DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien

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DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
DA S   M AG A Z IN   DES   NAT UR HIS TOR ISC HE N           MUSE U M S   W IE N   WINTER   2019
                                                                                                                          1

                                                       DAS NATUR-
                                                      HISTORISCHE
                                                            „Pliosaurier austriacus“ n
                                              Prähistorischer Salzabbau in Hallstatt n
                                                                      Vielfalt Leben n
                                                  Neues Know-how am NHM Wien n
NHM WIEN BY 7REASONS

                                                        Das älteste Dorf Österreichs n

                                                          Pliosaurier, digital rekonstruiert
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
2   EDITORIAL AUS DER GENERALDIREKTION                                                                                                                                                                                                                 3

                       Liebe Leserin,
                       lieber Leser!

                       D
                                      ie spektakuläre Eröffnung unserer              Die Ausstellung ist sehr vielfältig: Ein histori-
                                      großen Sonderausstellung „Der Mond. scher Überblick der Mondforschung wird durch as-
                                      Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft“ tronomische Grundlagen zu Mondphasen, Sonnen-
                                      ist noch in guter Erinnerung. Als Eh- und Mondfinsternissen etc. ergänzt. Auch die
                                      rengast konnten wir den Apollo-9- Wechselwirkung des Mondes mit der Erde, z. B.
                       Mondfährenpiloten Russell „Rusty“ Schweickart be- durch die Gezeiten, sowie die dadurch bedingte bio-
                       grüßen, der lebendig und mitreißend vom Eindruck logische Vielfalt in den Wattenmeeren oder der Ein-
                       und der Bedeutung der Apollo-Mond-Missionen er- fluss des Mondlichtes auf die Reproduktion man-
                       zählte. Weitere Ehrengäste bei der (durch „Mond- cher Tierarten, wird thematisiert. Der Mond als
                       Musik“ begleiteten) Eröffnung waren die ORF-Le- geologisches Objekt, seine Zusammensetzung und
                                                                                                                                                              „Pliosaurier austriacus“
                                                                                                                                                                Ein Zahn geht um die Welt. Paläontologische Forschungen im Raum Ebensee (OÖ)
                       genden Dr. Hugo Portisch und Peter Nidetzky, die der Prozess seiner Entstehung kommen ebenso we-
                       von ihren Erinnerungen bei der Moderation der ers- nig zu kurz wie die Geschichte seiner Erforschung
                                                                                                                                                              förderten Erstaunliches zutage. Ein fossiler Zahn sorgt nun für eine wissenschaftliche
                       ten Mondlandung im Jahr 1969 berichteten, sowie            mithilfe der Raumfahrt und der Mondlandung. In-                               Sensation: Der 1,5 Zentimeter große Saurierzahn ist die sprichwörtliche Nadel im
                       der Botschafter der Vereinigten Staaten in Öster- teraktive Stationen bieten die Gelegenheit, den                                                  Heuhaufen – also in diesem Fall der Zahn im Gesteinshaufen.
                       reich, Trevor Traina. Die Eröffnung selbst hat Bun- Mond zu riechen, selbst zum Mond-Rover-Fahrer
                       desminister Mag. Alexander Schallenberg vorgenom- zu werden, ein Selfie auf dem Mond zu schießen
                       men. Mehr als 500 geladene Gäste (vermutlich ein oder ein echtes Stück Mond anzufassen. Ein High-                                                                   VON ALEXANDER LUKENEDER
                       Rekord) wohnten der Eröffnung bei. Am Tag danach light ist ein spektakulärer neu erworbener Mond-
                       hat dann Rusty Schweickart einen spannenden Vor- stein. Verschiedene künstlerische Positionen (Filme,
                       trag im übervoll besetzten Vortragssaal des Muse- Installationen, Fotos und Gemälde, mit Schwer-
                       ums gehalten. In dieser Ausstellung, aus Anlass des punkt Gegenwartskunst) ergänzen die Ausstellung.
                       50. Jubiläums der ersten bemannten Mondlandung, Begleitend wird ein umfangreiches Rahmenpro-
                       zeigt das NHM Wien den Mond aus verschiedensten gramm angeboten: von vielseitigen Vorträgen (wie
                       Perspektiven: Der Mond, nächster Nachbar und steter „Der Mond – immer noch ein Rätsel“ von Arnold
                       Begleiter der Erde, ist nicht nur ein hochinteressan- Hanslmeier/ Universität Graz am 22.01.2020, „Wem
                       ter kosmischer Körper mit bewegter Vergangenheit, gehört der Mond? – und andere Rechtsfragen zwi-
                       sondern hat auch eine enorme Anziehungskraft auf schen Himmel und Erde“ von Irmgard Marboe/Uni-
                       Romantiker, Schriftsteller und Künstler.                   versität Wien am 29.1.2020 und „Die Habitabilität
                                                                                  des Mondes“ von Theresa Rank-Lüftinger/Univer-                                                                                                   Der Zahn des Pliosauriers im Raster-
                       Christian Köberl, Hugo Portisch, Alexander Schallenberg,   sität Wien am 26.2.2020 seien hier stellvertretend                                                                                               elektronenmikroskop.
                       Russell Schweickart und Peter Nidetzky (v.l.n.r.) sprachen drei für viele andere genannt) bis hin zu Führungen
                       im NHM Wien über die Apollo-Missionen.
                                                                                  und anderen Spezialveranstaltungen, und sogar
KURT KRACHER

