H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
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Österreichische Post AG • MZ 02Z034436 M UBZ Steiermark, Brockmanngasse 53, 8010 Graz D I E WA S S E R Z E I T S C H R I F T D E R S T E I E R M A R K 2.1/2018 WASSER OHNE GRENZEN H0CHWASSER- FEUCHTTÜCHER GRENZÜBERSCHREITENDE EU-GEFÖRDERTE EREIGNISSE 2018 EINE ZERREISSPROBE MASSNAHMEN DER WASSERWIRTSCHAFT IN DER STEIERMARK FÜR DIE KANALISATION
FLUSSBAUTAGUNG 2018 IN GRAZ INHALTS- FLÜSSE OHNE GRENZEN: ERFAHRUNGEN – HERAUSFORDERUNGEN – CHANCEN VERZEICHNIS V om 10.-12. Oktober 2018 fand Kommission zum Thema „grenzüber- nagement nicht denkbar wäre. Hochwasserereignisse im Jahr 2018 in der Seifenfabrik in Graz die schreitende Zusammenarbeit als Rund 300 Teilnehmerinnen und Teil- in der Steiermark Ing. Christoph Schlacher, MSc Flussbautagung statt, die alle wesentlicher Beitrag zum Hochwas- nehmer aus 11 Nationen und allen DI Heinz-Peter Paar vier Jahre in einem anderen Bundes- serrisikomanagement“. Bundesländern Österreichs, darun- DI Dr. Robert Schatzl DI Martin Streit land ausgerichtet wird. Veranstaltet ter Vertreterinnen und Vertreter der DI Alfred Ellmer ........................................................4 wurde dieser Kongress vom Bundes- Die Flussbautagung 2018 stand unter Europäischen Union, des Bundes und ministerium für Nachhaltigkeit und dem Motto „Flüsse ohne Grenzen“. der Länder, von Gemeinden, Ver- Infokampagne „Selbstschutz Hochwasser“ Tourismus (BMNT) und vom Land Anschauliche Beispiele für das inter- bänden, Behörden, Planungsbüros, GF Heribert Uhl......................................................... 8 Steiermark, Abteilung 14 – Wasser- nationale Hochwasserrisikomanage- der Wirtschaft und der Wissenschaft, Wasser ohne Grenzen wirtschaft, Ressourcen und Nach- ment und die Zusammenarbeit der tauschten bei der Flussbautagung Grenzüberschreitende EU-geförderte haltigkeit in Zusammenarbeit mit internationalen Gewässerkommissi- 2018 in mehreren Vortragsblöcken – Maßnahmen der Wasserwirtschaft DI Egon Bäumel dem Österreichischen Wasser- und onen wurden in den Referaten über vor allem aber auch sehr angeregt DI Rudolf Hornich Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV). die großen länderübergreifenden und intensiv während der Pau- Mag. Dr. Michael Ferstl DI Dr. Robert Schatzl Flusseinzugsgebiete in Europa – Do- sen – nationale und internationale DI Heinz-Peter Paar Eröffnet wurde die Flussbautagung nau, Elbe und Rhein – vorgestellt. Erfahrungen, Herausforderungen Mag. Cornelia Jöbstl 2018 von Landesrat Ök.-Rat Johann Im letzten Block wurden besonders und Chancen zum Thema grenzüber- Mag. Agnes Prettenhofer Mag. Ursula Suppan Seitinger. Den Festvortrag hielt der die erfolgreiche und gute Zusam- schreitendes Hochwasserrisikoma- Mag. Elfriede Stranzl, MSc ...................................10 Vorstandsvorsitzende des Instituts für menarbeit der Steiermark mit den nagement aus. den Donauraum und Mitteleuropa Nachbarn und die freundschaftlichen Hydrologische Übersicht für das erste Halbjahr 2018 Vizekanzler a. D. Dr. Erhard Busek, Beziehungen zwischen den verant- Mit interessanten Exkursionen zur DI Dr. Robert Schatzl zur Geschichte und Entwicklung des wortlichen Menschen im Rahmen Baustelle des Murkraftwerkes Punti- Mag. Barbara Stromberger Ing. Josef Quinz........................................................16 Donauraumes. In einer Podiumsdis- der bilateralen Grenzgewässerkom- gam und zu den Hochwasserschutz- kussion diskutierten hochkarätige missionen, aber auch auf Gemeinde- projekten am Andritzbach und am Informationsbroschüre Vertreter aus Bayern und Österreich ebene hervorgehoben, ohne die ein Stufenbach wurde die Flussbauta- Öffentliches Wassergut Mag. Volker Strasser...............................................20 und ein Vertreter der Europäischen zukunftsfähiges Hochwasserrisikoma- gung 2018 abgeschlossen. Entsorgung von Grünschnitt Einleitungen WAS IST nicht erlaubt? Gras, Laub und Grünschnitt gelten rechtlich als Abfall und dürfen auch nicht auf Flächen des öffentlichen Wasser- gutes abgelagert werden. Im Nahbereich von Gewässern Die Einleitung jeglicher Art auf Flächen des ÖWG bedarf einer Gestattung durch den Verwalter des öffentlichen Wassergutes beziehungsweise generell zumeist auch ÖFFENTLICHES Aus der Geschichte der WASSERGUT besteht darüber hinaus die Gefahr, dass die Pflanzenteile einer wasserrechtlichen Bewilligung. Für Tätigkeiten, die über den Gemeingebrauch hinaus- bei Hochwasser mitgerissen werden und an Engstellen Steirischen Wasserwirtschaft gehen, bedarf es einer Zustimmung des Verwalters des zu Abflusshindernissen werden und damit erhebliche öffentlichen Wassergutes. Dies gilt vor allem, aber nicht Schäden verursachen können. nur für alle Grundstücksnutzungen im Zusammenhang mit der wasserrechtlichen Bewilligung von Anlagen. IN DER STEIERMARK Die Gestattung wird im Rahmen eines Vertrages gere- gelt, in dem auch Nutzungsentgelte festgelegt werden. Darüber hinaus sind die Flächen des öffentlichen Was- Gehölz- und Schotterentnahmen Die Mur in Graz im Wandel der Zeit DI Johann Wiedner..................................................22 sergutes grundsätzlich jedem anderen Grundstück in Im Rahmen des Gemeingebrauchs ist die „Gewinnung von Privatbesitz gleichzusetzen und dementsprechend die Pflanzen, Schlamm, Erde, Sand, Schotter, Steinen und Eis“ Eigentümerrechte zu beachten. Dies gilt insbesondere erlaubt, jedoch unter der Einschränkung, dass keine „beson- auch in baurechtlichen Angelegenheiten. deren Vorrichtungen“ verwendet werden. Darüber hinausgehende Eingriffe, wie zum Beispiel das Fällen von Bäumen, erfordern eine Genehmigung durch den Verwalter des öffentlichen Wassergutes. Für den Fall, dass vom Bewuchs auf Flächen des öffentli- Errichtung von Bauten Gestattungen Leitlinie Störfallplanung Wasserversorgung chen Wassergutes eine Gefahr ausgeht, sollte umgehend die zuständige Stelle (siehe Kontaktdaten) informiert werden. Die Errichtung von baulichen Anlagen jeglicher Art wie Gebäuden, Stiegen, Terrassen oder auch Leitungen ist Umgang mit Störfällen, Notfällen und Krisen Jede Nutzung, die über den Gemeingebrauch hinausgeht, grundsätzlich nicht erlaubt. Auch die Errichtung von Ein- ist im Vorfeld mit dem Vertreter des Grundeigentümers, friedungen und lebenden Zäunen auf Flächen des öffent- dem Verwalter des Öffentlichen Wassergutes, abzustimmen lichen Wassergutes ist nicht gestattet. DI Ernest Mayr und eine Zustimmung einzuholen. Für Einbauten in das Gewässer wie Stauanlagen, Ufersi- cherungen und Bauten zur Sohlstabilisierung sowie für Steht die geplante Nutzung in keinem Wiederspruch zu die Errichtung von Brücken, Stegen, Durchlässen und