"Blätterwald" Ausgabe 5/2017 - FDP Hombrechtikon
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Praxis für chinesische Medizin Bei diesen Beschwerden kann Ihnen chinesische Medizin helfen: • Nacken-, Rücken- und Gelenkschmerzen • Migräne, Schwindel und Kopfschmerzen • Schlafstörung, Erschöpfung und Depression • Allergien (Ekzeme, Heuschnupfen) • Magen- und Verdauungsbeschwerden • Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden • Folgeschäden von Schlaganfällen Dr. Wei Zhang, TCM Spezialist und Lähmungen Im Zentrum 10, 8634 Hombrechtikon, Tel. 055 266 11 88 • Herz- und Kreislauf-Erkrankungen Dorfplatz 3, 8132 Egg b. Zürich, Tel. 043 277 00 06 • Entwöhnungen (Rauchen, Übergewicht) Bahnhofstrasse 156, 8620 Wetzikon, Tel. 0435426606 • Angst/Panikstörungen, Burn-out info@tcmpraxiszh.ch, www.tcmpraxiszh.ch • Hauterkrankungen (Akne, Neurodermitis, Psoriasis) # # • Rheumatische Erkrankungen GUTSCHEIN • Stärkung des Immunsystems TCM-Beratung mit Probebehandlung • Durchblutungsstörungen für nur CHF 30.– • Stoffwechselstörungen (statt CHF 120.– bis 160.–) • Blasenentzündungen Terminvereinbarung erforderlich HOLZBAU ZIMMEREI DÄMMUNG UMBAU DACHFENSTER IHR HOLZBAU PARTNER Hombrechtikon | 055 244 40 33 | info@wdholzbau.ch | wdholzbau.ch
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Sie halten die Ausgabe Nummer 400 der mitten im Herbst und unsere Wälder färben «Ährenpost» in den Händen – ein Grund, der sich in warme gelb-rötlich-braune Töne. Die uns veranlasste, das Thema «Blätterwald» zu Blätter fallen auf den Boden und bei trocke- wählen. In all diesen Jahren hat sich viel ver- ner Witterung kann man genüsslich durch die ändert – Tageszeitungen haben fusioniert, die Waldwege laufen und dem tanzenden Laub Digitalisierung hat Einzug gehalten und doch zusehen. ist das Gedruckte geblieben. Die «Ährenpost» in der Hand zu halten und zu lesen, was man Der Wald ist Heimat vieler Tiere und gleich- von der Gemeinde kaum oder gar nicht wuss- zeitig Erholungsraum für uns Menschen. te, lässt verschiedene Emotionen aufkom- Dass dies nicht immer in Harmonie verläuft, men. Das Heft offen liegen zu lassen, wo man auch darüber berichten wir. Nimmt aber der gerade mit Lesen aufgehört hat, ist genial. Mensch die nötige Rücksicht, begegnet er Etwas, das eben nur Gedrucktes – der Ge- der Natur mit Respekt, dann sollten auch im schmack von Papier und Druckfarbe inklusi- 21. Jahrhundert alle friedlich und mehrheit- ve – bieten kann. lich ungestört zusammen unsere wunderba- ren Wälder geniessen können. Papier begleitet uns unser ganzes Leben – von der Geburtsurkunde bis zum Toten- Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen schein. Und täglich haben wir mit Papier zu unserer «runden» Ausgabe und hoffen, dass tun. Sei dies eine Zeitung, ein Prospekt, das Sie den Blätterwald – egal in welcher Bedeu- Taschentuch oder die Serviette. Fazit: Nicht tung – farbenfroh und abwechslungsreich ge- nur zum Schreiben, Bedrucken oder etwas niessen können. Anpreisen – Papier hat auch viele andere Fa- cetten. Um aber Papier herstellen zu können, braucht es Holz. Und damit sind wir bei einer Im Namen des Redaktionsteams ganz anderen Sicht auf unser Thema. Wir sind Rösli Konrad-Menzi Auf dem Weg vom Chatzentobelweiher zur Langgass oberhalb der Gamsten. Bild: Andreas Dändliker. Editorial 3
INHALTSVERZEICHNIS Oktoberausgabe 2017 Editorial 3 Vereine, Organisationen, Gewerbe Sponti Car 39 Zur 400. Ausgabe «Ährenpost» 5 Hombi-Skifest und Winterbörse 41 Pro Hombrechtikon 43 Thema «Blätterwald» 7 Pro Senectute 45 Theater Dampf 45 Auf einen Schwarztee mit ... 25 Theatergruppe Niklausbühne 46 Winterhilfe Bezirk Meilen 47 Gemeinde und Schule Verkehrsverein Hombrechtikon 49 Der Gemeinderat informiert 29 Räbeliechtli-Umzug 31 Wettbewerb 49 Hom’Care 31 Senioren im Klassenzimmer 33 Notfallnummern/Impressum 50 Schule Hombrechtikon 35 Jugendmusikschule Hombrechtikon 35 Veranstaltungskalender 36 Gemeindeumgang 37 KOMPETENZZENTRUM FÜR IMMOBILIEN SEIT 1998 anfrage@immohome.ch 044 801 15 15 www.immohome.ch 4 Ährenpost 5/2017
ZUR 400. AUSGABE «ÄHRENPOST» Grusswort des Gemeindepräsidenten Rainer Odermatt Liebe Leserinnen und Leser Sie halten die 400. Ausgabe der «Ährenpost» in der Hand. Zuerst herzlichste Gratulationen unserem vertrauten Dorfblatt zur 400. Herausgabe. Dieser Blätterwald, dem aktuellen Motto die- ser Ausgabe angelehnt, bietet Anreiz für eine Würdigung. Die Gelegenheit wollen wir wahr- nehmen – einen kurzen Augenblick innehal- ten – für einen Rückblick, die Gegenwart zu streifen sowie in die Zukunft zu blicken. Mit dem weitsichtigen Informationskonzept, mit welchem die Einwohnerschaft mit aller- lei kurzweiligen Neuigkeiten regelmässig ver- sorgt wurde und wird, gelingt der «Ährenpost» eine unwiderstehliche Attraktivität, die un- gebrochen anhält. Verschiedene Gemeinde- und Schulpräsidenten/innen, Gemeinderats- Gemeindepräsident mitglieder, Gemeindeschreiber und Bürger/ Rainer Odermatt. innen, der Schreibkunst verbunden, berichte- ten vielseitig über Aktuelles aus Politik, Kultur sportlichen Zwei-Wochen-Rhythmus. Bereits und Dorfleben. Seit dem 1. Januar 2017 liegt in der ersten Ausgabe liess es sich das Redak- die redaktionelle Verantwortung nun bei der tionsteam – mit spritzigem Schalk beflügelt – IEB Medien AG um Rösli Konrad-Menzi und nicht nehmen, auf der letzten Seite eine Prise Patrick Borer. «humorige» Weisheit einzubringen. Liebe Redaktionsmitglieder der Vergangen- Das Zitat aus der ersten Ausgabe: heit und der Gegenwart: Im Namen der Ge- Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den meinde Hombrechtikon, zusammen mit den Irrtum. Dem Zufall sind wir aber schutzlos aus- Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern, ein geliefert, während wir als Planende immerhin die Kompliment und ein herzliches Danke für Ihr Möglichkeit haben, vom grösseren zum kleineren Engagement! Irrtum fortzuschreiten. Ein ganz spezieller Dank gebührt dem ehe- Unsere «Ährenpost» nimmt eine richtungs- maligen Gemeindepräsidenten Dr. Markus weisende Funktion ein, sie rapportiert aus Luther, dem Gründervater unserer «Ähren- dem Gemeinderat, beschreibt anstehende post». Projekte und Veränderungen im Dorf, be- richtet über die Schule und die Jugendarbeit, Mit Weitsicht hast du, lieber Markus, das benachrichtigt über unsere Altersbetreu- Fundament für eine volksnahe und moder- ung, informiert über Industrie und Gewerbe, ne kommunale Publikation gelegt. Anlass für orientiert zu Fragen des Natur- und Land- die allererste Herausgabe der «Ährenpost» schaftsschutzes, weist auf die lokalen Vereine am 1. Oktober 1979 gab das Inkrafttreten hin und schafft zu guter Letzt Zwiegespräche. des neuen Planungs- und Baugesetzes. Es war Absicht, seinerzeit die Bevölkerung regel- Die «Ährenpost» teilt uns noch anderes mit, mässig mit einem erläuternden Bericht weit als wir bezwecken. Sie vermittelt uns jenen vor der damals anstehenden Gemeindever- Mehrwert an dörflichen Informationen und sammlung profund zu informieren. Die «Äh- Begebenheiten, die uns meistens erheitern renpost» startete damals mit einer Auflage im und darum mehr als willkommen sind. Zur 400. Ausgabe «Ährenpost» 5
