DAS LINDENBLATT Lichtmess 2020 - Waldorf Schönau
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
DAS Lichtmess 2020 LINDENBLATT Zeitschrift für Eltern, Lehrer*innen, Schüler*innen und Freunde der Rudolf Steiner Landschule Schönau
Aus dem Schulverein von Angelika Lütkenhorst für den Vorstand Nun ist das erste Semester vorbei, und die Klassen 6-12 ha- Fremdspracherwerb und interkulturelle Kompetenz! ben eine wunderschöne Skiwoche in Lackenhof am Ötscher Unser Lindenblatt nimmt gerne weitere Annoncen entgegen. verbracht. Die Klassen 4 und 5 werden noch eine Langlauf- Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung kann der Druckkos- woche erleben. Und bevor der Frühling dann beginnt, wird die tenbeitrag des Unternehmens von der Steuer abgesetzt werden. 11. Klasse ihr englisches Theater präsentieren: „A Tempest“, vor- 20% der Einnahmen können von der Familie beansprucht werden, aussichtlich am 3. und 4.3. – save the date! die uns die Annonce vermittelt hat. Und noch ein „save the date“: Am Samstag, den 14.3., veran- Leider sind die Anliegen der Schulen in freier Trägerschaft im stalten wir wieder ab 10:00 Uhr unseren Schnupperunterricht für neuen Regierungsprogramm nicht aufgenommen worden. Daher Erwachsene: Waldorf in der Praxis! Hier können Sie quer durch erwarten wir in diesem und im nächsten Schuljahr keine Erhö- alle Schulstufen einen Teil des Unterrichts erleben, den Ihre Kinder hung der Bundsubvention. bei uns genießen. Kommen Sie selbst und bringen Sie Freunde mit! Herzlichen Dank für die Verstärkung unserer Gutscheinge- Seit Ende Jänner haben wir eine Austauschschülerin von der meinschaft! Jetzt sind es schon 41 Schul- und Kindergartenfami- Waldorfschule in Buenos Aires bei uns in der 11. Klasse, und lien sowie MitarbeiterInnen - jeden Monat kommen neue hinzu. von Mitte Feber bis März wird noch wer von der Waldorfschule Heuer könnte es einen Benefit in Höhe von 4000 Euro geben! Cardiff (UK) zu uns kommen. Schüleraustausch und per ERAS- Machen Sie schon mit? MUS+ geförderte Praktika im europäischen Ausland fördern Angelika Lütkenhorst Inhaltsverzeichnis DAS Lichtmess 2020 LINDENBLATT Gedanken ...........................................................................................................................................................................................4 Aus dem Unterricht 4. Klasse: Aus der Edda............................................................................................................................................................5 5. Klasse: Till Eulenspiegel......................................................................................................................................................6 Skikurs der Mittel- und Oberstufe in Lackenhof am Ötscher.......................................................................................8 6. Klasse: Peronnik................................................................................................................................................................... 10 9. Klasse: Tischlern für den Bewegungsraum................................................................................................................... 11 10. Klasse: Das Weihnachtsspiel ......................................................................................................................................... 12 12. Klasse: Aus dem Biologieunterricht.............................................................................................................................. 12 Allgemeine Berichte Selbstverwaltungsstruktur - Die 12 Felder von WzQ - „Wege zur Qualität“............................................................ 14 Einführungsseminar für neue Schuleltern....................................................................................................................... 15 Wer hält die Fäden in der Hand? Interview mit Karin Daurer und Ada Rogalla von Nina Stranz......................16 Eurythmietherapie in der Schule......................................................................................................................................... 18 Förderunterricht in der Waldorfschule.............................................................................................................................. 18 NEU: Rubrik medien-awareness!!! Digitale Pubertät......................................................................................................19 IMPRESSIONEN vom Adventbasar......................................................................................................................................20 Schüler-Stimmen..................................................................................................................................................................... 21 Zu Besuch im Kindergarten................................................................................................................................................... 21 Aus dem Hort............................................................................................................................................................................. 21 Grüße aus dem KUK Haus......................................................................................................................................................23 Manuelas Kolumne...................................................................................................................................................................24 Reflexionen nach dem Herbstfest.......................................................................................................................................24 Rätselseite..................................................................................................................................................................................26 Unsere Feste, wie geht es weiter?......................................................................................................................................27 Termine und Ankündigungen.................................................................................................................................................28 Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 3
