Das Kleeblatt - Seniorenzentrum Bürgerheim Weil der Stadt
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Ausgabe erstes Halbjahr 2018 Das Kleeblatt Zei tung für Intere s sier te und B ewohner der S eniorenzentren Geschichte der Altenhilfe Regelmäßige Angebote Unser Alltag | Seite 4 | Seite 11 | Seite 14 Nachrichten aus... Dies und Das aus Unsere Namensgeber | Seite 9 den Wohnbereichen | Seite 18 | Seite 12
Das Kleeblatt Grußwort Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Angehö- rige, liebe Mitarbeiterin- Regionalleitung Ingrid Müller nen und Mitarbeiter, liebe | Foto: Doro Treut-Amar Leserinnen und Leser! I N H A LT 03 Grußwort Impressum Magazin der Keppler-Stiftung Ausgabe 1/2018 04 Geschichte der Altenhilfe aus dem Kreis Böblingen im Verbund der Seniorenzentren Die Gestaltung individuellen Im Kontext konzeptioneller Weiter- blick über die historische Entwicklung 06 Die Keppler-Stiftung Bürgerheim Weil der Stadt und Adrienne von Bülow Grafenau sowie ‚Gut Altwerdens‘ ist eines der entwicklungen pflegerischer Ver- wird das Alltagsleben dabei aus der 07 Geburtstagsgrüße/ das Haus Michael Weil der Stadt zentralen Ziele in den Senioren- sorgungslandschaften wird dabei Perspektive von Bewohnern und Gedenken Herausgeber: zentren der Keppler-Stiftung. deutlich, dass heutige und zukünftige Mitarbeitenden dargestellt. Darüber 08 Wir werden unterstützt von: Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung Diese Zielsetzung ist jedoch Pflegeinfrastrukturen auf Inklusi- hinaus gibt es im Innenteil weitere 09 Nachrichten aus... Chefredaktion: im Spannungsfeld der privaten on und Teilhabe pflegebedürftiger interessante Beiträge und tagesaktu- Ingrid Müller (V.i.S.d.P.) Lebenswelten der Bewohnerinnen Menschen an gesellschaftlichen elle Neuigkeiten aus den Häusern. 10 Veranstaltungen Redaktion und Bewohner und der betrieb- Funktionssystemen abzielen. Mit der 11 Regelmäßige Angebote Marina Glandien, Jürgen Lechler, lichen Ablauforganisation der Implementierung von Sozialraumori- Ich wünsche Ihnen viel Spaß 12 Dies und Das aus Johannes Geiger, Andrea Barbara Sprentzel Einrichtungen eingebettet. entierung als Kernbaustein der kon- beim Lesen! ■ den Wohnbereichen Fotos: Alle Fotos, soweit nichts zeptionellen Ausrichtung von Senio- 13 Denkanstöße anderes gekennzeichnet von renheimen wird in Anlehnung an die Ihre Ingrid Müller! der Redaktion 14 Unser Alltag - Philosophin Hannah Ahrendt (1958) Bewohnerperspektive Titelfoto: Marina Glandien das Prinzip der Öffentlichkeit als ein 16 Unser Alltag - Auflage: 2 x jährlich Prinzip der Freiheit implementiert. Auflage: 600 Stück Mitarbeiterperspektive So wird verhindert, dass Bewohner 18 Unsere Namensgeber bei Einzug in ein Seniorenheim einen Konzept/Redaktionssystem/ Gesamtherstellung/Vertrieb: Bruch mit ihren früheren bürgerlichen [isi]Magazin© Ein Produkt von Rollen erfahren. Schütz und Partner Agentur für Kommunikation, Böblingen Die heutige Ausgabe skizziert diese Bestrebungen der Aufrechterhaltung von Lebensqualität und Individualität im Alltagsleben der Seniorenzent- ren im Verbund aus verschiedenen „Leben ist nicht genug“, Perspektiven. Neben einem Über- sagte der Schmetterling. „Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.“ Hans Christian Andersen 2 Das Kleeblatt | Foto: Pixabay
Geschichte der Altenhilfe Geschichtliche Entwicklung der Pflege von Entwicklung der stationären Pflege seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Antike bis ins 19. Jahrhundert Das Kuratorium Deutsche Insassen“ werden „verwahrt“. Die zum Teil in eigenen Bäder- und Seit Bestehen der Menschheit Das Wirken von Florence Nightin- Altershilfe (KDA) beschreibt mit Pflegeheime der ersten Generation Physiotherapieabteilungen. Es ent- Florence Nig htingale | Fo erfolgt die Versorgung von Alten gale (1820 -1910) markiert den to: Internet der sog. Generationenabfolge waren eine aus hohem Bedarf und standen „Altenkrankenhäuser“ mit und Kranken primär in der Familie. Beginn fortschrittlicher Pflege. des Altenwohnbaus die Entwicklung wirtschaftlichen Zwängen entstan- 35 „Patienten“ je Station in 2- und Das Bild des Alter(ns) war in der Florence Nightingale wird deshalb bunden und sie war Vorbild Henry architektonischer und konzeptio- dene einfache Versorgungsform. 3-Bettzimmern. Parallel entstan- Antike geprägt von Respekt vor auch als Begründerin der moder- Dunants (1828-1910), dem Gründer neller Leitgedanken im stationären den mit dem sog. Heimgesetz im dem Alter. Das Gebot, Mutter und nen Krankenpflege bezeichnet. Ihre des Roten Kreuzes. Altenwohnbau. Zweite Generation Jahr 1974 die ersten gesetzlichen Vater auch im Alter zu ehren, war eigene pflegerische Ausbildung (ca. 1960 – 1980): Regelungen für den Betrieb von Lebensgrundlage der Bürger. absolvierte sie bei den „Barmherzi- Pflegekenntnisse und Pflegeprak- Erste Generation Pflegeheime als am Krankenhaus Altenwohn- und Pflegeheimen. gen Schwestern“ in Paris und an der tiken wurden lange Zeit auf münd- (ca. 1940 – 1960): orientierte Einrichtungen Im Mittelalter begann mit dem Diakonissenanstalt Kaiserswerth licher Basis und durch Erfahrung Pflegeheime als „Anstalten“ Die zweite Generation der Pfleghei- Dritte Generation Aufkommen