den Widmungszwecken des ÖWG und ist sie grundsätzlich Furten bedarf es einer Gestattung durch den Verwalter des öffentlichen Wassergutes sowie in den meisten Fällen auch einer wasserrechtlichen Bewilligung. genehmigungsfähig, so können privatrechtliche Vereinba- rungen in Form von Gestattungs- bzw. Pachtverträgen oder anderen schriftlichen Vereinbarungen getroffen werden. DI Alexander Salamon, BSc..................................25 Ablagerungen Bei Baumaßnahmen auf Nachbargrund ist die Einhaltung des gesetzlichen Bauabstands zu den Flächen des ÖWG Diese sind zumeist entgeltpflichtig. Das Entsorgen von Haus- und Sperrmüll, Bauschutt und zu beachten. Besteht eine Bewilligungspflicht nach dem Wasserrechts- anderen Abfällen ist selbstverständlich ausnahmslos unter- gesetz ist frühzeitig bereits während der Planungsphase sagt und auch gesetzlich verboten. Wasserentnahmen das Einvernehmen mit dem Verwalter des öffentlichen Die Nutzung als Lagerplatz etwa für Holz, Siloballen und dergleichen sowie als Abstellfläche z.B. für Fahrzeuge ist nicht erlaubt und in Zusammenhang mit Hochwasserereig- Jede Wasserentnahme, die über das Schöpfen mit der Hand (Gießkanne, Eimer, …) hinausgeht, bedarf einer wasser- Wassergutes herzustellen. Der „Leitfaden für Nutzungen von öffentlichem Wassergut“, Feuchttücher – Zerreißprobe für die Kanalisation DI Franz Hammer................................................... 28 nissen auch als gefährlich anzusehen. rechtlichen Bewilligung und Zustimmung des Verwalters herausgegeben vom Amt der Steiermärkischen Landesre- Gleiches gilt für Schüttungen auf Flächen des ÖWG. des öffentlichen Wassergutes. Dies betrifft vor allem dauer- gierung, Abteilung 14, gibt einen ausführlichen Überblick hafte Entnahmen mittels Pumpe, aber beispielsweise auch über Grundsätze und Regelungen bei Inanspruchnahmen Ausleitungen schon auf kurzen Strecken. der Flächen des ÖWG. AVAW-Studie „WipePlug“ Mag. Dr. Martin Wellacher....................................30 Gewässerbewirtschaftungsplanungen Mag. Jörg Ambrosch DI Günter Parthl DDI Georg Seidl.......................................................32 10 Jahre Fürstenfelder Wasser Biennale Günther Pedrotti .....................................................36 Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger bei der Eröffnungsrede © Joergler 2 3
HOCHWASSEREREIGNISSE Am 29. Mai wurden ebenfalls mit Leibnitz kam es aufgrund der offenen schlagsmengen von bis zu 115 mm südlicher Strömung sehr warme und Vegetationsdecken im landwirt- in 48 h führten zu einem deutli- energiereiche Luftmassen in den schaftlichen Bereich vor allem am chen Ansteigen der Pegelstände an Ing. Christoph Schlacher, MSc Amt der Steiermärkischen IM JAHR 2018 IN DER STEIERMARK Ostalpenraum transportiert. Dadurch entstanden lokal wieder sehr heftige Gewitterzellen, wobei Teile der West Wurzingbach, Gamlitzbach und an der Stiefing zu Verklausungen, Gewässerausbrüchen und massiven Laßnitz, Saggau und Sulm in der südlichen Weststeiermark. Die Hoch- wasserwelle überschritt an der Sulm Landesregierung, Abteilung 14 steiermark am stärksten betroffen wa- Anlandungen (Abb. 2). in Leibnitz die rote Warnmarke um Wasserwirtschaft, Ressourcen und ren. Die höchste Jährlichkeit wurde circa 00:00 Uhr mit einer maximalen Nachhaltigkeit 8010 Graz, Wartingergasse 43 Das Jahr 2018 war bis Ende des Sommers von mehr oder minder kleinräumi- an der Lassnitz am Pegel Frauental Heftige Gewitter mit Starkregen und Spitze von knapp unter circa 340 m³/s T: +43(0)316/877-5921 gen Starkregenereignissen geprägt, die in Folge zu lokalen Überflutungen mit einem HQ50 verzeichnet. Außerge- Hagel führten am Abend des 12. Mai (circa HQ10). An Laßnitz, Saggau, der E: christoph.schlacher@stmk.gv.at und Vermurungen mit großen Schäden an Gewässern, Infrastruktureinrich- wöhnlich an diesem Ereignis war die im Westen von Graz und in Teilen der Schwarzen und Weißen Sulm lagen tungen und an privaten Vermögen führten. Gravierende Auswirkungen hat- kurze Dauer der Hochwasserwelle, Weststeiermark zu lokalen, kleinräu- die Jährlichkeiten der Ereignisse zwi- ten die Niederschlagsereignisse vom 16. und 17. April sowie am 29. Mai und die auf ein sehr lokales Starkregen migen Überflutungen. Der Thaler schen einem HQ5 bis maximal HQ10. zuletzt am 15. September. Betroffen waren sowohl Einzugsgebiete im Zustän- ereignis im Einzugsgebiet schließen Bach im Grazer Bezirk Gösting ist Dies führte zu großflächigen Überflu- digkeitsbereich der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) als auch der lässt. aus den Ufern getreten, hat jedoch tungen im Vorland, die sich jedoch Bundeswasserbauverwaltung (BWV). keine größeren Schäden verursacht. auf hauptsächlich landwirtschaftlich Am 1. Juni überquerte eine schwa- Am Winkelbach in der Gemeinde genutzte Flächen beschränkten. che Störungszone die Steiermark, Thal, Bezirk Graz-Umgebung wurden Im Raum Deutschlandsberg kam DI Heinz-Peter Paar Wetter und halb von circa 2-3 Stunden auf, die die wiederum zu lokal sehr heftigen Ufereinrisse und geringe Schäden es am Nachmittag des 29. Mai 2018 Amt der Steiermärkischen Niederschlagsereignisse aufgezeichneten maximalen Gesamt- Gewittern führte. Das mit Abstand verzeichnet. zu einem markanten Anstieg der Landesregierung, Abteilung 14 niederschlagssummen während des größte Hochwasserereignis wurde Wasserführung der Laßnitz, des Wild- Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit Am 16. und 17. April war ein Italien- Ereignisses lagen bei circa 80-90 mm. am 1. Juni an der Pinka beobachtet, Die Niederschlagstätigkeit am 14. Mai baches und des Leibenbaches. Der 8010 Graz, Wartingergasse 43 tief wetterbestimmend und mit der Wie allerdings die an der Station in der Spitzendurchfluss am Pegel konzentrierte sich auf die Weststeier- Pegel Frauental an der Laßnitz stieg T: +43(0)316/877-2024 südlichen Höhenströmung wurden Graz-Gries beobachteten 160 mm Pinggau lag laut derzeit gültiger mark (circa 90 mm in 24 h) und Teile innerhalb einer Stunde von rund E: heinz.paar@stmk.gv.at milde und feuchtlabile Luftmassen Niederschlag zeigen, traten lokal Schlüsselkurve bei circa 80 m³/s, was der Südoststeiermark (bis zu 70 mm in 16 m3/s auf 83 m3/s an. Diese Was- in die Steiermark transportiert. Im durchaus höhere Niederschlags- von der Jährlichkeit wesentlich über 24 h). Im Einzugsgebiet des Schwar- sermenge entspricht einem HQ50 der Zuge dieser Strömung bildeten sich summen auf. Von den betroffenen einem HQ100 (derzeit 65 m³/s) liegt. zaubaches ist es an mehreren Stellen Laßnitz. Im Stadtgebiet von Deutsch- in den Abendstunden Schauerzellen Gewässern wurden nur die Stiefing zu Ausuferungen und zu Über- landsberg führte dies zu einem aus, die sich sehr stationär