Probleme am Arbeitsplatz? - POLITIK BILDUNG KULTUR - INFORMATIV & - Gehörlosenverband Hamburg
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D O V E N KLÖNSCHNACK POLITIK Ausgabe III | 2017 BILDUNG KULTUR Probleme HAMBURGER GEHÖRLOSENZEITUNG am Arbeitsplatz? CONNY KHADIVI HILFT I N F O R M AT I V & EUCH BEI DER LÖSUNG! ÜBERSICHTLICH
INHALT MOIN MOIN 06 „AUF EINEN SCHNACK“ MIT RALPH RAULE 10 INTERVIEW MIT DEM NEUEN 1. VIZEVORSITZENDEN STEFAN PALM-ZIESENITZ 14 ERASMUS+ PROGRAMM „BEING DEAF IN AN INCLUSIVE EUROPE“ 26 ERSTE HILFE-KURS MIT DEM DEUTSCHEN ROTEN KREUZ MOIN MOIN MITGLIEDERVERSAMMLUNG MIT NEUWAHLEN 8 27 HERZLICH WILLKOMMEN TITELSTORY RIMMA KINDEL! 80 KONTAKTDATEN PROBLEME AM ARBEITSPLATZ? POLITIK WIR HELFEN DIR! 12 28 WAS GIBT ES NEUES IN DER POLITIK? DIES UND DAS 30 FOTO: DIE „CAP SAN DIEGO“ AUF GROSSER FAHRT 40 S-BAHN DER ZUKUNFT – DIE NEUEN KOMMEN. 42 OSTERMONTAGS- POLITIK DIES UND DAS GOTTESDIENST WAS GIBT ES NEUES HH IM AUSNAHMEZUSTAND, IN DER POLITIK? 28 DER G20-GIPFEL … 32 44 AUSFLUG NACH STADE Gehörlosenverband Hamburg e.V. Bernadottestraße 126-128 22605 Hamburg W W W. G LV H H . D E
SENIOREN AUSFLUG NACH 46 KÜHLUNGSBORN HAMBURGS NEUES 48 POLIZEIMUSEUM „PAULA MODERSOHN-BECKER“ 49 IM BUCERIUS-KUNSTFORUM „ELBPHILHARMONIA REVISITED“ 49 IN DEN DEICHTORHALLEN MOIN MOIN WILLKOMMENSKULTUR IM GEHÖRLOSENVERBAND 14 TERMINE SENIOREN VERANSTALTUNGEN DER EV. GEHÖRLOSEN-SEELSORGE 52 AUSFLÜGE NACH KÜHLUNGSBORN, ZUM TERMINE IM CLUBHEIM 54 POLIZEIMUSEUM UND MEHR 46 MUSEUMSDIENST HAMBURG 58 SPORTSPIEGEL VORWORT 63 FUSSBALLBERICHTE 66 BASKETBALL 74 NORDQUALIFIKATION AQUAFITNESS 75 SPORTSPIEGEL DEUTSCHE TISCHTENNIS- 76 MEISTERSCHAFTEN INKLUSION SPORTLEREHRUNGEN GELUNGEN? 64 VON UND FÜR DEN HGSV 78 KONTAKTDATEN 79 DOVEN KLÖNSCHNACK 3
KLÖNSCHNACK HERAUSGEBER Gehörlosenverband Hamburg e.V. Bernadottestraße 126-128, 22605 Hamburg Tel.: 040 / 88 20 51 Fax: 040 / 88 11 536 E-Mail: dks@glvhh.de SPENDENKONTO: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 76251 2051 0000 840 7903 Für die namentlich gekennzeichneten Artikel sind die Verfasser verantwort- lich. Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nächster Redaktionsschluss: 15. September 2017
MOIN MOIN KVORWORT Moin liebe „Doven-Klönschnackerinnen und -Klönschnacker“, die Ausgabe Nummer 3 unserer Zeit- Aufgrund der unsicheren Situation in schrift „Doven Klönschnack” des Jah- der Türkei, leitete das Team der Türkei res 2017 liegt vor Euch. im Rahmen des Erasmus+ Programms “Being Deaf in an Inclusive Europe” Leider haben wir es nicht geschafft, vom 19. bis 24. April 2017 die Projekt- diese Ausgabe fristgerecht fertig zu woche in Hamburg. Der Gehörlosen- stellen – wieder mal. Daher bitten wir verband Hamburg war gerne Gastge- um Entschuldigung. Als „kleine Ent- ber und so gibt es wieder Neues über schädigung“ gibt es wieder einige tolle den Fortschritt des „Erasmus+ Pro- Berichte für Euch! gramms“ zu berichten. Der G20-Gipfel 2017 in Hamburg An- Im Mai fand die Mitgliederversamm- fang Juli bestimmte das Stadtbild und lung des Hamburger Gehörlosenver- verursachte auch sehr starke Einschrän- bandes mit der Neuwahl des Präsidi- kungen im beruflichen und privaten Leben in der Hansestadt Hamburg und ums statt. Demzufolge gab es hierzu Leben der Hamburger Bürger. Mas- Umgebung, bereichern den „Doven einige personelle Veränderungen im sives Polizeiaufgebot mit ca. 20.000 Klönschnack“. Vorstand und – unabhängig von den Polizisten und doch gab es schlimme Neuwahlen - auch in der Geschäftsstel- Krawallen. Einen Eindruck hiervon ver- Diese und andere Themen findet Ihr in le. Als Nachfolger von Christian Borg- mittelt mein Bericht mit Text und vielen dieser Ausgabe, damit wünschen wir wardt begrüßen wir Stefan Palm-Ziese- Bildern. Euch viel Spaß! nitz als neuen 1. Vizevorsitzenden des Vorstandes. Über seine Vorstellungen Weitere wissenswerte Informationen Herzlicher Gruß aus der Redaktion, und Ziele in der Verbandsarbeit könnt über dies und das, wie Ausflüge aus Ihr einiges im Interview erfahren. den Vereinen und über das alltägliche Euer Erik Körschenhausen DOVEN KLÖNSCHNACK 5
DIE KOLUMNE AUF EINEN SCHNACK! STRUKTUREN WIE ZU KAISER WILHELMS ZEITEN Meine Entscheidung, vor 17 Jahren te ich mir nicht darunter. Politische desverbänden wie auch beim DGB aus dem heimatlichen Gefilde von Arbeit, das klang irgendwie nach umweht eine geheimnisvolle Aura, Frankfurt nach Hamburg zu ziehen, einer ganz anderen und auch sehr welche viele beeindruckt. Wor- war eine tiefgreifende. Nicht nur, komplizierten Welt. Dunkel erinner- an liegt das? Liegt es daran, dass dass ich ein gewohntes Umfeld ver- te ich mich noch an die Demonst- viele Politik für ein nicht verständ- ließ, sondern auch, weil ich mich ration 1993 auf den ersten Kul- liches Thema halten oder liegt es beruflich komplett neu orientierte, turtagen. Dort reihte ich mich ein, daran, dass die Funktionäre oder mich entschied, mich selbständig trillerte auch laut auf der Pfeife und Politiker so arbeiten, dass man es zu machen. Hamburg war für mich sah die erschrockenen Blicke der nicht verstehen kann? Oft erfährt wie ein Druck auf den RESET-Knopf, hörenden Passanten auf der Stra- man von anderen Gehörlosen, dass alles auf Neu setzen. Ich lernte ein ße. „Recht auf Gebärdensprache“ sie sich über viele Entscheidungen neues Umfeld kennen, viele neue schrien wir im Chor und lauschten wundern und nicht nachvollziehen Freunde und Bekanntschaften ka- dann auf dem Rathausplatz in Ham- können, warum das so entschieden men hinzu. burg einer eindrucksvollen Rede wurde. Zudem gibt es Verwunde- des damaligen DGB-Präsidenten rung, dass bestimmte Themen nicht Völlig neu für mich war aber auch, Ulrich Hase. angegangen werden oder nicht so, dass ich nun mit Menschen zusam- wie erwartet. menkam, die ich bisher weit weg Nun war ich hier, mitten drin und sah und mehr zu denen „da oben“ lernte Menschen wie Thomas Wor- Im Zusammenhang mit dem nun wähnte: Gehörlose, die politisch ak- seck oder Alexander von Meyenn erlassenen Bundesteilhabegesetz tiv waren, die als Funktionäre in di- kennen. Ich war erstaunt, dass sie (BTHG) konnte man das gut sehen. versen Verbänden arbeiteten. Der sich herabließen und auch mit mir Während man in den Sozialen Medi- Deutsche Gehörlosen-Bund (DGB) gebärdeten. Was war ich beein- en eifrig diskutierte und ellenlange war mir zwar ein Begriff, von der druckt und stolz! So wie es mir da- Wunschzettel austauschte, konnte neu gewählten Präsidentin Gerlinde mals erging, so geht es sicherlich man von den Aktivitäten der Ver- Gerkens hatte ich auch mal gelesen, heute noch vielen Gehörlosen. Die bände wie dem DGB kaum etwas aber richtig etwas vorstellen konn- Funktionärstätigkeiten bei den Lan- erfahren. Ab und an lüftete der DGB