Auszug des Titelblatts der «Ährenpost» Nr. 1, erschienen im Oktober 1979. Mit dem aktuellen Konzept, dem neuen far- Ein Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass sich bigen und frischen Auftreten, ist unsere die medialen Landschaften rasant verän- Dorfzeitung jugendlich blühend unterwegs. dern. Nichtdestotrotz wird auch in Zukunft Unsere Leserschaft ist nicht nur vom neu- das Bedürfnis nach einer lokalen Publikation en Layout begeistert. Vielmehr ziehen die vorhanden sein, welche neben all den bereits spritzig, geistvoll verfassten Reportagen zum erwähnten Informationen einen wichtigen Dorfleben die Hombrechtiker Leserschaft in verbindenden Teil wahrnehmen wird. Kurz, ihren Bann. Zudem widerspiegeln imposante die den Zusammenhalt, den sogenannten Aufnahmen von Andreas Dändliker eindrück- «Dörfligeist», pflegt. lich die entsprechende Stimmung aus dem Alltag von Feldbach bis Uetzikon. Zusammen Ohne Werbung ist unsere attraktive «Ähren- entsteht eine würdige Hommage an die glit- post» kaum vorstellbar. An dieser Stelle gilt zernde und schimmernde Schönheit von unsere Anerkennung und ein herzliches Dan- Hombrechtikon. keschön den Inserenten. Mit der Möglichkeit lokal aufzutreten, kommen wir einem alten Die Akzeptanz der «Ährenpost» im frischen Bedürfnis des Gewerbes entgegen. Kleid, das sei an dieser Stelle erwähnt, stösst auf grosse Anerkennung. Dem Verlag und Für die weitere Zukunft wünsche ich, wenn dem Redaktionsteam ein herzliches Kompli- immer eine neue «Ährenpost» erscheint, beim ment. ersten Anblick, dass ein Gefühl von Freude aufsteigt, ein Gefühl an vertrautem «daheim» Die «Ährenpost» ermöglicht in der vom Ver- vermittelt. leger speziell geschaffenen Kolumne «Kri- tisch hinterfragt», Autorinnen und Autoren Dem Redaktionsteam wünschen wir bis mit besonderer Sensibilität und einer ge- zur 500. Ausgabe, mit Glück und Erfolg viel wissen «Faiblesse» für Scharfzüngigkeit, auf Interessantes aus unserem Dorf und unserer Zwischentöne und Zwischenfarben im dörfli- Umgebung zu berichten. chem Leben aufmerksam zu machen. Die Zu- ständigkeit für diese Rubrik liegt fern der Ver- Danke für Ihren Einsatz. antwortung der Behörde, entsprechend kann geschehen, dass exponierte Stellen aus der Ihr Gemeindepräsident Öffentlichkeit einen kritischen Tintenspritzer Rainer Odermatt abbekommen. Diese Seite – und hier spielt der menschliche «Gwunder» – ist populär. 6 Ährenpost 5/2017
WICHTIGER KREISLAUF Der Blätterwald ist für Vögel nicht nur Versteck … Ein Gespräch mit Max Zumbühl, dessen tiker. Er ist sich bewusst, dass Wald bewirt- ganzheitliche Sicht daran erinnert, dass schaftet werden und mit Land und Natur auch pflanzliches und tierisches Leben aufein- Rendite gemacht werden muss. Zugleich aber ander angewiesen sind. Jeder künstliche mahnt er nachdrücklich an, dass der Rendite Eingriff schadet nicht nur den Pflanzen nicht alles geopfert werden dürfe. und Tieren, sondern letztlich uns Men- schen. «Die Wälder müssten lichter sein.» Max Zumbühl ist vielen in Hombrechtikon ein Begriff. «Storchenvater» wird er oft genannt, obwohl er in seiner Bescheidenheit immer Bochslen und immer wieder betont, dass nicht er allein, «Wir in Hombrechtikon haben gottlob ein sondern eine ganze Reihe von Vogelfreunden sehr gegliedertes Land mit unseren vielen To- die Ansiedlung der Grossvögel am Lützelsee beln und dem grossen Anteil an Naturschutz- bewerkstelligt haben. gebieten – Lützelsee, Lutikerried, Tüfi, Feld- bacher-Bucht usw. – und sind so im Vergleich Zu dichte Wälder mit anderen Gemeinden gut dran.» Klingt be- Störche aber sind nicht das Thema unseres ruhigend, doch umgehend folgt mit Blick auf Gesprächs. Heute möchte ich etwas wissen den Vogelbestand das «Aber»: Das Gebiet bei über die kleineren Verwandten von Meister der Bochslen werde von uns Menschen inten- Adebar: Was ihm zu Vögeln einfalle, wenn er siv zur Erholung genutzt. Waldohreulen und das Stichwort «Blätterwald» höre. Zumbühl Waldkäuze, die vor 30 Jahren dort noch zu lacht und sagt ohne Zögern: «Wir haben zu Hause waren, sehe man nicht mehr. Sie fühl- dichte Wälder …» Ich frage nach. «Die Wälder ten sich zu sehr gestört, und der Kahlschlag, müssten lichter sein», erklärt er. Zudem seien der damals im Wäldchen über der Badi statt- sie oft zu strikt abgegrenzt, ihre Ränder böten fand, habe ihnen den Rest gegeben. Die kaum Übergänge – hier Wald, da Wiese oder Horstbäume, auf denen die Eulen ihre Nes- Strasse. Sie sollten «gestuft» sein, damit über ter bauen konnten, wurden allesamt gefällt. 30, 40 Meter noch Sonne in den Wald hinein- Meine Nachfrage, ob noch weitere Vogelarten Max Zumbühl im Blätterwald. reicht. Waldwiesen gebe es ebenfalls zu we- nige. Verständlicherweise würden die Wald- eigner darauf achten, dass das Holz Gewinn abwerfe. Die Tatsache, dass Fichten zum best- rentierenden Holz gehören, verführe aber dazu, Stamm an Stamm aufzuforsten. Laub- bäume, wie Eiche und Buche, die eigentlich in unsere Gegend gehören – eher jedenfalls als Nadelbäume – werfen weniger Ertrag ab. Kurz: Auf die Lebewesen, die den Wald brau- chen, werde zwar schon, «aber sicher zuletzt», Rücksicht genommen. Ganzheitliche Betrachtung Das Gespräch hat so zu Beginn eine ganz andere Zielrichtung genommen, als ich mir vorgestellt hatte. Eigentlich wollte ich den Ornithologen, den Vogelkundler Zumbühl zu Vögeln im Blätterwald befragen. Sogleich ist der Rahmen viel weiter gespannt. Schon bei diesen ersten Äusserungen wird deutlich, wie umfänglich und ganzheitlich Max Zumbühl das «System Natur» sieht. Er ist kein Roman- Thema 7