verhiel- und der Gamlitzbach durch Pegel Hochwasser und ihre Folgen schwemmungen in den Ortschaften bordvollen Abfluss der Laßnitz, es ten und daher zum Teil zu großen beobachtet. An der Stiefing wurde Mitterlabill, Seibuttendorf und Hütt kam nur zu kleinräumigen Ausufe- Niederschlagsmengen vor allem im ein Spitzendurchfluss von 80-90 m³/s Das erste Hochwasser trat bereits im gekommen. Die anhaltenden Regen- rungen. Durch das Wildholz aus der DI Dr. Robert Schatzl Großraum Graz führten. Die Haupt- ermittelt, was in etwa einem HQ100 Winter – nämlich am 9. Jänner 2018 fälle zwischen Soboth und Pack im Klause kam es jedoch zu Schäden an Amt der Steiermärkischen Landesregierung niederschlagstätigkeit trat inner- entspricht (Abb. 1). – in der Radmer auf. Schneeschmel- Grenzgebiet zu Kärnten mit Nieder- Brücken und befindet sich dieses Holz Abteilung 14 Wasserwirtschaft, ze infolge warmer Temperaturen in Ressourcen und Nachhaltigkeit 8010 Graz, Wartingergasse 43 Überlagerung mit intensiven Nieder- T: +43(0)316/877-2014 schlägen führte zu einem Murenab- E: robert.schatzl@stmk.gv.at gang in der Hinterradmer. Durch die Ablagerung des Murmaterials auf dem Zufahrtsweg war die einzige Verbindung zum Wohnhaus unter- DI Martin Streit brochen. Wildbach- und Lawinenverbauung 8600 Bruck/Mur, Ziegelofenweg 24 T: +43(0)3862/51957 Im April 2018 ist es aufgrund von ex- E: martin.streit@die-wildbach.at tremen Niederschlagsereignissen in der Stadt Graz und im Bezirk Leibnitz zu lokalen Hochwasserereignissen und Vermurungen mit schweren DI Alfred Ellmer Schäden an Wohnobjekten, Wirt- Wildbach- und Lawinenverbauung schaftsgebäuden, Infrastrukturein- 8045 Graz, Stattegger Straße 60 T: +43(0)316/425817-304 richtungen sowie an Gewässern und E: alfred.ellmer@die-wildbach.at bestehenden Hochwasserschutz- Abb. 1: Ereignissummen generiert aus den INCA-Analysedaten für den betroffenen Bereich maßnahmen gekommen. Im Bezirk © Gutachten ZAMG Abb. 2: Hochwasserschäden am Wurzingbach, Gemeinde Wildon © A14 4 5
„Katastrophe“ gemäß Steiermärki- schem Katastrophenschutzgesetz wurde ausgerufen. Als Maßnahmen zur Wiederherstellung der geregel- ten Abflussverhältnisse wurden das Windwurfholz aus den Gerinnen entfernt und die Verklausungen ge- löst. Am Bromachbach und Hinter- burgerbach Nord in der Gemeinde Oberwölz (Bezirk Murau) traten am 21. Juni und am 21. Juli 2018 Hoch- wässer auf. Als Schadbilder wurden Sohleintiefungen und Uferanrisse festgestellt. Das angelandete Ge- Abb. 3: Räumung der Verklausung am Vorderen Waldbach bei hm 10,00 (Gemeinde St. Lorenzen am schiebe war zu entfernen, damit Fol- Abb. 4: Gasenbach hm 13,0 (Gemeinde Gasen, Bezirk Weiz): Geschiebe Abb. 5: Mitterbach hm 16,1 (Gemeinde Gasen, Bezirk Weiz): durch Geschiebe Wechsel, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) © WLV ablagerung in der Geschiebesperre © WLV und Wildholz verklaustes Brückenbauwerk © WLV geschäden für den Siedlungsraum derzeit im Abflussquerschnitt und Verklausungen aufgrund von Wild- hintangehalten werden konnten. musste dringend entfernt werden. holz. Die bestehenden Geschiebe- Weiters wurden zur Sohlstabili- die Gemeinde Gasen. Der gemesse- erreichbar (Abb. 5). Am Schoberer- an Infrastruktur verhindert werden Ab der Mündung des Wildbaches sperren waren teilweise vollständig sierung einfache Querwerke aus ne Niederschlag betrug laut Aus- bach traten murartige Prozesse auf. konnten. kam es danach auch zu Ausufe- verfüllt und konnten somit schwere Lärchenholz hergestellt und Uferge- kunft der Gemeinde circa 88 mm Der Durchlass bei hm 1,50 verklaus- Der Linearausbau an der Lassnitz in rungen, die besonders im Raum Schäden in den Siedlungsbereichen hölzpflege wurde durchgeführt. (offizielle Messstelle). Bei einer pri- te und in Folge kam es zu einem Grünau (Gemeinde Groß St. Florian) Frauental und Krottendorf (Gemein- vermeiden. Aufgrund der akuten vaten Messung im Mitterbach wur- Bachausbruch und zur Zerstörung konnte die durch das Starkregen de Groß St. Florian) zu Schäden an Wettersituation waren die verfüllten In der Gemeinde Gasen (Bezirk den für denselben Zeitraum 115 mm des Zufahrtsweges zu einem Gehöft, ereignis vom 29. Mai 2018 bedingten Gebäuden und Gewerbebetrieben Sperren umgehend zu räumen und Weiz) kam es am 13. Juni 2018 um die gemessen. Dadurch erklärt sich, Geschiebemobilisierung durch Ge- Hochwassermengen aufnehmen und führten. Maßnahmen für den schadlosen Mittagszeit zu einem Starkregener- dass Schäden lokal deutlich mehr rinneeintiefung und Uferanbrüchen. abführen, wodurch massive Über- Hochwasserabfluss (Entfernung von eignis (bis zu 70 mm). Dadurch sind oder weniger ausgefallen sind. flutungen und dementsprechende Die nächste intensive Hochwasser- Anlandungen, lokale Ufersicherun- die stark vorbefeuchteten Hänge Weiters betroffen waren – wie schon Schäden verhindert wurden. welle ereignete sich aufgrund der gen und Verklausungen) zu setzen. in mehreren Einzugsgebieten ins Der Gasenbach und dessen größter im Juni – der Finkenpetergraben, der Niederschläge im Juni im Bezirk Allein am Ledererbach waren circa Rutschen geraten. Die Hochwässer Zubringer, der Mitterbach führten Fischgrabenbach und der Stein- Das kürzlich fertiggestellte Hoch- Hartberg-Fürstenfeld. 8.000 m³ Geschiebe und Wildholz zu führten zu Uferanbrüchen und Ver- großes Hochwasser mit starkem bach. Das Ereignis erzeugte auch wasserrückhaltebecken am Tau- beseitigen. klausungen. Durch nicht passierbare Geschiebe- und Wildholztrieb. Die Schäden im Grubbauergraben und chenbach hat ebenfalls einwandfrei Im Einzugsgebiet der Schwarzen Straßen waren hier fünf Gehöfte Zubringerbäche führten in unter- Hagenhofergraben. funktioniert und somit Schäden im Lafnitz (Gemeinden Sankt Lorenzen Durch die Niederschläge kam es nicht erreichbar. Die Gemeinde Ga- schiedlicher Intensität Hochwasser Siedlungsbereich verhindert. am Wechsel und Waldbach-Mönich- am Vorderen Waldbach zu einer sen hat am 14. Juni 2018 die „Katast- bzw. traten Muren auf. Das trans- Wirkung von Schutzbauten wald, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) rechtsufrigen Rutschung auf einer rophe“ laut Steiermärkischem Katas- portierte Geschiebe wurde durch In weiterer Folge war das Rückhal- kam es am 4. Juni 2018 nach einem Länge von circa 100 m und einer trophenschutzgesetz festgestellt und Tiefen- und Seitenerosion bzw. durch Sowohl im Bereich der Bundeswas- tebecken in Summe viermal auf- heftigen Gewitter mit Hagel zu Breite bis zu 30 m. Es wurden circa einen Assistenzeinsatz des Bundes- lokale Einrutschungen von Hängen serbauverwaltung als auch in jenem grund der intensiven Niederschläge mehreren Murenabgängen. Es kann 2.000 m³ Geröll, Schlamm und Baum- heers angefordert. Es waren