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Juni 2018
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INHALT

                                     Artikel                                                                  Referate
  Stadt, Land, Fluss                Olympische Spiele                 Urban Art Syrien                        Vorsitz

           4                                16                                 30                                3
  Studium und Beruf             Pluz-Size-Blogger_innen                    Filmtipps                       Sozialreferat

           7                                18                                 33                                6
      Local Heros                   Aussteiger_innen                Identitäre Bewegung                   queer-Referate

           8                                20                                 34                               22
        Umfrage                          Fotowall                      Kreuzworträtsel                         BiPol

          10                                24                                 36                               32
        Dystopie                   Low-Budget-Städte                           News                          Feinstaub

          13                                26                                 37                               21
       Psychotest                     Urban Legends                           Rezepte

          14                                27                                 38
                                                                          Kolumnen

                                                                               40

                                      IMPRESSUM
Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Graz,
                                      Schubertstraße 6a, 8010 Graz, Tel.: 0316 380 2900
                                                E-Mail: vorsitz@oehunigraz.at

                             Redaktion: Larissa Eberhardt, Nicole Hofstetter, Frederick Reinprecht
                                           Kontakt Redaktion: presse@oehunigraz.at
                                                   Layout: Veronika Trendler
                             Druck: Servicebetriebe der ÖH Uni Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz
                                                   Cover: Agnes Rosa Hirzer

Alle in dieser Ausgabe verwendeten Fotos wurden mit der freundlichen Genehmigung der Fotograf_innen verwendet oder fallen unter
            Creative-Common Nutzungsrechte: Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/at/legalcode

                                                               1
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EDITORIAL
      Liebe Leserinnen und Leser,
      wir verabschieden uns mit dem Leitthema „URBAN“ in die Sommerferien. Passend dazu haben wir
      uns natürlich überlegt, wo ihr euren Urlaub am besten für wenig Geld verbringen könnt. Solltet ihr
      doch in Graz bleiben, interessiert euch vielleicht was die Lieblingstreffpunkte der Grazer Studieren-
      den sind. Oder wollt ihr lieber wissen welche Geschichte hinter der guten und der bösen Seite der
      Mur steckt? Auch für jene, die meinen, dass das Stadtleben nichts für sie ist, haben wir etwas. Das
      und viele andere Beiträge rund um das Leitthema findet ihr auf den folgenden Seiten.

                                      Wir wünschen viel Spaß beim Lesen,
                         erholsame Sommerferien, sowie viel Glück in der Prüfungszeit!
                                   Nicole Hofstetter und Frederick Reinprecht
                                            Chefredaktion der Libelle
                                              und Larissa Eberhardt
                                 Referentin für Presse – und Öffentlichkeitsarbeit
                    Ihr findet uns auch online unter libelle.me oder facebook.com/libelle.me

            UNSER IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE GEORDNETER DANK GEHT AN:

 Brigita Balaj, Lisa Brandstetter, Larissa Eberhardt (Referentin für Presse – und Öffentlichkeitsarbeit), Christine
  Eitel, Jakob Hinum-Wagner (Sozialreferat), Agnes Rosa Hirzer (Cover), Johanna Höfferer, Kajetan Hoffmann
  (Vorsitz), Nicole Hofstetter (Chefredaktion), Carina Jöbstl, Katrin Kindler, Sandra Lehofer, Natali Lujic (Sozi-
 alreferat), Alexandra Melmer (Referat für Politik und Bildung), Sara del Negro, Michael Ortner (Vorsitz), Judith
Pataki, Frederick Reinprecht (Chefredaktion), Cornelia Scheucher, Sarah S. Schindlbacher (queer Referate), Anna
  Slama (Vorsitz), Veronika Trendler (Layout), Stephanie Ulrych, Viktoria Adelheid Wimmer (Alternativreferat)

                                                       DU SCHREIBST UND
                                                       BIST KREATIV?

                                                              Wenn du Lust hast, für die Libelle zu
                                                              schreiben, dann schick uns eine Email an
                                                              presse@oehunigraz.at.

                                                                                                                 © Pexels.com
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Anna S lama, Kajetan Hoffmann &
                                                 Michael Ortner

                                 Liebe Studierende!

Die Zeit im ÖH-Vorsitz vergeht fast        bessern können. Graz ist ja bekannt      Stadtpolitik. Überrascht hat uns die-
so schnell wie die Vorbereitungszeit       als Verbotsstadt und selbstverständ-     se negative Rückmeldung nicht, da
für eine Prüfung, für die man viel         lich ist das auch uns, als               unsere Stadtregierung für Vieles be-
zu spät zum Lernen begonnen hat,           Hochschüler_innenschaft, ein Dorn        kannt ist, aber Progressivität gehört
denn mittlerweile sind die letzten         im Auge, man denke nur an die re-        mit Sicherheit nicht dazu. Für uns
ÖH-Wahlen bereits über ein Jahr            pressive Fahrradpolitik oder an den      ist eine Stadt ein Ort, wo sich alle
her. Man könnte diesen Moment nut-         Kampf der Stadt gegen das Univier-       Menschen entfalten und möglichst
zen, um die Zeit Revue passieren zu        tel. Da das Leben von uns Studieren-     ohne Kaufzwang bewegen können.
lassen, jedoch sind Blicke in die Ver-     den nicht am Ausgang des Hörsaals        Nicht ein Ort, wo man vermeint-
gangenheit meist eher langweilig.          aufhört, versuchen wir vor allem         lich visionäre Murgondel-Ideen und
Gewisse Aktionen sind allerdings           auch mit kleinen Projekten den Stu-      fragwürdige Olympia-Bewerbungen
auch heute noch genauso präsent wie        dierenden-Alltag zu verbessern, sei      als positive Stadtentwicklung zu
zu der Zeit, als wir sie starteten. Zum    es mit Yoga am Campus oder mit           verkaufen versucht. Wir stellen uns
Beispiel unser Widerstand gegen die        dem vergrößerten Sommergeträn-           auf starken Widerstand gegen unsere
drohenden Zugangsbeschränkungen            kestand. Ein Aspekt, der sich wie ein    Ideen ein, aber werden uns auf kei-
und Studiengebühren und der Pro-           roter Faden durch unsere Pläne zieht,    nen Fall davon abhalten lassen, Ver-
test gegen Burschenschafter im Uni-        ist, dass unsere Projekte für alle zu-   besserungen, vor allem für uns Stu-
versitätsrat, also in einem immens         gänglich sein sollen, da Geld für vie-   dierende, anzustreben. Abschließend
wichtigen Gremium der Universität.         le Studierende Mangelware ist. Ein       sei noch gesagt, dass für uns die ÖH
Außerdem freut es uns sehr, dass           Fakt, welcher sich in der nächsten       nicht „nur“ unsere engagierten Eh-
wir erst vor kurzem eine Verbesse-         Zeit verschlimmern wird, wenn man        renamtlichen sind, sondern jede_r
rung der RESOWI-Bibliothekszei-            an die studierendenfeindlichen Plä-      einzelne Student_in. Seht das doch
ten nach vielen Gesprächen mit der         ne von Türkis-Blau denkt, wie zum        einfach als eine Einladung, uns zu
Universität erreichen konnten. Lern-       Beispiel das Ende des Erlasses vom       erklären, was eurer Meinung nach in
samstage für alle!                         Studienbeitrag für berufstätige Stu-     Graz verändert werden sollte, viel-
                                           dierende. Fehlende finanzielle Mittel    leicht können wir ja gemeinsam et-
Doch blicken wir lieber in die Zu-         bemerkt man auch stark, wenn man         was erreichen!
kunft und da kommt das diesmalige          mit Freund_innen etwas in der Stadt
Thema „Urban“ uns sehr recht, denn         unternehmen möchte, denn konsum-
wir sehen die ÖH Uni Graz auch als         freie Räume sind rar. Zu diesem          Liebe Grüße von eurem Vorsitzteam,
Interessensvertretung der Studieren-       Thema konnten wir auch bereits me-       Michael Ortner
den, wenn es darum geht, wie wir           dial unterkommen, bekamen jedoch         Kajetan Hoffmann
unsere Universitäts-Stadt Graz ver-        Gegenwind von Seiten der Grazer          Anna Slama

                                                                 3
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Leitartikel
                                          Frederick Reinprecht