von Klöstern, Hospitä- (bei Düsseldorf). Nach der Rückkehr gelernt und weitergegeben. Dabei Entstanden in der Nachkriegszeit, me entsprach einem Leitbild der (ca. 1980 – 2000): lern und kommunalen Hospizen die aus dem Krim-Krieg 1859 veröf- standen unterschiedliche grund- waren die ersten Pflegeheime Behandlung „pflegebedürftiger Pa- Pflegeheime als „Wohnheime“ Versorgung von Alten und Kranken fentlichte Florence Nightingale das sätzliche Positionen, was Pflege geprägt von Mehrbettzimmern tienten“. Dabei wurden Funktions- Die dritte Generation der Pflegehei- aus christlicher Nächstenliebe. Die- Buch „Notes of Hospital“, in dem bedeuten sollte, einander gegen- oder Schlafsälen. Es gab nur eine einschränkungen der Patienten hin- me folgte einem Leitbild der Aktivie- se Versorgung war finanziert durch sie ihre Erfahrungen während des über. Angehörige religiöser Gemein- minimale technische Ausstattung genommen, Teilaspekte der Pflege rung pflegebedürftiger Bewohner. erwartete Spenden oder die Über- Krieges zu Papier brachte. schaften betrachteten die Pflege als und wenige Sanitäreinrichtungen. wurden optimiert. Es fand vorwie- Dabei wurde versucht, Wohnbe- tragung von Besitz. „christlichen Liebesdienst“, Die hohe Belegungsdichte und gend reaktive Pflege statt, Funkti- dürfnisse und Pflegebedürfnisse zu Die pflegerischen Grundsätze was auch die Sorge für das Seelen- geringe Ausstattung erschwerte die onspflege stand im Vordergrund. Die verbinden. Die Motivation zur Selb- Mit aufkommender Industrialisie- wurden in dem ersten Lehrbuch heil der Kranken mit einschloss. Pflege. Das Leitbild entsprach einer Rehabiltation der Patienten fand ständigkeit wurde gefördert. Die rung entstanden Überlegungen zu für Krankenschwestern („Notes Religiös gebundene Schwestern und Verwahranstalt: „pflegebedürftige außerhalb der Einrichtungen statt, Individualität und Privatheit erlangte anderen Finanzierungsmodellen. on Nursing“) (dt: Ratgeber für Brüder waren einem Mutterhaus Im Mai 1889 verabschiedet der Gesundheits- und Krankenpflege), angeschlossen, erhielten für ihren Reichstag des Deutschen Reiches abgehandelt. Am 15. Juni 1860 Dienst ein Taschengeld, trugen unter Führung Otto von Bismarcks gründete Florence Nightingale die eine einheitliche Tracht und wurden das Gesetz zur Alters- und Invalidi- erste Schwesternschule Englands, mit dem Titel „Schwester“ oder tätsversicherung. In dieser Zeit ist die “Nightingale Training School for „Bruder“ angesprochen. Im Fall die Differenzierung der Hospitäler Nurses“ am Saint Thomas Hospital von Krankheit und Arbeitsunfähig- in Krankenhäuser, Psychiatrische in London. Eine professionelle Aus- keit wurden sie unterstützt. Demge- Heilanstalten, Armen- und Siechen- bildung in der Krankenpflege unter genüber übten Wärter und Wärte- heime und sogenannte „Arbeitshäu- ärztlicher Leitung und unter Einsatz rinnen die Pflege als Erwerbsarbeit ser“ verortet. Für die wohlhabende moderner technischer und wissen- aus, um ihren Lebensunterhalt Bevölkerung entstanden Altersstifte schaftlicher Erkenntnisse war nun zu verdienen. und sog. „Pfründehäuser“. Das wa- möglich. Dank Nightingale gewann ren Häuser einer Stiftung, die eine der Beruf als Krankenpflegerin gro- Liebesdienst und Erwerbsarbeit Stadt oder auch ein Dorf für die Bür- ßes Ansehen. bilden die Wurzeln des Pflegeberufs ger unterhielt, um denjenigen in der und bilden auch ein Spannungsfeld, Not Asyl zu bieten, die sich rechtzei- Die Reform der Krankenpflege in in dem sich die Pflege als Frauenbe- tig finanziell beteiligt hatten. England ist mit ihrem Namen ver- ruf bewegt. | Foto: Internet 4 Das Kleeblatt Das Kleeblatt 5
Geschichte der Altenhilfe Geburtstagsgrüße sind aus unserer Sicht die nötigen Zukunftsentwicklungen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Alltag Diese Frage stellt man sich viel zu selten. Meistens werden wir vom Alltag so sehr regiert, dass wir die Der Alltag der Menschen im statio- tatsächlich wertvollen Dinge als selbstverständlich hinneh- nären Bereich spielt erst seit der men und erst dann erkennen, wenn sie nicht mehr da sind. 4. Generation der Heime eine rele- Wir wünschen Ihnen die Fähigkeit, dass Sie alles wirklich | Foto: Internet vante Rolle. Langsam verändert sich wichtige zu schätzen wissen und es sorgsam beschützen, das Bild von „Verwahranstalten“ hin damit Sie es nie vermissen müssen. einen höheren Stellenwert, Rehabi- Fünfte Generation (ab ca. 2010): zu individueller Lebensgestaltung litation erfolgte im Wohnbereich. Es „KDA-Quartiershäuser“ in Quartiershäusern. In den neuen Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag entstanden Wohngruppenkonzepte Die fünfte Generation des Alten- Konzepten geht es nicht nur baulich und allmählich mehr Einzelzimmer. wohnbaus basiert auf der Synthese um kleine Wohngemeinschaften, der drei Grundprinzipien: sondern auch um die Orientie- Vierte Generation (ca. ab 2000): „Leben in Privatheit“, „Leben in rung am bisher gelebten Alltag Pflegeheim als „stationäre Gemeinschaft“ und „Leben in der Menschen. Das ist eine große Hausgemeinschaften“ der Öffentlichkeit“. Herausforderung für alle. Selbst- Handlungsleitend für die vierte Ge- bestimmtheit auch in schwierigen neration