H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK

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H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
Österreichische Post AG • MZ 02Z034436 M
                                                                                       UBZ Steiermark, Brockmanngasse 53, 8010 Graz

D I E WA S S E R Z E I T S C H R I F T D E R S T E I E R M A R K                                                     2.1/2018

    WASSER OHNE GRENZEN                                            H0CHWASSER-                FEUCHTTÜCHER
    GRENZÜBERSCHREITENDE EU-GEFÖRDERTE                             EREIGNISSE 2018            EINE ZERREISSPROBE
    MASSNAHMEN DER WASSERWIRTSCHAFT                                IN DER STEIERMARK          FÜR DIE KANALISATION
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
FLUSSBAUTAGUNG 2018 IN GRAZ                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    INHALTS-
    FLÜSSE OHNE GRENZEN: ERFAHRUNGEN – HERAUSFORDERUNGEN – CHANCEN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   VERZEICHNIS

    V
             om 10.-12. Oktober 2018 fand                Kommission zum Thema „grenzüber-        nagement nicht denkbar wäre.                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hochwasserereignisse im Jahr 2018
             in der Seifenfabrik in Graz die             schreitende Zusammenarbeit als          Rund 300 Teilnehmerinnen und Teil-                                                                                                                                                                                                                                                                                in der Steiermark
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ing. Christoph Schlacher, MSc
             Flussbautagung statt, die alle              wesentlicher Beitrag zum Hochwas-       nehmer aus 11 Nationen und allen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Heinz-Peter Paar
    vier Jahre in einem anderen Bundes-                  serrisikomanagement“.                   Bundesländern Österreichs, darun-                                                                                                                                                                                                                                                                                 DI Dr. Robert Schatzl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Martin Streit
    land ausgerichtet wird. Veranstaltet                                                         ter Vertreterinnen und Vertreter der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Alfred Ellmer ........................................................4
    wurde dieser Kongress vom Bundes-                    Die Flussbautagung 2018 stand unter     Europäischen Union, des Bundes und
    ministerium für Nachhaltigkeit und                   dem Motto „Flüsse ohne Grenzen“.        der Länder, von Gemeinden, Ver-                                                                                                                                                                                                                                                                                   Infokampagne „Selbstschutz Hochwasser“
    Tourismus (BMNT) und vom Land                        Anschauliche Beispiele für das inter-   bänden, Behörden, Planungsbüros,                                                                                                                                                                                                                                                                                  GF Heribert Uhl......................................................... 8
    Steiermark, Abteilung 14 – Wasser-                   nationale Hochwasserrisikomanage-       der Wirtschaft und der Wissenschaft,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Wasser ohne Grenzen
    wirtschaft, Ressourcen und Nach-                     ment und die Zusammenarbeit der         tauschten bei der Flussbautagung                                                                                                                                                                                                                                                                                  Grenzüberschreitende EU-geförderte
    haltigkeit in Zusammenarbeit mit                     internationalen Gewässerkommissi-       2018 in mehreren Vortragsblöcken –                                                                                                                                                                                                                                                                                Maßnahmen der Wasserwirtschaft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Egon Bäumel
    dem Österreichischen Wasser- und                     onen wurden in den Referaten über       vor allem aber auch sehr angeregt                                                                                                                                                                                                                                                                                 DI Rudolf Hornich
    Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV).                     die großen länderübergreifenden         und intensiv während der Pau-                                                                                                                                                                                                                                                                                     Mag. Dr. Michael Ferstl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Dr. Robert Schatzl
                                                         Flusseinzugsgebiete in Europa – Do-     sen – nationale und internationale
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Heinz-Peter Paar
    Eröffnet wurde die Flussbautagung                    nau, Elbe und Rhein – vorgestellt.      Erfahrungen, Herausforderungen                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mag. Cornelia Jöbstl
    2018 von Landesrat Ök.-Rat Johann                    Im letzten Block wurden besonders       und Chancen zum Thema grenzüber-                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mag. Agnes Prettenhofer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mag. Ursula Suppan
    Seitinger. Den Festvortrag hielt der                 die erfolgreiche und gute Zusam-        schreitendes Hochwasserrisikoma-                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mag. Elfriede Stranzl, MSc ...................................10
    Vorstandsvorsitzende des Instituts für               menarbeit der Steiermark mit den        nagement aus.
    den Donauraum und Mitteleuropa                       Nachbarn und die freundschaftlichen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hydrologische Übersicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   für das erste Halbjahr 2018
    Vizekanzler a. D. Dr. Erhard Busek,                  Beziehungen zwischen den verant-        Mit interessanten Exkursionen zur                                                                                                                                                                                                                                                                                 DI Dr. Robert Schatzl
    zur Geschichte und Entwicklung des                   wortlichen Menschen im Rahmen           Baustelle des Murkraftwerkes Punti-                                                                                                                                                                                                                                                                               Mag. Barbara Stromberger
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Ing. Josef Quinz........................................................16
    Donauraumes. In einer Podiumsdis-                    der bilateralen Grenzgewässerkom-       gam und zu den Hochwasserschutz-
    kussion diskutierten hochkarätige                    missionen, aber auch auf Gemeinde-      projekten am Andritzbach und am                                                                                                                                                                                                                                                                                   Informationsbroschüre
    Vertreter aus Bayern und Österreich                  ebene hervorgehoben, ohne die ein       Stufenbach wurde die Flussbauta-                                                                                                                                                                                                                                                                                  Öffentliches Wassergut
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mag. Volker Strasser...............................................20
    und ein Vertreter der Europäischen                   zukunftsfähiges Hochwasserrisikoma-     gung 2018 abgeschlossen.                                                                                Entsorgung von Grünschnitt                                                                                                                 Einleitungen
                                                                                                                                           WAS IST nicht
                                                                                                                                           erlaubt?
                                                                                                                                                                                                       Gras, Laub und Grünschnitt gelten rechtlich als Abfall und
                                                                                                                                                                                                       dürfen auch nicht auf Flächen des öffentlichen Wasser-
                                                                                                                                                                                                       gutes abgelagert werden. Im Nahbereich von Gewässern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Die Einleitung jeglicher Art auf Flächen des ÖWG bedarf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   einer Gestattung durch den Verwalter des öffentlichen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Wassergutes beziehungsweise generell zumeist auch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ÖFFENTLICHES        Aus der Geschichte der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               WASSERGUT
                                                                                                                                                                                                       besteht darüber hinaus die Gefahr, dass die Pflanzenteile                                                                   einer wasserrechtlichen Bewilligung.
                                                                                                                                           Für Tätigkeiten, die über den Gemeingebrauch hinaus-        bei Hochwasser mitgerissen werden und an Engstellen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Steirischen Wasserwirtschaft
                                                                                                                                           gehen, bedarf es einer Zustimmung des Verwalters des        zu Abflusshindernissen werden und damit erhebliche
                                                                                                                                           öffentlichen Wassergutes. Dies gilt vor allem, aber nicht   Schäden verursachen können.
                                                                                                                                           nur für alle Grundstücksnutzungen im Zusammenhang
                                                                                                                                           mit der wasserrechtlichen Bewilligung von Anlagen.                                                                                                                                                                                                  IN DER STEIERMARK
                                                                                                                                           Die Gestattung wird im Rahmen eines Vertrages gere-
                                                                                                                                           gelt, in dem auch Nutzungsentgelte festgelegt werden.
                                                                                                                                           Darüber hinaus sind die Flächen des öffentlichen Was-
                                                                                                                                                                                                                                                                    Gehölz- und Schotterentnahmen                                                                                                                  Die Mur in Graz im Wandel der Zeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Johann Wiedner..................................................22
                                                                                                                                           sergutes grundsätzlich jedem anderen Grundstück in                                                                       Im Rahmen des Gemeingebrauchs ist die „Gewinnung von
                                                                                                                                           Privatbesitz gleichzusetzen und dementsprechend die                                                                      Pflanzen, Schlamm, Erde, Sand, Schotter, Steinen und Eis“
                                                                                                                                           Eigentümerrechte zu beachten. Dies gilt insbesondere                                                                     erlaubt, jedoch unter der Einschränkung, dass keine „beson-
                                                                                                                                           auch in baurechtlichen Angelegenheiten.                                                                                  deren Vorrichtungen“ verwendet werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Darüber hinausgehende Eingriffe, wie zum Beispiel das
                                                                                                                                                                                                                                                                    Fällen von Bäumen, erfordern eine Genehmigung durch den
                                                                                                                                                                                                                                                                    Verwalter des öffentlichen Wassergutes.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Für den Fall, dass vom Bewuchs auf Flächen des öffentli-
                                                                                                                                                                                                              Errichtung von Bauten                                                                                                Gestattungen                                                                    Leitlinie Störfallplanung Wasserversorgung
                                                                                                                                                                                                                                                                    chen Wassergutes eine Gefahr ausgeht, sollte umgehend die
                                                                                                                                                                                                                                                                    zuständige Stelle (siehe Kontaktdaten) informiert werden.
                                                                                                                                                                                                       Die Errichtung von baulichen Anlagen jeglicher Art wie
                                                                                                                                                                                                       Gebäuden, Stiegen, Terrassen oder auch Leitungen ist

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Umgang mit Störfällen, Notfällen und Krisen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Jede Nutzung, die über den Gemeingebrauch hinausgeht,
                                                                                                                                                                                                       grundsätzlich nicht erlaubt. Auch die Errichtung von Ein-                                                                   ist im Vorfeld mit dem Vertreter des Grundeigentümers,
                                                                                                                                                                                                       friedungen und lebenden Zäunen auf Flächen des öffent-                                                                      dem Verwalter des Öffentlichen Wassergutes, abzustimmen
                                                                                                                                                                                                       lichen Wassergutes ist nicht gestattet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Ernest Mayr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   und eine Zustimmung einzuholen.
                                                                                                                                                                                                       Für Einbauten in das Gewässer wie Stauanlagen, Ufersi-
                                                                                                                                                                                                       cherungen und Bauten zur Sohlstabilisierung sowie für                                                                       Steht die geplante Nutzung in keinem Wiederspruch zu
                                                                                                                                                                                                       die Errichtung von Brücken, Stegen, Durchlässen und                                                                         den Widmungszwecken des ÖWG und ist sie grundsätzlich
                                                                                                                                                                                                       Furten bedarf es einer Gestattung durch den Verwalter
                                                                                                                                                                                                       des öffentlichen Wassergutes sowie in den meisten Fällen
                                                                                                                                                                                                       auch einer wasserrechtlichen Bewilligung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   genehmigungsfähig, so können privatrechtliche Vereinba-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   rungen in Form von Gestattungs- bzw. Pachtverträgen oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   anderen schriftlichen Vereinbarungen getroffen werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Alexander Salamon, BSc..................................25
                                                                                                                                                        Ablagerungen                                   Bei Baumaßnahmen auf Nachbargrund ist die Einhaltung
                                                                                                                                                                                                       des gesetzlichen Bauabstands zu den Flächen des ÖWG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Diese sind zumeist entgeltpflichtig.