Gedanken von Hermann Steier „Wir werden nicht kommen!” Rund zwei Wochen vor der zung nicht verunglimpfen, auch keine politische Aussage treffen, Aufführung unseres Weihnachtsspiels sagen die Klassen 1-8 ab. sondern die für sie bestmögliche Rollenverteilung ermöglichen. Das Winterdunkel greift auf ’s Gemüt über und mir wird’s ganz Zwei Klassen sind sofort überzeugt, zwei LehrerInnen kommen, eng um’s Herz. Der Endpunkt eines schwierigen Weges? Sagen um sich Proben anzusehen. Es wird eine eigene Elternaufführung wir das Spiel ab? Geraten waren wir in diese Finsternis wieder eingeschoben, um zeigen zu können, dass es geht. Die Schüler- einmal durch meinen Trieb, alles möglich zu machen, das mir Innen sind jetzt mit viel mehr Einsatz bei den Proben, ihr Spiel sinnvoll erscheint, eine Überschätzung meiner Kraft, das Ge- gewinnt zusehends an Dynamik. wordene dann zu lenken. „Natürlich kann auch Erich die Maria Sie kämpfen um ihre Aufführung! spielen und Aurelia den Josef ”, hatte ich nach einer Stunde zähen Am letzten Schultag vor Weihnachten sind alle Klassen da, Ringens um die Besetzung eingelenkt. Die Hirten und Wirten der Saal voll und es herrscht gespannte Stille, als die Kumpanei waren sowieso schon Hosenrollen, der Engel männlich besetzt. einzieht. Einzelne der größeren Burschen recken die Köpfe, um Hätte ich klar die Rollen verteilen sollen? Habe ich durch meine die Maria zu sehen und sind bereit loszuprusten. „Unsern Eingang nachgiebige Prozessführung das Projekt in den Abgrund gleiten Segne Gott!“ Sofort ist die Stimmung geklärt. Die Kumpanei hat lassen? das Publikum eingefangen und spielt ein berührend schönes, sehr Das Oberuferer Christgeburtsspiel ist mir heilig. Es ist in inniges und stimmungsvolles Weihnachtsspiel – mit Lachern für den vierzehn Jahren, die ich es nun spiele oder inszeniere, zu die Hirten, an den passenden Stellen. Diese Herzenswärme gibt meiner Weihnachtserfahrung geworden. Nirgends sonst erlebe den rechten Rahmen, dem Christkind ahnend vorzufühlen, wenn ich diese Innigkeit, Andacht und Tiefe. Habe ich dies nun die feinen, zarten Stimmen der Jugendlichen ihre Anbetung meiner Eitelkeit geopfert, alles möglich machen zu können? singen. Wird die Aufführung grotesk, peinlich oder lächerlich werden? Hermann Steier Wären einzelne Mittelstufenschüler überfordert und würden die Stimmung ruinieren? Ist den Unterstufenkindern solch eine Es ist in diesem Winterdunkel Die Offenbarung eigner Kraft Travestie nicht zumutbar? Habe ich letztlich die 10. Klasse um Der Seele starker Trieb, die Erfahrung einer gelungen Aufführung gebracht und damit In Finsternisse sie zu lenken womöglich um ein eigenes Weihnachtserlebnis? Und ahnend vorzufühlen „Wir gehen durch die Klassen und erklären ihnen, warum wir Durch Herzenswärme Sinnesoffenbarung. das so machen!“ Die SchülerInnen reagieren souveräner als ich. Rudolf Steiner, Seelenkalender Ihnen ist das Stück auch sehr ernst. Sie wollen es mit der Beset- 4 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
4. Klasse Aus der Edda von Manfred Jany Gehör erheisch ich von allen heiligen Sippen, hohen und niedern Heimdallssöhnen. Du willst Walvater, dass würdig ich künde, was ältester Sagen ich mich entsinne. Urzeit war es, als Ymir hauste, war Sand nicht noch See, nicht salzige Wogen; Es gab nicht die Erde, noch oben den Himmel, Abgrund war gähnend und Gras nirgends. So tönten zu Beginn dieses Jahres in der 4. Klasse die Verse der Edda, der Prosa der Nordischen Mythologie. Rezitiert in Stabreim- Dichtung, auszugsweise auf Alt-Isländisch, eine Dichtform, die es vermag unseren Willen sprachlich im wahrsten Sinne des Wortes zu ergreifen. Werden doch die sich wiederholenden Konsonanten nicht nur sprachlich betont, sondern diese durch Stampfen und durch das Fangen von Stäben in besonderer Weise hervorgehoben. Das gleichzeitige Zuwerfen und Fangen verlangte den Kindern ein hohes Maß an Konzentration ab (siehe Fotos). Die Reime haben wir auszugsweise im Epochenheft festgehalten und mit phantasievollen Zeichnungen ergänzt. Dazwischen entstanden beeindruckende Formen, die mit dem „Drunter-Drüber-Effekt“ einen neuen Blick auf die Dinge der Welt eröffnen - eine Sichtweise, die bei den Viertklässlern nun nach und nach Gestalt annimmt. Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 5
Till Eulenspiegel von Maria Thaler, Peter König & unseren Schauspielern 5. Klasse Die 5. Klasse auf der Theaterbühne: großer Spielfreude in Szene gesetzt und berührend musikalisch Wieder ein Projekt, das die Kinderherzen erfasste – wohl auch untermalt. So ist aus der Schwanksammlung des frühen 16. Jahr- die Zuschauerherzen – wodurch die Kinder einander noch bes- hunderts ein „Weltenspiel“ geworden, das immer noch beklem- ser in ihren verschiedenen Facetten kennenlernen konnten. Der mend aktuell ist: Schaut sie Euch doch an, die, die die Welt regie- Till Eulenspiegel ist schon ein lustiger Geselle. Selten habe ich ren! Und ihre Hofmaler sind heute unsere „neuen Medien“! ein Klassenspiel mit Kindern erarbeitet, das allen in jeder Sekun- Danke, Till, auch, dass Du uns Deinen Spiegel vorgehalten de so viel Spaß gemacht hat. Wie schafft man das Einstudieren hast! Ist ja doch auch in jedem und in jeder von uns ein Narr eines Klassenspiels neben beinahe ungestörtem Unterricht – bis oder der Verführer, aber auch ein Geprellter, Bloßgestellter, Auf- natürlich auf die letzten drei Tage, wo das freudige Lampenfieber gedeckter... Dies mag zwar weh tun, hilft uns aber, hoffentlich überhand nahm? Das Stück war in vier Bildern angelegt, immer „weiser“ zu werden. zwei davon konnten parallel geprobt werden, das taten die Kinder Komm oft wieder - werde nicht müde, immer wieder gespielt in zwei Gruppen, parallel und selbständig, ein Kind hatte immer zu werden! Danke, liebe Frau Thaler! die Verantwortung für den Text. Ich hörte nur da und dort zu Peter König und gab noch Ideen dazu. Das war gleich morgens, danach kam der Unterricht. Die Ideen der Kinder, was Kostüme, Requisiten Unsere Schauspieler am Wort und Bühnenbildgestaltung anging, überschlugen sich förmlich. Ja, Wir führten das Klassenspiel „Till Eulenspiegel“ am 12. und und zuletzt brauchte ich nur mehr zuzuschauen. Alles lief wie von am 14. Februar 2020 auf. Es gab vier Bilder und die meisten Kin- selbst, sogar hinter der Bühne herrschte Ruhe- das war auch ein der hatten zwei Rollen. Till machte die Kranken gesund, zeich- wichtiger Lernprozess. Nun auf zum nächsten großen Klassen- nete ein unsichtbares Bild für Graf und Gräfin. „Nur reine Seelen spiel Ende Mai zum Thema „Griechen“ bei unserer Waldorfolym- können es erkennen“, log Till. Er tanzte auf einem Seil mit einer piade vor mehr als 300 Zuschauern…. Stange voll von Schuhen und ärgerte die Bauersfrauen. Da ein Maria Thaler paar Kinder krank wurden – die auch große Rollen hatten – muss- ten wir schnell einspringen, was für die meisten gar nicht leicht Lieber Till! war. Wir bekamen den Text und lernten