CHIRURGIE - Berufsverband der Deutschen Chirurgen
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CHIRURGIE
PA S S I O N
PA N O R A M A
NUR MUT! HÖCHSTE PRÄZISION
im Fokus
UND FEINSTE NAHTTECHNIKEN – KONGRESSNACHLESE
FASZINATION GEFÄSSCHIRURGIE DCK 2021
06 | II | 2021
MITGLIEDERZEITSCHRIFT:
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR CHIRURGIE
BERUFSVERBAND DER DEUTSCHEN CHIRURGEN
Gemeinsam lernen und heilen 139. Deutscher Chirurgen Kongress 05. – 08. April 2022 | Congress Center Leipzig IDENTITÄT BEWAHREN – WISSEN MEHREN – WANDEL GESTALTEN www.dck-digital.de
1 Editorial
Kongressnachlese
DCK 2021
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ihren zehn Mitgliedsgesellschaften haben
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. die Bundeswehr, der BDC und der Deutsche
Michael Ehrenfeld der Deutsche Chirurgen Kongress wurde die- Berufsverband der Pflegeberufe eigene Ses-
Direktor der Klinik und Poliklinik für
ses Jahr erstmals als Online-Kongress abge- sions veranstaltet, einige davon als interdis-
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Klinikum der Universität München
halten. In der Präkongresswoche (06. bis ziplinäre und interprofessionelle Sitzungen.
Präsident der Deutschen Gesellschaft 10. April 2021) wurden in zwei bis drei Strän-
für Chirurgie 2020–2021 gen Vorträge aus dem Bereich chirurgische Alle Besucher in Mainz waren entweder gegen
Lindwurmstraße 2a
Forschung und sog. „Postersessions“ als Covid19 geimpft oder wurden tagesaktuell
80337 München
michael.ehrenfeld@med.uni-
Kurzvorträge (Rapid Communications) online per Schnelltest getestet. Es wurde erfreuli-
muenchen.de gestreamt. Der 12. April wurde als Präsenz- cherweise keine Infektion festgestellt und
tag mit limitierter Anwesenheit gestaltet. An dokumentiert.
diesem Tag erfolgten unter anderem die Kon-
gresseröffnungen der DGAV, der DGMKG und Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, allen
der DGCH. Vom 13. bis 16. April fanden dann zu danken, die daran geglaubt haben, dass
wieder Online-Sitzungen statt, die überwie- trotz der Corona-Pandemie ein erfolgreicher
gend in vier Fernsehstudios aufgezeichnet Kongress gestaltet werden kann, und die im
wurden, die im Kongresszentrum Mainz extra besonderen Maße am Zustandekommen
dafür eingerichtet worden waren. Die Sit- des Kongresses beteiligt waren. Dazu gehö-
zungen können bis sechs Monate nach Kon- ren insbesondere der Vorstand der DGCH,
gressende online abgerufen und angesehen die beteiligten Fachgesellschaften, die Mit-
werden (https://dck-digital.de). arbeiterinnen der Geschäftsstelle DGCH und
die Kongressorganisation wikonect, die mit
Die Kongressevaluation ist noch nicht aus- kurzem Vorlauf äußert professionell den Kon-
geführt, aber es gab eine Vielzahl positiver gress organisiert hat. Ein besonderer Dank
Rückmeldungen bezüglich der Qualität der geht an die Industrie, die mit virtuellen Stän-
Beiträge und der professionellen technischen den und Industriesymposien den Kongress
Abwicklung. fantastisch unterstützt hat.
Gleichwohl kann jetzt schon festgestellt wer- Der 139. DCK 2022 ist vom 05. bis 08. April
den, dass insgesamt über 3.000 registrierte erstmals in der Messe Leipzig geplant, dann
Teilnehmer den Kongress besucht haben. unter der Präsidentschaft von Prof. Hauke
Durchschnittlich haben zwischen 1.200 und Lang, Mainz. Momentan ist ein Hybrid-Kon-
1.600 Teilnehmer parallel den Livestream ver- gress angedacht, aber es kann derzeit nicht
folgt (über alle vier bis fünf Streams hinweg). sicher prognostiziert werden welche Kon-
Im Strang der DGAV waren es durchschnitt- gressform, speziell in Hinblick auf die Corona-
lich 500 bis 800 Teilnehmer, im Strang der Pandemie, möglich sein wird.
DGMKG rund 200 bis 230 Teilnehmer, den
Sessions der DGCH folgten durchschnittlich Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld
rund 250 Teilnehmer. Neben den DGCH und Präsident DGCH
Ehrenfeld M: Kongressnachlese DCK 2021.
Passion Chirurgie. 2021 Juni; 11(06):
Artikel 01.
Diesen Artikel finden Sie auf BDC|Online
unter der Rubrik Wissen | Panorama.
PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | II | 2 0 2 1
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V.
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.
DGCH
Präsident: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
Vizepräsidenten: Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen,
Prof. Dr. med. Hauke Lang, Prof. Dr. med. Andreas Seekamp
Generalsekretär: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer
Schatzmeister: Prof. Dr. med. Jens Werner
6 19
BDC
Präsident: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer
V.i.S.d.P.
Vizepräsidenten: Dr. med. Peter Kalbe,
Dr. med. Jörg-Andreas Rüggeberg
Justitiar: Dr. jur. Jörg Heberer, Berlin/München
INHALT
Geschäftsführerin: Dr. med. Friederike Burgdorf
REDAKTION
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer (V.i.S.d.P.)
Dr. med. Jörg-Andreas Rüggeberg
Dr. med. Friederike Burgdorf
1 EDITORIAL
Katrin Kammerer (Tel: +49 (0) 30 28004-202 |
passion_chirurgie@bdc.de)
VERLAG
schaefermueller publishing GmbH
1 KONGRESSNACHLESE
DCK 2021
Ifenpfad 2–4, 12107 Berlin
M. Ehrenfeld
info@schaefermueller.de | Tel: +49 (0)30 76180 625
www.schaefermueller.de
4 SCHAUFENSTER
DESIGN
Nina Maria Küchler, Berlin
6 CHIRURGIE
ANZEIGEN
Sabine Bugla
PassionChirurgie@t-online.de
Tel: +49 (0) 5632 966147
im Fokus
6
ABBILDUNGSHINWEISE
Teaserfotos von iStock oder von den Autoren.
Cover © mainzplus CITYMARKETING/wikonect,
CHIRURGISCHE
FORSCHUNG:
S. 40–41 Bilder von Pixabay und Unsplash INNOVATIVE CHIRURGISCHE
TECHNIKEN T. Vogel, H. Feussner, K. Kaccz
ERSCHEINUNGSWEISE UND BEZUG:
Passion Chirurgie erscheint monatlich als elektronische
Ausgabe (eMagazin via BDC|Mobile App über Apple 12
W UNDMANAGEMENT IN KLINIK
AppStore oder GooglePlay). UND PRAXIS MIT VERTRETERN
Quartalsweise erscheint sie als gedruckte Zeitschriftenausgabe.
DER KOSTENTRÄGER P. Kalbe
14 Executive Summary
Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag des Berufsverbandes
Perioperative Schmerztherapie mit
der Deutschen Chirurgen e.V. und der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie e.V. enthalten und den Nichtopioidanalgetika – Gemeinsame
Mitgliedern vorbehalten. Empfehlung der Deutschen Schmerzgesellschaft,
der DGAI und der DGCH
EIGENTÜMER UND COPYRIGHT:
© BDC-Service GmbH | Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin
U. Stamer, J. Erlenwein, S. M. Freys,
T. Stammschulte, D. Stichtenoth, S. Wirz
ISSN 2194-5586
GERICHTSSTAND UND ERFÜLLUNGSORT: BERLIN
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in Passion
17 CHIRURGIE +
Chirurgie zur Bezeichnung von Personengruppen oft 17 Vorankündigung Webinare
nur die männliche Form verwendet, gemeint sind aber
Angehörige aller Geschlechter.
