Brustkrebs/Cancer du sein - September 2011 03 Erscheint vierteljährlich Jahrgang 31 - SAKK
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September 2011 03 Erscheint vierteljährlich Jahrgang 31 schweizer krebsbulletin Bulletin suisse du cancer Brustkrebs/Cancer du sein
Band 31, SEPTEMBER 2011, AUFLAGE 4100 INHALTSVERZEICHNIS Editorial SPOG – Schweizerische Pädiatrische 185-186 Neue Entwicklungen in der Brustkrebsversorgung der Onkologiegruppe Schweiz B. Thürlimann 233-235 Rare coagulation disorders: a case of a late manifestation of congenital factor X deficiency 187 Nachruf Hartmann F. Stähelin T. Diesch, J. Schneider, T. Kühne R. Steiner NICER – National Institute for Cancer Pressespiegel 189-194 Cancer in the media Epidemiology and Registration 237-241 Aufbau eines wirksamen nationalen Krebsmonitorings in Schwerpunktthema der Schweiz: eine Aufgabe von NICER und den kantonalen Brustkrebs / Cancer du sein Krebsregistern 197-198 Joindre la qualité des soins à la mobilisation des femmes R. Heusser, M. Lorez, D. Bosshard, G. Noseda elles-mêmes Entretien avec Dr. A. Costa et Dr. O. Pagani KLS – Krebsliga Schweiz Sergio Ferrari 243-245 CANUPIS-Studie: Kein erhöhtes Risiko für Krebs und 199-201 Drivers, passengers, agents – new directions in breast cancer Leukämie bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken research K. Bodenmüller Interview with Dr. Giuseppe Curigliano R. Maibach 246 Rekordsumme für die Forschungsförderung im Bereich Krebs 202-203 Pflegespezialistinnen für Brustkrebspatientinnen: K. Bodenmüller Einsatzbeispiel am Oncocare in Bern M. Bana, T. Grädel 247 Rehabilitation: eine Notwendigkeit auch in der Onkologie Réadaptation: une nécessité en oncologie aussi 204-205 Mammografie-Screening-Programme in der Schweiz: aktueller Stand und Herausforderungen P. Imhof, D. Summermatter 248 Une somme record pour la promotion de la recherche sur le cancer 206-207 Neues Qualitätslabel für Brustzentren K. Bodenmüller K. Bodenmüller 208 «Gemeinsam gegen Brustkrebs» 2011: Der Oktober zeigt OPS – Onkologiepflege Schweiz sich musikalisch 250-252 Pflegeberatung im onkologischen Ambulatorium am Spital «Unis contre le cancer du sein» 2011: le mois d’octobre sera Riviera musical H. Schneck 209-211 Teilbrustbestrahlung K. Lössl SGMO – Schweizerische Gesellschaft für 211-212 Europa Donna: Patientinnen als politische Repräsentanten Medizinische Onkologie B. Borisch 256-257 Die Schweiz braucht ein CCC: Dezentral mit verschiedenen Schwerpunkten Kommentare J. Nadig 214 Stolpersteine. Bemerkung zum Artikel: Die Bedeutung von Biobank-Netzwerken für die translationale Krebsforschung. D. Simeon-Dubach, A. Perren (SKB 2-11, S. 114-5) Der seltene Fall F. Bannwart 258-260 Diffuse large B-cell lymphoma arising in a patient with Angioimmunoblastic T-cell lymphoma 215 Replik zu Kommentar Dr. Bannwart, Zürich: Stolpersteine U. Petrausch, P. Samaras, A. Mischo, N. Schäfer, M. Tinguely, D. Simeon-Dubach, A. Perren C. Renner Originalartikel 218-222 Dyspnea in Palliative Cancer Care Kongressberichte N. Cresto, C. Gamondi, P. Sanna 263-264 Great progress in multiple myeloma C. Taverna, T. Matthes SAKK – Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung 267-268 47. Jahreskongress der American Society of Clinical 225-230 SAKK News Oncology (ASCO) in Chicago, 3.-7. Juni 2011 A. Steiner K. Lerch 231 Ethical Considerations in Clinical Research – State of the Art in Oncology Symposium 2011 (October 27, 2011) 270 Bevorstehende onkologische Ereignisse Schwerpunktthema Ausgabe Nr. 4-2011: Prostatakarzinom Nächste Eingabetermine: Nr. 4/2011: 29. September - Nr. 1/2012: 10. Januar - Nr. 2/2012: 10. April - Nr. 3/2012: 10. Juli Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011
EDITORIAL Neue Für Patientinnen mit Brustkrebs und für Ärzte und Ärztinnen, welche an der Versorgung dieser Patientinnen beteiligt sind, ist 2011 ein wichtiges Entwicklungen Jahr. Die Schweiz ist eine Hochinzidenzinsel für Brustkrebs und hat eine in der Brustkrebs- entsprechend hohe Mortalität. Das Mammakarzinom ist die wichtigste Ur- sache für vorzeitigen Tod und vernichtet am meisten gesunde Lebensjahre versorgung der von Schweizer Frauen. Brustkrebs ist eine der bestuntersuchten Krankheiten Schweiz und die Wissenschaft liefert neue Daten in schier unglaublicher Kadenz. Brustkrebs war damit ein Protagonist der Innovation und Verbesserung der Behandlung, nicht nur innerhalb der Onkologie, sondern auch der gesam- ten Medizin. Bessere Behandlungsresultate sind Folgen der Früherkennung, neueren biologischen Untersuchungen zum besseren Verständnis der Krebs- biologie, neuen Behandlungsverfahren und schliesslich der konsequenten Umsetzung des vorhandenen Wissens samt outcome control. Brustkrebs ist einer der ganz wenigen Krankheiten, über die umfangreiche medizinische und versorgungstechnische Aspekte in der Schweiz bekannt sind. Durch eine mit grossem Engagement durchgeführte Studie über die Patterns of Care of Breast Cancer in Switzerland haben wir viele wertvolle Erkenntnisse gewon- nen. Diese Studie hat auch Lücken bei der Versorgung von Brustkrebs in der Schweiz aufgedeckt. Als Folge davon hat die entsprechende Fachgesellschaft, die Schweizerische Gesellschaft für Senologie, zusammen mit der Krebsliga Schweiz die Initiative ergriffen, um Brustzentren mit einem Qualitätslabel auszuzeichnen, welche bestimmte minimale Struktur-, Ablauf- und Behand- lungskriterien einhalten sowie ihre Resultate regelmässig überprüfen und vergleichen lassen. Dieses Label schafft Transparenz und ermöglicht Pati- entinnen und Angehörigen standardisierte Qualität sofort zu erkennen und Brustzentrum Kantonsspital St. Gallen Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011 185