ihn mit viel Freude. Bald Wie schön, dass Du in dieser zweiten Februarwoche im Fest- hatten wir die Kulissen und Gewänder beisammen. Jetzt hatten saal unserer Schule auferstanden bist! wir Zeit für die Proben. Und der Auftritt kam immer näher. Der Die Persönlichkeiten der Kinder der fünften Klasse haben ganze Saal war voll. Nach dem Auftritt applaudierten alle viel und Dir unter der Anleitung ihrer Klassenlehrerin Frau Thaler viele wir bekamen Komplimente. Die Probenzeit war schön und wir Gesichter geliehen. Deine schalkhaft-ernste Geschichte wurde sind mit unserem Auftritt zufrieden. von den Kindern und Frau Thaler in wunderbarer Weise und mit Miriam, Annika, Samantha 6 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Schiwoche der Mittel- und Oberstufe in Lackenhof am Ötscher von Karin Meisermann-Krapfenbauer Für mich als Neuling an der Schule Schönau war die gemein- same Schiwoche der Mittel- und Oberstufe eine ganz besonders schöne Erfahrung. In meiner bisherigen Berufslaufbahn habe ich eine so große, klassenstufenübergreifende Gemeinschaftsaktion noch nicht erlebt und ich konnte sie mir, ich gestehe, auch nicht wirklich gut vor- stellen. Der Gedanke, dass sich an die 90 Schüler und Schülerinnen in Begleitung von 13 Erwachsenen in zwei Bussen auf den Weg machen, um eine Woche gemeinsam mit Schilauf, Sport und Spaß zu verbringen, überstieg meine Vorstellungskraft. Man stelle sich vor: Die Busse kommen am gewünschten Zielort an, alle steigen gleichzeitig aus, suchen ihr Gepäck, erobern ihre Zimmer, ha- ben mit der Aufgabe zu kämpfen, ihr Bettzeug selber beziehen zu müssen, um dann, und das war für mich in der Vorstellung am schlimmsten, in den Schiverleih einzufallen und sich ihr pas- sendes Equipment zusammen zu suchen und auszuleihen. Schier, Schischuhe, Stöcke, Helme, Brillen, richtige Bindungseinstellung, Snowboards, u.s.w. Ich vermutete Riesenchaos! Aber ich staunte nicht schlecht, denn alles funktionierte wie am Schnürchen. Dank Frau Wallisch, die im Vorfeld schon alle Namen und das auszuleihende Schigerät, samt Größe und Gewicht durchgegeben hatte, waren alle benötigten Geräte, mit Namen versehen, herge- Skikurs aus Lehrerperspektive richtet und standen zur Abholung bereit. gibt. Es schneite, sogar ein Wintergewitter durften wir erleben. Ein plötzlicher Blitz und ein Riesendonner erleichterten uns die Entscheidung, ob wir nochmals rauffahren, oder gleich abfahren sollten. So viele schöne Momente durfte ich in dieser Woche erleben, die wenigen, nicht gar so schönen, habe ich bereits wieder verges- sen. Ich glaube fast, es gab gar keine... Es war toll zu sehen, wie die Klassen sich durchmischten, wie die jungen Leute sich außerhalb der Schule verhielten, wie sie mit- einander Zeit verbrachten, wie sich diese große Gruppe in der neu- en Umgebung neu formierte. Und für mich als Klassenlehrerin war es wirklich eine Berei- cherung, meine Schüler und Schülerinnen von einer ganz anderen In Windeseile war alles erledigt, die Liftkarten von Herrn Stei- Seite erleben zu können. Wer ist ein Frühaufsteher, wer kommt gar er in der Zwischenzeit erstanden, die Gruppen in einem kurzen nicht aus den Federn, wer tut sich mit dem Einschlafen schwer, wer Schibegleitertreffen eingeteilt, das Mittagessen verzehrt und schon vertauscht immer wieder das eigene Zimmer mit dem der Klassen- standen wir auf der Piste. Es war für mich wie ein Wunder! kollegen, und, und, und, und. Kein Chaos, keine außergewöhnliche Aufregung, nur Freude Ich könnte noch ganz viel aufzählen, aber wer dabei war, weiß auf das, was da kommen möge. Und so, wie dieses Abenteuer be- es ohnedies und wer nicht dabei war, kann es sich wahrscheinlich gann, verlief auch die gesamte Woche. Fein und erfreulich. Traten sowieso nicht vorstellen. Schwierigkeiten auf, wurden sie gelöst. So, wie auch ich es mir nicht vorstellen konnte. Vorher. Jetzt Das Wetter zeigte uns, dass es doch noch Winter in Österreich weiß ich´s! Danke an alle! 8 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Die Großen ab der 6. Klasse sind auf Skikurs in Lackenhof von Eva Cranstoun Es ist fröhliche Stimmung im Bus, auf und sogar Poker (ohne Geld) wird gespielt; der uns innerhalb kurzer Zeit bis auf die der Reise nach Lackenhof am Ötscher in es gibt stille Gesprächsgrüppchen in den Haut durchnässt und sich am Nachmittag in dieser letzten Jännerwoche. Die drei Mit- Zimmern und lautes, wildes Ballspielen im dichtes, wildes Schneetreiben verwandelt. So telstufenklassen sind intensiv miteinander Sportsaal; ganz plötzliche Bewegungen von ein Wetter zwingt uns alle zu einer verfrüh- beschäftigt - es wird gelacht, gespielt, ge- großen, lärmenden und lachenden Mittel- ten, ungeplanten Pause. So wird also gleich nascht, getuschelt und zum Fenster hinaus stufenschülerherden (so ein schönes Wort!), in vollen Zügen die Skihüttenstimmung geschaut. Gottseidank sind die Handys die treppauf oder treppab oder den Gang ausgekostet. nicht mit! Ich stelle mir vor, wie gespens- entlang ganz wichtigen Erledigungen zu- Am nächsten Tag schneit es immer noch, tisch still es gewesen wäre, wenn diese elek- streben, prägen jeden Nachmittag. Ein klein- aber es wird rasch weniger und wir können tronischen Verführungen mit auf Skiwoche wenig Drama, ein wenig Langeweile, ein we- wieder hinaus auf die Pisten, in unseren gedurft hätten. Mein Herz wird ganz warm nig Ruhebedürftigkeit, Grippeanfälle oder sorgfältig aufgeteilten Kleingruppen. Der vor Rührung, als von ein paar Reihen hin- Heimweh und die gelegentlichen Tränen Neuschnee ist wunderschön. Donnerstag ter mir, lautstark, sauber und wunderschön, kommen natürlich auch mal kurz zum Zug. schaut sogar die Sonne noch durch und das ganze Liederrepertoire unseres Thea- Nichts, was nicht gemeistert werden kann. endlich zeigt sich auch die wunderschöne terstückes “Peronnik” ertönt. So ist es rich- Nach dem Abendessen geht es noch bis zur Aussicht vom Ötschergipfel. Freitag war tig gut, denk ich mir, ich kann mich auf die Nachtruhe so weiter, abendliche Schneeball- der Winterzauber schon wieder vorbei, aber kommenden Tage freuen. schlachten, bei denen auch die Lehrer nicht zum Einpacken, Aufräumen und Abfahren Das Singen und Lachen bleibt auch an fehlen dürfen, runden den Abend ab. stört das plötzliche Warmwetter nur wenig, den folgenden Tagen nicht aus - wo immer Vom Wetter wollt ihr was wissen? Das außer dass die knöcheltiefe Schneesuppe, die meine Schüler grad im Sessellift unterwegs Wetter ist perfekt! Alles, was das Herz be- draußen entstanden ist, den Gepäcktrans- sind wird meist gesungen, gewitzelt und ge- gehrt an Drama und bezaubernder Winter- port