DAS INFO-MAGAZIN DER LANDESPOLIZEIDIREKTION - Landespolizeidirektionen
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POLIZEI Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 S T E I E R M A R K DAS INFO-MAGAZIN DER LANDE SPOLIZEIDIREKTION P.b.b. 06Z036860 M Verlagspostamt: 5230 Mattighofen Erscheinungsort: Munderfing 2 /2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 I N H A LT I M PR E S S U M I N H A LT S V E R Z E I C H N I S POLIZEI Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 S T E I E R M A R K DAS INFO-MAGAZIN DER LANDE SPOLIZEIDIREKTION 6 28 51 H ER AUS G EBER: Landespolizeidirektion Steiermark Straßganger Straße 280 8052 Graz EDITORIAL WISSEN Tel: 0 59 133/60-0 E-Mail: lpd-st@polizei.gv.at Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Die Steirische Exekutive 1945-1955, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26/27 R EDAK TI O N: MAGAZIN Reise ohne Reue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28/29 Fritz Grundnig (fg) Mag.a Madeleine Heinrich (mh) Warm Up für die Motorradsaison . . . . . . 6/7 Wissen schützt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30/31 Jürgen Makowecz (jm) Linda Trinkl (lt) Rock am Spielbergring . . . . . . . . . . . . . . . . . 8/9 PERSONELLES Maximilian Ulrich (um) Straßganger Straße 280 Tag des vermissten Kindes . . . . . . . . . . 10/11 Ausmusterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36/37 8052 Graz Pilotprojekt Generationen . . . . . . . . . . 12/13 Tel: 0 59 133/60-11 33 Jubilare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 E-Mail: steiermark-magazin@gmx.at Polizisten auf vier Pfoten . . . . . . . . . . . . . . . . 15 IM GEDENKEN AUTO R EN: Portrait eines passionierten Piloten . . . . . 16 Gedenktafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Michael Mittasch Neue Führungskräfte . . . . . . . . . . . . . . . 18/19 Toni Orthaber Klaus Strobl KULTUR/SPORT AUS DEN STÄDTEN UND BEZIRKEN World Police and Fire Games ZU M TITELBI LD : in Fairfax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42/43 Abschlussfeuerwerk des WEIZ AC/DC-Konzerts/Jocham Rückblick Rechbergrennen . . . . . . . . . . . . . . 21 Exe 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44-48 M ED I EN I N HABER Baggern für einen guten Zweck . . . . . 51/52 GRAZ U N D H ER STELLER: Schnuppern in der LPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 AVISO Aumayer Druck und Verlags Ges.m.b.H. & Co. KG LIEBOCH Polizeiwallfahrt 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5222 Munderfing Kinderpolizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Gewerbegebiet Nord 3 Tel. 0 7744/200 80, Fax DW 13 SEELSORGE LEOBEN e-mail: office@aumayer.co.at www.aumayer.co.at Ein Ständchen zum Geburtstag . . . . . . . . . 24 Wallfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 AN ZEI G ENVERWALTUN G: Aumayer Werbeges.m.b.H. u. Co. KG, 5222 Munderfing Gewerbegebiet Nord 3 Tel. 0 7744/200 80, Fax DW 13 E U R O P O L LAW NETWORK TOOL ENFORCEMENT MAGAZINE EDITORS’ EUROPOL LAW NETWORKING TOOL ENFORCEMENT MAGAZINE EDITORS’ POLIZEI STEIERMARK 2/2015 3
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 EDITORIAL Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Immer wieder bemühen und setzen sich Idealisten und Menschenrechts- gruppen für eine lebenswerte Welt ein. nen wir zusammenleben. Wir haben immer die Wahl: Entweder konzentrie- ren wir uns auf unsere Enttäuschungen An dieser Stelle möchten wir uns da- her einmal bei all jenen bedanken, die uns mit ihren Impulsen angespornt Sie werden umjubelt und mitunter für und Defizite oder wir lernen und stre- haben über Spannendes, Unbekanntes ihr Engagement ausgezeichnet. Diese ben vorwärts. oder Persönliches zu berichten. Idealisten gibt es auch im täglichen Le- Deshalb ist das Redaktionsteam stets ben. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, mit viel Engagement und Neugier an Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim alles richtig zu machen. Eine lebens- der Arbeit, um für Sie eine lesenswerte Lesen und einen erholsamen Urlaub werte Welt entsteht aber nur durch Ausgabe zu produzieren. Wir erhalten einen achtsamen Umgang mit unserer auch immer wieder positives Feedback, die Redaktion der Umwelt und den Menschen, mit de- was unsere Motivation bestärkt. Öffentlichkeitsarbeit Oberst Joachim Huber, BA MSc Amtsdirektor Maximilian Ulrich, MA Linda Trinkl Leiter Büro Öffentlichkeitsarbeit Referent und Stellvertreter Referentin und Interner Betrieb Kontrollinspektor Fritz Grundnig Bezirksinspektor Leo Josefus Heidelinde Weghofer Pressesprecher Pressesprecher Fachoberinspektorin Johannes Wonisch Jürgen Makowecz Mag. Madeleine Heinrich Gruppeninspektor Revierinspektor POLIZEI STEIERMARK 2/2015 5
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Warm Up für die Motorradsaison I n der Garage steht das frischgeputzte Motorrad und die warmen Tempera- turen locken zu einer ersten Ausfahrt. dass zu wenige Kilometer zurückge- legt werden und falsche Techniken Anwendung finden. Erst mit der Praxis weiterer Punkt ist die vorrausschauen- de Fahrweise. Die Augen sollten das sogenannte Gefahrenradar bilden, je Doch wie sieht es nach der Winterpau- können sich bestimmte Abläufe auto- früher Gefahren erkannt werden, desto se mit dem eigenen Fahrkönnen aus? Ist matisieren. Diese Automatisierung ist mehr Zeit bleibt um zu reagieren. dieses vielleicht ein wenig eingerostet? notwendig um in brenzligen Situatio- Nach einer Pause von ungefähr nen schnell und richtig zu reagieren. Auch die richtige Lenktechnik fünf Monaten geht es wieder darum, Trainingsabläufe werden im Gehirn ist wichtig die notwendige Harmonie zwischen gespeichert und die Chance ist groß, Im Wesentlichen gibt es 3 Stile ein Mensch und Motorrad herzustellen. in einer eventuellen Notsituation das Motorrad zu bewegen. 