EDITORIAL eine geeignete Institution zur Behandlung der Krankheit auszuwählen. Die Vorbereitungsarbeiten haben mehrere Jahre in Anspruch genommen und sind jetzt soweit, dass in diesem Jahr die ersten Label vergeben werden kön- nen. Eine weitere wichtige Entwicklung 2011 ist die Einführung von Früher- kennungsprogrammen, in einigen Kantonen mit besonders strenger Qua- litätskontrolle samt Abklärungsalgorhythmen. Eine Vorreiterrolle dabei spielt der Kanton SG, der dieses Jahr das Programm voll aufgenommen hat. Thurgau und Graubünden sind bereits gefolgt. In weiteren Kantonen laufen entsprechende Planungsarbeiten. 2011 wurden auch neue Behandlungsrichtlinien an der St.Gallen Konsen- suskonferenz verabschiedet. Diese helfen mit, die in der Wissenschaft do- kumentierten Verbesserungen in der Praxis auch umzusetzen. Dabei wird die Indikation zur axillären Lymphknotenausräumung bei Brustkrebs noch zurückhaltender gestellt als bisher, verkürzte Radiotherapieschemen bei brusterhaltender Krankheit als Standard akzeptiert und mit der Akzeptanz der neuen biologischen Subtypen für die Brustkrebseinteilung die adjuvante Behandlung noch stärker auf die optimale Zuschneidung entsprechend der Biologie (tailored approach) statt wie früher Stadien entsprechend (risk ad- apted approach) ausgerichtet. Damit ist auch der Einsatz von noch weniger Chemotherapie verbunden, dies sowohl in der adjuvanten wie in der neoad- juvanten Situation. Durch zunehmende Früherkennung und bessere Erstversorgung überleben immer mehr Brustkrebspatientinnen ihre Diagnose. Viele von ihnen sind wohl geheilt, aber sowohl subjektiv wie objektiv nicht gesund. Durch unse- re Therapien (Chirurgie, Chemotherapie, längere endokrine Therapie) steht eine immer grössere Gruppe geheilter Frauen, welche die Langzeitfolgen un- serer Interventionen erleben. Bereits wurden in unserem Land erste Initiati- ven ergriffen, um entsprechende Beratungsbedürfnisse für diese Frauen im Sinne einer gesundheitlichen und sozialen Rehabilitation anzubieten. Diese Survivorship Programme geben Auskunft über Ernährung, Sport, Knochen- gesundheit, Sexualität, Informationen über integrative Medizin usw. ohne selbst solche Dienstleistungen anzubieten. All diese oben erwähnten Entwicklungen werden erfreulicherweise dazu bei- tragen, das Leben der Frauen mit Brustkrebs ein Stück leichter zu machen. Prof. Dr. Beat Thürlimann Brustzentrum, Kantonsspital St.Gallen 9007 St.Gallen beat.thuerlimann@kssg.ch 186 Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011
Nachruf sid (Okt. 1966) sowie des Immunsuppressivums Cyclosporin (31. Jan. 1972). Cyclosporin wurde mittels eines von Stä- Hartmann F. Stähelin helin im Januar 1970 eigens dafür entwickelten, weltweit einmaligen Screening-Systems zur Auffindung von immun- (20. Oktober 1925 - 5. Juli 2011) supprimierenden Substanzen ohne Knochenmarkhemmung entdeckt. Den gezielten Weg, der Stähelin vom immunsup- primierenden, aber knochenmarkstoxischen Etoposid über Der Mediziner Hartmann F. Ovalicin zur Entdeckung von Cyclosporin führte, hat er an- Stähelin - der Entdecker von lässlich der Vergabe des AACR Bruce F. Cain Awards 1990 Etoposid (VP-16), Tenipo- eindrücklich beschrieben (Cancer Res 51(1),5-15,1991). sid (VM-26) und Cyclospo- Auch die Schweizerische Krebsliga ehrte Hartmann Stähelin rin - ist am 5. Juli 2011nach 1991 mit dem Schweizer Krebspreis. Die klinischen Resul- einem Sturz auf einer seiner tate der Onkologen R.W. Sonntag, H.J. Senn, G. Nagel, K. geliebten Velofahrten an den Giger, P. Alberto mit VM-26 (ab 1974) und von F. Cavalli, schweren Verletzungen ge- R.W. Sonntag und K. Brunner mit VP-16 (ab 1975) haben storben. Die Stadt Basel ver- mit dazu beigetragen, dass die US-Pharmafirma Bristol-My- liert in ihm einen nobelpreis- ers diese neuartigen Krebsmedikamente 1978 von der San- Foto OnlineReports.ch würdigen Entdecker von doz in Lizenz übernahm. Auch bei der experimentellen und heute weltweit gebrauchten klinischen Entwicklung von Cyclosporin waren Schweizer lebensrettenden Medikamenten und einen unermüdlichen Onkologen mit A.Gratwohl, C.Nissen, B.Osterwalder, V.E. Kämpfer für die Redlichkeit in der Forschung. von Fliedner und B.Speck ab 1980 vorne mit dabei. In der Folge wollte es das Schicksal, dass sowohl Etoposid (Vepesid Dass dem sportlich vielseitig begabten jungen Stähelin Bristol-Myers) wie auch Cyclosporin (Sandimmun Sandoz) (Reiten, Skifahren, Tanzen, Basler Juniormeister im Ten- in der selben Novemberwoche 1983 von der US-FDA die nis) auch in der Wissenschaft bemerkenswerte ‘Punktlan- Marktzulassung erhielten! Stähelin meinte dazu schmun- dungen’ gelangen, erstaunt nicht. Neben dem ersten Kurs zelnd: ‘...it is left to the reader to make assumptions about für lebensrettende Fallschirmsprünge, den er 1952 im the heuristic aspects of these surprising coincidences...’. Auftrag der neugegründeten Schweizerischen Rettungs- Die Erfolge mit Etoposid und Cyclosporin führte er in ei- flugwacht (heute REGA) bei der Royal Airforce im engli- nem Brief an ‘Nature Medicine’ (1997,3(6):590) vor allem schen Abington besuchte, hat er als Assistent am Institut auf den Umstand zurück, ‘dass damals viele Forscher in der für Mikrobiologe der Uni Basel (1951-1954) im damals präklinischen Pharmakologie der Sandoz - wie er und seine neuen Phasenkontrastmikroskop erstmals die Fusion von Vorgesetzten - Mediziner waren. Deshalb waren wir eher nackten Protoplasten von Anthraxbakterien beobachtet geneigt, immer die möglichen klinischen Anwendungen und in einer Arbeit beschrieben, die den Nobelpreisträger unserer Forschung im Auge zu behalten.’ Joshua Lederberg auf ihn aufmerksam machte (1954). Ein 12-monatiger, vom Schweizerischen Nationalfond (SNF) Bis zur Pensionierung 1990 setzte sich Stähelin unermüd- unterstützter Auslandaufenthalt an der Harvard Medical lich für die Koordination der präklinischen Forschung in- School folgte. Dort arbeitete er auf Anregung des Basler nerhalb der Sandoz und als Sekretär der Sandoz-Stiftung Forschers und Freundes Emanuel Suter im Labor von Man- ein, obwohl es ihm äusserst schwer fiel, 1979 seine ihn in- fred L. Karnovsky an einem Projekt über Makrophagen, das spirierende Labortätigkeit durch Firmenentscheid aufgeben ihn zur Wiederentdeckung des seit 1933 in Vergessenheit zu müssen und sein durch ihn geschultes Laborteam an- geratenen ‘respiratory burst’ führte (Publ.1956/57). derweitig eingesetzt zu sehen. Von 1981 bis 2001 brachte er als Vertreter der Stifterfamilie während 20 Jahren seine In Boston wurde ein wissenschaftlichen Direktor der Sandoz Kenntnisse und Erfahrungen in die Kommission der ge- auf Stähelin’s aussergewöhnliches Forschertalent aufmerk- meinnützigen Christoph Merian Stiftung ein. 1977/78 war sam. Sandoz finanzierte daraufhin einen 6-monatigen Auf- er Präsident der Naturforschenden Gesellschaft Basel und enthalt im Labor des Nobelpreisträgers John F. Enders, wo diente als Delegierter dieser Gesellschaft auch dem Verein sich Stähelin mit neusten Zellkulturtechniken vetraut mach- zur Förderung der Bernoulli-Edition als Präsident. te, die ihm später als Chef der neugegründeten Sandoz-Ar- Kompetitives Schach (auch gegen den Computer), ein sti- beitsgruppe ‘Krebs und Immunologie’ (1955-1979) zugute mulierender Familien- und Freundeskreis, die historische kamen. Was in dieser Zeitspanne an klinisch bedeutsamen Aufarbeitung seines wissenschaftlichen Lebenswerks und Durchbrüchen und Erfolgen auf Stähelin’s Wirken zurück- sportliche Betätigungen vieler Art liessen diesen herausra- geführt werden kann, wurde im Juni 1985 anlässlich der genden Mediziner bis zu seinem unerwarteten Tod nie ru- Vergabe des Bristol Preises der American Society for Can- hen. Familie und Freunde haben am 12. Juli 2011 in der cer Chemotherapy erstmals hervorragend zusammengefasst Theodorskirche von ihm Abschied genommen. (Sandorama III/1985). Die offizielle Laudatio ehrt den Entde- cker der Krebsmedikamente Teniposid (Okt. 1965), Etopo- Dr. med. Rudolf Steiner, Zürich Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011 187
