D21- Digital-Index 2022/23 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft - Initiative D21

Die Seite wird erstellt Silvester Rieger
 
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#D21index
Eine Studie der
Initiative D21,
durchgeführt
von Kantar

D21-
Digital-Index
   2022/23             Jährliches Lagebild zur
                       Digitalen Gesellschaft

Premiumpartner*innen

Partner*innen

Unterstützer*innen
Seit dem Jahr 2013 liefert die ­Studie
 »D21-Digital-Index« ein umfassendes
 jährliches Lagebild zur Digitalen
 ­Gesellschaft in Deutschland. Sie zeigt
  auf empirischer Grundlage auf, wie
  die Gesellschaft die Veränderungen
  durch die Digitalisierung ­adaptiert und
  wie gut sie für die ­Herausforderungen
  des digitalen Wandels ­gerüstet ist.
  Im Fokus stehen in ­diesem Jahr
  ­Themen der ­digitalen Lebenswelt der
   Bürger*­innen, z. B. in Bezug auf
   ihre ­Resilienz im digitalen Wandel,
­digitale Kompetenzen und ­Teilhabe
   an der d­ igitalen Wertschöpfung.

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       #D21index
Inhalt

     Editorial                                     Zusammenhalt und
                                                   Demokratie                               32
     Grußwort                                  4
     Vorwort                                   5   Wie Digitalisierung Zusammenhalt und
     Methodensteckbrief                        6   Demokratie stärken kann                   34
     Zentrale Ergebnisse                       8   Die Kehrseite der Medaille: Risiken der
     Digitalpolitisches Monitoring            10   ­Digitalisierung für die Demokratie       36
                                                    Wahrheit in Bedrängnis: Desinformationen
                                                    als Treiber gesellschaftlicher Spaltung 40
     Studienkern                              12    Kurzfazit                                43

     Digital-Index                            12
        Methodische und inhaltliche                Digitale
        Weiterentwicklungen der Studie        12   Wertschöpfung                            44
        Der Digital-Index und
        die Dimensionen der Digitalisierung   14   Wohlstand sichern – Bildung als
        Zusammensetzung des                        zentraler Baustein                       46
        Digital-Index                         14   Veränderungen antizipieren –
     Digitale Gesellschaft                    15   Vorsorge für den Wandel                  50
        Personas im Überblick                 16   Spaltungen verringern –
        Digital-Index und Resilienz                polarisierte Arbeitswelt                 51
        im Überblick                          19   Kurzfazit                                55
     Kurzfazit                                19

                                                   Digitaler und
     Resilienz im                                  grüner Wandel                            56
     digitalen Wandel                         20
                                                   Die Rolle der Digitalisierung für
      »Fit for future«: ­Resilienz in der          ökologische Nachhaltigkeit               58
      digitalen Transformation                22   Relevante Akteur*innen bei der
     Kompetenzlevel gesellschaftlicher             ­Zwillingstransformation                 62
     ­Gruppen                                 25    Digitalisierung als Gamechanger?        65
      Höher, schneller, weiter:                     Kurzfazit                               65
      Wie sich die Einstellung gegenüber
      dem Wandel entwickelt                   29
      Kurzfazit                               31   Anhang

                                                   Impressum                                66
4|5

      Grußwort

      Der D21-Digital-Index zeigt jährlich auf,                 Zugleich setze ich mich dafür ein,
      wie sich der Digitalisierungsgrad                  die Potenziale der Digitalisierung
      ­unserer Gesellschaft entwickelt. Auch             aktiv für mehr Nachhaltigkeit zu nut-
       in ­diesem Jahr sind wieder erfreuliche           zen. ­Digitale Technologien ermöglichen
       Fortschritte erreicht worden. Die                 eine bessere Verkehrs- und umwelt-
       Internet­nutzung nimmt weiter zu und              freundliche Stadtplanung. Auch beim
       liegt bereits bei 93 Prozent. Auch beim           Sparen von Energie können sie einen
       ­mobilen Internetzugriff gab es einen             wichtigen Beitrag leisten. Es freut mich
        Anstieg auf 84 Prozent. Mehr als die             daher sehr, dass die Nutzung digitaler
        Hälfte der Bevölkerung ist der Auf-              Energiespar-Tools
        fassung, dass die Digitalisierung für            zuletzt deutlich       »Unser gemeinsames Ziel
        Deutschland in Zukunft positive
        ­Veränderungen bringen wird. Gleiches
                                                         gestiegen ist.
                                                         Smarte Tools ent-      muss es sein, den
         gilt für den Einfluss der Digitalisierung       lasten auf lange       Digitalisierungsprozess
         auf die Demokratie.                             Sicht nicht nur
                Die digitalen Kompetenzen der            den Geldbeutel;        noch ressourcenschonender
         deutschen Bürger*innen bleiben ins-
         gesamt auf einem stabilen Niveau, rund
                                                         sie erhöhen auch
                                                         die Energie-
                                                                                zu ­gestalten und ­zugleich
         die Hälfte verfügt über digitale Basis-         effizienz und ver-     die Chancen digitaler
                                                                                ­Technologien für mehr
         kompetenzen. Zugleich werden die                ringern damit
         Chancen ­formaler Bildungsangebote              unsere Abhängig-
         aber immer noch viel zu wenig genutzt.
         In den ­letzten 12 Monaten haben nur
                                                         keit von fossilen
                                                         Energieträgern.
                                                                                 ­Nach­haltigkeit zu nutzen.«
         knapp 16 Prozent der Beschäftigten                     Mit dem Gesetz zum Neustart der
         ­bezahlte Schulungen oder Weiterbil­            Digitalisierung der Energiewende
          dungsangebote in Anspruch ge-                  ­werden wir hier noch einen ­deutlichen
          nommen. Hier ist noch deutlich Luft             Schritt weitergehen, den Rollout
          nach oben.                                      von Smart Metern beschleunigen und
                Umso erfreulicher, dass die               das Verfahren entbürokratisieren.
          ­Verzahnung von Nachhaltigkeit und              ­Dynamische Stromtarife sollen es
           ­Digitalisierung weiter an Bedeutung            Letztverbrauchern künftig ­ermöglichen,
            ­gewinnt. 71 Prozent der Menschen in           ihren Strombezug besser zu ­planen
             Deutschland geben an, neue digitale           und in Zeiten mit einem hohen ­Angebot
             Geräte erst dann anzuschaffen, wenn           an kostengünstigen erneuerbaren
             es wirklich nötig ist. Gegenüber dem          ­Energien zu verlagern.
             Vorjahr ist dies ein Anstieg von 19 Pro-           Unser gemeinsames Ziel muss es
             zentpunkten. Mir ist es wichtig, den           sein, den Digitalisierungsprozess noch
             ökologischen Fußabdruck digitaler              ressourcenschonender zu gestalten und
             Technologien möglichst klein zu halten.        zugleich die Chancen digitaler Techno-
             Wir müssen den weiteren Prozess                logien für mehr Nachhaltigkeit zu nutzen.
             der ­Digitalisierung deshalb noch stärker
             vom Energieverbrauch entkoppeln,
             etwa durch nachhaltige Software.            Ihr

                                                         Dr. Robert Habeck
                                                         Bundesminister für Wirtschaft und
                                                         Klimaschutz
Vorwort

          Liebe Leserin, lieber Leser,                     ­ ewältigen. Das ist gut und stimmt
                                                           b
                                                           hoffnungsvoll. Doch mehr als ein Drittel
          tiefgreifende gesellschaftliche und              der Bevölkerung ist im digitalen Wandel
          technologische Umbrüche prägen das               noch nicht r­ esilient aufgestellt. Sie
          21. Jahrhundert. Um sich in ­diesen              ­bedürfen unserer ­besonderen Aufmerk-
          ­volatilen Zeiten selbstbestimmt zu               samkeit, da es diesen Menschen sehr
           ­bewegen, brauchen die Menschen                  viel schwerer fällt, sich an die Ver-
            ­Resilienz. Der Aufbau und die ­Stärkung        änderungen des digitalen Wandels an-
             von Resilienz in der Bevölkerung               zupassen. Die gute Nachricht ist:
             ­müssen daher für Staat, Wirtschaft und        ­Resilienz kann man lernen.
              Zivilgesellschaft ein wichtiges Ziel sein.          Mit unserer Studie möchten wir
                  Der D21-Digital-Index zeichnet             Orientierung bieten und Handlungs-
              sich als verlässliches Lagebild zur Ent-       optionen aufzeigen, damit die Gestal­
              wicklung der Digitalen ­Gesellschaft aus.      tungskraft der Digitalisierung in allen
              Zum zehnjährigen Bestehen wurde die            gesellschaftlichen Bereichen positiv
              Studie in diesem Jahr zukunftsorientiert       wirken kann. In dieser Dekade wird es
              erweitert: Neben dem etablierten               die zentrale Aufgabe der ­Digitalen
              ­Digital-Index als Indi­kator für den          ­Gesellschaft sein, konsequent den Pfad
               Digitalisierungsgrad der Bevölkerung           einer grünen und digitalen Transfor­ma­
               haben wir einen aussagekräftigen Grad-         tion zu beschreiten. Deshalb legen wir
               messer für die Resilienz der Bevöl­            in diesem Jahr ein weiteres wichtiges
               kerung im digitalen Wandel entwickelt.         Augenmerk auf die Chancen, die der di-
               Diese neue ­Kenngröße trägt dazu bei,          gitale Wandel für Klima- und Umwelt-
                                                              schutz eröffnet, und bilden das Ver-
»Der Aufbau und die                                           ständnis der Zwillingstransformation in

