Cremetorte und Karriereknick - Im Müggelturm steckt mehr Denkmal, als der bloße Anblick verspricht - Architektenkammer Berlin
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berlin [ DAB regional ] Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin T 030 29 33 07-0 kammer@ak-berlin.de, www.ak-berlin.de Cremetorte und Karriereknick Im Müggelturm steckt mehr Denkmal, als der bloße Anblick verspricht Text und Fotos: Wolfgang Kil E s gibt Bauwerke, die sind nicht ein- und Betriebsfeiern konnten arrangiert wer- fach um ihrer formalen Schönheit den. Nach den Strapazen des Berganstiegs von Interesse, sondern ihnen ge- plus weiteren 126 Turmstufen konnten Schul- bührt mindestens ebenso Aufmerk- kinder auf der Aussichtsplattform ihre Hei- samkeit als besonderer Ort. Ein solches Bau- matkunde-Kenntnisse zwischen Rüdersdorf werk ist in Berlin zweifellos der Müggelturm. (Zementwerke) und Alexanderplatz (Fern- Unter der alteingesessenen Bewohnerschaft sehturm) überprüfen. Oder ihrem Fernweh der östlichen Stadthälfte dürfte es ab der Al- nachhängen, sobald von Schönefeld aus ein tersgruppe 40plus wohl niemanden geben, Flieger in den Himmel stieg. Nahezu eine der nicht irgendeine wohlige Erinnerung an Viertelmillion Besucherinnen und Besucher dieses Ausflugslokal in den Müggelbergen verlustierte sich Jahr für Jahr auf den ver- Müggelturm, 2018 hat. Dorthin wanderten an sonnigen Tagen schiedenen Ebenen des ausladenden Kom- Familien, Pärchen und sonstige Freiluftgenie- plexes – im gutbürgerlichen Caférestaurant, ßer. Dorthin wurde der Westbesuch zu But- in der Bierschwemme darunter, auf der riesi- rants). Schließlich die gute Nachricht für alle: tercremetorte oder Toast Hawaii eingeladen. gen Selbstbedienungsterrasse oben bei Bock- Seit dem 1. Mai dieses Jahres drängt sich auf An Wochenenden gab es Tanztees, Familien- wurst und Bier. allen Etagen endlich wieder Publikum! Ein Solche Beliebtheit macht Frust und Bitter- paar letzte Bauzäune stören da gar nicht, set- keit verständlich, als gleich nach der „Wende“ zen die doch ein sympathisches Zeichen ge- die Treuhand diesen Ort eliminierte. Zur gen die High-End-Perfektion sonstiger Rendi- schnöden Immobilie degradiert, ging er als tebaustellen. Und solch gewisse Hemdsärme- Schnäppchen an fadenscheinige Geschäfte- ligkeit steht, sicher unbewusst, in der Tradition macher, die einen Jammerkreislauf aus leeren tatendurstigen „Machertums“, die diesem Versprechungen und spekulativem Nichtstun Bauwerk schon seit seiner Entstehungsge- in Gang setzten. Vom letzten in dieser Schur- schichte anhängt – einer Geschichte, die zu- ken- und Versager-Riege ertrotzte das Land mindest Architektinnen und Architekten bei Berlin das inzwischen vergammelte Areal ge- einem Besuch nicht unberührt lassen sollte: richtlich zurück, um endlich einen Investor aus Der ursprüngliche Müggelturm, eine hölzer- dem heimischen Kiez zum Zuge kommen zu ne Konstruktion in Pagodenform aus dem spä- lassen. Der verdient mit anderen Projekten ten 19. Jahrhundert, war im Mai 1958 abge- Geld genug, um da oben, auf den Müggelber- brannt. Nahezu umgehend beschloss der Ost- © IRS Erkner, Wiss. Samml. (Foto: Ilse Wolter) gen, seinen Mit-Köpenickern wie allen übrigen berliner Magistrat den Neuaufbau. Im Rahmen Berlinern das legendäre Ausflugsziel zurück- des Nationalen Aufbauwerks, einer Volksiniti- zugeben. Schrittweise wurden die verschie- ative zur Beteiligung von Bürgern am Wieder- denen Funktionsbereiche ertüchtigt, das ur- aufbau der Städte, wurde ein Sammelkonto sprüngliche Gesamtbild blieb nahezu unange- eingerichtet und die „Aktion Müggelturm“ tastet. Lediglich bei zwei Personenaufzügen dem spendenwilligen Bürgersinn anheim ge- zu den Terrassen gab die Denkmalpflege nach geben (auf vergleichbare Weise wurde auch (sowie nach zähen Verhandlungen leider auch der Ostberliner Tierpark finanziert). An dem Müggelturm, 1960er Jahre bei der Totalverwandlung des Hauptrestau- noch im gleichen Jahr ausgeschriebenen Ar- DAB 08·18 3
[ DAB regional ] aktuellesberlin nach wissenschaftlicher Expertise riefen, ern- teten Bürokratie. „Die Hälfte der Zeit überlege ich, wie ich die ‚oberen‘ Stellen überliste. Die andere Zeit brauche ich, um das wenige, was möglich ist, durchzusetzen“, polterte Heinz Foto: Archiv Kil (Deutsche Architektur, 1962, 4/5) Graffunder, „das muss aufhören, dass die Pro- duktion der Verwaltung untertan ist.“ Kollege Peter Senf stöhnte: „Der Umfang der Arbeits- unterlagen wächst erschreckend. Für ein Bau- Foto: Wikimedia Commons werk von 6 Millionen kann man einen ganzen Wagen voll Papier beladen.“ Am krassesten brachten die herrschende Stimmung aber je- ne Teilnehmer zur Sprache, die gerade vom Studium in Moskau oder Leningrad kamen: links: Holzturm 1890 / rechts: Architekturwettbewerb 1958 – Modell des Siegerentwurfs „Junge Architekten in der Sowjetunion sind anders als bei uns. Sie alle sind kleine Jewtu- chitekturwettbewerb hatten sich auch drei kantleisten zu nageln und die Tafeln dann je- schenkos, sie alle sind ‚zornig‘. Um der Sache Studenten der Kunsthochschule Weißensee weils geschossweise zu drehen. So kam der willen, für die sie kämpfen, sind sie unduld- beteiligt. Ihren Entwurf – einen eleganten Turm zu seinem unverwechselbaren, bis heu- sam“ (Lothar Kwasnitza). Turm auf ovalem Grundriss mit offenen Bal- te faszinierenden Fassadenbild.* Das war er wohl: Der aufmüpfige Geist der kons – hatten Jörg Streitparth, Siegfried Wag- Schestidesjatniki (dt.: „Sechziger“), jenes laue ner und Klaus Weißhaupt eigentlich als Dip- Das Müggelturm-Gespräch Lüftchen der Hoffnung, das mit Chruscht lomarbeit bei Professor Selman Selmanagic Aber noch eine Begebenheit gilt es vor dem schows „Tauwetter“ nun auch die DDR er- gedacht. Aus den 33 Wettbewerbseinsendun- drohenden Vergessen zu bewahren. Keines- reichte und den Generationswechsel im Archi- gen gingen die drei dann als Sieger hervor. wegs zufällig diente der Müggelturm einmal tekturgeschehen einleitete – weg vom Tradi- Danach beim Stadtbauamt angestellt, wur- als Kulisse für eine Zusammenkunft, deren tionalismus der altgewordenen „Meisterar- den die frisch Absolvierten mit der Umset- skandalträchtiger Verlauf tiefe Spuren in der chitekten“ hin zu einem radikal modernen zung ihres Diplomprojekts beauftragt, was ih- Baugeschichte des Landes DDR hinterließ. Begriff vom Bauen. Nicht länger auf gravitä- nen prompt harte Praxiserfahrungen bescher- Vermittelt durch die Bauakademie und den tische Baukunst schielend, sondern von tech- te: Schalungstechnische Probleme erzwangen Architektenverband hatte am 20. Februar nologischer wie soziologischer Neugier getrie- den Verzicht auf alle Fassadenrundungen, 