HERAUSGEBER REDAKTION Prof. Dr. Franco Cavalli, Koordination: Karin Lerch Istituto Oncologico della Svizzera Italiana (IOSI), Ospedale Regionale di Bellinzona e Valli, 6501 Bellinzona Tel. 091 811 82 30, Fax 091 811 91 82, Email: karin.lerch@sakk.ch SAKK Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung / Groupe Suisse de Recherche Clinique sur le Cancer Verantwortlich: Annik Steiner, SAKK, Effingerstrasse 40, 3008 Bern Tel. 031 389 93 09, Fax 031 389 92 00, Email: annik.steiner@sakk.ch NICER National Institute for Cancer Epidemiology and Registration / Institut National pour l’Epidémiologie et l’Enregistrement du Cancer Director: Dr. Rolf Heusser, Foundation National Institute for Cancer Epidemiology and Registration (NICER) c/o Universität Zürich, Seilergraben 49, 8001 Zürich, Tel. 044 634 53 74, Fax 044 634 54 44, Email: contact@nicer.org SPOG Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe / Groupe suisse d’oncologie pédiatrique Präsident: Prof. Dr. Felix Niggli, Universitätskinderspital, Steinwiesstrasse 75, 8032 Zürich Tel. 044 266 71 11, Fax 044 266 78 34, Email: felix.niggli@kispi.uzh.ch KLS Krebsliga Schweiz / Ligue suisse contre le cancer Verantwortlich: Kurt Bodenmüller, KLS, Effingerstrasse 40, Postfach 8219, 3001 Bern Tel. 031 389 93 31, Fax 031 389 91 62, Email: kurt.bodenmueller@krebsliga.ch ISREC Institut Suisse de Recherche Expérimentale sur le Cancer / Schweizerisches Institut für experimentelle Krebsforschung Responsible at interim: Prof. Dr. Douglas Hanahan, ISREC-EPFL, Batiment SV, Station 19, 1015 Lausanne Tel. 021 693 06 57, Fax 021 693 06 60, Email: dh@epfl.ch SASRO Scientific Association of Swiss Radiation Oncology Responsible: Prof. Dr. Daniel Aebersold, Klinik für Radio-Onkologie, Inselspital, 3010 Bern Tel. 031 632 26 32, Fax 031 632 48 85, Email: daniel.aebersold@insel.ch SGO Schweizerische Gesellschaft für Onkologie / Société suisse d’oncologie Verantwortlich: PD Dr. Caroline Maake, Universität Zürich, Anatomisches Institut, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich Tel. 044 635 53 38, Email: cmaake@anatom.uzh.ch OPS Onkologiepflege Schweiz Verantwortlich: Irène Bachmann-Mettler, Geschäftsstelle Onkologiepflege Schweiz, Hirstigstrasse 13, 8451 Kleinandelfingen Tel. 052 301 21 89, Fax 052 317 39 80, Email: info@onkologiepflege.ch, www.onkologiepflege.ch SGPO Schweizerische Gesellschaft für Psycho-Onkologie / Société Suisse de Psycho-Oncologie Sekretariat SGPO, c/o Krebsliga Schweiz, Effingerstrasse 40, Postfach 8219, 3001 Bern Tel. 031 389 91 30, Fax 031 389 91 60, Email: kontakt@psycho-onkologie.ch SGMO Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie Verantwortlich: Dr. Jürg Nadig, SGMO, Bannhaldenstrasse 7, 8180 Bülach Tel. 044 862 73 00, Fax 044 862 73 01, Email: juerg.nadig@hin.ch Folgende Firmen unterstützen den SAKK Industriepool: Amgen Schweiz AG GlaxoSmithKline AG Pfizer AG AstraZeneca AG Janssen-Cilag AG PharmaMar S.A. Bayer Schering Pharma (Schweiz) AG Lipomed AG Robapharm AG Böhringer Ingelheim AG Mepha Pharma AG Roche Pharma (Schweiz) AG Bristol-Myers Squibb SA Merck (Schweiz) AG Sandoz Pharmaceutical AG Celgene GmbH Merck-Sharp&Dohme-Chibret AG Sanofi-Aventis (Suisse) SA Eisai Pharma AG Mundipharma Medical Company Takeda Pharma AG Eli Lilly (Suisse) SA Novartis Pharma (Schweiz) AG Vifor Pharma 188 Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011
PRESSESPIEGEL Des pistes pour enrayer le protéine, NF-kappaB. Celle-ci est un carrefour pour les mécanismes de l’inflammation et pour permet d’éviter d’être phagocytées – c’est-à- dire détruites – par les globules blancs. «Cette cancer ceux du cancer. Présente dans la cellule sous surexpression de CD47 constitue un signal sig- une forme inactive, la protéine est stimulée par nifiant: «Ne me mangez pas.» C’est ainsi que Réunis à La Jolla, près de San Diego (Califor- la présence de différents agents (virus, mes- les globules rouges ne sont pas dévorés par les nie), pour célébrer les 50 ans du Salk Institute, sagers, etc.). Elle pénètre alors dans le noyau, macrophages. Le même phénomène se produit les meilleurs spécialistes de la biologie des tu- où elle déclenche la transcription de certains avec les cellules souches hématopoïétiques meurs ont présenté les voies de recherche les gènes, dont ceux des miARN. «Deux de ces mi- lorqu’elles migrent.» plus prometteuses ARN possèdent des effets opposés, a expliqué David Baltimore lors du symposium. Le pre- Selon Irving Weissman et son équipe, des an- Plus les scientifiques progressent dans la con- mier réprime la réponse inflammatoire et, s’il ticorps anti-CD47 déjouent cette technique naissance des mécanismes à l’œuvre dans manque, il aura donc une réponse amplifiée, de camouflage mise à profit par les cellules l’apparition et le développement des cancers, et cela favorisera un cancer. Le second réprime souches malignes et permettent leur phagocy- plus ces derniers se révèlent complexes. La les inhibiteurs de la réponse inflammatoire. S’il tose chez la souris atteinte de leucémie myé- complexité en biologie était justement le thème est inactif, il y aura une réponse amoindrie et loïde aiguë. «Beaucoup d’autres cancers expri- du symposium qui s’est tenu, du 27 au 29 oc- moins de risque de cancer.» ment ce signal, ‘ne me mangez pas’: cancers tobre, au Salk Institut, à La Jolla (Californie), en du sein, du côlon, du poumon non à petites partenariat avec la revue Nature et la fondation Lorsque le premier gène a été désactivé, le cellules, du rein, de l’ovaire, mélanome, etc.», Ipsen. modèle animal a développé une prolifération souligne Irving Weissman. Autant de domaines cellulaire au niveau de la rate et des gangli- potentiels où des stratégies anti-CD47 pour- Une occasion de célébrer le cinquantième an- ons, aboutissant à un lymphome. En limitant raient être testées. Restera à savoir si les résul- niversaire du prestigieux centre de recherche l’activité de la protéine cellulaire NK-kappaB, tats observés sur des modèles animaux pour- dont l’un des thèmes de prédilection est le il a été, à l’inverse, possible d’exercer un