­Stärkung von Resilienz in                                    der Bevölkerung ab.
                                                                  Ich wünsche Ihnen eine erkenntnis-
 der ­Bevölkerung ­müssen                                     reiche Lektüre und hoffe, dass Sie den
                                                              D21-Digital-Index 2022/2023 als valide
 für Staat, Wirtschaft                                        Informations- und Handlungsquelle

 und Zivilgesellschaft ein                                    nutzen, um die Weichen für die Zukunft
                                                              der Digitalen Gesellschaft zu stellen
 ­wichtiges Ziel sein.«                                       und die großen Herausforderungen
                                                              unserer Zeit anzugehen.
          das Ausmaß der Anpassungsfähigkeit
          der Menschen an die digitale Trans-
          formation genauer zu ­verstehen, damit           Ihr
          die Menschen im Wandel besser unter-
          stützt und ­gestärkt werden können.
              Der Resilienzindikator zeigt für             Hannes Schwaderer
          die deutsche Bevölkerung, dass fast 2            Präsident Initiative D21 e. V.
          von 3 Bürger*innen bereits gut ge-
          wappnet sind. Ein Großteil der Gesell-
          schaft ist anpassungsfähig und kann
          auch Herausforderungen des ­digitalen
          ­Wandels mit hoher ­Komplexität
6|7

Methodensteckbrief

                                                                     Methodik
      Interpretationshinweise
                                                                     Grundgesamtheit
      Methodenerweiterung                                            Deutschsprachige Bevölkerung ab
      Die ­Befragung wurde 2022, ­anders als in den                  14 ­Jahren in ­Privathaushalten
      ­Vorjahren, nicht mehr ausschließlich als ­persönliche
       Befragung durchgeführt, sondern durch eine                    Erhebungsmethode
       ­Onlinebefragung erweitert. Bei einer Interpretation          — Computergestützte persönlich-­mündliche
        von Trenddarstellungen sollte deshalb ggf. auch                 ­Interviews (CAPI)
        ein leichter Effekt durch die methodische Weiter­            — Computergestützte Onlineinterviews (CAWI)
        entwicklung berücksichtigt werden.
              Aufgrund der Weiterentwicklung des Befragungs-         Stichprobenziehung und Gewichtung
        instruments und der damit einhergehenden ­Vielzahl           Mehrfach geschichtete, bevölkerungsrepräsentative
        neu aufgenommener Aspekte wird in diesem Jahr                ­Zufallsstichprobe (CAPI)
        ­zudem auf die separate Kennzeichnung »NEU« an                        Schichtungskriterien sind B
                                                                                                        ­ undesländer,
         ­einzelnen ­Fragen und Antwortmöglichkeiten ver-             ­Regierungsbezirke, BIK-Gemeindetypen; Daten ­werden
          zichtet. Es ­findet sich weiterhin ein Hinweis auf modi-     ­anschließend gewichtet nach ­Antreffbarkeit,
          fizierte ­Inhalte an den ­entsprechenden Stellen (*).         ­Bundesländern, Gemeindetypen, Geschlecht, Alter, Bildung,
                                                                         ­Haushaltsgröße, Nationalität und Berufstätigkeit.
      Digital-Index und Personas der                                          Durch Zusammenführung der ­CAPI- und CAWI-­
      ­Digitalen ­Gesellschaft                                            Stichprobe mittels Designgewichtung auf die Grundgesamt-
       Um mit der rasant voranschreitenden digitalen                      heit ü
                                                                               ­ bertragbar (Größe der Grundgesamtheit und damit
       ­Transformation Schritt zu halten und den D21-­Digital-            Basis für eine H
                                                                                         ­ ochrechnung sind 70,601 Millionen Personen
        Index zukunftsorientiert zu gestalten, wurde die                  ab 14 Jahren).
        ­Berechnung des Digital-Index 2022 modifiziert und
         teilweise durch zusätzliche Inhalte sowie durch eine        Anzahl Interviews und ­Befragungszeitraum
         angepasste Säulengewichtung weiterentwickelt.               A Strukturbefragung zur Ermittlung von Grundlagendaten
         Diese Anpassungen beruhen auch auf intensiven               der Internetnutzung:
         ­Gesprächen mit ­Expert*innen aus ­Politik, Wirtschaft,     — Durchführung von 29.198 Interviews in
          Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Die Einordnung             ­Deutschland (davon 17.798 persönliche Interviews
          in d ­ igitale Gruppen wurde aus diesem Grund 2022              und 11.400 ­Onlineinterviews)
          ­ebenfalls überarbeitet, um neue Herausforderungen in      — Befragungszeitraum: August 2021 bis Juli 2022
           der ­Herangehensweise der Menschen an den ­digitalen
           ­Wandel umfänglich zu berücksichtigen. Als ­Resultat      B Vertiefungsbefragung zur Ermittlung des
            sind weder der ­Digital-Index noch die ­Typologie        ­»Digital-Index« und der Typologie »Digitale Gesellschaft«:
            der ­Digitalen Gesellschaft mit den Werten der Vor-       — Durchführung von 6.087 Interviews in
            jahre vergleichbar.                                          ­Deutschland (davon 2.086 persönliche Interviews
                                                                          und 4.001 ­Onlineinterviews)
                                                                      — Befragungszeitraum: Juli 2022
Methodensteckbrief

Darstellungshinweise                                                                       Lesehilfe

Darstellung Prozentwerte                   Definition Berufstätigkeit                      Marginalien
Die Summe einzelner Prozentwerte           Berufstätige schließen auch ­Personen           In den Kapiteln der Studie finden sich
kann rundungsbedingt von 100 Prozent       in beruflicher Ausbildung mit ein.              immer wieder Erläuterungen und
abweichen.                                 Für Büro- und Schreibtischtätigkeiten           ­ergänzend Darstellungen in Form von
                                           wird einheitlich der Begriff »Bürojob«           sogenannten Marginalien. Diese
Abweichungen                               verwendet.                                       ­zusätzlichen Informationen sind durch
Abweichungen ­werden in Prozent-                                                             ein rotes Symbol gekennzeichnet
punkten dargestellt (mit Ausnahme          Generationenbetrachtung                           und beziehen sich auf die entsprech­
des Digital-Index).                        Anstelle einer reinen Altersbetrachtung           ende hervorgehobene Textstelle.
                                           werden die Ergebnisse der Studie                  ­Beispiel: Dass jede*r auch selbst etwas

                                                                                                                                           76+24+K
Definition Bildungsniveaus                 vor dem Hintergrund einzelner Genera-              dafür tun muss, um mit der Digitali­
Auf Basis der formalen Schulbildung        tionen mit ihren ­kollektiven Erfah­               sierung Schritt zu halten, g­ lauben               %
(höchster Schulabschluss):                 rungen dargestellt. Eine ausführliche              Menschen mit Bürojob häufiger als                 76
— Niedrige Bildung: Kein Schul­            ­Beschreibung der Generationen im                  Menschen ohne.
    abschluss / Volks-/Hauptschule          ­Kontext der digitalen Entwicklung                                                             »Jede*r muss
                                                                                                                                           auch selbst etwas
— Mittlere Bildung: Mittlere Reife           ­finden Sie im D21-Digital-Index              Seitenverweise                                  tun, um mit der
— Hohe Bildung: (Fach-)Abitur                 2021/22, Seite 7.                            Es gibt Textstellen, in denen I­nhalte          ­Digitali­sierung
                                                                                                                                            Schritt zu halten.«
                                              — Generation Z: 1996–2009                    aufgegriffen werden, die ausführlicher
                                                                                                                                           82 % mit Bürojob
Im Rahmen der Studie werden unter                 ­(aktuell 14–26 Jahre); Studie erfasst   im Rahmen eines anderen Themen-                 71 % ohne Bürojob
formalen Fort- und Weiterbildungs-                 erst Bevölkerung ab 14 Jahren.          komplexes beleuchtet werden. An                 Basis: Berufstätige
                                                                                                                                           (n = 3.611)
angeboten sowohl Angebote                     — Generation Y: 1981–1995                    ­diesen Stellen befindet sich ein V
                                                                                                                             ­ erweis
der ­formalen als auch der non-­formalen           ­(aktuell 27–41 Jahre)                   auf die entsprechenden Seiten dieser
­Bildung verstanden.                          — Generation X: 1966–1980                     Studie. Beispiel: Somit schwächt diese
                                                    ­(aktuell 42–56 Jahre)                  kognitive Verzerrung auch die Resilienz
Definition Einkommensniveau                   — Babyboomer*innen: 1956–1965                 der Beschäftigten (weitere Informatio-
­Relative Betrachtung auf Basis des                  (aktuell 57–66 Jahre)                  nen zum Thema Resilienz ↘ Seite 20).
 in der Befragung ermittelten ­Medians        — Nachkriegsgeneration: 1946–1955
 des Haushaltsnettoeinkommens                        (aktuell 67–76 Jahre)                 Abbildungen                                     Ausführliche
                                                                                                                                           ­Fragetexte zu allen
 ­(HH-NEK, 2022: 2.750 Euro):                 — Generation bis 1945: aktuell               Im Text werden an einigen Stellen                ­Abbildungen finden
  — Einkommensschwach: ­Personen                     77 Jahre oder älter                   ­Grafiken referenziert. Dazu fi   ­ ndet sich     Sie unter ­diesem
                                                                                                                                             ­QR-Code.
     mit einem Einkommen, das                                                               ein entsprechender Hinweis im Fließ-
     mind. 70 Prozent unterhalb des                                                         text. Beispiel: ↘ Abb. 001 verweist auf die
     Medians liegt                                                                          entsprechend benannte G      ­ rafik. Die
  — Mittelschicht: Personen mit einem                                                       ­ausführlichen Fragetexte zu allen Ab-
     Einkommen zwischen 70 Prozent                                                           bildungen finden Sie online.
     bis unter 150 Prozent des Medians
  — Einkommensstark: Personen, deren                                                       Quellen                                         Ein detailliertes
                                                                                                                                           ­Quellenverzeichnis
     Einkommen bei 150 Prozent des                                                         Externe Quellen sind e­ ntsprechend              finden Sie unter
     Medians liegt oder höher                                                              in Kurzform (Autor*innen bzw.                    ­diesem ­QR-Code.
                                                                                           ­Institution, Jahreszahl) ­gekennzeichnet.
                                                                                            Ein ­detail­liertes Quellenverzeichnis
                                                                                            kann o­ nline eingesehen werden.
8|9

Zentrale Ergebnisse
                                                                                                                 3 Hauptgruppen der
                                                                                                                 ­Digitalen Gesellschaft
                                                                                                                     Digitale ­Vermeider*innen

Digital-Index und                                                                                                     Digitale Mitte
                                                                                                                       Digitale Profis

­Digitale Gesellschaft                                                                                           ↘

↘ Seite 12
                                                    Zugang                             78                                           15 %

Der Digital-Index gibt an, inwiefern die      Kompetenz                           60                              30 %

Menschen die Digitalisierung ­bereits
in ihr Leben integriert haben, und liegt Grundeinstellung                        53
zwischen 0 und 100 Punkten. Mit
57 Punkten liegt die Bevölkerung damit           Nutzung                    48                                                        55 %
im Mittelfeld.