der Pflegeheime gestaltet Ausblick Lebenssituationen fordert Bewoh- Gedenken sich ein Leitbild von Normalität, In- ner und Angehörige. Die Unterschei- dividualität, Vertrautheit und Gebor- Die Altenhilfe wird zukünftig noch dung zwischen der Lebenswelt der genheit. Der Mensch mit seinen Be- stärker quartiersbezogen, die Ange- Bewohner und der Arbeitswelt der Ich weiß nicht, wen Sie verloren haben, dürfnissen steht im Vordergrund. Es bote vielseitiger und differenzierter. Mitarbeitenden erfordert dabei Ihren geliebten Mann, Ihre geliebte Frau, entstehen allmählich quartiersbezo- Die Nachfrage nach neuen Wohnfor- einen völligen Umdenkprozess. einen Freund, ein Kind, Ihren Vater, Ihre Mutter. gene Wohnangebote. Die Loslösung men, neuen Betreuungsformen und Bei jedem Verlust ist der Schmerz anders. von zentralen Versorgungseinheiten besserem Service steigt. Einen kleinen Einblick darüber, Aber immer zerreißt er das Herz. wie Großküche und Wäscherei Die Berufsbilder der Pflege entwi- was für Einzelne Alltag in unseren Was kann Ihnen helfen in Ihrem Schmerz? beginnt, stattdessen steht Leben ckeln sich weiter: mehr Beratung, Einrichtungen bedeutet, können Der erste Schritt, den Schmerz zu verwandeln, ist die Erinnerung. und Kochen in der Wohngruppe im mehr Begleitung, besserer Service, Sie in den Artikeln, „Der Alltag aus Erinnern Sie sich an alles, was im Leben des Verstorbenen war, Vordergrund. Es entstehen fast nur individuellere Pflege. Sicht der Bewohner“ sowie „Der was Sie mit ihm erlebt haben, wie sie ausgesehen hat, Einzelzimmer und es wird eine Alltag aus Sicht der Mitarbeitenden“ was er gesprochen hat, welche gemeinsamen Stunden bessere technische Ausstattung Altenhilfe ist nach heutigem Ermes- gewinnen. Was Zukunftsentwick- Sie mit ihr verbracht haben. angestrebt. Seit den Zweitausen- sen „krisensicher“ - aber sie wird lungen bezogen auf den Alltag sein Erzählen Sie, woran Sie sich erinnern. dern ist die Altenhilfelandschaft sich allein aufgrund der demogra- könnten und werden, erfahren Sie Das Erzählen tut weh, aber es befreit auch. Es entlastet. heterogen mit einer Vielzahl von phischen Entwicklung weiter verän- in der nächsten Ausgabe.■ Es verwandelt. Mitten aus dem Schmerz wächst Freude. Trägern verschiedener Dienst- dern müssen! Die Grenzen zwischen Dankbarkeit steigt auf für das, was Sie gemeinsam erlebt haben. leistungen wie bspw. ambulanten ambulant und stationär müssen Andrea Sprentzel, Ingrid Müller, Wohngruppen oder Quartierskon- fallen, persönliche Budgets unab- Johannes Geiger Anselm Grün zepten. Altenhilfe ist ein Geschäfts- hängig vom Ort der Leistungserbrin- feld geworden. gung und aufsuchende Beratung 6 Das Kleeblatt Das Kleeblatt 7
Wir werden unterstützt von: Nachrichten aus Weil der Stadt Franziska-Etzel-Stiftung gegründet Am 24.11.2017 war das Senioren- zentrum Bürgerheim in Weil der Stadt Schauplatz des Festakts zur Gründung der Franziska Etzel-Stif- tung. Ziel der Stiftung ist es, die Strittmatter OHG positive Geschichte der Kranken- und Altenversorgung in Weil der Stadt fortzuschreiben. Mit der Gründung ihrer Stiftung möchte Franziska Etzel, derzeit Franziska Etzel im Bewohnerin des Seniorenzentrums, Februar 2018 ein ehrendes Andenken an die | Foto: Thomas Reuther Lebensleistungen ihrer Eltern Jakob und Magdalena Klauser sowie ihres Oberschule in Österreich, ehe sie auch Angelika Hipp, Geschäftsfüh- Unsere Filialen: Ehemanns Friedrich Etzel bewahren. mit ihrer Familie 1952 nach Weil der rerin des Lebenswerks Zukunft Gleichermaßen möchte die Stiftung Stadt kam. Die Tante von Franziska CaritasStiftung in der Diözese • Apotheke das positive Wirken der Mitarbeiten- Etzel war zu dieser Zeit als Diako- Rottenburg-Stuttgart, Bürgermeister Weil der Stadt den des Seniorenzentrums Bürger- nisse in Oberösterreich tätig und Thilo Schreiber und Andreas Kuhn, heim im Sinne dessen geistlicher prägte in ihrem Wirken für Kinder Vorstand der Keppler-Stiftung. • Apotheke Begründerin Hail Brodbegkin unter- und Menschen in Krankheit und Ingrid Müller, Regionalleitung und Grafenau stützen und fortführen. Alter das Leben von Franziska Etzel Einrichtungsleitung im Bürgerheim nachhaltig. Gleichermaßen war dies freute sich über die Stiftungsgrün- Franziska Etzel wurde 1933 als Anstoß dafür, sich heute stifterisch dung. „Für uns kam das Anliegen Kind deutscher Aussiedler in der für die Seniorenarbeit zu engagie- wie aus heiterem Himmel. Da wir Nähe von Belgrad geboren. Nach ren. Seit einem Klinikaufenthalt bislang noch keine Stiftungsgrün- der Flucht aus ihrer Heimat im Jahr Anfang 2017 lebt Franziska Etzel dung erlebt haben, freuen wir uns 1944 absolvierte sie zunächst die im Seniorenzentrum und möchte umso mehr.“, so Müller. Bürgermeis- mit der Stiftungsgründung einen ter Thilo Schreiber dankte in seinem Mein Gesundheitstipp: Teil dazu beitragen, die gute Arbeit Grußwort der Stifterin und drückt Leben Sie so, wie Sie des Seniorenzentrums Bürgerheim gleichermaßen die Hoffnung aus, wollen. Selbst bei Pflege- gesichert zu wissen. dass die Franziska Etzel-Stiftung bedürftigkeit. anrufen: Anstoß für weitere Stiftungen und Einfach 550 Wie Sie leben, soll Ihre Sache bleiben. Auch wenn Sie später Hilfe brauchen. 07033 305 Im Rahmen eines Festaktes in der Stifterfonds in Weil der Stadt gibt. Kapelle wurde die Stiftung durch die Welches Projekt in diesem Jahr mit Unterzeichnung der Stifterurkunde den Stiftungserlösen finanziert wird, Alle DKV-Produkte gibt es auch bei: gegründet. Mit dabei waren ne- das entscheidet das Stiftungsku- Sven Schirmer Generalagentur der Tarif PTG ben den Familienangehörigen und ratorium voraussichtlich im August ERGO Beratung und Vertrieb AG Ich vertrau der DKV Dätzinger Str. 65, 71120 Grafenau zahlreichen Gästen unter anderem dieses Jahres.■ Rebecca Willmann/Jürgen Lechler 1459948071746_highResRip_az1_kombimedpflegeergoadp_51_0_2_17.indd 1 06.04.2016 15:17:30 8 Das Kleeblatt Franziska Etzel im Jahre 1952 | Foto: Franziska Etzel Das Kleeblatt 9