effet ront l’être aussi sur l’espèce humaine. cancer. Plusieurs intervenants de haut niveau suppresseur de tumeur. ont évoqué l’évolution conduisant une cel- Enfin, le nouveau président du Sloan-Kettering lule normale à devenir tumorale, ainsi que les Outre les miARN, les enzymes de la famille des cancer Center, Craig Thompson (université de pistes de nouveaux traitements. kinases ont une place à part dans les cancers Pennsylvanie), a presenté des travaux pion- et constituent des cibles thérapeutiques pri- niers, pointant le rôle de changements méta- A tout seigneur, tout honneur: c’est à Da- vilégiées. Comme l’a rappelé Tony Hunter, di- boliques au niveau cellulaire dans l’origine et vid Baltimore, Prix Nobel de médecine 1975, recteur du Salk Institute Cancer Center, «une la progression tumorales. Il a notamment dé- qu’est revenu le soin d’ouvrir la conférence. trentaine de kinases peuvent être concernées montré le rôle d’une mutation de gènes impli- Aujourd’hui professeur de biologie au Califor- par des mutations et jouer un rôle causal dans qués dans la gestion de nutriments dans 30% nia Institute of Technology (Caltech), il s’est les cancers humains. Certaines, qui agissent des leucémies myéloïdes aiguës. concentré sur de petites séquences d’ARN, ap- comme suppresseurs de tumeurs, voient leur pelées microARN (miARN), qui sont impliquées activité atténuée ou disparaître en cas de mu- Le Monde, 6 novembre 2010 à la fois dans les phénomènes de réponse im- tation.» … munitaire et dans l’évolution cancéreuse. … Les miARN contrôlent l’expression des gènes. En juillet, l’équipe de David Baltimore a publié, Ces échecs des traitements anticancéreux sur le site des comptes rendus de l’Académie pourraient être liés à «l’existence d’un réservoir Roche Exits RNAi Field, nationale des sciences américaine (Proceed- résistant qui préexisterait au sein de la popu- Cuts 4800 Jobs ings of the National Academy of Science, lation des cellules souches», a avancé Brian PNAS), un article décrivant leur rôle dans les Druker. The Swiss drug company Roche announced last fonctions des cellules souches hématopoïé- week that it is stepping away from research in tiques (CSH), qui se divisent pour donner des Il s’agit là d’un point fondamental, qu’a égale- RNA interference (RNAi), a popular approach cellules sanguines impliquées dans l’immunité ment souligné Irving Weissman, directeur de to medical therapies and one that Roche has et la réaction inflammatoire. Lors d’expériences l’Institut de biologie des cellules souches et de poured more than $400 million into over 3 où le niveau des miARN était artificiellement médecine régénérative à l’université Stanford years. The decision is part of a plan to reduce augmenté dans ces CSH, les fonctions de ces (Palo Alto). Irving Weissman, qui fut le premier Roche’s workforce by 6%, or 4800 people. dernières se trouvaient ralenties ou, au con- à isoler des cellules souches, estime que «les traire, accélérées. cellules souches tumorales devraient être les Although it’s not unusual to see contractions cibles thérapeutiques privilégiées. Les médica- in big pharma, Roche’s decision to abandon Ainsi, une élévation modérée de l’un de ces ments qui tuent les cellules souches tumorales work in RNAi is striking because the field has miARN accélérait la production de cellules font dégénérer la tumeur. Avec ceux qui tuent gotten much attention. The technique, which sanguines différenciées à partir des CSH. les cellules tumorales sans éliminer les cel- earned a Nobel Prize in 2006 (and Science’s En revanche, une expression nettement plus lules souches, on observe bien une réduction Breakthrough of the Year in 2002), involves us- élevée conduisait à l’apparition d’un cancer en de la tumeur, mais celle-ci grossit de nouveau ing tiny RNA molecules to shut down specific six mois chez les souris, en l’occurrence une par la suite. De même, l’irradiation réduit la tu- genes. But getting them to diseased tissues in leucémie très agressive. meur sans détruire toutes les cellules souches the proper dose has challenged scientists. The tumorales». field is «fascinating, but unfortunately this de- L’étude de l’expression de 200 miARN dans des livery point is a hurdle,» says Claudia Schmitt, cellules sanguines (monocytes) par l’équipe de Irving Weissman a évoqué le rôle d’une protéine a Roche spokesperson. The 50 or so employ- David Baltimore a montré que plusieurs d’entre membranaire, appelée CD47, que les cellules ees at Roche’s RNAi «Center of Excellence» in eux correspondent à des gènes activés par une jeunes expriment abondamment, ce qui leur Kulmbach, Germany, most of them scientists, Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011 189
PRESSESPIEGEL were just not able to overcome that stumbling Schwerwiegende Anschuldigungen hat die Ins- Zulassung und Risikoevaluation von Medika- block, she adds. pektion der französischen Sozial- und Gesund- menten in Frankreich neu zu organisieren. Für heitsbehörden (IGAS) gegen das Pharmazeu- die Mediator-Opfer werde aus staatlichen Mit- No RNAi drugs are on the market yet; one for tikunternehmen Servier und sein bis 2009 teln ein Fonds gebildet, kündigte Bertrand an. macular degeneration failed in late-stage trials vertriebenes Medikament Mediator erhoben. Über hundert Betroffene oder Angehörige von last year. But more than a dozen clinical trials Das Labor habe aufgrund der Schwachstellen Opfern haben Klage gegen die Firma Servier are under way in cancer, asthma, and other im System der Zulassung und Überwachung eingereicht, die ihre Verwunderung über die ihr conditions. «People are going to look at this von Heilmitteln die Gefahren dieses Produkts vom IGAS-Bericht zugewiesene Verantwortung Roche thing and … be less enthusiastic» about verharmlost. Jetzt will die Regierung, gestützt äussert. RNAi, says Mark Kay, a gene therapist at Stan- auf diese Erkenntnisse der IGAS, die Arzneimit- ford University in Palo Alto, California, who’s telkontrolle reorganisieren. Neue Zürcher Zeitung, 20. Januar 2011 been working with the technique in hepatitis C. That would be a shame, Kay argues. A veteran Zwischen 500 und 2000 Patienten sind in of bitter setbacks in gene therapy, he wasn’t ex- Frankreich an den schweren Nebenwirkun- pecting RNAi to advance nearly as rapidly as it gen des Medikaments Mediator gestorben. Es has, and he still considers it promising. handelt sich um den zur Familie der Amphetamine gehörenden Wirkstoff Benfluorex des franzö- Alcohol consumption is tied Delivering RNAs to target tissue remains sischen Pharmaunternehmens Servier. Der to a variety of lethal