                                              Digital-Index                      57

Resilienz im
digitalen Wandel

                      64 %
↘ Seite 20

                                                                                            Wie viel
                                                                                            ­Digitalisierung
             →                                                                               ist gut?
                                                                                             ↓
    Resilienz­
    indikator
basierend auf
  5 Resilienz­
                                                                                                                  »Es wird zu viel ­digitalisiert
     faktoren
                       der Bürger*innen sind für den ­digitalen                         20 %                      und sollte wieder mehr
                                                                                                                  ­offline gemacht werden.«
                       Wandel gut gewappnet, da sie über
                       ­wichtige Resilienzfaktoren verfügen.

Resilienz im digitalen Wandel bedeutet,
notwendige Fähigkeiten und Ein-

                                                                                       44 %
                                                                                                                  »Es sollte neben ­digitalen
stellungen zu besitzen, damit einher-                                                                             Möglichkeiten weiter analoge
gehende Veränderungen zu antizi­pieren,                                                                           ­Alternativen geben.«
zu reflektieren und zu adaptieren. Der-
zeit trifft dies auf knapp zwei Drittel der
Bevölkerung zu. Unter den Offliner*­
innen sind es jedoch nur 13 Prozent, bei
den Zuversichtlichen Profis hingegen                                                                      Parallele Strukturen können nicht auf
bereits 98 Prozent.                                           »Es sollte noch                             Dauer aufrechterhalten w­ erden –
                                                        mehr, aber nicht alles          22 %              von Dienstleistungen bis Bankange­
                                                             digital werden.«
                                                                                                          legenheiten werden immer mehr
                                                                                                          Dinge nur noch digital möglich sein.
                                                                                                          Die meisten sehen diese Entwicklung
                                                             »Es braucht auf
                                                        Dauer keine analogen             8%               skeptisch und wollen auch weiter
                                                               Alternativen.«                             ­Offline-Möglichkeiten nutzen.
Zentrale Ergebnisse

Zusammenhalt                                                                             Digitale                                        64 %

                                                61 %
und Demokratie                                                                           Wertschöpfung
                                                                                                                                         der ­Berufstätigen
                                                                                                                                         haben schon einmal
↘ Seite 32                                                                               ↘ Seite 44                                      digitale Kompe­ten-
                                                                                                                                         zen in ihrem Beruf
                                                                                                                                         ­benötigt.
Die gezielte Verbreitung von Falsch-                                                    Vogel-Strauß-Effekt: Die Veränderung             84 % mit Bürojob
informationen im Netz wird von der                                                      der Arbeitswelt ist vielen Berufstätigen         47 % ohne Bürojob
                                                der Deutschen                                                                            ↙
Mehrheit der Bevölkerung als eines der                                                  klar, aber die Wenigsten fühlen sich
                                                sind schon einmal
größten Risiken der Digitalisierung                                                     selbst betroffen.
                                                ­Desinformationen
für die Demokratie gesehen (64 Prozent).
                                                 im Netz begegnet.

                                                                                        80 %                                                 19 %
     50 %                                       38 %
                                                                                        »Durch die Digitalisierung                      »Das betrifft ­meine
                                                                                        wird es bis 2035 Tätig-                             eigene Tätigkeit
                                                                                        keiten oder ganze Berufe                       bzw. meinen eigenen
                                                                                        nicht mehr geben.«                                    ­Arbeitsplatz.«

                                                                                        76 %
     ist die freie Meinungs-                   ist die Kontrolle von
     äußerung wichtiger.                         Inhalten wichtiger.                                                 Wer glaubt, jede*r müsse auch selbst
                                                                                                                     etwas tun, um mit dem ­digitalen
                                                                                                                     ­Wandel Schritt zu halten, h ­ andelt nicht

20 %
                                                                                        »Jede*r muss                  immer entsprechend: Jede*r Fünfte
                                                                                        auch selbst etwas             davon hat sich in den l­etzten 12 ­Monaten
                            –8   Frei die eigene Meinung im Netz ­äußern                tun, um mit der               kein neues digitales W
                                                                                                                                           ­ issen angeeignet.
                                 zu können, ist für die Hälfte der                      ­Digitali­sierung
»Die Digitalisierung             ­Bevölkerung wichtiger als die ­Kontrolle               Schritt zu halten.«
                                                                                                                                      →
stellt eine Gefahr                von Inhalten auf beleidigende oder                                                                                %

für die Demokratie                demokratiefeindliche Äußerungen.
                                                                                                                         »Ich habe mir            20
                                                                                                                        in den letzten
dar.«                             Es sehen deutlich weniger Menschen                                                 12 Monaten kein
Top2 (Stimme voll und             als im Vorjahr in der Digitalisierung eine                                         digitales Wissen
ganz zu / Stimme eher zu)
                                  Gefahr für die Demokratie.                                                             angeeignet.«

Digitaler und                                                                           Maßnahmen für
                                                                                        einen erfolgreichen
­grüner Wandel                                                                          grünen Wandel
                                                                                               ↙
↘ Seite 56

 Damit die Digitalisierung
 zum Erfolg des grünen­

                                                33 % 33 % 31 % 30 %
 ­Wandels beitragen kann,
  braucht es nach A ­ nsicht der
  ­Bürger*innen eine breite
­Palette an politischen,
   wissen­schaftlichen und wirt­                Anreize und                    Investitionen in            Selbstverpflichtung            Regulierung
   schaftlichen ­Maßnahmen.                     ­Förderprogramme               ­Forschung                  der Industrie
55 %
10 | 11

Digitalpolitisches
                                                                                                                                                       Abb. 001
                                                                                                                                                       Basis: Bevölkerung ab
                                                                                                                                                       14 Jahren (n = 6.087);

Monitoring
                                                                                                                                                       ­Abweichung
                                                                                                                                             –4         in ­Prozentpunkten
                                                                                                                                                       ↙

           #1
                                                                                           der Bürger*innen geben aktuell an,
                                                                                           ­persönlich von der Digitalisierung zu
                                                                                            ­profitieren. Tendenz sinkend.
                                                                                           Top2 (Stimme voll und ganz zu / Stimme eher zu)

                                                                                                                          Ziele der

                                                                                                                          Digita
                         Alle profitieren
                         von ­Digitalisierung.
                          Ziel: Laut Digitalstrategie ist es

                                                                                                                          strate
                          ­notwendig, Digitalisierung so zu
                         ­gestalten, dass alle Menschen
                           von ihr ­profitieren.
                                 Derzeit glaubt rund die Hälfte der
73 % vs. 21 %              Bürger*­innen, persönlich von der
Die ­Jüngsten              ­Digitalisierung zu profitieren. Die Spal-
­profitieren
 ­deutlich mehr als         tungen sind groß: Die jüngste Genera-
                                                                                     Abb. 002
  die ­Ältesten.            tion profitiert häufiger als die älteste,
                                                                                     Basis: Bevölkerung ab

                                                                                                   31 %
                            formal höher ­Gebildete öfter als ­niedrig               14 Jahren (n = 6.087);
71 % vs. 37 %               Gebildete, in der ­Großstadt mehr                        ­Abweichung
                                                                                      in ­Prozentpunkten
Formal höher                ­Menschen als auf dem Land (60 vs.
Gebilde­tete profi­                                                                           ↘
tieren öfter von             48 Prozent) und in den alten Bundes-
der ­Digitalisierung         ländern mehr Menschen als in den
als niedrig Gebildete.
                             neuen (57 vs. 45 Prozent). Auf dem Weg
Basis: Bevölkerung ab
14 Jahren (n = 6.087)        zum ­Ziel m
                                       ­ üssen diese S
                                                     ­ paltungen                                                                                  –3
                             in den nächsten 3 J­ahren deutlich redu-
                             ziert werden.

                                           #2
                                                                                                    der Bürger*innen trauen den Schulen zu,
                                                                                                    die nötigen digitalen Fähigkeiten zu
                                                                                                    ­vermitteln, damit Schüler*innen im inter-
                                                                                                     nationalen Vergleich mithalten können.
                                                                                                     Tendenz sinkend.