                                                                                                                                        Das Entsorgen von Haus- und Sperrmüll, Bauschutt und           zu beachten.                                                                                                                Besteht eine Bewilligungspflicht nach dem Wasserrechts-
                                                                                                                                        anderen Abfällen ist selbstverständlich ausnahmslos unter-                                                                                                                                 gesetz ist frühzeitig bereits während der Planungsphase
                                                                                                                                        sagt und auch gesetzlich verboten.                                                                                                      Wasserentnahmen                                    das Einvernehmen mit dem Verwalter des öffentlichen
                                                                                                                                        Die Nutzung als Lagerplatz etwa für Holz, Siloballen und
                                                                                                                                        dergleichen sowie als Abstellfläche z.B. für Fahrzeuge ist
                                                                                                                                        nicht erlaubt und in Zusammenhang mit Hochwasserereig-
                                                                                                                                                                                                                                                                    Jede Wasserentnahme, die über das Schöpfen mit der Hand
                                                                                                                                                                                                                                                                    (Gießkanne, Eimer, …) hinausgeht, bedarf einer wasser-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Wassergutes herzustellen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Der „Leitfaden für Nutzungen von öffentlichem Wassergut“,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Feuchttücher – Zerreißprobe für die Kanalisation
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Franz Hammer................................................... 28
                                                                                                                                        nissen auch als gefährlich anzusehen.                                                                                       rechtlichen Bewilligung und Zustimmung des Verwalters          herausgegeben vom Amt der Steiermärkischen Landesre-
                                                                                                                                        Gleiches gilt für Schüttungen auf Flächen des ÖWG.                                                                          des öffentlichen Wassergutes. Dies betrifft vor allem dauer-   gierung, Abteilung 14, gibt einen ausführlichen Überblick
                                                                                                                                                                                                                                                                    hafte Entnahmen mittels Pumpe, aber beispielsweise auch        über Grundsätze und Regelungen bei Inanspruchnahmen
                                                                                                                                                                                                                                                                    Ausleitungen schon auf kurzen Strecken.                        der Flächen des ÖWG.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   AVAW-Studie „WipePlug“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mag. Dr. Martin Wellacher....................................30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Gewässerbewirtschaftungsplanungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mag. Jörg Ambrosch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Günter Parthl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DDI Georg Seidl.......................................................32

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   10 Jahre Fürstenfelder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Wasser Biennale
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Günther Pedrotti .....................................................36

    Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger bei der Eröffnungsrede © Joergler

2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
HOCHWASSEREREIGNISSE
                                                                                                                                     Am 29. Mai wurden ebenfalls mit         Leibnitz kam es aufgrund der offenen        schlagsmengen von bis zu 115 mm
                                                                                                                                     südlicher Strömung sehr warme und       Vegetationsdecken im landwirt-              in 48 h führten zu einem deutli-
                                                                                                                                     energiereiche Luftmassen in den         schaftlichen Bereich vor allem am           chen Ansteigen der Pegelstände an
                         Ing. Christoph
                         Schlacher, MSc

    Amt der Steiermärkischen
                                          IM JAHR 2018 IN DER STEIERMARK                                                             Ostalpenraum transportiert. Dadurch
                                                                                                                                     entstanden lokal wieder sehr heftige
                                                                                                                                     Gewitterzellen, wobei Teile der West­
                                                                                                                                                                             Wurzingbach, Gamlitzbach und
                                                                                                                                                                             an der Stiefing zu Verklausungen,
                                                                                                                                                                             Gewässerausbrüchen und massiven
                                                                                                                                                                                                                         Laßnitz, Saggau und Sulm in der
                                                                                                                                                                                                                         südlichen Weststeiermark. Die Hoch-
                                                                                                                                                                                                                         wasserwelle überschritt an der Sulm
    Landesregierung, Abteilung 14                                                                                                    steiermark am stärksten betroffen wa-   Anlandungen (Abb. 2).                       in Leibnitz die rote Warnmarke um
    Wasserwirtschaft, Ressourcen und                                                                                                 ren. Die höchste Jährlichkeit wurde                                                 circa 00:00 Uhr mit einer maximalen
    Nachhaltigkeit
    8010 Graz, Wartingergasse 43
                                          Das Jahr 2018 war bis Ende des Sommers von mehr oder minder kleinräumi-                    an der Lassnitz am Pegel Frauental      Heftige Gewitter mit Starkregen und         Spitze von knapp unter circa 340 m³/s
    T: +43(0)316/877-5921                 gen Starkregenereignissen geprägt, die in Folge zu lokalen Überflutungen                   mit einem HQ50 verzeichnet. Außerge-    Hagel führten am Abend des 12. Mai          (circa HQ10). An Laßnitz, Saggau, der
    E: christoph.schlacher@stmk.gv.at
                                          und Vermurungen mit großen Schäden an Gewässern, Infrastruktureinrich-                     wöhnlich an diesem Ereignis war die     im Westen von Graz und in Teilen der        Schwarzen und Weißen Sulm lagen
                                          tungen und an privaten Vermögen führten. Gravierende Auswirkungen hat-                     kurze Dauer der Hochwasser­welle,       Weststeiermark zu lokalen, kleinräu-        die Jährlichkeiten der Ereignisse zwi-
                                          ten die Niederschlagsereignisse vom 16. und 17. April sowie am 29. Mai und                 die auf ein sehr lokales Starkregen­    migen Überflutungen. Der Thaler             schen einem HQ5 bis maximal HQ10.
                                          zuletzt am 15. September. Betroffen waren sowohl Einzugsgebiete im Zustän-                 ereignis im Einzugsgebiet schließen     Bach im Grazer Bezirk Gösting ist           Dies führte zu großflächigen Überflu-
                                          digkeitsbereich der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) als auch der                      lässt.                                  aus den Ufern getreten, hat jedoch          tungen im Vorland, die sich jedoch
                                          Bundeswasserbauverwaltung (BWV).                                                                                                   keine größeren Schäden verursacht.          auf hauptsächlich landwirtschaftlich
                                                                                                                                     Am 1. Juni überquerte eine schwa-       Am Winkelbach in der Gemeinde               genutzte Flächen beschränkten.
                                                                                                                                     che Störungszone die Steiermark,        Thal, Bezirk Graz-Umgebung wurden           Im Raum Deutschlandsberg kam