2 Stile gehören Diese Harmonie ist mehr oder weniger richtige Rezept zu finden. Eine Garan- auf die Straße und die dritte Technik die Lebensversicherung. Motorradfah- tie gibt es nie, jedoch kann man mit (hanging off oder „knieschleifen“) hat ren wird immer als besonders gefähr- regelmäßigen Fahrtechniktrainings die im Verkehr absolut nichts verloren. lich dargestellt. Dies kann ich nur be- Chancen erhöhen, dass die Leitschie- Grundsätzlich bewegen sich die meis- dingt teilen. Wir haben den Großteil in nen nicht bissig werden! ten im Fahrstil „LEGEN“. Der Oberkör- der eigenen Hand – in der sogenann- Bei einem Fahrtechniktraining soll- per macht bei diesem Stil genau das, ten Gashand. Risikobereitschaft, Aus- ten Punkte wie Bewusstseinsbildung, was das Motorrad vorgibt. Anders ist bildungsstand, Selbsteinschätzung und Blicktechnik, Lenktechnik und Brems- es beim „DRÜCKEN“. Hier geht es da- die rechtzeitige Wahrnehmung von ge- technik an der Tagesordnung stehen. rum den Oberkörper in einer aufrech- fährlichen Situationen, bilden für mich ten Position zu belassen und lediglich elementare Punkte für eine entspannte Was bei der Blicktechnik das Motorrad in die Schräglage zu und sichere Motorradsaison. zu beachten ist bringen. Diese Technik bringt entschei- Um die Sinne zu schärfen und die- Hier geht es darum, den Kopf bzw. dende Vorteile bei engen Kurven sowie ses Zusammenspiel zwischen Mensch die Augen immer dorthin zu richten, bei Ausweichmanövern. und Maschine nach der Winterpause wohin man fahren möchte. Aus die- wiederherzustellen, ist es unerlässlich, sem Grund sollten Hindernisse keines- Die ideale Bremstechnik zu trainieren. Sehr oft ist es der Fall, falls mit den Augen fixiert werden. Ein Ein weiteres Kriterium für den si- cheren Umgang mit einem Motorrad bildet die Bremstechnik. Moderne Elektronik bietet hier zusätzliche Si- cherheitsreserven: ABS ist das Schlüs- selwort. Ohne ABS ist eine Notbrem- sung immer eine Gratwanderung. In Gefahrensituationen gilt es sein Ge- fährt möglichst rasch zum Stillstand zu bringen. Gleichzeitig besteht dabei aber die Gefahr, dass das Vorderrad durch das zu starke Bremsen blockiert und das kann mit einem Sturz enden. Auf einer nassen oder verschmutzten Fahrbahn ist das Risiko besonders groß. Das ABS versucht gerade diese Ge- fahr zu bannen und ein Blockieren der Räder zu verhindern. Das ABS ermög- licht ein sicheres Anhalten in gefähr- lichen Situationen. Aber die richtige Ausstattung alleine reicht nicht. Auch das Bremsen will geübt sein. Jedes Fahrzeug ist nur so gut wie sein Fahrer. Natürlich fängt man bei niedrigen Geschwindigkeiten an, um zu fühlen wie das Motorrad reagiert. Mittler- Das Trialfahren im Gelände ist eine gute Übung für den Straßenverkehr weile gibt es schon Systeme, die es uns 6 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN ermöglichen in der Kurve kräftig in die Eisen zu steigen. Diese Systeme sollten auf jeden Fall auf dafür vorgesehenen Trainingsplätzen getestet werden. Auch das sogenannte Trial ist eine gute Übung. Es lehrt Basistechniken, die für einen effektiven und sicheren Umgang mit dem Motorrad im Stra- ßenverkehr notwendig sind. Fahrtech- nisch profitiert man also enorm an ei- nem derartigen Training. Die Übungen finden im Langsamfahrbereich, auf losem Boden statt und werden dem Können der Fahrer individuell ange- passt. Trialfahren fördert Kondition, Reaktionsfähigkeit, Blicktechnik, Fahr- gefühl, Gleichgewichtssinn, Selbstein- schätzung und Fahrzeugbeherrschung. Ein Fahrsicherheitstraining ist immer sinnvoll Es ist die Wiege des Motorradsportes und ein solider Grundstein für aktive Motorsportbegeisterte. rüstung zählen. Auch der technische weichen oder anhalten. Immer einen Zustand des Motorrades ist von obers- Plan B parat zu haben bringt zusätzli- Trainingsinfos unter: www.lpsv-st.at, ter Priorität. Reifen, Flüssigkeitsstände, che Sicherheit. www.polizei-motorradkurs.info, www. Beleuchtungseinrichtung usw. müssen fahrtechnik.cc regelmäßig überprüft werden. Bei den Also fassen wir zusammen! ersten Ausfahrten sollte man auch Schätze dich selbst richtig ein, öffne Neben Fahrtechniktrainings ist es daran denken, dass die Straßen noch den Gashahn im Sinne des Fahrkön- natürlich auch von äußerster Priorität, voller Staub und Split sind. Und: Auto- nens, blicke weit voraus und beherr- für den „worst case“ bestmöglich ge- fahrer sind es nach der langen Winter- sche die hohe Kunst des Bremsens! rüstet zu sein. Es gibt im Straßenver- pause oft nicht mehr gewohnt, sich die WENIGER IST OFT MEHR, denn es kehr auch unkalkulierbare Faktoren, Straßen mit anderen Verkehrsteilneh- geht darum in der Früh gesund aufzu- zum Beispiel in Form von anderen Ver- mern zu teilen. steigen und am Abend gleich gesund kehrsteilnehmern. Sollte ich übersehen Für Motorradfahrer geht es darum, abzusteigen! werden, reichen 10 km/h aus um sich Kontakt mit den Autofahrern her- womöglich schlimm zu verletzen. Mo- zustellen. Wenn ich nicht überzeugt In diesem Sinne wünsche ich euch torradbekleidung, Helm, Handschuhe, davon bin, dass ich wahrgenommen eine gute und sichere Motorradsaison! Motorradstiefel sowie ein Rückenpro- wurde, reduziere ich meine Geschwin- Jürgen Reich, tektor sollten deshalb zur Standardaus- digkeit und kann gegebenenfalls aus- Bundesfahrtechnikinstruktor POLIZEI STEIERMARK 2/2015 7
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Kein „Highway To Hell“ „Let there be rock“ hieß es Anfang Mai beim Konzert der australischen Hardrock-Band AC/DC in Spielberg. Über 100.000 Fans jubelten ihren Idolen zu. Schlussfeuerwerk des größten Konzertevents aller Zeiten in der Steiermark A us Sicht der Einsatzorganisationen war dieses Event eine Herausfor- derung, die im Zusammenwirken bes- Körperverletzungen und Sachbeschä- digungen im Umfeld des Konzertes angezeigt. Diese Delikte wurden vor- begangen. Im Verhältnis zur Zuschau- erzahl ist die Anzahl dieser Delikte aber verschwindend gering. Bei mehreren tens gemeistert wurde. wiegend von alkoholisierten Personen Personen wurden geringe Mengen Pünktlich um 22:35 Uhr endete das Konzert. Über 100.000 begeisterte Be- sucher waren am Konzertgelände und erfreuten sich an den Darbietungen der Rockband. Die Besucher waren im Ver- lauf des Tages sukzessive zu den ausrei- chend vorhandenen Parkplätzen ange- reist. Überraschend viele Fans nutzten die öffentlichen Verkehrsmittel oder Busse. Zunächst waren vom Veran- stalter lediglich 450 Reisebusse erwar- tet worden, letztendlich mussten aber über 800 Busse untergebracht werden. Zusätzlich waren noch rund 20.000 Pkws zu den Parkplätzen zu leiten. Das Verkehrsleitsystem hat tadellos funk- tioniert und so waren bei der Anreise kaum Verzögerungen zu verzeichnen Im Laufe des Abends wurden einige Hervorragende Zusammenarbeit der Polizei mit den Security-Diensten des Veranstalters 8 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Suchtgift sichergestellt – die Verdächti- gen werden ebenfalls angezeigt. Kurios war auch eine Anfrage einer österreichweit erscheinenden Zeitung. Laut dem Medium gebe es Gerüchte, dass die mehrere Tonnen wiegende Bühnenglocke, die für das Lied „Hell`s Bells“ vorgesehen war, von der Bühne gestohlen worden sei. Eine „umfangrei- che Recherche“ der Polizei ergab, dass die Glocke wie vorgesehen an ihrem Platz unter dem Bühnenhimmel hing. Ist die Anreise auch glatt verlaufen, so musste bei der Abreise viel Geduld aufgebracht werden. Da nach dem Ende des Konzertes die meisten Be- sucher relativ zeitgleich nach Hause Bereits um 14:00 Uhr – also rund sieben Stunden vor Konzertbeginn - strömten die Massen fahren wollten, kam es auf den Landes- bereits in das Veranstaltungsgelände straßen zur S36 zu den vorausgesagten Verkehrsbehinderungen. Die Besucher nahmen es jedoch gelassen, waren kelheit waren von den Feuerwehr- planung ist voll aufgegangen.