           Digitalkompe­tenzen
                                                                                                    Top2 (Stimme voll und ganz zu / Stimme eher zu)

           werden verbessert.
           Ziel: Die Digitalstrategie will in einem        Einkommensschwache ­Menschen
           Monitoring bis 2025 Verbesserungen              (48 Punkte), Nichtberufstätige
           in den digitalen Kompetenzen der                (50 Punkte), Menschen mit n       ­ iedriger
           ­Bevölkerung messen, insbesondere               ­Bildung (44 Punkte) oder über
            bei digitalisierungsfernen Gruppen.             ­65-Jährige (41 Punkte) sind deutlich              2013: 50
                Der D21-Digital-­Index misst seit            ­weniger ­digital ­kompetent. Um das              2022: 60
            2013 digitale ­Kompetenzen als Säule              Ziel der Digitalstrategie zu ­erreichen,          Die Säule ­Kompetenz
                                                                                                                ist seit 2013 auf
            des Digital-Index: Seit B
                                    ­ eginn                   müssen sich bei d  ­ iesen G
                                                                                         ­ ruppen in            60 Index-Punkte
            der ­Messung sind diese auf 60 von                den nächsten 3 J­ahren d  ­ eutliche Ver-        ­gestiegen.
            100 Punkten gestiegen.                            besserungen zeigen.
#3
                                                                    Digitalpolitisches Monitoring

                     58 %
                                                                                             Beschäftigungschancen
                                                                                             werden genutzt.
                                                                                             Ziel: Berufliche ­Bildungsangebote
                                                                                             sollen es ermöglichen, Beschäftigungs-­
                                                                                             chancen zu nutzen und in einer
                                                                                             Arbeitswelt im Wandel neue Pers-
                                                                                             pektiven zu erschließen.
                       der Berufstätigen glauben, ihr*e                                           In den letzten 12 Monaten hat jede*r
                       ­Arbeit­geber*in ergreift die ­notwendigen                            vierte Berufstätige formale Angebote          1 von 4

al-
                      ­Schritte, damit die Organisation                                      zum Erwerb digitalen Wissens genutzt.         Berufstätigen hat
                                                                                                                                           in den letzten
                       im d­ igitalen Wandel mithalten kann.                                 Den allermeisten ist bewusst: Durch die       12 ­Monaten formale
                                                                                             Digitalisierung können Berufe wegfallen       Fort- und Weiter-
                                                            ↖                                                                              bildungsangebote
                                                                                             und neue berufliche P  ­ erspektiven          ­genutzt.
                                                                Abb. 003
                                                                                             ­werden notwendig. Auf die eigene             Basis: Berufstätige
                                                         Basis: Berufstätige

egie
                                                                                                                                           (n = 3.611)
                                                                  (n = 3.611)                 berufliche Situation bezieht dies nur
                                                                                              etwa jede*r fünfte Berufstätige. Es wird
                                                                                              ein größeres Bewusstsein für solche
                                                                                              Konsequenzen des Wandels brauchen,
                                                                                              damit bestehende Angebote zukünftig

                                                                                             #4
                                                                                              stärker genutzt werden.

der Bundesregierung – was
soll bis 2025 ­erreicht werden                                                                             Desinformation wird
und wo steht Deutschland?                                                                                  mit Nachrichten­
Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist eine                                                             kompetenz bekämpft.
­vernetzte und ­digital souveräne Gesellschaft. Um den

                                       #5
 ­Fortschritt auf dem Weg dorthin zu messen, muss                                                          Ziel: Um die Kompetenz zu ­erhöhen,
  der ­Ausgangspunkt bekannt sein.                                                 50 %                    ­Qualitätsmedien zu erkennen
                                                                                   der Bevölkerung          und insbesondere Desinformation
                                                                                   trauen sich zu,
                                                                                   die Richtigkeit          im ­Internet zu bekämpfen, wird
                                                                                   von ­Nachrichten         ein Förderprogramm auf den Weg
                                                                                   und Ihren Quellen
                                                                                   zu ­beurteilen.          ­gebracht.
                                                                                                                 64 Prozent der Bürger*innen sehen
Lebenslanges Lernen stärkt
                                                                                   Basis: Bevölkerung ab
                                                                                   14 Jahren (n = 6.087)
                                                                                                             die Demokratie am stärksten durch

­Teilhabe und Resilienz.                                                                                     Desinformationen im Netz bedroht, 6
                                                                                                             von 10 sind d­ iesen ­bereits begegnet.
                                                                                                             Die Hälfte der Bürger*­innen traut sich
Ziel: Angebote für lebenslanges             ­ igital-Index als ­Gradmesser für die
                                            D                                                                zu, die Richtigkeit von Nachrichten
­Lernen ­sollen die Grundlage für Teil-     ­Adaption an die ­Digitalisierung liegt bei                      und ihren Quellen im Internet zu prü-
 habe und R ­ esilienz aller Bürger*innen    57 von 100 Punkten, fast 2 von 3                                fen. Etwas mehr (60 Prozent) glauben,
 schaffen.                                   Bürger*­innen gelten im digitalen ­Wandel                       ­unseriöse Nachrichten erkennen zu
     69 Prozent haben sich in den letzten    als resilient. Bei der ältesten Generation                       können, ein leichter Anstieg um 4 Pro-
 12 Monaten Wissen zu digitalen ­Themen      (26 Index-Punkte; 37 Prozent resilient)                          zentpunkte zum V  ­ orjahr. Zur Errei­
 angeeignet. Die Spaltungen zwischen         und Menschen mit niedriger Bildung                               chung des Ziels muss das Förder-
 der jüngsten und der ältesten Generation    (45 Index-Punkte; 48 Prozent resilient)                          programm diese positive ­Entwicklung
 (81 vs. 31 Prozent) sowie zwischen Men-     sind diese Werte deutlich niedriger.                             messbar verstärken.
 schen mit hoher und niedriger ­Bildung      Vor allem diese Gruppen werden in den
 (81 vs. 56 Prozent) sind enorm. Der         nächsten 3 Jahren stark aufholen müssen.
12 | 13

Digital-Index

          Methodische und inhalt-                         von Umbrüchen und Widrigkeiten resi-              STUDIENAUFBAU
          liche Weiterentwicklungen                       lient zu sein. Den m      ­ eisten Modellen ist
          der Studie                                      die Annahme gemein, dass die Resilienz            Darstellung der
                                                          einer Person s­ owohl eine Frage der              ­Studien­­ergebnisse entlang von
          Digital-Index, Personas und                     Grundhaltung als auch der vorhan­de­               4 ­Themenschwerpunkten:
          ­Basiskompetenzen                               nen Fähigkeiten ist. Dazu zählen Facet-
           Um den dynamischen digitalen W     ­ andel     ten wie ­Optimismus, ­Akzeptanz,                  Resilienz im­
           abzubilden, wird die Studie ­jährlich
           weiterentwickelt. 2022 wurden ­sowohl
                                                          Lösungsorientierung, aber auch die
                                                          Fähigkeit zur Selbst­wirksamkeit, Eigen-
                                                                                                            digitalen Wandel
                                                                                                            ↘ Seite 20
           der Digital-Index als auch die Personas        verantwortung, dem ­Akquirieren
           der Digitalen ­Gesellschaft neu gebildet.      ­sozialer Unterstützung sowie Zukunfts-
           ↘ Seite 06 Zusätzlich zu den digitalen          planung. E      ­ rstmals wird im Rahmen         Zusammenhalt
                                                                                                            und Demokratie
           Kompetenzfeldern, die seit 2020 nach            dieser Studie auf Basis eines psycho-
           dem Vorbild des Kompetenzframe-                 logischen Ansatzes auch die Resilienz
           works der EU-Kommission kategorisiert           der Menschen in D       ­ eutschland im          ↘ Seite 32

           werden, werden Basiskompetenzen in              ­Umgang mit den Herausforderungen
           diesem Jahr gesondert betrachtet. Das
           Set an Basiskompetenzen setzt sich aus
                                                            der Digitalisierung gemessen. ↘ Seite 20
                                                                   In dieser Studie wird die ­Fähigkeit
                                                                                                            Digitale
           5 einfachen digitalen Fähigkeiten zu-            zum resilienten Umgang mit dem                  Wertschöpfung
           sammen, darunter das Suchen mittels              ­digitalen Wandel mithilfe eines Indi­          ↘ Seite 44

           Suchmaschine oder das Erstellen von               kators ausgedrückt, der aus 5 Resilienz-
           einfachen ­Texten in einer Textver-
           arbeitungssoftware. ↘­ Seite 26 Als Kenn-
                                                             faktoren besteht, die verschiedene
                                                             ­Aspekte der Resilienz abdecken.               Digitaler und
           zahl wird in der Studie der ­jeweilige             ­Ausgewiesen wird er als Anteil derer,        ­grüner Wandel
           ­Anteil derer dargestellt, die alle 5 Basis-        die ­mindestens 3 der 5 Resilienz-           ↘ Seite 56
            kompetenzen (sehr gut oder eher gut)               faktoren besitzen und damit nach die-
            beherrschen (Top2).                                ser ­Definition mit der digitalen Trans-
                                                               formation r­ esilient umgehen können.
          Resilienzindikator: Wie anpassungs-                  ↘ Abb. 004 Ebenso wird der Indikator

          fähig ist die deutsche Gesellschaft                  für Subgruppenbetrachtungen heran-
          im digitalen Wandel?                                 gezogen, beispiels­weise um auszu-
          Die digitale Transformation begleitet                drücken, wie viele Menschen in der
          die Menschen nun schon seit v­ ielen                 ­Generation Z ­resilient sind.
          Jahren und wird das auch weiterhin tun.
          Es handelt sich also um einen perma-            Studienaufbau: Darstellung der
          nenten Transformationsprozess, der              Studienergebnisse entlang von
          eine dauerhafte ­Reflexion und                  4 ­thematischen Schwerpunkten
          ­Aneignung von immer neuen ­Themen              Bisher wurden die Erkenntnisse des                Ausführliche Item­
                                                                                                            bezeichnungen und
           und Fähigkeiten erfordert. Wie gut             D21-Digital-Index nach der Logik der              eine Einordnung in
           die Menschen mit diesem P   ­ rozess um-       4 Dimensionen des D  ­ igital-Index               die Komplexitäts­level
                                                                                                            finden Sie unter
           gehen können, hängt auch von ihrer             ­gegliedert: Zugang, Kompetenz,                   ­diesem QR-Code.
           ­Resilienz ab. In der Psychologie gibt es       ­Grundeinstellung, Nutzungs­verhalten.
            zahlreiche Rahmenwerke, die be-                 Die vorliegende Studie ­­beleuchtet nun
            schreiben, was es braucht, um in Zeiten         neben dem Studienkern ­(Digital-Index
Digital-Index