cancers tough, although researchers are making prog- Wirkstoff war 1976 aufgrund angeblicher Vor- ress. Chemically modifying one strand of the teile bei der Behandlung von Diabetes zugelas- double-stranded small RNAs has reduced off- sen worden. Verwendet wurde das Medikament Drinking too much alcohol might account for target effects, such as the molecules’ unnerv- jedoch als Appetitzügler bei Schlankheitskuren. as much as 10 percent of cancer cases in men ing propensity to hit too many gene sequences Bereits wird diese Heilmittelaffäre in Frankreich and 3 percent in women in Europe, a study in- (Science, 12 November 2004, p. 1124). This mit Präzedenzfällen wie demjenigen des Wachs- dicates. may also ease another glitch: Depending on tumshormonskandals verglichen. Schockierend how they’re packaged, the RNAs and their deliv- ist, dass viele Ärzte, namentlich die Pneu- Too much alcohol might also be responsible ery vehicle together can stimulate the immune mologin Irène Frachon in ihrem Buch «Mediator for almost 45 percent of cancers in the mouth, system in dangerous ways. «You are going to 150mg – Wie viele Tote?», vor den gravierenden larynx and throat in men and 25 percent of run into technical barriers,» says Kay. «It takes Nebenwirkungen gewarnt hatten. Inzwischen those cancers in women, according to the re- time to solve them.» haben drei Studien diese seit Jahren bekannten port published Thursday in a medical journal, Risiken und die potenziell tödliche Schädigung BMJ. Like many other pharmaceutical companies, der Herzklappen bestätigt und den Verdacht Roche was in a tight spot, with a bet that erhärtet, dass Hunderte von Menschen wegen «A considerable proportion of the most com- wasn’t about to pay off. Even if RNAi pans out, der Einnahme von Mediator gestorben sind. In mon and most lethal cancers is attributable to it isn’t likely to offer a windfall in the next year der Schweiz wurde das Mittel schon nach 1997 former and current alcohol consumption» writes or two. «The easiest things to let go are things aus dem Verkauf gezogen. In anderen Län- Manuela Bergmann of the Institute of Human that have long-term perspectives,» says John dern wurde es verboten. Unverständlich muss Nutrition Potsdam-Rehbrücke in Nuthetal, Ger- Maraganore, the chief executive officer of Al- es darum anmuten, dass es in Frankreich bis many, and colleagues. The research was paid nylam, an RNAi biotech company in Cambridge, Ende 2009 nicht nur verkauft, sondern auch for by numerous European health agencies. Massachusetts. Roche formed a collaboration von der Krankenkasse vergütet wurde. Laut in 2007 with Alnylam, which once owned the dem IGAS-Bericht hat Servier die für die Zulas- The results are based on a study carried out German site now impacted by cuts. Alnylam sung und Kontrolle zuständige Heilmittelstelle from 1992 to 2005. Researchers followed currently has three RNAi drugs in clinical trials. (Afssaps) vorsätzlich getäuscht, um die Risiken more than 100,000 men and 250,000 women zu verharmlosen. Der Gründer des zweitgrössten aged 37 to 70 in Britain, Denmark, France, Ger- Other large drug companies remain invested in französischen Pharmalabors, der 88-jährige many, Greece, Italy, the Netherlands and Spain. RNAi, for now at least, including Merck, Novar- Jacques Servier, hat selber bis vor kurzem die tis, and Takeda. Gefährlichkeit geleugnet und wollte nur drei They asked people to report how much alco- eventuell durch Mediator verursachte Todesfälle hol they regularly drank and consumed before, Science, November 26, 2010 einräumen. Er soll nun zu den Vorwürfen am and compared the data with figures for can- 11. Februar vor Gericht Stellung nehmen. Sein cer cases through national registries and other Unternehmen wird auch verdächtigt, über be- sources. freundete Experten die Entscheide der Kontroll- behörde beeinflusst zu haben. Heute wundert Using mathematical models that accounted sich die IGAS über die «unglaubliche Toleranz» for complications like whether or not the par- Wie Appetitzügler den Tod gegenüber den Argumenten von Servier. Der ticipants smoked or were overweight, and their brachten Fall sei symptomatisch für ein System, das auf- diet and exercise habits, among other factors, grund seiner «schwerfälligen Strukturen in einer the researchers then calculated the number of Versagen von Frankreichs Arzneimittelkontrolle Art für Risiken unempfindlich war, die mit der cancers probably caused by drinking too much Ausübung dieser Mission der gesundheitlichen alcohol. Sicherheit unvereinbar» gewesen sei. Die Inspektion der französischen Gesundheits- European and American guidelines recommend behörden hat Mängel in der Heilmittelkontrolle Der bisherige Afssaps-Direktor ist zurückgetre- that men have no more than two drinks a day, aufgedeckt. Ausgangspunkt war ein Medika- ten, und Gesundheitsminister Xavier Bertrand or about 24 grams of alcohol, and that women ment, das trotz bekannten tödlichen Neben- hat versprochen, es würden alle Lehren aus have no more than one drink a day, or about 12 wirkungen bis 2009 zugelassen blieb. diesem Heilmittelskandal gezogen, um die grams of alcohol. 190 Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011
PRESSESPIEGEL A previous study found that alcohol was re- was the first fruit of the new genomics, a way The other, OvaCheck, was developed by a com- sponsible for about 400,000 cancer cases a of letting a cancer cell’s own genes reveal the pany, Correlogic, with contributions from sci- year worldwide. The American Cancer Society cancer’s weaknesses. entists from the National Cancer Institute and estimates that 3 percent of all cancer deaths in the Food and Drug Administration. Major com- the United States are linked to alcohol. But it all turned out to be wrong. Duke’s gene- mercial labs licensed it and were about to start based tests proved worthless, and research be- using it before two statisticians discovered and Scientists are not sure how alcohol may trigger hind them was discredited. Ms. Jacobs died a publicized its faults. cancer, but they say they suspect it has some- few months after treatment, and her husband thing to do with what happens to alcohol once and other patients’ relatives are suing. The Duke saga began when a prestigious jour- it is digested. Alcohol is converted into a chemi- nal, Nature Medicine, published a paper on cal that can damage DNA and can prevent cells The episode illustrates serious problems in a Nov. 6, 2006, by Dr. Anil Potti, a young cancer from repairing themselves. field in which the world’s medical community researcher at Duke