Kommentar des Generalsekretärs - BDC

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Kommentar des Generalsekretärs - BDC
57 Intern | DGCH

                                                                                   AUS DER
Kommentar des                                                                     DGCH
Generalsekretärs
            Sehr geehrte Frau Kollegin,                     ÄRZTESTATISTIK 2017
            sehr geehrter Herr Kollege,
                                                            Nach Angaben der Bundesärztekammer
            erfreulicherweise hat trotz winterlicher Tem-   waren noch nie so viele Ärzte wie im Jahr 2017
            peraturnachwehen und einiger frühzeitigen       in Deutschland tätig. Bei einer Zunahme von
            Wetterkapriolen nun der Frühling Einzug         6.542 waren dies insgesamt 385.149 Ärzte,
            gehalten. Verbunden damit ist auch seit 1980    womit numerisch ein Arzt 214 Einwohner in
            die obligate Umstellung der Uhren auf die       unserem Land versorgt. Die Zahl der Kranken-
            Sommerzeit. Nach einer Studie der DAK-Ge-       hausärzte stieg um 2,1 Prozent auf 198.500.
            sundheit unter mehr als 1.000 Befragten         Im niedergelassenen Bereich ist hingegen die
            waren 73 Prozent gegen eine solche regel-       Zahl um 1,1 Prozent auf 118.156 leicht rückläu-
            mäßige Zeitumstellung, obwohl knapp drei        fig. Auffällig ist dabei die Anzahl der ange-
            Viertel der befragten Bundesbürger keinerlei    stellten Vertragsärzte, die bei einer Zunahme
            gesundheitliche Probleme angegeben haben.       von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vor-
            Mehr als die Hälfte in dieser Umfrage klagte    jahr mit 36.013 Ärzten einen Höchstwert zu
            allerdings über Schlafprobleme und Schlaf-      verzeichnen haben. Gering zugenommen
            störungen, wobei sie sich müde und schlapp      mit 46,8 Prozent hat der Anteil der Ärztinnen
            gefühlt haben, vor allem Menschen mittleren     unter den berufstätigen Medizinern. Insge-
            Lebensalters. Somit hofft fast jeder Dritte,    samt nimmt die Chirurgie mit 36.991 Ärzten
            dass in den nächsten fünf Jahren die Zei-       unter den verschiedenen Fachgebieten nach
            tumstellungen beendet werden. Mit einem         der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin
            Intervall von drei Wochen nach Beginn der       den Platz drei ein.
            Sommerzeit war die diesjährige Jahresta-
            gung der Deutschen Gesellschaft für Chir-       Trotz der hohen Zahl der berufstätigen Ärzte
            urgie von oben angeführten Problemen der        zeichnet sich insgesamt in der Zukunft eine
            Zeitumstellung völlig unberührt. Etwa 5.000     Nachwuchsproblematik ab. Neben dem
            Besucher fanden den Weg in den CityCube         generellen demographischen Wandel zeigt
            in Berlin und konnten auch bei fehlenden        sich dieser auch in der Ärzteschaft, indem
            Grußworten des neuen Gesundheitsminis-          besonders bei den niedergelassenen Ärz-
            ters zahlreiche Höhepunkte im wissenschaft-     ten der Anteil der mindestens 60-jährigen
            lichen Programm erleben. Bei verstärkter        zunimmt. Zudem strebt die jüngere Ärztege-
            Berücksichtigung von Themenkreisen für die      neration eine ausgeglichene Bilanz zwischen
            Klinikverwaltungen war in diesem Jahr eben-     Beruf, Familie und Freizeit an. Es wird sich
            falls ein Besuch bei der ConhIT-Tagung im       also ein Kapazitätsproblem hinsichtlich feh-
            Messegelände möglich. Bei reger Beteiligung     lender Arztstunden ergeben, so zumindest
            war der Wettergott dem Organspendelauf          die Meinung des Präsidenten der Bundesärz-
            im wahrsten Sinn sehr wohlgesonnen. Ins-        tekammer. Aufgefangen wird diese Entwick-
            gesamt also wiederum ein äußerst erfolgrei-     lung derzeit unter anderem noch dadurch,
            cher und gelungener Chirurgenkongress 2018      dass die Ärzte in der Regel mehr als andere
            in einem würdigen Rahmen, wofür wir dem         Berufsgruppen bei einer durchschnittlichen
            Präsidenten, Herrn Professor Jörg Fuchs, ganz   Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen von
            herzlich gratulieren und danken möchten.        35,6 Stunden arbeiten. Niedergelassene Ärzte

                                                                          PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
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58 Intern | DGCH

                                                    arbeiten im Schnitt mehr als 50 Stunden pro      Online-Sprechstunden. Nach Einschätzung
                                                    Woche. Nach Erhebungen des Marburger Bun-        Spahns unterscheiden Krankheiten nicht zwi-
                                                    des arbeiten 40 Prozent der Klinikärzte 49 bis   schen „gesetzlich oder privat“. Ab 2019 soll die
                                                    59 Stunden wöchentlich, 20 Prozent sogar 60      paritätische Finanzierung der Zusatzbeiträge
                                                    bis 80 Stunden einschließlich der Dienste und    bei der gesetzlichen Krankenversicherung
                                                    Überstunden. Bei wachsendem Behandlungs-         eingeführt werden, was nach Meinung des
                                                    bedarf einer alternden Gesellschaft wird sich    Ministers einem Beschäftigtenentlastungs-
                                                    diese Situation noch verschärfen. Eine wei-      gesetz von etwa 8 Milliarden Euro entspricht.
                                                    tere Zunahme der ausländischen Ärzte von         Als weiteres Hauptanliegen wird die Digita-
        Prof. Dr. med. Dr. h.c.                     mittlerweile 50.809 Medizinern ist sicherlich    lisierung im Gesundheitswesen angesehen,
        Hans-Joachim Meyer                          allein nicht ausreichend. Es muss vielmehr       wobei Spahn nach eigenen Worten in diesem
        Generalsekretär der
                                                    die Zahl der Medizinstudierenden gesteigert      Problemfeld „viel“ vorhat. Dass dieses generell
        Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V.
        (DGCH)
                                                    werden, auch wenn sich dieses dann erst in       zutrifft, hat er durch einen schnellen Umbau
        Luisenstr. 58/59                            10 bis 15 Jahren in der ärztlichen Versorgung    im Organigramm seines Ministeriums bis hin
        10117 Berlin                                auswirken kann.                                  zum Pressesprecher erkennen lassen. Weiter-
        h-jmeyer@dgch.de
                                                                                                     entwickeln will Spahn auch die Qualitätsmes-
                                                    DIE „NEUE“ BUNDESREGIERUNG UND IHR               sungen im Krankenhaus einschließlich der
        Präsident des Berufsverbandes der
        Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)              GESUNDHEITSMINISTER                              entsprechenden Indikatoren mit nachfolgen-
        Luisenstr. 58/59                                                                             den Konsequenzen, denn „schlechte Qualität
        10117 Berlin                                                                                 muss früher oder später vom Netz“.
                                                    171 Tage nach der letzten Bundestagswahl
        praesident@bdc.de
                                                    konnte das politische Vakuum endlich been-
                                                    det werden. Die Bundesrepublik Deutschland       Bei seiner Rede zur Eröffnung des Deutschen
                                                    hat wieder eine handlungsfähige Regierung        Ärztetags bezeichnete der Gesundheitsminis-
                                                    mit unterschriebenem Koalitionsvertrag. Die      ter das deutsche Gesundheitssystem als eines
                                                    wesentlichen gesundheitspolitischen Inhalte      der besten der Welt, das er noch besser machen
                                                    dieses recht allgemein gehaltenen Vertrags       wolle; dann dankte er allen im Gesundheits-
                                                    mit teilweise vagen Absichtserklärungen          wesen tätigen Akteuren, besonders den Ärz-
                                                    sind bereits früher vorgestellt worden. Nun      ten und dem Pflegepersonal für ihre tägliche
                                                    begann also das Besetzungskarussell der          Arbeit. Er bekannte sich aber auch klar zu den
                                                    Ministerposten und nach korrigierter Zwi-        Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag, wobei
                                                    schenmeldung konnte der aufgrund seiner          er mehrfach ein Angebot zur konstruktiven
                                                    Zeit als gesundheitspolitischer Sprecher der     Debatte und Zusammenarbeit aussprach. Wie
                                                    Unionsfraktion teilweise als „Gesundheits-       diese aber im Einzelnen aussehen soll, blieb
                                                    fachmann“ bezeichnete Jens Spahn Hermann         offen, gerade bezüglich der Berücksichtigung
                                                    Gröhe beerben. Den zukünftigen Aufgaben-         des ärztlichen Sachverstands bei der Reform
                                                    katalog bis zur parlamentarischen Sommer-        der Gebührenordnung, wobei ein erfolgreiches
                                                    pause erläuterte der neu ernannte Minister       System wie die private Krankenversicherung
                                                    in seiner ersten Rede am 23. März 2018 vor       nicht abgeschafft werden solle bzw. bei den
                                                    dem Parlament, zu der er vom Bundestags-         sektorenübergreifenden Versorgungsstruktu-
                                                    vizepräsidenten Oppermann als „Dr. Jens          ren. Abschließend forderte Spahn ausdrücklich
                                                    Spahn für Gesundheit“ aufgerufen wurde.          den Ausbau der Telemedizin, wobei gemeinsam
                                                    Vier Punkte sollen dabei im Vordergrund ste-     mit der Ärzteschaft eigene Angebote geschaf-
                                                    hen: Es handelt sich dabei um das Sofortpro-     fen werden müssen.
                                                    gramm mit Einrichtung von 8.000 Stellen in
                                                    der Altenpflege, wobei auch umgehend ein         Nach Meinung von F. U. Montgomery habe
                                                    Pflegeberufsgesetz in das Parlament einge-       der Minister aufgezeigt, dass es viel Spielraum
                                                    bracht werden soll. Weiter ist eine Auswei-      zur Zusammenarbeit gäbe und eine gute Poli-
                                                    tung der Servicestellen zur Vermittlung von      tik mit dem Minister gelingen würde. Die
                                                    zeitnahen Facharztterminen bei Erweiterung       Mehrheit der anwesenden Ärzteschaft war
                                                    der Sprechstunden der niedergelassenen           davon wohl eher nicht so überzeugt, denn
                                                    Ärzte von wöchentlich 20 auf 25 Stunden          der Beifall, mit dem der Minister bedacht
                                                    vorgesehen. Letzteres auch als sogenannte        wurde, war gewiss nicht als überwältigend zu
                                                    offene Sprechstunden bzw. vermehrte              bezeichnen.