3 Inh a lt
32 92
19 Safety-Clip: Der Patientensicherheitsindex – 55 Ehrungen, Preisverleihungen und Vergabe von
angewandt am Kernprozess „Interdisziplinäres Stipendien
perioperatives Management“ M. Fleischer
57 Wahl der Präsidentin 2023/2024
24 Hygienemanagement in der ambulanten Praxis
59 Der Corza Medical Organspendelauf 2021 der
D. Welsch
DGCH – eine virtuelle Erfolgsgeschichte M. Anthuber
26 Hygiene-Tipp: Was sagt uns die „Reproduktionszahl“
61 Einladung zum DCK 2022 H. Lang
einer Infektionskrankheit?
W. Popp, L. Jatzwauk, R. Schmithausen, W. Kohnen 64 Protokoll der DGCH-Mitgliederversammlung 2021
M. Ehrenfeld, H.-J. Meyer, J. Werner
28 Rezension: Chirurginnen F. Fritze-Büttner
66 Ausschreibung Preise und Stipendien 2022
29 Personalia
68 Rekrutierende multizentrische chirurgische Studien
31 RECHT
in Deutschland S. Tenckhoff
31 F+A: KBV IT-Sicherheitsrichtlinie verbindlich
72 Spendenaufruf und
J. Heberer
Bausteine Langenbeck-Virchow-Haus
76 DGCH-Präsidium ab 1. Juli 2021
32 GESUNDHEITSPOLITIK 78 Meine Daten haben sich geändert
32 BDC-Praxistest: Zweitmeinungsverfahren
Schulterarthroskopie P. Kalbe
81 INTERN
35 Ärztliche Approbationen aus Drittstaaten
F. Burgdorf, C. J. Krones 81 BDC
38 Geben und Nehmen: ein neuer Facharzt wird 81 BDC|News
generiert J. Seifert, M. Abele-Hom 82 Nachruf zum Tod von Prof. Dr. med. Tilman
40 Deutscher Ärztetag 2021 Mischkowsky
J.-A. Rüggeberg, H.-J. Meyer, P. Kalbe, F. Burgdorf
83 Termine BDC|Akademie
42 INTERN
87 Lifestyle-Angebote im Juni 2021
42 DGCH 88 BDC|Landesverbände
42 Kommentar des Generalsekretärs H.-J. Meyer
46 Präsidentenrede anlässlich des 138. Kongresses der
92 PANORAMA
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie M. Ehrenfeld
92 Nachwuchskampagne NurMut! Höchste Präzision
49 Vize-Präsidentenrede anlässlich des 138.Kongresses
und feinste Nahttechniken – Faszination
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Gefäßchirurgie K. Schick
T. Schmitz-Rixen
97 Bilderrätsel (mit Auflösung Bilderrätsel 03/I/2021)
52 Bildergalerie zur Eröffnungsveranstaltung
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42 INTERN DGCH
AUS DER
DGCH
Kommentar des Generalsekretärs
Sehr geehrte Frau Kollegin, Virusmutation mehr als 4.000 Tote zu bekla-
sehr geehrter Herr Kollege, gen sind. Der Virologe Drosten geht nun davon
aus, dass die deutsche Bevölkerung in den
mein vor einem Vierteljahr beschriebener kommenden anderthalb Jahren immun gegen
Optimismus zum Prinzip Hoffnung für das das Corona Virus sein wird und zwar entweder
neue Jahr, vor allem auch hinsichtlich der von durch die Impfung oder die natürliche Infek-
der Politik angekündigten Impfkampagne zur tion. Das Virus wird also endemisch werden,
Beherrschung der bestehenden Covid-19 Pan- verschwinden wird es nicht völlig, sondern es ist
demie hat sich leider nur teilweise realisieren eher mit weiteren Mutationen zu rechnen. Die
Prof. Dr. med. Dr. h.c. lassen. Das Virus bestimmt weiterhin unser Impfung gegen das Coronavirus ist somit nach
Hans-Joachim Meyer aller Leben, gesellschaftlich wie auch beruf- eigener Meinung absolut indiziert und sinnvoll;
Generalsekretär der Deutschen lich, ganz entscheidend, nicht zuletzt auch kaum nachvollziehbar ist aber die jetzt aufge-
Gesellschaft für Chirurgie e.V.
deshalb, weil eine wirkliche Langzeitstrategie tretene Diskussion um das freie Intervall von 12
(DGCH)
Luisenstr. 58/59 immer noch aussteht. Erwähnenswert erschei- Wochen bis zur Zweitimpfung mit dem Impf-
10117 Berlin nen zumindest die Ausführungen der Aero- stoff Vaxzevria von AstraZeneca. Nach Ansicht
h-jmeyer@dgch.de sol-Wissenschaftler, die nachdrücklich darauf des Gesundheitsministers, der eine pragmati-
hingewiesen haben, dass die Infektionsgefahr sche Flexibilität anstreben will, kann diese Auf-
Präsident des Berufsverbandes der
Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
vor allem in Innenräumen bestehe, äußerst frischimpfung nach einem Intervall zwischen
praesident@bdc.de selten hingegen im Freien. Trotzdem haben vier und zwölf Wochen erfolgen, wobei die
wir mittlerweile die sogenannte dritte Welle Entscheidung bei der Ärzteschaft liegen soll.
erlebt. Am 21. April 2021 wurde vom Bundestag Viele kompetente Wissenschaftler äußern sich
die bundeseinheitliche Notbremse zur Eindäm- allerdings sehr skeptisch, da nach allgemeinem
mung der Pandemie beschlossen, die unter Kenntnisstand die höchste Wirksamkeit mit
anderem nächtliche Ausgangssperren, Fort- diesem Impfstoff bei einem Abstand von drei
setzung der Einschränkung privater Kontakte Monaten zur Erstimpfung erreicht werden soll.
und teilweise Verbote von Präsenzunterricht Bei einem solchen Schlingerkurs der Politik mit
vorsah. Bei dann weiter ansteigenden Impf- wenig transparenten Vorgaben überraschen die
applikationen, vor allem nach Beteiligung der Ergebnisse einer Umfrage von infratest dimap
niedergelassenen Kollegen, sinken die Infek- nicht, dass 65 Prozent der Befragten über die
tionszahlen derzeit weiter ab. Dennoch haben Kommunikation der Coronamaßnahmen
sich mit Stand vom 19. Mai 2021 in Deutschland unzufrieden sind, was auch in 62 Prozent für
insgesamt 3,614 Millionen Menschen mit dem das Impfmanagement generell zutreffend ist.
Virus infiziert, wobei 86.665 Patienten an die- Bei einer aktuellen 7-Tage-Inzidenz pro 100.000
ser Infektion verstorben sind. Die Dunkelziffern Einwohner von 72,8 in unserem Land sollten
liegen insgesamt wahrscheinlich noch höher, weitere Lockerungen der Pandemieeinschrän-
so z. B. in Indien, wo täglich bei einer weiteren kungen nach Meinung von Minister Spahn
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43 INTERN DGCH
mit „Vorsicht und Umsicht“ geschehen. Somit Anerkennungen mit 2.149 in der Inneren Medi- dokumentiert werden. Etwa jeder zweite sich
sollten wir also weiterhin zur Bewältigung der zin ausgesprochen wurden. Im Gebiet Chirurgie in Weiterbildung befindliche Arzt spürt den
Pandemie doch auf das Prinzip Hoffnung set- waren am häufigsten Anerkennungen in der ökologischen Druck im klinischen Alltag und
zen und uns im Sommer in der Tat eher auf die Orthopädie und Unfallchirurgie (n= 947), Visze- mehr als 60 Prozent bemängeln die nicht
Nord- statt Südsee freuen. ral- (n= 441) sowie Allgemeinchirurgie (n= 215) ausreichende Zeit für die Patientenkontakte.