                                                             »Jede*r muss auch selbst etwas                          »Ich kann meine
                                                             tun, um mit der Digitalisierung                         digitalen Kompetenzen
                                                             Schritt zu halten.«                                     kritisch einschätzen.«

         Abb. 004 →
  Um als resilient
zu gelten, braucht
    es mindestens
         3 dieser 5
Resilienzfaktoren

                                 »Mich ständig an den                          »Ich glaube, dass man zukünftig                                  »Ich profitiere von
                                 digitalen Wandel anpassen                     mind. technische Zusammenhänge                                   der Digitalisierung.«
                                 zu müssen, setzt                              im Digitalen verstehen muss
                                 mich nicht unter Druck.«                      oder sogar noch komplexere digitale
                                                                               Fähigkeiten braucht.«

             und ­Digitale Gesellschaft) 4 ausführli­            gesellschaftlichen Teilhabe durch Aus-                   #PARTNER*INNEN
             che Themenschwerpunkte, die sich                    tauschmöglichkeiten im Netz hin zu
             unter anderem aus den E        ­ rgebnissen der     ­gesellschaftlichen Risiken, wie der Ver-               Der Erfolg digitaler Services hängt
             Index-Säulen s­ peisen. Diese Quer-                  breitung von Desinformationen auf                      maßgeblich von deren Akzeptanz ab.
             schnittsbetrachtung ­bündelt die Ergeb-              ­sozialen Plattformen, werden verschie­                Nutzer*innen erwarten heute ein
             nisse zu einzelnen Themensträngen,                    dene Auswirkungen der Digitalisierung                 herausragendes K   ­ undenerlebnis, wie
             ordnet sie in einem inhaltlichen Kontext              auf die Demokratie betrachtet.                        sie es von großen Digitalkonzernen
             und bettet sie in die Einschätzung von                        Wie die Menschen – insbesondere               gewohnt sind. Für Finanzdienst-
             Expert*innen sowie ­Erkenntnisse aus                  die Berufstätigen – in Deutschland die                leistende genauso wie für die öffent­
             anderen Studien ein.                                  Arbeitswelt von morgen wahrnehmen,                    liche Verwaltung gilt es, ­Produkte
                      Diese Betrachtungsweise ermög­licht          und welche Maßnahmen sie ergreifen,                   zu entwickeln, die konsequent an den
             fundierte und ganzheitliche Aussagen                  um den Anforderungen der ­digitalen                   Bedürfnissen der Menschen aus-
             zu unterschiedlichen ­gesell­schaftlich               Transformation gerecht zu ­werden –                   gerichtet sind. Ein B ­ eispiel ist die
             ­relevanten Perspektiven auf die Digitali-            dies sind zentrale Bestandteile des                   ­digitale Legitimation am Anfang einer
              sierung. Diese sind: ­Resilienz im                   ­Kapitels Digitale Wertschöpfung                       Kundenbeziehung: Mit einem ein-
              ­digitalen Wandel, Zusammenhalt und                   ↘ Seite 44. Darüber hinaus werden ­Fragen             fachen und sicheren Prozess, wie
               Demokratie, digitale Wertschöpfung                   rund um die Wohlstandssicherung in                    etwa mit dem Online-­Ausweis,
               und digitaler und grüner Wandel.                     Deutschland sowie die Verringerung                    ­stärken wir das Vertrauen in uns als
                      Im Kapitel Resilienz im d ­ igitalen          von digitalen Spaltungen diskutiert.                   Finanzdienstleistende und auch in die
               Wandel ↘ Seite 20 steht die i­ndividuelle                   Letztlich beleuchtet das Kapitel                Verwaltung als A
                                                                                                                                          ­ nbietende digitaler
               Sichtweise der deutschen Bürger*­innen               ­Digitaler und grüner Wandel ↘ Seite 56,               Services. Dieses Potenzial müssen wir
               und ihr persönlicher Umgang mit den                   das bereits 2021/2022 Schwerpunkt-                    nutzen.
               Herausforderungen durch die Digita­                   thema des Digital-Index war, den                    Christiane Fritsch
               lisierung im Fokus. Auf dieser Basis                  ­aktuellen Wissensstand auf dem für die             Head of Digital, ING Deutschland
               werden schützende und unterstüt­zen­                   Bevölkerung bisher schwer greifbaren
               ­de Faktoren unterschiedlicher ge-                     Themenfeld der digitalen und grünen
                sellschaftlicher Gruppen diskutiert, die              Zwillingstransformation. Zur Annähe­
                sie befähigen, mit der Digitalisierung                rung an dieses komplexe Themenfeld
                Schritt zu halten und vorausschauend                  gibt ein Experte hier ausführliche
                auf Herausforderungen im ­digitalen                   ­Einblicke in die Hintergründe und Wirk-
                Wandel zu reagieren.                                   zusammenhänge beim Zusammenspiel
                      Welche Gefahren und welche                       von grünem und digitalem Wandel.
                ­Chancen bietet die Digitalisierung für                ­Dieses Kapitel dient damit primär dazu,
                 die Demokratie und den Zusammenhalt                    das Bild der Bevölkerung mit aktuellen
                 in der Gesellschaft? Mit dieser Frage                  Erkenntnissen zu kontextualisieren
                 ­beschäftigt sich das K­ apitel                        und damit Unsicherheiten aufzuzeigen
                  ­Zusammenhalt und Demokratie ↘ Seite 32.              und zu reduzieren.
                   Von persönlichen Aspekten wie der
14 | 15

Der Digital-Index und die Di-                        Skala von 0 bis 100 Indexpunkten an,            ­ utzung digitaler Anwendungen auch
                                                                                                     N
mensionen der Digitalisierung                        wie digital die deutsche Bevölkerung            ein gewisses Maß an »Müssen«, wenn
                                                     ist. Der Index speist sich aus den              auch indirekt. Dieser gefühlte Zwang,
Mithilfe des Digital-Index lässt sich                ­genannten Säulen Zugang, Kompetenz,            am ­digitalen Leben teilzuhaben, kann
der Digitalisierungsgrad der deutschen                Grund­einstellung und Nutzung. Die             letztlich in zwiegespaltenen Ein-
­Gesellschaft bestimmen. Zum zehn-                    4 Dimensionen fl     ­ ießen mit unter-        stellungen zur Digitalisierung münden,
 jährigen Bestehen wurde die Kennzahl                 schiedlichem Gewicht in den Gesamt-            trotz eines hohen Könnens oder
 zukunftsorientiert weiterentwickelt.                 index ein, wobei Zugang und Nutzung            Nutzungsausmaßes. Die Typologie der
 Durch den Diskurs mit ­Expert*innen                  die g­ eringsten Einzelgewichte erhalten,      Digitalen ­Gesellschaft ­↘ Seite 16 gibt
 aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft           Grund­einstellung und ­Kompetenz die           im ­Rahmen der Charakterisierungen
 und Wissenschaft wurden Ergänzungs-                  ­höchsten. ↘ Abb. 006 Nimmt man die            Anhaltspunkte für dieses Spannungs-
 potenziale identifiziert, die das                     ­Aspekte des ­digitalen ­»Könnens« –          feld. Die beschrie­bene Einteilung
 ­Kon­strukt der Digitalisierung zeit-                  ­Zugang und Kompetenz – sowie des            in »Können« und »Wollen« dient dabei
  gemäß ­abdecken. Zu den thematischen                   »Wollens« – Grundeinstellung und            als Rahmenwerk für die Verortung der
  ­Erwei­terungen zählen beispielsweise                  Nutzung – ­zusammen, so fließen beide       ­Personas. ↘ Abb. 007
   ­Aspekte wie Scham bei digitaler                      Bereiche zu gleichen ­Teilen in den
    ­Unkenntnis, die Übernahme von Eigen­                Index ein.                                  3 Hauptgruppen der
     verant­wor­tung, oder Einschätzungen                     In diesem Jahr liegt der               ­Digitalen ­Gesellschaft
     über zukünftig benötigte Fähigkeiten,               ­Gesamtindex bei 57 von möglichen            Anhand des Indexwertes lässt sich die          Achtung: Aufgrund
                                                                                                                                                     der methodischen
     um im digitalen Wandel mitzuhalten.                  100 Punkten und befindet sich damit         deutsche Gesellschaft in 3 ­digitale Grup-     Anpassungen ist der
     Neben den inhaltlichen ­Modifikationen               im Mittelfeld. Den höchsten Säulen-         pen gliedern. ↘ Abb. 008 Im ­Bereich zwi-      ­Digital-Index nicht
                                                                                                                                                      mit den ­Werten der
     wurde zudem die Säulengewichtung                     wert erreicht die Indexsäule Zugang,        schen 0 und 40 Indexpunkten b     ­ efinden     Vorjahre vergleichbar.
     an den fortschrei­tenden Prozess der                 vor den Digitalkompetenzen. Damit           sich die Digitalen Vermeider*­innen, die
     ­digitalen Transformation angepasst.                 schneidet die deutsche Bevölkerung im       aktuell gar nicht oder nur wenig am
      Grundsätzlich behält der Digital-­Index             Bereich des »Könnens« im Umgang             ­digitalen Leben teilhaben. Die ­Digitale
      dabei seine bewährte Grundstruktur                  mit der Digitalisierung im Durchschnitt      Mitte erstreckt sich von 41 bis 70 Index-
      der 4 Dimensionen der Digitalisierung               besser ab als auf der Einstellungs- und-     punkten und umfasst die M   ­ enschen der
      ↘ Abb. 005:                                         Nutzungsebene (»Wollen«).                    Gesellschaft, die im digitalen Wandel
      — Wie viele Menschen sind in                            Während Zugang und ­Kompetenzen          gut mithalten können. ­Personen mit
           Deutschland online? Und über wel-              die technischen und persönlichen             einem Index zwischen 71 und 100 wer-
           che Geräte nutzen sie das Internet?            Möglichkeiten der Bürger*innen im            den als Digitale Profis definiert, die
           Antworten auf diese Fragen fließen             Hinblick auf die Digitalisierung er-         sich souverän und kompetent in der di-
           in die Zugangsdimension ein.                   fassen, berücksichtigen die Grund­           gitalen Welt zurechtfinden und den
      — Wie souverän und kompetent sich                   einstellung sowie die tatsächliche           ­digitalen Wandel sogar mitgestalten.
           die deutsche Bevölkerung im Netz
           bewegt, misst die zweite Säule des
           Digital-Index: Kompetenz.
      — Die Dimension Grundeinstellung                               Zugang                                     78                  ← Abb. 005
                                                                                                                                      Die 4 Dimen­
           (ehemals »Offenheit«) bündelt                                                                                              sionen des
           ­individuelle und ­gesellschaftliche                 Kompetenz                             60                              Digital-Index
            Ansichten in Bezug auf die                                                                                                  Basis: Bevölkerung ab
            ­Digitali­sierung: Inwiefern sehen            Grundeinstellung                           53                                 14 Jahren (n = 6.087);
                                                                                                                                        Angaben in ­Index­-
             sich die Menschen zum Beispiel                                                                                             Punkten von 0 bis 100
             selbst als Profiteur*­innen der Digi-                  Nutzung                      48
             talisierung, und welche Chancen
             bzw. Risiken sehen sie für die Ge-
             sellschaft?                                     Digital-Index                            57