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
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121. DEUTSCHER ÄRZTETAG                            Aspekten der Patientensicherheit soll analog       schnell und bundeseinheitlich umgesetzt
                                                   dem dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung       werden, genauso wie ein entsprechendes
Der diesjährige Deutsche Ärztetag fand vom 8.      relevantes medizinisches Wissen geprüft wer-       elektronisches Logbuch, durch welches der
bis zum 11. Mai 2018 in Erfurt statt und leitete   den. Zudem muss die Fähigkeit der sprachli-        Kompetenzerwerb während der Weiterbil-
dabei auch gleichzeitig das letzte Amtsjahr        chen Kommunikation nachgewiesen werden.            dung für die Ärztekammern nachgewiesen
des Präsidenten der Bundesärztekammer Ärz-                                                            werden kann. Ein solches Logbuch muss aller-
tekammer, Professor F. U. Montgomery, ein.         Die Diskussion über eine Fernbehandlung            dings noch durch ein externes Unternehmen
                                                   im Rahmen der Telemedizin war nicht erst           entwickelt werden.
Nach der sehr ausgewogenen Eröffnungs-             durch die Modellprojekte in Baden-Würt-
rede des Präsidenten der Bundesärztekam-           temberg und Schleswig-Holstein wieder neu          Ein Ende der Novellierung der Gebührenord-
mer, in der die Ärzte aufgefordert wurden,         entfacht worden, wobei stets der persönliche       nung für Ärzte (GOÄneu) ist weiterhin nicht
sich aktiv an dem sich abzeichnenden Wan-          Arzt-Patienten-Kontakt als sogenannter Gold-       abzusehen. Tatsache ist, dass bislang mehr
del im Gesundheitswesen, sei es durch neue         standard angeführt worden war. Auf diesem          als 5.500 Leistungslegenden definiert worden
Gesetzesvorgaben, der Einwanderung von             Ärztetag wurde auch unter Berücksichtigung         sind. Die Erarbeitung der betriebswirtschaftli-
Ärzten aus Drittstaaten außerhalb der Euro-        bereits bestehender kommerziell betriebener        chen Bewertung, also Kalkulation der Erlöse,
päischen Union, der Digitalisierung etc., ein-     Callcenter-Medizin, der Lockerung des Fern-        ist bei weitem noch nicht abgeschlossen,
zubringen, auch zu ihrem eigenen Nutzen.           behandlungsverbots mit großer Mehrheit             da teilweise völlig unterschiedliche Zeitan-
Danach begannen dann die verschiedenen             zugestimmt, was auch von der Politik positiv       gaben für die gleiche Leistung vorliegen.
Sitzungen und damit die Arbeit der Delegier-       vermerkt worden ist. Eine Veränderung der          Erneut aber wurde die Bundesärztekammer
ten auf diesem Ärztetag. Unter den zahlrei-        Musterberufsordnung der Ärzte sieht künftig        einstimmig beauftragt, ihre Arbeiten bei die-
chen Beschlüssen und Entscheidungen, die           im § 7 vor, dass eine Beratung und Behand-         ser Novellierung fortzusetzen. Dabei bleibt
teilweise sehr kontrovers diskutiert wurden,       lung über Kommunikationsmedien auch                abzuwarten, welche Ziele die Expertenkom-
seien exemplarisch einige aufgeführt.              ohne persönlichen Erstkontakt im „Einzelfall“      mission zur Vorbereitung eines modernen
                                                   erlaubt ist, sofern dies ärztlich vertretbar und   Vergütungssystems verfolgt, auch wenn der
Die Erhöhung der ärztlichen Pflichtsprech-         die erforderliche Sorgfalt gewahrt ist. Zudem      Gesundheitsminister derzeit für einen Erhalt
stundenzeit für gesetzlich Versicherte von 20      muss der Patient entsprechend aufgeklärt           der privaten Krankenversicherung plädiert.
auf 25 Stunden, wie von der Politik vorgese-       werden. Die Ausstellung von Verordnungen           Die Forderung der Ärzteschaft zur Berücksich-
hen, wurde nach bereits geäußerter massiver        und      Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen        tigung in dieser Kommission aufgrund der
Kritik zurückgewiesen, da dies aus Sicht des       wird vorerst abgelehnt. Nun liegt es also an       medizinisch-wissenschaftlichen Kompetenz
Ärztetags einen „nie da gewesenen Eingriff in      den Landesärztekammern, diese Empfehlun-           kann nur unterstützt werden.
die ärztliche Selbstverwaltung“ darstellt. Der     gen entsprechend zu übernehmen.
Ärztetag fordert Gesundheitsminister Spahn                                                            Abschließend eine bemerkenswerte Mittei-
auf, diesen unweigerlich auf Konfrontation         Nach der letzten Reform der Weiterbildungs-        lung aus prospektiven Beobachtungsstu-
ausgelegten Weg umgehend zu verlassen.             ordnung aus dem Jahr 2003 wurde jetzt die          dien in den USA, trotz aller Einschränkungen
                                                   Novelle der Weiterbildungsordnung auf kom-         solcher Untersuchungen. Danach kann bei
Statt der bisherigen sogenannten Gleich-           petenzbasierte Grundlage beschlossen. Es           Beachtung von fünf Regeln zu einer gesun-
wertigkeitsprüfung, die allerdings nicht           werden also nicht mehr Zeiten und Richtgrö-        den Lebensführung die Gesamtsterblichkeit
die Kompetenz wie die der in Deutschland           ßen vorgegeben, sondern Erkenntnisse, Erfah-       signifikant gesenkt werden. Bei Verzicht auf
ausgebildeten Mediziner sicherstellt, sol-         rungen und Fertigkeiten müssen erworben            Nikotin, gesunder Ernährung, regelmäßigen
len nach Willen des Ärztetags Mediziner aus        werden. Zudem stand eine Abstimmung über           Sport, fehlendem Übergewicht und mäßigem
Ländern außerhalb der Europäischen Union,          diverse Zusatz-Weiterbildungen an; dabei           Alkoholgenuss können Männer im Alter von
die in Deutschland tätig werden, das Medi­         wurde unter anderem die Zusatzbezeich-             50 Jahren die Gesamtlebenszeit um zwölf
zinstaatsexamen ablegen. Der Gesetzgeber           nung „spezielle Viszeralchirurgie“ wie auch        Jahre, Frauen um 14 Jahre verlängern. Auf die
wird aufgefordert, eine entsprechende Rege-        „Phlebologie“ beibehalten. Die Inhalte der         resultierende Lebensqualität wird dabei nicht
lung zu finden, damit diese Ärzte über den         Zusatz-Weiterbildungen müssen noch fest-           dezidiert eingegangen. Insgesamt also ganz
gleichen Kenntnisstand verfügen wie nach           gelegt werden. Die neuen Strukturvorgaben          einfach, aber irgendwie doch schon seit län-
ärztlicher Ausbildung in Deutschland. Unter        sollen in den Landesärztekammern möglichst         gerem bekannt!

