Christlicher Osten Rundbrief 2021/1 - Andreas-Petrus-Werk
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Andreas Petrus Christlicher Werk Catholica Unio Päpstl. Werk der Osten www.andreas-petrus-werk.at Kongregation für die Ostkirchen Rundbrief 2021/1 Sekretariat für Österreich, 5020 Salzburg, Mönchsberg 2 A, Tel. 0662/902425-10 Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700, BIC: SLHYAT2S, IBAN: AT48 5500 0000 0291 7700 Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks! Als ich die vom Kloster Liebhartstal zu Weihnachten und zum halt zweier Benediktinerinnen in der weißrussischen Haupt- Jahreswechsel versandte kleine Broschüre zur Hand nahm, stadt eine Ikonenschreibwerkstatt als neuer spiritueller blieb mein Blick sofort am Ikonenmotiv auf dem Umschlag Schwerpunkt im Wiener Kloster etabliert hat. Diesem neuen haften. Es zeigt den Apostel künstlerischen und spiritu- Paulus, wie er auf dem Weg ellen Schwerpunkt und nach Damaskus, von einem damit zugleich einer neuen göttlichen Lichtstrahl getrof- Facette der Verbundenheit fen, kopfüber vom Pferd zwischen Österreich und stürzt. Mein erster Gedanke Belarus nachzuspüren, die war: Da hat einer – wie vie- – auch dank IHRER Unter- le Menschen in diesem Pan- stützung des Sozialwerks demie-Jahr – gründlich den der Schwestern in Minsk – Boden unter den Füßen ver- schon seit vielen Jahren loren. Aber was Paulus aus besteht, hat sich dieser der Bahn geworfen und Rundbrief vorgenommen. sein Leben umgekrempelt Dies auch dadurch, dass hat, bedeutete zugleich auf die bemerkenswerte Ini- einen Neubeginn. Der tiative des St. Elisabethklos- „Unfall“ öffnete die Augen ters hingewiesen wird, welt- für den Plan Gottes und ist weit über das Internet auf also ein Bild der Hoffnung: Englisch durch eine profes- Gerade auch in dem, was sionell gestaltete Homepa- uns erschrecken lässt, kann ge, durch einen Newsletter man und gilt es den Licht- und auch durch Video- strahl des Ewigen zu erken- Übertragungen Einblick zu nen, der uns sehend macht! gewähren in den christli- Die Faszination dieses Iko- chen Alltag und die Höhe- nenmotivs verstärkte sich punkte und Heiligenge- noch, als ich die „Geschich- denktage im Kirchenjahr te hinter der Geschichte“ in sowie Antworten zu geben Erfahrung brachte, nämlich auf Fragen, die das Dasein dass die Schwestern von im Kloster aufwirft. Liebhartstal in Wien in Ver- Ikone Bekehrung des Apostels Paulus. – Ikonenschreibwerkstatt Für die Glaubenspraxis, die bindung stehen mit dem St. Benediktinerinnenpriorat Liebhartstal in Wien. Anliegen und Nöte der Elisabethkloster in Minsk und sich nach mehrfachem Aufent- Christen im Osten Interesse zu wecken und darüber zu informieren, ist dem Andreas-Petrus-Werk Auftrag und In diesem Rundbrief: Geschenk. Ich hoffe, dass das nach dem Vorbild, das Papst • Editorial des Nationalsekretärs (Gottfried Glaßner OSB) Franziskus uns durch seinen Besuch im Irak gegeben hat, • Buchvorstellungen: Orthodoxes Glaubensbuch (Gottfried Glaß- mit diesem Rundbrief gelungen ist und dass Ihre Anteilnah- ner OSB) – Byzantinisches Gebetbuch (John Reves) me am Leben der Schwestern und Brüder im Osten – wie • Ikonen im Benediktinerinnenpriorat Liebhartstal (Hanns Sauter) immer sie konkret wird: durch Gebet, durch Begegnungen, • Per Newsletter aus dem St. Elisabethkloster in Minsk durch das durch Liebesgaben – auch angesichts der Pandemie nicht orthodoxe Kirchenjahr (Gottfried Glaßner OSB) versiegt, sondern der Lichtstrahl des Ostergeheimnisses die • Papst Franziskus besucht den Irak (5. bis 8. März 2021) – Zum Augen sehend macht und die Herzen erwärmt. Tod von Erich Leitenberger (1944–2021) Christus ist auferstanden – • Kurz gefasste Berichte ER ist wahrhaft auferstanden!