MOIN MOIN seinen Schleier und gab sporadisch was von ganz „oben“ kommt. In vie- lung, sodass eine Machtfülle auf we- Informationen, oft, weil es in den So- len Sitzungen und Versammlungen nige Personen nicht mehr gegeben zialen Medien lauthals Beschwerden erlebe ich immer wieder ein fast lem- ist und eine Partizipation der Bürger gab, dass man nicht erkennen kön- mingartiges Verhalten und staune ausdrücklich gewünscht ist. Unse- ne, was hinter den politischen Ku- über diese Form von „Gehorsam“. re heutigen Technologien sorgen lissen wirklich passiere und ob denn Der „einsame“ Mensch vorne an der inzwischen auch dafür, dass neben der DGB wirklich an der Sache dran Spitze kann sich fast schon in aller den Medien als vierte Gewalt, auch sei. Diese Form der Kommunikation Form austoben, wie er will und es ist für den einzelnen Bürger mehr und kann viele Gehörlose oft nicht mehr interessant zu beobachten, wie sich mehr Möglichkeiten der Beteiligung befriedigen, weil sie durch die heu- Menschen da „oben“ so verändern. und Mitbestimmung entstehen. Alles tigen Technologien und die Sozialen Selbst scheinbar harmlose Zeitge- das ist am bestehenden System des Medien eine andere Form und auch nossen verwandeln sich in macht- DGB vorbei gerauscht und erklärt ei- andere Geschwindigkeiten gewohnt besessene Choleriker, die offenbar nen Teil der großen Krise beim DGB sind. Es sieht so aus, als ob sich hier sämtliche Empathie verlieren. Das unter dem letzten Präsidenten. Es etwas auseinanderentwickelt: Auf Amt macht sie offenbar unantast- wurde zwar jetzt, als Folge dieser der einen Seite die Basis der vielen bar. Das geht sogar soweit, dass die Krise, ein Gremium gegründet, wel- gewöhnlichen Gehörlosen, die inzwi- „Untertanen“ von einer kollektiven ches sich um die künftigen Verände- schen alle ein Smartphone haben, in Schuld sprechen, wenn Fehler eintre- rungen und Strukturen kümmern soll, Facebook sich in vielen Diskussionen ten und Kontrollmechanismen ausge- aber bislang gibt es dazu noch kei- reiben, auf der anderen Seite der hebelt werden. Diese Zuspitzung auf ne Ergebnisse. Nüchtern betrachtet ehrwürdige DGB, der in diesem Jahr eine Person überfordert im Prinzip haben wir also noch Strukturen wie sein 90-jähriges Jubiläum feiert und jede Person, die das Amt annimmt. zu Kaiser Wilhelms Zeiten und es ist auf eine lange Tradition zurückbli- beim Reformeifer des jetzigen Präsi- cken kann. Die Anforderungen an den Einzelnen diums nicht damit zu rechnen, dass sind massiv gestiegen. Was früher sich da so schnell etwas ändern wird. Wenn wir einmal zurückschauen in noch der Einzelne bewältigen konn- das Jahr 1927, als das gesamte Ge- te, schaffen heutzutage nur noch ein- Für die vielen Gehörlosen am Fuße bilde entstand, was hatten wir da? gespielte Teams. Das gilt vor allem der Pyramide sind das zunächst kei- Es gab viele kleine Ortsbünde, die für unsere heutige, schnelllebige Zeit ne erfreulichen Aussichten. Sie sind ihre Vertreter in die überregionalen mit den unterschiedlichen Anforde- diesem Prozess aber nicht hilflos aus- Verbände gesandt hatten, welche rungen wie auch mit vielen neuen geliefert. Es reicht aber auch nicht, wiederum Vertreter an die Bundes- Kommunikationskanälen, welche einmal auf eine Demo zu gehen oder versammlung entsendeten und wel- auch Gehörlosen Nutzen bringen. ein paar Messages in Facebook zu che letztlich aus ihren Reihen dann Was früher mühsam von Angesicht veröffentlichen. ein Präsidium samt Präsidenten be- zu Angesicht übermittelt wurde, stimmten, welcher über alles wacht geht heute in Sekundenschnelle und Es ist jetzt an der Zeit, selbst die und zu entscheiden hatte. Das Sys- erreicht viele. Während also der DGB Ärmel hochzukrempeln, sich direkt tem gleicht einer Pyramide mit brei- mit seinen Mitgliedsverbänden seine an den Prozessen zu beteiligen, auf ter Basis unten bis nach oben zu Tradition über die Jahrzehnte ge- die Mitglieder-Versammlungen der einer einsamen Spitze, welche von pflegt hat und von einigen wenigen Landesverbände zu gehen und ihre der Position und auch der Machtfülle Auserwählten bestimmt wird, hat Rechte an Mitbestimmung einem Gottkönig gleichkommt. Man sich sein gesamtes Umfeld außer- einzufordern und wahr- mag jetzt einwenden wollen, dass halb des Systems massiv verändert. zunehmen. das eine übertriebene Metapher sei. Der ehemals „kleine“ Gehörlose ist Aber schauen wir doch mal genauer heutzutage wesentlich besser infor- Nutzt diese hin und seien wir einmal ehrlich zu miert, kann besser kommunizieren Chancen! uns selbst: Wie ist das bei den meis- und entsprechend steigen seine An- ten Gehörlosen und Schwerhörigen? sprüche und Erwartungen. Aber es sind ja nicht nur die Technologien, Viele von Ihnen haben keine gute die für Veränderungen sorgen. Auch Schuldbildung genossen, waren im- die Politik hat sich über die Jahrzehn- mer in einer gewissen Abhängigkeit te verändert. und auf andere angewiesen, nicht wirklich frei in ihren Entscheidun- Vom Kaiserreich über ein kurzes In- gen. Das führt zu einem mangelnden termezzo der Weimarer Republik Selbstbewusstsein und zu unterwür- und der horrenden Nazi-Diktatur figem Verhalten. So gesehen ist man genießen wir in Deutschland seit es gewöhnt, einer Befehlskette von über 70 Jahren eine Demokratie oben nach unten zu folgen und fast mit ausgeklügeltem Wahlsystem schon widerspruchslos anzunehmen, und verschränkter Gewaltentei- DOVEN KLÖNSCHNACK 7
MITGLIEDER-VE AM 31. MAI 2017 FAND IM KULTURZENTRUM DER GEHÖRLOSEN EINE ORDENTLICHE MITGLIEDER- VERSAMMLUNG MIT NEUWAHL STATT. Am 31. Mai 2017 fand im Kulturzent- gliedsvereinen erschienen 1 Vertreter vom HSV-DEAF-Fanclub (4 Stimmen), rum der Gehörlosen eine ordentliche von der Allgemeinen Gehörlosen- 3 vom HGSV e.V. (3 Stimmen), 2 von Mitgliederversammlung mit Neuwahl Unterstützung zu Hamburg von 1891 iDeas (keine Stimme) und ein Förder- statt. e.V. (1 Stimme), 2 von der Selbsthilfe- mitglied (kein Stimmrecht). Insgesamt gruppe „KIGEL“ (4 Stimmen), 1 vom waren also 21 Stimmen zu vergeben. Zur Versammlung erschienen insge- Gehörlosen-Sportclub „Wikinger“ samt 6 Vorstandsmitglieder des GLV- Hamburg von 1894 e.V. (1 Stimme), 2 Christian Borgwardt wurde zum Ver- HHs mit 6 Stimmen, von den Mit- von Visuelles Theater (2 Stimmen), 2 sammlungsleiter bestimmt und die Vorstandsmitglieder berichteten über ihre Tätigkeiten in den letzten 3 Jah- ren. Nachdem der Geschäftsführer Thomas Worseck den Kassenbericht ausgeführt hatte, berichteten die Rechnungsprüferinnen Irina Franck und Sofia Wegener, dass die Kasse nach der Prüfung in Ordnung ist. Bei der anschließenden Entlastung al- ler Vorstandsmitglieder bedankte man sich bei ihnen mit einem Blumenstrauß für ihre ehrenamtlichen Vorstandstä- tigkeiten. Für die Durchführung der Vorstands- neuwahlen waren von der Versamm- lung Michael Scheffel zum Wahlleiter und Christian Borgwardt zum Wahlhel- fer bestimmt worden. Zur Wahl des Vorsitzenden stand Ral- ph Raule als einziger Kandidat zur Ver- fügung und wurde mit 18 Ja- und 3