erteilt worden. Die Zuwanderung aus dem Aus- Außerdem benötige die Behandlungsdoku-
ÄRZTE-STATISTIK UND MÖGLICHE land war um 6,8 Prozent auf etwa 56.000 Ärzte mentation zu viel Zeit, wobei die Digitalisierung
AUSWIRKUNGEN angestiegen, allerdings vor allem aus Nicht- im Arbeitsablauf kaum entsprechend effektiv
EU-Ländern, während der Wechsel innerhalb genutzt werden könne. Bei dem resultieren-
Die Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31. Europas lediglich eine Zunahme von 1,5 Prozent den und zunehmenden Frust der jetzigen jun-
Dezember 2020 wurden am 8. April 2021 durch ausmachte. Vorteilhaft wirkte sich auch ein gen Ärztegeneration über die vielschichtigen
die Bundesärztekammer (BÄK) unter dem Titel deutlicher Rückgang der ins Ausland wechseln- nicht ärztlichen Tätigkeiten müssen sicherlich
„Corona Pandemie bremst ärztliche Nach- den Ärzte aus, wobei dieser 10 Prozent bei allen zukünftig die strukturellen und organisatori-
wuchsgewinnung“ vorgestellt, wobei der Ärzten und rund 17 Prozent bei Ärzten mit deut- schen Abläufe im stationären Bereich dringend
BÄK-Präsident gleichzeitig hervorhob, dass die scher Staatsangehörigkeit betrug. Bei all diesen revidiert und besser angepasst werden.
konsequente ärztliche Nachwuchsförderung Entwicklungen ist besonders der Altersdurch-
und bessere Ausbildungsbedingungen deshalb schnitt der im Beruf stehenden Ärzte nicht zu GESUNDHEITSPOLITIK
dringend auf die politischen Agenden von Bund vernachlässigen: Der Anteil der unter 35-Jäh-
und Ländern gehören. Die Anzahl an berufstä- rigen macht weiterhin weniger als 20 Prozent Die parlamentarischen Beratungen im Deut-
tigen Ärzten ist zwar erneut leicht angestiegen, aus, während 12,6 Prozent aller berufstätigen schen Bundestag und Gesundheitsausschuss
unsicher bleibt aber, ob eine solche Steigerung Ärzte zwischen 60 und 65 Jahre alt sind. biegen so langsam in die Zielgerade vor den
den zunehmenden Trend von Teilzeittätig- im September 2021 anstehenden Bundestags-
keiten, demographischen Herausforderungen Solche statistisch nicht gerade optimistisch wahlen ein. Einige der großen Parteien haben
in der Bevölkerung und die Entwicklung des stimmenden Entwicklungen werden noch dabei bereits ihre Programme vorgestellt. Die
Altersdurchschnitts der deutschen Ärzteschaft dadurch verstärkt, dass in zahlreichen Fachge- Sozialdemokraten vertreten die Meinung,
ausgleichen kann. Bei sinkender Zahl der zur bieten durch die Auswirkungen der Pandemie dass der Gesundheitssektor wieder mehr poli-
Verfügung stehenden Arztstunden wird dies oftmals die Vorgaben der Weiterbildungsord- tischer Aufmerksamkeit und Reformen bedarf
nur schwerlich umsetzbar sein. Denn nach nung derzeit nicht erreicht werden können. und stellen die Gesundheitsversorgung neben
Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Außerdem sind auch durch die fehlenden klimaneutraler Wirtschaft, Mobilitätswende
2019 etwa 19,4 Millionen Behandlungsfälle im Erlöse, besonders im stationären Bereich, per- und Digitalisierung in den Mittelpunkt, wobei
stationären Bereich und in den Praxen jährlich sonelle Konsequenzen hinsichtlich Einsparung natürlich die Einführung einer Bürgerversi-
eine Milliarde Arzt-Patienten-Kontakte zu ver- von ärztlichen Planstellen zu befürchten. Bei cherung einmal mehr angestrebt werden soll.
zeichnen. Für das Jahr 2040 wird zudem eine einer aktuellen Umfrage des Berufsverbandes Auch Bündnis 90/Die Grünen haben ihren Pro-
Zunahme des Anteils der über 67-Jährigen in der Deutschen Chirurgen (BDC) gaben beispiel- grammentwurf vorgelegt und führen neben
der Bevölkerung um bis zu 42 Prozent prog- haft 70 Prozent der 278 befragten Chefärzte einem Umbau der Krankenhausfinanzierung,
nostiziert. Unter 536.940 bei den Landesärz- an, dass der Stellenschlüssel in ihrem Verant- Organisation der Notfallversorgung, Digi-
tekammern gemeldeten Ärzten waren 409.121 wortungsbereich im Durchschnitt um 1,6 Stel- talisierung im Gesundheitswesen ebenfalls
berufstätig, was einer Steigerung von 1,7 Pro- len im Vergleich zu 2020 reduziert worden sei. die Bürgerversicherung an. Dadurch soll die
zent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei 44 Prozent der Befragten berichteten darüber, Zwei-Klassen-Medizin durch eine solidarisch
erstmaliger Meldung junger Ärzte bei den Kam- dass gegenüber 1,5 Neueinstellungen im Jahr finanzierte Bürgerversicherung mit einer not-
mern war hingegen ein Rückgang von 1,1 Prozent 2020 im Jahr 2021 nur 0,8 Stellen bewilligt und wendigen Versorgung für jeden Bürger, unab-
zu verzeichnen. Bei der im Krankenhaus tätigen davon innerhalb des ersten Quartals bereits 0,5 hängig vom Einkommen, abgelöst werden. In
Ärzteschaft (n= 211.900; 51,8 Prozent) ergibt sich Stellen gestrichen worden seien. Die bei solcher einem weiteren Konzept soll allerdings nicht
ein Plus von 2,3 Prozent, bei ambulant Tätigen Entwicklung weiter verstärkte Arbeitsbelastung mehr die private Krankenversicherung (PKV)
(n=161.400) von lediglich 1 Prozent. Der Anteil führt zwangsläufig zu einer zunehmenden völlig abgeschafft, sondern bei neuem Finan-
von Ärztinnen unter der berufstätigen Ärzte- Unzufriedenheit der jungen Ärztegeneration. zierungsmodell mit einkommensabhängigem
schaft hat auch 2020 leicht zugenommen und Nach einer Umfrage des Hartmannbundes Beitrag der Wechsel in eine gesetzliche Kran-
macht jetzt 48,2 Prozent aus. Im Öffentlichen unter mehr als 1.200 Ärzten in Weiterbildung kenversicherung erleichtert werden.