Johann Krammer, Ortho- ßer Freude aller bekannten und auch unbekannten Heili- dox leben. Glaubensbuch gen. Die Heiligkeit ist ja die Frucht des Wirkens des Heiligen für junge orthodoxe Chris- Geistes, Dessen Herabkunft wir zu Pfingsten … feiern…“ Es ten und Christinnen und folgt in hervorgehobener Schrift ein Zitat aus dem Orthros alle Interessierten. dieses Festes, der auch als Leitfaden für die Gliederung die- Wien: Österreichische ses Teils dient: Nach einer Hinführung zum Begriff „Heilig- Bibelgesellschaft 2020, keit“, die Zitate aus der Bibel und der Liturgie wie z. B. das 224 Seiten, € 27,50. Trishagion aufgreift, werden die Feste der Gottesmutter im ISBN 978-3-85205-802-3 Kirchenjahr, die Engel, die Heiligen des Alten und Neuen Dieses Buch des Mönchs- Testaments und schließlich, in Gruppen zusammengefasst, priesters Johann Krammer, die Heiligen der Kirchengeschichte – von dem hl. apostel- dessen geistliche Heimat die gleichen Kaiser Konstantin und seiner Mutter Helena bis russisch-orthodoxe Kathe- zur hl. rechtgläubigen Tamara, Königin von Georgien, vor- drale zum hl. Nikolaus in gestellt. Angeführt ist jeweils der Gedenktag nach juliani- Wien ist (Foto auf dem schem und gregorianischem Kalender. Eine Seite bringt Umschlag), wendet sich an ein junges Publikum. Man könn- eine kurze Biographie mit einer Meditation über die Bedeu- te es einen Katechismus nennen, der in den Glauben und tung für das Leben des orthodoxen Christen, auf der gegen- die Lebenswelt der Orthodoxie einführt – entsprechend überliegenden Seite leitet eine Ikone des/der Heiligen dazu dem Motto „Orthodox glauben“ heißt „Orthodox leben“ an, sein/ihr Lebenszeugnis zu vertiefen. (Vorwort). Und doch ist es mehr als das, was man sich land- Die zentrale Bedeutung, die hier dem Vorbild der Heiligen läufig unter einem „Katechismus“ vorstellen mag. Schon die für das Glaubensleben zugeschrieben wird, ist ein Spezifi- langjährige Erfahrung des Autors als Religionspädagoge, kum orthodoxer Spiritualität. Sie ist aber auch ein Finger- der entscheidend zum Aufbau des orthodoxen Religionsun- zeig für die christliche Welt abseits der Orthodoxie, der Per- terrichts in Österreich beigetragen hat, ist Garant dafür, dass sönlichkeit und dem Wirken der Heiligen gerade in der reli- man es hier nicht mit einer trockenen Auflistung von Glau- giösen Erziehung der Jugendlichen einen wichtigen Platz benssätzen, Ritualen und Kalenderdaten zu tun hat. In einer einzuräumen und so den Glauben mit „Leben“ zu füllen. schlichten, gut verständlichen Sprache und in abwechs- Das Glaubenszeugnis der Heiligen durch Begehung ihrer lungsreicher und mit vielen Abbildungen von Ikonen aufge- Gedenktage im Jahreskreis ins Zentrum des christlichen lockerter Gestaltung werden die wesentlichen Glaubensin- Alltags zu rücken, hat ökumenisches Potenzial. Johann halte so dargeboten, dass man, wenn man sich als Leser und Krammer: „Wie sehr jeder von uns mit den Heiligen ver- Leserin darauf einlässt, wie von selbst auf einen Weg mitge- bunden ist, ist auch in dem alten christlichen Brauch er- nommen wird, der vom Glauben an den dreieinigen Gott sichtlich, nach dem jeder Täufling in der Taufe den Namen geprägt ist. eines Heiligen erhält. Dieser soll der Schutzpatron für das Auch wenn dieses Glaubensbuch aus der russisch-orthodo- ganze Leben des Getauften sein, seiner Fürbitte sollen wir xen Tradition kommt, ist doch mit großem Einfühlungsver- uns in unseren Gebeten jeden Tag anvertrauen…“ Der Autor mögen auf die Traditionen der anderen in Österreich pro- verweist dann noch auf die in der Serbischen Orthodoxen minent vertretenen orthodoxen Kirchen wie der serbisch- Kirche seit der Christianisierung im 9. Jahrhundert lebendi- orthodoxen, der rumänisch-orthodoxen und der griechisch- ge Tradition der Verehrung eines Familienpatrons, die von orthodoxen Kirche Rücksicht genommen. Das tritt beson- Generation zu Generation weitergegeben wird. ders in der Auswahl der abgebildeten Motive und der Aus- Wie schon im Untertitel angedeutet, finden in diesem Glau- wahl der Heiligen zutage, denen der zweite, umfangmäßig bensbuch nicht nur orthodoxe Jugendliche eine kompakte etwa zwei Drittel des Buches einnehmende Teil gewidmet und doch umfassende Wegweisung ins Glaubensleben, son- ist. In der Einführung zu diesem Teil auf