“ Die Ein- doch bereits im Vorfeld diese Verzöge- kräften Lichtpunkte zu setzen, um für satzkräfte im Murtal erwarten bereits rungen über die Medien bekanntgege- ein sicheres Abströmen vor allem des die nächsten Großveranstaltungen wie ben worden. Fußgängerverkehrs zu sorgen. Die be- beispielsweise die Formel 1 - der Große hördliche Einsatzleiterin, Bezirkshaupt- Preis von Österreich, die Deutsche Tou- Rotes Kreuz frau Mag. Ulrike Buchacher meinte ab- renwagenmeisterschaft oder das Red Gefordert waren auch die Mitarbei- schließend: „Ich bin sehr zufrieden, die Bull Airrace. Mit dem großartigen En- terinnen und Mitarbeiter des Öster- Einsatzkräfte haben gemeinsam mit gagement der eingesetzten Beamtinnen reichischen Roten Kreuzes. Insgesamt der Bezirkshauptmannschaft ihr Bestes und Beamten werden auch diese Events mussten über 300 Versorgungen vor- gegeben. Die An- und Abreise ist ein- störungsfrei verlaufen. genommen werden. Von Kreislauf- wandfrei abgelaufen. Unsere Einsatz- fg beschwerden bis zur Versorgung von Verlet- zungen spannte sich der Rahmen der Tätigkei- ten. Zahlreiche alkoho- lisierte Personen muss- ten behandelt werden. Insgesamt wurden rund 40 Transporte in umlie- gende Krankenhäuser vorgenommen. Feuerwehr Für die eingesetzten Feuerwehrkräfte waren keine Brandeinsätze zu verzeichnen. Mehrere technische Hilfeleistun- gen, wie beispielsweise Starthilfen für Pkws, waren durchzuführen. Außerdem musste das Rote Kreuz mehrfach bei Personenrettungen unterstützt werden. Mit Einbruch der Dun- POLIZEI STEIERMARK 2/2015 9
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Ein Kind wird vermisst Jährlich verschwinden mehr als 400 Kinder und Jugendliche alleine in der Steiermark. Die meisten von ihnen tauchen unversehrt wieder auf, doch von einigen fehlt für immer jede Spur. Am 25. Mai wird weltweit dieser vermissten Kinder und Jugendlichen gedacht. Im LKA Steiermark, Assistenzbereich AB01-Fahndung, sind mit der Fahn- dungskoordinierung nach vermissten Kindern und Jugendlichen und der Be- treuung der Eltern Abteilungsinspektor Klaus Raffer und die zwei Kriminalbe- amtinnen, Gruppeninspektorin Mag. Silvia Weber und Bezirksinspektorin Mag. Gerlinde Mühlgassner befasst. Seit dem 1. September 2013 werden sie vom Kompetenzzentrum für ab- gängige Personen (KAP) im Bundes- kriminalamt unterstützt. Das Kom- petenzzentrum ist die nationale und internationale Drehscheibe, sammelt und bereitet Datenmaterial auf und ist für die Ausbildung zuständig. Generell wird eine Vermisstenfahndung in enger v.l. Mag. Gerlinde Mühlgassner, Chefinspektor Klaus Raffer und Mag. Silvia Weber Kooperation mit anderen Dienststel- len, wie Polizeiinspektionen, der LKA Tatortgruppe, der LKA Mordgruppe 4 69 Kinder und Jugendliche ver- schwanden im letzten Jahr in der Steiermark. 29 Buben und Mädchen „Einfach nur weg von hier!“ Wesentlich höher ist aber die Zahl jener Jugendlichen, die von zuhause (Leib/Leben), der Diensthundeabtei- lung, Cobra-Tauchern und vielen an- deren geführt. Derartige Ermittlungen werden aktuell vermisst. Der älteste Fall weglaufen, weil sie es in ihren Familien können mitunter sehr emotional und in der Steiermark reicht bis ins Jahr 1998 aus unterschiedlichen Gründen nicht zeitintensiv sein. Durch sehr viel En- zurück. Ein fünfjähriges Mädchen wur- mehr aushalten: Wegen zerrütteter gagement und das Mitwirkungen am de damals von ihrem Vater ins Ausland Familienverhältnisse, bedingt durch KAP-Projekt eigneten sich die Beam- verbracht und ist bis heute nicht wieder Arbeitslosigkeit, Scheidung, Gewal- tinnen und Beamten ein umfassendes aufgetaucht. „Entführt“ ein Elternteil texzessen oder Suchtproblemen der Wissen für diese doch sehr spezifische sein Kind, spricht man von Kindesent- Eltern tauchen viele Jugendliche vorü- Polizeiarbeit an, um einer modernen ziehung, einer Sonderform der Ab- bergehend unter, kehren oftmals aber Polizei zu entsprechen. Für die opera- gängigkeit. Dies kommt immer wieder nach kurzer Zeit zurück. Manchmal tive Arbeit sind aber nach wie vor die vor, häufig wenn die Eltern aus einem bleiben sie aber auch verschollen. Viel Polizeiinspektion als Erstaufnahme und anderen Kulturkreis stammen. Kinder seltener werden Kinder oder Jugend- das Landeskriminalamt für die Finali- werden dann zum Spielball ihrer Eltern: liche Opfer eines Gewaltverbrechens. sierung der weiteren Arbeit zuständig. 2013 konnten zwei abgängige Kinder In der Steiermark gab es bisher keinen aus der Steiermark, die wegen eines einzigen Fall. Wann gilt ein Kind als vermisst? Sorgerechtsstreits von ihrem Vater ent- Der stellvertretende Leiter der Grundsätzlich gilt ein Kind als ver- führt worden waren, nach neun Jahren Fahndungsgruppe Abteilungsinspek- misst, wenn es in seiner gewohnten in Paraguay aufgefunden werden. Dies tor Klaus Raffer: „Während vor Jahren Umgebung nicht gefunden werden war erst nach dem tödlichen Motorrad- noch Jugendliche im Alter zwischen kann und die Eltern nicht wissen, wo unfall des Vaters aufgedeckt worden, als 16 und 17 Jahren verschwanden, so es sich aufhält. Wenn also befürchtet sich die Behörden der hinterbliebenen sind es heutzutage oft 12- bis 13-jäh- wird, dass ihm etwas zugestoßen ist, Kinder annahmen. Vorkommnisse wie rige oder sogar noch jüngere Kinder. dann sollten Eltern sofort eine Abgän- diese werden von der Öffentlichkeit Kinder lernen in einem Internet-Cha- gigkeitsanzeige erstatten. Der Mythos, mit besonderer Aufmerksamkeit ver- troom oder über Facebook Personen dass eine Anzeige erst nach 24 oder 48 folgt und suggerieren ein hohes Gefähr- kennen, die sie dann zu unüberlegten Stunden aufgenommen wird, trifft we- dungspotenzial für alle Kinder. Handlungen verleiten.