Vielen Dank, dass Sie uns unterstützen. Wir sind stets für Sie da. Blumenladen, Gärtnerei und Gartenbau. Stiftung BRUNEGG www.stiftung-brunegg.ch Post-Spendenkonto: 87-2430-9 IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9 Schränke Küchen Möbel Bäder Türen 8634 Hombrechtikon • www.schreinereigraf.ch • 055 244 14 88 Parkett Fenster Kreative Lösungen • Solides Handwerk Elektroinstallation Gebäudeautomation Telematik/IT Service 24h-Pikett Elektrizitätswerke des Kantons Zürich ell. Eltop Hombrechtikon Rütistrasse 7a P ro fe ssion . chnell 8634 Hombrechtikon Direkt 058 359 46 70 N a h . S hombrechtikon@ekzeltop.ch 8 Ährenpost 5/2017
das Weite gesucht hätten, kann Max Zumbühl nicht abschliessend und wissenschaftlich be- legt beantworten. Aber «es gibt keine Feldler- chen mehr bei uns, auch keine Kiebitze und keine Braunkehlchen». Da spiele die Bewirt- schaftung der Wiesen und Felder eine Rolle und nicht zuletzt die davon abhängige Nah- rungskette. Weniger Einheimische Klar ist, dass die Anzahl der einheimischen Vögel (Zahl der Individuen) geschrumpft ist, nicht nur im Wald, auch bei den Wasservögeln hat der Bestand abgenommen. Zugenommen haben die Zuzüger, z. B. der Rotmilan, der in- lauf beginnt z. B. beim Buchenblatt. Das wird Nistkasten des OVH im zwischen fast zu den häufigsten Grossvögeln vom Maikäfer gefressen. Der wiederum ist Hombrechtiker Wald. bei uns gehört. Ebenso gibt es mehr Kormo- Nahrung für den Spatz. Der Spatz dient dem rane und Kolbenenten. Was auf den ersten Falken als Beute. Und vielleicht schnappt sich Blick wie ein kleiner Trost klingen mag, scheint der Habicht auch noch den Falken als reichli- trügerisch: Ein möglicher Grund dafür ist die chen Sonntagsbraten … Zumbühl: «Wo immer Veränderung des Klimas und die Erhöhung wir Menschen eingreifen, stören wir diesen der Erdwärme auch bei uns. Gerne würde ich natürlichen Ablauf.» So tritt der Vogelkenner auf ein paar Zuzüger bei uns verzichten, wenn und -liebhaber – bei allem Verständnis, wie kein Klimawandel stattfände … «herzig» es sei – auch konsequent dafür ein, Vögel nicht zu füttern, auch nicht im Winter. Zählungen des OVH Aus seiner fachlichen Sicht ist das «falsch ver- Ich staune über die klare Einschätzung der standene Tierliebe». Gegebenheiten und die logischen Schlussfol- gerungen, mit denen Max Zumbühl die Situa- tion der Vögel in unserer Gegend beschreibt. «Je vielfältiger sich die Pflanzenwelt Das Leben dieser Tiere findet ja zumeist und besonders im dichten «Blätterwald» statt. präsentiert, desto weniger müssen wir Und den durchschaut man doch nicht so Menschen eingreifen.» einfach … Grundlage für die Angaben sind re- gelmässige Zählungen und Beobachtungen, die Mitglieder des Ornithologischen Vereins Zuletzt kommt Max Zumbühl auf die Büsche Hombrechtikon (OVH) mit Geduld und Liebe und Bäume an den Bächen zu sprechen. Ihr zu ihren gefiederten Freunden durchführen. Blätterwald enthalte ebenfalls wichtige Ele- Dies gilt insbesondere für das Gebiet um den mente für Tiere: Sie sind besonnt, bieten zu- Lützelsee. Von dort existieren zusammenhän- gleich Schatten, am Wasser lässt es sich für gende Daten seit gut 30 Jahren. «Darum kann Wassertiere, aber auch für andere Kleintiere ich vieles aussagen, was Hand und Fuss hat», und natürlich Vögel gut leben. Eindolen offe- hält Zumbühl fest. ner Wasserläufe (Bäche in Röhren unter die Erde legen) und entfernen der säumenden Der Natur ihren Lauf lassen … Ufergehölze nehme den Tieren Lebensraum Nochmals zurück zum Thema: Der Blätter- und vermindere ihnen das Nahrungsangebot. wald bietet Vögeln nicht nur Deckung, er beherbergt Kleinsttiere und -insekten, die Die seit Jahren immer dichter werdenden den Vögeln als Futter dienen. «Je vielfältiger Büsche am Bach vor meinem Balkon stören sich die Pflanzenwelt präsentiert, desto we- mich nicht mehr … niger müssen wir Menschen eingreifen. Da reguliert sich vieles von selbst.» So ein Kreis- Rolf Bezjak Thema 9
BILDSCHIRME STATT BLÄTTERWALD «Die Technologie ist in der Schule angekommen» Beamer und iPad statt Hellraumprojek- Frau Baumann, Frau Graf: Welche tor und Videorekorder: In den Schulen technologischen Hilfsmittel werden Hombrechtikons fand in den letzten Jah- zurzeit in den Klassenzimmern ren ein technologischer Wandel statt. Hombrechtikons genutzt? Schulpräsidentin Monika Graf und Sylvi- Baumann: Klassische Elemente, wie die anne Baumann, Schulleiterin der Schul- Schüler sie vor 10 oder 20 Jahren erlebt ha- einheit Eich sowie ICT-Verantwortliche, ben, gibt es immer noch. Es werden Anfang sehen darin viel Potenzial, aber auch viel Schuljahr Bücher, Hefte, Blätter verteilt. Je- Verantwortung. doch hat eine Entwicklung im technologi- schen Bereich stattgefunden. Wir haben 2015 Wer hat es nicht schon erlebt? Zu Beginn des ein ICT-Konzept erstellt, in dem die technolo- Schuljahres stapeln sie sich: Bücher, Hefte gische Ausstattung wie auch der pädagogi- und Blätter, die Infos geben zum Jahresplan, sche Einsatz beschrieben werden. Bei den zu neuen Fächern, Aufgaben und Prüfungen. technologischen Hilfsmitteln hängt es stark davon ab, auf welcher Stufe man schaut. Im Kindergarten hat es zum Beispiel Laptops für «Natürlich existieren noch Wandtafeln, die Lehrpersonen und jeweils zwei iPads für den Einsatz mit den Kindern. es werden Arbeitsblätter ausgeteilt, Filme geschaut und Bücher gelesen.» Für welche Zwecke werden die iPads im Kindergarten gebraucht? Baumann: Wir haben darauf verschiedene Jedes Schuljahr hat zuerst mal mit Papiersta- Apps vor allem für das individuelle Lernen. peln, einem regelrechten Blätterwald auf dem Auch wird der Fotoapparat oft eingesetzt. So Schreibtisch, begonnen. Doch das waren die wollen wir den Kindern früh auf eine ganz ein- guten alten Zeiten. Wie sieht es heute aus? fache Weise die technologischen Medien nä- Kaum vorstellbar, dass es Blätter, Bücher und herbringen, jedoch im Wissen, dass die Kinder Hefte in dieser Form an den Schulen noch schon zu Hause Erfahrungen gemacht haben. gibt. Zu stark fixierte sich die Gesellschaft in Die heutige Generation ist mit der Technolo- den letzten Jahren sukzessiv mehr auf das gie auf die Welt gekommen und damit aufge- Internet, Laptops und Computer, Smartpho- wachsen, darum ist es unsere Aufgabe, die nes und Tablets. Auch an der Schule Hom- Kinder damit weiter begleiten zu können. brechtikon ist dieser Wandel nicht spurlos vorbeigegangen. Monika Graf und Sylvianne Graf: Die Chancengleichheit muss hier ge- Baumann erklären die aktuelle Situation an wahrt werden. Es gibt Eltern, die finanziell den Schulen. mehr Möglichkeiten haben und besser ausge- stattet sind als andere Familien, welche keinen Laptop oder kein Smartphone zu Hause besit- zen oder auch keines besitzen wollen. Hier ist die Schule verpflichtet, den Schülern Möglich- keiten zum Einsatz der Technologie zu bieten. Wie sieht es denn auf den weiteren Stufen aus? Baumann: In allen Stufen sind die Klassen- und Fachzimmer nach Konzept ausgerüstet. Es gibt Geräte für die Lehrpersonen, welche mit dem Visualizer und dem Beamer verbun- den sind. Zusätzlich stehen pro Schuleinheit individuell einsetzbare Wagen mit je 25 Lap- tops zur Verfügung. In der Oberstufe hat es Schulpräsidentin Monika Graf. zudem zwei Medienzimmer mit je 25 Geräten. 10 Ährenpost 5/2017