STADT, LAND, FLUSS: VON GRAZ
UND SEINEN BEWOHNER_INNEN

  Auf der Homepage der Karl-Fran-         Menschen, welche in der Stadt auf-      sind am Wochenende nicht zuhau-
  zens-Universität heißt es: „Mit         wuchsen, übermäßig von am Land          se!“ hinausgeht. Die meisten müssen
  32.500 Studierenden und 4.300 Mit-      Herangewachsenen unterscheiden.         dann auch die erste Trennung ver-
  arbeiterInnen trägt sie [die KFU]       Es gibt überall freundliche, aber       kraften, welche einen für einige Zeit
  entscheidend zum pulsierenden           auch unfreundliche. Hilfsbereite,       ziemlich aus der Bahn werfen kann.
  Leben der steirischen Landeshaupt-      Besserwisser, Intelligente oder Idio-   Manche machen auch Erfahrungen
  stadt bei.“ Schön und gut, aber wa-     ten kann man überall antreffen. Und     mit Substanzen, die man vielleicht
  rum fühlt sich dann Graz in den         ehrlich gesagt, treffe ich eher beim    später gegenüber dem eigenen
  Sommermonaten wie halbvoll an?          ländlichen Heimaturlaub auf Ar-         Nachwuchs mit „Haben wir auch
  Wahrscheinlich weil ein Großteil        mutszeugnisse im Bereich der zwi-       probiert, aber da waren wir noch
  der Studierenden hauptsächlich in       schenmenschlichen Interaktion. Das      jung und dumm. Ihr seid da schon
  Graz lebt, um zu studieren, und die     muss man sich als Landkind (leider)     viel klüger als wir,“ kommentiert.
  Ferien dann doch in der Heimat          eingestehen. „Stoasteirische“ Aus-      So mancher wird auch erstmals mit
  verbringt. Zurück bleiben nur „die      flüchte ändern daran auch nichts.       den hässlicheren Seiten des Lebens
  Stadtkinder“ oder „die echten Gra-                                              konfrontiert werden: Geldsorgen,
  zer_innen“. Was überhaupt „echte        VOM ERWACHSENWERDEN                     Existenzängste, schwere Schicksals-
  Grazer_innen“ ausmacht und was          Wenn man sich mit Freunden über         schläge. Alles erlebt. Hier in Graz.
  das Leben in Graz so mit sich bringt,   das Leben in Graz unterhält, gelangt
  beschäftigt mich, ein Landkind,         man immer wieder zur selben, ei-        KLEIN ANFANGEN
  schon länger.                           gentlich trivial wirkenden Erkennt-     Interessant wird es, wenn man auf
                                          nis. Für die meisten von uns ist        Menschen aus anderen Städten, be-
  STANDARD VS. STIL                       Graz die Stadt, in der wir die ersten   sonders Menschen aus Wien, trifft.
  Zugegeben, wenn man als Land-           Schritte der Selbstständigkeit und      Oft kommt es im Laufe des folgen-
  kind in die große Stadt Graz zieht,     des (angeblichen) Erwachsenseins        den Gesprächs immer zur selben
  packt man bewusst oder unbewusst        machen. Angefangen mit dem Aus-         Frage: „Warum zieht man denn bitte
  einige Vorurteile gegenüber in          ziehen bei den Eltern und der ersten    in die zweitgrößte Stadt Österreichs,
  Städten lebenden Menschen in sei-       eigenen Wohnung. Für manche ein         wenn man doch auch nach Wien
  nen Koffer. Sie seien unfreundlich,     beunruhigender Sprung in einen un-      gehen kann?“ Berechtigte Frage.
  oberflächlich, arrogant und immer       gewissen nächsten Lebensabschnitt.      Sollte man auch gar nicht abstreiten.
  übertrieben bemüht Standardspra-        Für andere das letzte post-pubertäre    Jedoch treffen spontane Argumen-
  che zu sprechen, wobei sie natür-       Aufbäumen gegen die elterliche Au-      tationen und Erklärungsversuche
  lich das „St“ in „Standard“ wie im      torität und der langersehnte Befrei-    meist auf taube Ohren und werden
  Wort „Stil“ aussprechen. Jahre der      ungsschlag zum Einläuten der Un-        lediglich mit leichtem Stirnrunzeln,
  ausgiebigen Feldforschung erga-         abhängigkeit. Es folgt für viele die    Kopfschütteln und Schmunzeln
  ben jedoch: Fehlanzeige. Ich kann       erste Liebe, die über „Willst du mit    kommentiert. Nicht, dass an dieser
  leider nicht verkünden, dass sich       mir gehen?“ und „Hey, meine Eltern      Stelle Wien oder die Wiener_innen

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© Nicole Hofstetter
in irgendeiner Art und Weise schlecht   duktion in der Stadthalle oder am      ler_innen an jeder Ecke. Die Woche
geredet werden sollen. Nicht, dass      Messe-Gelände halt, während fast       danach: Einkehr der Normalität und
Wien keine schöne Stadt wäre, aber      im Wochentakt Bands die kleine-        alle gehen wieder dahin, wo sie an-
für viele, wie zum Beispiel aus ei-     ren Konzerthallen füllen. Wobei die    geblich hingehören. Viele schwärm-
nem Zweitausend-Einwohner-Ort           umtriebige Grazer Musikszene rund      ten noch davon, wie toll es doch war.
stammende Landeier, reicht Graz         um Guest Room, SUB und Wakuum          Warum man sich nicht einfach öfter
vollkommen aus, um einen einer          auch noch zu erwähnen ist.             diese Freiräume innerhalb der Stadt
mittelschweren Katastrophe gleich-                                             nimmt, um dieses doch so tolle städ-
kommenden Kulturschock zu verur-        DER MAKEL                              tische Lebensgefühl aufrecht zu er-
sachen. Was viele an Wien etwas ab-     Nach all dem Lob für Graz und seine    halten, ist ein Rätsel. Vielleicht aus
schreckt, ist die schiere Größe. Und    Bewohner_innen kommt man aber          Faulheit, oder auch wegen Gedanken
vielleicht wäre auch tatsächlich das    nicht darum herum auch eine der        wie „Wenn es keine Facebook-Ver-
Angebot an Kaffeehäusern, Restau-       dunkleren Seiten zu beleuchten. Und    anstaltung gibt, gibt es keine Veran-
rants, Veranstaltungen, Konzerten       nein, die Rede ist dabei nicht von     staltung“. Lichtblicke gibt es jedoch.
und Einrichtungen für verschiedens-     8020 und dem Mythos der angeblich      Einen für jeden, der sich auch ohne
te Freizeitbeschäftigungen schlicht     dunklen Seite der Mur. Vielmehr        groß beworbenes Event mit guten
überfordernd. Graz hingegen ist         geht es dabei um eine negative Ei-     oder weniger guten Freunden und
überschaubar, aber nicht einengend.     genschaft, die man uns Grazer_innen    Bekannten im Augarten oder Stadt-
Aber auch groß genug, um die Mög-       mit Sicherheit in die Schuhe schie-    park herumtreibt.
lichkeit zu haben, nicht ständig die    ben kann. Wenn es jährlich wieder
gleichen Gesichter auf der Straße       Zeit für Veranstaltungen à la Gries-   Was tatsächlich das urbane Leben
zu sehen und sich auch, wenn nötig,     kram, Lendwirbel oder Augartenfest     in Graz ausmacht, fällt schwer zu
aus dem Weg zu gehen. Generell ist      wird, verhalten sich viele plötzlich   beschreiben. Denn Graz ist zwar
alles leicht und relativ schnell zu     fast schon übertrieben alternativ,     das Augartenfest, Lendwirbel und
erreichen, egal ob zu Fuß oder mit      weltoffen und besonders motiviert      Grieskram, aber auch das Sommer-
dem Fahrrad. Es gibt Sushi-Restau-      sich irgendwo etwas Neues anzu-        loch an Veranstaltungen im August.
rants, Lokale in denen Enchiladas       sehen und auszuprobieren. Erst vor     Nicht nur Schlossberg, Hauptplatz
serviert werden, gute Kaffeehäuser      einiger Zeit konnte man es wieder      und Stadtpark, sondern auch Andritz
und der nächste Dönerladen ist nie      beim Lendwirbel beobachten. Für        und Puntigam. Worüber ich mir aber
weiter als zwei Minuten Fußweg          eine Woche verlagerten die meisten     sicher bin, ist, dass Graz für die
entfernt. Auch nach Jahren passiert     ihr Wohnzimmer ins Lendviertel         meisten von uns irgendwie immer
es noch, dass man von Freund_innen      und waren nachmittags und abends       wichtig sein wird. Egal wohin es uns
in irgendeine Lokalität geschleift      fast nirgendwo sonst anzutreffen.      verschlagen sollte.
wird, von der man noch nie gehört       Vom Südtiroler- bis Lendplatz gro-
hatte. Und alle paar Monate macht       ßer Menschenandrang, mittendrin
die Tournee einer großen Musikpro-      Straßenmusiker_innen und Künst-