“ der bei Erwachsenen noch bei Kindern 10 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN zu und ist gesetzlich nicht vorgesehen. selbst suchen oder aber auch Vorwürfe • Klären Sie Ihr Kind immer wieder auf, Sobald eine Anzeige erstattet wird, er- des sozialen Umfelds ertragen müssen. nicht in das Auto eines Fremden ein- folgt eine europaweite Fahndung. Er- In ihrer Verzweiflung wenden sich die zusteigen, Geschenke anzunehmen geben sich Hinweise, dass sich das Kind Eltern manchmal auch an Wahrsager, oder sich mit Fremden in Gespräche im außereuropäischen Raum aufhält, Kartenleger oder andere umstritte- einzulassen. wird zusätzlich eine weltweite Fahn- ne Quellen. „Sensibilität und ein ho- • Erklären Sie regelmäßig die Gefahren dung eingeleitet. Bei Langzeitabgän- hes Maß an sozialer Kompetenz sind des Autostoppens. gigen wird die Methodik des „Agings“ vor allem in der ersten Zeit besonders • Sollte Ihr Kind - aus unerklärlichen eingesetzt. Mit spezieller Hard- und wichtig. Angehörige wollen umfassend Gründen - nicht rechtzeitig heimkeh- Software ist es möglich, auf Fotos ab- und zeitgerecht informiert werden. Bei ren, wenden Sie sich möglichst rasch gebildete Personen künstlich altern zu besonders tragischen Fällen können an die Polizei. Suchaktionen der Poli- lassen - Ein wichtiges Instrument bei uns die Betroffenen rund um die Uhr zei sind kostenlos. der Fahndung nach Vermissten. Kri- anrufen. Auch eine langfristige Betreu- • Erklären Sie Ihrem Kind den sicheren minalisten sind aber auch immer wie- ung von Angehörigen gehört dazu. Zu- Umgang im Internet (keine persönli- der mit Fällen konfrontiert, in denen sätzlich arbeiten wir mit Sozialeinrich- che Daten wie Namen, Adresse, Tele- Personen bewusst verschwinden. Mag. tungen und Kriseninterventionsteams fonnummern und sexistische Fotos Mühlgassner ergänzt dazu: „Solange zusammen.“ weiterzugeben) eine Person als abgängig gemeldet ist, um wird nach ihr gefahndet. Anders als bei Cold-Case-Mangement Kindern oder Jugendlichen, dürfen wir Länger zurückliegende Fälle von Ver- bei der Auffindung einer verschwunde- missten werden von Spezialisten des nen erwachsenen Person, wenn sie es „Cold-Case-Management“ im Bundes- wünscht, aber ihren Angehörigen den kriminalamt bearbeitet. Beamte des Aufenthaltsort nicht bekannt geben.“ Bundeskriminalamtes rollen den Fall neu auf, führen neuerliche Befragun- Betreuung von Angehörigen gen durch oder wenden neue krimina- Ein Kind ist verschwunden. Ob es listische Methoden an, die zum Zeit- freiwillig oder unfreiwillig das gewohn- punkt des Verschwindens noch nicht te Umfeld verlassen hat, spielt für die bekannt waren. Eltern keine Rolle. Die Zeit der Unge- wissheit ist für diese in jedem Fall eine Tipps zum Schutz der Kinder Extremsituation. Zur Aufgabe der Kri- vor Verbrechen: minalisten gehört es nicht nur nach • Nicht nur Mädchen, auch Buben sind dem Kind zu suchen, sondern auch gefährdet. deren Angehörige zu betreuen. Mag. • Lassen Sie Kleinkinder nie unbeauf- Weber kennt die Verzweiflung der Be- sichtigt auf dem Spielplatz verweilen troffenen, die die Schuld oft bei sich oder an abgelegene Orte gehen. POLIZEI STEIERMARK 2/2015 11
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN „Generationen-Management beginnt nicht bei 50plus“ „Die involvierten Menschen sollen von dem, was sie tun, überzeugt sein“: Joachim Steinlechner, Vertreter der Generaldirektion, im Interview. B ei der steirischen Polizei steckt man mitten in den Vorbereitungen für das Pilotprojekt „Generationen“, das einen Schwerpunkt im bundesweiten Vielfaltsmanagement innerhalb der Organisation darstellt. Anlässlich eines Arbeitstreffens in Graz stand Dr. Joa- chim Steinlechner, Vertreter der Gene- raldirektion für die öffentliche Sicher- heit, dazu Rede und Antwort. Über Vielfaltsmanagement und das damit verbundene Vorhaben bei der steiri- schen Polizei haben wir bereits in der Frühjahrsausgabe des LPD-Magazins berichtet (abrufbar auf www.polizei. gv.at/stmk unter „Publikationen“). Nun gehen die Vorbereitungen weiter vo- Mit dem Projektteam der LPD Steiermark: Chefinspektor Walter Kiedl, Generalmajor Peter ran: Am 21. Mai traf sich das Projekt- Klöbl, Oberst Joachim Huber, B.A. Msc, Dr. Joachim Steinlechner und BezInsp Christina Zitz team in der Landespolizeidirektion mit Joachim Steinlechner, der für das Gene- rationen-Management in der General- darunter auch in der Steiermark, erho- praktisch umgesetzt werden sollen. direktion für die öffentliche Sicherheit ben und zeigen, dass unter den Befrag- Neben den inhaltlichen Ausformungen verantwortlich ist. Im Interview abseits ten eine hohe Bereitschaft besteht, an war es auch wichtig, die personellen des Termins sprach der 46-Jährige un- einem entsprechenden Netzwerk mit- Strukturen im gesamten Bundesgebiet ter anderem über die Hintergründe des zuwirken. zu etablieren. Projektes, die geplante Einbindung von Ruhestandsbediensteten und Maßnah- Welche Pläne gibt es nun in Bezug In der LPD Steiermark wurde für das men für Bedienstete abseits der „Gene- auf die „Generationen“ konkret? Generationen-Projekt eine Arbeits- ration 50plus“. Steinlechner: Ich sehe die Inhalte gruppe eingerichtet. Welche Aufga- dieser Kerndimension sehr umfas- ben werden dieser Arbeitsgruppe Herr Doktor, wie ist das „Projekt Ge- send. Für mich beginnt Generationen- zuteil? nerationen“ entstanden? Management nicht erst mit der viel Steinlechner: Dem Projektteam un- Joachim Steinlechner: Wir haben zitierten Generation 50plus. Und sie ter der Leitung von Generalmajor Peter uns in der Generaldirektion für die endet auch nicht mit der Pensionie- Klöbl kommt die Aufgabe der Planung, öffentliche Sicherheit zwei Jahre lang rung. Aus diesem Grund habe ich vor- Organisation und Durchführung des mit dem Projekt „Erfolg durch Vielfalt erst einen sogenannten Vision-Missi- Pilotprojektes zu. Die Vorbereitungs- – Diversity Management“ beschäf- on-Strategie-Pfad entwickelt und die tätigkeiten sind hier in vollem Gang. tigt, die Ergebnisse mündeten in das übergeordneten Schwerpunkte her- Die Dauer des Projektes ist auf ein Jahr Programm „Vielfaltsmanagement“. In- ausgearbeitet. Hier werden die genera- festgelegt, die Aktivitäten müssen vom nerhalb dieses Programmes stellt die tionsüberschneidenden Themenberei- Team fortlaufend begleitet und halb- Kerndimension Generationen einen che Gesundheit und Geist eine zentrale jährlich evaluiert werden. zentralen Tätigkeitsbereich dar. Die Si- Rolle spielen. Der Bereich Gesundheit cherheitsakademie, und hier konkret bezieht sich beispielsweise auf Sport, In welche Bereiche können sich Ru- das Institut für Wissenschaft und For- Fitness und Vorsorge, der Bereich Geist hestandsbedienstete einbringen? schung, hat sich in einer Studie damit unter anderem auf Wissensaustausch, Steinlechner: Ich möchte mich hier befasst, welche inhaltlichen Gestaltun- Wissenstransfer und „lebenslanges nicht ausschließlich auf Ruhestands- gen ein Netzwerk für noch aktive und Lernen“. Daneben stehen aber auch bedienstete festlegen. Auch in der bereits pensionierte Exekutivbeamte fach- und tätigkeitsspezifische sowie eingangs erwähnten Studie der SIAK bieten könnte. Die empirischen Daten generationsspezifische Überlegungen war fast die Hälfte der Befragten dem wurden in mehreren Bundesländern, im Fokus, die allesamt dann natürlich Aktivstand zuzuordnen. Gerade in der 12 