University Medical Center, has placed greatest hope: using genetics to im- and his team. Too much drinking also was blamed for 7 per- prove detection and treatment of cancer. cent of breast cancers in German women and They wrote about genomic tests they developed 28 percent of colorectal cancers in Spanish Companies have been set up and products that examined molecular traits of a cancerous men, the results show. have been introduced that claim to use genet- tumor and calculated which chemotherapy ics in this way, but the claims have turned out would work best. The International Agency for Research on Can- not to be true. While researchers agree there cer lists alcohol as a known carcinogen for such is great promise in this science, it has yet to Other groups of cancer researchers had been cancers as those of the mouth, throat, voice yield any reliable methods for diagnosing can- trying to do the same thing, and several asked box, esophagus, liver, breast and colon. cer or identifying the best treatment. Instead, two statisticians, Dr. Keith Baggerly and Dr. as patients and their doctors try to make criti- Kevin Coombes of M.D. Anderson, to look at Naomi Allen, an epidemiologist at Cancer Re- cal decisions about serious illnesses, they may the work. search U. K., a British charity, warned there be getting worthless information based on bad could be a spike of alcoholrelated cancers in science. The two found errors almost immediately. The the future. Druke team brushed aside the concerns, alling Scientists are concerned enough that two them «clerical errors». They started three trials prominent groups in the United States, where using the drugs on patients. Dr. Baggerly and «The results from this study reflect the impact cancer research is arguably the world’s most ad- got the attention of the National Cancer Insti- of people’s drinking habits about 10 years ago» vanced, have begun examining the Duke case. tute, whose own investigators wanted to use the she said in a statement. The National Cancer Institute and the Institute Duke system in a trial but were dissuaded by of Medicine hope to find new ways to evaluate the criticisms. They published their analysis in «People are drinking even more now» she con- claims based on emerging and complex analy- The Annals of Applied Statistics, a journal that tinued, linking the practice to more people de- ses of genes and other molecules. medical scientists rarely read. veloping cancer because of alcohol. So far, the Food and Drug Administration «has The situation finally grabbed the cancer world’s «If you drink alcohol, stick to safe limits» Cancer generally not enforced» its regulation of tests attention last July, because a trade publica- Research U. K. advises on its Web site. «By cut- created by individual labs because, until re- tion, The Cancer Letter, reported that the lead ting down on what you drink, you can reduce cently, such tests were relatively simple and researcher, Dr. Potti, had falsified parts of his your risk of several cancers.» relied heavily on the expertise of a particular résumé, claiming, among other things, that he doctor, said Erica Jefferson, an agency spokes- had been a Rhodes scholar. International Herald Tribune, woman. But now, with labs offering more com- April 9-10, 2011 plex tests on a large scale, the F.D.A. is taking a In the end, four gene signature papers were re- new look at enforcement. tracted. Duke shut down three trials using the results. Dr. Potti resigned from Duke and de- Doctors say the heart of the problem is the clined to be interviewed for this article. intricacy of the analyses in this field and the Bad science unravels use of difficulty in finding errors. Even well-respected The International Herald Tribune, scientists often «oversee a machine they do not July 8, 2011 genes to fight cancer understand and cannot supervise directly» be- cause each segment of the research requires When Juliet Jacobs found out she had lung different areas of expertise, said Dr. Lajos Pusz- cancer, she realized that hope lay in getting the tai, a breast cancer researcher at M. D. Ander- best treatment medicine could offer. So she got a second opinion, then a third. In Febru- son Cancer Center at the University of Texas. SP-Gesundheitsdirektor ary of 2010, she ended up at Duke University The Duke case came after two other claims that bringt Pharma in Rage in Northern Carolina, where she entered a re- gave medical researchers pause. They too used search study whose promise seemed stunning. complex analyses to detect patterns of genes Pierre-Yves Maillard empfiehlt den Augenärzten or cell proteins. ein nicht zugelassenes Medikament Doctors would assess her tumor cells, looking for gene patterns that would determine which But these were tests that were supposed to find Der Interessenverband der Schweizer Phar- drugs would best attack her particular cancer. ovarian cancer in patients’ blood. One, Ova- maindustrie, Interpharma, ist schlecht auf den She would not waste precious time with ineffec- Sure, was developed by a Yale scientist, Dr. Gil Waadtländer SP-Staatsrat Pierre-Yves Mail- tive drugs or trial-and-error treatment. The Duke G. Mor, licensed by the university and sold to lard zu sprechen. Grund des Ärgers ist eine program – then considered a breakthrough – patients before it was found to be useless. Empfehlung des Präsidenten der Konferenz Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011 191
PRESSESPIEGEL der kantonalen Gesundheitsdirektoren an Verantwortung, falls etwas bei der Behandlung Arzneimittelbehörde Swissmedic beantragen. alle Augenärzte in der Waadt: Sie sollen eine schiefläuft. Darauf verweist Maillard in seinem Dies sagt das Heilmittelgesetz. Das Gleiche gilt, bestimmte Form der Altersblindheit mit dem Schreiben an die Augenärzte. «Mit der blossen wenn ein Medikament über die ursprüngliche Arzneimittel Avastin statt dem viel teureren Lu- Empfehlung machen wir nichts Illegales», weist Anwendung hinaus verwendet werden soll (In- centis behandeln. er den Vorwurf der Interpharma zurück. dikationserweiterung). Swissmedic kann das Krebsmittel Avastin also nicht zur Behandlung «Wir sind entsetzt über diese Empfehlung. Das eines Augenleidens zulassen, solange Roche In der Waadt spritzen mehrere Augenärzte das ist unverantwortlich», sagt Thomas Cueni von In- dies nicht beantragt. kostengünstige Avastin gegen AMD. «Ich wollte terpharma. In Bezug auf die Sicherheit von Arz- diesen Ärzten einen sichereren Rahmen geben neimitteln dürfe es keine doppelten Standards und führte daher Bedingung für die Behand- Dies soll sich