1963 der soeben neu installierte Bauminister ben. Das Ziel: eine ökonomisch rationale wie auch kamen aus Sicherheitsgründen nur ver- junge Architekten zum Gespräch geladen. Et- zeitgemäß funktionierende Raumproduktion. glaste Balkons infrage. An einen Aufzug war wa dreißig waren gekommen, in der Mehrzahl Die Forderung: Die „Struktur im Bauwesen“ wegen der knappen Spendenfinanzierung beinahe altersgleich mit dem damals gerade soll sich ändern! Das rührte ans System und nicht zu denken. Übrig blieb eine Turmfigur erst 34 Jahre zählenden Wolfgang Junker, war dann doch zu verwegen für einen (fach) von spartanischer Einfachheit – nur Treppen dem sie nun ganz ungezwungen von ihren be- öffentlichen Meinungsaustausch. Der Minister und Ausblicke, sonst nichts! Und wurde trotz- ruflichen Sorgen berichten sollten. Was sie wurde dafür von der Parteiführung nach- dem zur Ikone der heiß ersehnten Stilwende. dann auch taten, mitunter recht drastisch. In- drücklich zur Ordnung gerufen. Einige Wort- Bauzeit 1959-60! Während anderswo noch dustrialisierung und Typenprojektierung wa- führer der Versammlung erlebten den ersten letzte Simse und Pilaster Stalin‘scher Zucker- ren die Schlüsselbegriffe jener Jahre. Doch die Karriereknick. Bruno Flierl, der seit einem Jahr bäckerei verbaut wurden, strebte hier ein kla- res weißes Fanal gen Himmel. Stolz in (La- tex-überstrichenem) Sichtbeton, dem Bau stoff der Zukunft, schnörkellos alle Kanten, filigran die Eloxal-Profile wie das Mobiliar. Ent- scheidender Rat kam von ihrem Kommilitonen Harry Müller (später ein namhafter Bauplasti- ker der DDR, der unter anderem die wunder- Fotos: Archiv Kil bare Alu-Fassade des Leipziger Konsu- ment-Kaufhauses „Blechbüchse“ schuf). Er schlug vor, auf die Hartfaser-Schaltafeln der Seitenwangen in rhythmischer Reihung Drei- Plandarstellungen des Turmprojekts in der Zeitschrift Deutsche Architektur, 1962, 4/5 4 DAB 08·18
berlinaktuelles [ DAB regional ] Die Auffrischung der Fassadenhaut steht noch aus. Bei aller Sparsamkeit galt Sorgfalt bis ins Detail. die Zeitschrift „Deutsche Architektur“ zum Fo- Flierl ein Jahr später den Redaktionsposten zeichnete Architektur. Zum Glück ist die uns rum jener nach Offenheit strebenden Bewe- kosten sollte – wegen fortgesetzter „Unbot- erhalten geblieben. p gung machte und in seiner Ausgabe 3/1963 mäßigkeit“. lange Zitate vom Aufbegehren der Jungen ab- Ein folgenreicher Februarnachmittag also, * In der Zeitschrift „Deutsche Architektur, Jg. druckte, geriet in offenen Konflikt mit seinen da draußen hinterm Müggelsee. Damals war 1962, Heft 4/5, berichten die Architekten selber Aufpassern. Mit dem „Müggelturm-Gespräch“ wohl kein idealerer Rahmen dafür denkbar als ausführlich über die Entstehungsgeschichte ih- begann der rabiate Demontageprozess, der diese klare, mit fröhlicher Begeisterung ge- res Turmprojekts. Geschichte des Müggelturms 1880 Bau eines 10 Meter hohen hölzernen Aussichtsturms 1889/90 Turmerweiterung durch Architekt Max Jacob im chinesischen Pagodenstil auf eine Höhe von 27 Metern Mai 1958 brannte der Turm durch ein Feuer bei Sanierungsarbeiten vollständig ab 1958 initiierte die Berliner Zeitung einen Architekturwettbewerb für einen Neubau, den ein Studentenkollektiv der Kunsthochschule Berlin-Weißensee mit Jörg Streitparth, Siegfried Wagner und Klaus Weißhaupt gewann 31. Dezember 1961 Eröffnung des Neubaus 1991 verkaufte die Treuhandanstalt das Gelände 1990er Jahre wachsender Sanierungsbedarf durch mangelnde Wartung 1996 grundlegende Sanierung mit EU-Fördermitteln Februar 2014 wurde das Land Berlin nach drei misslungenen Privatisierungsversuchen wieder Eigentümer Mai 2014 Der Berliner Unternehmer Matthias Große wird Eigentümer der Immobilie Mai 2018 Wiedereröffnung des Müggelturms DAB 08·18 5
[ DAB regional ] aktuellesberlin MakeCity und Tag der Architektur begeisterte Architekturinteressierte weit über Berlin hinaus Unter dem Motto Berlin Remixing | Stadt Neu Gemischt bot MakeCity 18 Tage lang eine brei- te Plattform für den öffentlichen Austausch. Das internationale Architekturfestival stellte zukunftsweisende Projekte aus den Bereichen Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung mit Best-Practice-Beispielen aus der Metropo- le Berlin, aber auch internationalen Erfolgsge- schichten in den Fokus. Die über 280 Veran- staltungen im gesamten Berliner Stadtgebiet Foto: Urban Hub DAZ © Till Budde Foto: TOPOTEK1 © Hanns Joosten und seinen Peripherien wurden von rund 16.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern be- sucht. Dabei sorgten vor allem auch die Pro- gramme vom Tag der Architektur und dem Eu- ropäischen Kulturerbejahr für großen Publi- kumszuspruch. Was gibt die Architektur der Stadt zurück? Architektur gibt“, sagte die Präsidentin der Architektenkammer Berlin, Christine Edmaier, Bei der Auftaktveranstaltung zum Tag der Architektur ging es um gemein- die gemeinsam mit dem Berliner Journalisten Uwe Rada diese Veranstaltung moderiert hat. schaftlich genutzte Räume und die Chance der Erdgeschosse Konkret sollte es um die Nutzungsmöglichkei- ten von Erdgeschossflächen gehen. Text: Stefan Strauß, Fotos: Erik-Jan Ouwerkerk Der Ort der Auftaktveranstaltung hat eine ungewöhnliche Geschichte. Im Jahr 2010 hat- Die Wahl des Ortes hätte nicht besser zum eröffneten Veranstaltungsraum im Erdgeschoss te das Land Berlin erstmals nach langer Zeit Thema der Veranstaltung passen können. des Metropolenhauses am Jüdischen Museum entschieden, die fünf Baufelder rund um den „Was gibt die Architektur der Stadt zurück?“ in Kreuzberg hatte die Architektenkammer ehemaligen Blumenmarkt in Kreuzberg nicht hieß die Auftaktveranstaltung am 19. Juni Berlin dafür ausgewählt. Wohl auch deshalb, wie üblich an den Meistbietenden, sondern in 2018 zum Tag der Architektur, der am 23. und weil es in den neuen Gebäuden in der südli- einem Konzeptverfahren zu vergeben, wobei 24. Juni stattgefunden hat. Einen soeben erst chen Friedrichstadt „viele Freiräume und gute die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude und Britta Jürgens Manfred Kühne Muharrem Aras Christine Edmaier Henrik Thomsen Uwe Rada 6 DAB 08·18