Hangsi- mobilisiert. Die Geschiebesperre der Wildbach- und Lawinenverbau- aufgestaut. von einer Niederschlagssumme von holz mobilisiert. Der Talweg und das cherungsarbeiten (Konsolidierungen) bei hm 13,0 war verfüllt und war zu ung haben sich die bestehenden rund 50 mm ausgegangen werden. Bachbett wurden verlegt (Abb. 3). und Maßnahmen zur Wiederherstel- räumen. Weiters gab es Uferanris- Schutz- und Regulierungsbauten Erfreulicherweise hat auch die be- Infolge der Intensivniederschläge lung geregelter Abflussverhältnisse se und Geschiebeanlandungen in bestens bewährt. Besonders erwäh- reits umgesetzte Hochwasserschutz- führten mehrere Wildbäche nördlich Am 12. Juni 2018 um circa 17:30 Uhr am Finkenpetergraben, Fischgraben- Brückenbereichen (z. B. Landesstra- nenswert sind hierbei die Starkre- maßnahme „RHB Tappenberg“ in der Lafnitz massives Hochwasser kam es zu einem starken Gewitter- bach, Hofstätterbach und Steinbach ßenbrücke hm 5,50), wodurch sich genereignisse vom Mai 2018 in der Paldau ihre volle Funktionsfähigkeit mit starkem Geschiebe- und Wild- regen in den Gemeinden Bärnbach durchzuführen. die Durchflusskapazitäten deutlich Südwest- und Südoststeiermark. bewiesen. Dieses Rückhaltebecken holztrieb. Neben wichtigen Zufahrts- und Kainach (Bezirk Voitsberg). verringerten (Abb. 4). zählt zum Gesamtkonzept „HWS straßen waren auch etliche Häuser Die einhergehenden Sturmböen Am 14. September 2018 querte eine Die Rückhaltebecken am Stullnegg- Paldau“ und ist eines von fünf betroffen. Seitens der Behörde verursachten im Freisinggraben, von Westen kommende Schlechtwet- Am Mitterbach trat ein starkes bach, am Weyerbach, an der Weißen Rückhaltebecken. Das Ereignis vom wurde dieser Bereich zum Katastro- Rabenschielbach, Rainerbach und terfront die Fischbacher Alpen und Hochwasser mit Geschiebetrieb auf. Sulm sowie am Aframbach, am 07. August 2018 konnte schadlos ab- phengebiet erklärt. Gurzbach flächenhafte Windwürfe. führte nachmittags zu intensiven Die Brücke bei hm 16,1 verklauste Retzneibach und am Neudorfbach geführt werden, sodass der verhin- Als Schadensbilder zeigten sich Auf- Durch diese Windwürfe gelangten Starkniederschlägen mit Hagel- und wurde unterspült. Es gab auch wurden eingestaut (rund HQ10-50), derte Schaden von rund 1.000 000 landungen in den Gerinnen infolge große Holzmengen in die Bäche schlag im Bezirk Weiz. Besonders massive Schäden am Talweg und wodurch große Schäden in Sied- Euro die Investitionskosten bereits von massivem Geschiebetrieb sowie und führten zu Verklausungen. Eine stark betroffen war auch hier wieder somit war ein Gehöft nicht mehr lungs- und Industriegebieten sowie amortisiert hat. 6 7
RATGEBER INFOKAMPAGNE Landesfeuerwehrverband und dem Zivilschutzverband läuft eine steier- und den Selbstschutz Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich selbst vor „SELBSTSCHUTZ markweite Informationskampagne möglichen Ereignissen schützen (Abb. 1), bei der alle Gemeinden kann.“ eingebunden sind. Ziel ist es, der HOCHWASSER“ Bevölkerung im Rahmen kostenloser Mit dem Slogan: „Wir Bürger das Informationsveranstaltungen das stärkste Glied in der Rettungskette“ Thema Hochwasserschutz und die soll jeder Einzelne sein Möglichstes verschiedenen Möglichkeiten der dazu beitragen. GF Heribert Uhl Zivilschutzverband Steiermark Die Intensität und Häufigkeit von Hochwasserereignissen als Folge von Eigenvorsorge näher zu bringen. 8403 Lebring, Florianistraße 24 Starkregen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Seit Mitte Oktober Bis dato konnten bereits in über 100 Umgang mit Naturkatastrophen T: +43(0)3182/7000-735 E: heribert.uhl@stzsv.at 2017 sind die Referenten vom Zivilschutzverband Steiermark im ganzen Land Landeshauptmann-Stv. Michael Gemeinden in der Steiermark diese unterwegs, um die Bürger – das stärkste Glied in der Rettungskette – zum Schickhofer: „Wir haben in den letz- Vorträge abgehalten werden. Thema "Selbstschutz Hochwasser" zu sensibilisieren. ten Tagen und Wochen in der Steier- Autor: DI Dr. Florian Rudolf-Miklau mark wieder einmal erleben müssen, Von den Besuchern sehr gut an- Auch im Jahr 2018 war die Steiermark E ine Abschätzung und Analyse wären, wenn private Hausbesitzer In einem gemeinsamen Projekt welch zerstörerische Kraft die Natur genommen wird die Hochwasser- von mehreren lokalen Hochwasserer- der Ereignisse hat gezeigt, und Grundeigentümer, aber auch unter Beteiligung von Landes- entwickeln kann. Viele sind betrof- mappe, die zur freien Entnahme bei eignissen, Muren und Hangrutschun- dass eine bedeutende An- Verantwortliche von Firmen und hauptmann-Stellvertreter und fen, aber noch mehr helfen. Unsere jeder Veranstaltung aufgelegt wird. gen betroffen. Für die Gemeinden, Bür- zahl an Feuerwehreinsätzen und Industriebetrieben entsprechende Katastrophenschutzreferent Michael steirischen Einsatzorganisationen Inhalt dieser Hochwassermappe germeister und Einsatzorganisationen ein Großteil von Schäden im priva- Maßnahmen zur Eigenvorsorge und Schickhofer und Hochwasserschutz- leisten hervorragende Arbeit. Doch sind Checklisten und Folder, die auf sind diese Ereignisse immer wieder ten Bereich vermeidbar gewesen zum Selbstschutz gesetzt hätten. referent Johann Seitinger sowie dem es dauert eine gewisse Zeit, bis sie die jeweiligen persönlichen Bedürf- eine große Herausforderung. Naturka- am Einsatzort eintreffen. In dieser nisse abgestimmt werden können. tastrophen führen jedes Jahr zu Schä- Zeitspanne können die Steirerinnen Die Mappe soll so eine Hilfestellung den in Millionenhöhe und erzeugen und Steirer durch Selbstschutzmaß- für die Bevölkerung sein, um ihr ein großes mediales Echo sowie starke nahmen wichtige Voraussetzungen Eigenheim vor drohendem Hoch- Betroffenheit. Fast alle österreichischen schaffen, um Schaden von Personen wasser zu schützen. Gemeinden sind in unterschiedlichem und Objekten abzuwenden. Darum Ausmaß von Naturgefahren tangiert. liegt mir diese Initiative zur Präven- Weiters wird dieses Projekt auch Die Katastrophenvorsorge und -bewäl- tion sehr am Herzen.“ von der BOKU Wien wissenschaft- tigung sowie die Information der Öffent- lich mitbegleitet. Ein sehr herzliches lichkeit über drohende Gefahren und Landesrat Ök. Rat. Johann Seitin- Dankeschön gilt auch den beiden Risiken zählen folglich zu den wichtigs- ger: „Naturkatastrophen verdichten Motoren für diese Kampagne, HR ten kommunalen Sicherheitsaufgaben. sich zunehmend mehr sowohl in Harald Eitner von der Fachab- Das Werk vermittelt grundlegendes zeitlicher Hinsicht als auch in ihrer teilung Katastrophenschutz und Wissen über die rechtlichen, organisa- Wirkung. Daher ist es von größter Landesverteidigung und HR Rudolf torischen und gesellschaftspolitischen Bedeutung, dass neben den bauli- Hornich von der Abteilung 14 – Grundlagen des kommunalen Um- chen Schutzmaßnahmen und einer Wasserwirtschaft, Ressourcen und gangs mit Naturgefahren. Dem Autor restriktiven Raumordnung auch die Nachhaltigkeit, die dieses Projekt war es ein besonderes Anliegen, stets Bewusstseinsbildung und Eigen- mit ihrem Wissen und ihren Erfah- die Perspektive der österreichischen vorsorge einen hohen Stellenwert rungen vorangetrieben haben. Gemeinden im Fokus zu behalten und erhalten.