    DI Heinz-Peter Paar
                                          Wetter und                                         halb von circa 2-3 Stunden auf, die     die wiederum zu lokal sehr heftigen     Ufereinrisse und geringe Schäden            es am Nachmittag des 29. Mai 2018
    Amt der Steiermärkischen              Niederschlagsereignisse                            aufgezeichneten maximalen Gesamt-       Gewittern führte. Das mit Abstand       verzeichnet.                                zu einem markanten Anstieg der
    Landesregierung, Abteilung 14                                                            niederschlagssummen während des         größte Hochwasserereignis wurde                                                     Wasserführung der Laßnitz, des Wild-
    Wasserwirtschaft, Ressourcen und
    Nachhaltigkeit                        Am 16. und 17. April war ein Italien-              Ereignisses lagen bei circa 80-90 mm.   am 1. Juni an der Pinka beobachtet,     Die Niederschlagstätigkeit am 14. Mai       baches und des Leibenbaches. Der
    8010 Graz, Wartingergasse 43          tief wetterbestimmend und mit der                  Wie allerdings die an der Station in    der Spitzendurchfluss am Pegel          konzentrierte sich auf die Weststeier-      Pegel Frauental an der Laßnitz stieg
    T: +43(0)316/877-2024
                                          südlichen Höhenströmung wurden                     Graz-Gries beobachteten 160 mm          Pinggau lag laut derzeit gültiger       mark (circa 90 mm in 24 h) und Teile        innerhalb einer Stunde von rund
    E: heinz.paar@stmk.gv.at
                                          milde und feuchtlabile Luftmassen                  Niederschlag zeigen, traten lokal       Schlüsselkurve bei circa 80 m³/s, was   der Südoststeiermark (bis zu 70 mm in       16 m3/s auf 83 m3/s an. Diese Was-
                                          in die Steiermark transportiert. Im                durchaus höhere Niederschlags-          von der Jährlichkeit wesentlich über    24 h). Im Einzugsgebiet des Schwar-         sermenge entspricht einem HQ50 der
                                          Zuge dieser Strömung bildeten sich                 summen auf. Von den betroffenen         einem HQ100 (derzeit 65 m³/s) liegt.    zaubaches ist es an mehreren Stellen        Laßnitz. Im Stadtgebiet von Deutsch-
                                          in den Abendstunden Schauerzellen                  Gewässern wurden nur die Stiefing                                               zu Ausuferungen und zu Über-                landsberg führte dies zu einem
                                          aus, die sich sehr stationär verhiel-              und der Gamlitzbach durch Pegel         Hochwasser und ihre Folgen              schwemmungen in den Ortschaften             bordvollen Abfluss der Laßnitz, es
                                          ten und daher zum Teil zu großen                   beobachtet. An der Stiefing wurde                                               Mitterlabill, Seibuttendorf und Hütt        kam nur zu kleinräumigen Ausufe-
                                          Niederschlagsmengen vor allem im                   ein Spitzendurchfluss von 80-90 m³/s    Das erste Hochwasser trat bereits im    gekommen. Die anhaltenden Regen-            rungen. Durch das Wildholz aus der
    DI Dr. Robert Schatzl                 Großraum Graz führten. Die Haupt-                  ermittelt, was in etwa einem HQ100      Winter – nämlich am 9. Jänner 2018      fälle zwischen Soboth und Pack im           Klause kam es jedoch zu Schäden an
    Amt der Steiermärkischen
    Landesregierung                       niederschlagstätigkeit trat inner-                 entspricht (Abb. 1).                    – in der Radmer auf. Schneeschmel-      Grenzgebiet zu Kärnten mit Nieder-          Brücken und befindet sich dieses Holz
    Abteilung 14 Wasserwirtschaft,                                                                                                   ze infolge warmer Temperaturen in
    Ressourcen und Nachhaltigkeit
    8010 Graz, Wartingergasse 43
                                                                                                                                     Überlagerung mit intensiven Nieder-
    T: +43(0)316/877-2014                                                                                                            schlägen führte zu einem Murenab-
    E: robert.schatzl@stmk.gv.at
                                                                                                                                     gang in der Hinterradmer. Durch die
                                                                                                                                     Ablagerung des Murmaterials auf
                                                                                                                                     dem Zufahrtsweg war die einzige
                                                                                                                                     Verbindung zum Wohnhaus unter-
    DI Martin Streit                                                                                                                 brochen.
    Wildbach- und Lawinenverbauung
    8600 Bruck/Mur, Ziegelofenweg 24
    T: +43(0)3862/51957                                                                                                              Im April 2018 ist es aufgrund von ex-
    E: martin.streit@die-wildbach.at
                                                                                                                                     tremen Niederschlagsereignissen in
                                                                                                                                     der Stadt Graz und im Bezirk Leibnitz
                                                                                                                                     zu lokalen Hochwasserereignissen
                                                                                                                                     und Vermurungen mit schweren
    DI Alfred Ellmer                                                                                                                 Schäden an Wohnobjekten, Wirt-
    Wildbach- und Lawinenverbauung
                                                                                                                                     schaftsgebäuden, Infrastrukturein-
    8045 Graz, Stattegger Straße 60
    T: +43(0)316/425817-304                                                                                                          richtungen sowie an Gewässern und
    E: alfred.ellmer@die-wildbach.at                                                                                                 bestehenden Hochwasserschutz-
                                          Abb. 1: Ereignissummen generiert aus den INCA-Analysedaten für den betroffenen Bereich     maßnahmen gekommen. Im Bezirk
                                          © Gutachten ZAMG                                                                                                                                            Abb. 2: Hochwasserschäden am Wurzingbach, Gemeinde Wildon © A14

4                                                                                                                                                                                                                                                                       5
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
„Katastrophe“ gemäß Steiermärki-
                                                                                                  schem Katastrophenschutzgesetz
                                                                                                  wurde ausgerufen. Als Maßnahmen
                                                                                                  zur Wiederherstellung der geregel-
                                                                                                  ten Abflussverhältnisse wurden das
                                                                                                  Windwurfholz aus den Gerinnen
                                                                                                  entfernt und die Verklausungen ge-
                                                                                                  löst. Am Bromachbach und Hinter-
                                                                                                  burgerbach Nord in der Gemeinde
                                                                                                  Oberwölz (Bezirk Murau) traten am
                                                                                                  21. Juni und am 21. Juli 2018 Hoch-
                                                                                                  wässer auf. Als Schadbilder wurden
                                                                                                  Sohleintiefungen und Uferanrisse
                                                                                                  festgestellt. Das angelandete Ge-
    Abb. 3: Räumung der Verklausung am Vorderen Waldbach bei hm 10,00 (Gemeinde St. Lorenzen am   schiebe war zu entfernen, damit Fol-    Abb. 4: Gasenbach hm 13,0 (Gemeinde Gasen, Bezirk Weiz): Geschiebe    Abb. 5: Mitterbach hm 16,1 (Gemeinde Gasen, Bezirk Weiz): durch Geschiebe
    Wechsel, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) © WLV                                                                                           ablagerung in der Geschiebesperre © WLV                               und Wildholz verklaustes Brückenbauwerk © WLV
                                                                                                  geschäden für den Siedlungsraum
    derzeit im Abflussquerschnitt und                 Verklausungen aufgrund von Wild-            hintangehalten werden konnten.
    musste dringend entfernt werden.                  holz. Die bestehenden Geschiebe-            Weiters wurden zur Sohlstabili-         die Gemeinde Gasen. Der gemesse-                  erreichbar (Abb. 5). Am Schoberer-           an Infrastruktur verhindert werden
    Ab der Mündung des Wildbaches                     sperren waren teilweise vollständig         sierung einfache Querwerke aus          ne Niederschlag betrug laut Aus-                  bach traten murartige Prozesse auf.          konnten.
    kam es danach auch zu Ausufe-                     verfüllt und konnten somit schwere          Lärchenholz hergestellt und Uferge-     kunft der Gemeinde circa 88 mm                    Der Durchlass bei hm 1,50 verklaus-          Der Linearausbau an der Lassnitz in
    rungen, die besonders im Raum                     Schäden in den Siedlungsbereichen           hölzpflege wurde durchgeführt.          (offizielle Messstelle). Bei einer pri-           te und in Folge kam es zu einem              Grünau (Gemeinde Groß St. Florian)
    Frauental und Krottendorf (Gemein-                vermeiden. Aufgrund der akuten                                                      vaten Messung im Mitterbach wur-                  Bachausbruch und zur Zerstörung              konnte die durch das Starkregen­
    de Groß St. Florian) zu Schäden an                Wettersituation waren die verfüllten        In der Gemeinde Gasen (Bezirk           den für denselben Zeitraum 115 mm                 des Zufahrtsweges zu einem Gehöft,           ereignis vom 29. Mai 2018 bedingten
    Gebäuden und Gewerbebetrieben                     Sperren umgehend zu räumen und              Weiz) kam es am 13. Juni 2018 um die    gemessen. Dadurch erklärt sich,                   Geschiebemobilisierung durch Ge-             Hochwassermengen aufnehmen und
    führten.                                          Maßnahmen für den schadlosen                Mittagszeit zu einem Starkregener-      dass Schäden lokal deutlich mehr                  rinneeintiefung und Uferanbrüchen.           abführen, wodurch massive Über-
                                                      Hochwasserabfluss (Entfernung von           eignis (bis zu 70 mm). Dadurch sind     oder weniger ausgefallen sind.                                                                 flutungen und dementsprechende
    Die nächste intensive Hochwasser-                 Anlandungen, lokale Ufersicherun-           die stark vorbefeuchteten Hänge                                                           Weiters betroffen waren – wie schon          Schäden verhindert wurden.
    welle ereignete sich aufgrund der                 gen und Verklausungen) zu setzen.           in mehreren Einzugsgebieten ins         Der Gasenbach und dessen größter                  im Juni – der Finkenpetergraben, der
    Niederschläge im Juni im Bezirk                   Allein am Ledererbach waren circa           Rutschen geraten. Die Hochwässer        Zubringer, der Mitterbach führten                 Fischgrabenbach und der Stein-               Das kürzlich fertiggestellte Hoch-
    Hartberg-Fürstenfeld.                             8.000 m³ Geschiebe und Wildholz zu          führten zu Uferanbrüchen und Ver-       großes Hochwasser mit starkem                     bach. Das Ereignis erzeugte auch             wasserrückhaltebecken am Tau-
                                                      beseitigen.                                 klausungen. Durch nicht passierbare     Geschiebe- und Wildholztrieb. Die                 Schäden im Grubbauergraben und               chenbach hat ebenfalls einwandfrei
    Im Einzugsgebiet der Schwarzen                                                                Straßen waren hier fünf Gehöfte         Zubringerbäche führten in unter-                  Hagenhofergraben.                            funktioniert und somit Schäden im
    Lafnitz (Gemeinden Sankt Lorenzen                 Durch die Niederschläge kam es              nicht erreichbar. Die Gemeinde Ga-      schiedlicher Intensität Hochwasser                                                             Siedlungsbereich verhindert.
    am Wechsel und Waldbach-Mönich-                   am Vorderen Waldbach zu einer               sen hat am 14. Juni 2018 die „Katast-   bzw. traten Muren auf. Das trans-                 Wirkung von Schutzbauten
    wald, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld)                rechtsufrigen Rutschung auf einer           rophe“ laut Steiermärkischem Katas-     portierte Geschiebe wurde durch                                                                In weiterer Folge war das Rückhal-
    kam es am 4. Juni 2018 nach einem                 Länge von circa 100 m und einer             trophenschutzgesetz festgestellt und    Tiefen- und Seitenerosion bzw. durch              Sowohl im Bereich der Bundeswas-             tebecken in Summe viermal auf-
    heftigen Gewitter mit Hagel zu                    Breite bis zu 30 m. Es wurden circa         einen Assistenzeinsatz des Bundes-      lokale Einrutschungen von Hängen                  serbauverwaltung als auch in jenem           grund der intensiven Niederschläge
    mehreren Murenabgängen. Es kann                   2.000 m³ Geröll, Schlamm und Baum-          heers angefordert. Es waren Hangsi-     mobilisiert. Die Geschiebesperre                  der Wildbach- und Lawinenverbau-             aufgestaut.
    von einer Niederschlagssumme von                  holz mobilisiert. Der Talweg und das        cherungsarbeiten (Konsolidierungen)     bei hm 13,0 war verfüllt und war zu               ung haben sich die bestehenden
    rund 50 mm ausgegangen werden.                    Bachbett wurden verlegt (Abb. 3).           und Maßnahmen zur Wiederherstel-        räumen. Weiters gab es Uferanris-                 Schutz- und Regulierungsbauten               Erfreulicherweise hat auch die be-
    Infolge der Intensivniederschläge                                                             lung geregelter Abflussverhältnisse     se und Geschiebeanlandungen in                    bestens bewährt. Besonders erwäh-            reits umgesetzte Hochwasserschutz-
    führten mehrere Wildbäche nördlich                Am 12. Juni 2018 um circa 17:30 Uhr         am Finkenpetergraben, Fischgraben-      Brückenbereichen (z. B. Landesstra-               nenswert sind hierbei die Starkre-           maßnahme „RHB Tappenberg“ in
    der Lafnitz massives Hochwasser                   kam es zu einem starken Gewitter-           bach, Hofstätterbach und Steinbach      ßenbrücke hm 5,50), wodurch sich                  genereignisse vom Mai 2018 in der            Paldau ihre volle Funktionsfähigkeit
    mit starkem Geschiebe- und Wild-                  regen in den Gemeinden Bärnbach             durchzuführen.                          die Durchflusskapazitäten deutlich                Südwest- und Südoststeiermark.               bewiesen. Dieses Rückhaltebecken
    holztrieb. Neben wichtigen Zufahrts-              und Kainach (Bezirk Voitsberg).                                                     verringerten (Abb. 4).                                                                         zählt zum Gesamtkonzept „HWS
    straßen waren auch etliche Häuser                 Die einhergehenden Sturmböen                Am 14. September 2018 querte eine                                                         Die Rückhaltebecken am Stullnegg-            Paldau“ und ist eines von fünf
    betroffen. Seitens der Behörde                    verursachten im Freisinggraben,             von Westen kommende Schlechtwet-        Am Mitterbach trat ein starkes                    bach, am Weyerbach, an der Weißen            Rückhaltebecken. Das Ereignis vom
    wurde dieser Bereich zum Katastro-                Rabenschielbach, Rainerbach und             terfront die Fischbacher Alpen und      Hochwasser mit Geschiebetrieb auf.                Sulm sowie am Aframbach, am                  07. August 2018 konnte schadlos ab-
    phengebiet erklärt.                               Gurzbach flächenhafte Windwürfe.            führte nachmittags zu intensiven        Die Brücke bei hm 16,1 verklauste                 Retzneibach und am Neudorfbach               geführt werden, sodass der verhin-
    Als Schadensbilder zeigten sich Auf-              Durch diese Windwürfe gelangten             Starkniederschlägen mit Hagel-          und wurde unterspült. Es gab auch                 wurden eingestaut (rund HQ10-50),            derte Schaden von rund 1.000 000
    landungen in den Gerinnen infolge                 große Holzmengen in die Bäche               schlag im Bezirk Weiz. Besonders        massive Schäden am Talweg und                     wodurch große Schäden in Sied-               Euro die Investitionskosten bereits
    von massivem Geschiebetrieb sowie                 und führten zu Verklausungen. Eine          stark betroffen war auch hier wieder    somit war ein Gehöft nicht mehr                   lungs- und Industriegebieten sowie           amortisiert hat.   