berlinaktuelles [ DAB regional ] die Einbindung der Anwohnerschaft in die Pla- bei dem Bauprojekt nicht vordergründig um weile bei jedem Großprojekt gebe, wieder nung im Vordergrund standen. Das Wohnge- hohe Rendite gegangen. „Vielen von uns ist neue Orte zum Ausprobieren und Experimen- biet um den früheren Blumenmarkt in der süd- die Architektur wichtiger und wir wollen Raum tierfelder finden. Die Präsidentin der Architek- lichen Friedrichstadt sollte zum vorbildlichen für kleinteiliges Gewerbe schaffen, das bisher tenkammer Berlin, Christine Edmaier, forderte Stadtquartier werden: mit einem Sanierungs- in dieser Gegend unterrepräsentiert ist.“ alle auf, sich daran zu beteiligen. beirat, gut organisierten Anwohnern und einer Für Henrik Thomsen, Geschäftsführer der Skeptisch im Hinblick auf die Gestaltung Architektur, die sie mitbestimmen können. Im Groth-Gruppe in Berlin, ging es bei der Nut- des neuen Stadtquartiers rund um den frühe- Metropolenhaus von bfstudio-architekten aus zung und Gestaltung von Erdgeschossflächen ren Blumengroßmarkt blieb der Kreuzberger Berlin stehen die Projekträume feldfünf im vor allem um Umverteilung. Es sei sinnvoll, Rechtsanwalt Muharrem Aras. „Die schönen Erdgeschoss Initiativen und Künstlern zur Ver- Grundstücke zu Höchstpreisen zu verkaufen Gebäude tun der Gegend gut“, sagte der fügung. Das private Bauvorhaben finanziert und davon Erdgeschossflächen nach eigenen Kiezanwalt. „Aber profitieren die Anwohner kreativen Freiraum für die Allgemeinheit. Vorstellungen weiterzuvermieten. Erdge- wirklich davon?“ Der Großteil der Bewohner- Wenn es um die Frage gehe, was die Ar- schosse seien ein „lebenswichtiger Bestand- schaft sei nichtdeutscher Herkunft, in einer chitektur der Stadt zurückgeben kann, dann teil des Wohnens“, sagte Henrik Thomsen. schwierigen sozialen Lage und Bezieher von gehe es vor allem um Partizipation, sagte die Stadtplaner Manfred Kühne aus der Se- Hartz IV. „Können sich die Anwohner den Kaf- Architektin Britta Jürgens von Deadline Archi- natsverwaltung für Stadtentwicklung sprach fee in den neuen Läden leisten? Oder gehen tects, die mit dem Projekt Frizz23 am ehema- von einer „Krise des Erdgeschosses in der In- sie wie bisher in einen billigeren Laden?“ ligen Blumengroßmarkt eine kleinteilige Mi- nenstadt“. Entweder stünden viele Erdge- Christine Edmaier bedauert, dass gerade schung aus Kunst, Kreativwirtschaft, Bildung, schosse leer oder sie würden wie „gated com- besonders gute Architektur mitunter eher Gastronomie und Einzelhandel geschaffen ha- munities“ von Startups genutzt. Kühne kün- Ängste vor zu großer Aufwertung auslöst, an- ben. Es ist die bundesweit erste Baugruppe digte an, Berlin werde eine landeseigene statt einfach als Genuss und Mehrwert für alle für kulturelles Gewerbe. Reine Wohnungen Gesellschaft für Erdgeschoss-Management gesehen zu werden. Am Tag der Architektur gibt es in Frizz 23 nicht, lediglich Minilofts zum gründen, um dort vom Land Berlin subventi- könne man aber stadtweit erkunden, was für Kurzzeitwohnen. Ein lebendiger Ort sei so in onierte Atelierräume für Künstler zu schaffen. gelungene Beiträge Gebäude und Freiflächen einem jahrelangen Prozess der Bürgerbeteili- Berlin müsse angesichts der Vertrauenskrise für die gesamte Stadtgesellschaft leisten gung entstanden, sagte Britta Jürgens. Es sei und der Ablehnung, die es in Berlin mittler- können. p Tag der Architektur Eine Tour in die Berliner Zukunft und Vergangenheit Text: Uwe Rada, Fotos: Boris Trenkel Beim diesjährigen Tag der Architektur konnte man einmal mehr erleben, wie geballt in Ber- lin Vergangenheit und Zukunftsthemen aufei- nander stoßen. Cave und Cloud für unsere Zukunft Wie sieht die Zukunft aus? Oder besser, wie stellen wir uns die Zukunft vor? Welche Fra- gen wird sie uns stellen? Welche Antworten haben wir darauf? Mit all dem hat sich das ku- ratorische Team des Futuriums auseinander- zusetzen, das ab Frühjahr 2019 zu einer Reise in unsere Zukunft einladen wird. DAB 08·18 7
[ DAB regional ] aktuellesberlin und beschreibt die Idee des Entwurfs, mit dem die beiden schließlich als Sieger hervor- gegangen sind. „Im Untergeschoss sind Werk- stätten, das ist der Workshopbereich, da ar- beitet man an der Zukunft, wobei man auch mal scheitern darf. Das Untergeschoss haben wir Cave genannt.“ Oben, in der Cloud, wird die Zukunft schließlich ausgestellt, wobei das Verhältnis des Menschen zur Technik, zur Na- tur und zu sich selbst im Mittelpunkt steht. Ca- ve, Cloud und dazwischen das Erdgeschoss als Forum. Diese Leitidee hat das Preisgericht überzeugt. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, die auch an den beiden Architekten nicht spurlos vorbeigegangen sind. „Wir mussten einen Ra- ketenstart hinlegen“, gibt Jan Musikowski zu. „Wir hatten plötzlich die Verantwortung dafür, ein schickes Haus an so einer Stelle zu bauen.“ Hofansicht von „Werk Stadt Garten Wohnen“ Doch das ist ihnen zweifelsohne gelungen. Dass das Futurium etwas besonderes ist, zeigt nicht nur die Tatsache, dass die Grün- nicht alltäglich ist. Aus Geldnot hatte die dungsgesellschafter des Futuriums, das Bun- evangelische Kirche beschlossen, den St. Ma- desministerium für Bildung und Forschung, die rien- und St. Nikolaifriedhof II an der Prenz- Alexander von Humboldt-Stiftung, der DAAD, lauer Allee 7 zu verkaufen. Die Kirche beauf- die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der tragte den Sanierungsträger Stattbau mit ei- Wissenschaften oder die Wissenschaftsge- nem Konzeptverfahren, das schließlich eine meinschaft Leibnitz sind. Bauherr war die BI- Baugruppe mit dem Projekt „Werk Stadt Gar- mA, gebaut wurde das Futurium als Pub- ten Wohnungen“ gewonnen hat. „Die Kirche Spannende (Vorab)Einblicke in das Futurium lic-Private-Partnership (ÖPP) von der BAM wollte keinen klassischen Bauherrn“, erklärt Deutschland GmbH als Generalübernehmer. Architektin Gudrun Sack von Nägeliarchitek- Auch die Architektur ist außergewöhnlich. ten in der Remise auf dem rückwärtigen Teil Die passende Architektur dazu steht schon „Wir haben das Gebäude an den beiden des Grundstücks. „Aber eine Wohnungsbau- jetzt. Zwischen Bundesforschungsministerium Schauseiten zur Spree hin und zur Stadtbahn- gesellschaft hätte hier auch nicht bauen kön- und den Wirtschaftsberatern von Pricewater- trasse inszeniert“, erzählt Richter. Das Ober- nen, weil das Grundstück sehr schmal ist.“ Die houseCoopers haben Jan Musikowski und geschoss in der Cloud kragt zur Spree hin 18 Christoph Richter ein spektakuläres Gebäude Meter über den Vorplatz aus. „Wir wollten, entworfen, das wie ein Ufo am Ufer der Spree dass man nach und nach ins Gebäude hinein- gelandet zu sein scheint. Zum Tag der Archi- kommt“, verrät Richter. Ein wenig Geduld ha- tektur 2018 haben beide einen Einblick in die ben müssen die Berlinerinnen und Berliner al- Idee und Umsetzung des Futuriums gegeben. lerdings noch, um sich auf eine Reise in die Und auch in das, was es bedeutet, als junges Zukunft begeben zu können. Der Betreiber Büro eine Baumaßnahme mit einem Volumen entwickelt und produziert derzeit noch die von 58 Millionen Euro zu realisieren. Ausstellung, die dann ab Frühjahr 2019 ge- „Unser Büro ist so alt wie das Haus“, be- meinsam mit dem Gebäude eröffnet wird. grüßt Musikowski die Gäste am Samstag Nachmittag und erzählt, wie sie am anony- Kleine Wohnung, großer Garten men Wettbewerb für das „Haus der Zukunft“, Um die Zukunft ging es beim Tag der Archi- wie das Futurium 2011 noch heißen sollte, tektur auch an der Prenzlauer Allee. Das Büro teilgenommen haben. „Die Idee war, einen Nägeliarchitekten Berlin stand dort vor einer zentralen Ort in Berlin zu haben, an dem man Bauaufgabe, wie sie auch in Berlin mit seiner über die Zukunft reden kann“, erklärt Richter Vielzahl von – auch alternativen – Bauherren Projektvorstellung durch Architektin Gudrun Sack 8 DAB 08·18