                                                                                                                    PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
136. Kongress
                                                                 Deutsche Gesellschaft
                                                                 für Chirurgie
                                                                 Präsident:
                                                                 Prof. Dr. med. Matthias Anthuber

                                                                 26. bis 29. März 2019
                                                                 ICM, München

                                            CHIRURGIE 2019
Zusammen mit
21. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft                    Kongresssekretariat der DGCH
für Allgemein- und Viszeralchirurgie                             Dr. med. Bernd Geißler
Präsident: Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff, Bonn                    E-Mail: dck2019@klinikum-augsburg.de
Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Albrecht Stier, Erfurt         Veranstalter, Information und
                                                                 Organisation
57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft                      MCN Medizinische Congress-
für Kinderchirurgie                                              organisation Nürnberg AG
Präsident: Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher, Karlsruhe    E-Mail: veith@mcn-nuernberg.de
Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Stephan Kellnar, München       Internet: www.mcn-nuernberg.de

7. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft                    www.chirurgie2019.de
für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin                              info@chirurgie2019.de
Präsident: Prof. Dr. med. Dittmar Böckler, Heidelberg
Tagungspräsident: Prof. Dr. med. Markus Steinbauer, Regensburg
5. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft
für Thoraxchirurgie
Präsident: Prof. Dr. med. Erich Stoelben, Köln
1. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft
der Plastischen, Rekonstruktiven und
Ästhetischen Chirurgen
Präsident: Prof. Dr. med. Riccardo Giunta, München
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
61 Intern | DGCH

                                                               AUS DER
                                                              DGCH

           Nachlese
      Chirurgenkongress
            2018

BEITRÄGE:

62.   PRÄSIDENTENREDE

69.   BILDERGALERIE ZUR ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG

71.   EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND VERGABE
      VON STIPENDIEN

74.   WAHL DES PRÄSIDENTEN 2020/2021

75.   „DAMENREDE“

79.   IMPRESSIONEN VOM DGCH-KONGRESS 2018

82.   ORGANSPENDELAUF 2018

83.   EINLADUNG ZUM 136. KONGRESS DER DEUTSCHEN
      GESELLSCHAFT FÜR CHIRURGIE

86.   PROTOKOLL DER DGCH-MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2018

89.   AUSSCHREIBUNG PREISE UND STIPENDIEN 2019

                                                      PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
62 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
PRÄSIDENTENREDE

                   Präsidentenrede
                   zum

                   135.
                   Kongress der Deutschen
                   Gesellschaft für Chirurgie

                                   Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Weiss,    Dieses Zitat stammt von Bernhard von Lan-
                                   Sehr geehrter Herr Bundesärztekammerpräsi-   genbeck, formuliert auf dem ersten Chirur-
                                   dent Montgomery,                             genkongress hier in Berlin, im Jahre 1872.
                                   Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
                                   Liebe Kolleginnen und Kollegen,              Seine bemerkenswerte Aussage ist eine Vision,
                                                                                die die Innovation als eine „conditio sine qua
                                                                                non“ für den Fortschritt in unserem Fach
                                                                                deklariert. Letztlich unterstreicht Langenbeck
          „DIE MODERNE CHIRURGIE IST WEIT MEHR                                  damit die hohe Bedeutung der Interdisziplina-
         BESTREBT, ZU ERHALTEN ALS ZU ZERSTÖREN.                                rität in der Medizin und sieht die Chirurgie als
                                                                                einen der wesentlichen Mosaiksteine in der
          MAN HAT EINGESEHEN, DASS ES WENIGER                                   Behandlung kranker Menschen. Ist diese aber
           WICHTIG IST, NEUE OPERATIONEN ODER                                   indiziert, muss sie schlussendlich in höchster
                                                                                Perfektion durchgeführt werden.
           OPERATIONSMETHODEN ZU ERFINDEN,
          ALS MITTEL UND WEGE AUFZUSUCHEN, UM                                   Diese Weitsicht spiegelt sich heute unter ande-
                                                                                rem in der personalisierten Medizin wider.
          OPERATIONEN ZU VERMEIDEN, ODER, WO                                    Chirurginnen und Chirurgen sind nicht mehr
                                                                                allumfassend tätig, sondern haben auf Grund
         SIE UNVERMEIDBAR SIND, IHRE ERFOLGE ZU                                 ihrer Spezialisierung eine besondere Kompe-
                         SICHERN“                                               tenz in zahlreichen Teilbereichen. Die rasante
                                                                                Entwicklung und die erzielten Fortschritte in
                                                                                der Hochleistungsmedizin erfordern immer

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
63 Intern | DGCH

                                                                CHIRURGENKONGRESS 2018
                                                                      PRÄSIDENTENREDE

                            mehr eine interdisziplinäre Kooperation der chi-   Therapieoptimierungsstudien für alle kindli-
                            rurgischen Fachdisziplinen, um den optimalen       chen Tumorentitäten etabliert haben.
                            Ausgang komplexer Krankheitsbilder zu ermög-
                            lichen. Die Kompetenz und Souveränität in der      Die Chirurgie spielte dabei immer eine maß-
                            Chirurgie lassen sich nicht mehr ausschließlich    gebliche Rolle und hat gegenwärtig durch neue
                            auf manuelle Fertigkeiten oder die exzellente      interdisziplinäre chirurgische Behandlungs-
                            perioperative Betreuung des Patienten reduzie-     konzepte einen besonders hohen Stellenwert.
                            ren. Wir benötigen umfangreiche Kenntnisse in
                            der konservativen und interventionellen Medi-      Ein Kind mit einem Wilmstumor und einem
Prof. Dr. med. Jörg Fuchs   zin, um z. B. die richtigen Therapieentscheidun-   Tumorthrombus bis in den rechten Vorhof
Präsident DGCH 2017/2018    gen bei der Indikationsstellung zur Operation      reichend hat heute durch eine interdiszipli-
info@dgch.de
                            und der Beherrschung der perioperativen Her-       näre Operation an der Herz-Lungen-Maschine
                            ausforderungen einleiten zu können.                bestehend aus einem Spitzenteam von Kin-
                                                                               derchirurgen und Herz-/ Thoraxchirurgen
                            Diese neue und spannende Qualität der              nahezu die gleiche Überlebenschance wie ein
                            Zusammenarbeit innerhalb der Chirurgie,            Kind mit einem simplen Nierentumor.
                            aber auch mit Vertretern der konservativen
                            Medizin, haben meine chirurgische Tätigkeit        Chirurgische Interdisziplinarität, meine
                            mit einem besonderen Fokus auf das kranke          Damen und Herren, ist einer der wichtigsten
                            Kind maßgeblich geprägt.                           Zukunftsaspekte unseres Faches.

                            Gestatten Sie mir hierzu einen kleinen Exkurs in   Nun stehe ich vor Ihnen als Kinderchirurg,
                            einen Teilbereich meines eigenen Fachgebiets,      dessen Fachgebiet sich erst in den späten
                            der onkologischen Chirurgie im Kindesalter.        50er Jahren aus der Chirurgie als eigenstän-
                                                                               diges Fach entwickelt hat und bin in meinem
                            In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts        jetzigen Amt Repräsentant der ältesten medi-
                            war ein dreijähriges Kind mit einem soliden        zinischen Fachgesellschaft, der Deutschen
                            Tumor nahezu dem Tode geweiht. Die perfekt         Gesellschaft für Chirurgie.
                            durchgeführte Operation schenkte nur jedem
                            fünften Kind das Leben. 80 Prozent all die-        Sie können mir glauben, dass mich das mit
                            ser Kinder starben. 30 Jahre später überleben      Ehrfurcht, Respekt und Hochachtung gegen-
                            80 Prozent aller Kinder mit soliden Tumoren.       über meinen Vorgängern, aber auch mit ein
                            Eigentlich eine Revolution in der Medizin, die     wenig Stolz und vor allem Verpflichtung für
                            aber sehr still und von vielen unbemerkt von-      die Chirurgie im Allgemeinen und für mein
                            stattengegangen ist. Der Schlüssel des Erfolges    eigenes Fach im Besonderen erfüllt.
                            war nicht die viel zitierte Implementierung der
                            präoperativen Chemotherapie. Nein, es war der      In diesem Zusammenhang ist es mir beson-
                            Enthusiasmus der interdisziplinären Zusam-         ders wichtig zu betonen, dass die Spezialisie-
                            menarbeit von vielen Ärztinnen und Ärzten          rung in der Chirurgie auch ihre Grenzen hat.
                            aus nahezu allen Professionen der Medizin,         Eine fundierte und traditionelle chirurgische
                            die auf der Grundlage einer prospektiven wis-      Basisausbildung ist der Garant für einen
                            senschaftlichen Arbeit erfolgreich so genannte     erfolgreichen chirurgischen Spezialisten.