6                                                                                                                                                                                                                                                                                           7
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
RATGEBER
                                                           INFOKAMPAGNE                                                                                       Landesfeuerwehrverband und dem
                                                                                                                                                              Zivilschutzverband läuft eine steier-
                                                                                                                                                                                                       und den Selbstschutz Möglichkeiten
                                                                                                                                                                                                       aufzeigen, wie man sich selbst vor

                                                           „SELBSTSCHUTZ
                                                                                                                                                              markweite Informationskampagne           möglichen Ereignissen schützen
                                                                                                                                                              (Abb. 1), bei der alle Gemeinden         kann.“
                                                                                                                                                              eingebunden sind. Ziel ist es, der

                                                           HOCHWASSER“
                                                                                                                                                              Bevölkerung im Rahmen kostenloser        Mit dem Slogan: „Wir Bürger das
                                                                                                                                                              Informationsveranstaltungen das          stärkste Glied in der Rettungskette“
                                                                                                                                                              Thema Hochwasserschutz und die           soll jeder Einzelne sein Möglichstes
                                                                                                                                                              verschiedenen Möglichkeiten der          dazu beitragen.
        GF Heribert Uhl
        Zivilschutzverband Steiermark                      Die Intensität und Häufigkeit von Hochwasserereignissen als Folge von                              Eigenvorsorge näher zu bringen.
        8403 Lebring, Florianistraße 24                    Starkregen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Seit Mitte Oktober                                                                   Bis dato konnten bereits in über 100     Umgang mit Naturkatastrophen
        T: +43(0)3182/7000-735
        E: heribert.uhl@stzsv.at
                                                           2017 sind die Referenten vom Zivilschutzverband Steiermark im ganzen Land                          Landeshauptmann-Stv. Michael             Gemeinden in der Steiermark diese
                                                           unterwegs, um die Bürger – das stärkste Glied in der Rettungskette – zum                           Schickhofer: „Wir haben in den letz-     Vorträge abgehalten werden.
                                                           Thema "Selbstschutz Hochwasser" zu sensibilisieren.                                                ten Tagen und Wochen in der Steier-                                               Autor: DI Dr. Florian Rudolf-Miklau
                                                                                                                                                              mark wieder einmal erleben müssen,       Von den Besuchern sehr gut an-           Auch im Jahr 2018 war die Steiermark

    E
            ine Abschätzung und Analyse                    wären, wenn private Hausbesitzer                       In einem gemeinsamen Projekt                welch zerstörerische Kraft die Natur     genommen wird die Hochwasser-            von mehreren lokalen Hochwasserer-
            der Ereignisse hat gezeigt,                    und Grundeigentümer, aber auch                         unter Beteiligung von Landes-               entwickeln kann. Viele sind betrof-      mappe, die zur freien Entnahme bei       eignissen, Muren und Hangrutschun-
            dass eine bedeutende An-                       Verantwortliche von Firmen und                         hauptmann-Stellvertreter und                fen, aber noch mehr helfen. Unsere       jeder Veranstaltung aufgelegt wird.      gen betroffen. Für die Gemeinden, Bür-
    zahl an Feuerwehreinsätzen und                         Industriebetrieben entsprechende                       Katastrophenschutzreferent Michael          steirischen Einsatzorganisationen        Inhalt dieser Hochwassermappe            germeister und Einsatzorganisationen
    ein Großteil von Schäden im priva-                     Maßnahmen zur Eigenvorsorge und                        Schickhofer und Hochwasserschutz-           leisten hervorragende Arbeit. Doch       sind Checklisten und Folder, die auf     sind diese Ereignisse immer wieder
    ten Bereich vermeidbar gewesen                         zum Selbstschutz gesetzt hätten.                       referent Johann Seitinger sowie dem         es dauert eine gewisse Zeit, bis sie     die jeweiligen persönlichen Bedürf-      eine große Herausforderung. Naturka-
                                                                                                                                                              am Einsatzort eintreffen. In dieser      nisse abgestimmt werden können.          tastrophen führen jedes Jahr zu Schä-
                                                                                                                                                              Zeitspanne können die Steirerinnen       Die Mappe soll so eine Hilfestellung     den in Millionenhöhe und erzeugen
                                                                                                                                                              und Steirer durch Selbstschutzmaß-       für die Bevölkerung sein, um ihr         ein großes mediales Echo sowie starke
                                                                                                                                                              nahmen wichtige Voraussetzungen          Eigenheim vor drohendem Hoch-            Betroffenheit. Fast alle österreichischen
                                                                                                                                                              schaffen, um Schaden von Personen        wasser zu schützen.                      Gemeinden sind in unterschiedlichem
                                                                                                                                                              und Objekten abzuwenden. Darum                                                    Ausmaß von Naturgefahren tangiert.
                                                                                                                                                              liegt mir diese Initiative zur Präven-   Weiters wird dieses Projekt auch         Die Katastrophenvorsorge und -bewäl-
                                                                                                                                                              tion sehr am Herzen.“                    von der BOKU Wien wissenschaft-          tigung sowie die Information der Öffent-
                                                                                                                                                                                                       lich mitbegleitet. Ein sehr herzliches   lichkeit über drohende Gefahren und
                                                                                                                                                              Landesrat Ök. Rat. Johann Seitin-        Dankeschön gilt auch den beiden          Risiken zählen folglich zu den wichtigs-
                                                                                                                                                              ger: „Naturkatastrophen verdichten       Motoren für diese Kampagne, HR           ten kommunalen Sicherheitsaufgaben.
                                                                                                                                                              sich zunehmend mehr sowohl in            Harald Eitner von der Fachab-            Das Werk vermittelt grundlegendes
                                                                                                                                                              zeitlicher Hinsicht als auch in ihrer    teilung Katastrophenschutz und           Wissen über die rechtlichen, organisa-
                                                                                                                                                              Wirkung. Daher ist es von größter        Landesverteidigung und HR Rudolf         torischen und gesellschaftspolitischen
                                                                                                                                                              Bedeutung, dass neben den bauli-         Hornich von der Abteilung 14 –           Grundlagen des kommunalen Um-
                                                                                                                                                              chen Schutzmaßnahmen und einer           Wasserwirtschaft, Ressourcen und         gangs mit Naturgefahren. Dem Autor
                                                                                                                                                              restriktiven Raumordnung auch die        Nachhaltigkeit, die dieses Projekt       war es ein besonderes Anliegen, stets
                                                                                                                                                              Bewusstseinsbildung und Eigen-           mit ihrem Wissen und ihren Erfah-        die Perspektive der österreichischen
                                                                                                                                                              vorsorge einen hohen Stellenwert         rungen vorangetrieben haben.             Gemeinden im Fokus zu behalten und
                                                                                                                                                              erhalten.“                                                                        offen auf deren Möglichkeiten und
                                                                                                                                                                                                       Unser Ziel ist es, die Menschen über     Grenzen des kommunalen Risiko- und
                                                                                                                                                              Präsident vom Zivilschutzverband         das Hochwasserrisiko in ihrem Le-        Katastrophenmanagements         einzuge-
                                                                                                                                                              Steiermark, Bundesrat Bgm. Martin        bensumfeld aufzuklären und in der        hen. Komplexe Modelle und Zusam-
                                                                                                                                                              Weber: „Der Zivilschutzverband           Eigenvorsorge zu schulen bzw. zum        menhänge werden anschaulich und
                                                                                                                                                              Steiermark ist der Netzwerker zwi-       Selbstschutz zu motivieren.              anhand einer Vielzahl von Beispielen
                                                                                                                                                              schen den Einsatzorganisationen                                                   dargestellt. Zielgruppe des Handbuchs
                                                                                                                                                              und den Bürger­innen und Bürgern.        Für Rückfragen steht der Landesge-       sind die kommunalen Verantwortungs-
                                                                                                                                                                                                       schäftsführer des Zivilschutzverban-     träger sowie die zahlreichen Helfer der
                                                                                                                                                              Das Projekt „Selbstschutz Hochwas-       des Steiermark Heribert Uhl unter        Gemeinden, die im Umgang mit Natur-
                                                                                                                                                              ser“ soll die Bevölkerung sensibi-       der Telefonnummer 0664/9135850           gefahrenrisiken und in der Bewältigung
    Abb. 1: Informationsveranstaltung in St. Lorenzen im Mürztal (v.l.n.r.: LGF StZSV Heribert Uhl, Bgm. Ing. Alois Doppelhofer aus St.Lorenzen im Mürztal,   lisieren und für die Eigenvorsorge       gerne zur Verfügung.         	           von Naturkatastrophen involviert sind.
    RL StZSV Günter Macher) © STZSV/LGF Heribert Uhl