berlinaktuelles [ DAB regional ] auf der einen Seite wird mit viel Platz auf der wird auch heute noch gerne für einen kleinen anderen Seite des Grundstücks wieder gut ge- Plausch genutzt. macht. Denn der größte Teil des verwunsche- nen ehemaligen Friedhofs wurde frei gelassen. Das neue Viertel Hier befinden sich die Gärten der Bewohner- Wer auf dem obersten Deck des Parkhauses innen und Bewohner. Innovatives Wohnen auf am Bahnhof Südkreuz steht, blickt auf das Ge- dem Gottesacker, so nahe liegen Vergänglich- lände der Schöneberger Linse, benannt nach keit und Zukunftsthemen beieinander. der linsenförmigen Gestalt des Areals zwi- schen Sachsendamm und der Bahntrasse. Nun Der grüne Spittelmarkt soll das ehemals vor allem gewerblich genutz- Eher mit der Gegenwart hat es Stefan Bernard te Areal aus dem Dornröschenschlaf erwa- zu tun. Am Tag der Architektur lädt er zum of- chen. Mit der Konzernzentrale der BSR, einem fenen Büro in die Monumentenstraße ein und Vattenfall-Verwaltungsgebäude und dazwi- erzählt, wie er als junger Landschaftsarchitekt schen viel Wohnungsbau. seinen ersten Wettbewerb gewonnen hat. Ge- Am Tag der Architektur führte Ulrich Schop meinsam mit seinem Partner sollte er den Bo- über das Gelände. Roedig Schop Architekten nifatius-Park in Frankfurt am Main gestalten. sind seit 2006 Gebietsbeauftragte des Bezirks „Das war eine schwierige Aufgabe, weil das Wohnen auf kleinstem Raum Viertel an einer Hanglage entstand und wir das Regenwasser zurückhalten mussten“, er- innert sich Bernard. Vor allem aber freut er Lösung bestand darin, ein „Haus zu bauen, sich, dass es für junge Architekten in Deutsch- das nicht den normalen Standards entspricht“. land die Möglichkeit gibt, sich über Wettbe- Das betrifft vor allem die Wohnungsgrö- werbe einen Namen zu machen. „In Italien“, ßen. Insgesamt 25 Minimalwohnungen haben sagt er scherzhaft, „heißt es immer, du musst Gudrun Sack und Walter Nägeli an der Prenz- erst einen grauen Bart haben, um zum Zuge lauer Allee 7 realisiert, viele von ihnen als Mai- zu kommen.“ sonettewohnungen mit einer Fläche von 31 bis Bei der temporären Gestaltung des Spittel- 90 Quadratmetern. Die Wohnungen seien teil- marktes hatte Bernhard, wie er sagt, „zum weise so klein, dass es die Auflage gab, wei- ersten Mal mit Bürgerbeteiligung zu tun“. Al- ßes Licht und weiße Wände zu schaffen. Die lerdings sei das weit weniger kompliziert ge- Grundrisse sind flexibel, weil die Wohnungen wesen als gedacht. „Ich habe die Anwohner- würfelartig ineinander verschachtelt sind. So innen und Anwohner an der Leipziger Straße könne das Haus auf Veränderungen in den Le- als sehr verbindlich wahrgenommen.“ Die bensphasen reagieren. Doch die Beschränkung letztendliche Lösung mit den grünen Bänken Großzügige Grünflächen als Ausgleich Einblicke in den Berufsalltag beim offenen Büro Stadtquartier im Aufbruch DAB 08·18 9
[ DAB regional ] aktuelles berlin für den Stadtumbau „Schöneberger Süden/ Viel Platz also gibt es im Schöneberger Sü- auch noch eine Genossenschaft und ein sozi- Südkreuz“. „Die Entwicklung des Gebiets be- den für Konzerne und private Wohnungsin- aler Träger zum Zug. gann im Norden, nun aber konzentrieren wir vestoren. Demgegenüber nimmt sich das Bau- Im Dornröschenschlaf bleiben wird dage- uns auf das Areal zwischen den Bahnhöfen feld 2/3, über das Ulrich Schop am Ende sei- gen der Block östlich der Teskeschule zwi- Südkreuz und Schöneberg“, erklärte Schop. ner Tour führt, eher bescheiden aus. In schen Tempelhofer Weg und Ringbahn. Dort Größter Investor für den Wohnungsbau ist unmittelbarer Nachbarschaft zur landeseige- bestimmen Autohändler das Geschehen – und der US-Konzern Hines, der östlich der Go- nen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, die das wird auch so bleiben. Die privaten Eigen- tenstraße und nördlich des Tempelhofer Wegs zwischen Tempelhofer Weg und Sachsen- tümer wollen das Gelände nicht verkaufen, er- den Bau von 660 Wohnungen plant, davon ein damm rund 200 Wohnungen bauen will, gibt klärt Schop. Ein Stück Schöneberger Süden Teil im sozialen Wohnungsbau. Weitere 71 es auf diesem Block auch zwei Grundstücke bleibt also wie er ist, während rundherum ein Wohnungen baut die Bonava zwischen Tem- für Baugruppen. „Vier Grundstücke wurden neues Stück Berlin entsteht. p pelhofer Weg und Sachsendamm. Mit dem hier im Konzeptverfahren vergeben“, erklärt Baubeginn ist noch dieses Jahr zu rechnen. Schop, „also nicht an den Meistbietenden ver- Insgesamt sollen auf der Schöneberger Linse kauft, sondern an den mit dem besten Kon- 1.740 Wohnungen entstehen. zept.“ Neben den beiden Baugruppen kommt Entdeckungsreise in der Stadtlandschaft Ausstellung „Berlin – Die Schönheit des Alltäglichen“ in der Architektenkammer Berlin Für die Ausstellung „Berlin – Die Schönheit des Die Aufnahmen von Nadine Blanke, Cars- Alltäglichen“ begaben sich vier Fotografinnen ten Horn, Thilo Mokros und Alexander Nicolus- Fotoausstellung „Berlin – und Fotografen sowie ein Autor auf Entde- si (alle Absolventen der Neuen Schule für Fo- Die Schönheit des Alltäglichen“ ckungsreise zu den erstaunlichen Details, Re- tografie) offenbaren eine urbane Unverwech- Ort: Architektenkammer Berlin, likten und Zeitschichten der Stadtlandschaft selbarkeit, die sich nicht in Postkartenmotiven, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin Berlin. sondern in Materialien und Details manifestiert Laufzeit: 25.06. bis 21.08.2018, Entstanden ist eine fotografische Hom- – wie jene der Berliner Gehwege und ihre Mo-Do 9-17 Uhr, Fr 9-15 Uhr mage an Juwelen der Alltagsarchitektur, ge- Pflastertradition, die Architektur der U-Bahn- fährdete Denkmale und die Schönheit des Se- höfe und das Berliner Mietshaus mit seiner va- riellen. Die Fotografien werden als Beitrag zum riationsreichen Ausstattung. MakeCity-Festival in den Räumen der Archi- Eröffnet wurde die Ausstellung am 22. Ju- tektenkammer Berlin gezeigt. ni 2018 mit einer Gesprächsrunde zur Denk- Foto: Carsten Horn Foto: Nadine Blanke 10 DAB 08·18