“ offen auf deren Möglichkeiten und Unser Ziel ist es, die Menschen über Grenzen des kommunalen Risiko- und Präsident vom Zivilschutzverband das Hochwasserrisiko in ihrem Le- Katastrophenmanagements einzuge- Steiermark, Bundesrat Bgm. Martin bensumfeld aufzuklären und in der hen. Komplexe Modelle und Zusam- Weber: „Der Zivilschutzverband Eigenvorsorge zu schulen bzw. zum menhänge werden anschaulich und Steiermark ist der Netzwerker zwi- Selbstschutz zu motivieren. anhand einer Vielzahl von Beispielen schen den Einsatzorganisationen dargestellt. Zielgruppe des Handbuchs und den Bürgerinnen und Bürgern. Für Rückfragen steht der Landesge- sind die kommunalen Verantwortungs- schäftsführer des Zivilschutzverban- träger sowie die zahlreichen Helfer der Das Projekt „Selbstschutz Hochwas- des Steiermark Heribert Uhl unter Gemeinden, die im Umgang mit Natur- ser“ soll die Bevölkerung sensibi- der Telefonnummer 0664/9135850 gefahrenrisiken und in der Bewältigung Abb. 1: Informationsveranstaltung in St. Lorenzen im Mürztal (v.l.n.r.: LGF StZSV Heribert Uhl, Bgm. Ing. Alois Doppelhofer aus St.Lorenzen im Mürztal, lisieren und für die Eigenvorsorge gerne zur Verfügung. von Naturkatastrophen involviert sind. RL StZSV Günter Macher) © STZSV/LGF Heribert Uhl 8
WASSER OHNE tigkeit und Tourismus, das Amt der risikomanagementpläne Oberösterreichischen Landesregie- • Werkzeug zur Sensibilisierung rung und die Stadt Graz. und Akteursbeteiligung • Katalog von guten Maßnahmen- DI Egon Bäumel GRENZEN Amt der Steiermärkischen Landesregierung Das Ergebnis wird die RAIN-MAN- beispielen aus der Praxis Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen Toolbox mit fünf übertragbaren Werk- Mag. Cornelia Jöbstl und Nachhaltigkeit Amt der Steiermärkischen Landes- zeugen sein, um die regionalen und Die Werkzeuge werden in sieben Pilot- regierung, Abteilung 14 Wasserwirt- 8010 Graz, Wartingergasse 43 T: +43(0)316/877-2030 lokalen Behörden im Hochwasserrisi- studien auf ihre Machbarkeit über- schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit E: egon.baeumel@stmk.gv.at 8010 Graz, Wartingergasse 43 komanagement zu unterstützen. prüft. In der Steiermark wurde Graz T: +43(0)316/877-2496 GRENZÜBERSCHREITENDE EU-GEFÖRDERTE • Bewertungs- und Kartierungs- als Pilotstudie ausgewählt, in Oberös- terreich die Gemeinden Seewalchen, E: cornelia.joebstl@stmk.gv.at MASSNAHMEN DER WASSERWIRTSCHAFT werkzeug für Starkregenrisiken Leonding und Schwertberg. Das Ge- • Umsetzungshilfe für risikomin- samtbudget beträgt rund 3 Millionen dernde Maßnahmen, Warnung Euro, wovon rund 2,5 Millionen Euro und Krisenmanagement vom Europäischen Fond für Regionale DI Rudolf Hornich Schon in der Vergangenheit hat die steirische Wasserwirtschaft sich erfolg- • Empfehlungen für Hochwasser- Entwicklung (EFRE) gefördert werden. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 14 Wasserwirtschaft, reich bemüht, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nach- Ressourcen und Nachhaltigkeit barstaaten zu intensivieren. Auch in dieser Förderperiode von 2014-2020 ist 8010 Graz, Wartingergasse 43 Mag. Agnes Prettenhofer es gelungen, erfolgreiche Projektanträge in verschiedenen Programmen zu ECKDATEN RAINMAN des Inneren Amt der Steiermärkischen T: +43(0)316/877-2031 E: rudolf.hornich@stmk.gv.at platzieren. Bereits zu Beginn der Förderperiode konnten mit unseren Nach- DE: Leibniz-Institut für ökologische Landesregierung Abteilung 14 Wasserwirtschaft, barstaaten Slowenien und Ungarn erste Projekte im Rahmen der Programme Programm Raumentwicklung Ressourcen und Nachhaltigkeit INTERREG V-A für Österreich-Slowenien (SI-MUR-AT) und Österreich-Ungarn Interreg Central Europe AT: Umweltbundesamt 8010 Graz, Wartingergasse 43 (Raab Flood 4cast) begonnen werden und es gelang auch die Beteiligung T: +43(0)316/877-3662 AT: Land Steiermark E: agnes.prettenhofer@stmk.gv.at am Projekt RAINMAN im Programm CENTRAL EUROPE. Es folgten nun 2018 Dauer CR: Croatian Waters weitere zwei Projekte im Programm INTERREG V-A Österreich-Slowenien 07/2017 – 06/2020 CZ: Region of South Bohemia goMURra und CROSSRISK. Zwei weitere Projekte, an welchen die steiri- CZ: T. G. Masaryk Water Research Mag. Dr. Michael Ferstl Amt der Steiermärkischen Landesregierung sche Wasserwirtschaft beteiligt ist, sind im Programm LIFE+ angesiedelt. Budget Institute, p.r.i. Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen Dazu zählen das Projekt Ausseerland und das Projekt IRIS, das sich in der Gesamtbudget 3.045.287 Euro HU: Middle Tisza District Water und Nachhaltigkeit Startphase befindet. Insgesamt werden für die Wasserwirtschaft in der Stei- EFRE 2.488.510 Euro Directorate 8010 Graz, Wartingergasse 43 T: +43(0)316/877-4355 ermark 7 EU-geförderte Projekte abgewickelt. Nachstehend werden die in PL: Institute of Meteorology and E: michael.ferstl@stmk.gv.at allen wasserwirtschaftlich relevanten Bereichen wirksamen Projekte kurz Leadpartner Water Management - National beschrieben: DE: Sächsisches Landesamt für Um- Research Institute Mag. Ursula Suppan Amt der Steiermärkischen welt, Landwirtschaft und Geologie Landesregierung Website: Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit Projektpartner www.interreg-central.eu/RAIN- 8010 Graz, Wartingergasse 43 den wie Wasserverschmutzungen DE: Sächsisches Staatsministerium MAN T: +43(0)316/877-2490 DI Dr. Robert Schatzl auf. Die Abteilung 14 - Wasserwirt- E: ursula.suppan@stmk.gv.at Amt der Steiermärkischen Landesregierung Abteilung 14 Wasserwirtschaft, schaft, Ressourcen und Nachhaltig- Ressourcen und Nachhaltigkeit RAINMAN keit des Landes Steiermark beteiligt lange Tradition. Bereits im Jahr 2000 8010 Graz, Wartingergasse 43 T: +43(0)316/877-2014 sich im Interreg VB CENTRAL EURO- wurde ein Grundsatzkonzept für E: robert.schatzl@stmk.gv.at PE Projekt RAINMAN. gemeinsame Aktivitäten an der 34 km langen Grenzmur entwickelt. Nach 18 RAINMAN Zehn Partner aus sechs Mitglieds- Jahren soll dieses eine Neuausrich- Integriertes Starkregen- staaten arbeiten von 2017-2020 ge- goMURra tung erfahren. Sieben Projektpartner risikomanagement meinsam an Lösungen, um Schäden Grenzüberschreitendes Hoch- aus beiden Ländern haben sich im Mag. Elfriede Stranzl, MSc durch Starkregen (Hangwasser) in wasserrisikomanagement Interreg Projekt goMURra (Programm Amt der Steiermärkischen DI Heinz-Peter Paar Starkregenereignisse können an städtischen und ländlichen Regionen Slowenien - Österreich INTERREG V-A Slowenien-Österreich) Landesregierung Amt der Steiermärkischen Landesregierung jedem Ort zu Überflutungen führen, zu reduzieren. zusammengeschlossen, um von 2018- Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen Ressourcen und Nachhaltigkeit häufig mit nur sehr kurzer Vorwarn- Ein weiterer österreichischer Projekt- Die Zusammenarbeit von Öster- 2021 an der Verbesserung der wasser- und Nachhaltigkeit Wasserland Steiermark 8010 Graz, Wartingergasse 43 zeit. Jedes Jahr sterben in ganz Euro- partner ist das Umweltbundesamt. reich und Slowenien im Rahmen wirtschaftlichen und ökologischen Si- 8010 Graz, Wartingergasse 43 T: +43(0)316/877-2024 pa Menschen, Tausende verlieren ihr der österreichisch-slowenischen T: +43(0)316/877-5801 Als assoziierte Partner involviert sind tuation der Mur zu arbeiten. Darunter E: heinz.paar@stmk.gv.at E: elfriede.stranzl@stmk.gv.at Zuhause und es treten Umweltschä- das Bundesministerium für Nachhal- Kommission für die Mur hat eine auch die Abteilung 14 - Wasserwirt- 10 11
schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit ressourcen durch Verbesserung Hochwasserschutzes für die Ge- des Landes Steiermark. Die zukünfti- der hydromorphologischen Para- meinden Bad Radkersburg und ECKDATEN CROSSRISK EFRE 1.336.315 Euro Slovenske akademije znanosti in gen Strategien berücksichtigen das meter und damit einhergehend Gornja Radgona und Gestaltung umetnosti Grundsatzkonzept, die bisher umge- der Oberflächengewässer, des der ufernahen Bereiche Programm Leadpartner AT: Amt der Kärntner setzten Maßnahmen wie auch aktuelle Grundwasserhaushaltes und der INTERREG V-A AT: Zentralanstalt für Meteorologie Landesregierung, Abteilung 8 – rechtliche Rahmenbedingungen und Biodiversität Das Gesamtbudget beträgt rund 2,8 Slowenien-Österreich für die und Geodynamik Umwelt, Wasser und Naturschutz Richtlinien auf europäischer Ebene. • Verbesserung des bilateralen Millionen Euro, wovon rund 2,4 Mil- Programmperiode 2014–2020 AT: Amt der Steiermärkischen Lan- Hochwassermanagements durch lionen Euro vom Europäischen Fond Projektpartner desregierung Folgende Ziele wurden festgelegt: Erstellung eines bilateralen Kata- für Regionale Entwicklung (EFRE) Dauer AT: FH JOANNEUM Gesellschaft mbH Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, • Managementplan Mur 2030 zur strophenschutzplans und gezielte gefördert werden. 06/2018–05/2021 SI: Agencija Republike Slovenije Ressourcen und Nachhaltigkeit innovativen, nachhaltigen Be- Öffentlichkeitsarbeit za okolje wirtschaftung der Grenzmur und • Schutz und Gestaltung urbaner Budget SI: Univerza v Mariboru Website ihrer Seitenarme Räume durch Anpassung und Gesamtbudget 1.572.136 Euro SI: Znanstvenoraziskovalni center www.si-at.eu/de2/crossrisk/ • Sicherung gemeinsamer Wasser- Verbesserung des bestehenden ECKDATEN goMURra EFRE 2.422.244 Euro Wasserwirtschaft, Ressourcen und arbeit werden Maßnahmen zur nach- Strategie zum gemeinschaftlichen Nachhaltigkeit haltigen Sicherung und Qualitätsver- nachhaltigen Wasserschutz durch Ein- Programm Leadpartner AT: Amt der Steiermärkischen Lan- besserung an der unteren Mur und richtung von effizienten Mechanismen INTERREG V-A Slowenien- SI: Direkcija Republike Slovenije za desregierung: Fachabteilung für SI-MUR-AT in den angebundenen Grundwasser- wie Überwachung bzw. Bewusstseins- Österreich für die Programm- vode Katastrophenschutz und Landesver- Ökologisch nachhaltige körpern erarbeitet und mit regionalen bildung und nachhaltige Sicherung periode 2014–2020 teidigung Landwirtschaft im Einklang Partnern umgesetzt, um langfristig des Grundwassers, das die Haupt- Projektpartner AT: Stadtgemeinde Bad Rad- mit einer zeitgemäßen einen guten qualitativen Zustand des quelle des Trinkwassers dieser Region Dauer SI: Agencija Republike Slovenije za kersburg Wasserwirtschaft Grundwassers zu erhalten. ist. Die Reduktion des Austrags von 06/2018 – 05/2021 okolje AT: Wasserverband, Wasserversor- Hauptziele des Projektes: Nährstoffen in das Grundwasser soll SI: Obcina Gornja Radgona gung Radkersburg Die langfristige Sicherung der Verminderung der Nitratkonzen- durch Änderungen der landwirtschaft- Budget AT: Amt der Steiermärkischen Qualität der Grundwasserkörper trationen im Grundwasser durch lichen Bewirtschaftungsmaßnahmen Gesamtbudget 2.849.700 Euro Landesregierung: Abteilung 14 Website: www.goMURra.eu beiderseits der Mur – in der SI-AT Berücksichtigung der landwirtschaft- erfolgen. Ziel ist die enge Einbindung (Slowenien-Österreich) Programmre- lichen Nutzung in Form von gekop- und Schulung der Landwirte für die gion –, die einerseits einer intensiven pelten Grundwassermodellen, die Anwendung alternativer Methoden landwirtschaftlichen Nutzung unter- die Grundwasserströmung und das auf Basis vorangehender Untersu- nungen vor derartigen Ereignissen Potentials zur Erzeugung von techni- liegen, andererseits gleichzeitig als Nährstoffverhalten beschreiben, um chungen und Programmentwicklung. in der Region. Da beide Länder vor schem Schnee unterstützt. Die geplan- Speicher für die Trinkwasserversor- gemessene Parameterkonzentrati- ähnlichen Herausforderungen stehen ten Hauptergebnisse sind verbesserte gung dienen, stellt eine gemeinsame onen mit der landwirtschaftlichen und da Wetterprozesse, Naturgefahren Vorhersagen und Warnungen vor Herausforderung dar. Im Rahmen der Bewirtschaftung in einen Zusam- und menschliche Aktivität nicht an der Risiken im Zusammenhang mit Regen, grenzüberschreitenden Zusammen- menhang zu stellen. Erstellung einer CROSSRISK Staatsgrenze haltmachen, hat das Pro- Hochwasser und Schnee, ihre grenz Öffentliche Warnungen - jekt CROSSRISK das Ziel, die Expertise übergreifende Vereinheitlichung und Verminderung von Risiken in der Institutionen in der Programmre- ihre bessere Verständlichkeit, Verfüg- Zusammenhang mit Regen gion zu vereinen und gemeinsame barkeit und Verbreitung. Zusätzlich ECKDATEN SI-MUR-AT EFRE 1.522.484 Euro eurwesen (IEI) und Schnee Entwicklungen voranzutreiben. Da- wird der Informationsfluss zwischen SI: Wasserversorger System B (WS-B) durch entstehen Synergien, die eine den relevanten Institutionen beider Programm Leadpartner SI: Land- und Forstwirtschaftskammer Risiken in Verbindung mit Regen beträchtliche Qualitätsverbesserung Länder und die Qualifikation ihrer INTERREG V-A Slowenien- AT: Amt der Steiermärkischen Slowenien, Institut für Land- und Forst- und Schnee gehören zu den großen und gesteigerte Kosteneffizienz auf Experten verbessert. Die innovativen Österreich für die Programmperio- Landesregierung, Abteilung 14, wirtschaft, Murska Sobota (AFI MS) Herausforderungen in der SI-AT Pro- beiden Seiten der Grenze zur Folge Aspekte des Projekts sind demnach de 2014–2020 Wasserwirtschaft, Ressourcen und AT: Regionalmanagement Südosts- grammregion. Das zeigte sich etwa haben und in Folge die Sicherheit der neuartige, einheitliche Warnwerkzeu- Nachhaltigkeit teiermark, Steirisches Vulkanland durch die Hochwässer im Septem- Bevölkerung in der Programmregion ge und innovative Vermittlungs-, Ver- Dauer AT: Regionalmanagement Süd- ber 2010, Katastrophenlawinen im erhöhen und ihre Infrastruktur besser breitungs- und Ausbildungskonzepte. 