zum Bus unangenehm erschwert. lacht. schönheit. Müde aber zufrieden kommen wir alle, Nach Liftschluss beginnt jeden Tag das Es gibt am späten Vormittag am Diens- urlaubsreif und etwa eine Stunde später als große, soziale Miteinander. Verschiedene tag einen heftigen Regenschauer, sogar mit erwartet, wieder in Schönau an. Schön war’s Spiele wie Stadt-Land-Fluss, Jolly, Activity schaurig-dramatischem Blitz und Donner, mal wieder! Unsere Skiwoche Tobias Gruber, 6. Klasse Wir sind mit dem Bus zur Jugendherberge gefahren, die am Öt- es überraschend, dass mein Buch über schwarzen Humor bei den scher liegt. Da die Straße sehr kurvig war, wurde einigen schlecht. mitfahrenden Lehrern so gut angekommen ist. Bei der Jugendherberge angekommen, haben wir uns erst einmal Erst kurz vor der Skiwoche bin ich das erste Mal einen Tag lang eingerichtet. Nach einem kurzen Mittagessen sind wir auch schon Ski gefahren. Mit unserem Skilehrer war es sehr angenehm. Wir losgegangen, um Skiausrüstung auszuborgen und danach auch waren eine kleine Gruppe von vier Schülern. Am Ende der Woche schon ein wenig Ski zu fahren. Am Abend wurden noch viele Spie- hatten wir große Fortschritte gemacht. Insgesamt fand ich die Wo- le gespielt: teils mit Karten, teils im Sportraum. Ich persönlich fand che zwar sehr anstrengend, aber es war vor allem sehr schön. Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 9
Peronnik Das Theaterstück der 6. Klasse 6. Klasse Unser Theaterstück haben wir am 24. und 25. 1. aufgeführt. lernt. Am 24.1.2020 war die erste richtige Aufführung. Ich fand, Mein Freund und ich waren die Bühnenmanager. Wir mussten dass sie gut war. Am 25.1. war am Abend die zweite Aufführung, darauf achten, dass hinter dem Vorhang alles weg- und herge- sie ging eher schlechter, aber ich hatte viel Spaß. räumt und ordentlich verstaut wurde. Außerdem mussten wir Tian darauf schauen, dass die schwarzen Vorhänge immer geschlossen Meine Rolle waren. Auf der Bühne übernahm ich die nicht große Rolle des Ich war eine der fünf Blumen. Immer lachen, das war die Auf- “Noble Man”. Ich musste aber mit der Hauptrolle zusammen al- gabe der Blumen. Ich hatte eine ziemlich kleine Rolle. Dann hatte leine auf der Bühne singen und das war, trotz Unterstützung von ich noch die Aufgabe zwischen der 5. und 6. Szene, also wie der hinter der Bühne, nicht einfach. Hinter der Bühne hingegen lief Vorhang nach der 5. Szene zu ging, den Thron für die Blumen- nicht alles so glatt wie gewünscht, doch ich fand die Aufführung königin vorzubereiten und das musste ziemlich schnell gehen. Ich war sehr schön. Bei den Proben haben wir auch noch Unterstüt- war auch für das Bühnenlicht zuständig von der ersten bis zur zung von Nina Panozzo, Elisabeth Swisher und Zahra gehabt. vierten Szene, dann haben Angelina und anschließend Carolin Kilian übernommen. Es war toll. Hinter der Bühne Suri Es war bei den Proben und bei der Aufführung hinter der Drei mal Umziehen! Bühne nicht so entspannt und romantisch wie auf der Bühne. In unserem Theaterstück „Peronnik the Fool“ hatte ich vier Man musste andauernd Kulissen auf die Bühne und auch wieder Rollen und zwar eine Illusion, eine lachende Blume, ein ganz nor- weg tragen und man durfte seinen eigenen Auftritt nicht verges- males Mädchen und eine Priesterin. Das Stück fand ich sehr inte- sen. Ich als “Blume” und “Pest” hatte am Anfang des Stückes viel ressant weil es auf Englisch war und wir voll cooles Licht hatten, zu tun. Wir hatten bei der ersten Aufführung zwei Assistentin- dank Angelina, Carolin und Suri! Bei meiner ersten Rolle als Il- nen, die uns an Etliches erinnerten, wie zum Beispiel, dass wir uns lusion hatte ich einen ganz schwarzen langen Mantel an mit einer umziehen oder leise sein mussten. Ach, leise sein ist eine Kunst! schwarzen Weste darunter. Ich bin zwar öfters über den Mantel Vor allem, wenn man nichts zu tun hat. Als wir die erste Auffüh- gestolpert, aber es war trotzdem schön. Bei meiner Blumenrolle rung gemeistert hatten kam gefühlt gleich die nächste, obwohl wir hatte ich ein dünnes grünes Kleid mit einer weißen Strumpfhose einen Tag Erholung hatten. Bei der zweiten Aufführung waren an und einen Blumenkranz am Kopf. Ich hatte bei den Blumen wir hinter der Bühne ganz auf uns allein gestellt und es waren drei auch Text, aber das war eh einfach zu lernen. Als Mädchen hatte Kinder krank! Wir mussten schnell einen Ersatz für sie finden. ich ein blau-hellrosa Dirndl an und als Priesterin hatte ich ein Am Schluss war es fix, ich musste für jemanden einspringen. Das sonnengelb-rotes langes Kleid an und ein silbernes Band am Kopf war für mich ein Alptraum - ich habe mich gleich hingesetzt und und ich trug noch eine blaue Schale. geübt. Ich hatte nicht mehr viel Zeit um meine neue Rolle aus- Unsere Assistentinnen hinter der Bühne waren Nina Panozzo, wendig zu lernen, aber ich schaffte es. Die zweite Aufführung ist Elisabeth Swisher und Zahra. Natürlich hat Frau Cranstoun mit dann sogar um einiges besser verlaufen als die erste. Es hat mir uns die ganzen Lieder und Szenen geprobt und das hat auch voll sehr viel Spaß gemacht und es war ein tolles und spannendes Er- Spaß gemacht. Hinter der Bühne hatten wir auch viel Spaß. Nina lebnis! hat uns immer bei den Kostümen geholfen und geschaut, dass Angelika alles am richtigen Platz war. Ich bin Nina, Elisabeth und Zahra Aus der Sicht von Peronnik sehr dankbar, dass sie so viel Zeit für unser Stück investiert haben, Als ich die Rolle von Peronnik bekam war ich ein wenig ner- aber am allermeisten Frau Cranstoun, dass sie mit uns das Ganze vös, weil ich in jeder von den 10 Szenen war. Ich habe aber die geprobt hat und dass sie so geduldig mit uns allen war. Rolle trotzdem bekommen und habe tagtäglich meine Zeilen ge- Mia 10 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Tischlern für den Bewegungsraum 9. Klasse von Nina Stranz Unser Bewegungsraum wird bereits ausgiebig genutzt. Schulkinder machen dort Eurythmie, Kindergartenkinder ihre Sonnenkinderstunde. Nun benötigen wir auch eine Garderobe, wo die Schuhe gewechselt werden können. Die 9. Klasse hat ge- meinsam mit ihrem Werklehrer, Donat Grzechowiak, in der Tischlerei-Epoche kleine Hocker/Werkzeugkisten mit Zinkenverbindung gebaut. Und als kleines Extra sind 2 Bänke für die Garderobe des Bewegungsraums entstanden! Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 11