                                                                                            PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
64 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
PRÄSIDENTENREDE

WARUM IST DIE TRADITION IN UNSEREM              ein hohes internationales Ansehen verschafft        4. Arbeitsmigration und deren Folgen für
FACH SO WICHTIG?                                haben.                                                 Länder mit niedrigem und mittleren Ein-
                                                                                                       kommen
Die Tradition unserer Gesellschaft ist durch    Axel Haverich hat anlässlich des 100-jährigen
die Etablierung chirurgischer Schulen geprägt   Bestehens des Langenbeck-Virchow-Hauses           BEGINNEN WIR MIT DEN
und ihre Initiatoren haben dadurch nachfol-     wesentliche bahnbrechende Innovationen der        HERAUSFORDERUNGEN
gende Generationen maßgeblich geformt.          deutschen Chirurgie ohne Anspruch auf Voll-       DER NACHWUCHS- UND
                                                ständigkeit zusammengefasst. Unter diesen         EXZELLENZFÖRDERUNG
Ferdinand Sauerbruch leitete aus der Beschäf-   waren die z. B. von Kausch 1909 implemen-
tigung mit der chirurgischen Vergangenheit      tierte partielle Duodenopankreatektomie,          Grundvoraussetzung für die Nachhaltigkeit
folgenden Satz ab:                              welche 1972 von Beger zur duodenumerhalten-       in unserem Fach Chirurgie ist ein unermüd-
                                                den Pankreaskopfresektion weiterentwickelt        liches Engagement für unseren Nachwuchs
                                                wurde, die im Jahre 1939 von Küntscher einge-     auf den Ebenen der Weiterbildung und
                                                führte Marknagelung und die von Pichlmayr im      Forschungsförderung.
   „GESCHICHTLICHE                              Jahre 1988 durchgeführte erste ex situ Leberre-
                                                sektion. Diese eindrucksvolle Liste könnte bis    Eine Analyse des Berufsverbands der Deut-
 BETRACHTUNGSWEISE                              zum heutigen Tage weiter fortgeführt werden.      schen Chirurgen (BDC) zeigt, dass bis zum
     IN DER MEDIZIN                                                                               Jahre 2020 11.000 Chirurginnen und Chirurgen
                                                Letztlich möchte ich Ihnen damit nur veran-       in unserem Land das Rentenalter erreichen.
  MACHT BESCHEIDEN                              schaulichen, dass die Tradition Stimulator für    Das betrifft 50 Prozent aller niedergelasse-
   UND SCHÜTZT VOR                              Innovation ist und die Chirurgie durch hoch-      nen und ca. ein Drittel aller stationär tätigen
                                                motivierte junge Chirurginnen und Chirurgen       Kolleginnen und Kollegen. Laut Studie der
    ÜBERSCHÄTZUNG                               ständig weiterentwickelt wird.                    Wirtschaftsprüfergesellschaft Price Water-
                                                                                                  house Coopers (PWC) werden wir im Jahr 2030
 DER EINZELLEISTUNG.                            Wir benötigen deshalb einen leistungsorien-       23 Prozent unbesetzte Facharztstellen in der
     ABER SIE LEHRT                             tierten Nachwuchs, denn nur so werden wir         Chirurgie haben.
                                                in Zukunft in der globalen Welt bestehen
   AUCH, WIE DURCH                              können.                                           Demgegenüber stehen folgende Fakten: Chi-
    ZÄHE ARBEIT UND                                                                               rurgen unterschiedlichster Fachgebiete führ-
                                                Die Globalisierung wird eine der größten Her-     ten im Jahre 2005 12,1 Millionen und zehn
 SIEGHAFTEM GLAUBEN                             ausforderungen in der Medizin. Diesen Prozess     Jahre später bereits 16,4 Millionen Operatio-
 AN FORTSCHRITT UND                             gilt es auf der Grundlage unserer ärztlichen      nen durch. Ein Plus von immerhin 30 Prozent.
                                                Wertevorstellungen mitzugestalten indem wir       In nahezu allen Krankenhäusern unseres Lan-
  ENTWICKLUNG NEUE                              Chancen nutzen, Risiken erkennen, um letzt-       des ist die Chirurgie an der Erwirtschaftung
   GEBIETE UNSERER                              lich die notwendigen Konsequenzen für unser       des Gesamtumsatzes der jeweiligen Klinik
                                                eigenes ärztliches Handeln festzulegen.           mit ein Sechstel bis ein Fünftel direkt und
     KUNST EROBERT                                                                                indirekt beteiligt.
   WERDEN KÖNNEN.“                              Ich möchte in meiner Ansprache nun etwas
                                                detaillierter auf folgende vier Aspekte           In Anbetracht dieser Zahlen ist das darge-
                                                eingehen.                                         legte Zukunftsszenario unseres Faches sehr,
                                                   1. Die Herausforderung der Nachwuchs-          ich betone nochmals, sehr ernst zu nehmen.
                                                      und Exzellenzförderung
                                                   2. Die Globalisierung unter dem Blickwin-      Unsere gemeinsame Aufgabe besteht dem-
Die historische Betrachtung des Wirkens               kel der Digitalisierung                     zufolge darin das Berufsbild „Chirurgie“ in
unserer Vorgänger offenbart eine Fülle von         3. Die globale Kommerzialisierung der Ge-      Zukunft spürbar attraktiver zu gestalten.
Innovationen, die der deutschen Chirurgie             sundheitsbranche                            Dieser Aufgabe sind sowohl wir als einzelne

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
65 Intern | DGCH

                                                                                      CHIRURGENKONGRESS 2018
                                                                                            PRÄSIDENTENREDE