                                                             5
Österr. Post AG, ZNR 02Z032680, ÖH der KFU, Schubertstr. 6a, 8010 Graz. Retouren an Postfach 555, 1008 Wien - Libelle
Natali Lujic &
                                          Jakob Hinum-Wagner

 SPRITZERSTAND ÖH UNI GRAZ: SPRIT-
ZER TRINKEN FÜR DEN GUTEN ZWECK

  Die Tage werden länger, Sommer-         zu unterstützen und damit Mitstu-                             © ÖH Uni Graz
                                                                                 de mit Freundinnen und Freunden
  gefühle liegen in der Luft und der      dierenden zu helfen. Weitere Infor-    am Campus!
  Campus erwacht in neuer Frische:        mationen rund um den Sozialtopf        In diesem Sinne: Leert die Becher
  Es ist wieder soweit – die Spritzer-    erhaltet ihr bei unserem Sozialtopf-   und füllt den Sozialtopf!
  standsaison der ÖH Uni Graz wurde       sachbearbeiter, welcher jeden Mon-
  Anfang Mai erfolgreich eröffnet!        tag zwischen 10:00 und 12:00 im
                                          Sozialreferat der ÖH Uni Graz zu
  Seit Jahren kommt der Reingewinn        Fragen und Anliegen rund um den
  des Spritzerstandes dem Sozialtopf      Sozialtopf eine Sprechstunde hält.
  der ÖH Uni Graz zugute. Damit
  werden Studierende, die finanzielle
  Schwierigkeiten haben, unterstützt.     Neben Spritzer und Bier stehen
  Für viele ist die Unterstützung durch   natürlich auch anti-alkoholische
  den Sozialtopf, welche einmal pro       Getränke als Durstlöscher bereit,
  Semester beantragt werden kann,         während der Hunger mit Snacks,
  neben der Erwerbstätigkeit die ein-     Baguettes, Pizzaschifferl sowie
  zige Möglichkeit, das Studium fi-       Eis vom Winkelhof gestillt werden
  nanzieren zu können. Wer also den       kann. Schaut bei unserer Hütte, die
  Spritzerstand besucht, kann sich        kunstvoll neu gestaltet wurde, vor-
  auch sicher sein, einen guten Zweck     bei und verbringt gemütliche Aben-

                                                       6
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Lisa Brandstetter

HOW TO SURVIVE AS A WORKING

                                                                                                                             © pexels.com
         STUDENT:
„Was? Und wie geht sich das al-           Priorität? Welche Personen sind für        beruhigende Wirkung auf dich hat,
les aus?“ – Genauso reagieren die         dich wichtig und mit wem/womit             wo du mal deinen Kopf ausschalten
meisten, wenn ich erzähle, dass ich       verbringst du am liebsten deine Frei-      kannst und einfach nur entspannt
neben meinem Psychologiestudium           zeit?                                      bist. Egal ob Sport, Aktivitäten mit
jeden Tag arbeite. Als ich wieder ein-                                               deinen Freunden oder etwas super
mal eine dieser ungläubigen Fragen        DAS RICHTIGE MINDSET                       Leckeres zu kochen, genau das wird
gestellt bekam, ob sich Studium und       Was willst du erreichen? Wie sieht         dir helfen den Kopf frei zu bekom-
ein Job wirklich vereinbaren lassen,      dein späterer Traumberuf, deine ide-       men und in stressigen Wochen nicht
dachte ich, dass es an der Zeit ist,      ale Zukunft aus? Denk daran, war-          durchzudrehen.
ein    Working-Student-Survival-Kit       um du begonnen hast! Die richtige
dazu zu verfassen. Die folgenden          Einstellung verändert alles. Siehst        STREICH DAS WORT „PLAN-
Tipps sind eine kleine Auswahl an         du jeden Tag als Chance etwas zu           LOS“ AUS DEINEM WORT-
(für mich) hilfreichen Sichtweisen        verbessern oder ist es nur einer von       SCHATZ!
und Strategien:                           vielen Tagen, an denen alles gleich        Perfekte Planung und ein absolut
                                          bleibt? Du hast es in der Hand wel-        durchdachtes Zeitmanagement sind
IHRE GRENZEN SIND NICHT                   che Gedanken deine Entscheidungen          unverzichtbar, besonders wenn du
DEINE                                     beeinflussen.                              die Prüfungswochen unbeschadet
„Das wird sich alles nicht ausge-                                                    überstehen willst.
hen!“ „Du arbeitest viel zu viel“,        EIN JOB, DER ZU DIR PASST!
„Tanzlehrerin ist vielleicht ein ganz     Menschen sind verschieden. Man-            RUHEPAUSEN
nettes Hobby, aber doch kein Beruf        che brauchen ein gewisses Stressle-        Umso länger deine To-Do-Liste
mit Zukunft“. Argumente wie diese         vel, um sich wohl zu fühlen, andere        wird, umso mehr Ruhepausen musst
musste ich mir zu Beginn oft anhö-        viel Ruhe. Finde also einen Job, der       du einplanen. Das beginnt bei exis-
ren und es würden sich wahrschein-        sich mit deinem Studium vereinba-          tenziellen Dingen, wie ausreichend
lich noch mehr Gründe, die dagegen        ren lässt, dir aber auch gefällt. Selbst   Schlaf und ordentliches Essen, und
sprechen, finden lassen. Aber du bist     wenn man dafür eventuell etwas             schließt ebenso auch Ruhephasen
du und nichts ist unmöglich! Also         länger suchen muss. Vielleicht ent-        für deine Psyche mit ein. Selbst in
sieh jedes noch so schwarzmaleri-         deckst du einen Job, der für dich          der stressigsten Zeit zwinge ich mich
sche Gegenargument als Ansporn,           zum idealen Uni Ausgleich wird             dazu zumindest zwei Stunden Sport
um noch härter zu arbeiten und noch       oder eine Arbeit, die neben Geld           zu machen oder am Abend ein Glas
erfolgreicher zu werden.                  auch noch andere Vorteile für dich         Wein mit meiner Mitbewohnerin zu
                                          bereithält.                                trinken. Du verlierst zwar wertvolle
MACH DIR KLAR, WO DEINE                                                              Lernzeit, kannst danach aber wahr-
PRIORITÄTEN LIEGEN                        RESSOURCEN                                 scheinlich viel konzentrierter und
Du musst wissen, was für dich wich-       Persönlichen Ressourcen zur Stress-        mit weniger innerlichem Stress wei-
tiger ist: willst du in der Uni schnell   reduktion sind besonders wichtig.          terarbeiten.
vorankommen oder hat dein Job             Überlege dir, was oder wer eine

                                                                 7
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Cornelia Scheucher

                            „HELDEN BRAUCHT DIE STADT“
                              DIE GRAZER LOCAL HEROES
© Cornelia Scheucher