07/2016–06/2019 Projektpartner weststeiermark GmbH Februar 2009 oder Schäden durch schützen werden. Zusätzlich wird SI: Nationales Labor für Gesundheit, Um- hohe Schneelasten im Frühling 2016. der Tourismus durch die verbesserte Budget welt und Nahrung, Marburg (NLZOH) Website: Dennoch gibt es derzeit keine ein- Sicherheitsinformation für Skitouren- Gesamtbudget 1.791.158 Euro SI: Institut für ökologisches Ingeni- http://www.si-mur-at.eu/ heitlichen Vorhersagen oder War- geher und verbesserte Vorhersage des 12 13
sourcen und Nachhaltigkeit als Lead effizient durchführen zu können. Die Partner mit 5 weiteren Projektpartnern Kernoutputs des Projekts sind einer- ECKDATEN LIFE+ Budgetanteil Bundeswasserbau- AT: Amt der Steiermärkischen Landes- (drei ungarischen und zwei österrei- seits das aktualisierte Hochwasserpro- verwaltung Steiermark regierung, Abteilung 14, Wasserwirt- chischen) sowie einem österreichi- gnosemodell Raab, andererseits das Programm LIFE+ Gesamtbudget 60.000 Euro schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit schen strategischen Projektpartner die zu entwickelnde Warntool zur Dar- EFRE 30.000 Euro AT: Wildbach- und Lawinenverbauung Raab Flood 4cast grenzüberschreitende Zusammenar- stellung der zu erwartenden Überflu- Dauer 07/2013–06/2019 AT: Gemeinde Altaussee Grenzüberschreitende beit zur nachhaltigen Reduzierung tungsbereiche. Von den Entwicklun- Leadpartner AT: Gemeinde Grundlsee zeitliche und räumliche Vor- von Hochwasserrisiken im Einzugsge- gen profitieren einerseits die Betreiber Budget AT: Österreichische Bundesforste hersage von Hochwasser- biet der Raab. der Prognosemodelle, andererseits die Gesamtbudget 5.727.240 Euro Website https://www.bundesforste.at/na- Überflutungsflächen zur Sowohl im österreichischen als auch Organisationen des Hochwasser- und LIFE+ 2.863.619 Euro Projektpartner tur-erlebnis/life-projekt-ausseerland.html Unterstützung der Einsatzpla- im ungarischen Teil des Einzugsge- Katastrophenschutzes und die von nung des Hochwasser- und bietes der Raab führen Hochwasser Hochwasser betroffene Bevölkerung. Katstrophenschutzes ereignisse zu Überflutungen und da- Durch diese Information wird den für IRIS – LIFE IP Integrated River men zum Schutz der Gewässer (NGP) für Gewässerentwicklungs- und Risi- mit einhergehend zu einem Risiko für den Hochwasser- und Katastrophen- Solutions in Austria und der Maßnahmen zum Schutz des komanagementmaßnahmen vorliegen Im Rahmen des Kooperations- Leben und Infrastruktur. Daher liegt es schutz verpflichteten Organisationen Menschen vor dem Gewässer (RMP) werden. IRIS AUSTRIA dient in Phase programms Interreg V-A Öster- im Interesse der für den Hochwasser- die Möglichkeit gegeben, die Maß- Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und in Österreich eine außerordentliche 1 des Projekts als „Initialzündung“ und reich-Ungarn, in der Prioritätsachse schutz und Katastrophenmanagement nahmenplanung grenzüberschreitend die EU-Hochwasserrichtlinie bestim- Herausforderung dar. „Katalysator“ für die Erprobung und 2: Umweltschutz und Förderung verantwortlichen Organisationen, im durchzuführen. Somit ermöglicht das men die Zukunft der Flüsse in Öster- Entwicklung des Planungsinstrumen- der nachhaltigen Nutzung der Hochwasserfall möglichst frühzeitig Projekt erstmals, nicht nur Durchfluss reich wesentlich mit. Sie führten zu Als Instrument zur Abstimmung der tes GE-RM. Kurzfristig werden in den Ressourcen, fördert das EU-Projekt Informationen zu erhalten, wie sich prognosen an definierten Gewässer- zwei sektoralen nationalen Maßnah- Ziele von Hochwasserrisikomanage- ersten 3 Jahren sieben Pilot-GE-RMs Raab Flood 4cast mit dem Amt der die zu erwartenden Überflutungen stellen, sondern zusätzlich auch die menprogrammen: mentplan (RMP) und Nationalem ausgearbeitet, wobei der vorliegende Steiermärkischen Landesregierung, entwickeln, um die Planung der Ka- daraus zu erwartenden Überflutungs- Gewässerbewirtschaftungsplan GE-RM-Leitfaden erprobt, von den Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, Res- tastrophenhilfe grenzüberschreitend bereiche zur Verfügung zu stellen. • Nationaler Gewässerbewirtschaf- (NGP) sowohl aus fachlicher Sicht beteiligten Wasserbauverwaltungen tungsplan (kurz: NGP) als auch auf Verwaltungsebene in Vernetzungstreffen diskutiert und • Hochwasserrisikomanagementplan sehen die Technischen Richtlinien weiterentwickelt wird. Sowohl durch ECKDATEN Raab Flood 4cast EFRE 1.643.181 Euro AT: Landessicherheitszentrale Burgenland (kurz: RMP). für die Bundeswasserbauverwaltung die Anwendung und Erprobung der HU: Budapest University of Technology (RIWA-T) die Erstellung von „Ge- technischen Richtlinien für GE-RMs als Programm Leadpartner and Economics In Österreich sind derzeit beide wässerentwicklungs- und Risiko- auch durch capacity building (Ausbil- INTERREG V-A Ungarn-Österreich AT: Amt der Steiermärkischen HU: North-Transdanubian Water Maßnahmenprogramme auf einer management-Konzepten – kurz: dung von Experten für GE-RMs) schafft für die Programmperiode 2014–2020 Landesregierung, Abteilung 14, Directorate, Győr generellen nationalen Ebene, nicht „GE-RM“ – explizit vor. Die Methode IRIS AUSTRIA kurzfristig eine wichtige Wasserwirtschaft, Ressourcen und HU: West-Transdanubian Water Directo- jedoch auf der regionalen Ebe- zur Anwendung des Planungsinstru- Basis für die nachhaltige Optimierung Dauer Nachhaltigkeit rate, Szombathely Strategischer Partner ne von Flussräumen aufeinander ments GE-RM wird in einem Leitfa- des integrativen River Basin Manage- 07/2016–06/2019 AT: Landeswarnzentrale Steiermark, Graz abgestimmt. Die für das Flussraum- den beschrieben, der im Zuge des ment in Österreich. Langfristig liegt Projektpartner management verantwortlichen Projektes laufend aktualisiert und am der Schwerpunkt von IRIS AUSTRIA Budget AT: Amt der Burgenländischen Lan- Website http://www.interreg-athu. Wasserbauverwaltungen der öster- Ende neu aufgelegt wird. Anhand in der praktischen Umsetzung und Gesamtbudget 1.933.155 Euro desregierung, Abteilung 