                                                                                                             10+40+3020D
      — Letztlich erfasst der Bereich
             Nutzungsverhalten die Intensität,
             Häufigkeit und Vielfalt der Nutzung
             digitaler Dienste.                                                         Abb. 006 →                               10 %
                                                                                                                     20 %
                                                                                  Gewichtung der
Zusammensetzung des                                                                 Index-Säulen
­Digital-Index                                                                         Zugang
                                                                             Kompetenz
                                                                             Grundeinstellung
                                                                             Nutzung                                                   40 %
Der Digital-Index dient als Gradmesser                                                                            30 %
für die Adaption der Digitalisierung.
In einer einzigen Zahl zeigt er auf einer
Digitale Gesellschaft

Digitale Gesellschaft

                                    #PARTNER*INNEN                                           Die Typologie der Digitalen Gesell­                Mehr als die Hälfte der ­Bevölkerung
                                                                                             schaft veranschaulicht die vielfältigen       befindet sich in der Digitalen Mitte.
                                    Der Blick auf die Digitale Gesellschaft                  Herangehensweisen der ­Bürger*innen           Diese bildet sich aus den bei­den Perso-
                                    zeigt: Die Menschen sind in der digi-                    an die Digitalisierung. Sie befasst sich      nas der Ablehnenden und der Auf-
                                    talen Welt angekommen. Die Hälfte                        zum einen damit, wie k­ ompetent sich         geschlossenen Mitte. Letztere ist das
                                    gehört zur Digitalen Mitte, ein Drittel                  die Menschen im Digitalen bewegen,            größte Einzelsegment. Beide teilen
                                    sind Digitale Profis, nur noch 15 Pro-                   ­berücksichtigt aber auch ihre verschie­      ein solides ­digitales Kompetenz­niveau,
                                    zent Vermeider*innen. Aber nicht alle                     denen Einstellungen und Verhaltens-          unterscheiden sich aber ­prä­gnant in
                                    begrüßen den ­digitalen Wandel,                           weisen. Damit lassen sich Schluss-           ihrer digitalen Grundeinstellung. Wäh-
                                    ­einige verspüren einen Anpassungs-                       folgerungen ableiten, wie gut die            rend die Ablehnende Mitte skeptisch
                                     druck und ­sehnen sich nach analogen                     Personas der 3 Gruppen gerüstet sind,        ist, begegnet die ­Auf­geschlossene Mitte
                                     Angeboten. In ­dieser Vielfalt der                       mit den dynamischen digitalen Ent-           der digitalen Welt mit Neugier und
                                     ­Gesellschaft sieht die Allianz ihren                    wicklungen Schritt zu halten.                Offenheit.
                                      strategischen ­Auftrag: Wir sind über-                         Digitale Ver­meider*innen weisen           Zu den Digitalen Profis zählen
                                      greifend für alle da, persönlich                        weder ein hohes Maß an »Können« auf,         30 Prozent der Gesellschaft. Diese
                                      und ­digital.                                           noch möch­ten sie der Digitalisierung        Gruppe besteht aus den Ambivalenten
                                    Dr. Olaf Tidelski
                                                                                              Raum in ihrem Leben geben. Zu ihnen          und den Zuversichtlichen Profis. Beide
                                    Chief Customer Officer, Allianz in Deutschland            gehören einerseits die Genügsamen            Personas eint ein ausgesprochen viel-
                                                                                              ­Ver­dränger*innen bzw. ­Offliner*innen,     fältiges und kom­petentes Nutzer*innen-
                                                                                               die gänzlich im digitalen Abseits           profil. Während die Ambivalenten Profis
                                                                                               ­stehen. Zum anderen finden sich dort       aber stark zwi­schen digitalen Chancen
                                                                                                die Zufriedenen Aussitzer*innen, die       und Risiken hin- und hergerissen sind,
                                                                                                minimal in das digitale Geschehen          sind Zu­versichtliche Profis überwiegend
                                    Abb. 007                                                    ­in­volviert sind. Beide Segmente bilden   optimistisch eingestellt. Detaillierte Be-
                                    Verortung der                                                mit einem Anteil von je 7 Prozent         schreibungen der 6 digitalen P ­ ersonas
                                    ­digitalen Personas                                          die kleinsten Gruppen der Typologie.      ­finden Sie auf der nächsten Doppelseite.

                                                                                                                                              15+55+30D
                                    Basis: Bevölkerung ab
                                    14 Jahren (n = 6.087)
                                    ↘
                                                                                                              Zuversichtliche
                                                                                                              Profis
                                                                                                                                                                   15 %
                                                                               Ambivalente
                                                                                    Profis
                                                                                                      18 %                                          30 %
                                                                                              11 %
  Zugang und Kompetenz (»Können«)

                                                                        26 %
                                                                                     29 %            Aufgeschlossene
                                                                                                     Mitte
                                                                                                                                                                     55 %
                                                          Ablehnende
                                                                Mitte

                                                                                                                                                                 ↑
                                                                                                                                                                 Abb. 008
                                                                                                                                                                 3 Hauptgruppen
                                                                 7%     Zufriedene
                                                                        ­Aussitzer*innen                                                                         der ­Digitalen
                                                                                                                                                                 Gesellschaft
                                                                                                                                                                      Digitale
                                                                                                                                                                     ­Vermeider*innen
                                                                                                                                                                       Digitale Mitte
                                                                                                                                                                        Digitale Profis
                                                            Genügsame                                                                                            Basis: Bevölkerung ab
                                                            Verdränger*innen                                                                                     14 Jahren (n = 6.087)
                                                            (Offliner*innen)
                                                     7%
                                                        Grundeinstellung und Nutzung (»Wollen«)
16 | 17

Personas
im Überblick

                              Geschlecht: 71 % weiblich                                   »Die Digitalisierung spielt in meinem Leben keine Rolle. Ich weiß,
    Genügsame                                                                             dass für die jungen Leute digitales Wissen unerlässlich ist. Aber
                              Bildung: 88 % niedrig, 10 % mittel, 2 % hoch
    Verdränger*innen                                                                      das brauche ich nicht und es ist mir persönlich auch nicht wichtig,
    (Offliner*innen)          Generationen:                                               solange mir dadurch keine Nachteile entstehen und es analoge
                                                                                          Alternativen gibt. Wieso sollte ich mich dafür schämen?«
    »Kann ich                                       59 %       Generation bis 1945
    ­nicht – brauch’                                                                      Die Genügsamen Verdränger*innen sind offline. Als überwiegend
     ich nicht.«                    29 %    Nachkriegsgeneration                          Alleinstehende und Rentner*innen haben sie selten Bedarf an d
                                                                                          Austausch und auch keine direkten (Ansprech-)Partner*innen für
                                                                                                                                                             ­ igitalem

                                                                                          ­konkrete Fragen zu digitalen Themen. Daher hat sich die Mehrheit auch

    Abb. 009 ↗
                              7% Babyboomer*innen                                          noch nie aufgrund mangelnder Digitalkenntnisse ausgegrenzt gefühlt,
                                                                                           nur ein knappes Drittel selten oder gelegentlich. Das fehlende I­nteresse
    Basis: Genügsame                                                                       an der Digitalisierung zeigt sich zum Beispiel auch in einer großen D­ istanz
    ­Verdränger*innen         Digital-Index: 10                Resilienzindikator: 13 %    zu digitalen Themen, bei denen sie häufig keinen eigenen Standpunkt
     (n = 199); Angabe in                                                                  vertreten. Zudem empfinden sie eine geringe Eigenverantwortung,
     Index-Punkten von                                                                     mit der ­Digitalisierung Schritt zu halten. Die Genügsamen Ver-
     0 bis 100
                                                                                           dränger*innen haben sich mit ihrer Situation abgefun­den – es fehlt
                                                                                           ihnen nichts, da die digitale Welt ihnen gefühlt keinen Mehrwert bietet.