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Steiermark kam zum Ausdruck, dass menbereiche Informationsgewinnung, Bei allen Überlegungen, bei allen Ge- die befragten Exekutivbediensteten ei- Informationsaustausch sowie Wissen- sprächen, bei allen Tätigkeiten, bei al- ner auch über die aktive Dienstzeit hi- stransfer und Wissensaustausch wer- len Visionen, Missionen und Strategien nausgehenden Teilnahmebereitschaft den aber mit Sicherheit zentrale Rollen steht für mich der Mensch im Mittel- an einem Polizeinetzwerk sehr positiv spielen. punkt. Und ich hoffe, dass die Tätigkei- gegenüberstanden. Inhaltlich wies die ten im Programm auch dazu dienen, Bereitschaft, sich im Bereich Sicherheit Auch bei der deutschen Polizei gab Sinn zu geben und Werte zu schaffen. zu engagieren und damit die Polizei zu es Pläne, Ruhestandsbedienstete lt unterstützen, die größte Zustimmung einzubinden. Dort wurden die Pläne auf. verworfen. Warum sollte es in der Steiermark funktionieren? Provokant gefragt: Dient das Pro- Steinlechner: Ohne die diesbezüg- Zur Person jekt dazu, um einen der Polizei oft lichen Pläne der deutschen Polizei Oberrat Mag. Dr. Joachim Stein- attestierten Personalmangel entge- im Detail zu kennen: Es erscheint mir lechner (46) trat im Jahr 1989 in genzuwirken? Oder die Belegschaft wichtig, diese Thematik umfassend zu die Exekutive ein und versah bis seelisch auf mehr Dienstjahre vorzu- betrachten und aus der Sicht aller Ak- 2010 bei diversen Dienststellen bereiten? teure zu beleuchten, das heißt aus der in Oberösterreich exekutiven Steinlechner: Nein. Es wird hier we- Sicht der aktiven und pensionierten Außendienst. Danach wechselte der an den Pensionsbestimmungen, Kolleginnen und Kollegen, der Bürge- er als Vortragender an die Sicher- noch an den Personalstrukturen ge- rinnen und Bürger und der Organi- heitsakademie. 2012 führte ihn rüttelt. Zudem beruht die Teilnahme sation Polizei. Ich bin – nicht zuletzt sein dienstlicher Weg in das Bun- an diesem Netzwerk natürlich auf dem aufgrund des engagierten steirischen desamt zur Korruptionspräventi- Prinzip der Freiwilligkeit. Projektteams – davon überzeugt, dass on und Korruptionsbekämpfung die Initiative nicht nur funktionieren, (BAK), wo er unter anderem Die Ruhestandsbediensteten wer- sondern als Bestandteil des polizeili- mit Edukation sowie Basis- und den, so hört man, ehrenamtlich tätig chen Vielfaltsmanagements über die Grundlagenarbeit befasst war. sein. Welchen Grund sollten sie ha- steirischen Grenzen hinaus bundesweit Seit Mitte des Vorjahres arbeitet ben, sich zu engagieren? implementiert werden wird. Steinlechner als Hauptreferent Steinlechner: Ich glaube, dass hier für den Generaldirektor für die die intrinsische Motivation im Mittel- Was bedeutet Vielfaltsmanagement öffentliche Sicherheit und ist in punkt der Überlegungen stehen sollte. eigentlich für Sie persönlich? dieser Funktion für das Genera- Im Begriff Ehrenamt steckt bekannt- Steinlechner: Nachdem ich bereits in tionen-Management innerhalb lich das Wort Ehre; die involvierten die Arbeiten im ursprünglichen Projekt der Polizei verantwortlich. Zuvor Menschen sollen von dem, was sie tun, „Erfolg durch Vielfalt“ eingebunden wirkte er unter anderem an ver- überzeugt sein. Ich selbst bin davon war, bedeutet das Programm Vielfalts- schiedenen INNEN.SICHER-Pro- überzeugt, dass ehrenamtliche Tätig- management in all seinen Facetten und jekten wie „Polizei.Macht.Men- keiten in unserer Gesellschaft eine sehr Kerndimensionen für mich die Mög- schen.Rechte“ mit. wichtige und oftmals unterschätzte lichkeit der praktischen Umsetzung. Säule darstellen. Und unsere Polizei ist Über Vielfaltsmanagement Teil unserer Gesellschaft. Aus diesem Das Konzept des Vielfaltsma- Blickwinkel heraus und auch aufgrund nagements stammt aus den zahlreicher persönlicher Gespräche, USA und beschäftigt sich mit die ich im Hinblick auf die Vorberei- dem Umgang, der Nutzung und tung dieses Projektes führen durfte, Wertschätzung jener Facetten, stehe ich dem Ehrenamt generell – und die Menschen und Gesellschaft im gegenständlichen Projekt speziell – ausmachen. Die Schwerpunkte sehr positiv gegenüber. („Kerndimensionen“) des Viel- faltsmanagements innerhalb der Welchen Nutzen hat das Projekt für Polizei bilden die Themen Men- Bedienstete des Aktivstandes? schen mit Behinderung, Ethnizi- Steinlechner: Wir werden im Vorfeld tät, Generationen, Gender, sexu- des Pilotprojektes noch im Detail ab- elle Orientierung sowie Religion klären, welche konkreten Aktivitäten und Weltanschauung. Die LPD praktisch umgesetzt werden sollen. Steiermark ist mit einem Pilot- Danach wird sich auch richten, wie projekt zum Thema Generatio- die Bediensteten des Aktivstandes in Dr. Joachim Steinlechner betont die nen befasst. das Projekt involviert werden. Die The- Wichtigkeit des Vielfaltsmanagements POLIZEI STEIERMARK 2/2015 13
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Partner mit der kalten Schnauze Sie leisten wertvolle Arbeit bei der Klärung von Verbrechen und bei der Suche nach Abgängigen. Finden Drogen und Sprengmittel, aber auch flüchtende Räuber auf, oder dienen ihren menschlichen Partnern einfach als Schutz: unsere Kollegen auf vier Pfoten. E s dauert nur wenige Minuten bis der Polizei. Noch im Welpenalter und „Jacky“ wieder einmal den richtigen unter Nutzung ihrer ersten Neugierde Riecher zeigt und das „Sprengmittel“ beginnt die zeitintensive Ausbildung. Partnerschaft zwischen Mensch und Tier Für seinen Diensthundeführer ist auffindet. In diesem Übungsszenario Doch der Weg ist lange: bis aus den der Vierbeiner somit ein ständiger Be- in der Diensthundeinspektion Nord in kleinen Hündchen richtige „Polizisten“ gleiter, auch im Alltag. Die Polizisten Graz wird natürlich nicht mit echten werden vergeht noch viel Zeit. In ver- teilen quasi ihr ganzes Leben und auch Sprengstoffen, sondern mit so genann- schiedenen Modulen werden die „Klei- die eigenen vier Wände mit ihren tie- ten Tubbings trainiert. Dabei handelt nen“ Schritt für Schritt auf ihre zukünf- rischen Kollegen. „Es ist die intensivste es sich um kleine Kunststoffröhrchen, tigen Einsätze vorbereitet. Nach einer Beziehung überhaupt“, erklärt Dienst- die mit dem Duft von Sprengmitteln, Grundausbildung zum Schutz- und hundeführerin Michaela Mokoru. Die Drogen oder Ähnlichem bedampft Stöberhund, folgt die Spezialausbil- Arbeit eines Diensthundeführers er- wurden. Diese sollen die Hunde bei dung zum Beispiel zum Leichen- und fordert Einfühlungsvermögen, Geduld, den Übungen aufstöbern. Jacky zeigt Blutspurenspürhund, Suchtmittel- Beherrschung und großes Verantwor- sich sehr geschickt, die Schnauze dicht spürhund, Brandmittelspürhund oder tungsbewusstsein – eben auch au- am Boden beginnt sie die Tubbings zu Sprengmittelspürhund. Am Ende ihrer ßerhalb der Dienstzeit. „Da wird dann erschnüffeln. Immerhin sind etwa 10 Ausbildung müssen Mensch und Tier genauso gekuschelt, wie mit einem ge- % ihres Hundegehirns ausschließlich ihr Können bei einer praktischen und wöhnlichen Familienhund. Der Hund dazu da, Geruchsinformationen zu ver- theoretischen Prüfung unter Beweis braucht Zuneigung und Aufgaben“, arbeiten. Das Hundehirn nimmt gleich- stellen. erklärt Gaß. Eine enge Bindung und zeitig unterschiedliche Duftmoleküle Aber auch außerhalb und nach der starke Vertrauensbasis zwischen dem in praktisch unbegrenzter Menge wahr. „Schulzeit“ muss fleißig weiter gepaukt Hundeführer und seinem Vierbeiner Wie ein Hochleistungscomputer verar- werden. Hund und Herrchen bzw. ist auch für die Einsätze wichtig. Mit beitet es dann die riesige „Datenmen- Frauchen müssen in ihrer Freizeit am elf Jahren dürfen die „schnüffelnden ge“. Die Spürnase des Hundes ist damit Ball bleiben. Polizisten“ in den wohlverdienten Ru- vielfach unbestechlich. „Das Training endet ja nicht mit dem hestand gehen und ihren Lebensabend Durch ein bestimmtes Verhalten Abschluss der Prüfung oder nach Be- als Familienhund bei ihren Diensthun- zeigt Jacky nun nach und nach die endigung der täglichen Dienstzeit“, er- deführern verbringen. entsprechenden Verstecke an. Das klärt Bezirksinspektor und Diensthun- Eine perfekte, lebenslange Partner- Anzeigeverhalten ist die Sprache des deführer Thorsten Gaß. schaft zwischen Mensch und Tier. mh Hundes, er kommuniziert auf diese Weise mit seinem Hundeführer, macht ihm klar, dass er die Aufgabe erledigt hat. Belohnt wird Jacky für ihren Ein- satz mit einem so genannten „Klick“: Bewältigt ein Hund seine Aufgabe, si- gnalisiert ihm das Klickgeräusch, dass er alles richtig gemacht hat. Danach darf natürlich das Leckerli nicht feh- len. So entwickeln die Hunde Freude an der Arbeit. Polizeidiensthunde sind also keineswegs nur auf Schärfe gedrillt, sondern werden spielerisch und mit- tels positiver Verstärkung ausgebildet. Übung macht den Meister Mit acht bis zwölf Wochen kom- men die Hunde von verschiedenen Zuchtstätten zu ihren Diensthunde- führern, dann beginnt ihre Karriere bei Beim Training wird die natürliche Neugierde der Junghunde genutzt POLIZEI STEIERMARK 2/2015 15
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Über den Wolken… ...ist die Freiheit für Johann, "Hans" Kerschberger grenzenlos. Er lebt das, wovon viele nur träumen: ein Le- ben in den Lüften. Seine Leidenschaft für das Fliegen führte ihn rund um den Globus und bescherte ihm zahlreiche Abenteuer. Portrait eines passionierten Piloten: „N ur Fliegen ist schöner“ heißt es bekanntlich. Für den rüstigen Pensionisten ist das nicht einfach nur Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emi- rate) als Berufspilot eine Boeing 737. Wohin haben dich deine Flüge ge- bracht? Ich war viel in Österreich und im be- eine Redewendung, sondern eine Le- Hobby als Beruf nachbarten Ausland unterwegs. Die bensphilosophie. Wenn Hans über sei- Dem junggebliebenen Pensionisten Flüge haben mich aber auch in die ehe- ne Abenteuer in den Lüften spricht ist gelang es Hobby und Beruf miteinan- malige Sowjetunion und nach Tune- das Begeisterung pur. Die Fliegerei be- der zu verbinden. Hans Kerschberger, sien, Algerien und Marokko gebracht. stimmt seit Langem sein Leben. der 1974 in die damalige BPD Graz Dabei bin ich oft mit Reisegruppen Bereits in den 70er Jahren lockte es eintrat und beim Verkehrsunfallkom- und Geschäftsleuten unterwegs gewe- ihn in luftige Höhen: Das Fallschirm- mando tätig war, wurde dienstlich im- sen. springen wurde seine erste Leiden- mer wieder zur Flugsicherung für das schaft. Bis 1985 wagte der Überflieger BMI nach Zell am See und nach Kap- Hattest du gefährliche Erlebnisse in geschätzte 500 Absprünge. Diese ers- fenberg zugeteilt. Auch während er auf der Luft? ten, beeindruckenden Erfahrungen in dem Gendarmerieposten Hatzendorf Als ich mit dem Fallschirmspringen der Luft regten ihn zu neuen Heraus- und bis zur Pensionierung in Feldbach begonnen habe, hat sich einmal mein forderungen an: Er machte zunächst seinen Dienst versah, fand „Kerschi“ Fallschirm nicht richtig geöffnet. Ich den Privatpilotenschein und anschlie- immer wieder Zeit für seine Fliegerei. bin hart gelandet und habe mich leicht ßend die Berufspilotenlizenz. Seit 1996 Stolz kann der Exekutivbeamte im Ru- verletzt. Beim Fliegen selbst hatte ich teilt er als Lehrer sein Wissen, seine hestand auf 5400 Stunden als verant- keine Probleme. Die Unberechenbar- Erfahrung und seine Leidenschaft mit wortlicher Pilot, 1200 Stunden als Flug- keit der Natur und des Wetters ist aber anderen Flugbegeisterten. Ein für ihn lehrer, hunderte Stunden als zweiter immer gegeben. besonderer Schüler: sein Sohn Dietmar. Pilot und unzählige Absetzflüge für sei- Er trat in die Fußstapfen seines Vaters ne Fallschirmspringer zurückblicken. Es Welches Fluggerät fliegst du derzeit? und fliegt seit Jahren bei der Royal Jet in werden hoffentlich noch viele weitere Es gibt zwei Modelle, die ich in Ver- Stunden mehr. Guten Flug lieber Hans! wendung habe. Ich bringe nach wie vor meine Fallschirmspringer mit einer Hans, wie bist du eigentlich zum Flie- Skyvan S.C.7 in die Lüfte. Diese zwei- gen gekommen? motorige Maschine wurde speziell für Ich bin durch das Fallschirmspringen das Absetzen von Fallschirmspringern auf das Fliegen aufmerksam gewor- entwickelt. Für Reisende verwende ich den. Da ich ein technisch interessierter eine Cesna 421, welche für acht Perso- Mensch bin, hat mich die Materie so- nen ausgelegt ist. Dieses Flugzeug hat fort fasziniert. Das Wechselspiel zwi- ebenfalls zwei Motoren mit je knapp schen Technik, Strömung der Luft und 400 PS. der Natur im Allgemeinen fasziniert Auch heute noch „über den Wolken“ mich noch heute. LJ „Nur fliegen ist schöner“ - für unseren Kerschi eine Lebensphilosophie Schon früh weckte das Fliegen Begeisterung 16 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Neue Dienststellenleiter Auf zwei Polizeiinspektionen in Graz, jenen in Fehring und Neumarkt sowie auf der Autobahnpolizei- inspektion Bruck an der Mur wurden neue Kommandanten bestellt. Auf diesem Wege stellen wir Ihnen die neuen Dienststellenleiter, Chefinspektor Gerald Ackerl, Chefinspektor Kurt Fenz, Chefinspektor Thomas Oswald, Kontrollinspektor Helmut Weber und Abteilungsinspektor Josef Fussi vor. Chefinspektor Gerald Ackerl (Autobahnpolizeiinspektion Bruck an der Mur) Gerald Ackerl trat am 12. Juli 1982 in die Bundesgendarmerie ein und absolvierte in Graz den Grundausbildungslehrgang 3/82. Bis zum Jahre 1996 verrichtete