Das Weihnachtsspiel der 10. Klasse 10. Klasse von Verena Gaber, Mutter Ich konnte das erste Mal das berühm- ich wurde eines Besseren belehrt. Da- was Besonderes zu verleihen. te Weihnachtsspiel der 10. Klasse miterle- durch, dass die Geschlechter der Rollen Die lieblichen Stimmen erhellten den ben, da es diesmal extra auch eine Abend- vertauscht wurden und die SchülerInnen Festsaal, der Text kam dank Aurelias Än- aufführung gab, damit alle Eltern die mit großer Freude und Engagement das derungen den SchülerInnen mehr ent- Möglichkeit hatten, das Stück anzusehen. Stück neu und gewagt inszenierten, war gegen, die Inszenierung war an sich sehr Ich hatte mich auf ein eher langweili- es ein Genuss, das Weihnachtsspiel anzu- kreativ. ges Stück gefasst gemacht, denn ich kenne sehen. Die Kinder waren so sehr in ihrer Unsere grandiosen SchauspielerInnen die Geschichte des Krippenspiels in- und Rolle, dass es spannend und lustig war. Es wurden mit einem tosenden Applaus ge- auswendig. Ich dachte, dass es eher eine war überhaupt nicht lächerlich, dass Mäd- würdigt, der bestätigte, dass ihre Auffüh- Katastrophe wird, denn Teenager und chen Männer gespielt haben und Jungs rung wirklich sensationell war. Krippenspiel, das passt doch wirklich Frauen bzw. den Engel. Auch die Kostü- Ich werde dieses etwas andere Weih- nicht zusammen. Dies dachte ich, doch me und Schminke halfen, den Rollen et- nachtsspiel niemals vergessen. Aus dem Biologieunterricht 12. Klasse von Heike Lampert die Verwandtschaft der zum Begründer der Evolutionstheorie. Lebewesen. Mitte des 19. Jahrhunderts legte der bri- Georges de Cuvier tische Naturforscher Charles Darwin den begründete die Paläonto- Grundstein der heutigen Evolutionstheo- logie als Lehre von den rie. Er beschrieb den Gedanken, dass die Lebewesen der Vorzeit. heutigen Lebewesen von früheren Formen Bei seinen geologischen abstammen, wobei insbesondere die natür- Ausgrabungen fand er liche Auslese, d. h. das Selektionsprinzip, viele Fossilien – je tiefer im Vordergrund steht. die Funde lagen, desto deutlicher unterschieden sich die Arten. Er nahm daher an, dass Naturka- tastrophen das Leben in Die großen Themen der Biologie Epo- größeren Zeitabständen vernichtet hatten che der 12. Klasse sind Genetik, Gen- und anschließend wieder andersartige Le- technik und Evolution. Nachdem wir im bewesen durch Neuschöpfung entstanden Unterricht die Grundlagen erarbeitet hat- (Katastrophentheorie). ten, hielten die Schülerinnen und Schüler Referate zu verschiedenen Aspekten der Weiters beschäftigten sich die Schüle- Evolution. Sie veranschaulichten ihre Er- rinnen und Schüler mit Evolutionsfakto- gebnisse in Form eines Plakates. ren – Mutation und Selektion, und recher- chierten über Fossilien und Brückentiere, die als Beweise für die Evolution herange- zogen wurden. Jean Baptiste de Lamarck vertrat die Auffassung, dass die Lebewesen sich durch Evolutionsforschung beschäftigt sich Gebrauch oder Nichtgebrauch ihrer Orga- mit den Ursachen und Gesetzmäßigkeiten ne an ihre Umwelterfordernisse anpassen bei der Entstehung und Veränderung von und dass diese Anpassung an die Nach- Tieren und Pflanzen. Sie untersucht auch kommen vererbt werde – damit wurde er 12 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 13
Die 12 Felder von WzQ - „Wege zur Qualität“ von Hermann Steier Unsere Schule hat eine Selbstverwaltungsstruktur mit variablen Das 7. Feld „Finanzieller Ausgleich“ steht dem 1. Feld „Aufgaben- Verantwortlichkeiten und sich daraus ergebenden Entscheidungs- stellung“ genau gegenüber. Es bildet den realistischen Gegenpol zu kompetenzen, die sich aus den Aufgaben und Fähigkeiten zeitlich dessen idealistischem Bild. Es ist nur möglich, was auch leistbar ist. wechselnd ergeben. Dieses Verfahren wird nach einem anerkannten Für die finanziellen Bedürfnisse, die aus der Aufgabenstellung entste- System extern auditiert und zertifiziert. Es beschreibt die Unterneh- hen, muss es einen Ausgleich geben, der sie ermöglicht. Durch diesen mensstruktur nach 12 Feldern, die unterschiedliche Blickwinkel auf ist der Einzelne mit der Gemeinschaft, diese mit ihrem Umfeld ver- jede Organisationsfrage darstellen und deren jedes befragt werden woben. sollte, um alle wesentlichen Aspekte zu berücksichtigen. Das sind die sieben Felder, die die äußere Arbeit in unserer Schule Ausgangspunkt ist Feld 1, die „Aufgabenstellung“. Hier sind wir bestimmen. Diese werden ergänzt durch fünf Felder, die sich mehr ganz im Ideellen. Wir Gestalten die Ideen, die unsere Schule tragen auf die innere Arbeit des Einzelnen beziehen. und leiten sollen. Auch wenn wir später an diesem Der Bogen verläuft von (1) der „Aufgabenstel- Feld arbeiten, schließen wir damit immer an den lung“ (wollen), die nötig ist, um (2) „Eigenverant- Gründungsimpuls der Schule an. wortung“ übernehmen zu können (dürfen) zum Stellen wir uns nun in dieses Bild, ist es nicht (3) („Können“), meiner Individuellen Eignung, mehr nur ideell, sondern bekommt unsere per- bis zu meinem (Tun) in (4) „Freiheit“, also vom sönliche Färbung und durch uns auch Substanz. innerlich gebildeten bis zur Äußerung. Von hier, Das 2. Feld „Eigenverantwortung“ hat schon ei- von der individuellen Tat, geht es nun weiter bis nen rationellen Charakter, unsere Rolle im Gan- zu deren Aufgehobensein im Ganzen (7, „Finan- zen muss zweckmäßig gewählt sein, am Prakti- zieller Ausgleich“). Dies ist ein Weg im Äußeren, schen, an unseren individuellen Möglichkeiten in den sichtbaren Strukturen. Zurück bis zum orientiert. ideellen Ausgangspunkt (1, „Aufgabenstellung“) Verfolgen wir dies weiter ins Einzelne, gelan- führt der innere Weg durch die Entwicklung des gen wir mit dem 3. Feld „Können“ in ein immer Individuums im Dienste der Gemeinschaft, der engeres Geflecht formaler Notwendigkeiten. Es sich aus den diametralen Gegenbildern zu den geht nun um praktische Techniken, um Methoden und Wissen, um Feldern 1-7 ergibt. Üben und Präzision, die schließlich geradezu mathematische Strenge Aus der mir äußerlich auferlegten „Eigenverantwortung“ (2) wird erreichen kann. meine innere Entwicklungsaufgabe, um diese als (8) „Verantwortung Am Höhepunkt, wo wir zur völligen Erstarrung in der Verfolgung aus Erkenntnis“ tragen zu können. Hier geht es nicht um äußere der Einzelheiten kommen müssten, liegt der Umschlagpunkt zur Fähigkeiten, sondern um Persönlichkeitsentwicklung durch Selbst- „Freiheit“, dem 4. Feld. Um nicht ein notwendiges Rädchen im voll- erkenntnis, die mir Welterkenntnis ermöglicht, also die Folgen mei- kommenen Getriebe zu werden, müssen wir uns von allem, was wir nes Tuns verfolgen zu können. Nur so kann ich die Verantwortung für können und wissen frei machen und aus dem Ich heraus in der Be- diese wirklich übernehmen. Dazu muss ich die Kräfte verstehen, die in gegnung zum Du ganz aus der Intuition den Augenblick schöpferisch der Gemeinschaft