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H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
WASSER OHNE
                                                                                                                                    tigkeit und Tourismus, das Amt der           risikomanagementpläne
                                                                                                                                    Oberösterreichischen Landesregie-       •    Werkzeug zur Sensibilisierung
                                                                                                                                    rung und die Stadt Graz.                     und Akteursbeteiligung
                                                                                                                                                                            •    Katalog von guten Maßnahmen-
     DI Egon Bäumel

                                                 GRENZEN
     Amt der Steiermärkischen Landesregierung
                                                                                                                                    Das Ergebnis wird die RAIN-MAN-              beispielen aus der Praxis
     Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen                                                                                      Toolbox mit fünf übertragbaren Werk-                                                        Mag. Cornelia Jöbstl
     und Nachhaltigkeit                                                                                                                                                                                                 Amt der Steiermärkischen Landes-
                                                                                                                                    zeugen sein, um die regionalen und      Die Werkzeuge werden in sieben Pilot-      regierung, Abteilung 14 Wasserwirt-
     8010 Graz, Wartingergasse 43
     T: +43(0)316/877-2030                                                                                                          lokalen Behörden im Hochwasserrisi-     studien auf ihre Machbarkeit über-       schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit
     E: egon.baeumel@stmk.gv.at                                                                                                                                                                                               8010 Graz, Wartingergasse 43
                                                                                                                                    komanagement zu unterstützen.           prüft. In der Steiermark wurde Graz
                                                                                                                                                                                                                                        T: +43(0)316/877-2496

                                                 GRENZÜBERSCHREITENDE EU-GEFÖRDERTE                                                 •    Bewertungs- und Kartierungs-
                                                                                                                                                                            als Pilotstudie ausgewählt, in Oberös-
                                                                                                                                                                            terreich die Gemeinden Seewalchen,
                                                                                                                                                                                                                              E: cornelia.joebstl@stmk.gv.at

                                                 MASSNAHMEN DER WASSERWIRTSCHAFT                                                         werkzeug für Starkregenrisiken     Leonding und Schwertberg. Das Ge-
                                                                                                                                    •    Umsetzungshilfe für risikomin-     samtbudget beträgt rund 3 Millionen
                                                                                                                                         dernde Maßnahmen, Warnung          Euro, wovon rund 2,5 Millionen Euro
                                                                                                                                         und Krisenmanagement               vom Europäischen Fond für Regionale
     DI Rudolf Hornich                           Schon in der Vergangenheit hat die steirische Wasserwirtschaft sich erfolg-        •    Empfehlungen für Hochwasser-       Entwicklung (EFRE) gefördert werden.
     Amt der Steiermärkischen Landesregierung,
     Abteilung 14 Wasserwirtschaft,              reich bemüht, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nach-
     Ressourcen und Nachhaltigkeit               barstaaten zu intensivieren. Auch in dieser Förderperiode von 2014-2020 ist
     8010 Graz, Wartingergasse 43                                                                                                                                                                                         Mag. Agnes Prettenhofer
                                                 es gelungen, erfolgreiche Projektanträge in verschiedenen Programmen zu                ECKDATEN RAINMAN                    des Inneren                                          Amt der Steiermärkischen
     T: +43(0)316/877-2031
     E: rudolf.hornich@stmk.gv.at                platzieren. Bereits zu Beginn der Förderperiode konnten mit unseren Nach-                                                  DE: Leibniz-Institut für ökologische                          Landesregierung
                                                                                                                                                                                                                             Abteilung 14 Wasserwirtschaft,
                                                 barstaaten Slowenien und Ungarn erste Projekte im Rahmen der Programme                 Programm                            Raumentwicklung                                 Ressourcen und Nachhaltigkeit
                                                 INTERREG V-A für Österreich-Slowenien (SI-MUR-AT) und Österreich-Ungarn                Interreg Central Europe             AT: Umweltbundesamt                               8010 Graz, Wartingergasse 43
                                                 (Raab Flood 4cast) begonnen werden und es gelang auch die Beteiligung                                                                                                                 T: +43(0)316/877-3662
                                                                                                                                                                            AT: Land Steiermark
                                                                                                                                                                                                                          E: agnes.prettenhofer@stmk.gv.at
                                                 am Projekt RAINMAN im Programm CENTRAL EUROPE. Es folgten nun 2018                     Dauer                               CR: Croatian Waters
                                                 weitere zwei Projekte im Programm INTERREG V-A Österreich-Slowenien                    07/2017 – 06/2020                   CZ: Region of South Bohemia
                                                 goMURra und CROSSRISK. Zwei weitere Projekte, an welchen die steiri-                                                       CZ: T. G. Masaryk Water Research
     Mag. Dr. Michael Ferstl
     Amt der Steiermärkischen Landesregierung
                                                 sche Wasserwirtschaft beteiligt ist, sind im Programm LIFE+ angesiedelt.               Budget                              Institute, p.r.i.
     Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen   Dazu zählen das Projekt Ausseerland und das Projekt IRIS, das sich in der              Gesamtbudget 3.045.287 Euro         HU: Middle Tisza District Water
     und Nachhaltigkeit
                                                 Startphase befindet. Insgesamt werden für die Wasserwirtschaft in der Stei-            EFRE 2.488.510 Euro                 Directorate
     8010 Graz, Wartingergasse 43
     T: +43(0)316/877-4355                       ermark 7 EU-geförderte Projekte abgewickelt. Nachstehend werden die in                                                     PL: Institute of Meteorology and
     E: michael.ferstl@stmk.gv.at                allen wasserwirtschaftlich relevanten Bereichen wirksamen Projekte kurz                Leadpartner                         Water Management - National
                                                 beschrieben:                                                                           DE: Sächsisches Landesamt für Um-   Research Institute                                  Mag. Ursula Suppan
                                                                                                                                                                                                                                 Amt der Steiermärkischen
                                                                                                                                        welt, Landwirtschaft und Geologie                                                                 Landesregierung
                                                                                                                                                                            Website:                                        Abteilung 14 Wasserwirtschaft,
                                                                                                                                                                                                                            Ressourcen und Nachhaltigkeit
                                                                                                                                        Projektpartner                      www.interreg-central.eu/RAIN-
                                                                                                                                                                                                                             8010 Graz, Wartingergasse 43
                                                                                          den wie Wasserverschmutzungen                 DE: Sächsisches Staatsministerium   MAN                                                        T: +43(0)316/877-2490
     DI Dr. Robert Schatzl                                                                auf. Die Abteilung 14 - Wasserwirt-                                                                                                 E: ursula.suppan@stmk.gv.at
     Amt der Steiermärkischen Landesregierung
     Abteilung 14 Wasserwirtschaft,                                                       schaft, Ressourcen und Nachhaltig-
     Ressourcen und Nachhaltigkeit                           RAINMAN                      keit des Landes Steiermark beteiligt                                              lange Tradition. Bereits im Jahr 2000
     8010 Graz, Wartingergasse 43
     T: +43(0)316/877-2014
                                                                                          sich im Interreg VB CENTRAL EURO-                                                 wurde ein Grundsatzkonzept für
     E: robert.schatzl@stmk.gv.at                                                         PE Projekt RAINMAN.                                                               gemeinsame Aktivitäten an der 34 km
                                                                                                                                                                            langen Grenzmur entwickelt. Nach 18
                                                 RAINMAN                                  Zehn Partner aus sechs Mitglieds-                                                 Jahren soll dieses eine Neuausrich-
                                                 Integriertes Starkregen-                 staaten arbeiten von 2017-2020 ge-        goMURra                                 tung erfahren. Sieben Projektpartner
                                                 risikomanagement                         meinsam an Lösungen, um Schäden           Grenzüberschreitendes Hoch-             aus beiden Ländern haben sich im
                                                                                                                                                                                                                        Mag. Elfriede Stranzl, MSc
                                                                                          durch Starkregen (Hangwasser) in          wasserrisikomanagement                  Interreg Projekt goMURra (Programm
                                                                                                                                                                                                                                 Amt der Steiermärkischen
     DI Heinz-Peter Paar                         Starkregenereignisse können an           städtischen und ländlichen Regionen       Slowenien - Österreich                  INTERREG V-A Slowenien-Österreich)                             Landesregierung
     Amt der Steiermärkischen Landesregierung    jedem Ort zu Überflutungen führen,       zu reduzieren.                                                                    zusammengeschlossen, um von 2018-               Abteilung 14 Wasserwirtschaft,
     Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen                                                                                                                                                                              Ressourcen und Nachhaltigkeit
                                                 häufig mit nur sehr kurzer Vorwarn-      Ein weiterer österreichischer Projekt-    Die Zusammenarbeit von Öster-           2021 an der Verbesserung der wasser-
     und Nachhaltigkeit                                                                                                                                                                                                              Wasserland Steiermark
     8010 Graz, Wartingergasse 43                zeit. Jedes Jahr sterben in ganz Euro-   partner ist das Umweltbundesamt.          reich und Slowenien im Rahmen           wirtschaftlichen und ökologischen Si-            8010 Graz, Wartingergasse 43
     T: +43(0)316/877-2024                       pa Menschen, Tausende verlieren ihr                                                der österreichisch-slowenischen                                                                     T: +43(0)316/877-5801
                                                                                          Als assoziierte Partner involviert sind                                           tuation der Mur zu arbeiten. Darunter
     E: heinz.paar@stmk.gv.at                                                                                                                                                                                                 E: elfriede.stranzl@stmk.gv.at
                                                 Zuhause und es treten Umweltschä-        das Bundesministerium für Nachhal-        Kommission für die Mur hat eine         auch die Abteilung 14 - Wasserwirt-