5 eu/raabflood4cast/ reichischen Bundesländer stehen vor des Leitfadens wird es möglich sein, Evaluierung von integrativen, syner- der Herausforderung, die nationalen das Planungsinstrument GE-RM in al- gistischen Pilotmaßnahmen, die so- Vorgaben aus RMP und NGP auf der len österreichischen Bundesländern wohl die Ziele der WRRL als auch der LIFE+ „Ausseerland“ schaft der Steiermark als Partner Salzabaches durchgängig gemacht Ebene regionaler Flussräume best- in vergleichbarer Qualität anzu- HWRL (bzw. auch anderer Manage- Wasserbauliche Maßnahmen des Projektträgers „Österreichische und der Rödschitzbach durch Struk- möglich in Einklang zu bringen und wenden, sodass langfristig für alle mentpläne und -strategien) unterstüt- an Fließgewässern zur Ent- Bundesforste (ÖBf)" an der Schaffung turierungsmaßnahmen ökologisch aufeinander abzustimmen. Dabei größeren Fließgewässer in Österreich zen. Das Projekt befindet sich in der wicklung des „Mitterndorfer des „Mitterndorfer Biotopverbundes" aufgewertet. Mit den von den ÖBf stellt die Abstimmung der Maßnah- standardisierte Maßnahmenkataloge finalen Einreichphase. Biotopverbunds“ beteiligt. Fische, Amphibien und renaturierten Moorflächen entsteht Krebse sollen zukünftig die Ge- ein Netzwerk an Lebensräumen, Im Herbst 2013 startete das LIFE+- wässerachsen als Wanderkorridor das als neues Europaschutzgebiet ECKDATEN IRIS Leadpartner AT: Bundeswasserbauverwaltung S Projekt „Naturwald, Moore und zwischen Dachstein und Totem Ge- „Mitterndorfer Biotopverbund" ins AT: BMNT AT: Bundeswasserbauverwaltung T Lebensraumverbund im Ausseer- birge nutzen können. Dazu werden NATURA 2000-Regime eingebracht Programm LIFE Integrated projects 2017 AT: Bundeswasserbauverwaltung B land", bei dem sich die Wasserwirt- unpassierbare Sohlschwellen des wurde. Projektpartner AT: viaDonau (für die Donau länder- Dauer AT: Bundeswasserbauverwaltung NÖ übergreifend zuständig) Voraussichtlicher Beginn: 01/2019 AT: Bundeswasserbauverwaltung OÖ Voraussichtliches Ende: 12/2027 AT: Bundeswasserbauverwaltung ST 14 15
HYDROLOGISCHE 4 ausgewählte Temperaturverläufe, chen Landeshälfte hingegen über- terbrochen vom ergiebigen Nieder- Gößl, Judenburg, Graz/Andritz und wiegend über den langjährigen schlagsereignis Mitte Jänner – bis St. Peter am Ottersbach sind in Abbil- Durchschnittswerten. Anfang März zu einem stetigen Ab- dung 3 dargestellt. sinken der Grundwasserspiegella- ÜBERSICHT In den nördlichen Landesteilen gen. Schneeschmelzereignisse und DI Dr. Robert Schatzl Oberflächenwasser lagen die Grundwasserstände zu vor allem der niederschlagsreiche Amt der Steiermärkischen Die Durchflüsse zeigten sich im Beginn des Jahres noch deutlich April führten danach zu einer deut- Landesregierung Abteilung 14 Wasserwirtschaft, ersten Halbjahr 2018 zweigeteilt. über den langjährigen Mittelwerten. lichen Anreicherung der Grundwas- FÜR DAS ERSTE HALBJAHR 2018 Ressourcen und Nachhaltigkeit Während in den nördlichen Landes- Danach kam es – nur kurzfristig un- servorräte und zum diesjährigen 8010 Graz, Wartingergasse 43 teilen durchwegs unterdurchschnitt- T: +43(0)316/877-2014 E: robert.schatzl@stmk.gv.at liche Werte zu verzeichnen waren, zeigten sie sich in den südlichen Landesteilen vor allem bedingt Der folgende Bericht zeigt die hydrologische Gesamtsituation in der Steier- durch die Hochwasserereignisse im mark für das erste Halbjahr 2018. Ganglinien bzw. Monatssummen von cha- Mai und Juni zum Teil deutlich über rakteristischen Messstellen der Fachbereiche Niederschlag, Oberflächen- den Mittelwerten (Tab. 3). Mag. Barbara Stromberger wasser und Grundwasser werden präsentiert. Amt der Steiermärkischen Analysiert man die einzelnen Mona- Landesregierung te, zeigte sich folgendes Bild: Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit Mit Ausnahme der Raab lagen die 8010 Graz, Wartingergasse 43 Durchflüsse im Jänner sowie im Fe- T: +43(0)316/877-2017 E: barbara.stromberger@stmk.gv.at bruar an allen betrachteten Pegeln über den Mittelwerten. Es folgte ein zweigeteilter März mit unterdurch- schnittlichen Werten im Norden und einem überdurchschnittlichen Süden, während im April nur die betrachteten Pegel in der Oststeier- mark unter dem Mittel waren. Der Ing. Josef Quinz Amt der Steiermärkischen Mai und Juni zeigten wieder das Landesregierung gewohnte Nord-Süd-Muster und Abteilung 14 Wasserwirtschaft, waren geprägt durch die Hochwas- Ressourcen und Nachhaltigkeit 8010 Graz, Wartingergasse 43 serereignisse speziell im Süden des T: +43(0)316/877-2016 Landes (Abb. 4). E: josef.quinz@stmk.gv.at Abb. 2: Vergleich Niederschlag 1.Halbjahr 2018 (rot) mit Reihe 1981-2010 (blau) Abb. 1: Relative Niederschlagsmenge in Prozent vom Mittel 1. Halbjahr 2018 Die Gesamtfrachten lagen somit im Norden unter dem Durchschnitt und Niederschlag gekennzeichnet durch sehr heftige Lufttemperatur in den südlichen Landesteilen mit Betrachtet man das erste Halb- Gewitterereignisse, die auch klein- Die Lufttemperaturen lagen im Be- bis zu fast 80 % (Leibnitz/Sulm) über jahr, so zeigte sich ein deutliches räumige Überflutungen verursach- richtszeitraum an den betrachteten den Mittelwerten (Tab. 3). Süd-Nord-Gefälle. Trennlinie waren ten. Im Enns- und Salza-Gebiet Stationen zwischen 0,5 °C und 1,6 °C die Niederen Tauern sowie der gab es nur im Jänner und April ein über den langjährigen Mittelwer- Grundwasser Hochschwab. Im Süden gab es ein leichtes Niederschlagsplus, an- ten (Tab. 1 u. 2). Betrachtet man die Bezüglich der Grundwasserstand- Plus von bis zu 80 %, im Norden ein sonsten war das erste Halbjahr zu einzelnen Monate, so waren die verhältnisse zeigte sich ein extrem Minus von bis zu 20 % im Vergleich „trocken“. Temperaturen im Jänner und April unterschiedliches Bild zwischen zu den langjährigen Mittelwerten. viel höher als im Vergleichszeitraum dem Nordteil und dem Südteil der In absoluten Werten reichten die von 1981-2010, während sich der Fe- Steiermark. Südlich von Mur und Mürz gab es Niederschläge im Beobachtungs- bruar und der März hingegen etwas besonders im Februar, März und zeitraum Jänner bis Juni von circa „kälter“ als im Schnitt präsentierten. Die Grundwasserstände lagen Ende Mai überdurchschnittliche Nieder- 470 mm an der Station Judenburg Der Mai zeigte sich deutlich über Juni in der nördlichen Landeshälfte schläge. Der Mai und Juni waren bis circa 650 mm an der Station St. den Mittelwerten, gefolgt von einem deutlich unter den langjährigen in der West- und Oststeiermark Peter am Ottersbach (Abb. 1 und 2). durchschnittlichen Juni. Durchschnittswerten, in der südli- Abb. 3: Temperaturvergleich 1. Halbjahr 2018: Mittel (schwarz), 2018 (rot) und Extremwerte (blau) 16 17
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