                       Ganz im Sinne von „not all heroes       sich auf den Weg zu jener Ro-             an, wohingegen es im Sommer meist
                       wear capes“ hat sich die Libelle auf    ten-Kreuz-Dienststelle, bei der sie       drei bis vier mehr sind.
                       die Suche nach den Grazer ,Local        seit einem Jahr als Ehrenamtliche
                       Heroes‘ gemacht. Jenen Personen,        dabei ist. Jeden Samstag fährt sie im     „ZEITMANAGEMENT IST DAS
                       die ihre Freizeit für das Wohlerge-     Nachtdienst und hilft Jung und Alt in     STICHWORT“
                       hen der Anderen opfern. Und wir         Not. Auch an Feiertagen ist die Gra-      Neben ihrem Studium und der Tätig-
                       haben sie schnell gefunden.             zerin mit ägyptischen Wurzeln im          keit als Rettungssanitäterin, arbeitet
                                                               Einsatz. Woher sie die Motivation         Jasmin noch als Studienassistentin
                       5,8 Kilometer trennen die Münzgra-      hat? „Weil es mir unglaublich viel        auf der Medizinischen Universität.
                       benstraße von der Karl-Morre-Stra-      Spaß macht“, lacht sie. Nach einem        Und wie bekommt man das alles
                       ße. Die Eine befindet sich im Bezirk    Schnupperdienst im ersten Semester        unter einen Hut? „Zeitmanagement
                       Jakomini, die Andere in Eggenberg.      ihres Studiums hatte Jasmin einen         ist das Stichwort. Natürlich muss
                       Zwei unterschiedliche Postleitzah-      guten ersten Eindruck von der Arbeit      man auch seine Prioritäten anders
                       len, zwei unterschiedliche Seiten der   beim Roten Kreuz erlangt. Jedoch          setzen. Ich habe im schwierigsten
                       Mur. Aber was verbindet die Bei-        dauerte es noch einige Zeit, bis sie      Semester meines Studiums mit der
                       den? Die Tatsache, dass beide Stra-     sich schließlich im vierten Semester      Ausbildung zur Sanitäterin begon-
                       ßen als Standorte gemeinnütziger        dazu entschloss, sich zu bewerben.        nen, da musste ich auf viel Freizeit
                       Organisationen in Graz dienen, und      Somit wurde sie zum Teil des ös-          verzichten“, erklärt sie uns. „Natür-
                       zwar der Roten Kreuz Dienststelle       terreichischen Roten Kreuzes. Was         lich kann man auch manche Diens-
                       Graz-Stadt und dem KostNix- Laden       im Dienst so passiert? „Das ist sehr      te sausen lassen, jedoch ist es mir
                       der Stadtteilarbeit Eggenlend.          verschieden“, meint die 20-Jährige:       wichtig viele Fahrten zu machen, um
                                                               „Wichtig ist es, dass du als Team ar-     viel Erfahrung zu sammeln“, sagt sie
                       Jasmin El-Shabrawi studiert Hu-         beitest. Wenn du das schaffst, dann       weiter. Durch die Arbeit als Sanitä-
                       manmedizin im sechsten Semester         funktioniert der Rest auch. Aber egal     terin bekommt sie einen völlig ande-
                       an der Medizinischen Universität        was passiert, jeder Einsatz läuft gut     ren Blickwinkel auf die Medizin als
                       Graz. Jedes Wochenende schlüpft         strukturiert ab.“ Im Winter fallen cir-   durch das Studium. Sie bekommt da-
                       sie in ihre rote Jacke und macht        ca fünf bis sechs Dienste pro Nacht       durch die Möglichkeit das Gelernte

                                                                             8
© Cornelia Scheucher
in der Praxis anzuwenden und sich         Geben und Nehmen: man nimmt                nicht immer alles nur gut“, sagt
weitere Kenntnisse anzueignen. Vor        was man braucht, völlig kostenlos,         sie und erzählt uns von negativen
allem ist es ihr wichtig, den richtigen   und gibt was man nicht mehr benö-          Erfahrungen: „Manche Leute nut-
Umgang mit Personen jeden Alters          tigt. Durch die Chefin der Stadttei-       zen das Konzept eines Ladens mit
zu erlernen. Jasmin sieht die Tätig-      larbeit EggenLend, Petra Lex, kam          kostenloser Ware leider komplett
keit als Rettungssanitäterin nicht nur    die ehemalige Küchenchefin des             aus“, erklärt sie weiter. Vor allem
als hilfreichen Zusatz zum Studi-         Telekommlehrlingheimes zu ihrer            Bedürftige, die Kleidung oder Ge-
um, sondern auch als Hobby. „Mein         Tätigkeit. „Ich bin in Pension und al-     schirr wirklich benötigen, zögern
Hauptgrund an der Mitarbeit beim          leine, da habe ich mir gedacht- war-       meist länger etwas ohne Bezahlung
Roten Kreuz ist die Freude und der        um nicht?“, erklärt uns Maria. Jeden       zu nehmen, als andere Leute. Jedoch
Spaß daran“, sagt sie.                    Donnerstag findet man sie von 15 -         überwiegen die schönen Momente
                                          18 Uhr im Laden. Ihre Arbeit besteht       bei Weitem. In Zukunft sind weite-
Auch in Eggenberg, genauer ge-            aus der Annahme von Spenden, der           re KostNix-Läden in Graz geplant.
sagt in der Karl-Morre-Straße, gibt       Betreuung des Ladens sowie dem             Der Fokus soll hierbei vor allem auf
es einige Local Heroes. Eine da-          Sortieren der gebrachten Sachen. Ob        behindertengerechte Einrichtung ge-
von ist Maria*, eine ehrenamtliche        es ihr gefällt? „Ja, sehr. Ich finde die   legt werden.
Mitarbeiterin des KostNix-Laden.          Idee toll. Und hier kosten die Sachen
Zusammen mit sieben weiteren Eh-          eben nichts, weshalb es vielen hilft“,     Jasmin und Maria*, Studentin und
renamtlichen betreibt sie den La-         meint Maria*.                              Pensionistin, welche beide die Stadt
den fünf Werktage die Woche. Der                                                     Graz durch ihre ehrenamtliche Be-
KostNix- Laden ist ein Projekt der        „NATÜRLICH IST NICHT IM-                   teiligung zu einem etwas besseren
Stadtteilarbeit EggenLend, welches        MER ALLES NUR GUT“                         Ort machen. Verdient haben sie den
vergangenes Jahr ins Leben gerufen        Obwohl der KostNix-Laden großen            Titel ,Local Hero‘ auf jeden Fall.
wurde. Ziel ist es, Nachbarschaften       Anklang findet und gutes Feed-
zu stärken, Ressourcen zu schonen         back bekommt, gibt es auch genü-
und auf Nachhaltigkeit aufmerksam         gend böse Zungen, die das Konzept
zu machen. Das Prinzip beruht auf         schlecht machen. „Natürlich ist            *Name von der Redaktion geändert

                                                                 9
HOTSPOTS IN GRAZ

  Auf unserer Facebook-Seite „Libelle –
Die Zeitschrift der ÖH Uni Graz“ konntet
  ihr abstimmen, wo sich eure Lieblings-
plätze in Graz befinden. Hier präsentieren
         wir euch die Ergebnisse.

                        ?
                Euer Lieblingspark

                        ?
         Eure Lieblingslokale/-restaurants

                                             10
?
Eure Lieblingsbar/euer Lieblingspub

                 ?
         Euer Lieblingsclub

                 ?
         Euer Lieblingscafé

PS: Die Medaillen/Sterne sind in derselben Reihenfolge abgebildet,
         in welcher auch die Nennung der Orte erfolgt.                © Grafik: infogram.com

                                                                 11
?
     Eure Lieblingseisdiele

               ?
Euer Lieblingsplatz für sportliche
           Aktivitäten

                                     12
Stephanie U lrych

                  DIE WELT VON MORGEN?

„Heute haben Wissenschaftler be-         mit zittrigen Knien. Ich sah hinaus.   Das Wurzelwerk nahm uns langsam
reits zum vierten Mal in diesem Mo-      Was ich sah, schockierte mich. Auf     das Licht, da es die Fassade unseres
nat ein Erdbeben verhindert und das      der Straße vor unserem Haus war ein    Hauses hinaufkletterte. Auch der
verdanken wir nur Herrn Smith. Er        großer Riss entstanden. Verworrenes    Strom war plötzlich weg. Mein Vater
hat es geschafft eine Technologie zu     Wurzelwerk drang langsam heraus        warnte mich, nicht zu nah am Fens-
entwickeln, die Erdbeben nicht nur       und bedeckte schließlich die gesam-    ter zu stehen, für den Fall, dass die-
erkennen, sondern sogar verhindern       te Straße. Erschrocken stand ich da,   ses nachgeben würde. Draußen war
kann.“                                   unfähig mich zu bewegen, unfähig       alles unter Wurzeln begraben, aber
                                         einzuordnen, was sich da gerade        plötzlich schien es, als würde das
„Beeindruckend, oder?“, fragte           vor meinen Augen abspielte. Das        Wachstum langsamer werden und
mein Vater, während im Fernsehen         Szenario war beängstigend. Entgeis-    schließlich schien es ganz zu stop-
ein Ausschnitt der Aufräumarbei-         terte Autofahrer stoppten ihre Autos   pen. Auch in unserer Straße hatte es
ten nach einem Erdbeben gezeigt          und stiegen aus, um das gruselige      einige Verletzte gegeben und die ers-
wurden. Immer wieder wurde ein           Gewächs in Augenschein zu neh-         ten Anwohner wagten sich langsam
Regierungssprecher         eingeblen-    men. Alles ging langsam und doch       hinaus, um den Betroffenen zu hel-
det, der eilig betone, dass sowas ab     so schnell – Immer weiter breiteten    fen. Auch mein Vater und ich schlos-
jetzt nicht mehr vorkommen würde.        sich die Wurzeln aus, erreichten       sen uns an und halfen, die Menschen
„Wenn man mal davon absieht, dass        Strommasten und Häuserfassaden.        zurück in ihre Häuser zu bringen und
man quasi Gott spielt und die Natur                                             ihre Wunden zu versorgen. Glückli-
beherrschen will, ja, klar dann ist es   Ich versuchte das Radio anzuschal-     cherweise war niemandem etwas
beeindruckend“, sagte ich nachdenk-      ten. Es funktionierte. In den Nach-    Ernstes zugestoßen.
lich. Auf einmal begann der Fernse-      richten verkündeten aufgebrachte
her zu flackern und ging schließlich     Sprecher, dass das Wurzelwerk, das     Als alle sicher in ihren Häusern wa-
aus. Gleichzeitig spürte ich wie der     nach dem Beben aus der Erde an die     ren, saß ich gedankenverloren auf
Boden unter meinen Füßen anfing zu       Oberfläche gekommen war, in der        der Couch unserer Nachbarin Ka-
beben. Erst leicht, dann immer stär-     ganzen Stadt für ernste Probleme       rin. Mir war klar, dass wir Glück im
ker und stärker.                         sorgte. Krankenhäuser hatten Prob-     Unglück gehabt hatten. Karin schal-
                                         leme ihre Stromversorgung aufrecht     tete das Radio ein und wieder hörte
„Was, was ist das?“, schrie ich. „Ein    zu erhalten und mussten auf Notstro-   man einen Regierungssprecher, der
Erbeben“, rief mein Vater, „versuch      maggregate zurückgreifen. Dies war     eilig beteuerte „wir haben alles un-
ruhig zu bleiben!“ Nach ein paar Mi-     besonders problematisch angesichts     ter Kontrolle, mit unserer neuesten
nuten war das Beben so weit abge-        der Tatsache, dass es durch das Be-    technologischen Entwicklung wird
klungen, dass ich aufstehen konnte.      ben und zahlreiche Autounfälle eine    es in der Zukunft keine solcher Vor-
Ich ging zum Fenster, noch immer         hohe Zahl an Verletzten gab.           fälle mehr geben.“

