DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen

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DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
POLIZEI
                                                              Wappen der Steiermark
                                                              David Liuzzo 2006

        S T E I E R M A R K
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDE SPOLIZEIDIREKTION

                           P.b.b. 06Z036860 M
                           Verlagspostamt: 5230 Mattighofen
                           Erscheinungsort: Munderfing

                           2 /2015
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
                                                                                                                                                                                                                                                           David Liuzzo 2006

                                                                                                                                                                                              I N H A LT

                                                        I M PR E S S U M                                                                                I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

                  POLIZEI
                                                                           Wappen der Steiermark
                                                                           David Liuzzo 2006

                                                S T E I E R M A R K
                  DAS INFO-MAGAZIN DER LANDE SPOLIZEIDIREKTION

                                                                                                                                            6                                               28                                                            51
     H ER AUS G EBER:
     Landespolizeidirektion Steiermark
     Straßganger Straße 280
     8052 Graz                                                                                     EDITORIAL                                                                       WISSEN
     Tel: 0 59 133/60-0
     E-Mail: lpd-st@polizei.gv.at                                                                  Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5   Die Steirische Exekutive
                                                                                                                                                                                   1945-1955, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26/27
     R EDAK TI O N:
                                                                                                   MAGAZIN                                                                         Reise ohne Reue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28/29
     Fritz Grundnig (fg)
     Mag.a Madeleine Heinrich (mh)                                                                 Warm Up für die Motorradsaison . . . . . . 6/7                                  Wissen schützt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30/31
     Jürgen Makowecz (jm)
     Linda Trinkl (lt)                                                                             Rock am Spielbergring . . . . . . . . . . . . . . . . . 8/9                     PERSONELLES
     Maximilian Ulrich (um)
     Straßganger Straße 280
                                                                                                   Tag des vermissten Kindes . . . . . . . . . . 10/11
                                                                                                                                                                                   Ausmusterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36/37
     8052 Graz                                                                                     Pilotprojekt Generationen . . . . . . . . . . 12/13
     Tel: 0 59 133/60-11 33                                                                                                                                                        Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
     E-Mail: steiermark-magazin@gmx.at                                                             Polizisten auf vier Pfoten . . . . . . . . . . . . . . . . 15
                                                                                                                                                                                   IM GEDENKEN
     AUTO R EN:                                                                                    Portrait eines passionierten Piloten . . . . . 16
                                                                                                                                                                                   Gedenktafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
     Michael Mittasch                                                                              Neue Führungskräfte . . . . . . . . . . . . . . . 18/19
     Toni Orthaber
     Klaus Strobl                                                                                                                                                                  KULTUR/SPORT
                                                                                                   AUS DEN STÄDTEN
                                                                                                   UND BEZIRKEN                                                                    World Police and Fire Games
     ZU M TITELBI LD :
                                                                                                                                                                                   in Fairfax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42/43
     Abschlussfeuerwerk des                                                                        WEIZ
     AC/DC-Konzerts/Jocham                                                                         Rückblick Rechbergrennen . . . . . . . . . . . . . . 21                         Exe 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44-48

     M ED I EN I N HABER                                                                                                                                                           Baggern für einen guten Zweck . . . . . 51/52
                                                                                                   GRAZ
     U N D H ER STELLER:
                                                                                                   Schnuppern in der LPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 21                      AVISO
     Aumayer Druck und Verlags
     Ges.m.b.H. & Co. KG                                                                           LIEBOCH                                                                         Polizeiwallfahrt 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
     5222 Munderfing
                                                                                                   Kinderpolizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
     Gewerbegebiet Nord 3
     Tel. 0 7744/200 80, Fax DW 13                                                                                                                                                 SEELSORGE
                                                                                                   LEOBEN
     e-mail: office@aumayer.co.at
     www.aumayer.co.at                                                                             Ein Ständchen zum Geburtstag . . . . . . . . . 24                               Wallfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

     AN ZEI G ENVERWALTUN G:
     Aumayer Werbeges.m.b.H. u. Co. KG,
     5222 Munderfing
     Gewerbegebiet Nord 3
     Tel. 0 7744/200 80, Fax DW 13

                   E U R O P O L LAW
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                                  ENFORCEMENT

                   MAGAZINE EDITORS’

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DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
                                                                                                                          David Liuzzo 2006

                                                                                     EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

Immer wieder bemühen und setzen
 sich Idealisten und Menschenrechts-
gruppen für eine lebenswerte Welt ein.
                                           nen wir zusammenleben. Wir haben
                                           immer die Wahl: Entweder konzentrie-
                                           ren wir uns auf unsere Enttäuschungen
                                                                                      An dieser Stelle möchten wir uns da-
                                                                                     her einmal bei all jenen bedanken, die
                                                                                     uns mit ihren Impulsen angespornt
Sie werden umjubelt und mitunter für       und Defizite oder wir lernen und stre-    haben über Spannendes, Unbekanntes
ihr Engagement ausgezeichnet. Diese        ben vorwärts.                             oder Persönliches zu berichten.
Idealisten gibt es auch im täglichen Le-     Deshalb ist das Redaktionsteam stets
ben. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt,   mit viel Engagement und Neugier an          Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim
alles richtig zu machen. Eine lebens-      der Arbeit, um für Sie eine lesenswerte   Lesen und einen erholsamen Urlaub
werte Welt entsteht aber nur durch         Ausgabe zu produzieren. Wir erhalten
einen achtsamen Umgang mit unserer         auch immer wieder positives Feedback,                              die Redaktion der
Umwelt und den Menschen, mit de-           was unsere Motivation bestärkt.                                 Öffentlichkeitsarbeit

Oberst Joachim Huber, BA MSc               Amtsdirektor Maximilian Ulrich, MA        Linda Trinkl
Leiter Büro Öffentlichkeitsarbeit          Referent und Stellvertreter               Referentin
und Interner Betrieb

Kontrollinspektor Fritz Grundnig           Bezirksinspektor Leo Josefus              Heidelinde Weghofer
Pressesprecher                             Pressesprecher                            Fachoberinspektorin

Johannes Wonisch                           Jürgen Makowecz                           Mag. Madeleine Heinrich
Gruppeninspektor                           Revierinspektor

                                                                                             POLIZEI STEIERMARK 2/2015                            5
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                         MAGAZIN

                                         Warm Up für die Motorradsaison
I n der Garage steht das frischgeputzte
  Motorrad und die warmen Tempera-
turen locken zu einer ersten Ausfahrt.
                                                    dass zu wenige Kilometer zurückge-
                                                    legt werden und falsche Techniken
                                                    Anwendung finden. Erst mit der Praxis
                                                                                              weiterer Punkt ist die vorrausschauen-
                                                                                              de Fahrweise. Die Augen sollten das
                                                                                              sogenannte Gefahrenradar bilden, je
Doch wie sieht es nach der Winterpau-               können sich bestimmte Abläufe auto-       früher Gefahren erkannt werden, desto
se mit dem eigenen Fahrkönnen aus? Ist              matisieren. Diese Automatisierung ist     mehr Zeit bleibt um zu reagieren.
dieses vielleicht ein wenig eingerostet?            notwendig um in brenzligen Situatio-
   Nach einer Pause von ungefähr                    nen schnell und richtig zu reagieren.         Auch die richtige Lenktechnik
fünf Monaten geht es wieder darum,                     Trainingsabläufe werden im Gehirn                    ist wichtig
die notwendige Harmonie zwischen                    gespeichert und die Chance ist groß,        Im Wesentlichen gibt es 3 Stile ein
Mensch und Motorrad herzustellen.                   in einer eventuellen Notsituation das     Motorrad zu bewegen. 2 Stile gehören
Diese Harmonie ist mehr oder weniger                richtige Rezept zu finden. Eine Garan-    auf die Straße und die dritte Technik
die Lebensversicherung. Motorradfah-                tie gibt es nie, jedoch kann man mit      (hanging off oder „knieschleifen“) hat
ren wird immer als besonders gefähr-                regelmäßigen Fahrtechniktrainings die     im Verkehr absolut nichts verloren.
lich dargestellt. Dies kann ich nur be-             Chancen erhöhen, dass die Leitschie-      Grundsätzlich bewegen sich die meis-
dingt teilen. Wir haben den Großteil in             nen nicht bissig werden!                  ten im Fahrstil „LEGEN“. Der Oberkör-
der eigenen Hand – in der sogenann-                    Bei einem Fahrtechniktraining soll-    per macht bei diesem Stil genau das,
ten Gashand. Risikobereitschaft, Aus-               ten Punkte wie Bewusstseinsbildung,       was das Motorrad vorgibt. Anders ist
bildungsstand, Selbsteinschätzung und               Blicktechnik, Lenktechnik und Brems-      es beim „DRÜCKEN“. Hier geht es da-
die rechtzeitige Wahrnehmung von ge-                technik an der Tagesordnung stehen.       rum den Oberkörper in einer aufrech-
fährlichen Situationen, bilden für mich                                                       ten Position zu belassen und lediglich
elementare Punkte für eine entspannte                      Was bei der Blicktechnik           das Motorrad in die Schräglage zu
und sichere Motorradsaison.                                     zu beachten ist               bringen. Diese Technik bringt entschei-
   Um die Sinne zu schärfen und die-                  Hier geht es darum, den Kopf bzw.       dende Vorteile bei engen Kurven sowie
ses Zusammenspiel zwischen Mensch                   die Augen immer dorthin zu richten,       bei Ausweichmanövern.
und Maschine nach der Winterpause                   wohin man fahren möchte. Aus die-
wiederherzustellen, ist es unerlässlich,            sem Grund sollten Hindernisse keines-            Die ideale Bremstechnik
zu trainieren. Sehr oft ist es der Fall,            falls mit den Augen fixiert werden. Ein      Ein weiteres Kriterium für den si-
                                                                                              cheren Umgang mit einem Motorrad
                                                                                              bildet die Bremstechnik. Moderne
                                                                                              Elektronik bietet hier zusätzliche Si-
                                                                                              cherheitsreserven: ABS ist das Schlüs-
                                                                                              selwort. Ohne ABS ist eine Notbrem-
                                                                                              sung immer eine Gratwanderung. In
                                                                                              Gefahrensituationen gilt es sein Ge-
                                                                                              fährt möglichst rasch zum Stillstand
                                                                                              zu bringen. Gleichzeitig besteht dabei
                                                                                              aber die Gefahr, dass das Vorderrad
                                                                                              durch das zu starke Bremsen blockiert
                                                                                              und das kann mit einem Sturz enden.
                                                                                              Auf einer nassen oder verschmutzten
                                                                                              Fahrbahn ist das Risiko besonders groß.
                                                                                                 Das ABS versucht gerade diese Ge-
                                                                                              fahr zu bannen und ein Blockieren der
                                                                                              Räder zu verhindern. Das ABS ermög-
                                                                                              licht ein sicheres Anhalten in gefähr-
                                                                                              lichen Situationen. Aber die richtige
                                                                                              Ausstattung alleine reicht nicht. Auch
                                                                                              das Bremsen will geübt sein. Jedes
                                                                                              Fahrzeug ist nur so gut wie sein Fahrer.
                                                                                                 Natürlich fängt man bei niedrigen
                                                                                              Geschwindigkeiten an, um zu fühlen
                                                                                              wie das Motorrad reagiert. Mittler-
Das Trialfahren im Gelände ist eine gute Übung für den Straßenverkehr                         weile gibt es schon Systeme, die es uns