nun ändern. Der Freiburger SP- geben. In der Schweiz ist Avastin nur als Mittel lung auf», rechtfertigt Maillard sein Vorgehen. Nationalrat Jean-François Steiert will das Heilmit- gegen bestimmte Krebsleiden zugelassen. Als So dürfen Augenärzte Avastin keinem Patien- telgesetz so ändern, dass die Bundesbehörden einziges Medikament gegen die feuchte alters- ten mit Herzproblemen verabreichen, und sie von sich aus ein Zulassungsverfahren einleiten bedingte Makuladegeneration (AMD) hat die müssen die grossen Avastin-Dosen im Handel können – von Amtes wegen. Den gleichen Vor- Zulassungsbehörde Swissmedic Lucentis aner- unter den aseptischen Bedingungen eines stoss hatte der Vizepräsident des Dachver- kannt, das Novartis in Lizenz herstellt und aus- Operationsraums in die viel kleinere Dosis für bandes Schweizerischer Patientenstellen schon serhalb der USA vertreibt. Cueni wirft Maillard die AMD-Behandlung umfüllen. vor drei Jahren eingereicht. Damals erhielt Stei- vor, er setze Ärzte unter Druck, ein Medikament ert von Gesundheitsminister Pascal Couchepin einzusetzen, das mehr Risiken berge. «Läuft et- eine abschlägige Antwort. Im Parlament verfiel was schief, lässt er sie jedoch im Regen stehen.» Maillard will den Bundesbehörden Beine ma- der Vorstoss nach Ablauf der zweijährigen Be- chen. «Ich warte seit zwei Jahren vergeblich, handlungsfrist. dass sie entweder Avastin für die AMD-Behand- Riesige Preisunterschiede lung zulassen oder Novartis dazu bringen, den Preis für Lucentis deutlich zu senken», sagt der Nun plant Steiert eine Neuauflage des Vor- Vor acht Jahren hatte ein Augenarzt in den USA, SP-Staatsrat. Er vermisse auch eine Reaktion stosses, der aufgrund der aktuellen Diskus- der einen Krebspatienten mit Avastin behan- aus Bern auf die erste wissenschaftliche Ver- sionen im Parlament bessere Chancen hat. delte, zufällig die Wirkung des Medikament ge- gleichsstudie zwischen der Behandlung von CVP-Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel (AG) gen die feuchte AMD-Krankheit entdeckt. Dazu AMD mit Lucentis oder Avastin, die das renom- signalisiert Unterstützung. Das öffentliche genügt eine 50- bis 80-mal geringere Dosis, als mierte «New England Journal of Medecine» im Interesse an einer kostengünstigen Gesund- wenn Avastin gegen Darmkrebs eingesetzt wird. April publizierte. heitsversorgung müsse vor den Interessen Daher klaffen die Kosten weit auseinander. Eine einer Pharmafirma stehen. Kantonale Sonder- Spritze ins Auge mit einer kleinen Dosis Avastin regelungen, wie sie der Waadtländer Gesund- Diese Gatt-Studie interpretieren die beiden La- kostet in der Schweiz etwa 140 Franken, eine heitsdirektor Maillard plant, lehnt Nationalrätin ger gegensätzlich: Maillard, der vom Chefarzt der Spritze mit Lucentis mehr als 1500. Humbel jedoch ab. Steiert will die Motion im Augenklinik des Waadtländer Universitätsspitals unterstützt wird, hebt hervor, die Wirkung beider Herbst einreichen und rechnet damit, dass ein Medikamente gegen die Altersblindheit sei ver- Gesundheitspolitiker im Ständerat den Vorstoss In der Schweiz werden jährlich rund 60 000 gleichbar. Interpharma-Sprecher Cueni betont, gleichzeitig in der Kleinen Kammer lanciert. Spritzen gegen AMD verabreicht – Maillard bei Avastin seien in 24 Prozent, bei Lucentis Damit würde verhindert, dass die Motion wieder erkannte ein Sparpotenzial von 80 bis 100 nur in 19 Prozent der Fälle schwerwiegende in der nationalrätlichen Vorstossflut untergeht. Millionen Franken. Roche war dagegen nie in- teressiert, das Krebsmittel Avastin auch als Nebenwirkungen aufgetreten. Somit müssten in kostengünstige Behandlung der Altersblindheit der Schweiz von den rund 8000 AMD-Patienten Die von Steiert angestrebte Gesetzesänderung zu vermarkten. Der Konzern setzte letztes Jahr zusätzlich 400 mit Nebenwirkungen rechnen. kommt auch bei den Krankenversicherern gut mit Avastin weltweit 6,5 Milliarden Franken um Ophthalmologen-Sekretär Egli stärkt Maillard an. «Der Vorstoss ist prüfenswert und im Sinn und mit Lucentis, das Roche ausschliesslich in den Rücken: «Aufgrund der Ergebnisse dieser der Prämienzahler», sagt Santésuisse-Spre- den USA vertreibt, 1,5 Milliarden Franken. Studie ist sein Akt der Ungehorsamkeit legitim.» cherin Silvia Schütz. Zurückhaltend gibt sich dagegen FDP-Ständerat Felix Gutzwiller (ZH). Tages-Anzeiger, 9. Juli 2011 Er verweist wie vor drei Jahren schon Couche- Die Schweizerische Ophthalmologische Gesell- (siehe auch nachfolgenden Artikel) pin auf Haftungsfragen. Wenn eine Firma nicht schaft hatte das Bundesamt für Gesundheit um eine Indikationserweiterung ersucht habe, (BAG) bereits vor vier Jahren ersucht, Avastin könne sie nicht für Schäden haftbar gemacht als kassenpflichtiges Medikament für die Be- werden, die bei der neuen Anwendung ent- handlung der feuchten AMD anzuerkennen. stünden. Steiert hält dieses Problem für lös- «Avastin ist eine interessante Alternative zu Lu- centis», sagt der Verwaltungssekretär des Ver- Avastin soll von Amtes wegen bar. Wenn die Indikationserweiterung mit wis- senschaftlichen Studien abgestützt sei, halte bands der Augenärzte, Christoph Egli. Doch das für Augenleiden zugelassen sich das Risiko in Grenzen. Dieses könnten die BAG winkte ab mit der Begründung, es dürfe nur Medikamente kassenpflichtig erklären, die werden Bundesbehörden wohl mit einer Versicherung abdecken, sagt Steiert. Swissmedic zugelassen habe (siehe nachfol- Medikamente sollen künftig auch ohne Ein- genden Artikel). verständnis der Herstellerfirma zugelassen werden. Gegner des SP-Vorstosses warnen vor Burkhalter will Preissenkung Ärzten und Spitälern steht es in der Schweiz Haftungsproblemen. allerdings frei, Avastin als «Off-Label»-Medi- kament gegen die AMD-Krankheit zu verwen- Nur wer die Rechte an einem Medikament SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi spielt den den. Dann tragen allerdings die Mediziner die besitzt, kann dafür eine Zulassung bei der Ball dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 192 Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011