MOIN MOIN ERSAMMLUNG vom HSV-Deaf-Fanclub mit 20 Ja- Zum Schluss hatte Thomas uns in- FOTO UNTEN LINKS; DER ALTE VORSTAND: RALPH RAULE, ERIK Stimmen und einer Enthaltung zuge- formiert, dass man sich auf Wunsch KÖRSCHENHAUSEN, HANS- stimmt, der GLVHH soll diesen Antrag die Vereinszeitschrift „Doven Klön- JÜRGEN KLEEFELDT, DOROTHEE an den Deutschen Gehörlosen-Bund schnack“ als Printversion kostenlos MARSCHNER, EDDA LÜHRS UND (DGB) senden. Darin geht es um den per Post nach Hause schicken lassen CHRISTIAN BORGWARDT neu eingeführten Mitgliedsausweis kann. Dazu müsste sich jedes Mit- des DGB, der von uns unter den bis- glied selbst bei der Geschäftsstelle FOTO UNTEN RECHTS; DER herigen Bedingungen nicht akzeptiert melden. NEUGEWÄHLTE VORSTAND: LOUSIA PETHKE, RALPH RAULE, wird. Darin sind die Kosten in Höhe ERIK KÖRSCHENHAUSEN, KAREN von 2,50€ von den Mitgliedern selbst Die Versammlung ging nach ca. 4 SUTHMANN, HANS-JÜRGEN KLEE- zu tragen und es gibt auch Bedenken Stunden nun zu Ende. FELDT, STEFAN PALM-ZIESENITZ wegen des Datenschutzes. UND DOROTHEE MARSCHNER Nein-Stimmen gewählt. Und zur Wahl des 1. Vizevorsitzenden waren Erik Körschenhausen und Stefan Palm-Zie- senitz vorgeschlagen worden. Bevor die Wahl durchgeführt wurde, muss- ten sich die beiden Kandidaten kurz vorstellen und sich über ihre Vorha- ben im GLVHH äußern. Erik Körschen- hausen erhielt 6 Stimmen und Stefan Palm-Ziesenitz wurde mit 15 Stimmen zum 1. Vizevorsitzenden gewählt. Hans-Jürgen Kleefeldt wurde als einziger Kandidat einstimmig mit 21 Des Weiteren wurde über das Kultur- WIE WIRD DIE ANZAHL DER Stimmen zum 2. Vizevorsitzenden ge- zentrum gesprochen, dass die Pokal- STIMMEN BEI DER MITGLIEDER- wählt. Anschließend wurden Erik Kör- schränke durch einen Wasserschaden VERSAMMLUNG BESTIMMT? schenhausen, Dorothee Marschner, zerstört wurden und aus Brandschutz- JEDES ANWESENDE VORSTANDSMIT- Karen Suthmann und Louisa Pethke gründen nicht wieder aufgebaut wer- GLIED VOM GLVHH ERHÄLT JEWEILS mit jeweils 16 Stimmen zum Beisitzer/ den können. Ferner wünschten sich 1 STIMME UND DIE MITGLIEDS- zur Beisitzerin gewählt. Zum Schluss die Mitglieder im Kulturzentrum Zu- VEREINE ERHALTEN FÜR JE ANGE- FANGENE 25 MITGLIEDER IN IHREM stand die Wahl zum Rechnungsprü- griff auf WLAN. VEREIN JEWEILS EINE STIMME, fer an, bei der Asha Rajashekhar und VORAUSGESETZT DIESER VEREIN HAT Edda Lührs zu Rechnungsprüferinnen Um gemeinsam eine Lösung finden DEN MITGLIEDS-BEITRAG VOLLSTÄN- gewählt wurden. zu können, soll im September eine DIG AN DEN GLVHH ENTRICHTET. Sitzung mit den Mitgliedsvereinen Anschließend wurde einem Antrag durchgeführt werden. DOVEN KLÖNSCHNACK 9
ER „ERBTE“ DAS AMT VON SEINEM VORGÄNGER CHRISTIAN BORGWARDT INTERVIEW MIT STEFAN PALM- ZIESENITZ 1. Was hat Dich bewogen, das Amt 1. Vizevorsitzenden zu übernehmen. 3. Welche Themen in der Verbands- des 2. Vorsitzenden zu übernehmen? Und das übe ich gerne aus. arbeit interessieren Dich besonders? Da ich politisch interessiert bin, woll- 2. Was sind Deine Visionen für den Mein Interesse gilt besonders der te ich gerne im Gehörlosenverband Gehörlosenverband HH? Barrierefreiheit. Da ich, ebenso wie Hamburg (GLVHH) ein Ehrenamt aus- andere Gehörlose auch, im eigenen üben und habe geplant, mich erstmal Der GLVHH soll die Interessen der Ge- Leben immer wieder Erfahrungen ma- als Beisitzer zur Wahl zu stellen. Und hörlosen vertreten, was vor allem die chen muss, dass wir von den hörenden bei der Versammlung wurde ich zur Barrierefreiheit der Gehörlosen im pri- Menschen in der Gesellschaft „behin- Wahl zum 1. Vizevorsitzenden vorge- vaten und beruflichen Leben betrifft. dert gemacht werden“, liegt mein In- schlagen. In der Annahme die Wahl Der GLVHH soll versuchen dafür zu teresse insbesondere darin, diese „Be- nicht zu gewinnen, habe ich mich doch sorgen, dass diese Barrieren gemin- hinderung“ abzubauen. zur Wahl aufstellen lassen, sozusagen dert bzw. abgebaut werden können. für mich persönlich als „Stimmungs- Außerdem soll der GLVHH weiterhin 4. Was sind Deine Schwerpunkte test“. Zu meiner großen Überraschung Veranstaltungen arrangieren, wie z.B. in Deiner Arbeit im Gehörlosenver- hat die große Mehrheit der Versamm- KOFOs, Infoabende, Tag der Gehörlo- band? lung mir das Vertrauen gegeben, was sen, Theateraufführungen gehörloser mich dazu veranlasst hat, das Amt als Darsteller usw. Da mir die Aufgaben noch nicht so ein-
MOIN MOIN deutig zugeteilt worden sind, und ich che verwenden sollten. Erst dadurch Von einer barrierefreien Stadt kann noch nicht so lange im Amt bin, und wird eine entspannte Unterhaltung je- man nach meiner Meinung erst dann mein Interesse breitgefächert ist, habe derzeit gewährleistet, was für die Ent- sprechen, wenn dort möglichst keine ich zunächst noch keine bestimmten wicklung der Kinder wichtig ist. Barrieren für möglichst alle Menschen Schwerpunkte in meiner Arbeit. Bisher verschiedener Behindertengruppen habe ich mich mit barrierefreiem Fern- 7. Was bedeutet für Dich „gehör- vorhanden sind. sehen befasst und bin auch in der Ar- los“? Wer ist „gehörlos“? Das heißt, für Rollstuhlfahrer sind beitsgruppe „Dolmetschen“. Rampen, Fahrstühle an den Bahnhö- Für mich bedeutet gehörlos nicht aus- fen und öffentlichen Gebäuden usw. 5. Wo möchtest Du den Gehörlosen- reichend hören zu können. vorhanden. Während Blinde z.B. auf verband in zehn Jahren sehen? Wer trotz der eingesetzten Hörhilfe Bodenleitsysteme, akustische Infor- (ganz gleich ob Hörgerät oder Coch- mationssysteme usw. angewiesen Da ich mich schon jetzt daraufhin kon- lea Implantat) nicht in der Lage ist, die sind, brauchen Hörbehinderte visuelle zentriere, was heute im GLVHH gut Lautsprache auditiv wahrnehmen zu Bahnhofsansagen, Gebärdensprach- läuft und wo noch Verbesserungspo- können, ist für mich gehörlos. guides oder Dolmetscher in