6                       POLIZEI STEIERMARK 2/2015
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
                                                                                                                              David Liuzzo 2006

                                                                                             MAGAZIN

ermöglichen in der Kurve kräftig in die
Eisen zu steigen. Diese Systeme sollten
auf jeden Fall auf dafür vorgesehenen
Trainingsplätzen getestet werden.
   Auch das sogenannte Trial ist eine
gute Übung. Es lehrt Basistechniken,
die für einen effektiven und sicheren
Umgang mit dem Motorrad im Stra-
ßenverkehr notwendig sind. Fahrtech-
nisch profitiert man also enorm an ei-
nem derartigen Training. Die Übungen
finden im Langsamfahrbereich, auf
losem Boden statt und werden dem
Können der Fahrer individuell ange-
passt. Trialfahren fördert Kondition,
Reaktionsfähigkeit, Blicktechnik, Fahr-
gefühl, Gleichgewichtssinn, Selbstein-
schätzung und Fahrzeugbeherrschung.       Ein Fahrsicherheitstraining ist immer sinnvoll
Es ist die Wiege des Motorradsportes
und ein solider Grundstein für aktive
Motorsportbegeisterte.                    rüstung zählen. Auch der technische              weichen oder anhalten. Immer einen
                                          Zustand des Motorrades ist von obers-            Plan B parat zu haben bringt zusätzli-
Trainingsinfos unter: www.lpsv-st.at,     ter Priorität. Reifen, Flüssigkeitsstände,       che Sicherheit.
www.polizei-motorradkurs.info, www.       Beleuchtungseinrichtung usw. müssen
fahrtechnik.cc                            regelmäßig überprüft werden. Bei den                   Also fassen wir zusammen!
                                          ersten Ausfahrten sollte man auch                  Schätze dich selbst richtig ein, öffne
  Neben Fahrtechniktrainings ist es       daran denken, dass die Straßen noch              den Gashahn im Sinne des Fahrkön-
natürlich auch von äußerster Priorität,   voller Staub und Split sind. Und: Auto-          nens, blicke weit voraus und beherr-
für den „worst case“ bestmöglich ge-      fahrer sind es nach der langen Winter-           sche die hohe Kunst des Bremsens!
rüstet zu sein. Es gibt im Straßenver-    pause oft nicht mehr gewohnt, sich die             WENIGER IST OFT MEHR, denn es
kehr auch unkalkulierbare Faktoren,       Straßen mit anderen Verkehrsteilneh-             geht darum in der Früh gesund aufzu-
zum Beispiel in Form von anderen Ver-     mern zu teilen.                                  steigen und am Abend gleich gesund
kehrsteilnehmern. Sollte ich übersehen      Für Motorradfahrer geht es darum,              abzusteigen!
werden, reichen 10 km/h aus um sich       Kontakt mit den Autofahrern her-
womöglich schlimm zu verletzen. Mo-       zustellen. Wenn ich nicht überzeugt                In diesem Sinne wünsche ich euch
torradbekleidung, Helm, Handschuhe,       davon bin, dass ich wahrgenommen                 eine gute und sichere Motorradsaison!
Motorradstiefel sowie ein Rückenpro-      wurde, reduziere ich meine Geschwin-                                         Jürgen Reich,
tektor sollten deshalb zur Standardaus-   digkeit und kann gegebenenfalls aus-                           Bundesfahrtechnikinstruktor

                                                                                                  POLIZEI STEIERMARK 2/2015                           7
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                         MAGAZIN

                                                    Kein „Highway To Hell“
„Let there be rock“ hieß es Anfang Mai beim Konzert der australischen Hardrock-Band AC/DC in Spielberg.
                                Über 100.000 Fans jubelten ihren Idolen zu.

Schlussfeuerwerk des größten Konzertevents aller Zeiten in der Steiermark

A     us Sicht der Einsatzorganisationen
      war dieses Event eine Herausfor-
derung, die im Zusammenwirken bes-
                                                      Körperverletzungen und Sachbeschä-
                                                      digungen im Umfeld des Konzertes
                                                      angezeigt. Diese Delikte wurden vor-
                                                                                                    begangen. Im Verhältnis zur Zuschau-
                                                                                                    erzahl ist die Anzahl dieser Delikte aber
                                                                                                    verschwindend gering. Bei mehreren
tens gemeistert wurde.                                wiegend von alkoholisierten Personen          Personen wurden geringe Mengen
  Pünktlich um 22:35 Uhr endete das
Konzert. Über 100.000 begeisterte Be-
sucher waren am Konzertgelände und
erfreuten sich an den Darbietungen der
Rockband. Die Besucher waren im Ver-
lauf des Tages sukzessive zu den ausrei-
chend vorhandenen Parkplätzen ange-
reist. Überraschend viele Fans nutzten
die öffentlichen Verkehrsmittel oder
Busse. Zunächst waren vom Veran-
stalter lediglich 450 Reisebusse erwar-
tet worden, letztendlich mussten aber
über 800 Busse untergebracht werden.
Zusätzlich waren noch rund 20.000
Pkws zu den Parkplätzen zu leiten. Das
Verkehrsleitsystem hat tadellos funk-
tioniert und so waren bei der Anreise
kaum Verzögerungen zu verzeichnen
  Im Laufe des Abends wurden einige                   Hervorragende Zusammenarbeit der Polizei mit den Security-Diensten des Veranstalters

8                       POLIZEI STEIERMARK 2/2015
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
                                                                                                                               David Liuzzo 2006