Personen, als Fachgesellschaften aber auch          arbeiten, dass Rotationen mit den geforder-
unsere Gesundheitspolitiker verpflichtet.           ten Inhalten abgeleistet werden und Ope-
                                                    rationskataloge auch reell erfüllt werden        DAS UNMISSVERSTÄND-
Die Bewerberzahlen für das Studentenforum           können.
auf diesem Kongress zeigen ein hohes Inter-
                                                                                                     LICHE BEKENNTNIS ZUR
esse an den operativen Fächern. Trotzdem ori-       Aktuelle Untersuchungen des BDC dazu             EXZELLENZFÖRDERUNG
entieren sich nicht wenige Studentinnen und         offenbaren verbesserungswürdige Ergeb-
Studenten gerade nach Absolvierung ihres            nisse. Mehr als 86 Prozent der Befragten          SOLLTE AUF EINER GE-
praktischen Jahres zur konservativen Medizin        weisen z. B. darauf hin, dass am Anfang ihrer    SAMTGESELLSCHAFTLI-
um. Hier liegt nur eines unserer Schlüsselpro-      Laufbahn kein konkretes Weiterbildungscur-
bleme in der Nachwuchsakquise. Die Gründe           riculum festgelegt wird.                         CHEN WERTSCHÄTZUNG
dafür sind sehr vielfältig. Die alleinigen Erklä-                                                     BERUHEN UND DIESE
rungen in den gesetzlichen Vorgaben von             Zweifelsohne haben wir heute viele neue und
Arbeitszeitregelungen, der hohen physischen         auch wichtige Instrumente in der Weiterbil-      IN BESONDERER WEISE
Arbeitsbelastung oder der „Work Life Balance“       dung wie die Sectio chirurgica, Methoden
                                                                                                           FÖRDERN.
zu suchen, sind weder zukunftsorientiert            der Simulation durch 3D-Bioprinting oder
noch zielführend.                                   Osteosynthesekurse, um nur einige Beispiele
                                                    zu nennen. Mit diesen realistischen Simulati-
Einige Dinge können wir selbst verbessern.          onsmodellen in der Fort- und Weiterbildung
Dazu zählt die Begeisterung der Studieren-          wird die Lernkurve für chirurgische Prozedu-     Die Chirurgie als wissenschaftliches Fach in
den im Praktischen Jahr durch die Vermittlung       ren verkürzt und Patientensicherheit um ein      der Medizin ist demzufolge stringent wei-
unserer traditionellen Wertevorstellungen in        Vielfaches erhöht. Diese für unser Fach kos-     terzuentwickeln. Dazu gehört in erster Linie
der Chirurgie. Oberärztinnen und Oberärzte          tenintensive Weiterbildung sollte aber durch     die enge Anbindung an die wissenschaftliche
sowie Chefs können den Nachwuchs mit ihrer          Krankenhausträger finanziert und fester          Grundlagenforschung. Mit alleiniger Versor-
eigenen Faszination für das jeweilige Fach in       Bestandteil einer Unternehmensstrategie sein,    gungsforschung und klinischer Forschung
der Chirurgie motivieren. Die Studierenden dür-     da nur somit eine nachhaltige Mitarbeiterbin-    werden wir den Anschluss zu unseren Nach-
fen nicht zum Hakenhalter degradiert werden,        dung stattfindet. Aktuelle Recherchen zeigen,    bardisziplinen verlieren und erheblich an
sondern die Integration in die chirurgischen        dass nur 30% der Krankenhäuser auf Einhal-       Bedeutung einbüßen.
Entscheidungsprozesse des Alltags durch ein         tung der Weiterbildungszeit achten. Finan-
Mentoring-System haben für die Entscheidung         zielle Unterstützungen in der Weiterbildung      Neben der translationalen Forschung spielen
pro Chirurgie eine ebenso eminente Bedeutung        sind abhängig von der gesamtwirtschaftli-        internationale Forschungsvorhaben und For-
wie die Darlegung von Perspektiven in der For-      chen Situation des Krankenhausträgers. Ket-      schungsnetzwerke auf EU-Ebene eine immer
schung in unserem Fach.                             tenverträge von Weiterzubildenden sind eher      größere Rolle. Ich denke, hier müssen wir in
                                                    die Regel als die Ausnahme.                      Zukunft deutlich mehr integriert werden.
In der sich anschließenden Weiterbildung                                                             Kritisch ist festzustellen, dass die Chirurgie
benötigen wir mehr Flexibilität im Arbeits-         Meine Damen und Herren, das ist wenig sozial     derzeit von Exzellenzinitiativen oder Sonder-
zeitgesetz. Hier sollten neue Gestaltungs-          kompetent und erscheint mir nicht förderlich     forschungsbereichen an den Universitäten
möglichkeiten geschaffen werden. In dieser          für eine Karriere- und Familienplanung von       am wenigsten profitiert.
Frage sind vor allem unsere Politiker gefor-        Chirurginnen und Chirurgen.
dert, denn so manche EU Regelung, ich                                                                Forschung erfordert finanzielle Ressourcen
beziehe mich hier auf den neuesten Rich-            Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ein klares     und personelle Freiräume. Die Feierabend-
terspruch, dass Rufbereitschaft Arbeitszeit         Bekenntnis zur Exzellenzförderung. Die öffent-   und Wochenendforschung ist in sehr vielen
gleichzusetzen ist, geht nicht nur in unserem       lichen Diskussionen zum Thema „Elite und         Universitätskliniken immer noch die Realität.
Land an der gelebten Realität vorbei.               Exzellenz“ werden immer wieder kontrovers        Die nicht selten bis zu 100-prozentige Integ-
                                                    geführt. Es ist fatal das Potential besonders    ration von Chirurgen in den klinischen Ver-
Wir sollten individuelle Karrierewege für           talentierter und karrierewilliger Chirurginnen   sorgungsauftrag aus dem Forschungs- und
den Nachwuchs planbar machen und daran              und Chirurgen brach liegen zu lassen.            Lehrebudget der medizinischen Fakultäten

                                                                                                                  PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
Kommentar des Generalsekretärs - BDC
66 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
PRÄSIDENTENREDE

wird von der DFG mit Sorge betrachtet, da        KOMMEN WIR NUN ZUM ZWEITEN                         ein, und die Vernetzung von universitärer For-
somit der Wissenschaftsstandort Deutsch-         THEMENKOMPLEX: GLOBALISIERUNG UND                  schung mit der Industrie im Kontext der Digi-
land gefährdet wird.                             DIGITALISIERUNG                                    talisierung kann ein Erfolgsmodell sein.

Eine Grundvoraussetzung für Aufrechterhal-       Die Digitalisierung der Medizin wird das heu-      Können wir diese Prozesse in Zukunft über-
tung der Freiheit von Forschung und Lehre an     tige Gesundheitssystem grundlegend verän-          haupt maßgeblich mitgestalten? Elite-Univer-
unseren medizinischen Fakultäten ist eine        dern und den Arbeitsalltag vor allem durch         sitäten in den USA und die Schaffung von ca.
stärkere finanzielle Unterstützung der Hoch-     die Implementierung künstlicher Intelligenz        1.000 Lehrstühlen für künstliche Intelligenz
schulmedizin, wie Sie vom Verband der Uni-       revolutionieren. Diese Entwicklung wird uns        in China zeigen wie hoch der internationale
versitätsklinika Deutschlands gefordert wird.    von der Diagnostik über Gesundheits-Apps,          Druck in dieser Richtung ist. Die Forschungs-
Trotz Krankenhausstrukturgesetz zeigen           der Robotik bis hin zur überregionalen Pati-       strukturen in unserem Land sind durchaus
sich aktuell keine erkennbaren finanziellen      entendatenauswertung beeinflussen. Somit           zukunftsorientiert. Das BMBF hat sehr wohl
Verbesserungen bei den Extremkostenfällen        werden neue Standards in unserem medizi-           erkannt, dass diese Herausforderungen nur
oder der Notfallversorgung an den Univer-        nischen Repertoire etabliert. Die künstliche       translational und europaweit, also durch Net-
sitätskliniken, um nur einige Beispiele zu       Intelligenz à la Dr. Watson wird ad hoc alle       working mit Bildung von Exzellenzclustern
nennen. Die Unterdeckung beträgt im Durch-       notwendigen wissenschaftlichen Daten für           angegangen werden können. So wurden bun-
schnitt 4 Millionen Euro pro Universitätskli-    eine Diagnosestellung und Therapieempfeh-          desweit sechs Zentren für Gesundheitsfor-
nik in unserem Land bei deutlich steigenden      lung parat haben.                                  schung gebildet, an denen derzeit mehr als
Fallzahlen.                                                                                         80 Standorte mitwirken. 150 Millionen Euro
                                                 Allerdings ergeben sich hier auch erhebliche       werden in Zukunft für die Etablierung eines
Wie soll bei diesen Fakten ein reeller Frei-     Risiken. Werner Bartens fasste diese kürz-         digital vernetzten Gesundheitssystems vom
raum für die Finanzierung von Forschung          lich in der Süddeutschen Zeitung unter dem         BMBF investiert. Diese Maßnahmen sollten
realisiert werden? Wir benötigen sehr zeit-      Slogan „Big Data - Big Error“ zusammen. Har-       von uns positiv aufgenommen werden und
nah eine Lösung. Beim Studium des Koali-         vard Mathematiker weisen auf die Masse an          zur Mitarbeit an diesen Projekten inspirieren.
tionsvertrages vermisse ich dieses wichtige      falsch positiven Daten hin und fassen diese
Element, was letztlich für die Zukunft des       Entwicklung als „Wissenschaft im Größen-           Aber es ist fünf vor zwölf! Die DGCH hat des-
Medizinstandorts Deutschland von entschei-       wahn“ zusammen. Die damit verbundenen              halb eine Arbeitsgemeinschaft Digitalisie-
dender Bedeutung ist.                            Unsicherheiten werden unweigerlich zu einer        rung in der Chirurgie ins Leben gerufen, um
                                                 technisch aufgerüsteten Absicherungsmedi-          diese Aufgaben zu bewältigen.
In dieser Hinsicht wäre es wünschenswert,        zin führen und auch relevante Mehrkosten für
wenn auch von Seiten des BMBF diese not-         unser Gesundheitssystem verursachen.               GESTATTEN SIE MIR NUN ZUM DRITTEN
wendigen Entwicklungen durch mehr Aus-                                                              PUNKT MEINER ANSPRACHE, DER
schreibungen von zentralen chirurgisch           Grundsätzlich stellt sich die Frage wo wir uns     GLOBALEN KOMMERZIALISIERUNG DER
orientierten Gesundheitsprojekten gefördert      in dieser Hinsicht als Individuum positionie-      GESUNDHEITSBRANCHE STELLUNG ZU
werden.                                          ren. Ich bin sicher, dass die persönliche Exper-   BEZIEHEN
                                                 tise in der Chirurgie, moralisches Denken
Ein positives Beispiel stellt das Chir-Net und   und Empathie auch in Zukunft gefragt sein          Die Gesundheits- und Medizinbranche gehört
das Studienzentrum der DGCH dar. Die indus-      werden.                                            international zu den elf strategisch wichtigs-
trieunabhängige Förderung dieser Strukturen                                                         ten Wirtschaftssegmenten. Weltweit entste-
durch die DFG und das BMBF bis zum Jahre         Die Mitgestaltung dieser Entwicklung durch         hen mehr und mehr Krankenhauskonzerne,
2014 ermöglichte mit nahezu 11.000 in Stu-       uns gemeinsam mit Einrichtungen wie dem            die im Sinne eines „Joint ventures“ mit nied-
dien erfassten Patienten eine Entwicklung        BMBF, der DFG, der Fraunhofer Gesellschaft         rigen Lohnkosten vor Ort agieren und damit
zu Deutschlands größtem Netzwerk für kli-        und anderen ist außerordentlich wichtig. Die       einen nie dagewesenen Behandlungstouris-
nisch-chirurgische Studien Außerdem sollten      enge Zusammenarbeit mit der Industrie in           mus, also einen globalen Konkurrenzkampf
wir unsere Präsenzen in den wissenschaftli-      der Innovationsforschung kann nicht genug          auf dem Gesundheitssektor auslösen. Unge-
chen Beiräten der drittmittelgewichteten För-    betont werden. Deutschland nimmt in der            fähr 40 Länder konkurrieren um den lukrati-
dereinrichtungen unbedingt ausbauen!             Medizintechnik weltweit einen Spitzenplatz         ven Tourismuspatienten. Länder wie die USA,