                                                             13
Nicole Hofstetter

IN WELCHEM STADTTEIL SOLLTEST DU
          WOHNEN?

               Schon, aber ich
              beschränke mich                            Klar, am liebsten
              da lieber auf die                         learning-by-doing.
                    Uni.

 Geidorf

                                   Wie würdest du
                                   deine Beziehung
                                   zum lieben Geld
                                     beschreiben?

             Ich bin ein Spar-                        Ich zahle gern mal
                  fuchs.                                 eine Runde.

Lend/Gries                                                                   Innere Stadt

                                         14
Wo findet man dich
                           START
                                                        innerhalb eines
                                                         Geschehens?

                                                                                   Eher am Rand.
                                    Natürlich im                                     Damit ich
                                     Zentrum.                                      schnell wieder
                                                                                   abhauen kann.

         Lernst du gern                                                                                 Wie kommst du
         neue Sprachen?                                                                                 von A nach B?

         Nicht wirklich.                                      Ich leg lieber be-                                Natürlich mit dem
                                                              quem meine Füße                                       Fahrrad.
                                                                    hoch.

                                                                                                 Genießt du die
                     Wie würdest                                                                Fahrt lieber oder
                    du dein Shop-                                                               ist es dir wichtig
                    pingverhalten                                                              schnell anzukom-
                    beschreiben?                                                                       men?

  Ich schlendere                      Ich beschränke                          Ich verliere mich                      Zeit ist Geld.
gerne durch Shop-                      mich auf das                          lieber in der Natur.
    pingcenter.                          Nötigste.

   Liebenau                            Eggenberg                                     Andritz                          Jakomini

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Brigita Balaj

OLYMPIA IS COMING TO GRAZ!?

Im Jahr 2026 soll es soweit sein.       chang mit 8,3 Milliarden Euro und      Olympic-Host-Cities, in denen die
Der steirische Traum von Olympia        die Rekordinvestitionen von 40,8       Preise um bis zu 30% in die Höhe
soll wahr werden. Menschen aus al-      Milliarden Euro in Sotschi, schre-     geschnellt waren.
ler Welt treffen in Graz ein, um beim   cken die Grazer Opposition ab.
größten Wintersportereignis dabei                                              DAS FÜR UND WIDER
zu sein. „Dabei sein ist alles“, hat    ENTSCHEIDUNG DES VOL-                  Pro-Olympia-Akteur_innen haben
sich die Grazer Stadtregierung auch     KES                                    als Antwort die Initiative „Austria
gedacht, aber von wegen. Die Gra-       Soll doch das Volk entscheiden. Im-    2026“ auf die Beine gestellt. Diese
zer Opposition will den Traum von       merhin muss das Volk mit den Fol-      wird vom Österreichischen Olym-
Olympia platzen lassen. Ob es ihr       gen zurechtkommen, die entstehen       pischen Komitee und Athlet_innen
gelingt, ist fraglich.                  könnten. Mit der Frage „Soll sich      für Olympia in der Steiermark un-
                                        die Stadt Graz weiter dafür einset-    terstützt. Sie weisen die Anschuldi-
ZURÜCK ZUM ANFANG                       zen, Host City (Gastgeberstadt) und    gungen der Opposition zurück und
Den Grundstein für das Projekt          Austragungsort der Olympischen         verweisen auf die Nachhaltigkeit
„Olympische Winterspiele 2026“          Winterspiele 2026 zu werden?“, hat     der steirischen Bewerbung. Man
legten der Grazer Bürgermeister         die Grazer KPÖ eine Aktion gegen       wolle sich vom olympischen Gigan-
Siegfried Nagl und sein Schlad-         Olympia gestartet und bereits drei     tismus distanzieren, indem man alle
minger Amtskollege Jürgen Winter        Viertel der benötigten 10.000 Un-      verfügbaren Sportanlagen in Öster-
(ÖVP) im März 2018. Damit be-           terschriften gesammelt, um die er-     reich in Anspruch nähme, um keine
gann der steirische Traum von der       wünschte Volksbefragung durchset-      Neuinvestitionen in Infrastruktur-
Ausrichtung der Spiele 2026. Zu-        zen zu können. Politisch bindend ist   und Stadtentwicklungsprojekte täti-
vor hatten eine Mehrheit, bestehend     diese Volksbefragung jedoch nicht.     gen zu müssen. ÖVP-Bürgermeister
aus ÖVP, FPÖ und Neos im Grazer         Eine Verbindliche könnte nur der       Nagel hofft mit dem sparsamen Kon-
Gemeinderat für die Bewerbung ge-       Landtag festlegen. Der Innsbrucker     zept für die Spiele auch beim Olym-
stimmt. Die Opposition bestehend        Olympia-Traum war im Oktober           pischen Komitee auf offene Ohren
aus SPÖ, Grünen und KPÖ stimmte         schon durch eine Volksbefragung        zu stoßen und sagte dem Deutsch-
geschlossen dagegen.                    zerplatzt.                             landfunk gegenüber: „Wenn das IOC
Für die Einen ist es ein Traum, für                                            sagt: Nein, wir veranstalten lieber
die Anderen ist es ein absolutes No-    Eine große Gefahr ist, dass die        woanders wieder gigantonomische
Go, dass Graz 2026 als Host City bei    Mietkosten und Grundstücksprei-        Spiele, dann haben sie, wenn ich so
den Winterspielen auftritt.             se sowohl für die Stadt Graz als       sagen darf, aber auch ihre Glaub-
Wartet statt einem Abenteuer der fi-    auch für das Land Steiermark durch     würdigkeit verloren.”
nanzielle Albtraum? Die Zahlen der      Olympia eklatant ansteigen. Das        Gemäß dem Motto „Einer für Alle,
letzten Gastgeberstädte Pyeong-         zeigt die Erfahrung vergangener        Alle für Einen“ rechnet die Grazer