                                                                                             MAGAZIN

Suchtgift sichergestellt – die Verdächti-
gen werden ebenfalls angezeigt.
  Kurios war auch eine Anfrage einer
österreichweit erscheinenden Zeitung.
Laut dem Medium gebe es Gerüchte,
dass die mehrere Tonnen wiegende
Bühnenglocke, die für das Lied „Hell`s
Bells“ vorgesehen war, von der Bühne
gestohlen worden sei. Eine „umfangrei-
che Recherche“ der Polizei ergab, dass
die Glocke wie vorgesehen an ihrem
Platz unter dem Bühnenhimmel hing.
  Ist die Anreise auch glatt verlaufen,
so musste bei der Abreise viel Geduld
aufgebracht werden. Da nach dem
Ende des Konzertes die meisten Be-
sucher relativ zeitgleich nach Hause
                                            Bereits um 14:00 Uhr – also rund sieben Stunden vor Konzertbeginn - strömten die Massen
fahren wollten, kam es auf den Landes-
                                            bereits in das Veranstaltungsgelände
straßen zur S36 zu den vorausgesagten
Verkehrsbehinderungen. Die Besucher
nahmen es jedoch gelassen, waren            kelheit waren von den Feuerwehr-              planung ist voll aufgegangen.“ Die Ein-
doch bereits im Vorfeld diese Verzöge-      kräften Lichtpunkte zu setzen, um für         satzkräfte im Murtal erwarten bereits
rungen über die Medien bekanntgege-         ein sicheres Abströmen vor allem des          die nächsten Großveranstaltungen wie
ben worden.                                 Fußgängerverkehrs zu sorgen. Die be-          beispielsweise die Formel 1 - der Große
                                            hördliche Einsatzleiterin, Bezirkshaupt-      Preis von Österreich, die Deutsche Tou-
              Rotes Kreuz                   frau Mag. Ulrike Buchacher meinte ab-         renwagenmeisterschaft oder das Red
   Gefordert waren auch die Mitarbei-       schließend: „Ich bin sehr zufrieden, die      Bull Airrace. Mit dem großartigen En-
terinnen und Mitarbeiter des Öster-         Einsatzkräfte haben gemeinsam mit             gagement der eingesetzten Beamtinnen
reichischen Roten Kreuzes. Insgesamt        der Bezirkshauptmannschaft ihr Bestes         und Beamten werden auch diese Events
mussten über 300 Versorgungen vor-          gegeben. Die An- und Abreise ist ein-         störungsfrei verlaufen.
genommen werden. Von Kreislauf-             wandfrei abgelaufen. Unsere Einsatz-                                                                       fg
beschwerden bis zur
Versorgung von Verlet-
zungen spannte sich der
Rahmen der Tätigkei-
ten. Zahlreiche alkoho-
lisierte Personen muss-
ten behandelt werden.
Insgesamt wurden rund
40 Transporte in umlie-
gende Krankenhäuser
vorgenommen.

       Feuerwehr
  Für die eingesetzten
Feuerwehrkräfte waren
keine Brandeinsätze zu
verzeichnen. Mehrere
technische Hilfeleistun-
gen, wie beispielsweise
Starthilfen für Pkws,
waren durchzuführen.
Außerdem musste das
Rote Kreuz mehrfach
bei Personenrettungen
unterstützt     werden.
Mit Einbruch der Dun-

                                                                                                  POLIZEI STEIERMARK 2/2015                            9
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                             MAGAZIN

                                                        Ein Kind wird vermisst
                        Jährlich verschwinden mehr als 400 Kinder und Jugendliche alleine in der Steiermark. Die meisten von
                          ihnen tauchen unversehrt wieder auf, doch von einigen fehlt für immer jede Spur. Am 25. Mai wird
                                            weltweit dieser vermissten Kinder und Jugendlichen gedacht.

                                                                                                        Im LKA Steiermark, Assistenzbereich
                                                                                                     AB01-Fahndung, sind mit der Fahn-
                                                                                                     dungskoordinierung nach vermissten
                                                                                                     Kindern und Jugendlichen und der Be-
                                                                                                     treuung der Eltern Abteilungsinspektor
                                                                                                     Klaus Raffer und die zwei Kriminalbe-
                                                                                                     amtinnen, Gruppeninspektorin Mag.
                                                                                                     Silvia Weber und Bezirksinspektorin
                                                                                                     Mag. Gerlinde Mühlgassner befasst.
                                                                                                     Seit dem 1. September 2013 werden
                                                                                                     sie vom Kompetenzzentrum für ab-
                                                                                                     gängige Personen (KAP) im Bundes-
                                                                                                     kriminalamt unterstützt. Das Kom-
                                                                                                     petenzzentrum ist die nationale und
                                                                                                     internationale Drehscheibe, sammelt
                                                                                                     und bereitet Datenmaterial auf und ist
                                                                                                     für die Ausbildung zuständig. Generell
                                                                                                     wird eine Vermisstenfahndung in enger
v.l. Mag. Gerlinde Mühlgassner, Chefinspektor Klaus Raffer und Mag. Silvia Weber                     Kooperation mit anderen Dienststel-
                                                                                                     len, wie Polizeiinspektionen, der LKA
                                                                                                     Tatortgruppe, der LKA Mordgruppe

4   69 Kinder und Jugendliche ver-
    schwanden im letzten Jahr in der
Steiermark. 29 Buben und Mädchen
                                                               „Einfach nur weg von hier!“
                                                             Wesentlich höher ist aber die Zahl
                                                          jener Jugendlichen, die von zuhause
                                                                                                     (Leib/Leben), der Diensthundeabtei-
                                                                                                     lung, Cobra-Tauchern und vielen an-
                                                                                                     deren geführt. Derartige Ermittlungen
werden aktuell vermisst. Der älteste Fall                 weglaufen, weil sie es in ihren Familien   können mitunter sehr emotional und
in der Steiermark reicht bis ins Jahr 1998                aus unterschiedlichen Gründen nicht        zeitintensiv sein. Durch sehr viel En-
zurück. Ein fünfjähriges Mädchen wur-                     mehr aushalten: Wegen zerrütteter          gagement und das Mitwirkungen am
de damals von ihrem Vater ins Ausland                     Familienverhältnisse, bedingt durch        KAP-Projekt eigneten sich die Beam-
verbracht und ist bis heute nicht wieder                  Arbeitslosigkeit, Scheidung, Gewal-        tinnen und Beamten ein umfassendes
aufgetaucht. „Entführt“ ein Elternteil                    texzessen oder Suchtproblemen der          Wissen für diese doch sehr spezifische
sein Kind, spricht man von Kindesent-                     Eltern tauchen viele Jugendliche vorü-     Polizeiarbeit an, um einer modernen
ziehung, einer Sonderform der Ab-                         bergehend unter, kehren oftmals aber       Polizei zu entsprechen. Für die opera-
gängigkeit. Dies kommt immer wieder                       nach kurzer Zeit zurück. Manchmal          tive Arbeit sind aber nach wie vor die
vor, häufig wenn die Eltern aus einem                     bleiben sie aber auch verschollen. Viel    Polizeiinspektion als Erstaufnahme und
anderen Kulturkreis stammen. Kinder                       seltener werden Kinder oder Jugend-        das Landeskriminalamt für die Finali-
werden dann zum Spielball ihrer Eltern:                   liche Opfer eines Gewaltverbrechens.       sierung der weiteren Arbeit zuständig.
2013 konnten zwei abgängige Kinder                        In der Steiermark gab es bisher keinen
aus der Steiermark, die wegen eines                       einzigen Fall.                                Wann gilt ein Kind als vermisst?
Sorgerechtsstreits von ihrem Vater ent-                      Der stellvertretende Leiter der           Grundsätzlich gilt ein Kind als ver-
führt worden waren, nach neun Jahren                      Fahndungsgruppe Abteilungsinspek-          misst, wenn es in seiner gewohnten
in Paraguay aufgefunden werden. Dies                      tor Klaus Raffer: „Während vor Jahren      Umgebung nicht gefunden werden
war erst nach dem tödlichen Motorrad-                     noch Jugendliche im Alter zwischen         kann und die Eltern nicht wissen, wo
unfall des Vaters aufgedeckt worden, als                  16 und 17 Jahren verschwanden, so          es sich aufhält. Wenn also befürchtet
sich die Behörden der hinterbliebenen                     sind es heutzutage oft 12- bis 13-jäh-     wird, dass ihm etwas zugestoßen ist,
Kinder annahmen. Vorkommnisse wie                         rige oder sogar noch jüngere Kinder.       dann sollten Eltern sofort eine Abgän-
diese werden von der Öffentlichkeit                       Kinder lernen in einem Internet-Cha-       gigkeitsanzeige erstatten. Der Mythos,
mit besonderer Aufmerksamkeit ver-                        troom oder über Facebook Personen          dass eine Anzeige erst nach 24 oder 48
folgt und suggerieren ein hohes Gefähr-                   kennen, die sie dann zu unüberlegten       Stunden aufgenommen wird, trifft we-
dungspotenzial für alle Kinder.                           Handlungen verleiten.“                     der bei Erwachsenen noch bei Kindern

10                          POLIZEI STEIERMARK 2/2015
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
                                                                                                                          David Liuzzo 2006