wirken, die Wirkungsprinzipien, die Gestaltungs- gestalten. Wenn wir in der Klasse stehen, sind wir ganz allein - ver- impulse. Ich muss von den Tatsachen zu den Ursachen vordringen. lassen von unserer Vorbereitung, von den KollegInnen und unserer Dem praktischen „Können“ (3) außen entspricht innerlich meine Vorgeschichte mit den Jugendlichen. Nur so können wir völlig vor- „Individuelle Entwicklung“ (9), als Frucht meiner Erkenntnisbemü- urteilsfrei künstlerisch tätig werden. So sind wir rein beim Einzel- hungen. Persönlichkeitsentwicklung ist der ganz auf mich bezogene nen, Besonderen, in der materiellen Welt, aber nicht von ihr gefangen, Gegenpol in meiner Entwicklungsaufgabe zum nach außen gerichte- sondern frei, indem wir uns, statt auf sie, aufs Geistige stützen. ten Können. Ich strebe nach Reife, Weisheit, Ausgeglichenheit, Lau- Von dieser Singularität geht der Weg nun ins Ganze, in die Ge- terkeit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, … nach den hohen inneren Tugen- meinschaft und ihr Umfeld. Das 5. Feld „Vertrauen“ bildet die Brü- den. Die Herausforderungen hierfür erwachsen mir aus meinem Tun cke, die, von jener Seite kommend, Begegnung erst möglich macht. in der Gemeinschaft. Sie baut darauf, die anderen wahrzunehmen, ihre Bedürfnisse zu er- Zur „Freiheit“ (4) als äußere Handlungsqualität gehört innerlich fassen und zu berücksichtigen, sowie mich umgekehrt ihren Blicken Feld (10), „Gegenwartsgemäßes Handeln“. Freiheit ist keine Frei- auszusetzen, also Transparenz vorzuleben, wie man das heute nennt. heit von – z.B. Einschränkungen – sondern eine Freiheit zu – selbst Vertrauen ermöglicht einen brüderlichen Austausch ohne Misstrauen, zu gestalten, kreativ zu sein. Freiheit erfordert also eine künstlerische dass man übervorteilt wird. Haltung und künstlerische Fähigkeiten, gerade und besonders in der Diese Offenheit, diese verletzliche Fragilität braucht „Schutz“, das Erziehungskunst, kein Abstreifen von äußeren Notwendigkeiten, 6. Feld. Hier wird geklärt, was vorliegt, wie es sich zum Ganzen fügt sondern den spielerischen Umgang mit diesen als Material. Es ist die und durch welche Regeln es gesichert ist. Sie müssen für alle gleich Balance zwischen Bewahren und Erneuern zu finden. Gegenwartsge- gelten und gerecht sein. Dies ist das Rechtsleben der Schule, wo durch mäßes Handeln bedeutet, dass Kunst sich nicht an meinen Bedürfnis- Vereinbarungen und Verträge die Organisationsstruktur festgelegt ist, sen und persönlichen Absichten orientiert, sondern eine Antwort ist, wer wie mit wem wo zusammenarbeitet. auf das, was vorliegt, das Gegenwärtige, dem sie gemäß sein muss, was 14 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
auch durch Widerspruch erfolgen kann. Kunst ist immer ein Dialog geschlossen wird, sodass sich der Kreis schließt. Ich stelle mich als mit der Welt. Ich stehe dabei gleichwertig anderen gegenüber. ganzer Mensch in die Aufgabe und spiele in dieser nicht nur eine Wie „Vertrauen“ (5) die Brücke bildet von meiner Tat zu deren mir fremde Rolle. Dafür kann ich mir auch von der Gemeinschaft Aufgehobensein in der Gemeinschaft, so führt mich Feld (11) „Indi- erwarten, von ihr mit all meinen Unzulänglichkeiten auf- und ange- vidualität und Gemeinschaft“ zurück von meinem Tun zur Aufgaben- nommen zu werden, solange ich an diesen ernsthaft arbeite und nicht stellung aus der Gemeinschaft. Wie ermöglichen mir die Strukturen versuche über sie hinwegzutäuschen. unserer Schule, mein Eigenes fruchtbringend einbringen zu können? Im zweiten, unteren Bogen erfordern die praktischen Realitäten, Ist unser sozialer Austausch ein Atmungsprozess des Gebens und sie erkenntnismäßig zu durchdringen, um zu den wirkenden Kräf- Nehmens, oder hierarchisch, asymmetrisch, beengend? Sind wir ein ten als Ursachen zu stoßen. Dies ermöglicht mir Persönlichkeits- organisches Ganzes? entwicklung, durch die ich den Ausgleich zwischen Bewahren und So wie das Vertrauen im „Schutz“ (6) geborgen ist, braucht der Erneuern im gemeinsamen Tun finden kann und mich den an- Organismus eine Hülle, die ihn zusammenhält, die „Gemeinschaft deren gleichwertig gegenübergestellt finde. Dann kann sich auch als Schicksal“ (12) verweist aus der inneren Sicht des Einzelnen dar- der Ausgleich zwischen meinem Tun und dem der anderen in ein auf, dass sein Zusammenhang mit dem Ganzen kein zufälliger oder organisches Ganzes entwickeln, das meiner Rolle in der Gemein- willkürlicher ist, sondern sich aus seiner Persönlichkeit und ihrem schaft Sinn verleiht und mich mit dem Ausgangsimpuls zurück Verhältnis zur „Aufgabenstellung“ (1) ergibt, an die damit wieder an- verbindet. Einführungsseminar für neue Schuleltern von Julia Rauch An einem Samstag im November waren Die Fortsetzung bildete ein umfassen- felbild versetzte uns in sprachloses Staunen. wir als Eltern eines Erstklass-Kindes einge- der Vortrag von Herrn Steier, der uns über Wir durften mit Wachsblöckchen arbeiten, laden, an einem Seminar in der Schule teil- die Grundzüge der Waldorfpädagogik in- wie es unsere Kinder jeden Tag tun, und zunehmen. Wir durften einen informativen, formierte. Es folgten Details zum Thema dabei erfahren, wieviel intensive Konzent- kurzweiligen Tag lang hinter die Kulissen Selbstverwaltung sowie eine Übersicht über ration das Formenzeichnen erfordert. Beim blicken und einen Einblick in tägliche Ab- die vielfältigen Mandatsgruppen, welche Blättern in den Heften, die zur Ansicht auf läufe des Schulbetriebes erhalten. Herr Krumböck einzeln und sehr anschau- den Tischen bereitlagen, erhielten wir einen Zu Beginn versammelten wir uns in gro- lich vorstellte: Spaten, Kochtopf und sogar Einblick in den Epochenunterricht der je- ßer Runde im Festsaal und wurden von ei- ein Guglhupf sollten an dieser Stelle keines- weiligen Schulstufe. Frau Thaler, Herrn Jany, nem fünfköpfigen Lehrerteam in Empfang falls fehlen! Danach wurden wir aufgefor- Frau Cranstoun und Herrn Krumböck ge- genommen. Frau Cranstoun hatte zwei Ge- dert, uns einer Gruppe anzuschließen, wel- lang es auf beeindruckende Weise, innerhalb sangsstücke vorbereitet, und wir durften uns che unser Interesse und unseren Arbeitseifer begrenzter Zeit ein Bild von den Inhalten sozusagen „warmsingen“ für alles, was noch geweckt haben könnte, und das jeweilige des Lehrstoffes zu zeichnen … Klasse für folgen sollte. Eine schöne Erfahrung, die Tätigkeitsfeld in groben Zügen und eigenen Klasse, anhand konkreter Beispiele und mit wohl auch unsere Kinder im Rahmen ihres Worten zu präsentieren. spürbarer Begeisterung für ihr tägliches Tun. Unterrichtes immer wieder machen dürfen: Das Pizza-Mittagsbuffet vor