Wie werden denn diese Geräte von den Lehrpersonen im Unterricht integriert? Baumann: Dies ist je Stufe unterschiedlich. Das Ziel ist es, den Schülern Medienbildung und technologische Kompetenzen zu ver- mitteln. Die Schüler sollen den Umgang mit dem Computer lernen, wie man sich ein- loggt, Word-Dokumente erstellt oder Power- point-Präsentationen entwickelt. Auch sind viele Lehrmittel webbasiert, so in der Mathe- matik oder neu im Französisch. Diese Form des Unterrichts bietet viele Unterlagen online Sylvianne Baumann, an und lässt die Kinder auch zu Hause dar- Schulleiterin Eich. auf zugreifen. Auch bei individuellen Arbeiten, beispielsweise bei Projektarbeiten oder Vor- ICT-Konzepts müssen die nächsten Entwick- trägen, werden diese eingesetzt. lungen diskutiert und neu beurteilt werden. Wo fanden in den letzten zehn Jahren Graf: Es stellt sich auch die Frage, was in die stärksten Veränderungen statt? Hombrechtikon finanziell möglich ist und was Baumann: Lange Zeit war die technologi- nicht. Dort gibt es nun mal Grenzen. sche Entwicklung an den Schulen ein schlei- chender Prozess. Doch mit der Erarbeitung Warum ist die Technologie im und Umsetzung des ICT-Konzepts 2015 kam Klassenzimmer so relevant? ein Wandel. Alle Schulhäuser wurden gleich Baumann: Man kann der heutigen Genera- ausgestattet. Der Hellraumprojektor wurde tion schon viel zutrauen, da sie bereits viel vom Beamer und vom Visualizer abgelöst. Vorerfahrung mitbringt. Das Schöne dabei Auch Videorekorder oder Diaprojektoren sind ist, dass immer wieder tolle Projekte entste- «ausgestorben». hen. Unterstufenschüler entwickeln bereits jetzt spannende Powerpoint-Präsentationen Graf: Als der Wandel kam, entstand unter ei- und Kindergartenkinder nutzen das iPad bei nigen Lehrpersonen die Angst, dass sie der Schnitzeljagden. Technologie nicht gewachsen oder die Schüler in diesem Bereich plötzlich kompetenter sind. Es brauchte und braucht weiterhin Weiterbil- «Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, die dungen und auch eine gewisse Umstellung. Entwicklung der Gesellschaft mitzutragen.» Baumann: Nach zwei Jahren können wir nun sagen: Die moderne Technologie ist in der Schule angekommen. Natürlich existieren Graf: Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, noch Wandtafeln, es werden Arbeitsblätter die Entwicklung der Gesellschaft mitzutragen. ausgeteilt, Filme geschaut und Bücher gele- Technologie ist zwar nur ein Teil der Gesell- sen. Die Technologien werden jedoch gezielt schaft, doch ist sie auch ein Teil unserer Ver- genutzt und als ein zusätzliches Arbeitsinstru- antwortung. In Zusammenarbeit mit D. Len- ment im Klassenzimmer verwendet. zo, Leiter der Fachstelle für Gewaltprävention der Stadt Zürich, wurden zudem im letzten Wie sieht denn die Zukunft halben Jahr Leitfäden zu den Themen Gewalt an der Schule aus? und Pornografie im Internet sowie Mobbing Baumann: Nächsten Sommer starten wir mit erarbeitet und stehen auch auf unserer Web- dem Lehrplan 21, welcher auch die ICT-Ziele site www.schulehombrechtikon.ch/Leitfaden neu setzt. Dabei ist vor allem wichtig, dass die zur Verfügung. Schule die Infrastruktur zur Verfügung stellen kann. In der Überarbeitung des bestehenden Nicola Ryser Thema 11
ÜBERLEBEN IM BLÄTTERWALD Gion Saluz weiss, wie man im Wald leben und überleben kann Gion Saluz unterrichtet in seinen Kur- Lebenssituationen den Körper am Leben er- sen – unter dem Label «SWISS SURVIVAL halten können: eine wetterfeste Unterkunft TRAINING» – den Teilnehmern Verhal- bauen. Wasser finden und aufbereiten. Rich- tensregeln für das Überleben im Blätter- tig Feuer machen auch ohne Streichhölzer wald. In einer Notsituation könnte sich und sich mit einheimischen Pflanzen ernäh- ein solches Training mit dem erworbe- ren. Da sind so viele Möglichkeiten und Tipps, nen Wissen und den sich angeeigneten die jedermann lernen und brauchen kann. Kenntnissen der Überlebenstechniken als vorteilhaft erweisen. Wie kamen Sie auf die Idee, Kurse für das Überleben in der Natur anzubieten? In Hombrechtiker Wäldern bietet Gion Saluz Ein Kollege brachte mich auf den Gedanken, dreitägige und einwöchige Kurse in der freien dass der grüne Blätterwald nicht nur als Nah- Natur an, wobei er aufzeigt, wo und wie man erholungsgebiet, sondern auch als ein ideales mit einer längst vergessenen Kunst mit und Übungsgelände für Survival Trainings genutzt aus der Natur leben kann. werden könnte. Als mit der Natur verbunde- ner Mensch interessiert mich das Überleben unter freiem Himmel und in den Wäldern. Es «Es ist erstaunlich, was die Natur uns gibt und ist erstaunlich, was die Natur uns gibt und wie man sie im Notfall nutzen kann. wie man sie im Notfall nutzen kann.» In der heutigen Zeit kann man sich kaum vorstellen, einmal in eine solche Herr Saluz, wie lässt sich das, (Über-)Lebenssituation zu kommen. was Sie tun, erklären? Wann könnte ein solches Training Zum Beispiel in unseren nahen Wäldern, un- helfen? abhängig von der Zivilisation, vermittle ich Stellen sie sich vor, Sie werden auf einer Berg- mittels Übungen Fertigkeiten, die in gewissen wanderung von einem durch Wettereinfluss «Mein Wissen kann Leben retten»: Gion Saluz im Blätterwald. 12 Ährenpost 5/2017