S. 63 heißt es etwa: dern wer immer die Orthodoxie näher kennen lernen „Die Orthodoxe Kirche feiert den Sonntag nach Pfingsten möchte, wird mit Gewinn dieses Buch zur Hand nehmen. als das Fest Allerheiligen und gedenkt an diesem Tag in gro- Gottfried Glaßner OSB Neuerscheinung des Collegium Orientale Eichstätt 2020: Gebetbuch des Byzantinischen Ritus In den letzten Jahren wurden mehrere liturgische Bücher in deutscher Horen, ein Grundgerüst für Vesper, Matutin und Komplet, Texte zur Feier Sprache zum Gebrauch für den Byzantinischen Ritus unter der Obhut der Sakramente, Gottesdienste für die Verstorbenen, eine Reihe von Wei- des Gründungsrektors Archimandrit A. A. Thiermeyer und seines Nach- he- bzw. Segensgebeten, Troparien/Kondakien für die Sonntage, das folgers Erzpriester Oleksandr Petrynko vom Collegium Orientale (COr) Menologion mit Troparien/Kondakien, Prokimena, Allelujaversen, Refe- in Eichstätt herausgegeben. Der neue, im Jahr 2020 erschienene renzen für die Lesungen und Kommunionverse, ein kleines Band „Gepriesen bist Du, Herr!“ übertrifft die Vorgängerpubli- Triodion für die Fastenzeit und ein kleines Pentekostarion für kationen nicht nur hinsichtlich der künstlerischen Ausstattung die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten mit dem entsprechen- mit Abbildungen von Ikonen des ungarischen Ikonenmalers den Proprium für die Göttliche Liturgie. Im Menologion finden Tamás Seres und traditioneller Buchornamentik, sondern mit sich sowohl Troparien für viele orthodoxe Heilige, darunter z. B. seinen mehr als 1200 Seiten auch an Umfang. für das Gedächtnis der 21 koptischen Märtyrer in Libyen am 15. Das Byzantinische Gebetsbuch, das die Frucht mehrerer Jahre Februar, als auch für viele bekannte westkirchliche Heiligen wie Arbeit ist, entstand im Auftrag des ukrainisch-griechisch-katho- z. B. Don Bosco, Vinzenz Palotti und Padre Pio. lischen (UGKK) Alt-Exarchen von Deutschland und Skandina- Es ist eine durch die Gebetspraxis im COr erprobte, das gegen- vien, Bischof Petro Kryk, und ist auf den liturgischen Gebrauch seitige Verständnis der Christen unterschiedlicher Konfessio- der UGKK abgestimmt. Wie alle liturgischen Publikationen des nen fördernde Initiative, „nach dem Evangeliar, dem Apostolos COr erscheint es mit dem Segen des Oberhauptes der UGKK, und den Zelebrationsbüchern für Priester auch ein deutsch- Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk. sprachiges Gebetbuch für die Gläubigen herauszugeben.“ Das Buch enthält u. a. private Das Byzantinische Gebetbuch „Gepriesen bist Du, Herr“ kann über (Bischof Gregor Maria Hanke Gebete für den Alltag, die kleinen akmev-online.info bzw. Tel. +49 8423 985729 um € 45,- erworben werden OSB) V. John Reves
Im Lichtstrahl des Ewigen Die Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung wurde 1851 im Elsass gegründet, die Niederlassung in Wien besteht seit 1903, die österreichische Provinz seit 1923. Das 1930 an der Liebhartstalstraße erworbene Haus präsentiert sich heute als moderne Klos- teranlage am Rand des Wienerwalds. Es ist ein Ort des Gebets, aber von Beginn an haben sich die Schwestern auch sozialen Aufgaben gewidmet, vor allem in der Betreuung von Kindern. Dies verbindet die klösterliche Gemeinschaft von Liebhartstal mit dem orthodo- xen St. Elisabethkloster in Minsk. Dadurch, dass zwei Schwestern aus Wien die Ikonen- malschule des Klosters in Minsk besuchen konnten, ist nun eine besondere Verbindung zwischen den beiden Gemeinschaften gewachsen, die mit der Kunst des Ikonenschrei- bens einen neuen spirituellen Schwerpunkt nach Liebhartstal gebracht hat. Sr. Rafaela Kolodziejak, Jahre lang zweimal jährlich für einige Wochen in Minsk Ikonen- geb. in Katowice (Polen), schreib-Kurse besuchen und diese mit einem Zertifikat kam 2004 als ausgebildete abschließen. Der Kontakt zwischen den Klöstern ist weiterhin Sonder- und Kindergar- aufrecht, wenn auch ein für das Jahr 2020 geplanter Fortbil- tenpädagogin nach Lieb- dungskurs Corona-bedingt verschoben werden musste. hartstal und legte hier Seit dem Jahr 2016 besteht nun im Liebhartstal eine kleine Iko- 2012 ihre ewigen Gelübde nenwerkstatt, die auf wachsendes Interesse stößt. Aufträge kom- ab. Neben ihrer Arbeit in men hauptsächlich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der der Kindertageseinrich- Benediktinerinnen oder aus Kontakten, die sich durch die Kin- tung des Klosters absol- derbetreuungseinrichtungen ergeben; oft sind sie als Geschenke vierte sie an der Phil.