Gesundheitsdienst ist ein deutlicher Anstieg denken danach sogar 36 Prozent bei den jet-
um 14 Prozent auf knapp 3000 Beschäftigte zu zigen Arbeitsbedingungen über einen Berufs- Auf dem 124. Deutschen Ärztetag wurde in
verzeichnen. Bei den Facharztanerkennungen wechsel nach. 56 Prozent wünschen sich eine diesem Kontext auch ein Leitantrag mit For-
ist lediglich ein Anstieg von 0,6 Prozent auf ins- Teilzeitstelle, da fast in der Hälfte der Fälle derung nach einer neutralen Haltung gegen-
gesamt 13.861 nachweisbar, wobei die meisten die anfallenden Überstunden nicht adäquat über dem dualen Versicherungssystem und
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der Bürgerversicherung gestellt, wobei auf den werden. Vom Bundesgesundheitsminister und M. Anthuber sowie den Veranstaltungs-
Bericht der wissenschaftlichen Kommission für wurde dazu bereits auf der Eröffnung des Ärz- organisationen, der wikonect GmbH und der
ein modernes Vergütungssystem (KOMV) aus tetages die Definition einer “überhasteten km Sport-Agentur, gilt. Beim erstmals in der
dem Jahr 2020 Bezug genommen wurde. Der Digitalisierung“ entschieden zurückgewiesen Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Chi-
Großteil der Delegierten lehnte diesen Ände- und viel mehr hervorgehoben, dass bei den bis- rurgie (DGCH) geplant durchgeführten Online-
rungsantrag mit 139 Stimmen allerdings ab und herigen Versäumnissen der Digitalisierung im Kongress wurden in der Prä-Kongresswoche
stimmte damit für die Beibehaltung der dualen Gesundheitswesen Schritte nach vorn gemacht vom 6. bis 10. April 2021 zahlreiche Postersit-
Krankenversicherungsform. werden müssten: Damit werde nicht gehastet, zungen und Beiträge aus der chirurgischen For-
es müsse aber Tempo gemacht werden. schung ausgestrahlt. Unter exakter Beachtung
Auch wenn die Reform der ärztlichen Gebüh- hygienischer Vorgaben folgte dann nach einem
renordnung (GOÄneu) nicht als gesondertes Das Gesetz sieht nun unter anderem vor sogenannten Präsenztag am 12. April 2021, unter
Thema auf dem virtuellen Ärztetag abgehan- allem in der ambulanten Medizin die Förde- anderem mit der Mitgliederversammlung und
delt worden ist, kritisierte der Präsident der rung von Videosprechstunden, Telekonsilen Eröffnungsveranstaltung der DGCH, vom 13. bis
BÄK in seiner Eröffnungsrede den jahrzehn- und telemedizinischen Leistungen vor, wobei 16. April der Jahreskongress, wobei die Sitzun-
telangen Stillstand einer solchen Reform. letztere auch durch die Terminservicestellen gen aus dem Kongresszentrum Mainz aus vier
Die ärztliche Version der Gebührenordnung der kassenärztlichen Vereinigungen vermit- Studios ausgestrahlt wurden und auch eine vir-
mit nunmehr 5.595 Leistungspositionen liegt telt werden können. Auch die Kommunika- tuelle Teilnahme der Sitzungsvorsitzenden und
jetzt mit entsprechender Bepreisung und bei tion im Medizinwesen soll sicherer werden. Referenten möglich war. Der technische Ablauf
weiteren Verhandlungen mit der PKV zwar Der elektronische Medikationsplan wird in erfolgte in der Regel ohne relevante Störungen.
vor. Einer Umsetzung noch in dieser Legis- eine eigene Anwendung überführt und wie Sehr erfreulich gestalteten sich die Teilnehmer-
laturperiode wurde aber von Bundesgesund- bei der elektronischen Patientenakte sollen zahlen mit insgesamt 3.530 Anmeldungen. Die
heitsminister Spahn eine klare Absage erteilt die Versicherten über eine persönliche Benut- Zuschaltungen im Livestream erreichten sogar
und der Vorschlag von Ärzten und PKV für zeroberfläche auf diese digitalen Anwendun- exzellente Ergebnisse, die bei durchschnitt-
eine reformierte GOÄ lediglich als wichtiger gen zugreifen können. Geplant ist auch die lich 600 bis sogar über 1.000 Besucher lagen.
Zwischenschritt angesehen. Entwicklung einer sicheren digitalen Identität Diese Kongressform fand damit auch hohe
der Nutzungsberechtigten. In der Pflege sol- Zustimmung bei den Beteiligten und sollte
DIGITALE-VERSORGUNG- UND PFLEGE- len ebenfalls Gesundheits-Apps zur Anwen- in Zukunft entsprechend mitberücksichtigt
MODERNISIERUNGS-GESETZ (DVPMG) dung kommen. Digitale Pflege-(DiPAs) und werden. Nach bisheriger Analyse planen aber
Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sollen auch etwa 80 Prozent der Befragten eine per-
Dieses Digitalisierungsgesetz ist am 6. Mai helfen, die Gesundheit der Patienten weiter sönliche Teilnahme am DCK 2022 in Leipzig,
2021 durch den Bundestag nach Berücksichti- zu stabilisieren und können in der elektro- dessen Vorbereitungen bereits angelaufen
gung von 25 Änderungsanträgen verabschiedet nischen Patientenakte gespeichert werden. sind. Der ursprünglich als Präsenzveranstaltung
worden und soll Mitte dieses Jahres in Kraft Der Gesetzgeber übernimmt für die perso- geplante, schon fast traditionelle Organspende-
treten. Daran haben auch die Ablehnung durch nenbezogenen Komponenten der dezentra- lauf musste ebenfalls virtuell stattfinden und
den Bundesdatenschützer und die klare Absage len Telematikinfrastruktur die sogenannte wurde am 16. April 2021 um 18:00 Uhr gestartet.
durch den 124. Deutschen Ärztetag nichts Datenschutz-Folgeabschätzung entspre- Wie im Vorjahr unterstützten erneut zahlreiche
ändern können. Von Seiten der Ärzteschaft war chend der Datenschutz-Grundverordnung, Prominente via Videobotschaften den Lauf, der
unter anderem angeführt worden, dass eine wodurch auch die Ärzte von der datenschutz- ebenfalls durch die Magie der großen Zahlen
zentrale online Datenspeicherung der ärztli- rechtlichen Verantwortung bei der Bearbei- imponierte. Denn zum Meldeschluss standen
chen Schweigepflicht widerspräche und die mit tung personenbezogener Daten entlastet mehr als 4.000 Läuferinnen und Läufer auf der
diesem Gesetz resultierende Neuausrichtung werden sollen. Wie sich alle diese Ziele in der Starterliste, dies ist eine hoch signifikante Stei-
des Gesundheitswesens überstürzt und ohne Realität umsetzen lassen und auswirken wer- gerung gegenüber dem Vorjahr. Nochmals kann
adäquate Berücksichtigung von Argumenten den, muss ganz sicher abgewartet werden. man also den Präsidenten und Organisatoren
der Patienten und Ärzte vorgenommen worden für die Realisierung dieser Veranstaltungen und
sei. Tests zur Praktikabilität und Patienten- DEUTSCHER CHIRURGENKONGRESS (DCK) die erzielten Ergebnisse nur gratulieren und
sicherheit seien also nicht möglich gewesen, 2021 UND ORGANSPENDELAUF ganz herzlich danken. Mit Ausblick auf den DCK
wobei zudem in die eingespielten Abläufe der 2022 in Leipzig hoffen wir jetzt also auf eine
Patientenbehandlung eingegriffen und einer Abschließend seien noch einige erfreulichen mögliche Präsenzveranstaltung im Jubiläums-
Plattform-Medizin Vorschub geleistet werde. Aspekte zu diesen beiden Veranstaltungen jahr der DGCH und natürlich auf ähnlich hohe
Der konkrete Nutzen der Telematik für alle angeführt, wobei unser aller Dank besonders Teilnehmerzahlen!
Patienten und Ärzte sei nur schwer fassbar dem hohen Einsatz des Präsidenten, M. Ehren-
und etwaige Sanktionen müssten gestrichen feld, des Vizepräsidenten, T. Schmitz-Rixen,
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45 INTERN DGCH
Nachlese
Chirurgenkongress
2021
BEITRÄGE
46 PRÄSIDENTENREDE ANLÄSSLICH DES 138. KONGRESSES DER
DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR CHIRURGIE
49 VIZE-PRÄSIDENTENREDE ANLÄSSLICH DES 138. KONGRESSES
DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR CHIRURGIE
52 BILDERGALERIE ZUR ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG
54 IMPRESSIONEN VOM DCK DIGITAL 2021
55 EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND VERGABE VON
STIPENDIEN
57 WAHL DER PRÄSIDENTIN 2023/2024
59 DER CORZA MEDICAL ORGANSPENDELAUF 2021 DER DGCH –
EINE VIRTUELLE ERFOLGSGESCHICHTE
61 EINLADUNG ZUM DCK 2022
64 PROTOKOLL DER DGCH-MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2021
66 AUSSCHREIBUNG PREISE UND STIPENDIEN 2022
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46 INTERN DGCH
CHIRURGENKONGRESS 2021
PRÄSIDENTENREDE
Präsidentenrede
anlässlich des
138.
Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr in Zukunft manche Veränderungen mit sich
verehrten Damen und Herren, bringen.
der Deutsche Chirurgen Kongress (DCK) ist Herr Professor Schmitz-Rixen, der amtierende
eine Institution mit beinahe 150-jähriger Präsident der DGCH 2019/2020, musste im
Tradition, unter seinem Dach sind jedes Jahr letzten Jahr erleben wie ein komplett vor-
Chirurgen zum wissenschaftlichen, fachli- bereiteter Kongress wegen des ersten Lock-
chen aber auch gesellschaftlichen Austausch downs kurzfristig abgesagt werden musste.
zusammengekommen. Was bisher nur glo- Dies hat zu einer erheblichen zeitlichen und
bale Katastrophen wie die beiden Weltkriege organisatorischen Belastung sowohl für
bewirkt haben, nämlich die Absage bezie- den geschäftsführenden Vorstand als auch
hungsweise komplette Umgestaltung des für die Geschäftsstelle der DGCH geführt.
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Kongresses, hat 2020 und 2021 ein bis dahin Glücklicherweise konnten die finanziellen
Michael Ehrenfeld weitgehend ohne Beachtung gebliebenes Schäden der DGCH in einem erträglichen
Direktor der Klinik und Poliklinik für Virus scheinbar mühelos geschafft. Womög- Rahmen gehalten werden. Um das hervorra-
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
lich werden Sie jetzt denken, jeder spricht gende Engagement unseres Past-Präsidenten
Klinikum der Universität München
Präsident der Deutschen Gesellschaft über das Virus und die Pandemie, nun auch zu würdigen, wird nicht nur der Präsident,
für Chirurgie 2020–2021 noch unser Präsident. Ich will mich jedoch sondern auch der Past-Präsident zu Ihnen
Lindwurmstraße 2a nicht an den unzähligen Spekulationen betei- sprechen.
80337 München
ligen, die täglich über die Medien verbreitet
michael.ehrenfeld@med.uni-
muenchen.de werden, aber ganz ausblenden kann und Nach der Absage des DCK 2020 und unter
darf man es nicht, es ist das beherrschende dem Eindruck der abebbenden ersten Welle
Thema seit letztem Frühjahr und wird auch der Corona-Pandemie war zunächst geplant,
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CHIRURGENKONGRESS 2021
PRÄSIDENTENREDE
den DCK 2021 wie üblich als Präsenzkon- Weiterbildungen ist nicht nur unser Anspruch, Die Covid-19-Pandemie hat in der Patien-
gress in der Messe München durchzuführen, sondern insbesondere das, was unsere Pati- tenversorgung, Forschung und Lehre zu
aufgrund der Hygieneauflagen jedoch mit entinnen und Patienten, Kollegeninnen und erheblichen Mehrbelastungen des gesam-
reduzierter Teilnehmerzahl und reduzierter Kollegen sowie die Studierenden von uns ten medizinischen Personals nicht nur in
Industrieausstellung. Die anflutende zweite erwarten. Kreativität ist auch in Zeiten her- Kliniken, sondern auch in Praxen geführt.
Welle hat dann dazu geführt, dass zum ersten ausragender diagnostischer Möglichkeiten Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Mal in der Geschichte der DGCH ein Online- und individueller patientenspezifischer Pla- Gesundheitswesen waren und sind bis an ihre
Kongress mit stark reduziertem Präsenzteil nungen speziell in der Chirurgie immer dann Belastungsgrenzen gestoßen. Zusätzlich zu
geplant wurde. Auch die Kongressagentur nötig, wenn unerwartete Ereignisse, insbe- dieser außerordentlichen Situation sind die
wurde gewechselt und zum ersten Mal findet sondere auch während operativer Eingriffe, altbekannten Probleme des Gesundheitswe-
der Kongress nicht in Berlin oder München eintreten. Die Kommunikation mit Patien- sens geblieben, wenngleich sie zurzeit weni-
statt. Als neuer Kongressort wurde das Kon- tinnen und Patienten sowie Kolleginnen und ger Aufmerksamkeit erhalten. Genannt seien
gresszentrum Mainz ausgewählt, das von Kollegen, dazu gehört auch der wissenschaft- hier nur exemplarisch die Unterfinanzierung
Seiten seiner Größe und der IT-Infrastruktur liche Austausch während eines Kongresses, des Gesundheitssystems speziell, aber nicht
für das neue Kongressformat hervorragend speziell heute unter Einsatz neuer Medien, allein in der universitären Medizin, die teil-
geeignet erschien. Dieses Jahr sind nicht die ist ein wesentliches Element unseres Berufs- weisen falschen Anreize im Vergütungssys-
Anzahl der Sitzungssäle und die Fläche für lebens. Mit Kolleginnen und Kollegen sind tem, die Probleme der Nachwuchsgewinnung
die Industrieausstellung die Kriterien für die hier nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern in den chirurgischen Fächern, die Mindest-
Auswahl des Kongressortes, sondern logisti- alle Akteure im Gesundheitswesen, auch die mengendiskussionen, die Personalunter-
sche Gründe und insbesondere die IT-Infra- Pflege, medizinische Assistenzberufe und die grenzendiskussion sowie die mangelhafte
struktur. Wir leben in besonderen Zeiten. Man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwal- IT-Infrastruktur. Der Bundesgesundheitsmi-
kann sich an dieser Stelle nur vage vorstellen, tungen gemeint. Schnelle Kommunikation nister ist ausführlich auf den letzten Punkt
welch enormer Organisationsaufwand damit der Verläufe, Gefahren und der Zahlen war eingegangen, auch auf die Zeitschiene. Es
verbunden war. und ist insbesondere auch in der Pandemie muss dringend etwas geschehen, unser
essentiell, um kreativ Strategien entwickeln Anspruch muss sein, zur internationalen
Ungeachtet unserer Planung verläuft die Pan- zu können. Spitze zu gehören und uns nicht mit einem
demie mit eigener Dynamik, der sich niemand Platz im Mittelfeld zufrieden zu geben. Wenn-
entziehen kann/konnte. Inzwischen sind wir Im Rahmen des Kongresses wird erneut der gleich die Covid-Pandemie im letzten Jahr
inmitten der 3. Welle, das Virus mutiert und inzwischen traditionsreiche Organspenden- extrem viele Ressourcen gebunden hat, wird
die Pandemie diktiert das Geschehen, das Sie lauf stattfinden, auch dieses Jahr dezentral die DGCH die sonstigen Herausforderungen
alle in den Medien verfolgen und das ich hier und virtuell. Natürlich kann niemand wirklich nicht nur im Auge behalten, sondern aktiv
nicht näher kommentieren möchte. Es kom- virtuell laufen, der Begriff beschreibt den Pro- bearbeiten und versuchen, zu gestalten und
mentieren ohnehin zu viele, nicht immer sind zess. Jeder läuft für sich, kann sich über eine Einfluss zu nehmen.