                                                                                         MAGAZIN

zu und ist gesetzlich nicht vorgesehen.     selbst suchen oder aber auch Vorwürfe      • Klären Sie Ihr Kind immer wieder auf,
Sobald eine Anzeige erstattet wird, er-     des sozialen Umfelds ertragen müssen.        nicht in das Auto eines Fremden ein-
folgt eine europaweite Fahndung. Er-        In ihrer Verzweiflung wenden sich die        zusteigen, Geschenke anzunehmen
geben sich Hinweise, dass sich das Kind     Eltern manchmal auch an Wahrsager,           oder sich mit Fremden in Gespräche
im außereuropäischen Raum aufhält,          Kartenleger oder andere umstritte-           einzulassen.
wird zusätzlich eine weltweite Fahn-        ne Quellen. „Sensibilität und ein ho-      • Erklären Sie regelmäßig die Gefahren
dung eingeleitet. Bei Langzeitabgän-        hes Maß an sozialer Kompetenz sind           des Autostoppens.
gigen wird die Methodik des „Agings“        vor allem in der ersten Zeit besonders     • Sollte Ihr Kind - aus unerklärlichen
eingesetzt. Mit spezieller Hard- und        wichtig. Angehörige wollen umfassend         Gründen - nicht rechtzeitig heimkeh-
Software ist es möglich, auf Fotos ab-      und zeitgerecht informiert werden. Bei       ren, wenden Sie sich möglichst rasch
gebildete Personen künstlich altern zu      besonders tragischen Fällen können           an die Polizei. Suchaktionen der Poli-
lassen - Ein wichtiges Instrument bei       uns die Betroffenen rund um die Uhr          zei sind kostenlos.
der Fahndung nach Vermissten. Kri-          anrufen. Auch eine langfristige Betreu-    • Erklären Sie Ihrem Kind den sicheren
minalisten sind aber auch immer wie-        ung von Angehörigen gehört dazu. Zu-         Umgang im Internet (keine persönli-
der mit Fällen konfrontiert, in denen       sätzlich arbeiten wir mit Sozialeinrich-     che Daten wie Namen, Adresse, Tele-
Personen bewusst verschwinden. Mag.         tungen und Kriseninterventionsteams          fonnummern und sexistische Fotos
Mühlgassner ergänzt dazu: „Solange          zusammen.“                                   weiterzugeben)
eine Person als abgängig gemeldet ist,                                                                                                    um
wird nach ihr gefahndet. Anders als bei             Cold-Case-Mangement
Kindern oder Jugendlichen, dürfen wir          Länger zurückliegende Fälle von Ver-
bei der Auffindung einer verschwunde-       missten werden von Spezialisten des
nen erwachsenen Person, wenn sie es         „Cold-Case-Management“ im Bundes-
wünscht, aber ihren Angehörigen den         kriminalamt bearbeitet. Beamte des
Aufenthaltsort nicht bekannt geben.“        Bundeskriminalamtes rollen den Fall
                                            neu auf, führen neuerliche Befragun-
     Betreuung von Angehörigen              gen durch oder wenden neue krimina-
  Ein Kind ist verschwunden. Ob es          listische Methoden an, die zum Zeit-
freiwillig oder unfreiwillig das gewohn-    punkt des Verschwindens noch nicht
te Umfeld verlassen hat, spielt für die     bekannt waren.
Eltern keine Rolle. Die Zeit der Unge-
wissheit ist für diese in jedem Fall eine   Tipps zum Schutz der Kinder
Extremsituation. Zur Aufgabe der Kri-       vor Verbrechen:
minalisten gehört es nicht nur nach         • Nicht nur Mädchen, auch Buben sind
dem Kind zu suchen, sondern auch              gefährdet.
deren Angehörige zu betreuen. Mag.          • Lassen Sie Kleinkinder nie unbeauf-
Weber kennt die Verzweiflung der Be-          sichtigt auf dem Spielplatz verweilen
troffenen, die die Schuld oft bei sich        oder an abgelegene Orte gehen.

                                                                                              POLIZEI STEIERMARK 2/2015                           11
DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                         MAGAZIN

„Generationen-Management beginnt nicht bei 50plus“
                        „Die involvierten Menschen sollen von dem, was sie tun, überzeugt sein“: Joachim Steinlechner,
                                                Vertreter der Generaldirektion, im Interview.

B   ei der steirischen Polizei steckt man
    mitten in den Vorbereitungen für
das Pilotprojekt „Generationen“, das
einen Schwerpunkt im bundesweiten
Vielfaltsmanagement innerhalb der
Organisation darstellt. Anlässlich eines
Arbeitstreffens in Graz stand Dr. Joa-
chim Steinlechner, Vertreter der Gene-
raldirektion für die öffentliche Sicher-
heit, dazu Rede und Antwort. Über
Vielfaltsmanagement und das damit
verbundene Vorhaben bei der steiri-
schen Polizei haben wir bereits in der
Frühjahrsausgabe des LPD-Magazins
berichtet (abrufbar auf www.polizei.
gv.at/stmk unter „Publikationen“). Nun
gehen die Vorbereitungen weiter vo-
                                                      Mit dem Projektteam der LPD Steiermark: Chefinspektor Walter Kiedl, Generalmajor Peter
ran: Am 21. Mai traf sich das Projekt-
                                                      Klöbl, Oberst Joachim Huber, B.A. Msc, Dr. Joachim Steinlechner und BezInsp Christina Zitz
team in der Landespolizeidirektion mit
Joachim Steinlechner, der für das Gene-
rationen-Management in der General-                   darunter auch in der Steiermark, erho-          praktisch umgesetzt werden sollen.
direktion für die öffentliche Sicherheit              ben und zeigen, dass unter den Befrag-          Neben den inhaltlichen Ausformungen
verantwortlich ist. Im Interview abseits              ten eine hohe Bereitschaft besteht, an          war es auch wichtig, die personellen
des Termins sprach der 46-Jährige un-                 einem entsprechenden Netzwerk mit-              Strukturen im gesamten Bundesgebiet
ter anderem über die Hintergründe des                 zuwirken.                                       zu etablieren.
Projektes, die geplante Einbindung von
Ruhestandsbediensteten und Maßnah-                    Welche Pläne gibt es nun in Bezug               In der LPD Steiermark wurde für das
men für Bedienstete abseits der „Gene-                auf die „Generationen“ konkret?                 Generationen-Projekt eine Arbeits-
ration 50plus“.                                          Steinlechner: Ich sehe die Inhalte           gruppe eingerichtet. Welche Aufga-
                                                      dieser Kerndimension sehr umfas-                ben werden dieser Arbeitsgruppe
Herr Doktor, wie ist das „Projekt Ge-                 send. Für mich beginnt Generationen-            zuteil?
nerationen“ entstanden?                               Management nicht erst mit der viel                Steinlechner: Dem Projektteam un-
  Joachim Steinlechner: Wir haben                     zitierten Generation 50plus. Und sie            ter der Leitung von Generalmajor Peter
uns in der Generaldirektion für die                   endet auch nicht mit der Pensionie-             Klöbl kommt die Aufgabe der Planung,
öffentliche Sicherheit zwei Jahre lang                rung. Aus diesem Grund habe ich vor-            Organisation und Durchführung des
mit dem Projekt „Erfolg durch Vielfalt                erst einen sogenannten Vision-Missi-            Pilotprojektes zu. Die Vorbereitungs-
– Diversity Management“ beschäf-                      on-Strategie-Pfad entwickelt und die            tätigkeiten sind hier in vollem Gang.
tigt, die Ergebnisse mündeten in das                  übergeordneten Schwerpunkte her-                Die Dauer des Projektes ist auf ein Jahr
Programm „Vielfaltsmanagement“. In-                   ausgearbeitet. Hier werden die genera-          festgelegt, die Aktivitäten müssen vom
nerhalb dieses Programmes stellt die                  tionsüberschneidenden Themenberei-              Team fortlaufend begleitet und halb-
Kerndimension Generationen einen                      che Gesundheit und Geist eine zentrale          jährlich evaluiert werden.
zentralen Tätigkeitsbereich dar. Die Si-              Rolle spielen. Der Bereich Gesundheit
cherheitsakademie, und hier konkret                   bezieht sich beispielsweise auf Sport,          In welche Bereiche können sich Ru-
das Institut für Wissenschaft und For-                Fitness und Vorsorge, der Bereich Geist         hestandsbedienstete einbringen?
schung, hat sich in einer Studie damit                unter anderem auf Wissensaustausch,               Steinlechner: Ich möchte mich hier
befasst, welche inhaltlichen Gestaltun-               Wissenstransfer und „lebenslanges               nicht ausschließlich auf Ruhestands-
gen ein Netzwerk für noch aktive und                  Lernen“. Daneben stehen aber auch               bedienstete festlegen. Auch in der
bereits pensionierte Exekutivbeamte                   fach- und tätigkeitsspezifische sowie           eingangs erwähnten Studie der SIAK
bieten könnte. Die empirischen Daten                  generationsspezifische Überlegungen             war fast die Hälfte der Befragten dem
wurden in mehreren Bundesländern,                     im Fokus, die allesamt dann natürlich           Aktivstand zuzuordnen. Gerade in der

12                      POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark
                                                                                                                        David Liuzzo 2006