Veranstaltungen Regelmäßige Angebote Besucher der Tagespflege | Fotos: Treut-Amar Rückblick Fasnet 2018 Gottesdienste in der Hauskapelle Die Fasnet ist in Weil der Stadt Anklang bei den Bewohnerinnen Regionalleitung Ingrid Müller freute „Zu den Heiligen Engeln“ vermutlich das größte Highlight und Bewohnern fand. Am Freitag sich besonders über das Mitbringsel Sonntags Wortgottesdienst im Jahreskalender. Und auch im marschierte die Narrenzunft AHA der Narrenzunft: einen Spatenmit im Wechsel mit evangeli- Bürgerheim wurde eine ganze mit Vertretern ihrer verschiedenen auswechselbarer Jahreszahl schem Gottesdienst Woche lang durchgefeiert. Dieses Gruppen ins Haus. für den Spatenstich des Neubau um 10.30 Uhr Jahr stand die Fasnet im Bürger- des Bürgerheims. heim unter dem Motto „Leinen Der „Hafen-Lümmel“ alias Sozial- Mittwochs 14-tägig los… unser Narrenschiff sticht in dienstleiter Jürgen Lechler über- In den folgenden närrischen Tagen Eucharistiefeier im Wechsel See“. Dementsprechend wurde raschte mit einer gleichermaßen konnten sich die Bewohner mit ver- mit evangelischem Gottes- das ganze Haus mit Seegras, Bull- kreativen wie innovativen Idee schiedenen Betreuungsangeboten dienst um 10.30 Uhr augen und Fischernetzen in eine zur Behebung des städtischen wie bspw. einem Narrenbootrennen maritime Landschaft verwandelt. Finanzdefizits: Weil der Stadt die närrische Zeit vertreiben, ehe muss einen Hafen errichten. am Dienstag die Renninger Schlüs- Entspannung und Bereits am Schmotzigen betrat der Heerscharen von Touristen und selgesellschaft mit ihren Garden Stammtisch Meeresgott Neptun das Bürgerheim Wirtschaftsgütern würden dann beim Schautanz den Schlussakkord Mitwochs 14-tägig im Wechsel ab und eröffnete die „Neptun-Bar“, für einen wahren Geldregen in die setzte. Am Dienstagabend wurde 18.30 Uhr im Cafestüble Kaffeestüble die die gesamte Fasnet über regen klammen Stadtkassen sorgen. die Fasnet dann – leider – auch Das Kaffeestüble findet jeden Die aktuellen Betreuungsangebote schon wieder verbrannt.■ Gymnastik Samstag ab 14.30 Uhr statt. Unsere entnehmen Sie bitte dem jeweils Dienstags und donnerstags von Ehrenamtlichen bieten selbstge- ausgehängten Wochenplan. 9.30 – 10.30 Uhr backenen Kuchen und Kaffee für Bewohner, Angehörige und Besu- Über Ihre Teilnahme, Rückmeldung, Sturzprophylaxe cher. Schauen Sie doch einfach mal Vorschläge und Unterstützung bei Dienstags und donnerstags von vorbei. unseren Veranstaltungen freut sich 10.30 – 11.30 Uhr das Betreuungsteam. Des Weiteren Besuch unserer eh- Singen mit Gitarrenbegleitung renamtlichen Damen vom Besuchs- Änderungen vorbehalten. Die Fasne tsbar wird eröffnet Mittwochs 14-tägig um 15.00 Uhr dienst. Bei Bedarf wenden Sie sich an den Sozialdienst. : Jürge n Lechler Singen mit Akkordeon Alle Fotos 14-tägig samstags ab 15.00 Uhr Weiterhin finden regelmäßig Ange- bote in Einzelbetreuung statt. Die Musizieren mit Johannes Bair verschiedenen Angebote werden Jeden Dienstag ab 15.30 Uhr im von hauptamtlichen Mitarbeitenden Speisesaal sowie ehrenamtlichen Mitarbeiten- den durchgeführt. Die Rennin ger Schlüss elgesellsch aft mit ihre n Garden 10 Das Kleeblatt alle sind fröhlic h und gespannt Das Kleeblatt 11
Dies und Das aus den Wohnbereichen Denkanstöße Neuer Mitarbeiter im Sozialdienst des Verbundes Alltag - was bedeutet das für den Menschen? Seit Oktober 2017 ist im Regio- Seit dem 1. Oktober 2017 bin ich Der Alltag, das sind objektiv essen auf die Felder. Der Nach- den Bergen, neue Bekanntschaf- nalverbund Böblingen ein weiterer nun wieder „zurück“ im Bürgerheim Danilo Walt betrachtet die Tage, an denen mittag war meist mit Gartenarbeit ten schließen, segeln oder einfach er Mitarbeiter im Sozialdienst an- bzw. im Regionalverbund Böblingen wir uns irgendwelchen täglichen für die Frauen ausgefüllt oder das nur faullenzen. Da stellt sich dann gestellt. Im folgenden Text be- in der Koordination der vorsorgli- einen Pflegeplatz zu bekommen. Routinen hingeben. Aufstehen, Brot musste gebacken werden oder die Frage, könnten wir das auch schreibt Danilo Walter kurz seine chen Anmeldungen und Kontaktpfle- Statt sich nun einzeln in allen drei frühstücken, arbeiten, Familie, Wäsche gewaschen. Waren alle genießen, wenn wir nicht auch den Verbindung zum Seniorenzentrum, ge. Übergreifend für die drei Ein- Einrichtungen der Stiftung in der Vereine, Freunde, Fernsehabende, Tiere versorgt kam das gemeinsame Gegenpol Alltag hätten? seine Motivation