                                                                                  eine Kooperation zum Thema „Mond im Film“ mit
                                                                                  dem Österreichischen Filmmuseum ab Anfang 2020
                                                                                  sind geplant. Gerade über die Festtage bietet das
                                                                                  NHM Wien ein reiches Programm, das Sie im De-
                                                                                  tail auf www.nhm-wien.ac.at finden.
                                                                                     Wie immer lade ich Sie herzlichst ins Haus am
                                                                                                                                         NHM WIEN/LUKENEDER

                                                                                  Ring ein, wo es immer etwas Neues zu entdecken
                                                                                  gibt.
ALICE SCHUMACHER

                                                                                                  Christian Köberl, Generaldirektor

                                                        12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                        UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
4                                       Paläontologie                                                                                                                                                                         Link zum Online-Artikel in Cretaceous Research:              5
                                                                                                                                                                                                                              https://doi.org/10.1016/j.cretres.2019.104248

                                                                                                                                                                                                               Alexander Lukeneder ist

                                                                                                                                                                                        LISA MARIE LUKENEDER
                                                                                                                                                                                                               Kurator für die Mesozoische
                                                                                                                                                                                                               Sammlung des NHM Wien.

                                                                                                                                                                                                                                 Der bekannteste Vertreter der Pliosaurier ist der bis
                                                                                                                                                                                                                              zu zehn Meter große Liopleurodon. Diese Gattung der
                                                                                                                                                                                                                              Pliosaurier trug 60 bis 80 spitze, krokodilartige Zähne
                                                                                                                                                                                                                              im Maul eines bis zu zwei oder sogar drei Meter langen
                                                                                                                                                                                                                              Schädels. Wahre Giganten der Meere waren „Predator
                                                                                                                                                                                                                              X“ aus Spitzbergen und „Das Monster von Aramberri“
                                                                                                                                                                                                                              aus Mexiko – sie wurden wegen ihrer enormen Größe
                                                                                                                                                                                                                              von bis zu 20 Metern so getauft. Pliosaurier hatten kur-
                                                                                                                                                                                                                              ze Hälse und einen sehr langen Schädel, im Aussehen
                                                                                                                                                                                                                              vergleichbar mit Mosasauriern aus den Jurassic World
                                                                                                                                                                                                                              Filmen. Im internen Kreis wird der Saurier auch etwas
                                                                                                                                                                                                                              unwissenschaftlich als „Pliosaurier austriacus“, also „ös-
                                                                                                                                                                                                                              terreichischer Pliosaurier“ bezeichnet. Wissenschaft-
                                                                                                                                                                                                                              lich korrekt gesehen handelt es sich um einen Vertreter
                                                                                                                                                                                                                              der Thalassophonea, etwas martialisch als „Mörder“ der
                                                                                                                                                                                                                              Meere zu übersetzen.
    NHM WIEN BY 7REASONS (4)

                                                                                                                                                                                                                              MIKROTOMOGRAF UND
                                                                                                                                                                                                                              RASTERELEKTRONENMIKROSKOP
                                                                                                                                                                                                                              Zur weiterführenden Erforschung wurde der Zahn mo-
                                                                                                                                                                                                                              dernen Methoden der Mikrotomografie sowie der Ras-
                                                                              NHM WIEN/LUKENEDER

                               Pliosaurier machten Jagd auf                                                                                                                                                                   terelektronenmikroskopie unterzogen. Um das Fossil
                               andere Meeressaurier, Ur-Haie                                                  Die Felswand zwischen Traun-                                                                                    exakt beschreiben zu können, mussten zerstörungs-
                               und Ammoniten.                                                                 und Attersee, wo der wertvolle                                                                                  freie Methoden angewandt werden. Die Mikrotomogra-
                                                                                                              Zahn gefunden wurde.                                                                                            fie des Zahnes wurde durch Gerhard Weber und Martin