10                                                                                                                                                                                                                                                              11
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit       ressourcen durch Verbesserung             Hochwasserschutzes für die Ge-
     des Landes Steiermark. Die zukünfti-        der hydromorphologischen Para-            meinden Bad Radkersburg und             ECKDATEN CROSSRISK                     EFRE 1.336.315 Euro                         Slovenske akademije znanosti in
     gen Strategien berücksichtigen das          meter und damit einhergehend              Gornja Radgona und Gestaltung                                                                                              umetnosti
     Grundsatzkonzept, die bisher umge-          der Oberflächengewässer, des              der ufernahen Bereiche                  Programm                               Leadpartner                                 AT: Amt der Kärntner
     setzten Maßnahmen wie auch aktuelle         Grundwasserhaushaltes und der                                                     INTERREG V-A                           AT: Zentralanstalt für Meteorologie         Landesregierung, Abteilung 8 –
     rechtliche Rahmenbedingungen und            Biodiversität                         Das Gesamtbudget beträgt rund 2,8           Slowenien-Österreich für die           und Geodynamik                              Umwelt, Wasser und Naturschutz
     Richtlinien auf europäischer Ebene.     •   Verbesserung des bilateralen          Millionen Euro, wovon rund 2,4 Mil-         Programmperiode 2014–2020                                                          AT: Amt der Steiermärkischen Lan-
                                                 Hochwassermanagements durch           lionen Euro vom Europäischen Fond                                                  Projektpartner                              desregierung
     Folgende Ziele wurden festgelegt:           Erstellung eines bilateralen Kata-    für Regionale Entwicklung (EFRE)            Dauer                                  AT: FH JOANNEUM Gesellschaft mbH            Abteilung 14 - Wasserwirtschaft,
     •    Managementplan Mur 2030 zur            strophenschutzplans und gezielte      gefördert werden.                           06/2018–05/2021                        SI: Agencija Republike Slovenije            Ressourcen und Nachhaltigkeit
          innovativen, nachhaltigen Be-          Öffentlichkeitsarbeit                                                                                                    za okolje
          wirtschaftung der Grenzmur und     •   Schutz und Gestaltung urbaner                                                     Budget                                 SI: Univerza v Mariboru                     Website
          ihrer Seitenarme                       Räume durch Anpassung und                                                         Gesamtbudget 1.572.136 Euro            SI: Znanstvenoraziskovalni center           www.si-at.eu/de2/crossrisk/
     •    Sicherung gemeinsamer Wasser-          Verbesserung des bestehenden

         ECKDATEN goMURra                    EFRE 2.422.244 Euro                      Wasserwirtschaft, Ressourcen und                                                    arbeit werden Maßnahmen zur nach-             Strategie zum gemeinschaftlichen
                                                                                      Nachhaltigkeit                                                                      haltigen Sicherung und Qualitätsver-          nachhaltigen Wasserschutz durch Ein-
         Programm                            Leadpartner                              AT: Amt der Steiermärkischen Lan-                                                   besserung an der unteren Mur und              richtung von effizienten Mechanismen
         INTERREG V-A Slowenien-             SI: Direkcija Republike Slovenije za     desregierung: Fachabteilung für           SI-MUR-AT                                 in den angebundenen Grundwasser-              wie Überwachung bzw. Bewusstseins-
         Österreich für die Programm-        vode                                     Katastrophenschutz und Landesver-         Ökologisch nachhaltige                    körpern erarbeitet und mit regionalen         bildung und nachhaltige Sicherung
         periode 2014–2020                                                            teidigung                                 Landwirtschaft im Einklang                Partnern umgesetzt, um langfristig            des Grundwassers, das die Haupt-
                                             Projektpartner                           AT: Stadtgemeinde Bad Rad-                mit einer zeitgemäßen                     einen guten qualitativen Zustand des          quelle des Trinkwassers dieser Region
         Dauer                               SI: Agencija Republike Slovenije za      kersburg                                  Wasserwirtschaft                          Grundwassers zu erhalten.                     ist. Die Reduktion des Austrags von
         06/2018 – 05/2021                   okolje                                   AT: Wasserverband, Wasserversor-                                                    Hauptziele des Projektes:                     Nährstoffen in das Grundwasser soll
                                             SI: Obcina Gornja Radgona                gung Radkersburg                          Die langfristige Sicherung der            Verminderung der Nitratkonzen-                durch Änderungen der landwirtschaft-
         Budget                              AT: Amt der Steiermärkischen                                                       Qualität der Grundwasserkörper            trationen im Grundwasser durch                lichen Bewirtschaftungsmaßnahmen
         Gesamtbudget 2.849.700 Euro         Landesregierung: Abteilung 14            Website: www.goMURra.eu                   beiderseits der Mur – in der SI-AT        Berücksichtigung der landwirtschaft-          erfolgen. Ziel ist die enge Einbindung
                                                                                                                                (Slowenien-Österreich) Programmre-        lichen Nutzung in Form von gekop-             und Schulung der Landwirte für die
                                                                                                                                gion –, die einerseits einer intensiven   pelten Grundwassermodellen, die               Anwendung alternativer Methoden
                                                                                                                                landwirtschaftlichen Nutzung unter-       die Grundwasserströmung und das               auf Basis vorangehender Untersu-
                                             nungen vor derartigen Ereignissen         Potentials zur Erzeugung von techni-     liegen, andererseits gleichzeitig als     Nährstoffverhalten beschreiben, um            chungen und Programmentwicklung.
                                             in der Region. Da beide Länder vor        schem Schnee unterstützt. Die geplan-    Speicher für die Trinkwasserversor-       gemessene Parameterkonzentrati-
                                             ähnlichen Herausforderungen stehen        ten Hauptergebnisse sind verbesserte     gung dienen, stellt eine gemeinsame       onen mit der landwirtschaftlichen
                                             und da Wetterprozesse, Naturgefahren      Vorhersagen und Warnungen vor            Herausforderung dar. Im Rahmen der        Bewirtschaftung in einen Zusam-
                                             und menschliche Aktivität nicht an der    Risiken im Zusammenhang mit Regen,       grenzüberschreitenden Zusammen-           menhang zu stellen. Erstellung einer
     CROSSRISK                               Staatsgrenze haltmachen, hat das Pro-     Hochwasser und Schnee, ihre grenz­
     Öffentliche Warnungen -                 jekt CROSSRISK das Ziel, die Expertise    übergreifende Vereinheitlichung und
     Verminderung von Risiken in             der Institutionen in der Programmre-      ihre bessere Verständlichkeit, Verfüg-
     Zusammenhang mit Regen                  gion zu vereinen und gemeinsame           barkeit und Verbreitung. Zusätzlich         ECKDATEN SI-MUR-AT                      EFRE 1.522.484 Euro                         eurwesen (IEI)
     und Schnee                              Entwicklungen voranzutreiben. Da-         wird der Informationsfluss zwischen                                                                                             SI: Wasserversorger System B (WS-B)
                                             durch entstehen Synergien, die eine       den relevanten Institutionen beider         Programm                                Leadpartner                                 SI: Land- und Forstwirtschaftskammer
     Risiken in Verbindung mit Regen         beträchtliche Qualitätsverbesserung       Länder und die Qualifikation ihrer          INTERREG V-A Slowenien-                 AT: Amt der Steiermärkischen                Slowenien, Institut für Land- und Forst-
     und Schnee gehören zu den großen        und gesteigerte Kosteneffizienz auf       Experten verbessert. Die innovativen        Österreich für die Programmperio-       Landesregierung, Abteilung 14,              wirtschaft, Murska Sobota (AFI MS)
     Herausforderungen in der SI-AT Pro-     beiden Seiten der Grenze zur Folge        Aspekte des Projekts sind demnach           de 2014–2020                            Wasserwirtschaft, Ressourcen und            AT: Regionalmanagement Südosts-
     grammregion. Das zeigte sich etwa       haben und in Folge die Sicherheit der     neuartige, einheitliche Warnwerkzeu-                                                Nachhaltigkeit                              teiermark, Steirisches Vulkanland
     durch die Hochwässer im Septem-         Bevölkerung in der Programmregion         ge und innovative Vermittlungs-, Ver-       Dauer                                                                               AT: Regionalmanagement Süd-
     ber 2010, Katastrophenlawinen im        erhöhen und ihre Infrastruktur besser     breitungs- und Ausbildungskonzepte.         07/2016–06/2019                         Projektpartner                              weststeiermark GmbH
     Februar 2009 oder Schäden durch         schützen werden. Zusätzlich wird                                                                                              SI: Nationales Labor für Gesundheit, Um-
     hohe Schneelasten im Frühling 2016.     der Tourismus durch die verbesserte                                                   Budget                                  welt und Nahrung, Marburg (NLZOH)           Website:
     Dennoch gibt es derzeit keine ein-      Sicherheitsinformation für Skitouren-                                                 Gesamtbudget 1.791.158 Euro             SI: Institut für ökologisches Ingeni-       http://www.si-mur-at.eu/
     heitlichen Vorhersagen oder War-        geher und verbesserte Vorhersage des