sowie seine jetzi- richtungen des Verbundes umfasst Region anzumelden und beraten zu das sind Rituale in unserem Leben Abendessen. Der Abend war meist gen Aufgaben. mein Aufgabenbereich hauptsäch- lassen, wird dies nun zentral über die uns Sicherheit und Struktur ausgefüllt mit Reparaturarbeiten Bei den Überlegungen über dem lich die Unterstützung und Beratung eine gemeinsame Anfragedatei geben. Dieses Lebensmuster hat für die Männer und die Frauen Thema Alltag ist mir klar geworden, Bereits im frühen Kindesalter von pflegebedürftigen Personen und bearbeitet. Dabei versuche ich na- sich bei aller Gewohnheit in den bügelten oder flickten die Wäsche. dass es wie bei so vielen Dingen im besuchte ich meine Uroma im ihren Angehörigen in der Region. türlich immer eine passende Lösung vergangenen Jahren sehr verän- Freizeit hatten die Menschen da- Leben ist: Erst wenn man sie nicht Bürgerheim und später ging ich dort für jeden einzelnen zu finden. Ich dert in der heutigen Zeit können mals eigentlich nie, außer vielleicht mehr hat, fehlt einem etwas. Ein Le- mit meinem Opa, der Mesner in der Dies betrifft hauptsächlich vorsorg- freue mich über diese sinnvolle wir viel freier und individueller mal einen halben Tag am Sonntag. ben ohne Alltag ist ein Leben ohne Hauskapelle war, oft ein und aus. liche Anfragen und Informationsaus- Aufgabe hier in der Region. ■ unsere Tage gestalten. An diesem ging man in die Kirche Strukturen und Rituale, egal wie alt Als er pflegebedürftig wurde, zog er tausch über mögliche Alternativen zum Gottesdienst und auf dem man ist oder wo man lebt. Durch ebenfalls ins Bürgerheim. Von daher der Versorgung und Unterstützung. Ein typischer Tagesablauf vor 100 Rückweg schauten die Männer im unglückliche Umstände passiert kannte ich das Seniorenzentrum Mein Büro ist in Weil der Stadt, Keppler-Cup Jahren in unserer Region begann Gasthaus vorbei. es, dass der Alltag nicht mehr im schon lange und nach dem Abitur aber ich bin auch in den anderen um fünf Uhr morgens mit dem ers- gewohnten Rhythmus ist, Arbeitslo- absolvierte ich ein Freiwilliges So- Häusern des Verbundes unter- Einmal jährlich treffen sich Mit- ten Hahnenschrei, bis zum Früh- Ich denke, es wird unterschätzt, sigkeit, neuer Wohnort oder Verlust ziales Jahr (FSJ) in der Tagespflege wegs, wenn sich jemand nur für ein arbeitende der kompletten Kepp- stück um sieben waren die Kühe wie wertvoll unser Alltag eigentlich des Partners bringen die liebge- des Bürgerheims. bestimmtes Haus interessiert. Im ler-Stiftung, um gegeneinander gemolken, das Feuer im Herd in ist. Das erscheint uns langweilig, wonnenen Strukturen durcheinan- Bürgerheim bin ich zudem noch mit Beach-Volleyball zu spielen. der Küche gemacht und alle Tiere weil es ja letztendlich irgendwie der. Dies hat zur Folge, dass man Dieses FSJ beeinflusste im einem gewissen Stellenumfang in versorgt. Dann trafen sich alle um immer dasselbe ist, aber natürlich unsicher ist und alle Tätigkeiten als Zusammenspiel mit meiner der Tagespflege eingesetzt. Nachdem 2017 das Bürgerheim den eine Milchsuppe mit Brot zu sich kann so ein Tag auch unglaublich anstrengend empfindet. sozialen Vorprägung (Ministranten- begehrten Pokal ins Haus geholt zu nehmen. Danach arbeiteten anstrengend sein, weil wir viele dienste, Aktivitäten im Musik- und Der Idee zur Schaffung dieser hat, laufen die Vorbereitungen für alle auf den Feldern, im Wald oder Dinge erledigen müssen. Da ist ein Wie sieht Ihr Alltag aus? Sportverein,...) letztendlich die Ent- neuen zentralen Anfragestelle liegt dieses Ereignis inzwischen auf versorgten die Tiere ums Haus oder Urlaub genau das Richtige, denn Nehmen Sie sich doch heute mal scheidung, ein duales Studium der Abbau von unnötiger Bürokratie Hochtouren. Am 29.06.18 werden auf der Weide. Die Bewohner trafen jeder kann Abwechslung vom Alltag die Zeit und suchen Sie ganz gezielt der Sozialen Arbeit bei der Paul und von mehrfachen Beratungs- die Mannschaften auf dem Beach- sich zum Mittagessen im Haus, wo gebrauchen. In den Tagen kann man mit offenen Augen nach all dem Wilhelm von Keppler-Stiftung zu gesprächen in den verschiedenen Volleyballfeld in Simmozheim wieder gemeinsam gegessen wurde. Eine alles tun was man in der sonsti- Guten in Ihrem Alltag. ■ beginnen. Der Praxisteil des Stu- Einrichtungen zur Grunde. Viele aufeinandertreffen, um den Besten Ausnahme gab es in der Erntezeit, gen Zeit vermisst, lange schlafen, diums fand im Wohn- und Pflege- der anfragenden Personen suchen unter sich auszuspielen. Im Vorfeld da brachten die Frauen das Mittag- Strandspaziergänge, wandern in Marina Glandien zentrum St. Vinzenz in Filderstadt- möglichst zeitnah einen Pflegeplatz, wurden Sponsoren angeschrieben, Plattenhardt statt, der größten beispielsweise nach einem Sturz. eine Musikgruppe eingeladen und Alltag Einrichtung der Keppler-Stiftung. Derzeit sind jedoch die Aufnah- Genehmigungen eingeholt. Nun Ein paar Min uten Ausze im Alltag kö it mit ten Im Herbst 2017 habe ich das Studi- mekapazitäten der Pflegeheime hoffen natürlich alle, dass uns nn e n m e hr als eine Re beleben um mit dem „Bachelor-Abschluss ausgeschöpft, so dass anfragende Petrus wohl gesonnen ist und wir ihe freier Ta ge in Soziale Arbeit in Pflege und Reha- Personen zumeist in mehreren Ein- bei gutem Wetter ein tolles Turnier bilitation“ beendet. richtungen anfragen, um überhaupt spielen können. ■ 12 Das Kleeblatt Das Kleeblatt 13 | Foto: Treut-Amar