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
67 Intern | DGCH

                                                                                    CHIRURGENKONGRESS 2018
                                                                                          PRÄSIDENTENREDE

Schweiz, die Türkei, Indien und Singapur neh-   Voraussetzungen für eine ärztliche und pfle-       dazu wird Diskussionsgegenstand in den Sit-
men dabei einen Spitzenplatz ein. Ungefähr      gerische Versorgung der Patienten gegeben          zungen auf diesem Kongress sein.
300.000 unserer deutschen Patientinnen und      sein. In diesem Sinne begrüßen wir zwar die
Patienten lassen sich im Ausland behandeln.     von der Bundesregierung angestrebte Erhö-          Mir erscheint es jedoch wichtig Ihnen
                                                hung der Anzahl der Fachkräfte in der Pflege       abschließend einige globale Aspekte für
Besonders herausfordernd ist aus meiner         um 8.000 Stellen. Allerdings fokussiert man        die chirurgische Versorgung in Ländern
Sicht das Thema der Organtransplantation.       sich hier ausschließlich auf den Bereich der       mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Der internationale Organhandel, fernab von      Altenpflege und weniger auf die Ausbildung         aufzuzeigen.
unseren ethischen Wertevorstellungen und        von Pflegekräften im OP- und Intensivbereich.
gesetzlichen Regelungen, hat mittlerweile       Die angestrebte Erhöhung der Ausbildungs-          Erfreulicherweise haben wir weltweit einen
einen Zenit erreicht.                           stellen ist in Anbetracht des historischen         deutlichen Rückgang von Infektionskrank-
                                                Rückgangs der jährlichen Ausbildungszahlen         heiten zu verzeichnen. Allerdings stehen in
Aktuell sind wir von der Tatsache den Bedarf    und einem Bedarf von 50.000 Pflegestellen in       Ländern mit niedrigem pro Kopf Einkommen
von Organen durch Allokation aus unserer        keiner Weise ausreichend. Hier sind also drin-     maximal zwei Ärzte auf 100.000 Einwohner
Bevölkerung zu decken weit entfernt. Die        gend Nachjustierungen erforderlich.                zur Verfügung. Fachärzte gibt es oft nur in
Anzahl der Organtransplantationen in unse-                                                         Ballungsgebieten oder gar nicht.
rem Land ist einerseits dramatisch gesun-       DIESE PROBLEMATIK LEITET UNMITTELBAR
ken (2.664 transplantierte Organe und 620       ZUM LETZTEN THEMENKOMPLEX                          Mittlerweile sind chirurgische Erkrankungen
Lebendspenden 2017) und andererseits ste-       DER GLOBALISIERUNG, DER                            wesentliche Ursache für die unzureichende
hen mehr als 10.000 Menschen auf der War-       ARBEITSMIGRATION UND IHRE                          globale Gesundheit. Schätzungen gehen welt-
teliste von Eurotransplant.                     AUSWIRKUNGEN AUF LÄNDER MIT                        weit von fast 17 Millionen Todesfällen aus, die
                                                NIEDRIGEM UND MITTLEREM EINKOMMEN                  durch eine adäquate chirurgische Behand-
Im Jahr 2017 wurden in unserem Land nur 9,3     ÜBER                                               lung vermeidbar wären. Einen Spitzenplatz
Spender auf eine Million Einwohnern regist-                                                        nehmen die Folgen von Unfällen ein. Die
riert, in Spanien hingegen 46,9 Spender auf     Meine sehr geehrten Damen und Herren,              Wahrscheinlichkeit in diesen Ländern an den
eine Million Einwohner. Wir benötigen des-      unser Land steht im internationalen Kontext        Folgen eines Unfalls zu versterben ist etwa
halb eine innovative nationale Lösung durch     für Humanität, Wirtschaftskraft, Innovation        sechsmal höher als in den Industrienationen.
Änderungen in der Gesetzgebung. Der Fokus       und Willkommenskultur. Die weltpolitischen
liegt dabei auf moderneren Kriterien in der     Ereignisse in den letzten Jahren haben mehr        Das Engagement von nationalen und inter-
Spenderallokation und der Einführung eines      als veranschaulicht, dass Frieden, Basiswohl-      nationalen Hilfsorganisationen in Katast-
Transplantationsbeauftragten in den Klini-      stand und eine grundlegende medizinische           rophengebieten ist wichtig und kann nicht
ken. Meines Erachtens sollten Regelungen        Versorgung der Menschen Voraussetzungen            hoch genug bewertet werden. Trotzdem sind
wie in den Niederlanden wo jeder Mensch, der    dafür sind Migration zu verhindern und die         die Probleme dadurch auf Dauer nicht lösbar.
sich nicht ausdrücklich gegen eine Organent-    globale Integrität der Welt aufrechtzuerhal-       Es bedarf eines sektorenübergreifenden Mas-
nahme ausspricht, ein potentieller Spender      ten. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die   terplans im Global-Health-Care-Konzept.
ist, ernsthaft evaluiert werden.                Industrienationen in der Lage sind dazu nach-
                                                haltige Konzepte zu erarbeiten. Die weltpoliti-    Das Programm der Lancet Commission on
Welche Position nimmt nun unser Land im         sche Realität ist aktuell von konstruktiven und    Global Surgery zur Verbesserung der chirurgi-
globalen Gesundheitsmarkt ein? Die Deut-        globalen Lösungskonzepten weit entfernt.           schen Basisversorgung evaluierte z. B. welt-
sche Medizin ist so attraktiv wie nie zuvor.                                                       weit die Erreichbarkeit, Funktion und Qualität
Die ausländischen Patienten schätzen unse-      International verzeichnen wir ein so genann-       chirurgischer Einheiten und leitete daraus
ren hohen Behandlungsstandard und die           tes „Brain Drain“ aus den Ländern wie Indien,      konkrete Empfehlungen, wie einen Basisbe-
Qualitätssicherungsmaßnahmen in den             Südafrika, Philippinen, Balkanstaaten in die       darf von 20 Ärzten/100.000 Einwohner oder
Kliniken. Dieser Prozess ist hinsichtlich des   USA, Großbritannien und Deutschland. Diese         die Erreichbarkeit einer Gesundheitseinrich-
Renommees und zum Teil aus medizinöko-          Entwicklung stellt uns vor viele strukturelle      tung innerhalb von zwei Stunden, ab.
nomischer Sicht positiv zu bewerten. Ande-      Herausforderungen auf die ich aus Zeitgrün-
rerseits müssen aber auch die strukturellen     den im Detail nicht eingehen kann. Vieles