- zu Taufen, Hochzeiten oder anderen Anlässen gedacht. Theol. Hochschule Heili- Dass in der Ikonenwerkstatt Interesse an Motiven besteht, die genkreuz ein Theologiestudium. Zufällig ergab es sich, dass sich nicht alltäglich sind und dort auch ein eigener Malstil entwi- Sr. Nadeschda aus dem St. Elisabethkloster wegen eines vierwö- ckelt wird, zeigt die Ikone von der Bekehrung des hl. Paulus auf chigen Deutschkurses bei den Benediktinerinnen aufhielt, als der Titelseite dieses Rundbriefs. Die Begegnung mit Christus Sr. Rafaela nach einer Möglichkeit suchte, das im Rahmen ihres wirft ihn vom hohen Ross, auf dem er – überzeugt von sich Studiums erforderliche pastorale Praktikum selbst – gesessen war, zurück auf den Boden zu absolvieren. Warum nicht im ökumeni- der Wirklichkeit. In ihm beginnt der Prozess, schen Austausch für einen Monat das klöster- zu dem er später auch seine Gemeinden liche Leben und das vielfältige soziale Engage- immer wieder aufgefordert hat: auf Christus ment der orthodoxen Schwestern in Minsk hin zu wachsen (Eph 4,15, Kol 1,20f ), der das kennenlernen? Licht ist (Joh 8,12; 12,46). „Von diesem LICHT Sie, der die Orthodoxie bisher fremd war, geblendet und somit ganz erfasst ändert Pau- fühlte sich zunächst überfordert von der Fülle, lus radikal sein Leben. Er kommt aus der Dun- die in den Kirchen des Klosters durch die Iko- kelheit seiner Enge des Gesetzes in das nen, Fresken und Gottesdienste auf sie ein- LICHT: in die Weite der Liebe… Heute sind stürmte. Doch bald durfte sie erfahren, dass wir vielleicht bereiter denn je, mit den Augen vor allem die Ikonen auf die Gegenwart Gottes des Herzens zu sehen und zu verstehen, Jesus und die Zugehörigkeit der Christen zu den ist gekommen, um uns die innere Freude zu Heiligen hinweisen. Wichtig dafür wurde der Besuch der Iko- bringen und die Traurigkeit wegzunehmen, um uns das Licht zu nenschreibschule. Nach ersten Übungen bot ihr V. Sergej, der bringen und die Dunkelheit zu vertreiben.“ So Sr. Magdalena Leiter der Schule, an, das Erlernte zu vertiefen. Da der Konvent Niescioruk, die Priorin der österreichischen Provinz, in ihrer in Wien nach einem neuen spirituellen Akzent Ausschau hielt, diesjährigen Weihnachtsbotschaft im Blick auf das göttliche kam die Gelegenheit, den Kontakt nach Minsk zu intensivieren, Licht der Menschwerdung, das in den Ikonen aufleuchtet. zur rechten Zeit. Sr. Rafaela konnte zusammen mit Sr. Julia fünf Hanns Sauter Besuchen Sie auch die sehr informative und interessante Homepage des Klosters: https://www.osb-wien.at „Als Benediktinerinnen der Anbetung pflegen wir Pflegen der intimen Beziehung mit Gott. Da Er das die tägliche Eucharistische Anbetung. Stellvertre- Brot ‚für die ganze Welt‘ geworden ist, bringen wir tend für viele Menschen bringen wir Lobpreis, Dank- vor Ihn, im tiefen Vertrauen auf seine Barmherzig- und Bittgebet vor Gott“, ist auf der Homepage des keit, die Anliegen der ganzen Welt.“ Klosters zu lesen. Und man kann den Schwestern in Die in der Ikonenwerkstatt der Benediktinerinnen Liebhartstal – wie übrigens auch den Schwestern des der Anbetung entstandene Ikone, die Josef, Maria St. Elisabethklosters in Minsk – sogar per Internet und das göttliche Kind in zärtlicher Zuneigung zuei- die Gebetsanliegen anvertrauen, die man im Herzen nander zeigt, ist eine bemerkenswert originelle Hin- trägt. führung in das Beziehungsgeschehen, das der Anbe- Für Christen ist Gott Person und als Person Bezie- tung des im Eucharistischen Brot gegenwärtigen hung. Der Mensch kann mit Gott in Beziehung tre- Herrn zugrunde liegt. Papst Franziskus hat ein bis ten, weil der dreifaltige Gott Beziehung ist und mit zum 8. Dezember 2021 währendes „Jahr des hl. Josef“ den Menschen „Auge in Auge“, „von Angesicht zu ausgerufen. Die Ikone regt zur Meditation über den Angesicht“, unauffälligen „von Mund zu Dienst des Zieh- Mund“ spricht (vgl. Ex. 33,11; Num. vaters Jesu an, der nicht das Ram- 12, 7-8). Die Schwestern verstehen penlicht sucht und gerade so Got- „die tägliche Anbetung vor dem tes heilende Gegenwart in dieser Allerheiligsten Sakrament als Welt erfahrbar macht.