die Beiträge verständlich und häufig geben sie App registrieren und damit laufen alle virtuell
nicht die gewünschte Orientierung, sondern zusammen, aber nicht faktisch. Die unver- Wir alle wissen nicht, wie es bezüglich der
stiften zusätzliche Verwirrung. Bis zuletzt war mindert aktuelle Organspendeproblematik Auswirkungen der Pandemie weitergehen
nicht sicher, ob der Präsenztag wie geplant muss im Fokus der Öffentlichkeit und Politik wird. Wird sie verschwinden und in einigen
stattfinden kann, für alle Präsenzveranstal- bleiben. Monaten Geschichte sein, oder werden wir
tungen wurde eine Online-Version entworfen. lernen müssen trotz Impfungen und Hygiene-
Partnerland des diesjährigen 138. Kongresses maßnahmen mit ihr leben zu müssen, zumin-
Der 138. DCK hat das Motto Kompetenz – ist Österreich, ein Land, zu dem wie zu kei- dest für längere Zeit? Sicher scheint jedoch,
Kreativität – Kommunikation, von jeher drei nem anderen jahrzehntelange enge fachliche dass sie Spuren hinterlassen wird, vermutlich
wesentliche Elemente des chirurgischen Den- und menschliche Verbindungen bestehen. auch in der Art und Weise, wie wir unseren
kens und Handelns. Hervorragende Kompe- Zwei der in diesem Jahr neu ernannten Ehren- Beruf ausüben, Patienten behandeln, unter-
tenz, erworben durch strukturierte Aus- und mitglieder der DGCH sind Österreicher. richten, forschen. Es wird wahrscheinlich
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PRÄSIDENTENREDE
weniger gereist werden, webbasierte Formate unsere Medizin und unser Gesundheits- Ohne ein unermüdliches Team im Hinter-
haben in Patientenbehandlung, Unterricht system weiterzuentwickeln, und zwar mehr grund, welches trotz aller Schwierigkeiten
und Forschung Einzug gehalten und sie wer- denn je mit Kompetenz, Kreativität und durch zusammengehalten hat und alle Wegände-
den wahrscheinlich bleiben. Wieder einmal Kommunikation. rungen immer wieder aufs Neue professionell
zeigt sich die Aktualität des Kernsatzes der mitgegangen ist, wäre dies alles hier heute
Heraklidischen Lehre, panta rhei, alles fließt. Erlauben Sie mir an dieser Stelle noch ein und in den kommenden Tagen nicht mög-
Charles Darwin beschrieb das Prinzip des paar persönliche Worte. Ich bin stolz, Ihnen lich gewesen. Ich möchte mich an dieser
Survival of the Fittest, wer nicht vermag sich in Kooperation mit unserem Vorstand und Stelle voller Dankbarkeit und in aller Form bei
anzupassen, sich weiterzuentwickeln und der Wikonect GmbH trotz dieser erschwer- dem Organisationsteam und dem Vorstand
neue Strategien zu entwerfen und umzuset- ten Umstände einen Kongress dieses For- bedanken.
zen, droht zu verschwinden beziehungsweise mats bieten zu können. Es ist mir eine Ehre
an Bedeutung zu verlieren. als erster Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Ich hoffe, wir werden trotz der besonderen
und Vertreter einer der kleineren Mitglieds- Situation in diesem Jahr einen erfolgreichen
Wir haben uns als DGCH bewegt und ange- gesellschaften, Präsident dieser Gesellschaft Kongress haben, die ersten Eindrücke vom
passt und ein neues Kongressformat entwi- sein zu dürfen. Gerade die kleineren Gesell- Präkongress letzte Woche sind vielverspre-
ckelt. Trotz und gerade wegen der Covid-19 schaften sehen den Mehrwert, Mitglied in chend. Die DGCH lebt, ist vital und stellt sich
bedingten Einschränkungen ist es an der einer Dachgesellschaft wie der DGCH sein zu jeder Herausforderung. Sie ist sich ihrer Tra-
Zeit, den interpersonellen und interprofes- können, die auf politischer Ebene immer wie- dition bewusst, aber auch willens, bereit und
sionellen fachlichen und menschlichen Aus- der unterstützt und die chirurgischen Fächer fähig neue Wege zu gehen.
tausch wieder aufzunehmen, uns den neuen zusammenhält.
und alten Herausforderungen zu stellen und Ich danke Ihnen!
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VIZE-PRÄSIDENTENREDE
Vize-Präsidentenrede
anlässlich des
138.
Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte einem Dauerzustand aus. Die Chirurgie in
Kolleginnen und Kollegen, Deutschland hat spontan und flexibel auf
alle Anforderungen entsprechend reagiert.
Die Rede des Pastpräsidenten an dieser Stelle Wenn jedoch die Gesundheitspolitik zukünf-
zu lesen, hat etwas von kaltem Kaffee und tig ähnliche Vorstellungen entwickelt wie
der Zeitung von gestern. Die eigentliche zum derzeitigen Umgang mit der herrschen-
Präsidentenrede aus dem vergangenen Jahr den Pandemie, dann könnten wir verloren
ist bedauerlicherweise wie der Kongress mit sein. Aus den Defiziten können wir jedoch
seinem eindrücklichen Motto Intelligenz, lernen.
Intuition und Individualität dem Coronavi-
rus zum Opfer gefallen. Ich möchte auch gar Unsere rückständige Digitalisierung, ein
nicht zurückblicken, sondern vielmehr darauf überentwickelter Schutz der informatio-
zu sprechen kommen, was seit einiger Zeit nellen Selbstbestimmung, die unterentwi-
die Runde macht: Nach der Pandemie wird ckelte Struktur einer Netzwerkforschung,
Nichts so sein wie vor der Pandemie. die fehlende Zentralisierung medizinischer
Ressourcen und ein Verwirrung stiftender
Ich glaube, die Mehrzahl von uns wird inhalt- Föderalismus hat die Pandemie als disrup-
lich nur begrenzte Vorstellungen haben, tiver Katalysator enttarnt. Gleichzeitig hat
Univ.-Prof. Dr. med. was dies bedeutet und wann das eigentlich sie sich aber auch als Innovationstreiber
Thomas Schmitz-Rixen
anfängt. Unsere Virologen1 gehen ja von entwickelt.
DGCH-Präsident 2019–20
Frankfurt/Main
1 Gender Hinweis: Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher
und weiterer Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechtsformen. Dies impliziert
keinesfalls eine Benachteiligung der jeweils anderen Geschlechter, sondern ist als geschlechtsneutral zu verstehen.
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VIZE-PRÄSIDENTENREDE
Denn langsam entwickelt sich aus den Defi- von gesundheitspolitischen Kompeten- Weise stammen die klinischen Daten hierfür
ziten eine Vision, die wir als DGCH mit ihren zen schwerer, Gehör zu finden. Auch unser nicht aus Deutschland. Hier tobt der Daten-
assoziierten Fachgesellschaften über gut SDGC/ChirNet-Antrag auf Begleitforschung schutz. Informationelle Selbstbestimmung
kommunizierte Missionen strategisch entwi- zur Frage der Folgen der Pandemie auf Nicht- ist aber nicht gleichzusetzen mit der Nicht-
ckeln sollten, damit nicht unser Nachwuchs COVID Erkrankte hat Aufmerksamkeit erregt, verwendung von Daten. Datenschutz ist für
mit einem gewissen Recht die zusätzliche aber leider keine Förderung erhalten. krankheitsbedrohte Patienten aus ethischer
Existenz und Alimentation einer Dachgesell- Sicht die sinnvolle Datenverwendung zum
schaft in Frage stellt. Seit 1872 ist die Erprobung von neuen Behand- Schutz des Lebens und des gesellschaftlichen
lungsverfahren unser satzungsgemäßer Zusammenlebens, natürlich unter Wahrung
Hierbei hat uns die Pandemie sogar gehol- Auftrag und wer unseren gut besuchten Prä- der Privatsphäre. Das wird hierzulande oft-
fen, da sie den wissenschaftlichen und kongress verfolgt hat, konnte den gesamten mals ganz anders gesehen. Das Tracking von
auch berufspolitischen Wert der DGCH als Entwicklungsprozess von molekularen Ansät- Infektionen ist undenkbar – aber Tote, Aus-
Sprachrohr für alle assoziierten Fachgesell- zen bis hin zu robotergestützten Operations- gangssperren und die Verschiebung von elek-
schaften und sogar im Verbund mit fach- verfahren verfolgen. Dabei tritt der Umgang tiven Eingriffen sind kein Problem??