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© pexels.com
Stadtregierung mit einer Finanzie-       Mitspracherecht besitzt. Finanziell     dacht, Olympia-Eintrittskarten aus
rung, die vom Bund, Land, Stadt und      sind die Städte jedoch allein ver-      dem OCI-Kontingent zum über-
teilnehmenden Gemeinden gemein-          antwortlich. Das IOC kommt nicht        teuerten Weiterverkauf an die Ti-
sam getragen wird. Sowohl SPÖ,           für die Kosten auf, kontrolliert aber   cket- und Hospitality-Firma THG
als auch Grüne haben daran ihre          alle Rechte, profitiert von den olym-   weitergegeben und sich daran berei-
Zweifel - Sie gehen davon aus, dass      pischen Symbolen und beansprucht        chert zu haben. Dem ZDF liegt eine
sich die Bewerbung quasi von allein      einen beträchtlichen Anteil der         Mail Hickeys an THG-Chef Marcus
erledigen wird, da die finanziellen      Sponsoren- und Medieneinnahmen.         Evans vor, in der der OCI-Präsident
Mittel in der Murstadt nicht vorhan-     Städte bewerben sich weiterhin um       bestätigte, Evans könne die zusätzli-
den sind. „Die Situation ist klar: Die   das Recht, Olympische Spiele aus-       chen Tickets „alle nutzen“. Der jetzi-
Steiermark hat über fünf Milliarden      zutragen, wobei sie keine Gewiss-       ge IOC-Präsident Thomas Bach sei
Euro Schulden, Graz hat über eine        heit haben, ob ihre Kosten gedeckt      ebenfalls in diesen Skandal verwi-
Milliarde Euro Schulden - aus die-       werden. Wichtig ist ihnen vor allem     ckelt gewesen. Hickey hat sich vor
ser Sicht ist es für Graz nicht mög-     die weltweite Ausstrahlungskraft,       den Spielen zweimal per SMS an
lich, derartige Spiele auszurichten.”    betonen Befürworter, so auch im         Bach gewandt, um nochmals Hun-
machten die Grünen deutlich. Auch        wintersportbegeisterten Österreich.     derte weitere Eintrittskarten für Top-
Michael Ehmann (SPÖ) zeigte sich                                                 Events wie Eröffnungsfeier oder
kritisch: „Die Informationen sind        LAUFENDE ERMITTLUNGEN                   Fußball-Finale zu sichern und hatte
zumindest für jene nicht zugänglich,     In der Vergangenheit war das IOC in     diese nur 14 Tage später erhalten.
die ob der milliardenteuren Visionen     mehrere Skandale verwickelt: Ihnen      Ob Bach direkt in den Fall verwi-
des Bürgermeisters nicht in Jubel-       wurde Korruption und problemati-        ckelt war, ist unklar. Fest steht, dass
kundgebungen ausbrechen. Es ist          scher Tickethandel vorgeworfen. Bei     die brasilianische Staatsanwaltschaft
auf keinen Fall vertrauensfördernd,      den Olympischen Sommerspielen           mithilfe des FBIs in diesem Fall er-
wenn ein solches Milliardenprojekt       2016 in Rio de Janeiro wurde dem        mittelt und dass der Druck auf das
als geheime Verschlusssache gehan-       ZDF ein Schreiben von Rios Orga-        IOC und Thomas Bach steigt.
delt und jegliche Transparenz ver-       nisationskomitee (OCOG) zuge-
weigert wird.”                           spielt, aus dem hervorgeht, dass das    Die Bewerbung der steirischen Städ-
                                         irische olympische Komitee (OCI)        te Graz und Schladming ist trotz
Einen genauen Plan für die Veran-        um den Skandalfunktionär Patrick        allem fix, ob beide gemeinsam den
staltung der Winterspiele hat die        Hickey vor den Sommerspielen 844        internationalen Bewerberstatus er-
Grazer Regierung noch nicht vor-         Top-Eintrittskarten auf direkte An-     halten, wird sich allerdings erst im
gelegt. Klar ist jedoch, dass auch       weisung des IOC erhielt. Hickey, der    Herbst 2018 entscheiden, ein Jahr
das IOC in der Organisation und          als langjähriges und hochrangiges       später kommt es zur endgültigen
Betreuung der Olympischen Spielen        IOC-Mitglied gilt, steht unter Ver-     Vergabe.

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Larissa Eberhardt

                   FAT AND FABULOUS

3 von 4 Mädchen im Alter von 11 bis     duziert und stehen unter ständigem      genau das neuerdings auf Instagram.
15 Jahren fühlen sich zu dick. Diese    Druck ihren Körper zu optimieren.       Frauen wie Tiffany Tucker, Subs-
erschreckende Zahl beförderte die       Es überrascht daher wenig, dass         tantia Jones oder Tanesha Aswashti
Studie „Mental Health in Austrian       77% aller Mädchen sich als zu dick      treten als fette Frauen selbstbewusst
Teenagers 2016“ zu Tage. Die Di-        empfinden, während für 56% der          nach außen auf und zeigen Frauen
ätindustrie machte im Jahr 2014         Jungen das Gleiche gilt. Gleichsam      auf der ganzen Welt, dass es möglich
einen Umsatz von 595 Milliarden         ist es wenig überraschend, dass der     ist sich dem Zwang zu entziehen und
US-Dollar - Tendenz steigend.           Umsatz der Diät- und Fitnessindus-      selbstbestimmt glücklich zu sein.
Larissa Eberhardt über Body Posi-       trie rasant steigt. Zunehmend ist der
tivity, den Abnehm- und Selbstopti-     Selbstoptimierungsdruck auch für        UNFREAKINGFASSBAR
mierungswahn und mutige Frauen,         Männer spürbar.                         In Graz hat Studentin Karin Schned-
die sich dem in den Weg stellen.                                                litz das Projekt „Unfreaking fass-
                                        RIOT NOT DIET                           bar“ ins Leben gerufen. Sie will
Wenn man die Begriffe „Mobbing“         Menschen, die nicht der gängigen        zeigen mit welchem Feedback zu
und „Gewicht“ bei Google eintippt,      Schönheitsnorm entsprechen werden       ihren Körpern Frauen in ihrem All-
erhält man etwa 156.00 Ergebnisse.      oft schräg angeguckt, wenn sie äu-      tag konfrontiert sind. Auf Instagram
Es wird schnell deutlich: Mobbing       ßern keinerlei Wunsch zu verspüren      präsentiert sie deshalb Fotos von
ist nicht okay, ein Mensch, der nicht   abzunehmen. Als Standardargument        Frauen samt Kommentar, der ihnen
dem Normalgewicht entspricht,           wird dann oft die Gesundheit ge-        gegenüber gemacht wurde. Anlass
aber auch nicht. So geben Seiten        nannt. Menschen scheinen plötzlich      für sie, das Projekt zu starten, war
wie Traumgewicht.at Tipps zu Hän-       bei völlig Fremden auf der Straße       wie sie selbst sagt „eine Mischung
seleien, die Ärztezeitung untersucht    von einer spontanen Fürsorglichkeit     aus Empörung und eigener Erfah-
wie gut Mobbingopfer abnehmen           ergriffen. Diese scheint aber nur bei   rung“. Eine Bekannte hatte auf Face-
können und auch im Psychologie-         dicken Menschen aufzutreten - Rau-      book eine Erfahrung geteilt und bin-
forum wird diskutiert, wie unfair es    chen, Cliff Diving, Motorrad fahren     nen kürzester Zeit hatten sich etliche
ist Menschen zu mobben, die schon       oder sonstiges potenziell ungesun-      Frauen gemeldet, die ähnliches er-
versuchen abzunehmen. Menschen          des Verhalten scheint hierbei ausge-    lebt hatten. „Ich war schockiert, bis
zu hänseln, die nicht versuchen ab-     klammert zu sein.                       dahin dachte ich, das geht nur mir
zunehmen, scheint hingegen im Be-                                               so. Ich hatte in der Schwangerschaft
reich des Akzeptablen zu liegen.        Oft treffen Fatshaming und Sexis-       viel zugenommen und wurde in und
                                        mus aufeinander. Eine Frau, die sich    nach der Schwangerschaft ständig
Frauen sind tagtäglich unerwünsch-      den gängigen Schönheitsnormen ent-      deshalb kommentiert und bewertet.”
ten Kommentaren über ihren Körper       zieht und offensiv ihr eigenes Bild     Mit dem Projekt möchte Schnedlitz
ausgesetzt. Auch im Jahr 2018 wer-      von Schönheit verteidigt, scheint zu    eine Plattform für Frauen* bieten of-
den Frauen oft auf ihr Äußeres re-      schockieren. Fette Bloggerinnen tun     fen über solche Erfahrungen zu spre-