Per Newsletter aus dem St. Elisabethkloster durch das orthodoxe Kirchenjahr Seit November 2020 meldet sich Schwes- Jeder Tag im Jahr ist dem Gedenken eines oder mehrerer ter Anastasia regelmäßig auf Englisch aus Heiligen gewidmet, also jener Menschen, die sich durch dem St. Elisabethkloster in Minsk zu ihren vom Heiligen Geist geschenkten besonderen Grad der einem speziellen Anlass oder Thema, fall- Heiligkeit auszeichnen und unsere Fürsprecher im Himmel weise auch mit einer Video-Übertragung sind. Der Tag, an dem man jenes Heiligen gedenkt, dessen bzw. einem Livestream aus dem Kloster. Namen man trägt, ist der Namenstag. Es ist in der Orthodo- Man kann die einzelnen Impulse auf der xie ein weit verbreiteter Brauch, den Tagesheiligen des Ge- interessant gestalteten Homepage des St. burtstags zum Namenspatron zu wählen, so dass Geburts- Elisabethklosters nachlesen. Vor allem tag und Namenstag oft gemeinsam begangen werden. den Freunden des Andreas-Petrus-Werks, die regelmäßig Der Gedenktag der hl. Xenia von St. Petersburg (1730–1803) die Einrichtungen und das umfangreiche Sozialwerk des ist z. B. nach Julianischem Kalender der 6. Februar, der Tag, Klosters unterstützen, sei ein Besuch auf den professionell an dem sie 1988 seliggesprochen wurde. Sie war eine „När- gestalteten Seiten empfohlen. rin für Christus“, die nach dem plötzlichen Tod ihres Man- Man kann sich in die Mailingliste eintragen, um so regelmä- nes, eines vermögenden Offiziers, mit 26 Jahren in eine Ein- ßig Informationen über Livestreams via Video, Aktionen siedelei nahe St. Petersburg ging bzw. in Lumpen auf den und Aktivitäten des Klosters zu erhalten und die Schönheit Straßen der Stadt lebte. Sie erregte anfangs Ärgernis und und die Traditionen der Orthodoxen Kirche zu entdecken. zog den Spott auf sich, wurde dann aber ob ihrer Frömmig- Dazu muss man nur „Become our friend“ auf der Homepa- keit und Großzügigkeit verehrt. Über ihrem Grab am Smo- ge anklicken. lensker Friedhof wurde eine Kapelle erbaut. Im von den Schwestern in Minsk betreuten Heim für geistig beeinträchtigte Personen wurde ihr 1998 eine Kapelle gewidmet. In der Coronazeit, in der regelmäßige Besuche (Foto) nur beschränkt möglich sind, findet jeden Donnerstag eine große Prozession rund um das Gebäude statt, bei der die Kloster- patrone, darunter auch die von den Heimbewohnern Mit dem 10. Dezember beginnt für die Schwestern norma- besonders verehrte hl. Xenia angerufen werden. lerweise eine intensive Reisezeit, in der sie in vielen Städten Besondere Aufmerksamkeit widmet man im St. Elisabeth- europaweit ihre Waren anbieten und viele Leute kennenler- kloster auch der hl. Valentina von Minsk (Posting vom 11. nen. Das war letztes Jahr leider nicht möglich, aber, so Sr. Februar, Gedenktag ebenfalls am 6. Februar). Selbst schwer Anastasia, jede Schwester, die einmal auf einem Weih- krank und bettlägerig, fanden viele, die mit ihren Gebre- nachtsmarkt im Ausland unterwegs war, weiß von wunder- chen zu ihr kamen, Heilung und Trost. Ihr Grab im Friedhof baren Erfahrungen zu berichten. von Krysovo nahe Minsk wurde gemäß ihrer Aufforderung, Aus dem reichen Fundus an Informationen über den Alltag ihr auch nach ihrem Tod († 1966) zu sagen, was man auf dem im Kloster und über die Glaubenspraxis der orthodoxen Herzen trägt, zur viel besuchten Pilgerstätte. Sie ist die erste Christen sei hier die Bedeutung des Namenstages in der belarussische Frau, die durch die Orthodoxe Kirche kanoni- Orthodoxie herausgegriffen (Posting vom 17. Februar). siert wurde (2006). Gottfried Glaßner OSB Für Informationen, Videostreams, Einkäufe im reichhaltigen Shop besuchen Sie https://obitel-minsk.org/ Die „40-tägige Große Fastenzeit“ beginnt gemäß Julianischem Kalen- Sonntag, 7. März, ist der letzte Tag vor Ostern, an dem Fleisch gegessen der im Jahr 2021 am Vorabend zum 15. März, Ostern fällt auf den 2. Mai. wird. Im Zentrum steht das Gleichnis vom Jüngsten Gericht nach Mt Der Großen Fastenzeit geht eine drei Wochen und vier Sonntage 25,31–46 (Ikonenabbildung), umfassende Vorfastenzeit voraus, die eine Art geistlicher Pilgerfahrt das uns lehrt, dass alles, was darstellt, mittels welcher sich die Gläubigen in das Hören des Rufes wir den Mitmenschen, vor Jesu zur Umkehr einüben. Das St. Elisabethkloster in Minsk lädt zu allem jenen, die auf unsere dieser Pilgerfahrt ein, und zwar über das Internet gerade auch die Hilfe angewiesen sind, tun, Christen im Westen, die die Vorbereitung auf die Fastenzeit in dieser Christus getan wird. Die drit- Form nicht kennen und wo wohl insgesamt die „40-tägige österliche te Vorfastenwoche, die er ein- Bußzeit“ viel an Ernst und lebenserneuernder Kraft eingebüßt hat. leitet, zeichnet sich dadurch Die erste Woche der Vorfastenzeit beginnt mit Sonntag, 21. Februar, an aus, dass ein letztes Mal vor dem die Parabel vom Zöllner und Pharisäer im Tempel nach Beginn der Großen Fastenzeit Lk 18,10–14 im Mittelpunkt steht: Das Beispiel des Zöllners ist Ansporn am „Reinen Montag“ (15. zu Demut und wahrer Reue im Kontrast zum Pharisäer, der sich vor März) Milch, Milchprodukte Gott besser vorkommt als die anderen Menschen. und Eier gegessen werden Über der zweiten Woche steht das Gleichnis vom verlorenen Sohn („Milch- und Butterwoche“, (Lk 15,11–32), das von Gottes bedingungsloses Verzeihen kündet und russisch „Maslenitsa“). dazu anleitet, den ersten Schritt zu Reue und Umkehr aus einem „fer- Der folgende Sonntag (14. März) erinnert an die Vertreibung aus dem nen Land“ in das Haus des Vaters zu wagen, der auf uns wartet. Paradies und an Jesu Auftrag zur Vergebung (Mt 6,14–15).