PRESSESPIEGEL zu. Dieses verschanze sich hinter rechtlichen Argumenten, statt die günstigste Behand- Le bénéfice du vaccin en campagnes de vaccination ‘contre le cancer du col de l’utérus’, essentiellement basées sur lungsmethode zuzulassen. Allerdings kollidiert termes de santé publique est une peur injustifiée». diese Ansicht mit der Rechtseinschätzung des Bundesrats: Nur der Zulassungsinhaber – bei remis en question «Le cancer du col est-il vraiment un problème Avastin ist das Roche – könne eine Indikations- Le vaccin contre le cancer du col de l’utérus de santé publique en France au sens où l’en- erweiterung beantragen. Und ohne Swissme- a été présenté comme une avancée médicale tendent les épidémiologistes? La question dic-Zulassung könne das MAB ein Medikament majeure pour les femmes. Il fait aussi les beaux mérite d’être posée, car en réalité, on assiste nicht kassenpflichtig erklären. jours de l’industrie pharmaceutique. Deux vac- depuis 1980 è une baisse régulière du nombre cins sont disponibles: le Cervarix, de l’anglo- de nouveaux cas et de la mortalité liée à cette Gesundheitsminister Didier Burkhalter habe saxon GSK, et le Gardasil, produit par Merck affection. Or, la seule et unique mesure de pré- das Problem erkannt, sagt dessen Sprecher et vendu en Europe par Sanofi Pasteur MSD, la vention associée à cette baisse régulière est Jean-Marc Crevoisier. Im Auftrag Burkhalters co-entreprise des laboratoires Sanofi Pasteur le dépistage régulier pas un frottis cervico-uté- analysiert Swissmedic die Catt-Studie, in der über die Wirksamkeit von Avastin bei der al- et Merck. rin», fait-il remarquer. Le ministère assure, lui, tersbedingten feuchten Makula-Degeneration «qu’il n’y a pas de polémique. Le cancer du col (AMD) berichtet wird. Ziel sei eine möglichst de l’utérus est le quinzième cancer féminin par En France, le Gardasil, recommandé pour les grosse Sicherheit für die Patienten, bei denen le nombre de décès, c’est donc un sujet sur jeunes filles dès 14 ans, se taille la part du Avastin eingesetzt werde, sagt Crevoisier. Gleich- lequel on doit être attentif.» lion. Il obtient une autorisation de mise sur le zeitig diskutiere das BAG mit Novartis über eine marché en septembre 2006 de l’agence euro- Preissenkung von Lucentis, dem bisher einzigen péenne des médicaments (EMEA), qui s’est Les mêmes doutes sur l’intérêt d’un vaccin zugelassenen Medikament gegen AMD. appliquée de fait à tous les pays membres. par rapport au frottis avaient été soulevés par Depuis le début de la commercialisation, en Antoine Spire, directeur du département de Tages-Anzeiger, 9. Juli 2011 novembre 2006, Sanofi Pasteur MSD, grâce recherche des sciences humaines de l’Institut à une vaste campagne de sensibilisation des national du cancer (INCa) au moment où le mères de famille «à la protection de leur fille», laboratoire est venu présenter son produit. Le et un lobbying insistant auprès des leaders Gardasil n’agit que sur deux types de cancer du d’opinion, a écoulé plus de quatre millions de col, le HPV (papillomavirus humains) 16 et 18, Gardasil: premières doses dans l’Hexagone. certes parmi les plus virulents, et deux autres demandes d’indemnisation types, le 6 et le 11, responsables du dévelop- pement des verrues génitales. Les spécialistes On estime à 1,5 million, le nombre de jeunes dénombrent au total 40 types différents de HPV. Un des vaccins contre le cancer du col de filles vaccinées. La co-entreprise refuse de l’utérus a transformé en cauchemar la vie de communiquer ses résultats, mais Merck, dans deux jeunes femmes Vaccination ou pas, il est donc indispensable son dernier rapport annuel, affiche un chiffre Leurs mères croyaient bien faire et les protéger d’affaires de 988 millions de dollars (698 mil- de continuer à se faire dépister régulièrement. contre ce mal dont elles entendaient parler à lions d’euros) pour les ventes de Gardasil, hors M. Spire, qui doute de la capacité du labora- la télé, à la radio, et même au cinéma: le can- Europe, pour la seule année 2010. toire à toucher les femmes «qui ne sont déjà cer du col de l’utérus. Le problème, c’est que pas suivies régulièrement», plaide donc pour le Gardasil, le vaccin commercialisé en France une généralisation du frottis avant tout. Empressement par le laboratoire Sanofi Pasteur MSD depuis novembre 2006, a transformé leur vie en cau- Philippe de Chazournes a également demandé, chemar, assurent Laura Agnès et Laëtitia Celli, Derrière ces chiffres et la grande campagne de le 10 juin, au professeur Jean-Luc Harousseau, âgées de 16 et 20 ans. … sensibilisation de l’opinion qui a accompagné le président de la Haute Autorité de santé «le premier vaccin contre le cancer», des ques- (HAS), de bien vouloir retirer la dernière recom- …. tions soulevées par des médecins, des gynéco- mandation «pour le dépistage du cancer du col Pour que ces jeunes filles soient indemnisées, logues, restent toujours sans réponse. de l’utérus» et de constituer «un nouveau group les experts de la CRCI devront établir un lien de travail sans conflits d’intérêts majeurs avec entre le vaccin et les symptômes décrits. Cette L’empressement qu’a eu le ministre de la santé l’industrie afin de promouvoir le dépistage du relation, aucun médecin ne l’a pour le moment de l’époque, Xavier Bertrand, à annoncer le cancer du col de l’utérus par le frottis cervico- formellement établie. Dans le cas de Laura remboursement du vaccin, dès février 2007, vaginal.» S’il est bien et régulièrement fait, «à Agnès, l’hôpital de Voiron (Isère) mentionne alors que le comité technique des vaccinations lui seul, il permettrait d’entraîner la disparition toutefois une «polyradiculonévrite chronique, n’avait pas rendu son avis et que la commis- de la mortalité par ce cancer», plaide-t-il. probablement suite à l’injection de Garda- sion de la transparence n’a donné le sien que sil.» Et le centre de pharmacovigilance de deux mois plus tard, a jeté les premiers doutes. Interrogé, le laboratoire renvoie à la conférence Grenoble, après avoir observé la «chronologie Mais le ministère se défend de tout emballe- de presse organisée mi-juin au cours de la- d’apparition» des effets secondaires, a jugé ment et assure que «l’inscription au rembour- quelle il répondait aux doutes sur l’efficacité du «plus prudent, au vu du rapport bénéfice/ris- sement de Gardasil s’est déroulée conformé- produit, rappelait «l’urgence de vacciner toutes que, de déconseiller la 3e injection de Gardasil.» ment à la procédure». nos filles avec les trois doses avant 15 ans», et Quant à Laëtitia Celli, elle saisit la CRCI «pour jugeait évident, que si l’on souhaitait «une vraie qu’enfin quelqu’un commence à [la] croire et politique de santé publique», il faudrait étendre trouve une solution à [ses] souffrances.» Dans une lettre adressée le 2 juillet à M. Ber- la vaccination «aux garçons». trand, un collectif de médecins de l’île de la Le Monde, 12 juillet 2011 Réunion, emmené par Philippe de Chazournes, (voir aussi l’article suivant) se montre par ailleurs «très préoccupés par les Le Monde, 12 juillet 2011 Schweizer Krebsbulletin Nr. 3/2011 193
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