Unser Alltag Emilie Mayer: Der Alltag aus der Sicht von Bewohnern Früher habe ich Zuhause alles mache ich noch komplett selbst. lieber Tee. Abends gehe ich dann selbst gemacht. Wir hatten ja als Hier im Haus stehe ich gegen 7 Uhr gerne zwischen 19 Uhr und 19:30 Der Alltag ist für viele von uns Familie einen Laden, in dem ganz oder 7:30 Uhr auf. Dann kann ich ja Uhr auf mein Zimmer. eine Routine. Er gibt uns Sicher- Merklingen eingekauft hat. Dort klingeln und dann kommt jemand. heit und macht uns auch souverän war ich beschäftigt von früh bis Auch wenn das manchmal etwas in unseren Handlungen. Viele spät. Da musste man schon so dauert. Dann sitze ich zusammen Dinge sind uns alltäglich und gegen 6 Uhr aufstehen. mit Bewohnern und Betreuern, lese selbstverständlich. Doch zu viel Zeitung, die ja auf den Wohnbereich Alltag bzw. nur noch Alltag sorgt Heute habe ich auch mehr Leute gebracht werden oder gehe gerne auch schnell für Unzufriedenheit um mich herum wie früher. Zuhause auch in die Gymnastik. Nach dem und Langeweile. Wir haben drei war man doch oft alleine, aber es Mittagessen mache ich auch ganz Bewohner/innen der Seniorenzen- war trotzdem schön. Hier bekomme gerne einen Mittagsschlaf. Der geht tren gefragt, welche Bedeutung ich Hilfe von den Pflegern, aber dann meistens so bis 14 Uhr oder der Alltag für Sie hat. manche Dinge muss man sich auch 14:30 Uhr. Und dann ist ja auch beibehalten und selber machen. schon Kaffeezeit. Wobei ich keinen Zum Beispiel meine Morgenhygiene Kaffee trinke wie früher, sondern Erich Haberer: Köchin, die Kinder haben einge- Mein Alltag hier verläuft sehr regel- Alltag hat für mich eindeutig eine Mit dem Einzug in das Bürgerheim kauft und zum Strümpfe anziehen mäßig. Ich stehe zwischen 7 und positive Bedeutung. Früher bin ich hat sich das positiv verändert. Zu kam die Sozialstation, aber sonst 7.30 Uhr auf. Dann frühstücke ich gerne zur Arbeit gegangen. Da war Hause war ich auf Hilfe angewiesen konnte ich gut alleine sein. Mein und gehe 2x pro Woche zur Gymnas- mein Alltag gefüllt mit Gesprä- - das bin ich hier auch noch – aber Alltag bestand aus stricken, lesen tik. Danach gibt es Mittagessen und chen mit Angestellten und Vorge- hier ist die Unterstützung im Alltag und Puzzle machen. Langweilig war Nachmittags dann Kaffee und Ku- setzten. Da ist es mir nicht lang- greifbar. In meinem Haus musste es mir nicht. chen. Ab und zu etwas Besonderes weilig geworden. Lange Reisen ich warten, bis jemand kam. Ich bin wie z.B. eine Modeschau, das gefällt in das Ausland, das war für mich einmal aus dem Sessel gerutscht Mit dem Einzug in das Seniorenzen- mir. Auch die hauseigenen Andach- früher wichtig und die willkomme- und lag den halben Tag auf dem Bo- trum hat sich mein Alltag verändert ten besuche ich gerne. Nachmittage ne Abwechslung. den. Hier werde ich angesprochen, Inge Teufel: – vielleicht eher positiv. Auf alle ohne Programm sind eher lang- Da zehre ich heute noch davon ob ich Lust habe etwas zu machen Der Begriff Alltag ist für mich Fälle ist er anders geworden. Hier weilig. Das Angebot, das es hier und ich schaue gerne die Fotoal- oder raus zu gehen. Hier habe ich eigentlich positiv. Jeder Tag ist habe ich mehr Sicherheit und vor gibt, gefällt mir grundsätzlich und ben an, die ich hier habe. eigentlich einen geordneten Alltag. gleich oder hat den gleichen Ab- allem eine Klingel. Da kommt nicht entspricht meinen Erwartungen. lauf. Das gibt mir Sicherheit. Be- sofort jemand und ich muss manch- Bevor ich in das Bürgerheim gezo- Nach dem Frühstück schaue ich TV langweilig geworden. Ich kann mich such bekomme ich eigentlich auch mal warten, aber es ist immer je- Was ich mir wünschen würde, wäre, gen bin, saß ich viel zu Hause und oder höre mir an, was es heute an auch selber beschäftigen und brau- immer an den gleichen Tagen, da mand da. Zu Hause musste ich trotz dass ich mehr Informationen erhal- habe TV geschaut. Die Mitarbei- Angeboten gibt. Damit es mir nicht che vor allem auch mal Leerlauf um kann ich mich dann darauf einstel- Hausnotruf nach einem Sturz lange te, ob und wer heute zum Programm terinnen der Sozialstation kamen langweilig wird, mache ich gerne bei meinen eigenen Gedanken nachzu- len und mich darauf freuen. warten, bis jemand kam. Vor kommt und was wir dann machen. regelmäßig vorbei und meine der Gymnastik mit, Kreuzworträtsel, hängen. Ansonsten würde ich hier dem Stürzen habe ich darum sehr Dieses Warten auf etwas Ungewis- Nachbarin hat mich unterstützt. Gesprächsrunden und der Stamm- gerne mal etwas Neues lernen, was Zu Hause habe ich mich größten- viel Angst. Durch den Aufenthalt ses, das gefällt mir nicht so sehr. ■ Aber dieser Alltag war mir eigentlich tisch mit Getränken machen mir ich bisher noch nicht gemacht habe teils selbst versorgen können. Ich hier habe ich weniger Angst und zu langweilig. Spaß. Bisher ist es mir hier nicht – z.B. ein Buch binden. hatte zwar Unterstützung durch eine mehr Sicherheit. Johannes Geiger und Jürgen Lechler 14 Das Kleeblatt Das Kleeblatt 15