berlinAktuelles [ DAB regional ] malproblematik der Berliner U-Bahn. Dabei diskutierten die eingeladenen Expertinnen und Experten unter der Moderation von Klaus-Peter Claus (rbb Kulturradio) auch über die Wege der fotografischen Aneignung von Stadträumen. Im Rahmen der Vernissage stell- Foto: Karen Jeratsch te Frank Peter Jäger außerdem die zweite Auflage seines Buches „Berlin – Die Schönheit des Alltäglichen. Urbane Textur einer Groß- stadt“ vor. Die Ausstellung lädt noch bis zum v.l.: Marc Volk (Leiter Neue Schule für Fotografie), Christine Edmaier (Präsidentin Architektenkammer 21. August dazu ein, Bekanntes mit anderen Berlin), Dr. Rainer Fisch (Landesdenkmalamt Berlin), Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert (Vorsitzende Augen zu betrachten und die Berliner Stadt- Landesdenkmalrat) und Frank Peter Jäger (Architekturjournalist) landschaft neu zu entdecken. p Von „Ko-Ignoranz“ hin zu „Ko-Kreation“ stellte die Frage, wie die Zwischenjahre bis zum nächsten MakeCity Festival 2021 sinnvoll MakeCity-Abschlussveranstaltung konsolidiert kooperativen Austausch genutzt werden können. Hier stimmte man zwischen Festivalkuratorium und Berliner Senat darin überein, dass die Kommunikationswege zwischen Planerinnen und Planern, Bewohner- schaft und Politik über das Festival hinaus of- Zum Ausklang des MakeCity Festivals für Ar- Mischnutzungen statt in monofunktionale fengehalten und erweitert werden müssen. chitektur und Andersmachen hatten die Initi- Bauweisen und die Reaktivierung von Erdge- Christine Edmaier, Präsidentin der Architek- atoren gemeinsam mit der Senatsverwaltung schossflächen notwendig. In diesem Kontext tenkammer Berlin, zog das Fazit: „Das größte für Stadtentwicklung und Wohnen und der wurden auch die Begrenzung von Bauflächen Kapital einer Stadt sind die Menschen. Beson- Architektenkammer Berlin zu einem Ab- und eine Nachverdichtung von Bezirken be- ders glücklich sollten wir über die Menschen schlusssymposium eingeladen. Bei der Diskus- fürwortet. In diesem Zusammenhang sei es sein, die sich in dieser Stadt aktiv einbringen. sionsrunde mit den fachpolitischen Spreche- dringend geboten, vermehrt den Dialog mit Dieses Kuratorium ist stellvertretend für diese rinnen und Sprechern der drei regierenden Investoren zu suchen. Macherinnen und Macher der Stadt, und sie Parteien, Daniel Buchholz (SPD), Michail Nel- Wie können diese und weitere Schritte auf zeigen, welches Potential wir hier haben.“p ken (Die Linke) und Daniela Billig (Bündnis den Weg gebracht werden? Manfred Kühne 90/Die Grünen), MakeCity Kuratoriumsmit- gliedern und Partnern des Festivals waren sich die Anwesenden einig, dass eine verbesserte Kommunikation in der Stadtgesellschaft und der Ausbau von Partizipation Grundvorausset- zungen für alle weiteren Prozesse seien. Zentrale Forderungen waren das Stoppen weiterer Verkäufe von Flächen seitens der Stadt und eine klare Befürwortung oder Prü- fung der Vergabe von Grundstücken im Erb- baurecht und in Konzeptverfahren statt zu Höchstpreisen. Kritisiert wurde, dass der Bund nach wie vor Flächen in Berlin zu Höchstprei- sen verkaufe, was im absoluten Gegensatz zu den Bedürfnissen der Berliner Bevölkerung Foto: Jenna Dallwitz stehe. Ein weiteres zentrales Anliegen sei es, die bewährte „Berliner Mischung“ von Arbei- ten, Wohnen und sozialem Leben zu erhalten und zu fördern. Dafür seien eine Investition in Eröffnungspressekonferenz von MakeCity am 12. Juni 2018 im Tschechischen Zentrum DAB 08·18 11
[ DAB regional ] Aktuellesberlin Mein Bauhaus – Meine Moderne Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler zum 100-jährigen Bauhausjubiläum A nlässlich des 100. Gründungsju- biläums des Bauhauses im Jahr 2019 führt die Architektenkam- mer Berlin gemeinsam mit der Brandenburgischen Architektenkammer einen landesweiten Wettbewerb „Mein Bauhaus – Meine Moderne“ durch. Die legendäre Hoch- MEIN BAUHAUS – schule für Architektur und Gestaltung wirkt bis heute fort. Das Jubiläumsjahr des Bauhau- ses soll als Impuls aufgenommen werden, um die damaligen Entwurfsqualitäten und die Zu- MEINE MODERNE sammenarbeit zwischen Lehrenden, Schüle- rinnen und Schülern sowie Architektinnen und ScHülERwEttBEwERB Architekten aller Fachrichtungen beispielhaft zUM 100-jäHRIgEN BAUHAUSjUBIläUM in die Betrachtung der heutigen Lehre einzu- beziehen und zu diskutieren. Im Schuljahr 2018/2019 können sich Schü- lerinnen und Schüler aller Altersgruppen und Inhaltlich und organisatorisch wird der ebenfalls im September 2019 stattfindenden aller Schulformen Berlins und Brandenburgs Wettbewerb durch die ehrenamtlich tätigen Internationalen Symposium für Architektur- auf die Spuren der Moderne begeben. Erkun- Arbeitskreise „Architektur und Schule“ der Ar- vermittlung in Weimar vorgestellt. det werden soll Architektur und Stadtbau- chitektenkammern begleitet. Schirmherrin des Wettbewerbs „Mein Bau- kunst in der Auseinandersetzung mit kulturel- Die eingereichten Beiträge werden durch haus – Meine Moderne“ ist die Senatorin für len, wirtschaftlichen und sozialen Themen von eine unabhängige Jury beurteilt, die sich in- Bildung, Jugend und Familie Sandra Scheeres damals und heute. terdisziplinär aus Fachleuten aus dem gesam- sowie Kathrin Schneider, Ministerin für Infra- Der Wettbewerb spricht vorrangig die Fä- ten Bundesgebiet zusammensetzen wird. Die struktur und Landesplanung des Landes Bran- cher Kunst, aber auch Gesellschaft und Politik Preisgelder werden in drei Altersgruppen ver- denburg (angefragt). an. Die Umsetzungsform wird dabei völlig frei- geben: 1.– 6. Klasse, 7.– 10. Klasse sowie 11.– Wir möchten alle Kammermitglieder dazu gestellt, von der bildhaften Darstellung oder 13. Klasse. aufrufen, den Wettbewerb aktiv zu unterstüt- dem Modellbau bis hin zur Arbeit mit audio- Die Ergebnisse des Projekts werden im zen und im eigenen Umfeld bekannt zu ma- visuellen Medien ist alles erlaubt. Die Wettbe- Rahmen des Deutschen Architektentags am chen. Gerne stellen wir Ihnen dafür Plakate werbsbeiträge können im Unterricht, im Rah- 27. September 2019 gezeigt und bei dem und Flyer zur Verfügung. p men von Projektwochen oder außerschulisch erarbeitet werden. Die Architektenkammer Berlin unterstützt interessierte Schulen gern bei der Durchführung. Die Kommunikation des Wettbewerbs er- Termine folgt über die Lehrkräfte der Schulen in Berlin Bearbeitungszeit: Schuljahr 2018/2019 und Brandenburg, dabei steht die Ansprache Abgabe der Unterlagen: 20. Juni 2019 der Fach- oder Fachbereichsleiter Kunst im Preisverleihung: August 2019 auf dem Sommerfest der Architek- Fokus. Die Kammern werden außerdem ihre tenkammer Berlin Netzwerke nutzen, die sich seit 1999 durch Ausstellung und Präsentation: September 2019 auf dem Deut- über 200 Projekte im Rahmen von Projekten schen Architektentag in Berlin und bei dem Internationalen Sym- der Reihe „Architektur und Schule“ in Berlin posium für Architekturvermittlung in Weimar. sowie durch Projekte der Reihe „Die Stadtent- decker“ seit 2013 im Land Brandenburg ent- pwww.ak-berlin.de wickelt haben. 12 DAB 08·18