12                                                                                                                                                                                                                                                                13
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
sourcen und Nachhaltigkeit als Lead       effizient durchführen zu können. Die
                                             Partner mit 5 weiteren Projektpartnern    Kernoutputs des Projekts sind einer-         ECKDATEN LIFE+                            Budgetanteil Bundeswasserbau-           AT: Amt der Steiermärkischen Landes-
                                             (drei ungarischen und zwei österrei-      seits das aktualisierte Hochwasserpro-                                                 verwaltung Steiermark                   regierung, Abteilung 14, Wasserwirt-
                                             chischen) sowie einem österreichi-        gnosemodell Raab, andererseits das           Programm LIFE+                            Gesamtbudget 60.000 Euro                schaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit
                                             schen strategischen Projektpartner die    zu entwickelnde Warntool zur Dar-                                                      EFRE 30.000 Euro                        AT: Wildbach- und Lawinenverbauung
     Raab Flood 4cast                        grenzüberschreitende Zusammenar-          stellung der zu erwartenden Überflu-         Dauer 07/2013–06/2019                                                             AT: Gemeinde Altaussee
     Grenzüberschreitende                    beit zur nachhaltigen Reduzierung         tungsbereiche. Von den Entwicklun-                                                     Leadpartner                             AT: Gemeinde Grundlsee
     zeitliche und räumliche Vor-            von Hochwasserrisiken im Einzugsge-       gen profitieren einerseits die Betreiber     Budget                                    AT: Österreichische Bundesforste
     hersage von Hochwasser-                 biet der Raab.                            der Prognosemodelle, andererseits die        Gesamtbudget 5.727.240 Euro                                                       Website https://www.bundesforste.at/na-
     Überflutungsflächen zur                 Sowohl im österreichischen als auch       Organisationen des Hochwasser- und           LIFE+ 2.863.619 Euro                      Projektpartner                          tur-erlebnis/life-projekt-ausseerland.html
     Unterstützung der Einsatzpla-           im ungarischen Teil des Einzugsge-        Katastrophenschutzes und die von
     nung des Hochwasser- und                bietes der Raab führen Hochwasser­        Hochwasser betroffene Bevölkerung.
     Katstrophenschutzes                     ereignisse zu Überflutungen und da-       Durch diese Information wird den für       IRIS – LIFE IP Integrated River             men zum Schutz der Gewässer (NGP)        für Gewässerentwicklungs- und Risi-
                                             mit einhergehend zu einem Risiko für      den Hochwasser- und Katastrophen-          Solutions in Austria                        und der Maßnahmen zum Schutz des         komanagementmaßnahmen vorliegen
     Im Rahmen des Kooperations-             Leben und Infrastruktur. Daher liegt es   schutz verpflichteten Organisationen                                                   Menschen vor dem Gewässer (RMP)          werden. IRIS AUSTRIA dient in Phase
     programms Interreg V-A Öster-           im Interesse der für den Hochwasser-      die Möglichkeit gegeben, die Maß-          Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und           in Österreich eine außerordentliche      1 des Projekts als „Initialzündung“ und
     reich-Ungarn, in der Prioritätsachse    schutz und Katastrophenmanagement         nahmenplanung grenzüberschreitend          die EU-Hochwasserrichtlinie bestim-         Herausforderung dar.                     „Katalysator“ für die Erprobung und
     2: Umweltschutz und Förderung           verantwortlichen Organisationen, im       durchzuführen. Somit ermöglicht das        men die Zukunft der Flüsse in Öster-                                                 Entwicklung des Planungsinstrumen-
     der nachhaltigen Nutzung der            Hochwasserfall möglichst frühzeitig       Projekt erstmals, nicht nur Durchfluss­    reich wesentlich mit. Sie führten zu        Als Instrument zur Abstimmung der        tes GE-RM. Kurzfristig werden in den
     Ressourcen, fördert das EU-Projekt      Informationen zu erhalten, wie sich       prognosen an definierten Gewässer-         zwei sektoralen nationalen Maßnah-          Ziele von Hochwasserrisikomanage-        ersten 3 Jahren sieben Pilot-GE-RMs
     Raab Flood 4cast mit dem Amt der        die zu erwartenden Überflutungen          stellen, sondern zusätzlich auch die       menprogrammen:                              mentplan (RMP) und Nationalem            ausgearbeitet, wobei der vorliegende
     Steiermärkischen Landesregierung,       entwickeln, um die Planung der Ka-        daraus zu erwartenden Überflutungs-                                                    Gewässerbewirtschaftungsplan             GE-RM-Leitfaden erprobt, von den
     Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, Res-   tastrophenhilfe grenzüberschreitend       bereiche zur Verfügung zu stellen.         • Nationaler Gewässerbewirtschaf-          (NGP) sowohl aus fachlicher Sicht        beteiligten Wasserbauverwaltungen
                                                                                                                                     tungsplan (kurz: NGP)                    als auch auf Verwaltungsebene            in Vernetzungstreffen diskutiert und
                                                                                                                                  • Hochwasserrisikomanagementplan           sehen die Technischen Richtlinien        weiterentwickelt wird. Sowohl durch
        ECKDATEN Raab Flood 4cast             EFRE 1.643.181 Euro                      AT: Landessicherheitszentrale Burgenland     (kurz: RMP).                              für die Bundeswasserbauverwaltung        die Anwendung und Erprobung der
                                                                                       HU: Budapest University of Technology                                                  (RIWA-T) die Erstellung von „Ge-         technischen Richtlinien für GE-RMs als
        Programm                              Leadpartner                              and Economics                              In Österreich sind derzeit beide            wässerentwicklungs- und Risiko-          auch durch capacity building (Ausbil-
        INTERREG V-A Ungarn-Österreich        AT: Amt der Steiermärkischen             HU: North-Transdanubian Water              Maßnahmenprogramme auf einer                management-Konzepten – kurz:             dung von Experten für GE-RMs) schafft
        für die Programmperiode 2014–2020     Landesregierung, Abteilung 14,           Directorate, Győr                          generellen nationalen Ebene, nicht          „GE-RM“ – explizit vor. Die Methode      IRIS AUSTRIA kurzfristig eine wichtige
                                              Wasserwirtschaft, Ressourcen und         HU: West-Transdanubian Water Directo-      jedoch auf der regionalen Ebe-              zur Anwendung des Planungsinstru-        Basis für die nachhaltige Optimierung
        Dauer                                 Nachhaltigkeit                           rate, Szombathely Strategischer Partner    ne von Flussräumen aufeinander              ments GE-RM wird in einem Leitfa-        des integrativen River Basin Manage-
        07/2016–06/2019                                                                AT: Landeswarnzentrale Steiermark, Graz    abgestimmt. Die für das Flussraum-          den beschrieben, der im Zuge des         ment in Österreich. Langfristig liegt
                                              Projektpartner                                                                      management verantwortlichen                 Projektes laufend aktualisiert und am    der Schwerpunkt von IRIS AUSTRIA
        Budget                                AT: Amt der Burgenländischen Lan-        Website http://www.interreg-athu.          Wasserbauverwaltungen der öster-            Ende neu aufgelegt wird. Anhand          in der praktischen Umsetzung und
        Gesamtbudget 1.933.155 Euro           desregierung, Abteilung 5                eu/raabflood4cast/                         reichischen Bundesländer stehen vor         des Leitfadens wird es möglich sein,     Evaluierung von integrativen, syner-
                                                                                                                                  der Herausforderung, die nationalen         das Planungsinstrument GE-RM in al-      gistischen Pilotmaßnahmen, die so-
                                                                                                                                  Vorgaben aus RMP und NGP auf der            len österreichischen Bundesländern       wohl die Ziele der WRRL als auch der
     LIFE+ „Ausseerland“                     schaft der Steiermark als Partner         Salzabaches durchgängig gemacht            Ebene regionaler Flussräume best-           in vergleichbarer Qualität anzu-         HWRL (bzw. auch anderer Manage-
     Wasserbauliche Maßnahmen                des Projektträgers „Österreichische       und der Rödschitzbach durch Struk-         möglich in Einklang zu bringen und          wenden, sodass langfristig für alle      mentpläne und -strategien) unterstüt-
     an Fließgewässern zur Ent-              Bundesforste (ÖBf)" an der Schaffung      turierungsmaßnahmen ökologisch             aufeinander abzustimmen. Dabei              größeren Fließgewässer in Österreich     zen. Das Projekt befindet sich in der
     wicklung des „Mitterndorfer             des „Mitterndorfer Biotopverbundes"       aufgewertet. Mit den von den ÖBf           stellt die Abstimmung der Maßnah-           standardisierte Maßnahmenkataloge        finalen Einreichphase.
     Biotopverbunds“                         beteiligt. Fische, Amphibien und          renaturierten Moorflächen entsteht
                                             Krebse sollen zukünftig die Ge-           ein Netzwerk an Lebensräumen,
     Im Herbst 2013 startete das LIFE+-      wässerachsen als Wanderkorridor           das als neues Europaschutzgebiet              ECKDATEN IRIS                             Leadpartner                            AT: Bundeswasserbauverwaltung S
     Projekt „Naturwald, Moore und           zwischen Dachstein und Totem Ge-          „Mitterndorfer Biotopverbund" ins                                                       AT: BMNT                               AT: Bundeswasserbauverwaltung T
     Lebensraumverbund im Ausseer-           birge nutzen können. Dazu werden          NATURA 2000-Regime eingebracht                Programm LIFE Integrated projects 2017                                           AT: Bundeswasserbauverwaltung B
     land", bei dem sich die Wasserwirt-     unpassierbare Sohlschwellen des           wurde.                                                                                  Projektpartner                         AT: viaDonau (für die Donau länder-
                                                                                                                                     Dauer                                     AT: Bundeswasserbauverwaltung NÖ       übergreifend zuständig)
                                                                                                                                     Voraussichtlicher Beginn: 01/2019         AT: Bundeswasserbauverwaltung OÖ
                                                                                                                                     Voraussichtliches Ende: 12/2027           AT: Bundeswasserbauverwaltung ST