                                                                                                                 PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
68 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
PRÄSIDENTENREDE

Für die Umsetzung eines solchen Konzeptes        Sehr geehrte Damen und Herren, abschlie-
wurde ein weltweiter Bedarf von unglaubli-       ßend möchte ich noch ein persönliches Sta-
chen 1,3 Millionen „Chirurgen, Anästhesisten     tement zu unserer Profession im Kontext von
und Geburtshelfern“ ermittelt. Ich denke         Tradition und Innovation abgeben:
diese Sachverhalte sind für uns kaum vorstell-
bar, verdeutlichen aber unmissverständlich,
dass wir uns hier gemeinsam mit Vertretern
der Politik international engagieren müssen.                     „DIE GRÖSSTE FREIHEIT DES
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, ich
                                                                CHIRURGEN BESTEHT IN DER
habe in meiner Rede nur einige gesundheits-                     SELBSTBESCHRÄNKUNG, DEM
politische Herausforderungen angesprochen.
                                                              ERKENNEN VON PERSÖNLICHEN
Unser ehemaliger Generalsekretär der DGCH,                  GRENZEN UND DER OFFENBARUNG
Hartwig Bauer, hat sich einmal intensiv mit
der Position von Fachgesellschaften in unse-                       ZUR ALLUMFASSENDEN
rer berufspolitischen Landkarte beschäftigt.                   INTERDISZIPLINARITÄT. FÜR DIE
Er stellte fest, dass Fachgesellschaften man-
gelnde Objektivität und Vertretung von über-                BEHANDLUNG UNSERES HÖCHSTEN
wiegend eigenen Interessen vorgehalten und
                                                             GUTES, DEM KRANKEN MENSCHEN,
deren Kompetenzen für die Schaffung von
notwendigen Strukturveränderungen in der                   SOLLTE ES JEDOCH KEINE GENERELLEN
Gesundheitspolitik unterschätzt werden. Ich
finde das nicht nur schade, sondern eher sehr
                                                             GRENZEN IN DER CHIRURGISCHEN
bedenklich.                                                  BEHANDLUNG GEBEN, DENN DIESE
Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Weiss,
                                                                WERDEN DURCH UNS TÄGLICH
erlauben Sie mir deshalb einen Appell:                        NEU DEFINIERT. LEDIGLICH DER
Die Chirurginnen und Chirurgen in diesem                         PATIENT SELBST ERLEGT UNS
Land arbeiten fleißig, überdurchschnitt-                     BESCHRÄNKUNGEN DURCH SEINE
lich engagiert und zeichnen sich durch eine
außerordentliche Kompetenz aus.                            PARTIZIPATIVE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
                                                                            AUF.“
Wir möchten als Deutsche Gesellschaft für
Chirurgie, die mit ihren zehn Fachgesellschaf-
ten mehr als 20.000 Chirurginnen und Chirur-
gen repräsentiert, mit Ihnen und Ihrem Team
intensiver zusammenarbeiten. Wir möchten         Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Rahmenbedingungen vorfinden und mitge-
stalten wo Krankenversorgung, Forschung,
Nachwuchsförderung, ärztliches und pflege-
risches Personal so finanziert und gefördert
werden, dass wir auf dem globalen Markt
konkurrenzfähig bleiben.

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
69 Intern | DGCH

                                                                          CHIRURGENKONGRESS 2018
                                                                                   BILDERGALERIE

                 BILDERGALERIE ZUR
             ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG

Grußwort BMG: Sabine Weiss, MdB,      Grußwort BÄK: Präsident der BÄK               Grußwort DGAV: Präsident der DGAV
Parlamentarische Staatssekretärin     Prof. Dr. F. U. Montgomery                    Prof. Dr. A. Stier

Grußwort DGKCH: Präsident der DGKCH   Grußwort Spanish Society of Oncologic         Verleihung Ehrenmitgliedschaft:
Prof. Dr. Dr. P. P. Schmittenbecher   Surgery:                                      Prof. Dr. R. C. Shamberger
                                      Präsident Dr. P. Brechta-Boix MD, PhD, EBSO

Verleihung Ehrenmitgliedschaft:       Verleihung Ehrenmitgliedschaft:               Vergabe der Senatorwürde an:
Prof. Dr. J. Tovar                    Prof. Dr. F. Höppner                          Prof. Dr. J. Jähne

                                                                                                  PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
70 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
BILDERGALERIE

   W. Körte-Medaille Gold:         W. Körte-Medaille Silber:              Siegel:
   Prof. Dr. W. Schwenk            Christiane Jurek                       Prof. Dr. Dr. R. Hoffmann

   V. Langenbeck-Preis:            R.-Zenker-Preis:                       K.H.-Bauer-Preis:
   PD Dr. Tobias Hirsch            Prof. Dr. Dr. h.c. mult. K.-W. Jauch   Prof. Dr. Dr. h.c. mult. M. Büchler

   F.-Steichen-Preis:              K.-Storz-Preis:                        Nachwuchsförderpreis der Sektion
   PD Dr. H. Fuchs                 Dr. S. Mkalaluh                        Chirurgische Forschung:
                                                                          T. Später, M.Sc.

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
71 Intern | DGCH

                                                     CHIRURGENKONGRESS 2018
                                  EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND STIPENDIEN

                                                                                EHRUNGEN,
                                                                                PREISVERLEIHUNGEN
                                                                                UND VERGABE VON
                                                                                STIPENDIEN

Preis                             Name/Klinik bzw. Funktion                                  Vergabe für

Ehrenmitglieder der DGCH          Prof. Dr. Frank Höppner                                    Herausragendes berufspolitisches Engagement,
                                  em. Chefarzt der Abteilung für Kinderchirurgie             die akribische Aufarbeitung der Geschichte der
                                  Städtisches Krankenhaus München/Schwabing                  Kinderchirurgie und seinen großen Einsatz für Kinder mit Spinfa bifida.

                                  Prof. Dr. Robert C. Shamberger                             Honored for his national and international commitment to surgically ill
                                  Chief of Surgery                                           children with main focus on pediatric oncology and for his outstanding
                                  Boston Children’s Hospital, USA                            scientific work.

                                  Prof. Dr. Juan A. Tovar                                    Honored for his national and international commitment to surgically ill
                                  Emeritus Professor                                         children with main focus on liver surgery and liver transplantation and his
                                  Department of Pediatric Surgery                            outstanding scientific work.
                                  Hospital Universitario La Paz, Madrid, Spain

Senator auf Lebenszeit            Prof. Dr. Joachim Jähne                                    Anerkennung und Würdigung seiner lang jährigen Verdienste um die
                                  Chefarzt der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie    DGCH, vor allem als ihr Präsident im Jahr 2013/2014.
                                  Diakovere Henriettenstift gGmbH, Hannover

Werner-Körte-Medaille in Gold     Prof. Dr. Wolfgang Schwenk                                 Lang jährige Unterstützung unserer Gesellschaft,
                                  Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie                speziell für die erfolgreiche Entwicklung und Fortführung der chirur-
                                  Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Solingen              gischen Arbeitsgemeinschaft Perioperative Medizin der DGCH.

Werner-Körte-Medaille in Silber   Christiane Jurek                                           Lang jährige Verdienste um die Förderung der wissenschaftlichen Chirur-
                                  Managing Editor                                            gie, für die sie sich persönlich mit ihrem Unternehmen in besonderer
                                  Redaktion Fachzeitschriften Medizin/Psychologie            Weise engagiert hat.
                                  Springer Medizin Verlag GmbH, Heidelberg

Siegel der DGCH                   Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann                            Zeichen der Verbundenheit mit der Gesellschaft für Unfallchirurgie und
                                  BG-Unfallklinik                                            für seine Verdienste bei der Entwicklung einer weiteren engen fachlichen
                                  Frankfurt/Main                                             und freundschaftlichen Kooperation mit der DGCH.

Karl-Heinrich-Bauer-Preis für     Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus Büchler                    Für seine lang jährige chirurgischen Aktivitäten und Innovation in der
Chirurgische Tumorforschung       Chirurgische Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg   onkologischen Chirurgie, speziell der malignen Tumoren der Pankreas.