bedingten Umstand gezwungen, an Ort und Stelle Schutz zu suchen. Oder sie müssten in unwegsamem Gebiet Erste Hilfe bei einem Unfall leisten, wobei die Rettung nicht mehr am gleichen Tag möglich wäre. Da helfen sol- che Trainings, einen kühlen Kopf zu bewah- ren, und geben einem die Sicherheit, richtig zu handeln. Nebst den menschlichen Grund- bedürfnissen sind Techniken und Hilfsmittel für die Orientierung und Rettung zu gewähr- leisten. Was für Menschen sprechen Sie mit den Kursen an? wechseln. Man sollte sich nicht auf die Wet- Einheimische Pflanzen Die Kurse sind für alle geeignet. Selbstver- tervorhersage verlassen, sondern diese nur können als Nahrung dienen. ständlich können auch individuell gestalte- als Richtwert nehmen. Weiter sollte genü- te Kurse für Firmen, Vereine und Teambil- gend und regelmässig Wasser getrunken dungen gebucht werden. Meine Lehrgänge werden, um einer Dehydration vorzubeugen. geben Gelegenheit, die Natur hautnah und Denn beim Wandern verlieren wir viel Was- von einer nicht alltäglichen Seite zu erleben. ser. Ebenfalls gehört ein Nuss-/Energieriegel Das Leben im Freien gibt dem Menschen der in den Rucksack, auch Pinien- oder Sonnen- heutigen stressigen und modernen Zeit eine blumenkerne liefern viel Energie und wichti- längst vergessene Lebensart zurück. Sich in ge Fette. Ein besonderer Tipp sind Rüebli: Sie der Wildnis zurechtzufinden und sich sogar sorgen für einen ausbalancierten und kons- einen gewissen Komfort zu schaffen, kann tanten Zuckerspiegel im Blut. Auf keinen Fall ein ganz anderes Lebensgefühl erwecken. empfehle ich, Schoggi zu essen; der Zucker- Weitab von der Konsumgesellschaft zeige schub ist von kurzer Dauer und bewirkt im ich realistische Überlebenstechniken. Mein Anschluss einen Energieabfall. Wissen kann Leben retten, daher richten sich meine Survival Trainings an verantwortungs- Heinz Brunner-Buchli bewusste Trekkingfreunde, Auslandreisende, Natur- und Outdoorbegeisterte, Selbstver- sorger und Menschen, die das Gegenteil der Konsumgesellschaft kennen lernen möchten. Wie reagieren Kursbesucher und was nehmen sie mit nach einem absolvier- ten Kurs? Grundlegend erleben Kursteilnehmer ein ganz neues Lebensgefühl und ein ganz ande- res Verständnis zu einer kritischen Situation. Dadurch ergibt sich eine grosse Begeisterung und Zufriedenheit. Den Unterschied spüren zu können zwischen Zivilisation und einem Leben in der Natur, ist einfach grossartig. Ihre «Überlebens»-Tipps an unsere Leser für eine ausgiebige Herbstwanderung? Das Wichtigste ist, dass man seine Kleider dem Klima anpasst: Warme Kleidung sowie Können Sie ohne Windschutz- und Regenbekleidung gehören Streichhölzer ein Feuer immer dazu, denn das Wetter kann schnell machen? Thema 13
Ärmel hindere für es läbenswerts Hombrächtike! „Hombrechtikon soll auch in Zeiten knapper Finanzen auf ein gutes Bildungssystem zählen.” Monika oni nikka Graf, G Pr Präsidentin räsisiden dentiin Schulpfl de fleg egge Schulpflege Ihr Immobilienberater in der Nähe • Immobilienverkauf • Marktwertermittlung • Liegenschaftsverwaltung • Stockwerkeigentum Hansjürg Labèr, Inhaber idz idz Immobilien Dienstleistungszentrum GmbH CH-8640 Rapperswil, Webergasse 2 Packen wirs an – Hombi hats verdient. Telefon 055 420 26 39 • info@idz.ch • www.idz.ch wählen! www.svp-hombrechtikon.ch gesund beraten in Hombrechtikon Ursula Wieser B21 GmbH Montag 30. Oktober Donnerstag 2. November auf der Bürglen 21 vormittags Gefä WELEDA Beratungstag 8627 Grüningen ssch Messen Sie Ihre ec www.b21.ch, info@b21.ch CHF 39.- k Gefässgesundheit. 2 Gesichtspflege Produkte gekauft, 1 Naturkosmetik Produkt Telefon 079 533 16 24 GRATIS nach Wahl für max. CHF 20.–* Anmeldung: info@apodro.ch oder Tel. 055 555 33 33 Auszeit für pflegende Angehörige Weleda Gesichtspflege-Tag mit Naturkosmetik-Expertin Individuell abgestimmte und professionelle Begleitung, Betreuung und Pflege für Menschen mit oder ohne * Beim Kauf von 2 Weleda Gesichtspflege Produkten n erhalt erha erhalten halt alten en Sie GRATIS GRA ATIS ein We Weleda leda Naturkosmetik Naturk Naturkosme osmetik tik Produkt Produkt Ihrer Ihrer Wahl Wahl im We Wert rt vo vonn maximal maximal CHF 20.– 20 . www.apodro.ch Drogerie Demenz. • Carfahrten im In- und Ausland • Personentransporte im Linienverkehr • Vereins- und Firmenausflüge mit modernen Reisecars Kompetent und diskret CH-8708 Männedorf • Telefon 044 920 44 22 • Fax 044 920 44 33 8708 Männedorf • Telefon 044 922 40 60 info@baumannreisen.ch • www.baumannreisen.ch www.fontana-partner.ch Kommen Kommen Komm en Sie Sie zum zum pr privat priv ivat at ge gefü geführten fühhrt rten en Denner. Denn De nner er.. Machen Sie bieten Wirr bie Wi b iete ten viele n vi viele regionale ele regi re gion onal alee Produkte, Prod Pr oduk uktete,, ein ein attr at trak akti tive ves attraktives s Zusatzsortiment Zusa Zu satz tzso sort rtim imenentt und und ein ein clever cle ver einkaufen einka ein kaufe ufen n gemü ge müttli lich gemütlichesches es Ca Café. Café fé.. was Sie wollen Bon Blattenstrasse Blatte Bla ttenst nstras rasse se 2, 8634 8634 Hombrechtikon, Hombre Hom brecht chtiko ikon, n, Tel. Tel. 055 244 18 42 10 % Rabatt * SEIT WIR MACHEN AS MIT 1963 ALLES, W UDE- ELEKTRO-GEBÄ NI K ZU TU N HAT. TE CH Ihr lokaler Partner in * Ausnahmen: Ausnahm Ausn ahmen: en: Tabakwaren, Tabak Ta bakwar waren, en, Spirituosen, Spirit Spi rituos uosen, en, Schaumweine, Schaum Sch aumwei weine, ne, Kehrrichtsäcke, Kehrri Keh rrich chtsä tsäcke cke,, Depot, Depot, Uster und Oetwil am See Gutscheine, Gutsch Gut schein e, Vignetten, eine, Vigne Vignette n, Parfum. tten, Parfum Par fum.. Nicht Nicht kumulierbar kumuli kum ulierb ar mit anderen erbar andere and n Rabatten eren Rabatt Rab atten en 044 943 70 00 Gültig Gültig bis 7. Dezember Dezem De ber 2017 zember 2017 kellenberger-huber.ch 10%-AHV-Tag: 10%- 10 %-AH AHVV-T -Tag Tag:: Immer Imme Im merr der der erste erst er ste e Donnerstag Donn Donner erst stag ag im Monat Mona Monatt 14 Ährenpost 5/2017
«BLÄTTERWÄLDER» FRUCHTBAR MACHEN Walter Schmid bearbeitet den Nachlass des Dorfchronisten Hans Inäbnit Der 2013 verstorbene Hombrechtiker Wilhelm-Busch-Zeichnungen zeigt, hatte er Lokalhistoriker Hans Inäbnit hat sich viel Humor. Aber er war ein konservativer, auf ab seiner Frühpensionierung gern und das Vergangene ausgerichteter Mensch.» oft in die Blätter- und Pergamentwälder der Archive begeben. Er füllte mit sei- «Mit Freude und Eifer ans Werk» ner sauberen Schrift manches Blatt und Walter Schmid zeigt mir das Aufsatzheft des hob manchen Schatz. Wir besuchten den Hombrechtiker Sekundarschülers in der drit- Nachlass-Erschliesser Walter Schmid im ten Klasse. Im letzten Kriegsjahr berichtet alten Bahnhöfli. darin der damals 15-jährige Hans Inäbnit von seiner von Erfolg gekrönten Lehrstellensuche «Es gibt diese eigentümliche Freude, wenn in einem praktisch fehlerfreien Text in schö- man in seiner Phantasie sich eine Geschichte ner, regelmässiger Schrift: zurechtgelegt hat und dann im Archiv auf ein Papier stösst, auf dem Menschen mit eigener Hand ihre Spuren