Papst Franziskus besucht den Irak (5. bis 8. März 2021) Zum Tod von Prof. Erich Leitenberger (1944–2021) Unter schwierigen Bedingungen trotz zuletzt stark gestie- Am 18. Jänner 2021 gener Corona-Infektionen und angespannter Sicherheits- verstarb überra- lage trat Papst Franziskus am 5. März seine viertägige Rei- schend Prof. Erich Leitenberger. Als Sprecher dreier Erz- bischöfe der Erzdi- özese Wien, als lang- jähriger Chefredak- teur der Kathpress war er die allseits geschätzte Stimme der Katholischen Kir- che in Österreich. se in den Irak an. Nach Jahrzehnten, in denen fast aus- Treffender noch ist er die „Stimme der Kirchen“ zu nen- schließlich brutale Kriege, Diktatur, Terror und Bomben- nen, wie die Zeitung „Die Presse“ in Würdigung seiner anschläge die Schlagzeilen über dieses Land bestimm- Verdienste um die kirchliche Medienlandschaft in Öster- ten, lenkte der Papst mit seinem Besuch und seinem Wer- reich titelte. „Er hat leidenschaftlich unaufgeregt mit ben für Frieden und Verständigung der Völker und Reli- höchster Kompetenz die Beziehung zu den anderen gionen das Interesse der Weltöffentlichkeit erstmals seit christlichen Kirchen und Gemeinschaften gelebt, gesucht langem unter anderen Vorzeichen auf den Irak. und in seinen Berichten auch bekannt gemacht.“ So Kar- Zunächst galt seine Aufmerksamkeit den Christen als dinal Christoph Schönborn beim Begräbnisgottesdienst einer essentiell benachteiligten und durch Emigration am 3. Februar im Wiener Stephansdom, bei dem neben stark dezimierten Minderheit. Dass sie in der von Musli- dem Foto des Verstorbenen die Osterkerze brannte. In men dominierten Gesellschaft nicht als Fremde aus dem den letzten Jahren seit 2011, nachdem er altersbedingt Westen, sondern als zum Irak gehörende Bürger wahrge- von seiner Funktion in der Kathpress Abschied genom- nommen werden, das hat sich vor allem der chaldäisch- men hatte, widmete er sich als ehrenamtlicher Pressespre- katholische Patriarch Kardinal Raphael Louis Sako vom cher der Stiftung Pro Oriente und des Ökumenischen Papstbesuch erhofft. Die Begegnungen am Ankunftstag Rates der Kirchen mit großem Einfühlungsvermögen vor in der syrisch-katholischen Kathedrale in Bagdad in allem den orthodoxen und altorientalischen Kirchen. Gegenwart von Patriarch Ignatius Youssef III. Younan, die Auch im Rundbrief 2020/1 des Andreas-Petrus-Werks hat- erstmals im ostsyrischen Ritus gefeierte Papstmesse in te er im Rahmen dieser Aufgabe noch kompetent über der chaldäischen Josefskathedrale in Bagdad und der die von Pro Oriente vermittelte Versöhnungsinitiative der Besuch im Nordirak mit der Abschlussmesse in Erbil, Kirchen in Äthiopien berichtet. So waren denn im Presby- waren ein wichtiges Signal nicht nur für die Katholiken, terium des Stephansdoms neben den Bischöfen Manfred sondern für alle Christen: „Klein wie ein Senfkorn“ sei die Scheuer, Maximilian Aichern und Helmut Krätzl u.a. der Kirche, aber sie bereichere die Entwicklung des ganzen griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios, der serbisch- Landes. Aus der christlichen Vielfalt von Konfessionen orthodoxe Bischof Andrej, der koptische Bischof Anba und Riten könne Schönes und Wertvolles entstehen wie Gabriel, der armenische Bischof Tiran Petrosyan und der bei einem aus bunten Fäden gewobenen Teppich. So der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner anwesend. eingängige Vergleich von Papst Franziskus. In der von der Erzdiözese Wien, der Österreichischen Beim Besuch in Ur, der biblischen Heimat Abrahams, wo Bischofskonferenz, der Kathpress und Pro Oriente ge- die Überreste des sumerischen Stufentempels von der zeichneten Todesanzeige war zu lesen: „Wir danken Prof. ersten Hochkultur des Zweistromlands und damit von der Leitenberger für seinen großen und wichtigen Dienst an großen Bedeutung des Irak für die menschliche Zivilisati- der katholischen Kirche und an der Verbundenheit aller on zeugen, weitete der Papst seine Vision von der christlichen Konfessionen sowie für seinen nie versiegen- Geschwisterlichkeit der Menschen vor einem interreligiö- den Rat und seine Freundschaft als tiefgläubiger, herzens- sen Publikum auf Juden, Christen und Muslime aus. An guter, hilfsbereiter und bescheidener Mensch.