                                                                                       MAGAZIN

Steiermark kam zum Ausdruck, dass          menbereiche Informationsgewinnung,        Bei allen Überlegungen, bei allen Ge-
die befragten Exekutivbediensteten ei-     Informationsaustausch sowie Wissen-       sprächen, bei allen Tätigkeiten, bei al-
ner auch über die aktive Dienstzeit hi-    stransfer und Wissensaustausch wer-       len Visionen, Missionen und Strategien
nausgehenden Teilnahmebereitschaft         den aber mit Sicherheit zentrale Rollen   steht für mich der Mensch im Mittel-
an einem Polizeinetzwerk sehr positiv      spielen.                                  punkt. Und ich hoffe, dass die Tätigkei-
gegenüberstanden. Inhaltlich wies die                                                ten im Programm auch dazu dienen,
Bereitschaft, sich im Bereich Sicherheit   Auch bei der deutschen Polizei gab        Sinn zu geben und Werte zu schaffen.
zu engagieren und damit die Polizei zu     es Pläne, Ruhestandsbedienstete                                                                      lt
unterstützen, die größte Zustimmung        einzubinden. Dort wurden die Pläne
auf.                                       verworfen. Warum sollte es in der
                                           Steiermark funktionieren?
Provokant gefragt: Dient das Pro-             Steinlechner: Ohne die diesbezüg-        Zur Person
jekt dazu, um einen der Polizei oft        lichen Pläne der deutschen Polizei          Oberrat Mag. Dr. Joachim Stein-
attestierten Personalmangel entge-         im Detail zu kennen: Es erscheint mir       lechner (46) trat im Jahr 1989 in
genzuwirken? Oder die Belegschaft          wichtig, diese Thematik umfassend zu        die Exekutive ein und versah bis
seelisch auf mehr Dienstjahre vorzu-       betrachten und aus der Sicht aller Ak-      2010 bei diversen Dienststellen
bereiten?                                  teure zu beleuchten, das heißt aus der      in Oberösterreich exekutiven
  Steinlechner: Nein. Es wird hier we-     Sicht der aktiven und pensionierten         Außendienst. Danach wechselte
der an den Pensionsbestimmungen,           Kolleginnen und Kollegen, der Bürge-        er als Vortragender an die Sicher-
noch an den Personalstrukturen ge-         rinnen und Bürger und der Organi-           heitsakademie. 2012 führte ihn
rüttelt. Zudem beruht die Teilnahme        sation Polizei. Ich bin – nicht zuletzt     sein dienstlicher Weg in das Bun-
an diesem Netzwerk natürlich auf dem       aufgrund des engagierten steirischen        desamt zur Korruptionspräventi-
Prinzip der Freiwilligkeit.                Projektteams – davon überzeugt, dass        on und Korruptionsbekämpfung
                                           die Initiative nicht nur funktionieren,     (BAK), wo er unter anderem
Die Ruhestandsbediensteten wer-            sondern als Bestandteil des polizeili-      mit Edukation sowie Basis- und
den, so hört man, ehrenamtlich tätig       chen Vielfaltsmanagements über die          Grundlagenarbeit befasst war.
sein. Welchen Grund sollten sie ha-        steirischen Grenzen hinaus bundesweit       Seit Mitte des Vorjahres arbeitet
ben, sich zu engagieren?                   implementiert werden wird.                  Steinlechner als Hauptreferent
   Steinlechner: Ich glaube, dass hier                                                 für den Generaldirektor für die
die intrinsische Motivation im Mittel-     Was bedeutet Vielfaltsmanagement            öffentliche Sicherheit und ist in
punkt der Überlegungen stehen sollte.      eigentlich für Sie persönlich?              dieser Funktion für das Genera-
Im Begriff Ehrenamt steckt bekannt-           Steinlechner: Nachdem ich bereits in     tionen-Management innerhalb
lich das Wort Ehre; die involvierten       die Arbeiten im ursprünglichen Projekt      der Polizei verantwortlich. Zuvor
Menschen sollen von dem, was sie tun,      „Erfolg durch Vielfalt“ eingebunden         wirkte er unter anderem an ver-
überzeugt sein. Ich selbst bin davon       war, bedeutet das Programm Vielfalts-       schiedenen INNEN.SICHER-Pro-
überzeugt, dass ehrenamtliche Tätig-       management in all seinen Facetten und       jekten wie „Polizei.Macht.Men-
keiten in unserer Gesellschaft eine sehr   Kerndimensionen für mich die Mög-           schen.Rechte“ mit.
wichtige und oftmals unterschätzte         lichkeit der praktischen Umsetzung.
Säule darstellen. Und unsere Polizei ist                                               Über Vielfaltsmanagement
Teil unserer Gesellschaft. Aus diesem                                                  Das Konzept des Vielfaltsma-
Blickwinkel heraus und auch aufgrund                                                   nagements stammt aus den
zahlreicher persönlicher Gespräche,                                                    USA und beschäftigt sich mit
die ich im Hinblick auf die Vorberei-                                                  dem Umgang, der Nutzung und
tung dieses Projektes führen durfte,                                                   Wertschätzung jener Facetten,
stehe ich dem Ehrenamt generell – und                                                  die Menschen und Gesellschaft
im gegenständlichen Projekt speziell –                                                 ausmachen. Die Schwerpunkte
sehr positiv gegenüber.                                                                („Kerndimensionen“) des Viel-
                                                                                       faltsmanagements innerhalb der
Welchen Nutzen hat das Projekt für                                                     Polizei bilden die Themen Men-
Bedienstete des Aktivstandes?                                                          schen mit Behinderung, Ethnizi-
  Steinlechner: Wir werden im Vorfeld                                                  tät, Generationen, Gender, sexu-
des Pilotprojektes noch im Detail ab-                                                  elle Orientierung sowie Religion
klären, welche konkreten Aktivitäten                                                   und Weltanschauung. Die LPD
praktisch umgesetzt werden sollen.                                                     Steiermark ist mit einem Pilot-
Danach wird sich auch richten, wie                                                     projekt zum Thema Generatio-
die Bediensteten des Aktivstandes in       Dr. Joachim Steinlechner betont die         nen befasst.
das Projekt involviert werden. Die The-    Wichtigkeit des Vielfaltsmanagements

                                                                                            POLIZEI STEIERMARK 2/2015                       13
Wappen der Steiermark
                                                                                                                            David Liuzzo 2006

                                                                                           MAGAZIN

                         Partner mit der kalten Schnauze
      Sie leisten wertvolle Arbeit bei der Klärung von Verbrechen und bei der Suche nach Abgängigen.
    Finden Drogen und Sprengmittel, aber auch flüchtende Räuber auf, oder dienen ihren menschlichen
                        Partnern einfach als Schutz: unsere Kollegen auf vier Pfoten.