Museen, tenzial besteht, habe ich mir jetzt noch Theatern, Informationsständen usw. keine Gedanken darüber gemacht, 8. Welche besonders gehörlosenty- Da die Behinderten selbst am besten wie der GLVHH in 10 Jahren aussehen pischen Probleme hattest bzw. hast wissen, welche Barrieren in der Stadt soll. Du am Arbeitsplatz zu bewältigen? vorhanden und abzubauen sind, soll- Wo siehst Du Veränderungsbedarf? ten die jeweiligen Vertreter aller Behin- 6. Waren Deine Eltern gegen die dertengruppen in Hamburg gemein- Gebärdensprache? Was ist passiert, Meine Arbeitskollegen verwenden sam eine Liste mit allen möglichen dass Du jetzt gebärdest und Dich für keine Gebärdensprache und sprechen Barrieren erstellen. Erst wenn diese die Gebärdensprache einsetzt? Was langsam mit mir, dadurch funktioniert Barrieren beseitigt sind, kann man die empfiehlst Du Eltern von hörbehin- die Verständigung unter erschwerten Stadt Hamburg als barrierefreie Stadt derten Kindern? Bedingungen. Im Falle einer Störung bezeichnen. in einer Versuchsanlage, bin ich kom- Als meine Eltern meine Taubheit in munikativ ausgeschlossen, da dann den 60er Jahren festgestellt hatten, 2-4 Kollegen laut überlegen, wie die sind sie anschließend durch halb Störung zu beheben ist. Öfters kom- Deutschland gereist, um sich von men ganz spontan viele Vertreter oder mehreren Experten beraten zu lassen, Kollegen, um z.B. neue Messtechniken wie man mit mir optimal kommunizie- zu demonstrieren, was eine Hinzube- ren soll. Damals war die eindeutige ziehung eines externen Gebärden- Antwort aller Experten: „Lautsprache sprachdolmetschers unmöglich macht. und Mundablesen“. Aus diesem Grun- Dadurch entgehen mir, als Gehörloser, de waren meine Eltern zuerst gegen viele wichtige Hintergrundinformatio- das „Plaudern“ (der Begriff „Gebär- nen. densprache“ war damals noch nicht Ideal wäre, wenn für jeden gehörlo- so richtig definiert). Daher bin auch sen Mitarbeiter ein Kollege zugewie- auf eine Schwerhörigenschule gekom- sen werden würde, der zumindest als men. Erst in meiner Berufsausbildung Kommunikationsassistent fungieren habe ich mir auf der Berufsschule die könnte. Der durch das benötigte Ein- Gebärdensprache mit großem Inte- arbeiten dieser Kollegen verursachte resse aneignet. Meine Eltern haben Arbeitsausfall sollte durch das Integra- inzwischen erkannt, dass für mich die tionsamt zumindest finanziell kompen- Gebärdensprache die richtige Sprache siert werden. ist und bedauern, nicht früher mit mir gebärdet zu haben. 9. Was ist Dein Lebensmotto? Meine Empfehlung ist heute, dass die Eltern von hörbehinderten Kindern, Wer nicht anklopft, dem wird die Tür gemeint sind auch die Kinder, die ein nicht aufgemacht. Cochlea Implantat eingepflanzt be- kommen haben, schon von Anfang an 10. Wie müsste für Dich die barriere- mit ihren Kindern die Gebärdenspra- freie Stadt Hamburg aussehen? DOVEN KLÖNSCHNACK 11
PROBLEME AM ARBEITSPLATZ? Am 7. Mai 2017 gab es einen Info-Treff mit Thomas Worseck und Conny Khadivi zum Thema: „Du hast Probleme am Arbeitsplatz – wir helfen Dir!“ m 7. Mai 2017 gab es einen Info- A herzlich willkommen. Der Vortrag Treff mit Thomas Worseck und Con- dauerte ca. zwei Stunden und die ny Khadivi zum Thema: Besucher hatten Gelegenheit immer „Du hast Probleme am Arbeitsplatz wieder Fragen zu stellen, sodass ein – wir helfen Dir!“. reger Austausch an diesem Abend stattfand. Trotz des sehr warmen Wetters ka- men circa 20 bis 25 Interessierte und Conny Khadivi, Personalberaterin, Thomas Worseck hieß sie zunächst stellte noch einmal kurz ihre Arbeit
MOIN MOIN vor: Sie ist in einem Kooperationspro- jekt vom IFD Hamburg und dem Ge- hörlosenverband Hamburg e.V. betei- ligt. Dieses Projekt ist entstanden, weil viele Gehörlose mit der vorhergehen- den Beratungssituation nicht zufrieden waren. Da Conny Khadivi selbst ge- hörlos ist, können nun gehörlose Ar- beitnehmer direkt mit Conny Khadivi kommunizieren, sodass keine Sprach- barrieren bestehen. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte „Peer- Beratung“. „Peer“ heißt, dass der Be- rater und die Menschen, die Beratung brauchen, auf gleicher Ebene kom- munizieren und gleiche Erfahrungen teilen, ähnlich wie beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe. Dort können Betroffene neu erkrankte Menschen aufgrund ihrer persönlichen Erfahrun- gen einfühlsamer beraten und mit In- formationen weiterhelfen. men von Arbeitsassistenzen: Gebär- Nach dem Info-Treff wussten die Be- Im Vortrag wurden auch die Aufga- densprach- und Schriftdolmetscher sucher nun genau, wohin sie gehen ben vom IFD und Gehörlosenverband sowie Kommunikationshilfen über können, wenn sie Probleme am Ar- Hamburg vorgestellt. TESS und Telesign. beitsplatz haben und Unterstützung benötigen. Der Gehörlosenverband Hamburg un- Thomas Worseck referierte auch über terstützt gehörlose Arbeitnehmer z.B. das Arbeitsrecht. Es gab einen Aus- Kontakt zu Conny Khadivi ist möglich in folgenden Bereichen: Antragsver- tausch und Diskussionen darüber, per E-Mail: arbeit@glvhh.de oder Sky- fahren auf Arbeitsassistenz und tech- wieso es Gehörlose am Arbeitsplatz pe: glvhh.arbeit nische Hilfen sowie allgemeine Bera- schwieriger haben. tung im Arbeitsleben. Der IFD bietet: Berufsbegleitung und Begutachtung von Unterstützungsbe- darf. Berufsbegleitung kann jeder Ge- hörlose bekommen, der Schwierigkei- ten am Arbeitsplatz hat, auch bei einer Neueinstellung und ebenso in einem Kündigungsverfahren. In solchen Fäl- len können die Arbeitnehmer Unter- stützung vom IFD erhalten. IFD und GLVHH bieten beide Bera- tung an zu Themen wie: Beratung im Arbeitsleben, Probleme am Arbeits- platz, technische Hilfsmittel, Arbeitsas- sistenz und Entwicklung verschiedener Lösungen für Gehörlose am Arbeits- platz. Weitere Informationen gab es zum Thema Arbeitsassistenz und deren Aufgaben. Es gibt verschiedene For- DOVEN KLÖNSCHNACK 13
WILLKOMMENSK IM GEHÖRLOSEN EIN TEIL DES INTERNATIONALEN PROJEKTES, DEM ERASMUS+ PROGRAMM „BEING DEAF IN AN INCLUSIVE EUROPE“ WAR DIE VERANSTALTUNG EINER PROJEKTWOCHE Partner dieses Projektes sind die Länder Rumänien, Polen, Slowakei und die Türkei
DIE PROJEKTTEILNEHMER VOR DEM MOIN MOIN VERLAGSGEBÄUDE GRUNER & JAHR KULTUR NVERBAND MIT VIEL GEDULD UND FREUND- LICHKEIT ERKLÄRTE ECKHARD BULL (2.V.LI.) EINIGE SEHENSWÜRDIG- KEITEN DER STADT HAMBURG DOVEN KLÖNSCHNACK 15