                              Geschlecht: 52 % weiblich                                   »Ja, ich arrangiere mich mit der digitalen Welt. Manches finde ich
    Zufriedene                                                                            praktisch, aber einen großen Druck, mit digitalen Neuerungen
                              Bildung: 45 % niedrig, 37 % mittel, 15 % hoch
    ­Aussitzer*innen                                                                      Schritt zu halten oder mich weiterzubilden, verspüre ich nicht.
                              Generationen:                                               Viel wichtiger ist es mir, nicht zu viel Zeit online zu verbringen.
    »Das Nötigste                                                                         Damit bin ich sehr zufrieden.«
    reicht mir voll-             24 %     Generation X
                                                                                          Die Digitalisierung hat im Leben der Zufriedenen Aussitzer*innen
    kommen aus.«
                                 23 %    Babyboomer*innen                                 ­sporadisch Einzug gehalten, dient allerdings eher als Mittel zum Zweck.
                                                                                           Punktuell machen sie von praktischen Alltagsanwendungen wie I­nstant
                                                                                           Messaging Gebrauch, aber selbst einfache digitale Fähigkeiten wie die
                               20 %     Nachkriegsgeneration                               Suchmaschinennutzung werden von kaum mehr als jeder*jedem Drit-
    Abb. 010 ↗                                                                             ten beherrscht. In Teilen ist dies wohl auch darauf zurückzuführen,
    Basis: Zufriedene                                                                      dass sich viele von ihnen altersbedingt, oder weil sie nicht mehr berufs-
    ­Aussitzer*innen          Digital-Index: 33                Resilienzindikator: 14 %    tätig sind, nicht (mehr) mit digitalen Möglichkeiten auseinandersetzen
     (n = 416); Angabe in                                                                  müssen. Zu vielen Aspekten des Digitalen haben die Zufriedenen
     Index-Punkten von                                                                     ­Aussitzer*innen dementsprechend keine Meinung; sie erwarten weder
     0 bis 100                                                                              besondere individuelle Chancen noch befürchten sie gesellschaftliche
                                                                                            ­Risiken. Das digitale Leben zieht großteils an ihnen vorbei.

                              Geschlecht: 57 % weiblich                                   »Mir ist klar, dass ich um die Digitalisierung nicht herumkomme, das
     Ablehnende                                                                           setzt mich ganz schön unter Druck. Am liebsten würde ich mehr Zeit
                              Bildung: 30 % niedrig, 36 % mittel, 31 % hoch
     Mitte                                                                                abseits des Digitalen verbringen und wieder mehr analog machen.
                              Generationen:                                               Aber ich muss mich damit beschäftigen – ob ich will oder nicht.«
    »Wo soll
    das noch alles                   31 %     Generation X                                Digitale Anwendungen zu nutzen, gehört zum Alltag der Ab-
                                                                                          lehnenden Mitte. Die praktische Komponente steht dabei klar im
    ­hinführen?«
                                 21 %   Babyboomer*innen                                  Vordergrund. Basiskompetenzen beherrschen Mitglieder d       ­ ieser
                                                                                          Gruppe souverän, sie stoßen nur bei komplexeren ­digitalen Fähig-
                                                                                          keiten an ihre Grenzen. Trotz ihres mittleren Kompetenzniveaus
                                 21 %   Generation Y                                      zeichnet sich die Ablehnende Mitte durch eine zutiefst ­skeptische
                                                                                          Haltung aus. Die Mehrheit steht im Berufsleben, sodass dieser
    Abb. 011 ↗                                                                            Gruppe zwangsläufig gewisse digitale Fähigkeiten ­abverlangt
    Basis: Ablehnende         Digital-Index: 55                Resilienzindikator: 46 %   ­werden, auch wenn sie dies nicht unbedingt befürwortet. Die
    ­Mitte (n = 1.449);                                                                    ­Ablehnende Mitte vermutet eher negative Auswirkungen der Digita-
     ­Angabe in Index-­                                                                     lisierung auf die Gesellschaft. Dieses hohe gesellschaftliche Risiko­
      Punkten von 0 bis 100
                                                                                            bewusstsein ist gepaart mit dem persönlichen Empfinden, ­keinen
                                                                                            großen Nutzen aus der Digitalisierung ziehen zu können.
7+7+26+29+12+19
                                                                                                                                                      Digitale Gesellschaft

                                                                                                                 Aufgeschlossene
                                                                                 Zufriedene                      Mitte
                                                                                 ­Aussitzer*innen

                                            Abb. 015 →                 7%       7%          26 %               29 %             11 %           18 %         Zuversichtliche
                                                                                                                                                            Profis
                                          Anteile der
                                      Personas in der
                                                                        Genügsame
                                         Gesellschaft                   Verdränger*innen                                         Ambivalente
                                    Basis: Bevölkerung ab               (Offliner*innen)       Ablehnende
                                                                                                                                 Profis
                                     14 Jahren (n = 6.087)                                     Mitte

                            Geschlecht: 54 % männlich                                           »Ich nehme gerne am digitalen Leben teil. Damit ich nicht den
Aufgeschlossene                                                                                 ­Anschluss verliere, muss ich auch etwas dafür tun. Deshalb bringe
                            Bildung: 33 % niedrig, 35 % mittel, 27 % hoch
Mitte                                                                                            ich mir getreu dem Motto ›learning by doing‹ vieles selbst bei,
                            Generationen:                                                        aber auch mein Umfeld hilft mir bei digitalen Themen oft weiter.«
»Auf die
­Digitalisierung                26 %      Generation X                                          Die Aufgeschlossene Mitte hat Spaß an der Digitalisierung und weiß,
                                                                                                wie sie sich ihr Leben mithilfe digitaler Anwendungen ­erleichtern
 will ich
 ­nicht mehr                   21 %    Nachkriegsgeneration                                     kann. Für digitale Anwendungen mit geringer Komplexität v­ erfügt sie
                                                                                                über eine weit überdurchschnittliche Kompetenz. Erst bei komplexe-
  verzichten.«                                                                                  ren Fähigkeiten verliert sie den Anschluss an die Digitalen Profis.
                               21 %    Babyboomer*innen                                         Die größten Schwierigkeiten bestehen bei berufsrelevanten Kompe-
                                                                                                tenzen. Als eine der ältesten Personas und mit nur ­verhältnismäßig
Abb. 012 ↗                                                                                      wenigen Berufstätigen weist die Aufgeschlossene Mitte ein geringes
Basis: ­Aufgeschlossene     Digital-Index: 61                  Resilienzindikator: 83 %         Maß an strukturellen Zwängen zur Nutzung d     ­ igitaler ­Anwendungen
Mitte (n = 1.676);                                                                              auf. Gleichzeitig zeichnet sie sich aus durch ihre p­ ositive Grund­
­Angabe in Index-­                                                                              einstellung zur Digitalisierung: Alles in allem w
                                                                                                                                                ­ erden positive Aspekte
 Punkten von 0 bis 100
                                                                                                deutlich stärker wahrgenommen als mögliche Nachteile der
                                                                                                ­Digitalisierung.

                            Geschlecht: 50 % männlich                                           »Ich bin ein*e Gewinner*in der Digitalisierung, aber das fühlt sich
Ambivalente                                                                                     nicht immer so an. Ich darf digital keine Schwäche zeigen, dabei
                            Bildung: 13 % niedrig, 34 % mittel, 44 % hoch
Profis                                                                                          sehne ich mich manchmal nach der analogen Welt. Klar, die Digita­
                            Generationen:                                                       lisierung bietet viele Chancen, aber nicht nur. Dieses s­ tändige
»Zur Digita­                                                                                    Spannungsfeld zwischen hohen Erwartungen an mich und dem
lisierung sag’                         38 %      Generation Y                                   Wissen über die Vor- und Nachteile der Digitalisierung macht
                                                                                                mich unsicher, weshalb ich auch mal mit Rückzug reagiere.«
ich ›jein‹.«
                                      35 %      Generation Z
                                                                                                Ein Großteil der Ambivalenten Profis zählt zu den »Digital Natives«.
                                                                                                Sie sind ständig online, mit vielen digitalen Geräten ausgestattet und
                             18 %     Generation X                                              weisen durchweg (stark) überdurchschnittliche ­Kompetenzen im Di-
                                                                                                gitalen auf. In ihrer Sicht auf die Digitalisierung zeigt sich ­jedoch eine
Abb. 013 ↗                                                                                      zwiegespaltene Grundhaltung. Zwar sehen sie in überdurchschnitt-
Basis: ­Ambivalente         Digital-Index: 71                  Resilienzindikator: 68 %         lichem Ausmaß die Chancen der digitalen Welt, ebenso stark ist je-
Profis (n = 866); ­Angabe                                                                       doch auch ihre Skepsis ausgeprägt. Trotz ihres großen Könnens sind
in Index-­Punkten von                                                                           die Ambivalenten Profis die Einzigen, die laut eigener Wahrnehmung
0 bis 100                                                                                       bereits mehrheitlich Nachteile verspürten ­aufgrund mangelnder digi-
                                                                                                taler Kenntnisse. So sind sie scheinbar einem großen gesellschaft-
                                                                                                lichen Druck ausgesetzt.