E   s dauert nur wenige Minuten bis       der Polizei. Noch im Welpenalter und
   „Jacky“ wieder einmal den richtigen unter Nutzung ihrer ersten Neugierde
Riecher zeigt und das „Sprengmittel“ beginnt die zeitintensive Ausbildung.
                                                                                                 Partnerschaft zwischen
                                                                                                    Mensch und Tier
                                                                                            Für seinen Diensthundeführer ist
auffindet. In diesem Übungsszenario       Doch der Weg ist lange: bis aus den            der Vierbeiner somit ein ständiger Be-
in der Diensthundeinspektion Nord in      kleinen Hündchen richtige „Polizisten“         gleiter, auch im Alltag. Die Polizisten
Graz wird natürlich nicht mit echten werden vergeht noch viel Zeit. In ver-              teilen quasi ihr ganzes Leben und auch
Sprengstoffen, sondern mit so genann- schiedenen Modulen werden die „Klei-               die eigenen vier Wände mit ihren tie-
ten Tubbings trainiert. Dabei handelt nen“ Schritt für Schritt auf ihre zukünf-          rischen Kollegen. „Es ist die intensivste
es sich um kleine Kunststoffröhrchen, tigen Einsätze vorbereitet. Nach einer             Beziehung überhaupt“, erklärt Dienst-
die mit dem Duft von Sprengmitteln, Grundausbildung zum Schutz- und                      hundeführerin Michaela Mokoru. Die
Drogen oder Ähnlichem bedampft Stöberhund, folgt die Spezialausbil-                      Arbeit eines Diensthundeführers er-
wurden. Diese sollen die Hunde bei        dung zum Beispiel zum Leichen- und             fordert Einfühlungsvermögen, Geduld,
den Übungen aufstöbern. Jacky zeigt Blutspurenspürhund,               Suchtmittel-       Beherrschung und großes Verantwor-
sich sehr geschickt, die Schnauze dicht spürhund, Brandmittelspürhund oder               tungsbewusstsein – eben auch au-
am Boden beginnt sie die Tubbings zu Sprengmittelspürhund. Am Ende ihrer                 ßerhalb der Dienstzeit. „Da wird dann
erschnüffeln. Immerhin sind etwa 10 Ausbildung müssen Mensch und Tier                    genauso gekuschelt, wie mit einem ge-
% ihres Hundegehirns ausschließlich       ihr Können bei einer praktischen und           wöhnlichen Familienhund. Der Hund
dazu da, Geruchsinformationen zu ver- theoretischen Prüfung unter Beweis                 braucht Zuneigung und Aufgaben“,
arbeiten. Das Hundehirn nimmt gleich- stellen.                                           erklärt Gaß. Eine enge Bindung und
zeitig unterschiedliche Duftmoleküle         Aber auch außerhalb und nach der            starke Vertrauensbasis zwischen dem
in praktisch unbegrenzter Menge wahr. „Schulzeit“ muss fleißig weiter gepaukt            Hundeführer und seinem Vierbeiner
Wie ein Hochleistungscomputer verar- werden. Hund und Herrchen bzw.                      ist auch für die Einsätze wichtig. Mit
beitet es dann die riesige „Datenmen- Frauchen müssen in ihrer Freizeit am               elf Jahren dürfen die „schnüffelnden
ge“. Die Spürnase des Hundes ist damit Ball bleiben.                                     Polizisten“ in den wohlverdienten Ru-
vielfach unbestechlich.                     „Das Training endet ja nicht mit dem         hestand gehen und ihren Lebensabend
  Durch ein bestimmtes Verhalten Abschluss der Prüfung oder nach Be-                     als Familienhund bei ihren Diensthun-
zeigt Jacky nun nach und nach die         endigung der täglichen Dienstzeit“, er-        deführern verbringen.
entsprechenden Verstecke an. Das          klärt Bezirksinspektor und Diensthun-             Eine perfekte, lebenslange Partner-
Anzeigeverhalten ist die Sprache des      deführer Thorsten Gaß.                         schaft zwischen Mensch und Tier. mh
Hundes, er kommuniziert auf diese
Weise mit seinem Hundeführer, macht
ihm klar, dass er die Aufgabe erledigt
hat. Belohnt wird Jacky für ihren Ein-
satz mit einem so genannten „Klick“:
Bewältigt ein Hund seine Aufgabe, si-
gnalisiert ihm das Klickgeräusch, dass
er alles richtig gemacht hat. Danach
darf natürlich das Leckerli nicht feh-
len. So entwickeln die Hunde Freude
an der Arbeit. Polizeidiensthunde sind
also keineswegs nur auf Schärfe gedrillt,
sondern werden spielerisch und mit-
tels positiver Verstärkung ausgebildet.

     Übung macht den Meister
  Mit acht bis zwölf Wochen kom-
men die Hunde von verschiedenen
Zuchtstätten zu ihren Diensthunde-
führern, dann beginnt ihre Karriere bei   Beim Training wird die natürliche Neugierde der Junghunde genutzt

                                                                                                POLIZEI STEIERMARK 2/2015                       15
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                         MAGAZIN

                                                    Über den Wolken…
       ...ist die Freiheit für Johann, "Hans" Kerschberger grenzenlos. Er lebt das, wovon viele nur träumen: ein Le-
         ben in den Lüften. Seine Leidenschaft für das Fliegen führte ihn rund um den Globus und bescherte ihm
                                  zahlreiche Abenteuer. Portrait eines passionierten Piloten:

„N      ur Fliegen ist schöner“ heißt es
        bekanntlich. Für den rüstigen
Pensionisten ist das nicht einfach nur
                                                    Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emi-
                                                    rate) als Berufspilot eine Boeing 737.
                                                                                                 Wohin haben dich deine Flüge ge-
                                                                                                 bracht?
                                                                                                   Ich war viel in Österreich und im be-
eine Redewendung, sondern eine Le-                              Hobby als Beruf                  nachbarten Ausland unterwegs. Die
bensphilosophie. Wenn Hans über sei-                  Dem junggebliebenen Pensionisten           Flüge haben mich aber auch in die ehe-
ne Abenteuer in den Lüften spricht ist              gelang es Hobby und Beruf miteinan-          malige Sowjetunion und nach Tune-
das Begeisterung pur. Die Fliegerei be-             der zu verbinden. Hans Kerschberger,         sien, Algerien und Marokko gebracht.
stimmt seit Langem sein Leben.                      der 1974 in die damalige BPD Graz            Dabei bin ich oft mit Reisegruppen
   Bereits in den 70er Jahren lockte es             eintrat und beim Verkehrsunfallkom-          und Geschäftsleuten unterwegs gewe-
ihn in luftige Höhen: Das Fallschirm-               mando tätig war, wurde dienstlich im-        sen.
springen wurde seine erste Leiden-                  mer wieder zur Flugsicherung für das
schaft. Bis 1985 wagte der Überflieger              BMI nach Zell am See und nach Kap-           Hattest du gefährliche Erlebnisse in
geschätzte 500 Absprünge. Diese ers-                fenberg zugeteilt. Auch während er auf       der Luft?
ten, beeindruckenden Erfahrungen in                 dem Gendarmerieposten Hatzendorf               Als ich mit dem Fallschirmspringen
der Luft regten ihn zu neuen Heraus-                und bis zur Pensionierung in Feldbach        begonnen habe, hat sich einmal mein
forderungen an: Er machte zunächst                  seinen Dienst versah, fand „Kerschi“         Fallschirm nicht richtig geöffnet. Ich
den Privatpilotenschein und anschlie-               immer wieder Zeit für seine Fliegerei.       bin hart gelandet und habe mich leicht
ßend die Berufspilotenlizenz. Seit 1996             Stolz kann der Exekutivbeamte im Ru-         verletzt. Beim Fliegen selbst hatte ich
teilt er als Lehrer sein Wissen, seine              hestand auf 5400 Stunden als verant-         keine Probleme. Die Unberechenbar-
Erfahrung und seine Leidenschaft mit                wortlicher Pilot, 1200 Stunden als Flug-     keit der Natur und des Wetters ist aber
anderen Flugbegeisterten. Ein für ihn               lehrer, hunderte Stunden als zweiter         immer gegeben.
besonderer Schüler: sein Sohn Dietmar.              Pilot und unzählige Absetzflüge für sei-
Er trat in die Fußstapfen seines Vaters             ne Fallschirmspringer zurückblicken. Es      Welches Fluggerät fliegst du derzeit?
und fliegt seit Jahren bei der Royal Jet in         werden hoffentlich noch viele weitere          Es gibt zwei Modelle, die ich in Ver-
                                                    Stunden mehr. Guten Flug lieber Hans!        wendung habe. Ich bringe nach wie
                                                                                                 vor meine Fallschirmspringer mit einer
                                                    Hans, wie bist du eigentlich zum Flie-       Skyvan S.C.7 in die Lüfte. Diese zwei-
                                                    gen gekommen?                                motorige Maschine wurde speziell für
                                                      Ich bin durch das Fallschirmspringen       das Absetzen von Fallschirmspringern
                                                    auf das Fliegen aufmerksam gewor-            entwickelt. Für Reisende verwende ich
                                                    den. Da ich ein technisch interessierter     eine Cesna 421, welche für acht Perso-
                                                    Mensch bin, hat mich die Materie so-         nen ausgelegt ist. Dieses Flugzeug hat
                                                    fort fasziniert. Das Wechselspiel zwi-       ebenfalls zwei Motoren mit je knapp
                                                    schen Technik, Strömung der Luft und         400 PS.
                                                    der Natur im Allgemeinen fasziniert
Auch heute noch „über den Wolken“
                                                    mich noch heute.                                                                  LJ

„Nur fliegen ist schöner“ - für unseren
 Kerschi eine Lebensphilosophie                     Schon früh weckte das Fliegen Begeisterung

16                      POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                         MAGAZIN

                                                    Neue Dienststellenleiter
                   Auf zwei Polizeiinspektionen in Graz, jenen in Fehring und Neumarkt sowie auf der Autobahnpolizei-
                  inspektion Bruck an der Mur wurden neue Kommandanten bestellt. Auf diesem Wege stellen wir Ihnen
                    die neuen Dienststellenleiter, Chefinspektor Gerald Ackerl, Chefinspektor Kurt Fenz, Chefinspektor
                         Thomas Oswald, Kontrollinspektor Helmut Weber und Abteilungsinspektor Josef Fussi vor.