WÄHREND DER PRÄSENTATIONEN WURDE GEARBEITET, DISKUTIERT UND NATÜRLICH AUCH GELACHT NEIN, ES GEHT DIESES MAL der angespannten und schwierigen dings durch den türkischen Projekt- politischen Lage vor Ort. partner. NICHT UM FLÜCHTLINGE – EINEN POLITISCHEN HIN- Daher hatte sich der Gehörlosenver- Wie immer zeichnete sich auch die- TERGRUND GIBT ES DEN- band als Gastgeber angeboten, die se Woche durch einen Wechsel von NOCH: DER GEHÖRLOSEN- Organisation (mit Unterstützung des Vorträgen/Workshops und Freizeitak- Gehörlosenverbands) erfolgte aller- tivitäten aus, die von allen Beteiligten VERBAND WAR GASTGEBER FÜR DEN TÜRKISCHEN PRO- JEKTPARTNER – WARUM? Wie Sie vielleicht in den letzten Aus- gaben bereits gelesen haben, betei- ligt sich der Gehörlosenverband an einem internationalen Projekt, dem Erasmus+ Programm „Being Deaf in an Inclusive Europe“, an welchem auch die Länder Rumänien, Polen, Slowakei und die Türkei beteiligt sind. Ein Teil dieses Projekts ist die Veranstaltung einer Projektwoche für alle Teams dieser Länder im eigenen Land. Und der nächste Austragungs- ort wäre im April 2017 in der Türkei, in Ankara gewesen – doch dorthin woll- te keiner reisen... Genau, aufgrund
MOIN MOIN mit Interesse verfolgt und begleitet wurden. ZUNÄCHST ZU DEN VOR- TRÄGEN: Thema dieser Projektwoche: „Neue Technologien und die Gehör- losengemeinschaft“. Dieses Thema war deshalb von Inte- resse, weil neue Technologien auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für gehörlose Menschen ver- bessern können. Durch technische Geräte (wie PCs, Tablets, Handys und Kommunikationsmöglichkeiten per Video wie Skype, Face Time, Lichtsi- gnale für Türklingeln, Rauchmelder, zahlreiche Apps etc.) ist es für Ge- hörlose inzwischen leichter, ihre Un- abhängigkeit im Alltag zu verbessern und die Schwierigkeiten, die durch Gehörlosigkeit und Kommunikations- barrieren auftreten, zu verringern. Die vorgetragenen Informationen bezogen sich zwar meist auf die Situ- ation in der Türkei, sie waren jedoch zum Teil auch auf die anderen Länder übertragbar oder lieferten interessan- te Hinweise. Die Themen rund um Technik betrafen Bereiche wie das ge- sellschaftliche Leben im Allgemeinen (Einkaufsmöglichkeiten, Andacht/Pre- digt, Sicherheit, Gesundheitsdienste etc.), Bildung und Erziehung, Kom- munikation und Verkehrsmittel (Taxi- App, ...) und das Zuhause (Türklingel, Wecker, ...). Da die Vorträge/Workshops nicht im eigenen Land stattfinden konnten, musste alles über eine Power-Point- Präsentation und vorbereitete Filme gezeigt werden. Auch diese Form AUCH BEI TRÜBEM WETTER EIN FASZINIERENDER AUSBLICK AUS war sehr anschaulich und verhinderte DEM FOYER DER ELBPHILHARMONIE nicht, dass die jeweiligen Teilnehmer über ihre eigenen Erfahrungen und FOTO UNTEN LINKS: NICHT HEINZEL- technischen Möglichkeiten in ihrem ODER MAINZELMÄNNCHEN WAREN Land berichteten und diskutiert wur- FÜR DEN PROJEKTVERLAUF de. VERANTWORTLICH, SONDERN DIE WEIBLICHE DOMINANZ IM TEAM DES GEHÖRLOSENVERBANDS Interessant war zum Beispiel die Ent- wicklung eines Handschuhs, der es DOVEN KLÖNSCHNACK 17
ETWAS ENG IM FAHRSTUHL DES ALTEN ELBTUNNELS – ABER BESSER, ALS ZU FUSS DIE VIELEN STUFEN WIEDER NACH OBEN ZU LAUFEN ermöglicht, von Gebärdensprache in Text oder Lautsprache übersetzt. das nur religiöse Begriffe und Gebär- in Schrift- oder Lautsprache zu über- Diese Entwicklung ist noch nicht ganz den enthält. Hier zeigt sich, dass im setzen. Dieser Handschuh wurde von abgeschlossen. Derzeit gibt es auch Alltag das Gebet und die Besuche zwei amerikanischen Studenten der noch keine im Handel erhältlichen in Gotteshäusern in der Türkei einen Washington University entwickelt und Systeme, die problemlos Gebärden- höheren Stellenwert haben, als es in ist mit speziellen Sensoren ausgestat- sprache in Text und Lautsprache über- Deutschland der Fall ist. tet. Diese Sensoren ermitteln die Po- setzen können. Bei der Entwicklung sition der Hand und ihre Bewegung. dieses Handschuhs gibt es zurzeit nur Zudem gibt es in der Türkei für Ge- Wenn eine gehörlose Person diese eine Übersetzung von Amerikanischer hörlose auch besondere Sicherheits- Handschuhe überzieht und gebär- Gebärdensprache ins Englische, systeme: det, werden diese Signale analysiert weitere Sprachen sollen später fol- Z.B. die Möglichkeit einen Notruf per und über „Bluethooth“ (Datenüber- gen. Wer mehr darüber (in Englisch) SMS direkt an die Polizei zu senden, tragung per Funktechnik) an einen in einem Video wissen möchte kann Warn-Lichtsignale an der Wand in PC gesandt. Dort werden die Signa- hier nachschauen: Einkaufszentren, die Lichtblitze sen- le entschlüsselt und mit einem Ge- https://youtu.be/l01sdzJHCCM den, wenn Feuer ausbricht. Oder eine bärdensprachlexikon verglichen. Die Art Uhr, die automatisch vibriert bei zur Gebärde passenden Wörter oder Interessant war auch, dass es in der Feueralarm, Erdbeben oder anderen Phrasen (kleine Sätze) werden dann Türkei ein Fachgebärdenlexikon gibt, Katastrophen. Diese Uhr enthält auch
FÜR HAMBURGER BESTENS BEKANNT, FÜR UNSERE AUSLÄNDISCHEN GÄSTE EINE NEUHEIT - DIE „ELBPHILHARMO- NIE“ EINE DER BEIDEN RÖHREN DES ALTEN ELBTUNNELS – SEHR SCHMALE FAHRBAHNEN – FÜR DIE PFERDEKUTSCHEN UND ERSTEN AUTOS VOR 100 JAHREN VÖLLIG AUSREICHEND Möglichkeiten, selbst einen Notruf Gehörlose direkt eine Nachricht an abzusenden. den Taxifahrer senden können und so Auch im öffentlichen Bereich sind den aktuellen Standort und die Ziel- für Gehörlose technische Hilfsmittel adresse mitteilen können. vorhanden. Beispielsweise gibt es bei der Post, in Banken oder in an- Interesse weckte auch die Vorstel- deren öffentlichen Einrichtungen ein lung eines menschlich aussehenden das Erlernen der Gebärdensprache „Video-Call-Center“ über das online Roboters, der in Gebärdensprache bei Kindern eingesetzt. Auch hier- ein Ferndolmetscher erreicht werden kommunizieren kann. Er wurde an zu gibt es Informationen im Internet kann, sodass Gehörlose die Gesprä- der Technischen Universität in Istan- (in Englisch), aber auch Fotos unter che vor Ort selbst führen können. bul entwickelt und wird hauptsächlich http://humanoid.itu.edu.tr/. Eine weitere technische Möglichkeit bei gehörlosen Kindern eingesetzt. für Gehörlose bietet ein „Ruf-Sys- Durch sein interessantes Aussehen Nach wie vor sind die meisten techni- tem“, mit welchem in einem Restau- wird die Neugierde der Kinder ge- schen Entwicklungen eher für Hörende rant eine Bedienung geholt oder am weckt, sodass er spielerisch Kontakt geeignet oder erfordern ein gutes Maß Strand ein Sonnenschirm bestellen zu ihnen aufnehmen kann. Er beglei- an Schriftsprachkompetenz. Es wäre werden kann. Des Weiteren gibt es tet interaktive Spiele und wird auch, wünschenswert, wenn die Entwickler eine Taxi-App „BiTaksi“ mit der auch auf spielerische Art und Weise, für neuer Technologien auch die Belange DOVEN KLÖNSCHNACK 19
