten Matthias Winkler (Bild) und Bereits auf der Fahrt von Meiringen nach In zwei Gruppen führte der Rundgang durch und wird später geflutet. Die pensionierten Zlako Perica (Musik) – www.matthiaswinkler.ch Grimsel Passhöhe erhielten die Exkursions- verworrene Stollen auf imposante Aussichts- Lehrpersonen erfuhren von den Führerinnen teilnehmenden vom Chauffeur auf humoris- plattformen und hautnah an die Baustelle Spannendes zum Grimselpass und über den Anmeldung tische Art viele Informationen zur Landschaft heran. Interessante Schautafeln ergänzten Bau der Spitallamm-Staumauer. Marianne bis 31.10. 2021 an martin.haeberlin@bluewin.ch und Geschichte der Passstrasse. Nebel und die Ausführungen der Führerinnen. Grossniklaus und Martin Hagi posieren beim kühle Temperaturen zeigten einmal mehr, Mit vielen Eindrücken und Informationen Wasserscheidenstein (Bild rechts unten). Corona-Informationen wie unberechenbar das Wetter in den Bergen über die Baustelle, aber auch über die Grim- Die Versammlung wird in der Turnhalle mit genügend Abstand sein kann. Am frühen Nachmittag lichtete selwelt und die Wasserkraft kehrten die pen- stattfinden. Es gilt die Zertifikatspflicht (Eingangskontrollen). sich der Nebel und gab den Blick auf den To- sionierten Lehrpersonen zurück nach Hause. tensee und die umliegenden Berge frei. Die Schulpraxis liegt dieser Ausgabe der Berner Schule bei. Martin Hagi gab den Anwesenden einen kur- Weitere Infos: zen Einblick in die Sehenswürdigkeiten und www.grimselstrom.ch/ausbauvorhaben/zu- die interessante Geschichte der Passhöhe. kunft/ersatz-staumauer-spitallamm/ Der Überlieferung nach soll bei den Kämpfen www.grimselpass.com
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