er auf der Dienststelle in Kapfenberg als eingeteilter Beam- ter seinen Dienst, wobei er hauptsächlich im Kriminaldienst eingesetzt war. Im Jahre 1996 ließ er sich über eigene Bitte zum GP nach Niklasdorf versetzen. Im Jah- re 1997/98 wurde Ackerl in Mödling zum dienstführenden Beamten ausgebildet. Mit 01.07.1998 wurde er zum GP Mürzzuschlag ausgemustert und weiter über eigene Bitte mit 01.12.2000 zum GP Kindberg versetzt. Mit 01.07.2002 ließ er sich über eigene Bitte zum GP Bruck/Mur versetzen, wo er bis zum Jahre 2011 wieder hauptsächlich im Krimi- naldienst eingesetzt war. Mit 01.05.2011 wurde er zum 2. Stellvertreter des Kommandanten der PI Bruck/Mur er- nannt. Nach den „Lehrjahren“ auf den einzelnen Dienststellen suchte Ackerl nach einer neuen Herausforderung und wurde schließlich mit 01.12.2013 zum 1. Stellvertreter auf der API in Bruck/Mur ernannt. Mit 01.11.2014 wurde er weiters zum Dienststellenleiter der API Bruck/Mur befördert. Im Laufe seiner Dienstzeit wurde er zum Präventionsbeamten für Eigentum und Gewalt ausgebildet und war insgesamt 10 Jahre im kriminalpolizeilichen Beratungsdienst tätig, als Trainer bei der BBF im Bereich Menschenrechte und Waffengebrauch tätig und war auch bei der SOKO Ost über mehrere Monate als Spurensicherer in Wien zugeteilt. „Ich darf auch auf drei Perioden als stellvertretender Vorsitzender des Dienststellenaus- schusses zurückblicken. Ich schätze alle Menschen so wie sie sind. Lege aber besonders gro- ßen Wert auf Ehrlichkeit und Handschlagqualität. Mein Zugang zu Menschen ist: Behandle jeden so wie du selbst behandelt werden möchtest und Recht muss Recht bleiben. Dies lebe ich auch vor. Sowohl auf der Dienststelle, wie auch der Bevölkerung gegenüber, der ich mich verpflichtet fühle“, sagt der frischgebackene Kommandant. Chefinspektor Kurt Fenz (PI Graz-Schmiedgasse) ist 56 Jahre alt und trat im Jahr 1979 in die Exekutive in Graz ein. Vorerst versah er beim damaligen Wachzimmer Keplerstraße Dienst. Ab 1987 war er als Wachkommandant beim damaligen Mobilen Einsatzkomman- do (MEK) in Graz tätig, im Jahr 2002 wechselte er zum damaligen (Schul-)Wachzimmer Lendplatz und fungierte dort als erster Wachkommandant, als Lehrer und ab der Zu- sammenlegung der Wachkörper als zweiter Stellvertreter des Inspektionskommandan- ten. Nun, seit 1. April 2015, leitet er die Polizeiinspektion Schmiedgasse. Unter anderem verfügt Fenz über Sonderausbildungen zum sprengstoffsachkundigen Organ, Pyrotech- niker, Strahlenschutzbeauftragten, Strahlenspürer und Schießausbildner für Sonderein- heiten. Kurt Fenz: „Wie ich meine neue Funktion auszuüben beabsichtige, beschreiben am besten die Worte, die mir einst ein großes Vorbild aus den Reihen der Polizei in mein ,Stammbuch‘ schrieb: ,Der Polizeidienst ist sehr umfangreich. Allwissend zu sein ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber gehe es an wie einst Ernst Happel als Fußballtrainer – und zwar nach dem Motto: Als Trainer brauchst du nicht unbedingt einzulaufen und zu spie- len. Aber die Mannschaft richtig aufzustellen, zu motivieren, zu führen zu loben und ge- gebenenfalls zu tadeln, aber auch richtig mit Niederlagen umgehen können, das sollst du beherrschen.‘“ 18 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 MAGAZIN Chefinspektor Thomas Oswald (PI Graz-Eggenberg) trat im Jahr 1978 in die Grazer Exekutive ein und sammelte in Eggenberg erste Außendiensterfahrungen. Nach der Grundausbildung zum Dienstführenden führte ihn sein weiterer dienstlicher Weg unter anderem zu den Dienststellen am Hauptbahnhof und in der Karlauer Straße, ab 1993 fun- gierte er als Wachkommandant beim MEK. 2002 wurde er erster Wachkommandant der Dienststelle Grabenstraße/Sektor, im darauffolgenden Jahr wechselte er als Dauerdienst- beamter ins Zentralinspektorat. Im Jahr 2005 kehrte er auf die PI Eggenberg zurück und übernahm die Agenden des stellvertretenden Inspektionskommandanten. Mit 1. April wurde er zum Dienststellenleiter ernannt. Zusätzlich engagiert sich der 55-Jährige unter anderem als Trainer in der internen Fortbildung und als Korruptionspräventionsbeamter. Thomas Oswald über seine Ziele: „Ich strebe ein aktives Zugehen auf die Bewohnerinnen und Bewohner in unserem Rayon an. Es ist mir wichtig, die Arbeit der Polizei für die Be- völkerung transparent und nachvollziehbar abzuwickeln. Intern ist mir die Beachtung der Diversität meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Anliegen, untrennbar da- mit verbunden ist ihre Zufriedenheit und Motivation in der täglichen Dienstversehung. Einen Schlüssel dazu sehe ich in einem Ausspruch von Antoine de Saint-Exupéry: ,Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Frauen und Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre ihnen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.‘“ Kontrollinspektor Helmut Weber (PI Fehring) ist 59 Jahre alt und trat 1976 in die Exe- kutive in Wien ein und versah vorerst in diversen Wachzimmern in Ottakring und Fünf- haus Dienst. Nach Absolvierung des Grundausbildungslehrganges für dienstführende Wachebeamte im Jahr 1983 wurde er stellvertretender Wachkommandant des damaligen WZ Oelweingasse, dann erster Wachkommandant des WZ Tannengasse. Im Juni 1997 ließ er sich Grenzdienststelle Berg versetzen, eineinhalb Jahre später zur Dienststelle in Feldbach und noch im selben Jahr zur jener in Fehring. Im Jahr 2004 wurde er zum stell- vertretenden Dienststellenleiter ernannt, nun – mit 1. Dezember 2014 – zum Komman- danten. Helmut Weber über seine Motivation und Ziele: „Mit entscheidend für meine Motivation und die meiner Kollegen ist und war die Eröffnung unserer neuen Dienst- stelle im Jahr 2013. Des Weiteren wurden durch die Gemeindestrukturreform und die Dienststellenstrukturanpassung unser Überwachungsbereich erheblich vergrößert und der Personalstand den neuen Anforderungen angepasst. Ich werde die erfolgreiche Ar- beit meines Vorgängers fortsetzen, die Zusammenarbeit mit Behörden, Gemeinden und der Bevölkerung suchen und für meine Kollegen nach Möglichkeit und positives und ka- meradschaftliches Arbeitsklima schaffen.“ Abteilungsinspektor Josef Fussi (PI Neumarkt in Stmk) trat im Jahr 1977 in die Exe- kutive ein und absolvierte seine Grundausbildung in Graz. Danach wurde er zum Gen- darmerieposten Neumarkt versetzt. Nach der Absolvierung des Grundausbildungskurses für Dienstführende führte ihn sein dienstlicher Weg im Jahr 1986 auf die Dienststelle St. Lambrecht, auf der er vorerst als Sachbearbeiter und Stellvertreter des Kommandanten, später – ab 1997 – als Kommandant Dienst verrichtete. Mit 1. Mai 2014 wurde er zur PI Neumarkt versetzt, seit 1. Mai dieses Jahres leitet der 61-Jährige die Dienststelle. Josef Fussi: „Mein Ziel ist es, die Verkehrsüberwachung und die Kriminalitätsbekämpfung er- folgreich weiterzuführen, den Kontakt zu den Ämtern und zur Bevölkerung sowie das sehr gute kameradschaftliche Arbeitsklima auf unserer Dienststelle zu erhalten und die Motivation der Mitarbeiter zu fördern.“ lt POLIZEI STEIERMARK 2/2015 19