14                                                                                                                                                                                                                                                                 15
H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
HYDROLOGISCHE
                                                                                                                                         4 ausgewählte Temperaturverläufe,        chen Landeshälfte hingegen über-                       terbrochen vom ergiebigen Nieder-
                                                                                                                                         Gößl, Judenburg, Graz/Andritz und        wiegend über den langjährigen                          schlagsereignis Mitte Jänner – bis
                                                                                                                                         St. Peter am Ottersbach sind in Abbil-   Durchschnittswerten.                                   Anfang März zu einem stetigen Ab-
                                                                                                                                         dung 3 dargestellt.                                                                             sinken der Grundwasserspiegella-

                                           ÜBERSICHT
                                                                                                                                                                                  In den nördlichen Landesteilen                         gen. Schneeschmelzereignisse und
       DI Dr. Robert Schatzl                                                                                                             Oberflächenwasser                        lagen die Grundwasserstände zu                         vor allem der niederschlagsreiche
       Amt der Steiermärkischen                                                                                                          Die Durchflüsse zeigten sich im          Beginn des Jahres noch deutlich                        April führten danach zu einer deut-
       Landesregierung
       Abteilung 14 Wasserwirtschaft,                                                                                                    ersten Halbjahr 2018 zweigeteilt.        über den langjährigen Mittelwerten.                    lichen Anreicherung der Grundwas-

                                           FÜR DAS ERSTE HALBJAHR 2018
       Ressourcen und Nachhaltigkeit                                                                                                     Während in den nördlichen Landes-        Danach kam es – nur kurzfristig un-                    servorräte und zum diesjährigen
       8010 Graz, Wartingergasse 43
                                                                                                                                         teilen durchwegs unterdurchschnitt-
       T: +43(0)316/877-2014
       E: robert.schatzl@stmk.gv.at                                                                                                      liche Werte zu verzeichnen waren,
                                                                                                                                         zeigten sie sich in den südlichen
                                                                                                                                         Landesteilen vor allem bedingt
                                           Der folgende Bericht zeigt die hydrologische Gesamtsituation in der Steier-                   durch die Hochwasserereignisse im
                                           mark für das erste Halbjahr 2018. Ganglinien bzw. Monatssummen von cha-                       Mai und Juni zum Teil deutlich über
                                           rakteristischen Messstellen der Fachbereiche Niederschlag, Oberflächen-                       den Mittelwerten (Tab. 3).

       Mag. Barbara Stromberger            wasser und Grundwasser werden präsentiert.
       Amt der Steiermärkischen                                                                                                          Analysiert man die einzelnen Mona-
       Landesregierung
                                                                                                                                         te, zeigte sich folgendes Bild:
       Abteilung 14 Wasserwirtschaft,
       Ressourcen und Nachhaltigkeit                                                                                                     Mit Ausnahme der Raab lagen die
       8010 Graz, Wartingergasse 43                                                                                                      Durchflüsse im Jänner sowie im Fe-
       T: +43(0)316/877-2017
       E: barbara.stromberger@stmk.gv.at
                                                                                                                                         bruar an allen betrachteten Pegeln
                                                                                                                                         über den Mittelwerten. Es folgte ein
                                                                                                                                         zweigeteilter März mit unterdurch-
                                                                                                                                         schnittlichen Werten im Norden
                                                                                                                                         und einem überdurchschnittlichen
                                                                                                                                         Süden, während im April nur die
                                                                                                                                         betrachteten Pegel in der Oststeier-
                                                                                                                                         mark unter dem Mittel waren. Der
       Ing. Josef Quinz
       Amt der Steiermärkischen                                                                                                          Mai und Juni zeigten wieder das
       Landesregierung                                                                                                                   gewohnte Nord-Süd-Muster und
       Abteilung 14 Wasserwirtschaft,
                                                                                                                                         waren geprägt durch die Hochwas-
       Ressourcen und Nachhaltigkeit
       8010 Graz, Wartingergasse 43                                                                                                      serereignisse speziell im Süden des
       T: +43(0)316/877-2016                                                                                                             Landes (Abb. 4).
       E: josef.quinz@stmk.gv.at                                                                                                                                                  Abb. 2: Vergleich Niederschlag 1.Halbjahr 2018 (rot) mit Reihe 1981-2010 (blau)
                                           Abb. 1: Relative Niederschlagsmenge in Prozent vom Mittel 1. Halbjahr 2018
                                                                                                                                         Die Gesamtfrachten lagen somit im
                                                                                                                                         Norden unter dem Durchschnitt und
     Niederschlag                          gekennzeichnet durch sehr heftige                    Lufttemperatur                           in den südlichen Landesteilen mit
     Betrachtet man das erste Halb-        Gewitterereignisse, die auch klein-                  Die Lufttemperaturen lagen im Be-        bis zu fast 80 % (Leibnitz/Sulm) über
     jahr, so zeigte sich ein deutliches   räumige Überflutungen verursach-                     richtszeitraum an den betrachteten       den Mittelwerten (Tab. 3).
     Süd-Nord-Gefälle. Trennlinie waren    ten. Im Enns- und Salza-Gebiet                       Stationen zwischen 0,5 °C und 1,6 °C
     die Niederen Tauern sowie der         gab es nur im Jänner und April ein                   über den langjährigen Mittelwer-         Grundwasser
     Hochschwab. Im Süden gab es ein       leichtes Niederschlagsplus, an-                      ten (Tab. 1 u. 2). Betrachtet man die    Bezüglich der Grundwasserstand-
     Plus von bis zu 80 %, im Norden ein   sonsten war das erste Halbjahr zu                    einzelnen Monate, so waren die           verhältnisse zeigte sich ein extrem
     Minus von bis zu 20 % im Vergleich    „trocken“.                                           Temperaturen im Jänner und April         unterschiedliches Bild zwischen
     zu den langjährigen Mittelwerten.                                                          viel höher als im Vergleichszeitraum     dem Nordteil und dem Südteil der
                                           In absoluten Werten reichten die                     von 1981-2010, während sich der Fe-      Steiermark.
     Südlich von Mur und Mürz gab es       Niederschläge im Beobachtungs-                       bruar und der März hingegen etwas
     besonders im Februar, März und        zeitraum Jänner bis Juni von circa                   „kälter“ als im Schnitt präsentierten.   Die Grundwasserstände lagen Ende
     Mai überdurchschnittliche Nieder-     470 mm an der Station Judenburg                      Der Mai zeigte sich deutlich über        Juni in der nördlichen Landeshälfte
     schläge. Der Mai und Juni waren       bis circa 650 mm an der Station St.                  den Mittelwerten, gefolgt von einem      deutlich unter den langjährigen
     in der West- und Oststeiermark        Peter am Ottersbach (Abb. 1 und 2).                  durchschnittlichen Juni.                 Durchschnittswerten, in der südli-       Abb. 3: Temperaturvergleich 1. Halbjahr 2018: Mittel (schwarz), 2018 (rot) und Extremwerte (blau)

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H0CHWASSER-EREIGNISSE 2018 - IN DER STEIERMARK
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