                                                    Chefinspektor Gerald Ackerl (Autobahnpolizeiinspektion Bruck an der Mur)
                                                    Gerald Ackerl trat am 12. Juli 1982 in die Bundesgendarmerie ein und absolvierte in Graz
                                                    den Grundausbildungslehrgang 3/82.
                                                    Bis zum Jahre 1996 verrichtete er auf der Dienststelle in Kapfenberg als eingeteilter Beam-
                                                    ter seinen Dienst, wobei er hauptsächlich im Kriminaldienst eingesetzt war.
                                                    Im Jahre 1996 ließ er sich über eigene Bitte zum GP nach Niklasdorf versetzen. Im Jah-
                                                    re 1997/98 wurde Ackerl in Mödling zum dienstführenden Beamten ausgebildet. Mit
                                                    01.07.1998 wurde er zum GP Mürzzuschlag ausgemustert und weiter über eigene Bitte
                                                    mit 01.12.2000 zum GP Kindberg versetzt. Mit 01.07.2002 ließ er sich über eigene Bitte
                                                    zum GP Bruck/Mur versetzen, wo er bis zum Jahre 2011 wieder hauptsächlich im Krimi-
                                                    naldienst eingesetzt war.
                                                    Mit 01.05.2011 wurde er zum 2. Stellvertreter des Kommandanten der PI Bruck/Mur er-
                                                    nannt. Nach den „Lehrjahren“ auf den einzelnen Dienststellen suchte Ackerl nach einer
                                                    neuen Herausforderung und wurde schließlich mit 01.12.2013 zum 1. Stellvertreter auf
                                                    der API in Bruck/Mur ernannt. Mit 01.11.2014 wurde er weiters zum Dienststellenleiter
                                                    der API Bruck/Mur befördert.
                                                    Im Laufe seiner Dienstzeit wurde er zum Präventionsbeamten für Eigentum und Gewalt
                                                    ausgebildet und war insgesamt 10 Jahre im kriminalpolizeilichen Beratungsdienst tätig,
                                                    als Trainer bei der BBF im Bereich Menschenrechte und Waffengebrauch tätig und war
                                                    auch bei der SOKO Ost über mehrere Monate als Spurensicherer in Wien zugeteilt.
                                                    „Ich darf auch auf drei Perioden als stellvertretender Vorsitzender des Dienststellenaus-
                                                    schusses zurückblicken. Ich schätze alle Menschen so wie sie sind. Lege aber besonders gro-
                                                    ßen Wert auf Ehrlichkeit und Handschlagqualität. Mein Zugang zu Menschen ist: Behandle
                                                    jeden so wie du selbst behandelt werden möchtest und Recht muss Recht bleiben. Dies lebe
                                                    ich auch vor. Sowohl auf der Dienststelle, wie auch der Bevölkerung gegenüber, der ich mich
                                                    verpflichtet fühle“, sagt der frischgebackene Kommandant.

                                                    Chefinspektor Kurt Fenz (PI Graz-Schmiedgasse) ist 56 Jahre alt und trat im Jahr 1979
                                                    in die Exekutive in Graz ein. Vorerst versah er beim damaligen Wachzimmer Keplerstraße
                                                    Dienst. Ab 1987 war er als Wachkommandant beim damaligen Mobilen Einsatzkomman-
                                                    do (MEK) in Graz tätig, im Jahr 2002 wechselte er zum damaligen (Schul-)Wachzimmer
                                                    Lendplatz und fungierte dort als erster Wachkommandant, als Lehrer und ab der Zu-
                                                    sammenlegung der Wachkörper als zweiter Stellvertreter des Inspektionskommandan-
                                                    ten. Nun, seit 1. April 2015, leitet er die Polizeiinspektion Schmiedgasse. Unter anderem
                                                    verfügt Fenz über Sonderausbildungen zum sprengstoffsachkundigen Organ, Pyrotech-
                                                    niker, Strahlenschutzbeauftragten, Strahlenspürer und Schießausbildner für Sonderein-
                                                    heiten. Kurt Fenz: „Wie ich meine neue Funktion auszuüben beabsichtige, beschreiben
                                                    am besten die Worte, die mir einst ein großes Vorbild aus den Reihen der Polizei in mein
                                                    ,Stammbuch‘ schrieb: ,Der Polizeidienst ist sehr umfangreich. Allwissend zu sein ist ein
                                                    Ding der Unmöglichkeit. Aber gehe es an wie einst Ernst Happel als Fußballtrainer – und
                                                    zwar nach dem Motto: Als Trainer brauchst du nicht unbedingt einzulaufen und zu spie-
                                                    len. Aber die Mannschaft richtig aufzustellen, zu motivieren, zu führen zu loben und ge-
                                                    gebenenfalls zu tadeln, aber auch richtig mit Niederlagen umgehen können, das sollst du
                                                    beherrschen.‘“

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Wappen der Steiermark
                                                                                     David Liuzzo 2006

                                                    MAGAZIN

Chefinspektor Thomas Oswald (PI Graz-Eggenberg) trat im Jahr 1978 in die Grazer
Exekutive ein und sammelte in Eggenberg erste Außendiensterfahrungen. Nach der
Grundausbildung zum Dienstführenden führte ihn sein weiterer dienstlicher Weg unter
anderem zu den Dienststellen am Hauptbahnhof und in der Karlauer Straße, ab 1993 fun-
gierte er als Wachkommandant beim MEK. 2002 wurde er erster Wachkommandant der
Dienststelle Grabenstraße/Sektor, im darauffolgenden Jahr wechselte er als Dauerdienst-
beamter ins Zentralinspektorat. Im Jahr 2005 kehrte er auf die PI Eggenberg zurück und
übernahm die Agenden des stellvertretenden Inspektionskommandanten. Mit 1. April
wurde er zum Dienststellenleiter ernannt. Zusätzlich engagiert sich der 55-Jährige unter
anderem als Trainer in der internen Fortbildung und als Korruptionspräventionsbeamter.
Thomas Oswald über seine Ziele: „Ich strebe ein aktives Zugehen auf die Bewohnerinnen
und Bewohner in unserem Rayon an. Es ist mir wichtig, die Arbeit der Polizei für die Be-
völkerung transparent und nachvollziehbar abzuwickeln. Intern ist mir die Beachtung der
Diversität meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Anliegen, untrennbar da-
mit verbunden ist ihre Zufriedenheit und Motivation in der täglichen Dienstversehung.
Einen Schlüssel dazu sehe ich in einem Ausspruch von Antoine de Saint-Exupéry: ,Wenn
du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Frauen und Männer zusammen, um Holz
zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre ihnen die
Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.‘“

Kontrollinspektor Helmut Weber (PI Fehring) ist 59 Jahre alt und trat 1976 in die Exe-
kutive in Wien ein und versah vorerst in diversen Wachzimmern in Ottakring und Fünf-
haus Dienst. Nach Absolvierung des Grundausbildungslehrganges für dienstführende
Wachebeamte im Jahr 1983 wurde er stellvertretender Wachkommandant des damaligen
WZ Oelweingasse, dann erster Wachkommandant des WZ Tannengasse. Im Juni 1997
ließ er sich Grenzdienststelle Berg versetzen, eineinhalb Jahre später zur Dienststelle in
Feldbach und noch im selben Jahr zur jener in Fehring. Im Jahr 2004 wurde er zum stell-
vertretenden Dienststellenleiter ernannt, nun – mit 1. Dezember 2014 – zum Komman-
danten. Helmut Weber über seine Motivation und Ziele: „Mit entscheidend für meine
Motivation und die meiner Kollegen ist und war die Eröffnung unserer neuen Dienst-
stelle im Jahr 2013. Des Weiteren wurden durch die Gemeindestrukturreform und die
Dienststellenstrukturanpassung unser Überwachungsbereich erheblich vergrößert und
der Personalstand den neuen Anforderungen angepasst. Ich werde die erfolgreiche Ar-
beit meines Vorgängers fortsetzen, die Zusammenarbeit mit Behörden, Gemeinden und
der Bevölkerung suchen und für meine Kollegen nach Möglichkeit und positives und ka-
meradschaftliches Arbeitsklima schaffen.“

Abteilungsinspektor Josef Fussi (PI Neumarkt in Stmk) trat im Jahr 1977 in die Exe-
kutive ein und absolvierte seine Grundausbildung in Graz. Danach wurde er zum Gen-
darmerieposten Neumarkt versetzt. Nach der Absolvierung des Grundausbildungskurses
für Dienstführende führte ihn sein dienstlicher Weg im Jahr 1986 auf die Dienststelle St.
Lambrecht, auf der er vorerst als Sachbearbeiter und Stellvertreter des Kommandanten,
später – ab 1997 – als Kommandant Dienst verrichtete. Mit 1. Mai 2014 wurde er zur PI
Neumarkt versetzt, seit 1. Mai dieses Jahres leitet der 61-Jährige die Dienststelle. Josef
Fussi: „Mein Ziel ist es, die Verkehrsüberwachung und die Kriminalitätsbekämpfung er-
folgreich weiterzuführen, den Kontakt zu den Ämtern und zur Bevölkerung sowie das
sehr gute kameradschaftliche Arbeitsklima auf unserer Dienststelle zu erhalten und die
Motivation der Mitarbeiter zu fördern.“
                                                                                                             lt

                                                         POLIZEI STEIERMARK 2/2015                       19
Wappen der Steiermark
                                                                                                                                David Liuzzo 2006

A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N
                                                                                            WEIZ & GRAZ