hinterlassen haben und «Ich war da zwischen den beiden Herren dieses Schriftstück beweist: Meine Intuition lag goldrichtig», vertraute mir einst Alex Ca- wie ein Mäuslein in der Falle.» pus an, der sein Studium der Geschichte hin- schmiss, um Journalist und später ein weltbe- rühmter Romancier zu werden. Diese Freude «Die Ventilator A.G. stellte mir sofort eine Lehre mag auch Hans Inäbnit kennengelernt haben, auf dem technischen Bureau in Aussicht, wenn als er den «Chonradus miles de hunbrestin- ich noch die dritte Klasse besuchen sollte. Zur chon» (Konrad, Ritter von Hombrechtikon) als Sicherung stellte ich mich auch noch im Eichtal Zeugen in einem im Klosterarchiv Einsiedeln vor, für alle Fälle. Diesen Winter ging ich noch- liegenden Pergament erwähnt fand. Auch im mals in die Ventilator A.G., um mich zu versi- Blätterwald des Gemeinde-, Kirchgemeinde- chern, ob ich mich verlassen könne. Aber ein und Staatsarchivs machte er manchen Fund. Direktor war krank und der andere im Militär- Nun hat der 2013 verstorbene selber einen dienst. Dies meldete mir ein Bureaufräulein und Nachlass hinterlassen, der ins Archiv von Pro sagte, dass ich in einer Woche nochmals kom- Hombrechtikon Eingang finden wird. men und die Zeichnungen und Hefte von diesem Walter Schmid von Pro Jahr noch mitnehmen solle. Darum musste ich Hombrechtikon ordnet den Nachlass von Hans Ein Mann ohne Bild und ohne Telefon unverrichteter Dinge wieder heim. Auch in einer Inäbnit und erschliesst ihn in Auf der Gemeindeverwaltung Hombrechtikon Woche ging ich nochmals vergeblich dorthin. beschrifteten Mappen und sind zwei kleine Bildbände zur Geschichte Eine Woche später war ich weiser und telepho- Schachteln. Hombrechtikons erhältlich. Im ersten sind die vier Männer aufgeführt, die daran mitgewirkt haben: Peter Bänninger, Hans Inäbnit, Jürg Vetter und Jean-J. Monnin. Einzig von Hans In- äbnit, der die Hauptarbeit besorgte, fehlt das Porträt. «Das ist sehr typisch für ihn», erklärt mir Walter Schmid, der nun Inäbnits Nach- lass im Lokal des Vereins Pro Hombrechtikon sichtet, sortiert und in beschrifteten Mappen und Archivschachteln ablegt. «Hans Inäbnit war nie einer, der sich nach vorne drängte. Er hatte sich frühzeitig pensionieren lassen, um ganz seiner Forscherleidenschaft zu leben und nachdem ihm seine Frau verstorben war, kündigte er auch seinen Telefonanschluss. Er war durchaus im persönlichen Umgang ge- sellig, und wie seine witzige Arbeit über ‹Die wütenden Hunde in Hombrechtikon› mit den Thema 15
Hans Inäbnit wurde weder Hilfsarbeiter noch Knecht. Heute wäre ihm möglicherweise auch als «Knabe vom Land» der Weg ins Gymna- sium offen gestanden. Er kam später in der Welt herum, heiratete und liess sich 1982 wieder im Lätt nieder. Das einstige Eltern- haus vermietete er und baute für sich und seine Frau das einstige Ökonomiegebäude zur Wohnung um. Und so soll er Jahre vor sei- ner ordentlichen Pensionierung 1994 seinem damaligen Vorgesetzten mitgeteilt haben, er könne sich auch anderes vorstellen, als nur für ihn zu arbeiten. «Erfinder» der 800-Jahr-Feier 1994 Als Hans Inäbnit neun Jahre alt war und so nierte zuerst, ob ein Direktor zu sprechen sei. aufgeweckt, dass man ihn bald auf die Sekun- Präzis und rückwärtsgewandt: Inäbnits Aufsatz über die Aber ich musste mein Vorhaben nochmals um darschule schicken würde, erschien kurz vor Berufswahl 1944 trägt einen eine Woche verschieben. In einer Woche darauf Kriegsbeginn 1938 die vom damaligen Hom- Frakturtitel, und 2008 trug er traf ich dann wirklich beide Direktoren. Mit stren- brechtiker Pfarrer Heinrich Bühler verfasste in VSM-Schrift nach, was er gen Mienen musterten sie die Zeichnungen und «Geschichte der Kirchgemeinde Hombrech- 1944 verschwieg. Hefte. Ich war da zwischen den beiden Herren tikon» mit markigen Tusche-Zeichnungen, wie ein Mäuslein in der Falle und musste auf das die zur Lektüre einladen. Hat dieses Ereignis Urteil warten. Nachdem sie alles genau inspiziert im jungen Hans Inäbnit die Rolle des «Dorf- hatten, erklärten sie einstimmig, dass man mich chronisten» eingepflanzt? Als die Auflage der brauchen könne. Der eine ging dann den Lehr- «Bühler-Chronik», wie sie im Dorf genannt vertrag holen. Ich musste dann genaue Informa- wird, in den Neunzigerjahren allmählich ver- tionen angeben und auch der Lohn wurde fest- griffen war, gab die Kirchgemeinde 1999 eine gelegt. Der Eintritt erfolgt auf den 16. April (1945 nachgeführte Gemeindegeschichte mit Farb- Red.) und der Austritt am 15. April 1949. Es ist fotos in den Druck. Im vom ehemaligen Hom- wahrlich eine lange Zeit, 4 Jahre. Aber ich werde brechtiker Pfarrer (1964–1980) Marc-André mit Freude und Eifer ans Werk gehen, so dass ich Lutz verfassten Buch «Hombrechtikon: aus eine gute Lehre abschliessen kann.» der Dorf- und Kirchengeschichte» finden wir In das Heft legte er 2008 ein 4-mm-kariertes auf Seite 14 Hans Inäbnit als Entdecker der Blatt ein, auf dem er nach 64 Jahren ergänzt, ersten Nennung des Dorfnamens Hombrech- was er dem Lehrer damals verschwieg. Hier tikon gewürdigt. Nach der Frühpensionierung benutzt er akkurat die 15 Grad geneigte VSM- hatte er am 9. Dezember 1991 im Staats- Schrift des technischen Zeichners und nutzt archiv Zürich das erste Mal eine Benutzer- jede Zeile. Gern wäre er – gesteht er hier ein – karte als «Lüftungs-Techniker» ausgefüllt und Feinmechaniker bei Täuber & Trüb geworden, legte noch im selben Jahr seine Arbeit über was wegen einer heimtückischen tuberkulö- die Truchsessen von Hombrechtikon vor, die sen Erkrankung, die einen Kuraufenthalt in überarbeitet im Zürcher Taschenbuch auf das Davos nötig machte, vereitelt wurde. Diese Jahr 1996 abgedruckt wurde. Im Klosterar- Schmach verbarg der 15-Jährige vor seinem chiv Einsiedeln stiess er auf die Urkunde, in Lehrer. Und unter «N.B.» (nota bene) merkt er welcher ein «Chonradus miles de hunbrestin- an: chon» 1194 Zeuge war. Und damit verschaffte er seinem Wohnort den Anlass, 1994 ein Fest zu feiern: das 800-Jahr-Fest Hombrechtikon. Dazu entstanden eine Ausstellung und ein Katalog, der nun nicht nur in der Gemeinde- bibliothek, sondern auch im Stadt- und im Staatsarchiv Zürich, in der Zentralbibliothek und in der Bibliothek des Nationalmuseums in Zürich aufbewahrt wird. Herausgeber des Bandes ist Pro Hombrechtikon, aber ein gros- ser Teil der Arbeit vollbrachte Hans Inäbnit. Vom frühpensionierten Lüftungstechniker besitzt das Staatsarchiv ab Januar 1995 von jedem Jahr eine Benutzerkarte. Er bleibt als 16 Ährenpost 5/2017