“ die anwesenden Schiiten, Sunniten, Christen und Vertre- Die Beisetzung des Verstorbenen am 5. Februar am Salz- ter von Jesiden, Mandäern und Sabäern appellierte er: burger Kommunalfriedhof leitete der Vorsitzende des „Wir Gläubige dürfen nicht schweigen, wenn der Terroris- Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Domde- mus die Religion missbraucht.“ Ein Akt von hoher Symbol- kan Univ.-Prof. em. Rudolf Prokschi. Er ging in seiner kraft für die muslimische Gesellschaft im Irak und darüber Ansprache auf die Verbundenheit Leitenbergers mit den hinaus war die Begegnung mit Großajatollah Ali Al-Sistani Ostkirchen ein und erinnerte daran, dass er auch oft die im zentralen schiitischen Wallfahrtsort Nadschaf. Das orthodoxen österlichen Auferstehungsliturgien mitgefei- zeigte sich auch daran, dass die irakische Regierung den ert hatte. Der orthodoxe Ostergruß „Christus ist auferstan- 6. März, den Tag dieses Treffens, zum „Tag der Toleranz den. Er ist wahrhaft auferstanden!“ gelte nun auch am und Koexistenz“ erklärte. Sarg Erich Leitenbergers.
Kurzberichte • Termine • Veranstaltungen • Wissenswertes kurz gefasst • Zehn Jahre Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich • • Porfirije (Perić) neues Oberhaupt der serb.-orth. Kirche • Am 8. Oktober 2010, fand die konstituierende Sitzung der Ortho- Aus der in der serb.-orth. Kirche seit doxen Bischofskonferenz in Österreich statt. Unter dem Vorsitz 1967 praktizierten „Apostolischen des damaligen Metropoliten von Austria Michael (Staikos) nah- Wahl“, die das Los über die drei von men an der Sitzung in Wien die Spitzenvertreter der sieben in der Mehrheit der Bischofsversamm- Österreich vertretenen orthodoxen Kirchen teil. Bis 2017 gab es lung bestimmten Kandidaten ent- zweimal pro Jahr Vollversammlungen der Orthodoxen Bischofs- scheiden lässt, ging der bisherige konferenz in Österreich, seit 2018 nur mehr einmal. Abseits der Metropolit von Zagreb und Ljubljana Vollversammlungen wurden thematische Kommissionen, die Porfirije (Perić) am 19. Februar als jeweils von einem Bischof geleitet werden, für das „Tagesge- neuer serbischer Patriarch hervor. Die schäft“ eingerichtet, so für die Themenbereiche Bildung, Liturgie, Wahl fand erstmals in der Kathedrale Theologie, Jugend und Ökumene. Die gesamtorthodoxe Einrich- des hl. Sava, des weltweit größten tung der Bischofskonferenz hat sich seit dem Frühjahr 2020 im orthodoxen Kirchenbaus, statt. Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Porfirije wurde 1961 in Bečej, Vojvodina, geboren. Als Metropolit bewährt, insofern eine rasche und verbindliche Kommunikation von Zagreb und Ljubljana (seit 2014) war er stets um Versöhnung zwischen den staatlichen Behörden und der Orthodoxie und im angespannten Verhältnis zwischen Serbien und Kroatien und andererseits innerhalb der orthodoxen Kirchen unabdingbar ist. zwischen Orthodoxen und Katholiken bemüht. Die für 5. Oktober anberaumte Vollversammlung der orthodoxen Als 46. serbischer Patriarch folgt er dem im November 2020 an Bischöfe musste leider Corona-bedingt abgesagt werden. den Folgen einer Covid-Erkrankung mit 90 Jahren verstorbenen Irinej (Gavrilović) nach. Patriarch Irinej, der 2013 in dieses Amt • Kardinal Kurt Koch auf Einladung von Pro Oriente am 7./8. gewählt wurde, bekannte sich mehrfach zur Ökumene. Der Wie- Oktober 2020 zu Besuch in Wien, Linz und Salzburg • ner serb.-orth. Bischof Andrej (Ćilerdzić) beschrieb den Verstorbe- Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förde- nen als „großen Freund Österreichs“. Er habe Bewunderung und rung der Einheit der Christen, traf nach einem Besuch in der Hof- Wertschätzung für Kardinal Franz König (1905–2004) gehegt, burg bei Pro Oriente Wien und Kardinal Christoph Schönborn am ebenso für seinen Nachfolger Kardinal Christoph Schönborn, der 7. Oktober in Salzburg ein, um anlässlich des 35-Jahr-Jubiläums zuletzt im November 2018 bei einem Besuch in Belgrad mit Patri- der Pro Oriente Sektion Salzburg den Festvortrag zu halten, in arch Irinej zusammengetroffen war. dem er für eine Verbindung des primatialen Prinzips mit dem Patriarch Irinej hatte am 1. November den Begräbnisgottesdienst synodalen Prinzip als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Wieder- für das serb.