Hörbehinderter mehr berücksichtigen In Sekundenschnelle im Internet nach ternationalen Austausch möchte man könnten, d.h. sich nicht nur lautsprach- Kinofilmen mit Untertiteln schauen? auch etwas von der Stadt sehen. lich und akustisch orientieren, sondern Die aktuellen Verkehrsverbindungen dem visuellen Aspekt in Zukunft mehr mit Bahn, Bussen, U- oder S-Bahnen So waren wir hoch erfreut, dass Eck- Bedeutung beimessen. über Apps abzurufen? Unterwegs mit hard Bull sich wieder einmal bereiter- einem Freund per Skype, Face Time klärte, eine Stadtführung für über 30 oder andere Apps in Gebärdensprache kommunizieren? Alles kein Problem FOTO OBEN LINKS: ETWAS ÜBER- mehr. RASCHT VOM ANSTURM DIESER Dies alles und noch mehr sind enor- GROSSEN GRUPPE UND DER me Erleichterungen für Hörbehinder- VIELEN SPRACHEN, ERKLÄRTE EIN MITARBEITER EINES TEEHANDELS- te, die technische Entwicklung dürfte KONTORS IN ALLER RUHE DIE hier jedoch noch nicht am Ende sein. BESONDERHEITEN DES SCHWAR- Wer weiß, was in den nächsten Jahren ZEN TEES, VOM EINKAUF ÜBER oder Jahrzehnten – auch zum Wohle DIE PROBE BIS HIN ZUM VERKAUF der Gehörlosen – noch möglich sein wird... Nun der vergnügliche Part: FOTO RECHTS: WÄHREND DER TEEPROBE GEHT ALLES NACH MASS, SONST LASSEN SICH DIE Neben den vielen Eindrücken und FEINEN GESCHMACKSUNTER- Informationen der Vorträge gab es SCHIEDE NICHT AUSMACHEN natürlich auch ein Freizeitprogramm, denn neben dem kulturellen und in-
MOIN MOIN BEVOR ES DURCH DIE STADT GING, GAB ES EINE KLEINE EINFÜHRUNG VON ECKHARD BULL ZUR GESCHICHTE HAMBURGS Menschen durchzuführen, beginnend achten sind. Denn ehe der Vertrag es genaue Abläufe, damit bei den an der U-Bahnstation Baumwall bis für den Kauf bestimmter Teesorten vielen verschiedenen Teesorten (hier hin zum Michel. Während der Tour abgeschlossen wird, müssen die Roh- nur Schwarztee ohne Aromen) auch war der alte Elbtunnel für die Gäste stoffe genauestens untersucht und später die feinen Geschmacksunter- eine besondere Attraktion, sodass die der Tee getestet werden. Dafür gibt schiede festgestellt werden können. meistens auch gleich mit dem Fahr- stuhl nach unten fuhren, um sich alles genau anzuschauen. Auch ein Besuch des „neuen“ Wahr- zeichens der Stadt Hamburg durfte nicht fehlen. Sie haben es vermutlich schon erraten, es ist die Elbphilhar- monie, die uns – trotz des trüben, kal- ten und sehr windigen Wetters – auf der Plaza einen schönen Ausblick in alle Richtungen bot. Eine weitere Attraktion war der Be- such eines Teehandelskontors in der Speicherstadt. Hier erklärte ein Fach- mann geduldig – denn es wurde wie- der in viele Sprachen gedolmetscht – den Ablauf einer Teeverköstigung und welche Kriterien hierbei zu be- DOVEN KLÖNSCHNACK 21
FÜR HAMBURGER BESTENS BEKANNT, FÜR UNSERE AUSLÄNDISCHEN GÄSTE EINE NEUHEIT - DIE „ELBPHILHARMONIE“
MOIN MOIN FOTO LINKS: EIN KLEINES DANKE- Entscheidend ist hierbei das Ausse- Heimatländer verabschiedet. Auf ein SCHÖN VOM TÜRKISCHEN TEAM hen der Teeblätter, der Geruch, die nächstes Mal... – EIN INDIVIDUELLER POKAL FÜR JEDEN PROJEKTPARTNER Farbe und natürlich der Geschmack. Es bedarf einige Jahre der Übung, Und wie geht es weiter? ehe man in der Lage ist, die feinen FOTO RECHTS: MIT VIEL GESCHICK Qualitätsunterschiede bei den vielen Die 5. und letzte Projektwoche fin- ERWECKTE VALENTINA EBMEYER verschiedenen Teesorten herauszu- det im September 2017 in Iasi/Rumä- (1.V.LI.) DIE SPIELLAUNE DER GÄSTE UND SORGTE FÜR VIEL HEITERKEIT schmecken. nien statt – auch hierüber werden wir UND SPASS BEI UNSEREN HEIMI- wieder berichten. Dann neigt sich die- SCHEN UND AUSLÄNDISCHEN Den Abschluss dieser Projektwoche ses Projekt „Being Deaf in an Inclusi- BESUCHERN bildete – wie kann es anders sein – ve Europe“ dem Ende zu. Seit Beginn ein Abendessen in einem türkischen sind fast zwei Jahre vergangen und in Restaurant und ein vergnüglicher der Zwischenzeit wurde auch fleißig Sonntagnachmittag – offen auch für gearbeitet. Wer neugierig ist, kann Hamburger Gäste – bei Kaffee, Ku- sich gerne im Internet die Homepage chen und Gegrilltem. Für Spiel und zu diesem Projekt anschauen un- Spaß während dieser Veranstaltung ter http://elbdie.nfshost.com. Dort, sorgte ein Team des Gehörlosenver- oben in der Menüleiste auf „Courses bandes und eine kleine Theaterauf- in German“ klicken und Sie finden zu führung des türkischen Teams. Trotz 5 verschiedenen Themen Texte und ausgelassener Heiterkeit und bester Videos in Gebärdensprache. Mehr In- Stimmung, musste auch dieses Mal formationen hierzu folgen später. Viel ein Ende gefunden werden. So wur- Spaß beim „Surfen“... den unsere Gäste mit einem wei- nenden und lachenden Auge in ihre Das Team der Projektwoche Das Projekt „Being Deaf in an Inclusive Europe“, ein Erasmus+ Programm mit der Refe- renz-Nr. 2015-1-RO01-KA204-015071 wird finanziell durch die Europäische Kommission gefördert. Haftungsausschluss: Dieser Artikel gibt lediglich die Meinung der Verfasser wieder. Die Nationale Agentur und die Europäische Kommission sind nicht für die Inhalte und deren weiteren Verwen- dung verantwortlich. The project „Being Deaf in an Inclusive Europe“, with number 2015-1-RO01- KA204-015071, under Erasmus+ Programme, was funded with support from the Euro- pean Commission. Disclaimer: This communication reflects only the author‘s view and that the National Agency and the European Commission are not responsible for any use that may be made of the information it contains. DOVEN KLÖNSCHNACK 23
WAS IST DER SINN DIESES PROJEKTS, WAS STECKT DAHINTER? „BEING DEAF IN AN INCLUSIVE EUROPE“ Seit einigen Ausgaben haben wir Dieses Projekt ist für 2 Jahre befristet, auszutauschen. So erfährt man, wel- schon dieses Projekt erwähnt und Beginn war der November 2015 und che Möglichkeiten und Begebenhei- hierbei hauptsächlich über die „Pro- so wird dieses Projekt im November ten es in anderen Ländern gibt und jektwochen“ berichtet. Sie fanden bei 2017 enden. Initiator und Leiter die- welche Ideen vielleicht im eigenen uns in Hamburg statt (einmal auch ses Projekts ist das rumänische Part- Land umgesetzt werden könnten stellvertretend für die Türkei), in Po- nerland, welches die anderen Part- oder sollten. Darüber gibt es immer len und der Slowakei – den Abschluss nerländer mit großem Engagement viel Gesprächs- und Diskussionsbe- bildet die Projektwoche in Rumänien begleitet und unterstützt hat. Denn darf, wie wir auch in den Projektwo- im September 2017. der formelle Aufwand für derartige chen erleben konnten. Projekte ist enorm groß. In dieser Zeit Zudem ist mit diesem Projekt eine wurde jedoch nicht nur gereist, son- Möglichkeit geschaffen worden, für ABER, WAS IST DER SINN DIESES dern auch produktiv gearbeitet. hörbehinderte Menschen Informatio- PROJEKTS, WAS STECKT DAHIN- nen über das Internet auch in Gebär- TER? ZIEL DIESES PROJEKTS ist, die Inklu- densprache zur Verfügung zu stellen. sion für gehörlose und schwerhörige Dieses Projekt ist im Übrigen auch Das mögen Sie sich, liebe Leserinnen Menschen in Europa weiter voranzu- von der Nationalen Agentur in Rumä- und Leser vielleicht schon gefragt ha- treiben und sich auch auf internatio- nien ausgezeichnet worden. ben? naler Ebene mehr zu vernetzen und