berlinAktuelles [ DAB regional ] Offener Brief: Berliner Schulbauoffensive – Wettbewerbsverfahren Sehr geehrter Herr Regierender ne Planung für das betreffende Grund- tigstellung in ausreichender Weise die Ent- Bürgermeister Müller, stück; zumal jeweils immer noch eine indi- wurfsqualität garantieren können. Sehr geehrte Frau Senatorin Lompscher, viduelle Genehmigungsplanung erstellt Es ist fraglich, inwieweit kleinere und inno- Sehr geehrte Frau Senatorin Scheeres, werden muss. Die eine daraus erhoffte vative Büros eine Chance haben, an den Sehr geehrter Herr Senator Dr. Kollatz-Ahnen, Kostenersparnis ist ohnehin umstritten. Wettbewerben teilzunehmen. Gerade das Es ist nicht klar, wie zukünftige Nutzer- aber wäre wichtig, wenn für die neuen pä- zunächst möchten wir betonen, dass uns allen gruppen eingebunden werden sollen, um dagogischen Konzepte auch neue architek- die Berliner Schulbauoffensive auf Grundlage die angestrebten individuellen Schulprofile tonische Lösungen gefunden werden müs- der Ergebnisse der Facharbeitsgruppe Schul- zur Identifikation der Nutzerinnen und Nut- sen. raumqualität sehr am Herzen liegt und wir den zer im Quartierskontext auf Grundlage in- Die Forderung nach Trennung von Planung bisherigen Arbeitsprozess durchaus vorbildlich dividueller Schulbauqualitäten mit Typen und Ausführung zur Qualitätssicherung finden. Es ist uns weiterhin bewusst, dass es entwürfen zu erreichen. durch unabhängige, dem Auftraggeber sich um ein ehrgeiziges Programm handelt, für Die notwendige Einbindung in den Stadt- verpflichtete Fachleute ist nicht erfüllt. Auf das neue Wege in den Planungs- und Geneh- raum und eine hohe, mehrfach nutzbare die Gefahr von Baumängeln und schnellem migungsprozessen erprobt werden müssen. Stadtraum- und Freiraumqualität drohen Verschleiß durch Sparzwang und nicht aus- Mit großer Genugtuung haben wir deswegen durch solche Lösungen in den Hintergrund reichender Qualitätskontrolle beim Bauen vernommen, dass für alle Schulen Planungs- zu treten, ebenso ist eine wirtschaftliche wurde gerade aktuell wieder durch das wettbewerbe ausgeschrieben werden sollen, Optimierung der Grundstücksausnutzung Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unabhängig davon, ob sie durch die Senatsver- nicht zu gewährleisten. hingewiesen. waltung oder die HOWOGE realisiert werden. Das Wettbewerbsverfahren sieht vor, die Dem erhofften Vorteil von „gebündeltem“ Die nunmehr ausgelobten Typenwettbe- Teilnehmerzahl u.a. aufgrund von Referen- Planen und Bauen steht grundsätzlich auch werbe kommen dennoch sehr überraschend zen zu beschränken. Durch die geplante ein „gebündeltes“ Kosten- und Zeitrisiko und wurden ohne weitere Vorgespräche mit Vorauswahl der Teilnehmerinnen und Teil- entgegen - bei Vergaben in eine Hand blie- dem Landesbeirat Schulbau, der Architekten- nehmer mittels eines sogenannten „Aus- ben bei Komplikationen unter Umständen kammer Berlin oder anderen Beteiligten be- wahlgremiums“ und aufgrund der Anfor- auch gleich alle Schulen auf der Strecke. reits europaweit veröffentlicht. Hierüber sollen derung, bereits realisierte Projekte in mo- Das Vorgehen widerspricht der Mittel- noch in diesem Sommer zwei Wettbewerbe dularer Bauweise vorzuweisen, wird der standsförderung und der gebotenen Streu- für jeweils mindestens 5 bis 10 Schulstandor- Teilnehmerkreis für die Wettbewerbe un- ung von Aufträgen nach dem nationalen te, also insgesamt bis zu 20 Schulen, durch- angemessen eingeschränkt. und dem EU-Vergaberecht. Abgesehen geführt werden, wobei es sich ausschließlich Dem in der Wettbewerbsausschreibung von den rechtlichen Vorgaben widerspricht um sogenannte „modulare“ Schulbauten han- verwendeten Begriff „modular“ liegt nach die Gesamtvergabe dem politischen Pro- deln wird. Unabhängig von einer rechtlichen unserer Kenntnis keine klare Definition zu- gramm in Berlin, Deutschland und Europa, Prüfung der Wettbewerbsbedingungen nach grunde, es ist also fraglich, was darunter kleine und mittlere Unternehmen zu för- den Richtlinien für Planungswettbewerbe verstanden wird. Durch die Wiederholung dern. Auch die Rechnungshöfe fordern (RPW), die derzeit durch die Architektenkam- ähnlicher Strukturen wird ein Schulbau im- dies immer wieder ein. mer Berlin erfolgt, sind in der Bekanntma- mer Elemente des modularen Bauens auf- Da wir alle auf eine gelungene und bei- chung zu den beiden Wettbewerben Elemen- weisen. spielgebende Umsetzung der neuen Schu- te enthalten, die aus Sicht der Unterzeichnen- Hinzu kommt die Anforderung, bereits zur len in Berlin hoffen bitten wir, die Verfah- den durchaus zu hinterfragen sind: Bewerbung für die Wettbewerbsteilnahme ren unter diesen Aspekten noch einmal zu ein ganzes Team von Ingenieuren als Fach- prüfen und gegebenenfalls nachzubessern. Obwohl unter Fachleuten Einigkeit besteht, planer mitzubringen und als „Generalpla- Dafür bieten wir gerne unsere konstruktive dass die meisten Grundstücke in Berlin kei- ner“ aufzutreten. Weil weiterhin geplant Mitwirkung an. Es wäre selbstverständlich nen „Idealzuschnitt“ haben, wird wider ist, dass ab der Ausführungsplanung Bau- auch naheliegend, dazu den Landesbeirat besseren Wissens und trotz negativer Er- firmen den Planungsprozess übernehmen Schulbau einzubinden. fahrungen der 1970er Jahre erneut nur auf sollen, ist nicht gewährleistet - wie in den modulare Typenlösungen gesetzt. Eine RPW (Richtlinie für Planungswettbewerbe) Mit freundlichen Grüßen nachträgliche Anpassung von Typen kann beschrieben - dass die entwerfenden Ar- Christine Edmaier, erfahrungsgemäß aufwändiger sein als ei- chitektinnen und Architekten bis zur Fer- Präsidentin der Architektenkammer Berlin DAB 08·18 13