-orth. Kirchenoberhaupt in Montenegro, Erzbischof aufnahme der Eucharistiegemeinschaft zwischen Katholiken und Amfilohije (Radović), geleitet, der im Alter von 82 Jahren an den Orthodoxen plädierte. Tags darauf war er Gast der Pro Oriente Folgen einer Covid-Infektion verstorben war. Er dürfte sich bei Sektion Linz, wo er nach Besuchen am Grab des Seligen Franz dieser Gelegenheit selbst mit dem Virus angesteckt haben. Inner- Jägerstätter, einer Begegnung mit Persönlichkeiten der Kirche kirchlich erreichte Amfilohije, der 1990 zum Metropoliten von Oberösterreichs auf dem Pöstlingberg und einem Besuch in St. Montenegro gewählt wurde, den größten Einfluss, als er aufgrund Florian zum Thema „Wie steht es um die christliche Zukunft des angegriffenen Gesundheitszustands von Patriarch Pavle Europas? Reflexionen über Europas geistige Identität“ sprach. (Stojčević) in dessen letzten Lebensjahren zu seinem Stellvertreter ernannt wurde und nach dessen Tod im November 2009 als • Pierbattista Pizzaballa zum neuen katholischen Patriarchen Thronverweser (locum tenes) fungierte. von Jerusalem ernannt (24.10.2020) • Der 55-jährige Franziskaner, seit 2016 als interimistischer Nach- • Themenschwerpunkt Berg-Karabach in Salzburg • folger von Patriarch Fouad Twal Apostolischer Administrator des Zahlreiche Flüchtlinge und Kriegsopfer auf armenischer Seite sind Patriarchats, das neben Israel und den Palästinensergebieten auch die bittere Bilanz des neu aufgeflammten Konflikts in der Region Jordanien und Zypern umfasst, wurde von Papst Franziskus nun Karabach nach dem vom Russland vermittelten Waffenstillstand – zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt. Er war zwölf und für Univ.-Doz. Jasmine Dum-Tragut, Leiterin des Zentrums Jahre lang Franziskaner-Kustos im Heiligen Land und damit obers- zur Erforschung des Christlichen Ostens, ein Gebot der Stunde, zu ter Hüter der katholischen Stätten. Seit 2017 ist er Mitglied der helfen und die Not zu lindern. Sie rief das Hilfsprojekt #gibHoff- Ostkirchenkongregation im Vatikan. Daneben sitzt er als Berater nung ins Leben, organisierte ein „Ökumenisches Gebet für Frie- in der päpstlichen Kommission für die Beziehungen zum Juden- den und Versöhnung“ mit Erzbischof Franz Lackner und dem tum und hat seit 2016 als Pro-Großprior eine leitende Funktion österreichischen armen.-apostol. Bischof Tiran Petrosyan und im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. machte wiederholt durch Online-Vorträge, Medienauftritte, Inter- views und zuletzt im Rahmen eines Internationalen Web-Sympo- • Metropolit Filaret (Vachromejev) von Belarus verstorben • siums am 3./4. März 2021 auf das durch den Konflikt bedrohte Am 12. Jänner 2021 verstarb der emeritierte russ.-orth. Exarch Jahrtausende alte christliche Kulturerbe im östlichsten Zentrum von ganz Belarus, Metropolit Filaret (Vachromejev), im Alter von Armeniens aufmerksam. 85 Jahren an einer Covid-19-Infektion. Er genoss als Patriarchal- Exarch für Mittel- und Westeuropa (ab 1973), als Leiter des Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700 Außenamts des Moskauer Patriarchats (1981–1989) und als offi- Hrsg. und Verleger: Andreas-Petrus-Werk / Catholica Unio zieller Vertreter der Russ. Orth. Kirche bei zahlreichen interkon- Sekretariat für Österreich, Mönchsberg 2 A, A-5020 Salzburg. fessionellen Treffen und internationalen Veranstaltungen hohes Für den Inhalt verantwortlich: P. Gottfried Glaßner OSB. Ansehen. Besondere Verdienste erwarb er sich während seiner Fotonachweis: Byz. Gebetbuch (John Reves), Ikonenwerkstatt Amtszeit als Metropolit von Belarus (1979–2013) für den Wieder- Liebhartstal (Benediktinerinnen d. Anbetung), Webseite des aufbau und die geistliche Erneuerung der orthodoxen Kirche in St. Elisabethklosters, übrige (Gottfried Glaßner und Internet) Weißrussland. Er wurde als umsichtiger Hirte allseits geschätzt. Redaktion und Layout: P. Gottfried Glaßner OSB. Über Pro Oriente und Kardinal Franz König entstanden auch enge Druck: Oberthalheim 6, A-4850 Timelkam. Verbindungen mit Österreich.
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