                            Geschlecht: 59 % männlich                                           »Vom Beruf bis zum Bankgeschäft, bei mir läuft alles digital.
Zuversichtliche                                                                                 Gut so, denn wir werden in Zukunft noch viel komplexere digitale
                            Bildung: 5 % niedrig, 21 % mittel, 68 % hoch
Profis                                                                                          Fähigkeiten brauchen. Bisher hat mir die Digitalisierung nur Posi-
                            Generationen:                                                       tives gebracht – warum sollte ich mich ihr also verschließen?«
»Die Zukunft
ist digital und                       35 %      Generation Y                                    Die Zuversichtlichen Profis zeichnen sich durch ein breit gefächertes
                                                                                                und intensives digitales Nutzungsverhalten aus. Neben komplexen
das ist auch
gut so!«                         27 %     Generation X                                          ­digitalen Kompetenzen beherrschen sie vor allem berufsspezifische
                                                                                                 ­Anwendungen souverän. Kein Wunder, denn drei Viertel haben ­digitales
                                                                                                  Wissen in ihrem Beruf schon gebraucht, zudem haben sich fast alle
                               24 %      Generation Z                                             in den letzten 12 Monaten zu digitalen Themen weitergebildet, viele
                                                                                                  davon auf formalem Wege. Die Zuversichtlichen Profis sind in der Lage,
Abb. 014 ↗                                                                                        die Digitalisierung auch gestalterisch zu nutzen, und haben kein Pro­
Basis: ­Zuversichtliche     Digital-Index: 77                  Resilienzindikator: 98 %           blem damit, dass sie all ihre Lebensbereiche durchdringt. So könnte ein
Profis (n = 1.450);                                                                               Fünftel sogar komplett auf analoge Alternativen verzichten und ­findet,
­Angabe in Index-­                                                                                dass künftig alles digitalisiert werden sollte. In der Digitali­sierung
 Punkten von 0 bis 100
                                                                                                  sehen sie vorwiegend Chancen für die Gesellschaft und sich selbst.
18 | 19

                      Digital-Index: 55                                Resilienzindikator: 60 %
    Geschlecht                                    weiblich

                      Digital-Index: 60                                Resilienzindikator: 68 %
                                                    männlich

                      Digital-Index: 66                                Resilienzindikator: 69 %
    Generationen                                        Generation Z

                      Digital-Index: 66                                Resilienzindikator: 72 %
                                                        Generation Y

                      Digital-Index: 60                                Resilienzindikator: 65 %
                                                    Generation X

                      Digital-Index: 55                                Resilienzindikator: 63 %
                                                  Babyboomer*innen
                                                                                                  ↖
                                                                                                  Abb. 016
                      Digital-Index: 47                                Resilienzindikator: 61 %   Digitalisierungsgrad
                                                                                                  und ­Resilienzindikator
                                             Nachkriegsgeneration
                                                                                                  nach soziodemo­­
                                                                                                  grafischen Gruppen
                      Digital-Index: 26                                Resilienzindikator: 37 %   Basis: Bevölkerung ab 14 ­Jahren
                                  Generation bis 1945                                             (n = 6.087); ­Angaben in
                                                                                                  ­Index-­Punkten von 0 bis 100

                      Digital-Index: 45                                Resilienzindikator: 48 %
    Bildung                                 niedrige Bildung

                      Digital-Index: 58                                Resilienzindikator: 62 %
                                                   mittlere Bildung

                      Digital-Index: 66                                Resilienzindikator: 79 %
                                                        hohe Bildung

                                                                                                  98 %
                      Digital-Index: 68                                Resilienzindikator: 80 %
    Berufstätigkeit                                      mit Bürojob

                      Digital-Index: 58                                Resilienzindikator: 60 %
                                                                                                  der Zuversichtlichen
                                                   ohne Bürojob
                                                                                                  Profis sind resilient
                                                                                                  im digitalen Wandel,
                      Digital-Index: 50                                Resilienzindikator: 57 %
                                                                                                  aber nur 68 Prozent
                                               nicht berufstätig
                                                                                                  der Ambivalenten
                                                                                                  ­Profis – trotz ähnlichem
                                                                                                   ­Kompetenzlevel.
                      Digital-Index: 58                                Resilienzindikator: 66 %   Zuversichtliche Profis
    Region                                         alte Bundesländer

                      Digital-Index: 55                                Resilienzindikator: 56 %   Ambivalente ­Profis
                                                  neue Bundesländer
Digitale Gesellschaft

Digital-Index und Resilienz                 z­ wischen dem D    ­ igital-Index der Gene-     Resilienztreiber ­adressiert werden.
im Überblick                                 ration X und der Nachkriegsgeneration           Denn die Gesellschaft ist ­geprägt von
                                             liegen j­edoch 13 Index-Punkte. Um-             unterschiedlichen Lebensweisen,
Je digitaler, desto resilienter?             gekehrt liegen zwischen Menschen mit            ­Ansichten und E   ­ rfahrungen. Diese indi-
Diese Annahme trifft so nicht zu. Dies       und ohne B  ­ ürojob 10 Indexpunkte, aber        viduellen Hintergründe und Einstel­lun­
wird an den Unterschieden zwischen           die A­ nteile ­resilienter Individuen in die-    gen befähigen die ­Menschen in unter-
den soziodemografischen Gruppen hin­         sen ­Gruppen unterscheiden sich um               schiedlicher Weise, die Digitali­sierung
sichtlich ihres Digitalisierungsgrades,      20 Prozentpunkte. Die i­ndividuelle Re-          für sich zu ­nutzen und deren Poten-
aber auch ihrer Resilienz im digitalen       silienz einer Person ist sowohl eine             ziale, aber auch ­Risiken, zu erkennen.
Wandel deutlich. Beson­ders hervorzu-        Frage der Grundhaltung als auch der              Sich in der digitalen Welt zurechtzu-
heben ist, dass die Höhe des Digi­ta­        vorhan­denen Fähigkeiten. Während die            finden, g­ elingt dabei noch längst nicht
lisierungs­grades einer Gruppe nicht         Generationsunterschiede vor allem auf            jeder*jedem. Dies zu ä­ ndern, wird eine
zwingend den ­Anteil ­resilienter Indivi-    die resiliente Haltung der Nachkriegs­           der zentralen, gesamtgesellschaftlichen
duen in d  ­ ieser Gruppe vorhersagt.        generation zurückzuführen ist, sind es           Aufgaben dieser ­Dekade sein.
↘ Abb. 016 So ­liegen die Resilienzindi­     bei den Bürojobs eher die Unterschiede
kator-Werte der Generation X (65 Pro-        in den Fähigkeiten. Um die ­Resilienz in
zent) und der Nachkriegsgeneration           der Digitalen G  ­ esellschaft zu stärken,
(61 ­Prozent) sehr nah beieinander,          müssen deshalb die unterschiedlichen

                                                 Die Initiative D21 zieht daraus                        ­ nschluss zu verlieren. Das Ziel gleich-
                                                                                                        A
                                                 folgendes Kurzfazit :                                  wertiger Lebensbedingungen muss auch für

   66 %
                                                                                                        die digitale Teilhabe gelten: Hier liegt noch

                                                 #1          Die Ergebnisse des D21-­Digital-
                                                             Index zeigen: Die ­Digitalisierung
                                                                                                        ein langer Weg vor uns.

    In den alten Bundes­
                                                 ist fester Bestandteil des Lebens der
                                                 meisten Bürger*innen. Der aktuelle                     #3               Die neu betrachtete digitale
                                                                                                                         ­Resilienz zeigt: Fit für die
    ländern sind die                             Digitalisierungsgrad der Gesellschaft bewegt           ­Zukunft in einer digitalen Welt sind die-
    ­Menschen häufiger                           sich im Mittelfeld, entsprechend ­gehören               jenigen, die den damit einhergehenden
   ­resilient im ­digitalen                      mehr als die Hälfte der Bürger*­innen zur               Veränderungen kompetent und offen
     Wandel als in den                           ­Digitalen Mitte, mehr als jede*r Vierte kann           ­begegnen. Die Resilienz der Menschen
   ­neuen (56 Prozent).                           sich sogar zu den ­Digitalen P ­ rofis zählen.          gegenüber Umbrüchen und Heraus-
   Basis: Bevölkerung ab                          Auch der Anteil der Offliner*­innen sinkt               forderungen im digitalen Wandel hängt vor
   14 ­Jahren (n = 6.087)
                                                  weiterhin ­kontinuierlich: Mit dem ­derzeitigen         allem von ihrer Fähigkeit ab, Veränderungen
                                                  Tempo könnten bis 2026 so gut wie alle                  zu antizipieren und zu verstehen sowie
                                                  ­Menschen in Deutschland o   ­ nline sein. Das          diese proaktiv anzunehmen, bevor der
                                                   ist eine positive ­Entwicklung.                        ­Veränderungsdruck sie dazu zwingt. Nur
                                                                                                           weil sich Bürger*innen aktuell den Zu-

                                                 #2         Doch noch immer haben wir
                                                            es in Deutschland nicht ge-
                                                                                                           gang zur digitalen Welt erschlossen haben,
                                                                                                           sind sie bei weitem noch nicht für die
                                                 schafft, die digitalen Spaltungen in der                  ­Zukunft g­ ewappnet. Hierzu bedarf es einer
                                                 ­Gesellschaft zu schließen. Zwar rücken                    ­Investition in ein tragfähiges Fundament
                                                  die bisher digital abseitsstehenden Gruppen                ­digitaler Kompetenzen, um die Zusammen-
                                                  weiter auf, aber noch immer stehen Frauen,                  hänge der Digitalisierung zu verstehen.
                                                  ältere Generationen, Menschen mit niedriger                 Zeigt man den Menschen verstärkt auch
                                                  formaler Bildung oder geringem Einkommen                    die ­Chancen der Digitalisierung auf, können
                                                  sowie Nichtberufstätige häufiger im digitalen               sie sehen, dass deren Einsatz für sie selbst
                                                  Abseits und profitieren daher seltener vom                  wie auch die Gesellschaft Vorteile bringt.
                                                  digitalen Fortschritt. Mit der zunehmenden                  Dies kann die Veränderungsbereitschaft
                                                  Technologieabhängigkeit in Alltag und                       positiv beeinflussen.
                                                  ­Beruf drohen diese Gruppen auf lange Sicht
                                                   auch gesellschaftlich und ökonomisch den
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