[ DAB regional ] Mitgliedernachrichtenberlin Mitunterzeichnende Institutionen des Offe- tekten BDIA, Landesverband Berlin-Branden- planung SRL, Regionalgruppe Berlin-Bran- nen Briefes vom 7. Juni 2018: burg | Bund Deutscher Landschafts- denburg | wettbewerbsinitiative Architekten für Architekten, AfA | Architekten- architekten BDLA, Landesgruppe Berlin / und Ingenieur-Verein zu Berlin, AIV | Bund Brandenburg | Interessengemeinschaft Ver- Deutscher Architekten BDA, Landesverband bandsungebundener Architekten in Berlin, Seminarreihe und Positionen der Architek- Berlin | Bund Deutscher Baumeister, Architek- IVAB | Vereinigung freischaffender Architek- tenkammer Berlin zur Schulbauoffensive: ten und Ingenieure BDB, Landesverband Ber- ten VfA, Landesgruppe Berlin-Brandenburg | lin-Brandenburg | Bund Deutscher Innenarchi- Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landes- pwww.ak-berlin.de Anpassung der Entschädigungsordnung ab Januar 2019 Nach § 12, Nr. 15 ABKG setzt die Vertreterver- nung) aller ehrenamtlich Tätigen um 10 Die sogenannte „Gerechtigkeitslücke“ hatte sammlung die Entschädigung für Mitglieder Prozent. sich durch den erheblich gewachsenen zeitli- der Organe und der Ausschüsse sowie für Zusätzliche Erhöhung für Zeitversäumnis chen Aufwand, insbesondere bei den „einfa- Sachverständige fest. Die Vertreterversamm- (§ 2 Abs. (2) Pkt. 1 Entschädigungsord- chen“ Mitgliedern des 2017 neu gewählten lung der Architektenkammer Berlin hat nach nung) um weitere 10 Prozent für die „ein- Vorstandes, ergeben. Aussprache durch Beschlussfassung vom 31. fachen“ Vorstandsmitglieder, um die „Ge- Die aktuell geänderte Entschädigungsord- Mai 2018 die Anpassung der Entschädigungs- rechtigkeitslücke“ zu schließen. nung wird nach Veröffentlichung im Amtsblatt ordnung zum 1. Januar 2019 beschlossen. Erhöhung der pauschalen Erstattung für Anfang 2019 in Kraft treten und auf den Inter- Nebenkosten und Auslagen (§ 2 Abs. (2) netseiten der Kammer veröffentlicht werden. Die Anpassung sieht folgendes vor: Pkt. 2 Entschädigungsordnung) der „ein- Gleichmäßige Erhöhung für Auslagen und fachen“ Vorstandsmitglieder um 155 Euro pwww.ak-berlin.de Zeitversäumnis (§ 2 Entschädigungsord- auf 320 Euro pro Monat. Mitgliedernachrichten Sitzung des Eintragungsausschusses am 7. Juni 2018 In die Architektenliste des Landes Berlin wurden Jacobsen, Ove, M.A. Stoyanova, Kameliya, Dipl.-Ing. eingetragen: Kästner, Anna-Katharina, M.A. Weber, Frank, Dipl.-Ing. Knittel, Jürgen, Dipl.-Ing.(FH) Freischaffende Architektinnen und freischaffende Lemke, Lewin Paul, M.A. Architekten Lopes Medeiros Steinberger, Theis Es wurden folgende Löschungen vorgenommen: Breuer, Berit, Dipl.-Ing. Manzer, Emily, M.Sc. Oissner, Harald, Dipl.-Ing. Mascort Albea, Maria de los Angeles, Arq. Freischaffende Architektinnen und freischaffende Pizzeghello, Boris Architekten Mayer, Dominique, Dipl.-Ing. Ozan, Kenan, Dipl.-Ing.(FH) Bührmann, Heinz-Otto, Dipl.-Ing. Architektinnen und Architekten Qiao, Liang, M.Sc. Flamini, Alekos Maria, Dott.Arch. Ph.D. Architektinnen und Architekten Rohrbach, Hanna, Dipl.-Ing. Fonteiner, Dennis, Dipl.-Ing.(FH) Riege, Philipp, Dipl.-Ing. (FH) Sahihi, Loana, Dipl.-Ing. Frieling, Carla, M.Sc. Symonenko, Anna, M.Sc. Schluricke, Cornelia, Dipl.-Ing. Gräf, Jennifer Jeanne Jasmin, M.Sc. Schmitter, Ansgar Daniel, Dipl.-Ing. Gutsche, Benjamin, M.Sc. Freischaffende Landschaftsarchitektinnen und Schneider, Erik, M.A. Hallier, Ole, Dipl.-Ing. freischaffende Landschaftsarchitekten Stein, André, M.Sc. Henniges, Florian, Dipl.-Ing. Schmitt, Petra, Dipl.-Ing. 14 DAB 08·18
berlinTermine [ DAB regional ] Ausstellung: Mendelsohn Transfer angelegt. Die wiederkehrenden Gegensätze in seinem theoretischen wie praktischen Werk bilden dabei einen wichtigen Ausgangspunkt Eine Reflexion der Studiengänge Architektur und Visuelle Kommunikation für die Konzeption der Ausstellungselemente: an der Universität der Künste zum Europäischen Kulturerbejahr Licht und Schatten, Konstruktion und Hülle, Material und Dynamik, Form und Wahrneh- D mung, Außen und Innen sowie Tag und Nacht. Die Architektenkammer Berlin be- In wissenschaftlichen und Entwurfssemina- Durch verschiedene Eingriffe wird der Aus- teiligt sich am Europäischen Kul- ren entstanden Texte, Bilder und Artefakte, die stellungsraum im Erdgeschoss des ehemali- turerbejahr mit der Ausstellung sich mit den architektonischen Arbeitsweisen gen Hauses der Deutschen Metallarbeiter als „Mendelsohn Transfer“, die am 30. beschäftigen und die Frage nach der Relevanz Teil des Gesamtwerkes Erich Mendelsohns August 2018 eröffnet wird. Die Aussstellung für unsere heutige Zeit stellen. vom Raum für das ausgestellte Werk zum ist zudem eine Weiterführung der Zusammen- In Mendelsohns Werk wurden Grundele- ausgestellten Werk selbst. Der Flur der Ge- arbeit der Architektenkammer Berlin mit den mente der Formentwicklung analysiert und schäftsstelle der Architektenkammer, die seit Berliner Hochschulen. konzeptionelle Entwurfszugänge zu den The- 2011 ihren Sitz in dem Gebäude Mendelsohns Das gemeinsame Projekt von Architekten- men Architektur, Städtebau und Medienge- hat, wird durch eine Sequenz von Bildern in kammer Berlin, Universität der Künste Berlin brauch untersucht. Der Architekt erscheint in einen Bewegungsraum transformiert, der aus und IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen dieser Betrachtung nicht als die schon bestens unterschiedlichen Blickrichtungen unter- zeigt die höchst spannenden Ergebnisse des bekannte historische Figur der Frühmoderne, schiedlich erlebt wird. p einjährigen Prozesses, in dem sich Studieren- sondern als eigenständiger, erfrischend unab- de der Masterstudiengänge Architektur und hängiger, technologisch aufgeschlossener Ge- pwww.ak-berlin.de Visuelle Kommunikation mit dem Werk des stalter, dessen innovatives Denken interessan- Architekten Erich Mendelsohn auseinanderge- te Impulse liefert. setzt haben. Iniitiert wurde das Ausstellungs- Die Ausstellung ist als Dokumentation ei- Im Fokus des Kulturerbejahres steht das Ge- projekt von dem Arbeitskreis Denkmalschutz ner lebhaften dialogischen Auseinanderset- meinschaftliche und Verbindende europäi- und Denkmalpflege der Kammer. zung der Studierenden mit Erich Mendelsohn scher Kultur. pww.sharingheritage.de Ausstellungseröffnung: 30. August 2018, 18 Uhr, Anmeldung: ak-berlin.de Dauer: 31. August - 28. September 2018, Mo-Do 9 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 17 Uhr Ort: IG Metall-Haus, Ausstellungsraum im EG und Geschäftsstelle der Architek- tenkammer im 2. OG, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin Führungen: Samstag, 8. September 2018 am Tag des offenen Denkmals. Weitere Angebote sind geplant, Infor- mationen dazu unter www.ak-berlin.de. Projektleitung: Prof. Ulrich Schwarz (Grundlagen des Entwerfens, Studien- gang Visuelle Kommunikation), Prof. Dr. Matthias Noell (Architekturgeschichte und Architekturtheorie, Studiengang Ar- chitektur) sowie Prof. Dr. Norbert Palz, Prof. Sven Pfeiffer und Wissenschaftli- © Landesdenkmalamt Berlin, Fotograf: Wolfgang Bittner cher Mitarbeiter Christian Schmidts (Di- gitales und Experimentelles Entwerfen, Studiengang Architektur) מנדלסון מסירה מנדלסון מסירה MENDELSOHN TRANSFER MENDELSOHN TRANSFER Eine Reflexion der Studiengänge Architektur und Eine Reflexion der Studiengänge Architektur und Visuelle Kommunikation der UdK Berlin 30. Aug Architektenkammer Berlin Alte Jakobstraße 149, 10969 Architektenkammer 29.Alte Berlin Sep 2018 Jakobstraße 149, DAB 08·18 15