              Rechbergrennen erstmals auch im Bezirk Weiz
                                                                                             alm zusammengelegt und sind da-
                                                                                             durch dem Bezirk Weiz zugehörig. Aus
                                                                                             diesem Grund teilt sich die Veranstal-
                                                                                             tung auf die Bezirke Graz-Umgebung
                                                                                             und Weiz auf, weshalb die Überwa-
                                                                                             chung erstmals gemeinsam durch
                                                                                             PolizistInnen beider Bezirke erfolgte.
                                                                                             Der Polizeieinsatz wurde vom Bezirks-
                                                                                             kommandanten von Graz-Umgebung,
                                                                                             Obstlt Manfred Pfennich B.A., geleitet.
                                                                                             Die Zusammenarbeit zwischen den
                                                                                             KollegInnen beider Bezirke hat bestens
                                                                                             funktioniert.
                                                                                               Im Zuge des Trainings ist trotz um-
                                                                                             fangreicher Sicherheitsvorkehrungen
                                                                                             die tschechische Bergrennsport-Le-
                                                                                             gende Otakar Kramsky tödlich verun-
Beim 43. Rechbergrennen gaben die Teilnehmer Gummi
                                                                                             glückt. Es war dies der erste Unfall mit
                                                                                             tödlichem Ausgang in der langjährigen

A   m 25. und 26. April 2015 fand zum
    43. Mal das jährliche Bergrennen
auf dem Rechberg statt. Im Zuge der
                                                      Gemeindestrukturreform wurden die
                                                      Gemeinden Tulwitz und Tyrnau mit
                                                      der Gemeinde Fladnitz an der Teich-
                                                                                             Geschichte dieses Rennens.

                                                                                                                        CI Klaus Strobl

                                                 Schnuppertag in der LPD
  Wie wird man eigentlich Polizistin? Wie sieht der Arbeitsalltag bei der Polizei aus? Und: Welche Aus- und
  Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Etwa 70 neugierige Mädchen blickten am 23. April beim Girls day
                   in der Landespolizeidirektion hinter die Kulissen des Polizeiberufes.

P   olizistinnen aus verschiedenen Tä-
    tigkeitsbereichen erzählten den
Schülerinnen einen Vormittag lang von
den Aufnahmekriterien bei der Polizei,
ihrer Arbeitswelt und ihren persönli-
chen Erfahrungen und Erlebnissen bei
der Exekutive. Ein besonderes High-
light für die Besucherinnen war die
Präsentation von Ausrüstungsgegen-
ständen und Einsatzfahrzeugen. Faszi-
niert waren die Jugendlichen aber auch
vom Können der belgischen Schäfer-
hündin "Jacky": Die Spezialistin auf vier
Pfoten stellte vor ihrem Publikum wie-
der einmal ihren richtigen Riecher un-
ter Beweis.
                                                 JM   Mit Vollgas durch den Girls day

                                                                                                    POLIZEI STEIERMARK 2/2015                           21
Wappen der Steiermark
                                                                                                                                        David Liuzzo 2006

A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N
                                                                                                     LIEBOCH

              Neues von der Kinderpolizei

                                                                                                 Mehrere hundert Schüler ließen sich von
                                                                                                 den Vorführungen begeistern

Auch die Motorradpolizei war mit dabei

D    er 7. Mai 2015 stand in Lieboch
     ganz im Zeichen der Kinderpolizei.
  Dem engagierten Bemühen von RI
                                                 ihrer Eigenschaft als „Verkehrsdienst“
                                                 die Polizeimotorräder. Als Höhepunkt
                                                 landete pünktlich um 11.45 Uhr der
Karin Schadler und Insp Iris Eberhart            Polizeihubschrauber mit Pilot Andreas
der PI Lieboch ist es zu verdanken, dass         Tautter der FEST-Graz und Flight-Ope-
sich weiters Beamte der PDHI Nord                rator Christian Lemmer der PI Grat-
und Süd, des VD Graz-Umgebung und                wein auf dem Sportplatz in Lieboch.
                                                                                                 Was in so einem Streifenwagen
last but not least der Flugeinsatzstelle         Alle Kinder durften den Hubschrauber            alles drinnen ist!
Graz bereit erklärten, an der Aktion             aus nächster Nähe betrachten und ihre
mitzuwirken. Um den Kindern das                  zahlreichen Fragen an die Besatzung
umfangreiche Aufgabengebiet des                  richten. Weiters wurden den Kindern
Polizisten näher zu bringen, wurde               die mitgebrachten Ausrüstungsgegen-
der Tag mit einem theoretischen Teil             stände des Polizeialltages sowie von
begonnen. Insp Iris Eberhart referierte          Sondereinsatzgruppen präsentiert und
in der VS-Lieboch, AbtInsp Moritz in             erklärt. Insgesamt nahmen an dieser
der VS-Tobelbad vor allen Klassen der            Aktion mehr als 300 Schüler samt Lehr-
jeweiligen Schulen. Anschließend ver-            personal teil. Anhand des bereits vor
legte sich das weitere Geschehen zum             Ort eingegangenen Feedbacks kann
Sportplatz in Lieboch. Dort stellten             man sagen, dass der Kinderpolizeitag
die Einsatzkräfte der PDHI Nord (KI              ein voller Erfolg war und von allen Be-
Gerhard Jessner und RI Kerstin Knit-             teiligten, vor allem aber von den Kin-          „Ein Hooligan“? - was so im Polizeialltag
telfelder) sowie der PDHI Süd (GrInsp            dern, begeistert aufgenommen wurde.             alles passieren kann
Bernhard Walk und RevInsp Robert
Zettinig) mit ihren Diensthunden ihr
Können im Zuge einer Vorführung un-
ter Beweis. GI Ernst Sternat der PI Un-
terpremstätten und GI Dieter Plasch-
Lies der PI Frohnleiten erklärten in

Die Diensthunde stellten ihr Können
unter Beweis                                     Ein Highlight für die „Kleinen“ war der Polizeihubschrauber

                                                                                                         POLIZEI STEIERMARK 2/2015                          23
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006

                                                                                                      A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N
                                         LEOBEN

                                            Ein Ständchen zum Geburtstag
                        Vor wenigen Tagen feierte ChefInsp Robert Kovaschitz, Verkehrsreferent am SPK+BPK Leoben,
                                                           seinen 60. Geburtstag.

                                                                                           und Bezirkspolizeikommando Leoben
                                                                                           mit 01.09.2012 auch Leiter den nun-
                                                                                           mehrig gemeinsamen Verkehrsrefera-
                                                                                           tes beim SPK/BPK Leoben.
                                                                                             ChefInsp Robert Kovaschitz wurde
                                                                                           mehrmals belobigt und erhielt u.a. am
                                                                                           24.11.2011 das silberne Ehrenzeichen
                                                                                           der Republik Österreich.
                                                                                             Der Jubilar ist verheiratet, hat 2 Kin-
                                                                                           der und 2 Enkelkinder. Zu seinen Hob-
                                                                                           bies zählen u.a. die IPA, das Eisschießen
                                                                                           und sein Wochenendhaus am Schwarzl
                                                                                           See bei Graz. Nach seinen Angaben
                                                                                           wird er noch eine „Zeitlang“ Dienst ma-
                                                                                           chen und der Republik seine Arbeits-
Von links: ChefInsp Benno Hulla, Obstlt Mag. Herbert Huber, Obstlt Karl Holzer, BA,
                                                                                           kraft zur Verfügung stellen, da er aber
ChefInsp Robert Kovaschitz, KontrInsp Erwin Buchacher, AbtInsp Manfred Kastl,
Obstlt Michael Mittasch                                                                    seine 40 echten Dienstjahre bereits
                                                                                           2014 absolviert hatte, wird er wohl in
                                                                                           Bälde einen neuen Abschnitt begin-

R  obert Kovaschitz trat am 01.01.1974
   bei der BPD Wien zur Polizei ein, ab-
solvierte den Grundkurs bis 31.12.1975
                                                    ßend kam er wieder nach Leoben zu-
                                                    rück und war im Anschluss u.a. Kom-
                                                    mandant im Wachzimmer Göß sowie
                                                                                           nen. Nachstehendes Foto zeigt das
                                                                                           „Geburtstagskind“ mit seinen Mitstrei-
                                                                                           tern am SPK/BPK Leoben bei der Über-
und kam nach seiner Ausmusterung                    Kommandant der motorisierten Ver-      gabe des „Festtagsweines“ sowie eines
nach Leoben. Hier in Leoben war er                  kehrsgruppe bei der BPD Leoben / Si-   gravierten Bierkruges im Sitzungszim-
auf diversen Wachzimmern (so hießen                 cherheitswache. Mit 01.07.2015 wurde   mer des Stadtpolizeikommandos.
damals die nunmehrigen Inspektionen                 er Leiter des Verkehrsreferates beim
noch…) eingeteilt und besuchte 1981                 Stadtpolizeikommando Leoben und
den dienstführenden Kurs. Anschlie-                 mit dem Zusammenschluss von Stadt-

24                      POLIZEI STEIERMARK 2/2015
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