dem Schul- Nach abschließendem gemeinsamem Ich mache mit! Ich traue mich! Wenn nicht büro wurde uns von der Pizzeria Sorrento Singen (O weh, o weh, wie ging der Text sofort, dann eben ein bisschen später. Ich zur Verfügung gestellt und ließ keine Wün- nochmal? Ach, wie auch immer … Summen versuche es einfach, so wie es alle anderen sche offen. In der Pause ergaben sich Ge- ist doch auch gut!), wurden wir am frühen auch versuchen. Vielleicht muss ich ja gar spräche mit Eltern, denen man bisher noch Abend nach Hause entlassen. nicht auf das Blatt schauen. Frau Cranstoun selten oder gar nicht begegnet war. Was bleibt, ist eine Menge Information, deutet mit ihren Handbewegungen an, wo Als besonders bereichernd und erfreulich neue Eindrücke und Erfahrungen. Weit die Stimme hin soll. Und wenn mir der Text blieb mir der Rundgang von Klassenzimmer intensiver jedoch, einmal mehr, ein Gefühl abhanden kommt, dann summe ich eben zu Klassenzimmer in Erinnerung. Jeder ein- der Dankbarkeit und die tiefe Überzeugung, mit. zelne dieser behaglichen Räume bringt seine den für unsere Kinder besten Ort zum Ler- Schön, das so eindrücklich zu erleben! ganz eigene Stimmung mit, so manches Ta- nen und Großwerden gefunden zu haben. Ihre Apotheke für Körper, Geist und Seele – Gemeinsam Miteinander Lächeln Ihre Apotheke für Körper, Geist und Seele – Gemeinsam Miteinander Lächeln Wir freuen uns, Ihnen in vielen Gesundheitsfragen mit Rat und Tat zur Seite zu Wir freuen uns, Ihnen in vielen Gesundheitsfragen stehen. mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Unser freundliches Team verfügt über pharmazeutisch kompetentes und Unser freundliches Team verfügt über pharmazeutisch kompetentes viel Spezialwissen im Bereich alternativer Medikation, wie: und Schüßler-Salze viel Spezialwissen im Bereich alternativer Medikation, wie: Hauptstraße 25, 2603 Felixdorf Bachblüten T: 02628 / 62 222 | F: 02628 / 65 480 Schüßler-Salze Homöopathie, usw. Bachblüten info@apotheke-felixdorf.at Homöopathie, usw. Seit Jahren bewährt und beliebt sind unsere Teespezialitäten und hauseigenen www.apotheke-felixdorf.at Seit Anfertigungen. Jahren bewährt und beliebt sind unsere Teespezialitäten und hauseigenen Anfertigungen. a12_hubertus_apo_190x42.indd 1 Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 18.09.17 11:35 15
Wer hält die Fäden in der Hand? Gibt es inoffizielle Entscheider an unserer Schule? Interview mit Karin Daurer und Ada Rogalla, von Nina Stranz Beim Schulrat am 18.1.2020 wurde angesprochen, dass es inof- Nina Stranz: Meinst du, da warst du in der Position des inoffi- fizielle Entscheider in der Schule geben soll. Spannend – was macht ziellen Entscheiders? man mit so einer Aussage? Jemand „empfindet“ das so. Vielleicht Karin Daurer: Ja. sind es mehrere Menschen, die das so sehen. 3 oder 5 Menschen, Ada Rogalla: Ich kenne das auch so. Aber das ist kein inof- oder viel mehr? 40? Ein anderer „denkt“, dass unsere Strukturen fizieller Entscheider. Menschen haben Funktionen, ganz offiziell. inoffizielle Entscheidungen nicht zulassen. Und da haben sie auch die Entscheidungsgewalt. Ich bin im Festes- Da wir als Anwesende beim Schulrat dieser Aussage auf den kreis und entscheide dort – ganz offiziell. Einzelne Personen in der Grund gehen wollten, aber eine Diskussion darüber den Rahmen Schule wissen sehr viel und tragen zur Entscheidungsfindung bei. des Schulrats gesprengt hätte, führten wir stellvertretend ein Inter- In den Gruppen wird aber hinterfragt, wer was entscheiden darf. view mit Karin Daurer (die Situationen erlebt hat, die diesen Ein- Unser Verein ist keine Basisdemokratie, in der jedes Mitglied im- druck erwecken) und Ada Rogalla (die in vielen Abläufen so gut mer bei jeder Entscheidung mitredet. Der Buffetkreis entscheidet, eingebunden ist, dass sie die Schulabläufe gut erklären kann). Mo- was beim Fest gekocht wird. Will ich mich da einbringen, muss ich deratorin war Nina Stranz. Mitarbeiter*in des Kreises werden. Karin Daurer: Wie kam es dazu, dass ich über die Frage „Gibt Nina Stranz: Können wir über ein konkretes Beispiel sprechen? es inoffizielle Entscheider bei uns an der Schule?“ weiter sprechen Karin Daurer: Zum Beispiel die Entscheidung, das KuK-Haus wollte? Ich hätte nichts gegen die Bündelung der Entscheidungen zu sanieren und auszubauen. Angelika Lütkenhorst sitzt in vielen in einzelnen Personen. Wir könnten einige wenige Entscheider bei Kreisen und hat die Entscheidung für den Ausbau des KuK-Haus uns in der Schule nominieren. Aber es muss dann auch so kommu- beeinflusst. Im Baukreis, im Kollegium, im Budgetkreis, im Vor- niziert werden, ganz offiziell. stand. Ada Rogalla: Ich habe dazu ein Beispiel aus dem Lehrer*innen- Ada Rogalla: Die Entscheidung für eine Schulküche war rund kollegium. Es gab ja früher eine kleine Gruppe von Lehrer*innen um die Arbeitsgruppe „Chronobiologie“ gefallen. Es war klar, dass, im Lehrerrat “alt“, die alles wussten, überall informiert waren und wenn wir sanieren, dann schnell, da nur zu diesem Zeitpunkt zu- alles entschieden haben für das Kollegium. Das wollte man nicht sätzliche Gelder dafür bereitgestellt wurden von der öffentlichen mehr und organisierte deswegen vor ca. 6 Jahren den Lehrerrat neu. Hand. Der Schulrat sprach sich für eine Sanierung des KuK aus. Seit dem sind die Aufgaben in den 4 Lehrerräten aufgeteilt und Damals war noch die Idee, dort Catering zu haben. Die Frage, ob damit viel mehr Menschen bei den Entscheidungen des Kollegiums wir das KuK ausbauen, war in jedem notwendigen Gremium. An- involviert. Mit unseren Strukturen wollen wir auch im Schulver- gelika Lütkenhorst hatte immer einen Informationsvorsprung und ein sicher stellen, dass viele Menschen involviert sind und sich für konnte so gut argumentieren. Da das Kollegium Angelika ja kennt den Verein verantwortlich fühlen. Die Frage nach den inoffiziellen mit ihrer Vorliebe für Bauprojekte, wird sie immer beobachtet, ob Entscheidern taucht immer wieder auf. Gibt es Menschen, die in sie die korrekten Wege geht. Wirklichkeit alle Fäden im Verein in der Hand haben? Übrigens, einer der Gründe, vor vielen Jahren ein Mandatsgrup- Karin Daurer: Früher war ich auch in vielen Kreisen vertreten, pentreffen (heute nennen wir es Schulrat) zu installieren, war, dass und dann kamen Menschen zu mir um zu fragen, wie was wo läuft. alle Mandatsgruppenleiter*innen und Mitarbeiter*innen von allen Ich hatte das Gefühl, dass ich dadurch in eine sehr zentrale Position Projekten wissen sollten und so die Prioritäten für die Ressourcen- gerückt wurde. verteilung gemeinsam im Schulrat gesetzt werden können. Werbeagentur Joksch