fremden Gesellschaften (HNO, Anästhesie, mit Robotic, Biophotonic und Augmented
Augenärzte etc.) wieder in den Focus gerückt Reality längst aus der Ecke der nur Einzelfall Wir brauchen eine Sympathiekampagne ähn-
hat. Als Partner der AWMF haben wir wich- Verwirklichung und hat bereits den unmit- lich dem Organspendenlauf, die unseren
tige Handlungsanweisungen zum Schutz telbaren Nutzen für und mit dem Patienten Patienten bewusst macht, dass ihre Daten-
von Patienten und Personal, zur Priorisie- im Visier. Dies, sowie molekularbiologische spende ein wichtiger Faktor in einem lernen-
rung von operativen Eingriffen, der Testung Ansätze setzen den Intelligenten Umgang mit den Gesundheitssystem ist. Dazu müssen wir
und Impfung vor elektiven Eingriffen und Big Data voraus. Wie schnell und erfolgreich uns künftig ansehen, was aus den Daten zu
dem Wiedereinstieg nach dem chirurgi- ein solcher Prozess laufen kann, hat anderswo lernen ist, die nicht wie bisher nur in Studien,
schen Lockdown erarbeitet und mit großer die atemberaubende Entwicklung eines sondern in der realen Welt produziert werden;
Reichweite publiziert. Eine einzelne Fach- völlig neuen Immunisierungsprinzips mit nur auf diese Weise können wir unser Versor-
gesellschaft hätte es in dem Dschungel einem RNA Impfstoff gezeigt. Bezeichnender gungssystem verbessern und dann auch über
Innovationen in der künstlichen Intelligenz
sprechen. Die Patienten werden ihre Daten
bereitwillig dorthin tragen, wo sie sich einen
individuellen Nutzen versprechen. Unser
Versprechen ist das einer individualisierten
Medizin bzw. Chirurgie mit einem frühest-
möglichen kurativen Therapieansatz.
Das Chirurgie basierte SIGMA Netzwerk der
Studierenden hat sich übrigens längst auf-
gemacht, den Weg der patientenzentrierten
Datenanalyse zu beschreiten. Ein in jeder Hin-
sicht gutes Zeichen, wo es uns doch an wis-
senschaftlichem und klinischem Nachwuchs
mangelt.
Für und gemeinsam mit unserem Nach-
wuchs ist es wichtig, eine Priorisierung der
Forschungsziele mit Fokussierung auf echte
Patientenbedürfnisse in den Blick zu nehmen
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VIZE-PRÄSIDENTENREDE
Ein sehr guter Ansatz ist auch unser Fortüne Das passt nach fast 150 Jahren immer noch, Überprüfung unserer Arbeitsbedingungen
Programm, das jetzt in der zweiten Förderung darf sich aber nicht auf die Veranstaltung und eine adäquate Bezahlung der Pflege. Dies
steht. Ziel der Förderung ist die Entwicklung eines Kongresses beschränken. Davon zeugt darf sich nicht im ausschließlichen Applaus
einer prospektiv randomisierten klinischen das unermüdliche Bemühen unseres General- auf dem Höhepunkt der Pandemie verlieren,
Studie, die idealerweise nach der zweijähri- sekretärs, den ich an dieser Stelle ausdrück- sonst stehen wir plötzlich ohne Gesundheits-
gen Förderperiode im SDDC/ChirNet laufen lich grüßen möchte, interdisziplinär, politisch personal da. Diese Fakten müssen immer wie-
sollte. und interkulturell Lobbyarbeit für die Chirur- der kommuniziert werden.
gie zu betreiben und die assoziierten Fachge-
Apropos SDGC/ChirNet: Dies hat sich erfreuli- sellschaften zu einen. Ich komme noch einmal auf Bernhard von
cherweise großartig entwickelt. Das Potential Langenbeck et al. zurück und zitiere aus
dieser Einrichtung, die allen chirurgisch Täti- Ich bin nicht wie Goethe der Meinung „Das Ideal dem Trendelenburg´schen Buch: „…Sodann
gen offensteht, wird leider noch von zu weni- und die gemeine Wirklichkeit müssen streng ist die mündliche Verhandlung weit mehr
gen Fachgesellschaften genutzt. geschieden werden“, sondern halte die strategi- geeignet, in schwierigen Fragen eine Eini-
sche Entwicklung unserer Vision für essentiell. gung der Ansicht herbei zu führen…“ Dem
Neben künstlicher Intelligenz, Big Data und würde ich heute hinzufügen: Die digitale
datengetriebener Individualisierung der Chir- Die DGCH braucht eine Forschungsplattform Revolution unserer Kommunikationsmög-
urgie braucht es Vertrauen in die eigene Intui- und SDGC/ChirNet sind dafür eine gute Basis. lichkeiten erweitert unser Spektrum der
tion. Wir werden erst dann erfolgreich in der Verhandlungen mit dem G-BA zur gemeinsa- wissenschaftlichen Auseinandersetzung,
Nachwuchsgewinnung sein, wenn es gelingt, men Erprobung von neuen Medizinprodukten übrigens sehr erfolgreich, wie unser Kongress
ein Neues Selbstbewusstsein und Lust auf bzw Behandlungsverfahren laufen erfreu- gezeigt hat, ersetzt aber nicht die persönliche
eine neue Chirurgie zu erzeugen. Hierzu lich und sind der nächste Schritt. Ebenso die Begegnung.
gehört auch eine chirurgische Führung, die begonnene Beteiligung an interdisziplinären
sich jeden Tag dem anvertrauten Nachwuchs Forschungsverbünden zu Fragen der Digitali- Meine sehr verehrten Damen und Herrn,
gendergerecht besonders verpflichtet fühlt. sierung, Künstlicher Intelligenz und seltenen
Die junge Generation braucht die Heraus- Krankheiten. Nach der Pandemie wird nichts so sein wie
forderung und eine strukturierte individuelle vor der Pandemie; Verstehen Sie dies nicht
Förderung. Der Wettbewerb um die besten Die interne Mission ist die Bereitstellung der als Drohung! Lassen Sie es uns zu einem
Köpfe hat schon lange begonnen. bestmöglichen Plattform für alle assoziierten Versprechen auf die Zukunft der Chirurgie
chirurgischen Fachgesellschaften. Ein strate- und Ihrer DGCH machen – Mit Kompetenz,
KENNEN SIE EIGENTLICH DIE VISION DER DGCH? gisches Ziel ist die gemeinsame Analyse des Kreativität und durch Kommunikation (das
Bedarfs an Arztstellen in der Chirurgie. Die Motto des DCK 2021).
Nach meiner Interpretation ist diese seit Stärkung unseres Berufsbildes und der Schutz
Bernhard v. Langenbeck, Gustav Simon und gegen eine ausschließlich ökonomische Herzlichen Dank an Sie fürs Lesen und herz-
Richard Volkmann unverändert und ich zitiere Betrachtung und Zuordnung von Ressourcen lichen Dank an Generalsekretär, Vorstand
die Schilderung von Trendelenburg in seinem müssen weiter ausgebaut werden. Die indivi- und Präsidium für die Unterstützung mei-
Buch von 19232: „…eine Gesellschaft für Chi- duelle ärztliche Leistung, ähnlich wie in einer ner Arbeit für die DGCH, auf die ich sehr
rurgie mit einem jährlich wiederkehrenden Manufaktur, ist der Faktor, der Patienten zu stolz bin.