                                                                                                                             PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
72 Intern | DGCH

CHIRURGENKONGRESS 2018
EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND STIPENDIEN

 Preis                              Name/Klinik bzw. Funktion                                        Vergabe für

 Von-Langenbeck-Preis               PD. Dr. Tobias Hirsch                                            „Regeneration of the entire human epidermis by transgenic stem cells”
                                    Berufsgenossenschaftliches
                                    Universitätsklinikum Bergmannheil GmbH, Bochum

 Rudolf-Zenker-Preis                Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl-Walter Jauch                       Herausragende Leistungen in der Weiterentwicklung der Tumorchirurgie
                                    Ärztlicher Direktor des Klinikums                                und Transplantationsmedizin in Deutschland haben national und interna-
                                    Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität, München           tional höchste Anerkennung gefunden.
                                                                                                     Durch seine unermüdlichen Anstrengungen im Sinne der gesamten
                                                                                                     Chirurgie hat er wesentlich zur Stärkung der DGCH beigetragen.

 Nachwuchsförderpreis der Sektion   Thomas Später, M.Sc.                                             „Seeding density is a crucial determinant for the in vivo vascularisation
 Chirurgische Forschung             Universität des Saarlandes                                       capacity of adipose tissue-derived microvascular fragments“
                                    Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Homburg-Saar

 Fritz-Linder-Preis                 Dr. Levent Dizdar                                                Die BRAFV600E Mutation: Eine neue Zielstruktur in der Therapie
                                                                                                     kolorektaler neuroendokriner Karzinome

 Edgar-Ungeheuer-Preis              Dr. Nick Spindler                                                „Der gefäßgestielte Omentumlappen zur Behandlung tiefer sternaler
                                    Universitätsklinikum Leipzig                                     Wundinfekte“

 Karl-Storz-Preis                   Dr. Sabreen Mkalaluh                                             „Early and Long-Term Results of Minimally Invasive Mitral Valve Surgery
                                    Universitätsklinikum Heidelberg                                  Through A Right Mini-Thoracotomy Approach: A Propensity-Score
                                    Chirurgische Klinik, Heidelberg                                  Matched Analysis“

 Felicien-Steichen-Preis            PD Dr. Hans Fuchs                                                „Durch die intraoperative endoskopische Injektion von Botulinum Toxin
                                    Universitätsklinikum Köln                                        während totaler robotischer Ösophagektomie werden Pyloromyotomie
                                    Klinik und Poliklinik für Allgemein-,                            oder postoperative Interventionen wie die endoskopische Pylorusdilata-
                                    Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln                               tion obsolet”

 W.-Müller-Osten-Preis              Dr. Tobias Huber                                                 „Neue Dimensionen in der chirurgischen Weiterbildung: Immersive
                                    Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie   laparoscopic Simulation in der Virtuellen Realität begeistert Chirurgen“
                                    Universitätsmedizin Mainz

 Video-Film-Preis                   Dr. Maximilian Brunner                                           „Die Hemithyreoidektomie Schritt für Schritt - ein
                                    Chirurgische Klinik des Universitätsklinikum Erlangen            Assistenteneingriff?”

 Posterpreis                        Dr. med. Sonja Chiappetta                                        Das Suchtverhalten vor und nach adipositaschirurgischen Eingriffen

 Stipendium als Fortbildungshilfe   Dr. Akio Sakaki                                                  Zur Verbesserung der Kenntnisse auf dem Gebiet der
                                    Helios Klinikum Emil von Behring                                 Ösophaguschirurgie in Japan
                                    Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité
                                    Universitätsmedizin Berlin

                                    Dr. Benedikt Braun                                               Zur Verbesserung der Kenntnisse auf dem Gebiet der Unfallchirurgie in
                                    Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie        den USA
                                    Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

 H.-Junghanns-Stipendium            Dr. Mark Malota                                                  Zur Vertiefung der kinderchirurgischen Kenntnisse in den USA
                                    Klinikum Schwabing
                                    Städtisches Klinikum München GmbH
                                    Klinik für Kinderchirurgie

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
73 Intern | DGCH

                                                      CHIRURGENKONGRESS 2018
                                   EHRUNGEN, PREISVERLEIHUNGEN UND STIPENDIEN

Preis                              Name/Klinik bzw. Funktion                                       Vergabe für

Reisestipendium zum Kongress zum   PD Dr. Carsten Kamphues
des ACS                            Charité
                                   Centrum für Chirurgische Medizin, Berlin

                                   Dr. Wibke Schulte
                                   Chirurgische Klinik
                                   Campus Charité Mitte, Berlin

Reisestipendium zum Japanischen    PD Dr. Peter P. Grimminger
Chirurgenkongress                  Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
                                   Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie

Wolfgang-Müller-Osten-Stipendium   Dr. Andrey Shulaev                                              Weiterbildung an einer deutschen Klinik für Chirurgie
für ausländische Hospitanten       City Clinical Hospital Moscow

                                   Dr. Slaviša Mihajlović                                          Für einen Forschungsaufenthalt an dem Universitätsklinikum Heidelberg
                                   Chirugische Klinik Banja Luka
                                   Bosnien-Herzegowina

                                                                                                                                  PA S S I O N C H I R U R G I E 0 6 | I I | 2 0 1 8
74 I n t e r n | D G C H

CHIRURGENKONGRESS 2018
PRÄSIDENTENWAHL

                                                  CURRICULUM VITAE                                  2008-heute
                                                  PROF. DR. MED.                                    Vorsitzender des Arbeitskreis Wissenschaft

      Wahl des                                    DR. MED. DENT.
                                                  MICHAEL EHRENFELD
                                                                                                    der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer-
                                                                                                    und Gesichtschirurgie

      Präsidenten                                 1974-1979
                                                                                                    2012-2014
                                                                                                    Vorsitzender des DÖSAK (Deutsch-Österrei-
                                                                                                    chisch-Schweizerischer Arbeitskreis für Kie-

      2020/
                                                  Studium der Zahnmedizin an der Johann-Wolf-
                                                  gang-Goethe Universität Frankfurt                 fer- und Gesichtstumoren)

                                                  1977-1982                                         2014-2016

      2021
                                                  Studium der Medizin in Frankfurt am Main          Vizepräsident Deutsche Gesellschaft für
                                                                                                    Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG)
                                                  1982-1986
                                                  Facharztausbildung an der Klinik und Polikli-     2014-heute
                                                  nik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie      Vorstandsmitglied Deutsche Gesellschaft für
                                                  der Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr.     Chirurgie
                                                  mult. N. Schwenzer)                               2016-2018
                                                  1987                                              Stellvertretender Vorsitzender Zertifizie-
                                                  Ernennung zum Oberarzt an der Klinik und          rungskommission Kopf-Hals-Tumorzentren
                                                  Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschir-   der Deutschen Krebsgesellschaft
                                                  urgie, Universität Tübingen                       ab 2018
                                                  1988                                              Vorsitzender der Zertifizierungskommission
                                                  Hans-von-Seeman-Preis, Deutsche Gesellschaft      Kopf-Hals-Tumorzentren
                                                  für Plastische und Wiederherstellungschirurgie    2016-heute
                                                  1989                                              Präsident Deutsche Gesellschaft für Mund-,
                                                  Habilitation im Fach Mund-, Kiefer- und           Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG)
                                                  Gesichtschirurgie, Universität Tübingen
                                                  1990                                              KLINISCHE SCHWERPUNKTE
                                                  Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für
                                                  Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Univer-     Behandlung von angeborenen Fehlbildungen,
                                                  sität Tübingen                                    Plastische- und Wiederherstellungschirurgie,
                                                                                                    Traumatologie, Mikrochirurgie, Präprothetische
                                                  1990
                                                                                                    Chirurgie inklusive dentaler Implantologie
                                                  Martin-Waßmund-Preis, Deutsche Gesell-
                                                  schaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
                                                                                                    PUBLIKATIONEN
                                                  1996-heute
           Prof. Dr. med. Dr. med. dent.          Direktor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kie-    Über 180 Publikationen in wissenschaftlichen
           Michael Ehrenfeld                      fer- und Gesichtschirurgie, Klinikum der Uni-     Zeitschriften und Buchbeiträge, Herausgabe
           Direktor Klinik und Poliklinik für
                                                  versität München                                  von 10 Fachbüchern
           Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
           Klinikum der Ludwig-Maximilians-       2005-2012
           Universität München
                                                  Chairman International AOCMF Specialty Board

PASSION CHIRURGIE 06 | II | 2018
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