e.U. Bildungsmarketing Ihre Webseite ab € 680,- Webdesign 7 Seiten inkl. Domain-Registrierung und 1 Jahr Webhosting Suchmaschinenoptimierung WordPress Webentwicklung www.werbeagentur-joksch.at 16 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Beim KuK ging wegen den Fördergeldern alles recht schnell. Angelika Lütkenhorst war auch immer bereit, zu informieren, z. B. im Elternrat, als die Eltern Fragen hatten. Vielleicht sollte unsere Frage heißen: Wo findet Entscheidung statt? Es ist klar zu sagen, dass die Entscheidung, in einer Schul- küche Essen für unsere Kinder anzubieten, aus dem Schul- rat heraus kam. Die Umsetzung dieser Idee ging durch alle relevanten Gremien und das Ergebnis ist das Produkt unserer Strukturen. Schlussfolgerungen aus dem Interview mit Karin Dau- rer und Ada Rogalla Wir haben Entscheider an der Schule. Es ist bei uns so verankert, dass jeder Kreis seine Entscheidungen treffen kann und soll. So gibt es offizielle Entscheider bei uns. Manche Menschen glauben, dass wir im Verein basisdemokratisch entscheiden (jeder entscheidet bei jeder Frage mit). Dies ist aber nicht unser Konzept. Nach dem Prinzip der dynamischen Delegation (siehe „Wege zur Qualität“) werden Arbeitsfelder mitsamt Entscheidungsgewalt zumeist vom Schulrat verge- ben. Einzelne Personen müssen in die Arbeitskreise hinein- wachsen, bevor sie die Leitung übernehmen können, damit sie Erfahrung in dem Kreis sammeln können. Jeder Kreis legt regelmäßig Rechenschaft ab, die meisten Kreise im Schulrat. Problematisch kann es sein, wenn in einer Person viele Aufgaben gebündelt sind. Wir würden gerne die Verantwor- Werbeagentur Joksch e.U. tung auf mehrere Schultern verteilen, um auch mehr offizielle Entscheider zu haben. Nach diesem Gespräch denken wir, dass die inoffiziellen Bildungsmarketing Entscheider, die im Schulverein vermutet werden, in Wirk- Ihre Webseite ab € 680,- Webdesign lichkeit unsere offiziellen Entscheider sind, und dass die Struk- 7 Seiten inkl. Domain-Registrierung und 1 Jahr Webhosting Suchmaschinenoptimierung turen unseres Vereins nicht klar genug dargestellt werden. Das Organigramm Webentwicklung WordPress mit der Legende finden Sie in unserem www.werbeagentur-joksch.at Internen Bereich auf der Homepage. Involvieren Sie sich! Ler- nen Sie Ihren Schul- und Kindergartenverein besser kennen! bildungsserver.net Ausbildung - Weiterbildung - Stellenangebote Die moderne Bildungsplattform für soziale, pädagogische und therapeutische Berufe. #Bildungspräsentationen #Seminarkalender #Jobplattform Lichtmess 2020 - Rudolf Steiner Landschule Schönau 17
Eurythmietherapie in der Schule von Susanne Pfeiffer In der Waldorfschule wird die Eurythmietherapie, auch Heil- werden 10 Stunden à 50 Minuten gehalten, danach finden Ge- eurythmie, als Fördermaßnahme angeboten. Sie ist eine komple- spräche über Verlauf der Stunden und die Entwicklung des Kin- mentärmedizische, der anthroposophischen Medizin zugehörige des mit den Eltern und mit dem jeweiligen Klassenlehrer statt. Bewegungstherapie. In der Schule werden vor allem Indikationen Eine Stunde à 50 Minuten kostet 30.- Euro. Wir haben in wie ADHS, Zahnfehlstellungen, Fußfehlstellungen, Legasthenie, unserer Schule einen Fördertopf, der von einem bestimmten Pro- Allergien, Asthma, Schlafprobleme, allgemeine Unsicherheiten, zentsatz des Schulgelds der Eltern gefüllt wird. Eltern können Abgrenzung, Unruhe, Bettnässen, Konzentrationsschwierigkei- nach eigenem Ermessen darauf zugreifen. Der Mindestbeitrag be- ten, Fehlsichtigkeit, Hohlkreuz u. a. behandelt. Mittels eurythmi- trägt 10.- €/Std. die man als Eltern zahlen muss, das Maximum scher Bewegungsabläufe, Lauten und Elementen aus der Musik, ist 30.- €/Std. Tönen, Intervallen und Rhythmen werden im Organismus neue Die Heileurythmie findet während und nach dem Unterricht Bahnen und Gewohnheiten angelegt, die z.B. den Atem vertiefen, statt. Es werden Lehrer und Kinder gefragt, welche die günstigste Verbindungen zwischen den Körperhälften schaffen, Ruhe und Zeit für alle ist. Oft findet die Heileurythmie 2x /Woche à 25 Wärme erzeugen. Minuten statt. Das erwies sich für die Wirkung der Übungen und Die Kinder werden vom Lehrerkollegium, welches das Kind für kleinere Kinder als sinnvoll. unterrichtet, vorgeschlagen. Dann werden die Eltern um ihr Ein- Wenn Ihr Kind vorgeschlagen wird, würde ich mich freuen, verständnis gefragt. Der Schularzt schlägt - nach den Klassen- wenn Sie das nicht als Mangel an Ihrem Kind sondern als Förde- untersuchungen - Kinder für die Heileurythmie vor. In der Regel rung für Ihr Kind sehen können. Förderunterricht in der Waldorfschule von Barbara Dalik An unserer Schule wird Förderunterricht in Form von Extra- mit einem Spiel, das die Kinder ebenfalls unterstützt. stunden für Kinder mit Lernschwierigkeiten angeboten. Zuerst Die Kinder werden vom Klassenlehrer vorgeschlagen, dann wird versuche ich herauszufinden, wo die Probleme liegen und erstelle das Einverständnis der Eltern eingeholt. Meist werden 10 Stunden anschließend einen Förderplan. Diese Lernschwierigkeiten können à 50 Minuten angeboten. Anschließend findet ein Gespräch über ganz vielschichtig sein. Von Legasthenie und Dyskalkulie, von Teil- die Entwicklung des Schülers und den Ablauf dieser Einheit mit leistungsschwächen und Konzentrationsschwierigkeiten bis zum den Eltern und dem Klassenlehrer statt. Umgang mit Stresssituationen, dem Erwerb bestimmter Lerntech- Die Extrastunden finden meist während des Unterrichts oder niken und der Anleitung zum selbstständigen Arbeiten. nach dem Unterricht statt. Das hängt von den Kindern und letzt- Spielerisch und mit viel Bewegung gehe ich mit den Kindern endlich auch vom Stundenplan ab. die Stunden an. Ich nehme dafür Elemente aus der „Extrastunde“ Eine Stunde à 50 Minuten kostet 30.- Euro. Wir haben in unse- von Audrey McAllen, das sind Zeichen- und Bewegungsübungen, rer Schule einen Fördertopf, der von einem bestimmten Prozentsatz die Kinder beim Rechnen, Schreiben und Lesen unterstützen, aber des Schulgelds der Eltern gefüllt wird. Der Mindestbeitrag, der von auch Brain-Gym-Übungen, die vor allem die beiden Gehirnhälften den Eltern bezahlt werden muss, beträgt 10.- Euro/ Stunde. integrieren, und auch rhythmische Übungen fließen ein. Sollten Sie diesbezüglich Fragen haben oder ein Gespräch wün- Im anschließenden Arbeitsteil wird an den Schwierigkeiten schen, stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Be- selbst gearbeitet, geübt und trainiert. Abgerundet wird die Stunde trachten Sie es als eine Chance für ihr Kind. 18 Rudolf Steiner Landschule Schönau - Lichtmess 2020
Sie können auch lesen