Kongress zu begründen … aus dem lebhaft uns bringt.
gefühlten Bedürfnis, bei dem stets wach-
senden Umfang unserer Wissenschaft die Die Resilienz unserer jetzt schon dauerbe-
chirurgischen Arbeitskräfte zu einigen, den lasteten Kollegen und des Pflegepersonals
persönlichen Austausch der Ideen zu erleich- muss umgehend und nach der Krise gestärkt
tern und gemeinsame Arbeiten zu fördern.“ werden. Hierzu gehört die kontinuierliche
2 Friedrich Trendelenburg: Die ersten 25 Jahre der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Verlag von Julius Springer, Berlin 1923
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BILDERGALERIE
BILDERGALERIE ZUR
ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG
DCK digital 2021: Herzlich Willkommen Videobotschaft vom Bundesgesundheitsminister Grußwort DGCH: Präsident der DGCH
J. Spahn Prof. Dr. med. Dr. med. dent. M. Ehrenfeld
Grußwort DGCH: 1. Vizepräsident der DGCH Grußwort DGAV: Präsident der DGAV Grußwort DGKCH: Präsident der DGKCH
Prof. Dr. T. Schmitz-Rixen Prof. Dr. W. O. Bechstein Prof. Dr. U. Rolle
Grußwort DGMKG: 1. Präsident der DGMKG Festvortrag Dr. Georg Ringsgwandl Verleihung Ehrenmitgliedschaft:
Prof. Dr. Dr. J. Hoffmann Prof. Dr. J. Prein
* © alle Bilder: DGCH
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BILDERGALERIE
Verleihung Ehrenmitgliedschaft: Verleihung Ehrenmitgliedschaft: Senator: Prof. Dr. T. Pohlemann
Prof. Dr. Dr. M. Rasse Prof. Dr. A. Tuchmann (wurde per Videositzung
zugeschaltet)
Werner Körte-Medaille Gold: Von-Langenbeck-Preis: Prof. Dr. Dr. T. Schmidt Karl-Heinrich Bauer Preis: Prof. Dr. A. H. Hölscher
Prof. Dr. T. Schmitz-Rixen
Rudolf-Zenker-Preis: Prof. Dr. C.-D. Heidecke Wolfgang Müller-Osten-Preis: Dr. D. Gray Leonhard Schweiberer Medaille: Dr. V. Chawey
Wolfgang-Müller-Osten-Stipendium für Nachwuchsförderpreis der Sektion
ausländische Hospitanten: Dr. E. Usova Chirurgische Forschung: J. Iske
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BILDERGALERIE
IMPRESSIONEN VOM
DCK DIGITAL 2021
DCK digital Videostudios
Sicherheitsabstand im Eröffnungssaal
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EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND STIPENDIEN
EHRUNGEN,
PREISVERLEIHUNGEN
UND VERGABE VON
STIPENDIEN
Preis Name/Klinik bzw. Funktion Vergabe wofür
Ehrenmitglied der DGCH Prof. Dr. med. Albert Tuchmann Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie zeichnet ihn aus für
sein hervorragendes wissenschaftliches und berufliches Engage-
ment und insbesondere für seine erfolgreiche Arbeit als Koope-
rationspartner für die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie.
Ehrenmitglied der DGCH Prof. Dr. Dr. med. Michael Rasse Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie zeichnet ihn aus für
Direktor em der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere
Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Innsbruck auf dem Gebiet der Traumatologie des Kiefergelenks und sein
hervorragendes wissenschaftliches Engagement, unter anderem
als Gründungsmitglied der International Bone Research Asso-
ciation (IBRA).
Ehrenmitglied der DGCH Prof. Dr. med. Joachim Prein Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie zeichnet ihn für seine
Direktor em der Klinik für wiederherstellender Chirurgie, hervorragenden wissenschaftlichen und organisatorischen Leis-
Kantonsspital Basel tungen auf dem Gebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur-
und Ordinarius für MKG-Chirurgie, Universität Basel gie aus, speziell dem Aufbau und der Ko-Leitung eines Registers
für Tumoren der Schädelknochen am Institut für Pathologie der
Universität Basel, der internationalen Verbreitung von moder-
nen Osteosynthesetechniken, unter anderem als Chairman der
Maxillofazialen Technischen Kommission der Arbeitsgemein-
schaft für Osteosynthesefragen (AO) und als Präsident der AO
international.
Senator auf Lebenszeit Prof. Dr. med. Tim Pohlemann Anerkennung und Würdigung ihrer lang jährigen Verdienste um
Universitätsklinikum des Saarlandes die DGCH, vor allem als Präsident im Jahr 2016/2017.
Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie
Kirrberger Straße 100
66421 Homburg
Werner-Körte-Medaille in Gold Prof. Dr. med. Schmitz-Rixen Für die lang jährige Unterstützung unserer Gesellschaft.
Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie
Universitätsklinikum Frankfurt
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt/M.
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EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND STIPENDIEN
Preis Name/Klinik bzw. Funktion Vergabe wofür
Werner-Körte-Medaille in Silber Katrin Kammerer Für die stetige Unterstützung der DGCH, besonders bei der
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) Erstellung der gemeinsam geführten Mitgliederzeitschrift PAS-
Luisenstrasse 58/59 SION CHIRURGIE, für die sie sich persönlich in besonderer
10117 Berlin Weise engagiert hat.
Siegel der DGCH Dr. med. Volker Klimpel Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ehrt Herrn Dr.
Grazer Straße 3 Klimpel mit ihrem Siegel als Zeichen der Verbundenheit mit der
01279 Dresden Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Von-Langenbeck-Preis Prof. Dr. Dr. med. Thomas Schmidt Für die Arbeit: „Reduction of Liver Metastasis Stiffness
Universitätsklinikum Heidelberg Improves Response to Bevacizumab in Metastatic Colorectal
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Cancer”
Transplantationschirurgie
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Rudolf-Zenker-Preis Prof. Dr. med. Claus-Dieter Heidecke Für seine herausragenden Leistungen in der Weiterentwicklung
Erich-Böhmke-Str. 34 der klinischen Chirurgie, welche auch zur wesentlichen Verbes-
17489 Greifswald serung der Qualität und Sicherheit in der Behandlung von
Patienten in der Chirurgie beigetragen haben.
Karl-Heinrich Bauer Preis Prof. Dr. med. Arnulf Hölscher Für seine Verdienste in der onkologischen Chirurgie, besonders
Bayreuther Str. 7 für die Behandlung von Tumoren des oberen Verdauungstraktes.
81925 München
W.-Müller-Osten-Preis Dr. med. Daphne Elisabeth Gray Für die Arbeit: „Expression spezifischer miRNAs vor und
Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie nach erfolgreicher Aneurysmaausschaltung – Biomarker für
Universitätsklinikum Frankfurt Endoleaks?“
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt/M.
Edgar-Ungeheuer-Preis Dr. med. Michael Thomaschewski Für die Arbeit: Robotisch assistierte Resektion eines zentralen
neoadjuvant behandelten Pankreaskarzinoms
mit En-bloc-Resektion des Truncus coeliacus
(modifizierte Appleby-Operation)
Leonhard-Schweiberer-Medaille Dr. med. Victor Chawey
Nachwuchsförderpreis der Sektion Chirurgische Jasper Iske Für die Arbeit: Senolytics prevent mt-DNA-induced inflam-
Forschung mation and promote the survival of aged organs following
transplantation.
Posterpreis Dr. med. Dr. med. dent. Julius Moratin Für die Arbeit: Der Einfluss des tumor-assoziierten immuno-
logischen Mikro-Milieus auf das Überleben bei Patienten mit
Mundhöhlenkarzinomen.
Fritz-Linder-Preis Dr. med. Lars Schiffmann Für die Arbeit: The role of endothelial cell mitochondrial
respiration in angiogenesis during development, wound healing
and tumor growth – implications for metabolism targeted anti-
cancer therapy.
Wolfgang-Müller-Osten-Stipendium für ausländi- Dr. med. Elena Usova, Moskau Zu einem Forschungsaufenthalt
sche Hospitanten an einer deutschen Klinik
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