[ DAB regional ] Termineberlin Architekturquartett 2018: Neu Denken im Bestand – Berliner Bildungsbauten © thinkbuild architecture, Foto: Werner Huthmacher © Gerber Architekten, Foto: Werner Huthmacher © Haberland Architekten, Foto: Ulrich Schwarz Erben will gelernt sein! Wie können Berliner Die Architektenkammer Berlin lädt gemein- Vorstellung der Projekte Bildungsbauten aus verschiedenen Epochen sam mit der Bundesarchitektenkammer zu Dr. Christian Welzbacher, Kunsthistoriker zukunftsfähig weiter entwickelt werden? Im einer Architekturdebatte über Bildungsbau- und Journalist europäischen Kulturerbejahr diskutieren dar- ten im Bestand ein. (Fotos v.l.n.r.) über: Kernsanierung Kita Stettiner Straße 21-22, Termin: Donnerstag, 13. September Adriana Altaras, Theaterregisseurin thinkbuild architecture BDA 2018 Wolfgang Kil, Architekturkritiker Energetische Sanierung Carl-Sonnen- Prof. Dr. Angelika Schnell, Architekturthe- schein-Grundschule, Haberland Architek- Zeit: 17.30 Uhr – Einlass 17.00 Uhr oretikerin ten BDA Ort: Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße Dr. Heinrich Wefing, Ressortleiter Politik, Erweiterungsbau Versuchs- und Lehranstalt 30, 10178 Berlin DIE ZEIT für Brauerei, Gerber Architekten Tag des offenen Denkmals Sommerfest 2018 Im Jahr 1929 entwarf Erich Mendelsohn einen Neubau für die Hauptniederlassung des Deut- schen Metallarbeiterverbandes. Diesen kön- nen Interessierte am 8. September 2018 er- kunden, wenn Architektenkammer Berlin und IG Metall gemeinsam Führungen zum Tag des Foto: Kirsten Ostmann offenen Denkmals anbieten. Besonderes High- light ist in diesem Jahr die Ausstellung „Men- delsohn Transfer“ (siehe Seite 15). Termin: Samstag, 8. September 2018 Am 21. September 2018 lädt die Architekten- Zeit: 11.00 bis 17.00 Uhr Termin: Freitag, 21. September 2018 kammer Berlin zum traditionellen Sommerfest Führungen 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr in der Akademie der Künste am Hanseaten- Zeit: 18.00 Uhr – Einlass ab 17.30 Uhr Ort: IG Metall-Haus, Alte Jakobstraße weg ein. Gemeinsam wollen wir den Spätsom- Ort: Akademie der Künste, Hanseaten- 149, 10969 Berlin mer bei interessanten Gesprächen, Musik und weg 10, 10557 Berlin Tanz ausklingen lassen. 16 DAB 08·18
berlinTermine [ DAB regional ] Ausgewählte Fortbildungsangebote „Koordinator Nachhaltiges Sachverständige für Schäden Seminarreihe Kommunikative Bauen“ auf Basis des an Gebäuden Kompetenz BNB-Systems Termine: Mo und Di, 8.10, 15./16.10., Beginn: 16./17.11.2018 Termine: 7 x Montag, 5.11., 26.11.2018, 5./6.11., 26./27.11. und 14.1., 11.2., 11.3., 8.4. und 11.12.2018 Ende: voraussichtlich Februar 2020 6.5.2019 Zeit: jeweils 9.30 bis 17.00 Uhr Gebühr: 3.600,00 Euro für Mitglieder Zeit: jeweils 9.00 bis 17.30 Uhr 3.950,00 Euro für Gäste Gebühr: 980,00 Euro für Mitglieder Gebühr: 930,00 Euro für Mitglieder 1.200,00 Euro für Gäste Ort: Architektenkammer Berlin 1.260,00 Euro für Gäste Ort: Architektenkammer Berlin Ort: Architektenkammer Berlin Ein Lehrgang für Architektinnen und Architek- ten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure, die Der Lehrgang richtet sich an Architektinnen eine öffentliche Bestellung und Vereidigung Die Seminarreihe ist vor allem für Fach- und und Architekten, Ingenieurinnen und Ingeni- anstreben. Führungskräfte im Planungs- und Baubereich eure, die Bauvorhaben mit Nachhaltigkeitsan- Die Architektenkammer Berlin bietet seit geeignet, die an einer praxisorientierten Wei- forderungen für öffentliche und private Auf- einigen Jahren Lehrgänge zur Vorbereitung terentwicklung ihrer kommunikativen Kompe- traggebende planen und überwachen. auf eine öffentliche Bestellung und Vereidi- tenzen im Team und bei der Projektarbeit in- Der Lehrgang führt in den ganzheitlichen gung von Sachverständigen an. Diese sind be- teressiert sind. Planungsansatz des nachhaltigen Bauens ein rufsbegleitend und umfassen bautechnische, Die praxisorientierte Intensivseminarreihe und stellt die anzuwendenden Bewertungskri- rechtliche und wirtschaftliche Themen, Rah- unterstützt die Teilnehmenden, ihre kommu- terien des BNB anschaulich und praxisbezo- menbedingungen der Sachverständigentätig- nikative Kompetenz auszubauen. Sie lernen, gen vor. Ziel ist es, einerseits die Vernetzung keit sowie den Inhalt und Aufbau von Gutach- kommunikativen Herausforderungen des Be- vieler Planungsentscheidungen mithilfe der ten. Schwerpunkt der Lehrgänge ist die Aus- rufsalltags eigenverantwortlich und selbstbe- Kriterien zu erkennen und andererseits Opti- einandersetzung mit Schadensfällen an wusst zu begegnen. Kommunikation, Kreati- mierungspotentiale zu erproben. Jeder Lehr- Gebäuden, ergänzt durch Praxisberichte und vität und Empathie sind die dafür erforderli- gangstag widmet sich anhand einer konkreten Übungsgutachten. chen Kompetenzen, die sich gleichsam als Bürogebäudeplanung den BNB-Kriterien. Im Vermittelt werden diese Inhalte durch er- roter Faden durch die einzelnen Bausteine der abschließenden Workshop bewerten die Teil- fahrene Dozentinnen und Dozenten: Sachver- Seminarreihe ziehen. nehmenden das vorgestellte Bürogebäude ständige, Prüfer, Rechtsanwälte und Richter. Gleichwohl steht jedes Seminar inhaltlich und diskutieren Optimierungspotentiale. Der Lehrgang umfasst voraussichtlich 29 individuell für sich und ist auch einzeln buch- Die Referentinnen und Referenten sind Seminartage und findet einmal im Monat je- bar. Am Montag, 8. Oktober 2018, 17 Uhr fin- Fachleute aus Wissenschaft und Praxis im Be- weils freitags von 14.00 bis 19.15 Uhr und det in der Architektenkammer Berlin eine kos- reich des nachhaltigen Planens und Bauens. samstags von 9.00 bis 16.30 Uhr statt. tenfreie Informationsveranstaltung zu dieser Seminarreihe statt. Wenn Sie daran teilneh- men möchten, melden Sie sich bitte an. Die Themen der Seminarreihe im Über- blick: Der Weg zum wirksamen Kommunizie- ren, 5.11.2018 / Gestalten von Zusammenar- beiten, 26.11.2018 / Konflikte im Alltag kon- struktiv bearbeiten, 14.1.2019 /Interessen- Information und Anmeldung orientiertes Verhandeln, 11.2.2019 / Wirksam moderieren, 11.3.2019 / Mediation - Neue Katrin Gralki, Telefon 29 33 07-14 oder Janica Bohne, Telefon 29 33 07-31 Wege der konstruktiven Konfliktbearbeitung, fortbildung@ak-berlin.de 8.4.2019 / Praxisberatung in Gruppen und Teams, 6.5.2019 DAB 08·18 17
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