Unser Alltag Der Alltag aus der Sicht Zimmer reinschauen und dann, falls setzt sich der Alltag so zusammen: Wenn ich meine bisherige Zeit in Interview mit wie möglich zu erfüllen. von Mitarbeitenden der Bewohner noch schlafen sollte, 80% Mensch und 20% Pflege. Ich der Keppler-Stiftung denke, fällt mir Wilfried Eberle Änderungen in der Tätigkeit sind später noch mal vorbeigehen. arbeite zum Beispiel auch gerne an insbesondere auf, wie mich jeder – Haustechni- der Lauf der Zeit. So sind spontane Auf den vorherigen Seiten wur- Man sieht die Menschen einfach Feiertagen. Da ist irgendwie eine Tag dazu bringt, ein Stück weiter im ker im Seni- Ablaufänderungen ein Thema, wie de der Alltag aus der Sicht von öfter und länger, das war während ganz andere Stimmung im Haus. Sinne der Keppler-Stiftung zu den- orenzentrum auch geplante. In meiner Arbeit als Bewohnern geschildert. Aber wie einer Tour mit dem Auto nicht mög- Alles ist entspannter und ruhiger, ken und zu handeln. Letzen Endes Haus Michael Hausmeister muss ich flexibel sein erleben Mitarbeitende in den Se- lich. Zudem kann ich hier die Men- alle freuen sich und sind besser hilft mir das, den Arbeits- und Ich freue mich, und auch bleiben, damit die Voraus- niorenzentren ihren Arbeitsalltag? schen viel besser kennenlernen. Ich drauf und vor allem sind auch viele Pflegeprozess zu optimieren und wenn ich jeden setzungen für einen technisch- or- Ist alles so schlimm, wie es immer nutze meine Zeit hauptsächlich für Besucher und Angehörige im Haus, Prioritäten abzuwägen. morgen in ganisatorisch reibungslosen Ablauf wieder in den Medien zu lesen persönliche Gespräche und versor- die es auch wertschätzen, dass unsere Einrichtung komme. Die im Haus Michael immer gewährleis- ist? Was motiviert einen dann ge und pflege eher nebenher. Die man arbeitet. Wenn ich an einen klassischen Tag Arbeit bedeutet mir sehr viel, weil tet sind. persönlich in einem Pflegeheim zu Pflege ist für mich die wichtigste Ne- im Seniorenzentrum Haus Michael ich für Menschen arbeiten? Das haben wir in ver- bensache. Im Vordergrund stehen Interview mit denke, läuft dieser chronologisch da sein darf, die ihr Arbeitsle- Meine Aufgaben in der Einrichtung schiedenen Interviews versucht für mich die Bewohner und dass es Gerd Vogtmann – folgendermaßen ab: Zunächst set- ben in allen Facetten hinter sich sind analog auch die, wie sie auch herauszufinden. ihnen gut geht und sie Spaß haben Pflegedienstleitung zen wir uns als Leitungsteam jeden haben und nun hier wohnen, weil in meinem privatem Haushalt anfal- (können). Ich interessiere mich für im Seniorenzentrum morgen kurz zusammen um den sie im Alltag nicht mehr alleine len. Ich bin Ansprechpartner für die Interview Anja Feiler – jeden Einzelnen und vor allem was Haus Michael Tag zu überblicken. Im Anschluss zurecht kommen. Mitarbeiter und leiste Unterstützung Pflegemitarbeiterin im sie schon alles erlebt haben. Alltag bedeutet für daran folgt ein Wohnbereichsrund- bei Festlichkeiten. Reparaturen Seniorenzentrum Bür- mich der individuelle, gang, um sowohl für Bewohner Für diese Menschen und für die müssen durchgeführt oder veran- gerheim Am allerliebsten würde ich gerne gewohnheitsmäßige als auch für Mitarbeitende an- Mitarbeiter, die sich um diese lasst werden, ebenso wie Wartun- Der Alltag ist für mich mal ein Buch darüber schreiben. Ablauf in allen Bereichen einer sprechbar zu sein. Daran folgen oft Menschen kümmern, ist es für mich gen an der technischen Einrichtung etwas Positives. Er gibt Alltag bedeutet für mich natürlich Person. Das beinhaltet für mich Besprechungen und Teamsitzungen schön, die Peripherie am „Laufen“ und den Anlagen. Verstopfungen mir durch den geregel- auch Arbeit. Aber arbeiten muss sowohl den privaten, als auch den unterschiedlichster Form und Zu- zu halten. Der Alltag ist spannend. beseitigen, für die Bewohner Bilder ten Ablauf einfach eine man überall. Wenn ich meine Arbeit beruflichen Lebensstil. sammensetzung. Meistens geht es Ich habe zwar meine festen Aufga- aufhängen, Gartenarbeiten und ein gewisse Sicherheit. mit Freude mache, dann überträgt dabei darum, die Prozessabläufe im ben, weiß aber nie, was mich am offenes Ohr haben für den, der es Im Arbeitsalltag bedeutet das für sich das auch auf alle Menschen Den Arbeitsalltag im Haus Michael Haus Michael und im Regionalver- Tag erwartet. Es können normale gerade braucht sowie Botengänge mich der geregelte Rahmen um mit denen ich zu tun habe. Das empfinde ich als sehr abwechs- bund Böblingen zu optimieren. Nicht Arbeitstage sein, schön vorberei- zu den Arztpraxen. meine Arbeit herum. hier ist ein Job, der mehr ist als nur lungsreich. Am einfachsten und selten sind die Besprechungen aber tet und im Ablauf gleichmäßig; es Arbeit. Ich rede täglich mit älteren umfassendsten wäre es, denselben auch von Krisenthemen geprägt, können aber auch Anforderungen Es gibt festgelegte Arbeiten, die Das heißt, ich kenne meine Bewoh- Menschen, die halt zum Teil Hilfe mit ein paar prägnanten Aussagen wenn zum Beispiel eine Krankheits- auf mich zukommen, die spannend immer wiederkehren wie Getränke nerinnen und Kolleginnen und kann benötigen, aber auch noch viel zu besetzen: welle zum Ausfall vieler Mitarbeiter sind. Mancher Tag ist am Ende ganz bereitstellen, Müll entsorgen, Auf – mich darauf einstellen, wen ich selber können und vor allem auch führt oder es Konflikte unter den im anders verlaufen, als er geplant war. und Umstuhlung nach Bedarf und versorge und wer z.B. wann aufste- erzählen können. Die Senioren • Inspirierend Haus Beschäftigten gibt. Anforderung, Gartenarbeit, usw. hen möchte. Dass etwas den Alltag freuen sich, wenn man reinkommt • Nette Kollegen Die Tätigkeit in der Haustechnik hat Und natürlich gibt es Aufgaben, die durcheinander bringt, damit rech- und einfach da ist. Klar, man darf • Interessante Bewohner, Wichtig ist uns als Leitungsteam für ein sehr weites Spektrum, von der spontan und/oder außergewöhn- net man natürlich, aber man weiß natürlich keine Berührungsängste Angehörige und Mitarbeiter alle Besucher, Bewohner und Mitar- technischen und aber auch sehr lich sind und von der Haustechnik halt nicht, was tatsächlich kommt. haben, aber im Bedarfsfall gibt es • Manchmal auch anstrengend beiter im Haus Michael eine offene oft von der menschlichen Seite. Oft begleitet werden, wie zum Beispiel Ich war früher in der ambulanten Handschuhe und Schutzkleidung, • Konstruktiv Bürotür zu haben. Die dabei anfal- erfahre ich in spontanen Gesprä- die Dekoration zu den Festtagen Pflege tätig. Im Vergleich dazu hat das gehört halt einfach auch dazu. • Ausfüllend lenden Themen füllen meistens die chen sehr viel über das Erlebte von aufstellen und anbringen. ■ man in der stationären Pflege mehr Laborwerte und Diagnosen sind für • Wissen weitergeben und restliche Zeit des Tages und lassen Bewohnern und deren Kummer. Zeit. Man kann auch mal kurz in ein mich nicht der Mensch. Für mich Neues dazulernen denselben gut gefüllt sein. Kleine Bitten versuche ich soweit Jürgen Lechler und Johannes Geiger 16 Das Kleeblatt Das Kleeblatt 17
Unsere Namensgeber Adrienne von Bülow Hail Brodtbegkin Erzengel Michael Paul Wilhelm von Keppler Bis heute ist unsere Arbeit durch den Geist des Engagements unserer Namensgeber geprägt: Menschen begleiten, betreuen, beraten und helfen. Mit persönli- cher Fürsorge, moderner Pflege und einfühlsamer Versor- gung. Benannt ist das Haus nach der letz- Die Wurzeln des Bürgerheims liegen 1953 wurde die Spitalpflege aufge- In der katholischen Kirche ist Der Namensgeber unserer Stiftung, gehören 23 Seniorenzentren mit ten Schlossherrin von Dätzingen, bereits im Jahr 1358. Hauptstifterin löst und die neue Altenpflege wurde Michael als Sieger in einem Kampf Dr. Paul Wilhelm von Keppler, war 2000 Pflegeplätzen, vier ambulante Adrienne von Bülow. Zeitlebens des neuen Spitals ist die Begine ins neue Altenheim „Spital zu unse- mit Luzifer (Satan) dargestellt. Der von 1898 bis 1926 Bischof der da- Dienste und ein stationäres Hospiz. engagierte sich die Ehrenbürgerin Hail (Helene) Brodbegkin, die fast rer lieben Frau“ auf dem Heinrichs- Erzengel Michael ist unter anderem maligen Diözese Rottenburg (heute Rund 2000 Mitarbeiterinnen und der Gemeinde Grafenau auf müt- ihr ganzes Vermögen dem Spital berg verlegt. Dem Gedanken der Patron der katholischen Kirche und Rottenburg-Stuttgart) und hat sich Mitarbeiter sind in den Einrichtun- terliche Weise in sozialen Belangen vermachte. Im Jahre 1886 wurde Begründerin entsprechend wurde des deutschen Volkes (daher die tatkräftig für seine Mitmenschen gen tätig. Sitz der Stiftung und der und half durch ihre finanzielle der erste Vertrag über die Pflege das Spital zum Haus für Weil der Bezeichnung der Deutschen als der eingesetzt. Er war Mitgründer des Geschäftsstelle ist Sindelfingen. Sie und persönliche Unterstützung all der Armen und Kranken mit Ordens- Städter Bürgerinnen und Bürger – „Deutsche Michel“). Er ist auch als Deutschen Caritasverbandes (1897) wird von den Vorständen Andreas jenen Menschen, die sich in Notla- schwestern geschlossen. zum Bürgerheim. Engel der Gerechtigkeit, Hüter des und des Caritasverbandes für Kuhn und Dr. Alfons Maurer geleitet. gen befanden. Paradieses, Beschützer der Kirche Württemberg (1918), später Cari- Durch die Arbeit der Stiftung sollen Christi oder Fürst der Seelen be- tasverband der Diözese Rottenburg- differenzierte Angebote, Leistun- kannt. Den Gedenktag hat im Jahr Stuttgart. Die Stiftung wurde zum gen und Wohnformen für Senioren 1921 Papst Bendedikt XV. auf den 1. Januar 2000 gegründet und ist zukunftsorientiert angeboten und 29. September gelegt. Mitglied im Caritasverband der Diö- weiterentwickelt werden – nach zese Rottenburg-Stuttgart. Derzeit dem Motto der Stiftung:
Zentrum für Senioren und Begegnung Seniorenzentrum Haus Michael Adrienne von Bülow Riquewihrstraße 5 | 71263 Weil der Stadt - Merklingen Döffinger Straße 30 | 71120 Grafenau Fon: 07033 467 04-0 Fon: 07033 308 28-0 www.haus-michael-merklingen.de www.seniorenzentrum-grafenau.de Tagespflege im Seniorenzentrum Bürgerheim Seniorenzentrum Bürgerheim Steinhöwelstraße 15 | 71263 Weil der Stadt Steinhöwelstraße 15 | 71263 Weil der Stadt Fon: 07033 701 9-0 Fon: 07033 701 9-0 www.buergerheim-weil-der-stadt.de www.buergerheim-weil-der-stadt.de In der Region – immer in Ihrer Nähe!
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