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© Karin Schnedlitz
chen, die oftmals aus Scham ver-        druck gewinnen, dass der Trend zu         an! Nimm ab! Trag nicht so knalli-
schwiegen bleiben. „Viele sprechen      mehr Akzeptanz von Menschen, die          ge Farben!” Auch Netta widersetzt
mit mir das erste Mal offen über die    nicht gertenschlank sind, hingeht,        sich. Die Body-Positive-Bewegung
Kommentare, die sie häufig schon        doch Studentin Schnedlitz macht           feiert ihren Sieg, doch die media-
seit Jahren erhalten. Sie nehmen das    klar, dass der Eindruck trügt. Dass       le Debatte zeigte, dass es noch ein
Angebot sehr gerne an und es spru-      größere Hintern oder mehr Busen           langer Weg ist, bis ‘andere’ Körper
delt nur so aus ihnen heraus”, sagt     gerade “in” sind, macht es für Frau-      auch als schön anerkannt werden.
die Studentin.                          en nicht leichter. Sie werden dadurch     Karin Schnedlitz sieht es aber auch
                                        nicht freier. Der Druck bleibt gleich     als wichtigen Schritt, dass langsam
„ISS NICHT SO VIEL, SONST               hoch, er verändert nur seine Gestalt.     überhaupt öffentlich über das The-
WIRST DU FETT“                          „Auch der Trend der breiten Hin-          ma gesprochen wird. Einen Teil
Ein positives Körperbild zu entwi-      tern führt zu unangenehmen Bewer-         will die Grazer Studentin mit ihrem
ckeln ist gerade für junge Mädchen      tungen im Alltag: Wenn eine Frau*         Projekt dazu beitragen. „Wir brau-
unter so starkem gesellschaftlichem     nicht dieser Körperfigur entspricht       chen Vielfalt. Wir brauchen Bilder
Druck schwer. Oft spielen auch          oder diese haben möchte, dann ist         von unterschiedlichen Körpern in
die Eltern und die Erziehung eine       das die persönliche freie Entschei-       unterschiedlichen Konstellationen
wichtige Rolle. „Eine Frau hat mir      dung. Ich habe eine 16-Jährige foto-      und Zusammenhängen. Am besten
erzählt, dass sie seit ihrer Kindheit   grafiert, die in der Schule von ihren     plakatieren wir die Städte voll und
von ihrem Vater darauf aufmerksam       Mitschülerinnen gemobbt wurde,            fluten die sozialen Medien.”
gemacht wurde, dass sie nicht fett      weil sie angeblich einen zu flachen
werden soll. Fett war die Tante und     Hintern hat. Ich habe auch Frauen*        Beim Referat für feministische Po-
so solle sie nicht werden. Bei jeder    im Projekt, die Kommentare bekom-         litik der ÖH Uni Graz wird Karin
Süßigkeit kamen die mahnenden           men, weil sie zu dünn sind. Es ist        Schnedlitz am 22.6 am Wall einen
Worte. Was mich dabei sehr beschäf-     kein Dick-gegen-Dünn-Problem, es          kostenlosen Workshop geben. Im
tigte, war, dass sie neben dem, was     ist viel tiefer und geht in alle Rich-    Anschluss gibt es ein Fotoshooting
es mit ihr selbst gemacht hat, also     tungen.”                                  für alle die Lust haben. Für Frauen*,
dass sie Jahrzehnte brauchte, um ih-    „Wenn ich mir die medialen Dis-           die sich zum Thema austauschen
ren Körper wie er ist annehmen zu       kussionen zur Song-Contest-Gewin-         möchten, gibt es die Facebookgrup-
können, die väterliche Stimme im        nerin anschaue, verliere ich auch         pe „Unfreaking fassbar“.
Kopf auch heute noch hört, wenn         wieder kurz den Glauben an eine
sie mit ihren Töchtern spricht. Und     Veränderung von Körperbildern.”           Frauen*, die Interesse haben am
es ist sehr schwer diese Stimme zu      Die Israelin Netta gewann 2018 den        Projekt teilzunehmen, können sich
überhören. Oft werden Körperbilder      Songcontest. Im BBC Interview sag-        jederzeit unter unfreakingfassbar@
vererbt und daran müssen wir drin-      te sie: „Ich bin fett - ich war es auch   gmail.com oder per PM auf Face-
gend etwas ändern.”                     immer und deswegen haben mir alle         book unter www.facebook.com/un-
Schaut man sich aktuell so in den       möglichen Leute Ratschläge gege-          freakingfassbar melden.
Medien um, könnte man den Ein-          ben: Zieh dir einen längeren Rock

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Katrin Kindler

      DER TRAUM VOM AUSSTEIGEN

Immer wenn man im strömenden             einem spanische Café zu arbeiten,        eine oder andere Art und Weise ver-
Regen zur Universität fährt, wäh-        und nicht in dieser stickigen Univer-    sucht das eigene Leben möglichst
rend der Himmel farblich dem grau-       sität mit nicht vorhandener Klimaan-     aufregend darzustellen.
en Asphalt unter den eigenen Füßen       lage, aber vollkommen überteuerten
gleicht. Immer wenn man morgens          und zugleich sinnlosen Kaffeeauto-       Aber vielleicht ist dieses Verhalten
völlig ausgelaugt und übermüdet          maten, sitzen.                           nicht nur pure Angeberei. Vielleicht
vom Wecker aus dem Schlaf geris-                                                  ist es ein Versuch der Selbstmedika-
sen wird, während man sich noch          Wenn man heutzutage auf den sozi-        tion der Folgen der modernen Leis-
wage daran erinnern kann, dem            alen Medien umherstreift, erblickt       tungsgesellschaft. Wir müssen funk-
Pflegen von zwischenmenschlichen         man immer wieder Menschen, die es        tionieren. Besser, größer, stärker,
Beziehung dem Vorzug gegenüber           scheinbar tun. Das sagenumwobene         schöner, schneller wird uns schon
einem gesunden Schlafpensum ge-          und oft darüber fantasierte Ausstei-     seit frühester Jugend eingebläut. Wir
geben zu haben. Immer wenn man           gen. Sie begeben sich auf eine Rei-      sind die ineinandergreifenden Zahn-
frustriert die Tür zur Bibliothek auf-   se mit dem Ziel der Selbstfindung.       räder in den Untiefen der Maschi-
stößt, um sich auf eine Prüfung vor-     Fernab vom Alltagsstress. Sie führen     nerie der Gesellschaft, die nicht nur
zubereiten, wobei man wie eigent-        ein einfaches, aber pittoreskes Le-      stetigen Fortschritt, sondern auch
lich immer zu spät damit angefangen      ben an goldenen Sandstränden oder        Unmengen an Ausschussware pro-
hat. Immer dann beginnen Gedanken        in grünen Wäldern. Sie wandeln tag-      duziert. Es ist nicht verwunderlich,
an einen Flieger im eigenen Kopf         täglich in einer Welt der perfekten      dass die Nebenprodukte dieser Ma-
umherzuschwirren. Man träumt von         Instagram-Ästhetik. Ihre einzigen        schine, namentlich Burnout und De-
One-Way-Tickets,       weitentfernten    Begleiter sind die Sonne, ein strah-     pressionen, Hand in Hand in mitten
Destinationen, unberührter Natur         lendes Lächeln, ihre braungebrannte      unseres Kosmos gewandert sind und
fernab von urbanen Zwängen. Sich         Haut. Und ihre tausende im Alltag        dabei nur auf Momente der Schwä-
von allen Verpflichtungen loszu-         gefangene Follower, die durch sie        che warten. Vielleicht ist der immer
eisen, bevor einem die Monotonie         zumindest ihre tägliche Dosis an         wieder aufkeimende Wunsch nach
des Lebens die ersten grauen Haare       neuen Stoff für ihre Tagträume ge-       Flucht, Abwechslung und aus dem
beschert. Aussteigen aus dem All-        liefert bekommen. Dabei sind viele       Alltag ausbrechen, eine der letzten
tagstrott. Das ist der Stoff, aus dem    dieser angeblichen „Aussteiger“          Kinderkrankheiten dieser Luft ver-
Kopfkinoträume gemacht sind. Mit         eigentlich nur Urlauber, die aber        pestenden, ressourcen-verschwen-
dem Backpacker-Rucksack frem-            durch eine monatelang anhaltende         denden Maschine namens Wirt-
de Kontinente bereisen, immer das        Flut an Fotos von ein und demsel-        schaft. Man wagt es fast zu träumen,
nächste Abenteuer im Auge, neue          ben Kurztrip suggerieren ständig         dass diese Kinderkrankheiten doch
Persönlichkeiten kennenlernen, neue      unterwegs zu sein und ein weitaus        noch wegweisend sein könnten.
Erfahrungen machen, in vollkom-          spannenderes Leben als die meisten
mener Freiheit. Oder wenigstens in       zu führen. Aber fast jeder ist auf die