MOIN MOIN Jedes Partnerland hat hierfür eige- muss man sich anmelden. Anmelden ne Themen aufbereitet - nicht nur in können Sie sich über unsere Home- Textform, sondern auch zahlreiche page www.glvhh.de unter „Projekte“ Filmdateien in Gebärdensprache. oder direkt auf den Link gehen: Alle Materialien wurden inzwischen www.glvhh.de/verband/projekte/eu- im Internet auf einer sogenannten projekt-inklusion/ „E-Learning-Plattform“, auf einer HOMEPAGE eingestellt. Auch diese Seite auf unserer Home- Diese Homepage mit all diesen Infor- page befindet sich derzeit noch im mationen kann kostenfrei von jedem Aufbau. genutzt werden. Denn die Zielgrup- pe sind gehörlose und schwerhörige Der GEHÖRLOSENVERBAND hat es Menschen in Europa, die oftmals we- sich zur Aufgabe gemacht, sich haupt- nig Möglichkeiten haben, sich barrie- sächlich für die Belange Gehörloser, refrei zu informieren. aber auch anderer hörbehinderter Dieser internationale Charakter zeigt Menschen in Hamburg einzusetzen. sich auch sprachlich: Alle Themen Mit der Teilnahme an diesem Projekt (insgesamt 5 verschiedene) sind in möchte der Gehörlosenverband je- Textform auf Englisch und den 5 Lan- doch auch auf internationaler Ebene dessprachen zu lesen und werden als einen Beitrag leisten, um die Chancen Filmdatei in den 5 Gebärdensprachen und Möglichkeiten der Inklusion für präsentiert, sodass wir eine weite Hörbehinderte in den verschiedens- Streuung dieses Projekts erwarten. ten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu erleichtern und zu fördern. Daher wurde zusätzlich auch ein FO- RUM eingerichtet, in welchem nicht Wir hoffen, es ist uns mit diesem Pro- Wer neugierig geworden ist, kann sich die Homepage jedoch schon ansehen … nur deutschlandweit, sondern euro- jekt ein Stückweit gelungen. Dieses paweit ein Austausch unter Gehörlo- Projekt, wie man sich anmeldet und P.S. Die Projektwoche in Ham- sen/Schwerhörigen EINFACH UND wie man die Homepage nutzen kann burg im April 2016 wurde auch KOSTENFREI stattfinden kann. wird auch am „Tag der Gehörlosen“ mit Hilfe der Gesetzlichen Kran- am 16.09.2017 bei uns im Clubheim kenversicherung (AOK, IKK und BKK) gefördert. Vielen Dank. Die Homepage ist schon erstellt, sie noch einmal erklärt. ist jedoch noch nicht 100% fertig. Wer neugierig geworden ist, kann Besuchen Sie uns – dann wissen Sie sich die Homepage jedoch schon an- mehr als andere... sehen unter: www.elbdie.nfshost.com HERZLICH WILLKOMMEN Wenn Sie diese Seite geöffnet haben, Erasmus+ Programm mit klicken Sie bitte oben in der Menül- der Referenz-Nr. 2015-1-RO01-KA204-015071. eiste auf „Courses in German“ und Dieses Projekt wird finanziell wählen dann eines der 5 Themen durch die Europäische aus. Um jedoch an den Tests oder Kommission gefördert. im Chatforum teilnehmen zu können, DOVEN KLÖNSCHNACK 25
Am 24.06.2017 hat der Gehörlosen- Vor der Durchführung des Kurses hat- verband mit dem Deutschen Roten ten wir bei verschiedenen Einrichtun- Kreuz einen Erste-Hilfe-Kurs speziell gen angefragt. Das Deutsche Rote für gehörlose Menschen durchgeführt. Kreuz hat mit Freude die Zusammen- Dieser fand statt von 9.00 Uhr bis arbeit angenommen, sodass dieser 17.00 Uhr. Kurs mit Einsatz von Dolmetscherin- Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. nen erfolgreich durchgeführt werden 14 TeilnehmerInnen von jung bis alt konnte. hatten sich dafür angemeldet und den Kurs erfolgreich abgeschlossen. Die Teilnehmer haben Sicherheit im Umgang mit Gefahrensituationen wie Unser Ziel war es, einen Weg zu finden, z.B. Unfällen, Absetzen von Notrufen, Motorradunfall) haben allen viel Spaß gehörlosen Menschen die Möglichkeit Wundversorgung etc. erlernen und bereitet.” Alle TeilnehmerInnen haben zu geben, diesen wichtigen Kurs barri- auffrischen können. Es wurde nicht nur sich sehr wohl gefühlt und viel Altes erefrei mit DolmetscherInnen und kos- in Theorie unterrichtet, sondern auch wieder auffrischen können. Denn eini- tengünstig anzubieten. alles praktisch geübt, es gab viele Rol- ge waren viele Jahre nicht mehr beim lenspiele und alle hatten viel Spaß und Erste-Hilfe-Kurs aufgrund der schwieri- Solche Schulungen, speziell für Gehör- Freude dabei. gen Kommunikation und der Höhe der lose, werden sehr wenig bis gar nicht Dolmetscherkosten. angeboten. Die Kosten für die Dol- Ein Teilnehmer teilte uns mit: „Es wur- metscherInnen müssen in der Regel de viel gelacht bei den Rollenspie- Die Seminarleiterin Frau Wanjorik hat privat bezahlt werden. len und auch die Praxisübungen (z.B. diesen Kurs sehr interessant gestaltet und war sehr offen gegenüber den gehörlosen TeilnehmerInnen. Viele ERSTE- Abläufe wie zum Beispiel Wiederbele- bung wurden auf Flipchart aufgemalt und beschrieben. Frau Wanjorik sagte: “Gerne leite ich nochmal einen Kurs für Hörbehinder- te.“ Für sie war es in dieser Form auch HILFE- das erste Mal. Ein Austausch untereinander über Er- fahrungen oder mögliche Lösungswe- ge in Gefahrensituationen, speziell für Hörbehinderte, konnte im Gespräch mit der Referentin stattfinden. Das Thema „Absetzen eines Notrufs für KURS Gehörlose“ wurde rege besprochen und diskutiert, da viele Hörbehinderte die Notrufnummer für zu lang finden, Lösungen dafür konnten leider nicht gefunden werden. Gemeinsam wurde im Internet nach möglichen alternati- ven Rufnummern zum Absetzen eines Notrufes geforscht, auch hier gab es keine Alternative. Es war für alle Beteiligten ein weiterer Schritt nach vorn, sodass wir überle- gen, diesen Erste-Hilfe-Kurs später noch einmal stattfinden zu lassen. ERFOLGREICHER ERSTE-HILFE- Dieser Kurs wurde mit Hilfe der Ge- setzlichen Krankenversicherung, der KURS MIT DEM DEUTSCHEN DAK-Gesundheit, gefördert. ROTEN KREUZ! Vielen Dank.