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N WEIZ & GRAZ Rechbergrennen erstmals auch im Bezirk Weiz alm zusammengelegt und sind da- durch dem Bezirk Weiz zugehörig. Aus diesem Grund teilt sich die Veranstal- tung auf die Bezirke Graz-Umgebung und Weiz auf, weshalb die Überwa- chung erstmals gemeinsam durch PolizistInnen beider Bezirke erfolgte. Der Polizeieinsatz wurde vom Bezirks- kommandanten von Graz-Umgebung, Obstlt Manfred Pfennich B.A., geleitet. Die Zusammenarbeit zwischen den KollegInnen beider Bezirke hat bestens funktioniert. Im Zuge des Trainings ist trotz um- fangreicher Sicherheitsvorkehrungen die tschechische Bergrennsport-Le- gende Otakar Kramsky tödlich verun- Beim 43. Rechbergrennen gaben die Teilnehmer Gummi glückt. Es war dies der erste Unfall mit tödlichem Ausgang in der langjährigen A m 25. und 26. April 2015 fand zum 43. Mal das jährliche Bergrennen auf dem Rechberg statt. Im Zuge der Gemeindestrukturreform wurden die Gemeinden Tulwitz und Tyrnau mit der Gemeinde Fladnitz an der Teich- Geschichte dieses Rennens. CI Klaus Strobl Schnuppertag in der LPD Wie wird man eigentlich Polizistin? Wie sieht der Arbeitsalltag bei der Polizei aus? Und: Welche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Etwa 70 neugierige Mädchen blickten am 23. April beim Girls day in der Landespolizeidirektion hinter die Kulissen des Polizeiberufes. P olizistinnen aus verschiedenen Tä- tigkeitsbereichen erzählten den Schülerinnen einen Vormittag lang von den Aufnahmekriterien bei der Polizei, ihrer Arbeitswelt und ihren persönli- chen Erfahrungen und Erlebnissen bei der Exekutive. Ein besonderes High- light für die Besucherinnen war die Präsentation von Ausrüstungsgegen- ständen und Einsatzfahrzeugen. Faszi- niert waren die Jugendlichen aber auch vom Können der belgischen Schäfer- hündin "Jacky": Die Spezialistin auf vier Pfoten stellte vor ihrem Publikum wie- der einmal ihren richtigen Riecher un- ter Beweis. JM Mit Vollgas durch den Girls day POLIZEI STEIERMARK 2/2015 21
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N LIEBOCH Neues von der Kinderpolizei Mehrere hundert Schüler ließen sich von den Vorführungen begeistern Auch die Motorradpolizei war mit dabei D er 7. Mai 2015 stand in Lieboch ganz im Zeichen der Kinderpolizei. Dem engagierten Bemühen von RI ihrer Eigenschaft als „Verkehrsdienst“ die Polizeimotorräder. Als Höhepunkt landete pünktlich um 11.45 Uhr der Karin Schadler und Insp Iris Eberhart Polizeihubschrauber mit Pilot Andreas der PI Lieboch ist es zu verdanken, dass Tautter der FEST-Graz und Flight-Ope- sich weiters Beamte der PDHI Nord rator Christian Lemmer der PI Grat- und Süd, des VD Graz-Umgebung und wein auf dem Sportplatz in Lieboch. Was in so einem Streifenwagen last but not least der Flugeinsatzstelle Alle Kinder durften den Hubschrauber alles drinnen ist! Graz bereit erklärten, an der Aktion aus nächster Nähe betrachten und ihre mitzuwirken. Um den Kindern das zahlreichen Fragen an die Besatzung umfangreiche Aufgabengebiet des richten. Weiters wurden den Kindern Polizisten näher zu bringen, wurde die mitgebrachten Ausrüstungsgegen- der Tag mit einem theoretischen Teil stände des Polizeialltages sowie von begonnen. Insp Iris Eberhart referierte Sondereinsatzgruppen präsentiert und in der VS-Lieboch, AbtInsp Moritz in erklärt. Insgesamt nahmen an dieser der VS-Tobelbad vor allen Klassen der Aktion mehr als 300 Schüler samt Lehr- jeweiligen Schulen. Anschließend ver- personal teil. Anhand des bereits vor legte sich das weitere Geschehen zum Ort eingegangenen Feedbacks kann Sportplatz in Lieboch. Dort stellten man sagen, dass der Kinderpolizeitag die Einsatzkräfte der PDHI Nord (KI ein voller Erfolg war und von allen Be- Gerhard Jessner und RI Kerstin Knit- teiligten, vor allem aber von den Kin- „Ein Hooligan“? - was so im Polizeialltag telfelder) sowie der PDHI Süd (GrInsp dern, begeistert aufgenommen wurde. alles passieren kann Bernhard Walk und RevInsp Robert Zettinig) mit ihren Diensthunden ihr Können im Zuge einer Vorführung un- ter Beweis. GI Ernst Sternat der PI Un- terpremstätten und GI Dieter Plasch- Lies der PI Frohnleiten erklärten in Die Diensthunde stellten ihr Können unter Beweis Ein Highlight für die „Kleinen“ war der Polizeihubschrauber POLIZEI STEIERMARK 2/2015 23
Wappen der Steiermark David Liuzzo 2006 A U S D E N S TÄ D T E N U N D B E Z I R K E N LEOBEN Ein Ständchen zum Geburtstag Vor wenigen Tagen feierte ChefInsp Robert Kovaschitz, Verkehrsreferent am SPK+BPK Leoben, seinen 60. Geburtstag. und Bezirkspolizeikommando Leoben mit 01.09.2012 auch Leiter den nun- mehrig gemeinsamen Verkehrsrefera- tes beim SPK/BPK Leoben. ChefInsp Robert Kovaschitz wurde mehrmals belobigt und erhielt u.a. am 24.11.2011 das silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich. Der Jubilar ist verheiratet, hat 2 Kin- der und 2 Enkelkinder. Zu seinen Hob- bies zählen u.a. die IPA, das Eisschießen und sein Wochenendhaus am Schwarzl See bei Graz. Nach seinen Angaben wird er noch eine „Zeitlang“ Dienst ma- chen und der Republik seine Arbeits- Von links: ChefInsp Benno Hulla, Obstlt Mag. Herbert Huber, Obstlt Karl Holzer, BA, kraft zur Verfügung stellen, da er aber ChefInsp Robert Kovaschitz, KontrInsp Erwin Buchacher, AbtInsp Manfred Kastl, Obstlt Michael Mittasch seine 40 echten Dienstjahre bereits 2014 absolviert hatte, wird er wohl in Bälde einen neuen Abschnitt begin- R obert Kovaschitz trat am 01.01.1974 bei der BPD Wien zur Polizei ein, ab- solvierte den Grundkurs bis 31.12.1975 ßend kam er wieder nach Leoben zu- rück und war im Anschluss u.a. Kom- mandant im Wachzimmer Göß sowie nen. Nachstehendes Foto zeigt das „Geburtstagskind“ mit seinen Mitstrei- tern am SPK/BPK Leoben bei der Über- und kam nach seiner Ausmusterung Kommandant der motorisierten Ver- gabe des „Festtagsweines“ sowie eines nach Leoben. Hier in Leoben war er kehrsgruppe bei der BPD Leoben / Si- gravierten Bierkruges im Sitzungszim- auf diversen Wachzimmern (so hießen cherheitswache. Mit 01.07.2015 wurde mer des Stadtpolizeikommandos. damals die nunmehrigen Inspektionen er Leiter des Verkehrsreferates beim noch…) eingeteilt und besuchte 1981 Stadtpolizeikommando Leoben und den dienstführenden Kurs. Anschlie- mit dem Zusammenschluss von Stadt- 24 POLIZEI STEIERMARK 2/2015
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