Hans Inäbnit, links, neben dem Forscherkollegen und Lehrer Jürg Vetter beim Zvieri auf einer Exkursion von Pro Hombrechtikon. fleissiger Stammgast beim Personal in Erin- zehn Prozent fort», erklärt mir Walter Schmid, nerung. So machte er sich einen Namen als «da hat es alte Prospekte über Ortsmuseen kompetente Anlaufstelle für Fragen der Re- und deren Öffnungszeiten und Altpapier, das gional- und Dorfgeschichte. Am 11. Januar nur als Trenner in die Unterlagen kam. Das Ziel 2012 füllte Hans Inäbnit seine letzte Benut- ist es, alles sauber in beschrifteten Mäppchen zerkarte im Staatsarchiv aus. Und wie er 1944 und diese in katalogisierte Archivschachteln «Der Weg ins Leben hinaus» mit Frakturschrift abzulegen, damit spätere Forscher schnell an betitelte, so steht nun seit 2013 sein Name die gewünschten Informationen kommen.» in Fraktur unter demjenigen seiner gleichaltri- Die Plastikzeigetaschen und Dokumentmäpp- gen, schon im Jahr 2000 verstorbenen Gattin chen wird er aussondern, die säuberlich be- Lisa Inäbnit-Heidenfelder auf dem gemeinsa- schrifteten Papiere legt er geordnet ab. Noch men Grab auf dem Friedhof Hombrechtikon. steht Walter Schmid am Anfang der Arbeit und Knacknüsse sind zu lösen. So befinden Den Nachlass sichern sich im Nachlass von Hans Inäbnit verschie- Jetzt sind all seine Archivnotizen, Fotokopien, dene Familienfotoalben ohne Bildlegenden, Die Belegschaft der Ventilator Zeitungsauschnitte im Lokal von Pro Hom- die das Leben der Vorfahren väterlicherseits A.G. Stäfa auf der Rigifahrt am brechtikon versammelt. «Ich werfe höchstens im Bernbiet bis weit ins 19. Jahrhundert zu- 14. Juni 1944. Thema 17
Wochenmarkt Rapperswil Freitags 7.30 bis 11.00 Uhr Innenausbau Wochenmarkt Stäfa 20 Jahre au GmbH Neubauten/Umbauten Samstags 8.00 bis 12.00 Uhr Messmer Holzb www.messmerho lzbau.ch Montagen Besuchen Sie unseren Hofladen: Hof Breitlen, 8634 Hombrechtikon Auf Wunsch auch Lieferservice Zimmerei & Schreinerei www.demeterhof.ch Rütistrasse 63, 8634 Hombrechtikon Jürgen Käfer Telefon 055 244 48 68, Mobile 079 355 10 46 Hof Breitlen 5, 8634 Hombrechtikon Telefon 055 244 34 00, j.kaefer@bluewin.ch www.messmerholzbau.ch Glück Treuhand Buchhaltung, Steuern, Administration Ihre Dorf-Apotheke in Hombrechtikon! Mistel-Apotheke, Frau Kathrin Knechtle Barbara Glück Rütistrasse 7, 8634 Hombrechtikon Hofwiesenstrasse 6 Telefon 055 244 38 18, www.mistel-apotheke.ch 8634 Hombrechtikon Unsere Öffnungszeiten T 055 552 00 80 Mo–Fr 8.00–12.30, 13.30–18.30 Uhr info@gluecktreuhand.ch Sa 8.00–16.00 durchgehend 18 Ährenpost 5/2017
rück dokumentieren. Soll solches auch in Hombrechtikon aufbewahrt werden oder findet sich dafür ein geeigneterer Platz? Die Korrespondenz, die Hans Inäbnit zusammen mit dem Lehrer und Forscherkollegen Jürg Vetter 2009 bis 2011 mit dem Kloster Einsie- deln über den Grenz- oder Marchstein von Hombrechtikon führte, hat schon den Weg ins Klosterarchiv Einsiedeln gefunden und ist nun online erschlossen. Eine Online-Er- schliessung wird der Nachlass Hans Inäbnit im Archiv des Vereins Pro Hombrechtikon wohl nicht so schnell erhalten. Wer aber im Internet sich auf die Schnelle auf der Gemein- deseite über die Geschichte Hombrechtikons kundig machen will, findet dort eine mit dem Kürzel «(hin)» (Hans Inäbnit) signierte Aufstel- lung zur Dorfgeschichte vom Steinbeilfund, der auf 4500 v. Chr. datiert wird, bis zur Still- legung der Uerikon-Bauma-Bahn, die im Jahr Hans Inäbnit liess sich 1948 erfolgte. und seine Frau in Fraktur verewigen, wie er auch den Giorgio Girardet Weg ins Leben begann. Zu vermieten Gewerberäume mit Büro- und Empfangsgemeinschaft in Egg ZH per 1. April 2018 ∙ Direkt an der Autobahnausfahrt Egg ∙ Warenlift und Anpassrampen ∙ 5 Minuten bis zur Forchbahnstation ∙ Tiefgaragen- und Aussen-Parkplätze ∙ 550 m², 1.OG, Raumhöhe 3 m ∙ gemeinsamer Empfang mit Sekretariats- ∙ Bodenbelastung 1000 kg/m² dienstleistungen und Sitzungszimmern Interessenten melden sich bitte bei Miete pro Monat CHF 7000.–, exkl. Sonderleistungen PRINT & MEDIA & IMMOBILIEN Jürg Konrad | Gewerbestrasse 18 | CH-8132 Egg Telefon +41 44 986 35 44 | E-Mail jk@fo-pmi.ch Thema 19
AUFRUHR IM WALD «Man muss die Natur wieder richtig konsumieren» Die Jagdreviere im Kanton Zürich, da- zinssumme beträgt aktuell CHF 760 000.–, runter auch diejenigen der Gemeinde CHF 150 000.– weniger als bei der letzten Hombrechtikon, verlieren immer mehr Pachtperiode. Der Grund ist, dass vermehrt an Wert. Grund dafür ist der Umgang des Menschen ihre Zeit in der Natur verbringen. Menschen mit der Flora und der Fauna. Dadurch steigt der Aufwand für die Gemein- Ein Umstand, der den ortsansässigen depächter, von denen es in jeder Gemeinde Jagdpächtern zu schaffen macht. mindestens einen hat. Hombrechtikon befindet sich urban im Wandel in den letzten 30 Jahren Wachstum. Überall wird gebaut, gebohrt, Auch in Hombrechtikon ist ein solcher Trend geteert. Dennoch existieren in der Gemein- Realität. Überall trifft man Jogger, Biker, Spa- de einige grüne Flächen, die von der grauen ziergänger oder Hundehalter an. Der Drang, Betonwelle verschont blieben, beispielsweise die Zeit in der Natur zu verbringen, ist grös- die Bochslen, das Langenriet, oder der Lützel- ser denn je. Work-Life-Balance wird dieser see. Dies freut nicht nur die ansässigen Na- Lifestyle genannt. Man sitzt tagaus, tagein turliebhaber, sondern auch die Jagdpächter im Büro vor dem Computer, pendelt stun- der Gemeinde. Diese sind für diese Gebiete denlang umher, eilt von einem Meeting zum verantwortlich, pflegen die Flora und die Fau- nächsten. Die Natur soll dabei den Ausgleich, na. Aktuell ist jedoch ein Trend aufgekommen, die Balance zum stressvollen Alltag schaffen. der den Pächtern Sorge bereitet. Jogging im Wald zur ruhigen Feierabendstun- de soll die eigene Fitness aufrechterhalten, ein Spaziergang an der frischen Luft den Kopf «Was dem Menschen den Druck nimmt, ist für lüften. Die Krux: Was dem Menschen den Druck nimmt, ist für die Natur ausserordent- die Natur ausserordentlich stressvoll.» lich stressvoll. Der Wald leidet unter den un- ruhigen Störungen, der Wildbestand sinkt. Ein Blick auf die aktuellen Jagdgebiete im «Hunde sind das Hauptproblem» Kanton Zürich zeigt: In den letzten acht Jah- Urs Müller, aktuell einer der vier Jäger und ren ist der Zinssatz der Pachtreviere um bis Pächter der Gemeinde Hombrechtikon, er- Jagdaufseher Urs Müller. zu 40 Prozent gesunken. Die