MOIN MOIN Seit 1. Juli 2017 verstärkt Rimma Kindel das Team des Ge- hörlosenverbandes. Für viele ist sie bereits ein bekanntes Ge- sicht, denn Rimma Kindel ist auch Vize-Vorsitzende des HGSV. Nun ist sie neues Teammitglied im Gehörlosenverband, als Verwaltungsangestellte und Projektmitarbeiterin. Wir freuen uns und wünschen ihr weiterhin einen guten Start. HERZLICH WILLKOMMEN RIMMA KINDEL DOVEN KLÖNSCHNACK 27
2 Jahre), man bekommt ein kleines diesem Beschluss die SPD-Bundes- Taschengeld und die allgemeine tagsfraktion. Der Beschluss sieht Schulpflicht muss erfüllt sein. nach ihren Angaben vor, dass Assis- Dieser freiwillige Dienst wird auch tenzleistungen wie z.B. das Gebär- gerne von jungen Leuten nach der densprachdolmetschen beim BFD Schule genutzt, um sich z.B. neu zu in Zukunft vom Bund übernommen orientieren, Erfahrungen zu sam- werden. Gehörlose sollen dadurch meln und zu überlegen, wie ihre barrierefrei an Bildungsseminaren berufliche Zukunft aussehen soll. des BFD teilnehmen können. Zu- dem soll das Geld für Assistenz- WIE SIEHT EIN BUNDESFREIWIL- leistung ganz unkompliziert beim LIGENDIENST FÜR BEHINDERTE Familienministerium abgerufen AUS? werden können. Des Weiteren soll mit den verschie- Schwierig. Denn hier gibt es im densten Fachgremien und Experten WAS GIBT ES NEUES IN DER POLITIK BUNDESFREIWILLIGENDIENST INKLUSIV - FÜR ALLE! DAS IST DAS ZIEL ? FOTO: KERSTIN TACK MITGLIED DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES, BEHINDERTEN- DES DEUTSCHEN BUNDESTAGS! POLITISCHE SPRECHERIN DER SPD-BUNDESTAGSFRAKTION DOCH WAS IST EIN BUNDESFREI- Moment eine Gesetzeslücke. Men- ein Katalog entwickelt werden, wie WILLIGENDIENST UND FÜR WEN? schen mit Behinderungen, die einen der Bundesfreiwilligendienst für BFD absolvieren möchten, haben alle Behinderten am besten inklusiv Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) derzeit keinen Anspruch darauf, gestaltet werden kann. Um Inklusi- ist eine Ergänzung auf Länderebe- dass der Bund die Kosten für die on finanzieren zu können, soll der ne zu den beiden schon bekannten Leistungen einer Arbeitsassistenz Bund ein Budget in Höhe von 2 Mil- Freiwilligendiensten, dem Freiwil- übernimmt. lionen Euro pro Haushaltsjahr zur ligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Deshalb hat der Deutsche Bundes- Verfügung stellen. Freiwilligen Ökologischen Jahr tag einen Antrag beschlossen, der Wie Tack betonte, soll allen Men- (FÖJ). Da der Bundesfreiwilligen- fordert, dass auch Menschen mit schen die Möglichkeit offenstehen, dienst den früheren Zivildienst Behinderungen in Zukunft die Mög- sich gesellschaftlich zu engagieren, ersetzt hat, werden in allen Bun- lichkeit haben, barrierefrei an ei- unabhängig von Alter, sozialem Sta- desländern, d.h. in Städten und Ge- nem BFD teilzunehmen. tus und Bildungshintergrund. meinden, BFD-Stellen angeboten. Dieser freiwillige Dienst ist für Nach Kerstin Tack (Behindertenpo- Wir hoffen, dass wir bald davon Frauen und Männer jeden Alters, er litische Sprecherin der SPD-Bundes- berichten können, wann dieser Be- wird meist für 1 Jahr geleistet (max. tagsfraktion) hatte die Initiative zu schluss in Kraft treten wird.
Vorstellungen mit GebärdensprachdolmetscherInnen TheaterPlus im Ernst Deutsch Theater Das Ernst Deutsch Theater bietet regelmäßig Aufführungen mit Gebärdensprachdolmetschern an. Eine Terminübersicht der verdolmetschten Aufführungen in der Spielzeit 2016 | 2017 finden Sie zusammengefasst untenstehend. In unseren Spielplänen sind sie mit dem Logo gekennzeichnet. Unsere nächsten Termine 2017 sind: • Fr. 22.09. 19.30 Uhr 1984* George Orwell • Fr. 03.11. 19.30 Uhr Szenen einer Ehe* Ingmar Bergman • Mi. 29.11. 11 Uhr und So. 10.12. 16.00 Uhr König Drosselbart nach den Brüdern Grimm für Kinder ab 4 Jahren • Do. 14.12. 19.30 Uhr Der eingebildete Kranke* Molière Termine 2018: • So. 11.02. 19.00 Uhr Maria Stuart* Friedrich Schiller • Mi. 21.02. 20.00 Uhr plattform-Festival Eröffnung • Sa. 24.02. 19.00 Uhr plattform-Festival Finale | Großprojekt • Do. 19.04. 19.30 Uhr Wunschkinder* Lutz Hübner und Sarah Nemitz • Mi. 23.05. 19.30 Uhr Heisenberg* Simon Stephens * Einführung Wenn Sie eine verdolmetschte Vorstellung besuchen, laden wir Sie jeweils eine Stunde vorher zu einer kostenlosen Stück- einführung ein. Dort erhalten Sie viele interessante Informationen: Wer hat das Theaterstück geschrieben? Worum geht es? Welche Schauspieler spielen mit und welche Rollen haben sie? Die Gebärdennamen der Personen im Stück werden gezeigt. Die Einführung findet im Foyer statt und wird verdolmetscht. Service-Center Karten Ernst Deutsch Theater Tel 040. 22 70 14 20 | Fax 040. 22 70 14 25 Friedrich-Schütter-Platz 1 tickets@ernst-deutsch-theater.de 22087 Hamburg www.ernst-deutsch-theater.de Empfehlung vom Theater: Für die Kartenreservierung einen Platz in der Mitte nehmen, ab der 5. Reihe. Bitte in der E-Mail oder im Fax schreiben, dass Sie gehörlos sind, dann werden die bestmöglichen Plätze reserviert. Ermäßigung bei Vorlage des Schwerbehinder- tenausweises. Schwerhörige Zuschauer können an der Garderobe (gegen Pfand) kostenlos auch eine Hörhilfe oder iPods ausleihen. Öffnungszeiten Montag bis Samstag 10.00 bis 18.30 Uhr Sonntag und Feiertag 14.00 bis 18.00 Uhr Die Abendkasse öffnet jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. An vorstellungsfreien Sonn- und Feiertagen bleibt das Service-Center geschlossen. DOVEN KLÖNSCHNACK 29
DAS HAMBURGER MUSEUMSSCHIFF „CAP SAN DIEGO“ AUF EINER SEINER SELTENEN FAHRTEN AUF DER ELBE. FOTO: ERIK KÖRSCHENHAUSEN
DIES UND DAS
ERDRÜCKENDE STAATSMACHT VOR DER WELTKULTURERBE SPEICHERSTADT … 20.000 POLIZISTEN AUS GANZ DEUTSCHLAND UND ZUM TEIL AUS DEM AUSLAND SICHERTEN HAMBURG ALS AUSRICHTER DES G20-GIPFELS. HA AUSNAHM Der G20-Gipfel und Hamburg – Meine Eindrücke vom letzten Gip- feltag und mehr: die heftigen Auswirkungen Die große Demo „Grenzenlose Soli- darität statt G20“ Nach all den schlimmen Randalen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg, gab es am letzten Veranstaltungstag eine große Demonstration zum The- ma „Grenzenlose Solidarität statt G20“.
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