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Vikoria Wimmer

      FEIN ABER FIES - FEINSTAUB IN
              DER STADT

Er ist nicht zu sehen, zu hören oder   WHO gibt es nämlich keinen Grenz-      0 und 1 Uhr wurden zu Silvester in
zu schmecken. Der Feinstaub, der       wert unter dem Feinstaub nicht         Deutschland beispielsweise 4.000
gleich einem Damoklesschwert über      schädlich ist.                         Tonnen Feinstaub gemessen! – Das
Großstädten hängt. Aber was ist                                               sind 15% der Feinstaubbelastung,
überhaupt dieser Feinstaub, über       WER ODER WAS PRODU-                    die jährlich durch den Verkehr ver-
den so viel geredet wird und gegen     ZIERT DEN FEINSTAUB?                   ursacht wird.
den doch so wenig getan wird?          Als der große Bösewicht wird meist
                                       ja der Verkehr gesehen. Stimmt         Soll man also jetzt gleich die Land-
Feinstaub ist prinzipiell jede Art     auch, aber überraschenderweise         wirtschaft und/oder den ÖH-Dru-
von Staub, der allerdings durch sei-   ist er nicht der Hauptverursacher,     ckerservice boykottieren? Das wür-
ne Partikelgröße nicht sichtbar ist.   genauso wenig wie die Industrie.       de zwar sicher etwas an Feinstaub
Wenn man die herrlich salzige Luft     Der größte „Feinstaubförderer“ ist     sparen, aber auch schon der Umstieg
am Meer einatmet, fällt das genau-     die Landwirtschaft, genauer gesagt     vom Auto/Öffi zum Rad tut Um-
so unter Feinstaub, wie der in den     die Massentierhaltung. Denn die in     welt und Gesundheit gut. Sofern es
Städten. Allerdings sind die beiden    Massen anfallende Gülle muss na-       möglich ist, meidet man bei seiner
doch sehr verschieden. Der Meer-       türlich auch entsorgt werden. Diese    Radltour natürlich stark befahrene
Feinstaub besteht nämlich haupt-       belastet nicht nur Boden und Was-      Straßen. Den Konsum von tierischen
sächlich aus Salzkristallen, der an-   ser, sondern durch das bei der Zer-    Produkten, Kaminöfen und Kerzen
dere ist ein Mix aus flüssigen und     setzung freiwerdende Ammoniak          zu reduzieren ist auch ein guter An-
festen Partikeln, wie Ruß, Schwe-      auch die Luft. Dieses Ammoniak         fang. Dringend notwendig ist aber
felstoff, Dioxinen, Metalle, Abrieb-   „braucht“ es nämlich als „Kleber“,     politisches Engagement zur Durch-
mitteln, Gummi, etc., die durch Am-    damit sich z.B. Schwefel- und Stick-   setzung von Umweltzonen, Meatless
moniak verbunden sind. Da fällt das    stoffe aus dem Verkehr überhaupt zu    Mondays oder City-Rädern. Denn
Durchatmen schon schwerer.             Feinstaubpartikeln verbinden kön-      kleine Partikel brauchen große Lö-
Durch ihre winzige Größe heben         nen.                                   sungen.
die Feinstaubpartikeln nicht nur die
Gesetze der Schwerkraft auf und        Aber auch Kamine und Holzöfen
wirbeln tagelang durch die Luft, sie   verursachen Feinstaub, genauso
schleichen sich auch unbemerkt in      wie das Rauchen einer Zigarette.
unseren Körper ein. Ultrafeinstaub-    Kochorgien und sommerliche Grill-
teilchen können sich sogar bis in      feste verbessern auch nicht unbe-
unsere Lungenbläschen einschleu-       dingt die Feinstaubbilanz, genauso
sen, wo sie die Sauerstoffaufnahme     wenig wie Kerzen ausblasen und
gefährden und von dort in den Blut-    Toastbrot toasten. Wie man viel-
kreislauf übergehen, über den sie zu   leicht an ihrem Verbot zum Jahres-
allen anderen Organen gelangen. Bei    wechsel gemerkt hat, sind auch Feu-
Feinstaub kann uns schon ein einzi-    erwerke ganz große Abwerfer von
ges Partikel krank machen. Laut der    Feinstaub. In der Stunde zwischen

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Sarah Schindlbacher

             CSD-PARADE: PARTY ODER DEMO?
© queer Referate

                   Die Pride-Bewegung macht bis heu-      von Personen der Festnahme bei          tionen war unter anderem die Ab-
                   te wichtige Themen der „queer com-     einer Razzia in der Bar „Stonewall      schaffung des § 175 des deutschen
                   munity“ sichtbar                       Inn“ in der Christopher Street. Die     Strafgesetzbuches, der sexuelle
                                                          Folge war eine mehrtägige Ausei-        Handlungen zwischen Männern kri-
                   Jedes Jahr wird in zahlreichen Län-    nandersetzung zwischen Lesben*,         minalisierte.
                   dern weltweit der Christopher Street   Schwulen*, Transgender*-Personen        Erst 1988 wurde der Paragraf in der
                   Day, kurz CSD, begangen. Es ist        und der Exekutive um Anerkennung        DDR nach mehreren Änderungen,
                   ein Tag voller Regenbogenfahnen,       und Gleichberechtigung, die auch        meist Verschärfungen, ersatzlos ge-
                   Transparente und Aktivismus für die    als „Stonewall Riot“ bekannt wurde.     strichen und 1994 existierte er auch
                   Rechte von lesbischen, schwulen,       Besonders People of Colour waren        im wiedervereinigten Deutschland
                   bisexuellen, transidenten, interge-    Opfer von polizeilicher Willkür und     nicht mehr.
                   schlechtlichen und queeren Perso-      Misshandlungen, die sich die Men-       Österreich hat eine ähnliche Ge-
                   nen. Es ist ein Tag des Gedenkens,     schen nicht länger gefallen ließen.     schichte, denn bis 1971 war Homo-
                   der Demonstration gegen Diskrimi-      Außerdem war es bei derartigen          sexualität hier strafbar. Gesonderte
                   nierung und auch des Feierns bisher    Razzien eine gängige Methode die        Altersgrenzen für sexuelle Bezie-
                   erreichter Meilensteine in der Ent-    Identitäten der Anwesenden festzu-      hungen zwischen hetero- und ho-
                   kriminalisierung und Gleichberech-     stellen und in den Medien veröffent-    mosexuellen Paaren galten sogar bis
                   tigung. In englischsprachigen Län-     lichen zu lassen. Diese Zwangsou-       ins Jahr 2000 (§ 209), wobei es für
                   dern wird der CSD „Gay Pride“ oder     tings führten zu massiven sozialen      lesbische Beziehungen keine erhöh-
                   inklusiver einfach „Pride“ genannt.    Nachteilen.                             te Altersgrenze gab, was illustriert,
                   Pride wie Stolz, da alle Menschen      Bereits im Jahr nach den Auseinan-      dass sie lange nicht ernst genommen
                   das Recht haben, sich selbst zu ver-   dersetzungen fand der erste Gedenk-     wurden.
                   wirklichen und niemand ihre*seine      tag mit einem Straßenumzug statt,       Seither hat sich einiges getan, die
                   Identität oder sexuelle Orientierung   der die weltweite Tradition der Pri-    Gesellschaft ist in weiten Teilen
                   aus Angst vor Benachteiligung oder     de-Paraden begründete.                  der Welt aufgeschlossener gewor-
                   Verfolgung verstecken müssen soll-                                             den, übt sich in Toleranz und Ak-
                   te!                                    DER CSD ERREICHT EUROPA                 zeptanz gegenüber Menschen im
                                                          Diese Art des Sichtbarmachens al-       LGBTIQA*-Spektrum.           Dennoch
                   STONEWALL RIOT                         ternativer Lebens- und Liebenswei-      gibt es noch viel zu tun! Politische
                   Seinen Ursprung hat der Christopher    sen und des Rechteeinforderns für       Machtwechsel führen mitunter zu
                   Street Day im ersten gesellschafts-    eben diese kam erst acht Jahre später   einer schlechteren Stimmung und
                   politisch wirksamen Widerstand         in Europa, nämlich in Zürich, an.       erneuten Verschärfungen der Geset-
                   gegen Polizeiwillkür gegenüber ho-     In Deutschland begann die CSD-Be-       zeslage, zum Beispiel die US-ame-
                   mosexuellen und transidenten Per-      wegung 1979, die sich zögerlich un-     rikanische Regierung unter Trump
                   sonen in New York: Im Jahr 1969        ter uneinheitlichen Bezeichnungen       oder die türkis-blaue Regierung in
                   widersetzte sich eine große Gruppe     verbreitete. Ziel dieser Demonstra-     Österreich.

                                                                      22
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