Gesamtpacht- klärt die Situation: «Es herrscht viel Aufruhr im Wald. Es hat Biker, die sich nicht an Wege halten und das Wild aufschrecken, Jogger, die in der Nacht mit der Stirnlampe umher- rennen, und Hundehalter, die ihre Tiere nicht kontrollieren. Es gab in den letzten 30 Jahren einen enormen Wandel.» Müller, bereits von 1986 bis 2004 und seit seiner Pensionierung erneut Jagdpächter, sieht vor allem die Hunde als Hauptproblem: «Diese sind das Todesurteil für das Wild.» Neben Füchsen und Dachsen sind es vor allem die Rehe – in Hombrechti- kon 45 an der Zahl –, welche keine Ruhe mehr haben, weil sie von Hunden, deren Halter sich dessen Gefährlichkeit nicht bewusst sind, um- hergejagt werden. Im ganzen Kanton Zürich werden laut Müller im Schnitt 150 Rehe geris- sen. «Es gibt jedoch eine Dunkelziffer, in der Realität sind es fast doppelt so viele.» Es soll kein Fingerzeig gegen die Leute sein, «jedoch wissen die Menschen nicht, wie sie die Natur konsumieren sollen.» 20 Ährenpost 5/2017
Der Wald wird von uns Menschen intensiv zur Erholung genutzt. Der eigene Ruf ist in Gefahr Die Suche des gemeinsamen Nenners Die Leute scheinen auch nicht gewillt zu sein, Zusammenarbeit ist das Schlüsselwort für mehr über Flora und Fauna zu erfahren: «Wir Müller. Bei gewissen Parteien mangele es werden nur selten gefragt, wie man sich in eben an Kooperation: «Nur schon bei den der Natur verhalten soll.» Der Grund sei, dass Umwelt- und Tierschutzverbänden werden die Jäger in der heutigen Gesellschaft keinen die Probleme zwar aufgezeigt, aber keine Lö- allzu guten Ruf mehr besitzen. «Tier- und sungsansätze vorgestellt.» Auch wünscht sich Umweltschützer haben stark zugenommen. Müller, dass mehr Leute die Meinung eines Und diese sehen im Jagen halt nur das Töten, das Böse», sagt Müller, «diese Leute denken, wir laufen den ganzen Tag mit dem Gewehr «Diese Leute denken, wir laufen den ganzen Tag herum und schiessen ohne Grund auf die mit dem Gewehr herum und schiessen.» Tiere.» Doch die Aufgabe der Pächter beste- he nur zu einem kleinen Teil aus Jagen; der Hauptteil ist das «Hegen und Pflegen der Na- Fachmanns einholen, um so den Umgang tur, sodass der Wald von sich aus nachwach- mit der Natur besser verstehen zu können. sen kann.» Dabei haben die Pächter nicht die «Schliesslich wollen wir in unserer Natur für alleinige Verantwortung: «Wir arbeiten eng einen guten, vielfältigen Lebensraum sorgen.» mit den Landwirten und den Förstern zusam- Um die Unruhe im Hombrechtiker Blätter- men.» wald zu bremsen, sieht Müller nur eine Lö- sung: «Der Mensch muss wieder lernen, die Ein Beispiel: Der Förster meldet den Päch- Natur richtig zu konsumieren.» tern, dass eine bestimmte Baumart in Hom- brechtikon nicht mehr gut nachwächst. Die Nicola Ryser Pächter beobachten nun die Situation. Falls Rehe das Wachstum der Baumarten behin- dern, wird entschieden, ob gewisse Baumar- Jagdaufseher/Wildhüter Hombrechtikon ten eingezäunt werden oder der Wildbestand reduziert wird. Jedoch liegt es nicht allein in Francisco E. Tarifa (Obmann) der Entscheidung der Pächter, wie viel Wild Telefon 044 926 73 88 oder 079 410 83 48 geschossen werden darf. «Der Kanton gibt uns gesetzliche Vorgaben, an welche wir uns Cristian Büsser (Obmann-Stv.) halten müssen», sagt Müller. So werde bei- Telefon 055 210 85 25 oder 079 221 99 94 spielsweise jeden Frühling der Wildbestand gezählt und dann in Zusammenarbeit mit Urs Müller (Jagdaufseher) dem Kanton entschieden, ob dieser reduziert Telefon 079 437 66 33 werden muss. Thema 21
KREISLAUF IM «BLÄTTERWALD» Papiersammeln mit Hombrechtiker Vereinen «Blätterwald» ist ein Synonym für die nie und Jungwacht-Blauring (Jubla) in Hom- Unmenge an Presseerzeugnissen. Verpa- brechtikon Papier. Jedes Mal im Schnitt weit ckungen, Geschenkpapiere, Bücher und mehr als 30 Tonnen. Martin Alder, ehemaliger Werbeerzeugnisse kosten zudem tausen- Jungwächtler und seit Jahren verantwortlich de Hektaren Regenwald. Der weltweite für die Sammlungen von Jubla, begrüsst die Papierverbrauch steigt täglich. Und nach Helferinnen und Helfer. Klar und prägnant dem Gebrauch: Was passiert mit dem gibt er Anweisungen* und betont insbeson- wertvollen Holzprodukt? dere die Vorsicht beim Verlassen der Wagen und beim Überqueren von Strassen. Gerade heute zeigt sich der Himmel grau in grau und «Um den Helfern die Arbeit zu erleichtern, Regen sagt sich an: «Wenns regnet, müsst ihr besonders vorsichtig sein, weil die Autofahrer sollten die Bündel sicher zugebunden dann auch nicht so viel Überblick haben!» und nicht zu schwer sein.» Eingespielt Routiniert legen die Helferinnen und Helfer Es ist Samstagmorgen im September. Etwa 20 die Sicherheitswesten an. Überhaupt geht das ältere Schülerinnen und Schüler und Erwach- Ganze unaufgeregt und nahezu professionell sene treffen sich vor der katholischen Kirche über die Bühne. Es scheint, als sei niemand zur Papiersammlung. Drei Traktoren mit An- zum ersten Mal dabei. Wie selbstverständ- Kommt ein Bündel geflogen … hängern und zwei Lieferwagen stehen bereit. lich verteilen sich alle auf die bereitstehen- Da heisst es «auf Zack» sein. Viermal im Jahr sammeln Turnverein, Harmo- den Anhänger der Traktoren, deren Fahrer die Routen entweder schon kennen oder auf einem Plan, den Alder exakt vorbereitet hat, nachvollziehen können. Und schon machen sich die Gefährte auf den Weg. Fünf Minuten später treffen zwei Teams bei der Alterssied- lung Breitlen ein. Die Zeitungen sind dort im Keller gestapelt, ein nahes Heranfahren nicht möglich. Ehe ich mich versehe, hat sich eine aus zwölf «Stationen» bestehende Helferkette vom Keller durch die Haustür zum Anhänger gebildet und man wirft sich Papierbündel um Papierbündel zu. Nachher halten die Trakto- ren auf ihren Touren bei den Kehrichtplätzen der Siedlungen oder am Strassenrand, um die Papierbündel aufzunehmen. Volle Anhän- ger werden in Mulden beim Gemeindesaal geleert. 8.00 Uhr: Papier raus! Im Gespräch mit Martin Alder und Lukas Gyr, der für die Sammlung des Musikvereins Har- monie verantwortlich ist, höre ich gemeinsa- me Wünsche: Die Papierstapel sollen früh- zeitig rausgestellt werde. Es ist aufwendig, säumigen Haushaltungen später nochmals nachzufahren. Wenn es regnet, hilft es – ist aber nicht Bedingung – das Papier mit Plas- tik abzudecken (Plastik anschliessend wieder entsorgen). Um den Helfern die Arbeit zu er- leichtern, sollten die Bündel sicher zugebun- 22 Ährenpost 5/2017
Sie können auch lesen