    J
                                                                                                                                                                                                                              Dockner vom Vienna Micro-CT Lab der Universität
                                  etzt hat auch Österreich seinen Plio-                                        in hunderten Stunden auf ihren Fossilinhalt     sen, der sogenannten Sauropterygia. Pliosaurier waren          Wien durchgeführt. Dabei konnte man in das Innere
                                  saurier. Bei dem Sensations-Fund                                             untersucht. Leider befinden sich ja in der      im Meer lebende Reptilien aus dem Mesozoikum, dem              des Zahnes blicken, die exakten Intern-Strukturen er-
                                  handelt es sich um den Erstbeleg ei-                                         Mehrheit der Gesteinsproben keine brauch-       Erdmittelalter. Der Name für diese rein marine Grup-           kennen und ihm so zusätzliche Geheimnisse entlocken,
                                  nes Pliosauriers aus Österreich. Der                                         baren fossilen Relikte. In den marinen          pe stammt aus dem Griechischen – mit pleion „mehr“             wie eine Art „Ur-Karies“ und die besondere Abnützung
                                  Zahn stellt auch den kreidezeitlichen                                        Sedimentgesteinen finden sich urzeitliche       und sauros „Echsen“. Dieser Name sollte nach der Ent-          der Zahnspitze durch das Fressen von Ur-Haien. Am
                           Erstnachweis aus dem gesamten Alpenraum                                             Lebewesen wie Ammoniten, Belemniten,            deckung im 19. Jahrhundert die Zwischenstellung von Kro-       Rasterelekronenmikroskop konnten mithilfe von
                           und den erst zweiten Pliosaurier-Nachweis aus dem                       Muscheln, Schnecken oder auch Schwämme. Ein Ham-            kodilen und anderen Meeressauriern widerspiegeln. Sie          Andreas Kroh die detaillierten Strukturen des Zahn-
                           Hauterivium (ein geologisches Alter der frühen Kreide-                  merschlag im Sommer 2018 änderte das Bild des krei-         gelten als Spitzenpredatoren dieser Zeit und waren auf         schmelzes sichtbar gemacht werden.
                           zeit) weltweit dar.                                                     dezeitlichen Lebensraumes und von dessen Bewohnern.         der Jagd nach anderen Meeressauriern, Ur-Haien und                 Es ist geradezu unmöglich, eine so große wissen-
                              Seit drei Jahren findet zwischen Traun- und Atter-                   Etwas glitzerte auf der Gesteinsoberfläche im Sonnen-       Ammoniten. Unter den gejagten Haien befanden sich              schaftliche Grabung alleine zu stemmen. Besonderer
                           see in der Langbathzone (Nördliche Kalkalpen) eine wis-                 schein: Dieses Etwas sollte sich erst nach Monaten und      Kammzähnerhaie und Urgrundhaie, wie fossile Funde              Dank gebührt meinem gesamten Grabungsteam, be-
                           senschaftliche Grabung des NHM Wien statt. Dabei                        nach der Präparation im Labor als Reptilienzahn her-        von Haizähnen in denselben Gesteinsschichten belegen.          stehend aus Karl Bösendorfer, Justine und Umberto
                           geht es im Wesentlichen um die Klimaentwicklung und                     ausstellen. Er stammt aus Gesteinsschichten, die vor           Die Pliosaurier starteten ihren Siegeszug durch das         Uprimny, Petra Lukeneder, Anton Englert, Franz
                           die Evolution von Organismengruppen in der frühen                       132 Millionen Jahren in der frühen Kreidezeit abgela-       Urmeer der Tethys in der späten Trias vor rund 220             Topka sowie Iris Feichtinger. Die Erlaubnis zur Befah-
                           Kreidezeit. Dieser Zeitraum erstreckte sich von 145 bis                 gert wurden.                                                Millionen Jahren. Sie beherrschten weltweit über hun-          rung und Grabung wurde durch die Österreichischen
                           99 Millionen Jahren vor heute. Die Geländearbeiten ge-                                                                              dert Millionen Jahre die offene See. In der späten Krei-       Bundesforste sowie die Bezirkshauptmannschaft
                           stalten sich seit Jahren extrem schwierig und arbeits-                  FLOSSENECHSEN                                               dezeit, vor circa 90 Millionen Jahren, starben diese Mee-      Gmunden erteilt. Die digitale Verarbeitung zu realisti-
                           intensiv. Die große Hitze von bis zu 50 Grad an der süd-                Ob der Seltenheit und besonderen Form des Fundes ge-        resreptilien plötzlich gemeinsam mit den Ichthyosau-           schen Animationen erfolgte durch 7reasons, und 3D-
                           seitigen Felswand, die Steilheit und die enorme körper-                 staltete sich die Suche nach dem „Besitzer“ des Zahnes      riern aus. Sie wurden in der Evolution durch die               Scans sowie 3D-Replika wurden dankenswerterweise
                           liche Anstrengung forderten ihren Tribut. Die Arbeit                    extrem kompliziert. Gemeinsam mit Nikolay Zverkov           Mosasaurier ersetzt, die wiederum am Ende der Krei-            von 2print erstellt. Die Grabung wurde ausschließlich
                           musste rein händisch, ohne Zuhilfenahme von motori-                     von der Russischen Akademie der Wissenschaften konn-        dezeit mit den verbliebenen Plesiosauriern durch einen         durch finanzielle Mittel des NHM Wien getragen. Der
                           sierten Geräten, mit Schaufel, Hämmern und Meißeln                      te der Zahn als der eines Pliosauriers identifiziert wer-   Meteoriteneinschlag ausgelöscht wurden und gemein-             Zahn wird ab 2020 in der Ausstellung des Mesozoikum-
                           durchgeführt werden. So wurden Tonnen von Gestein                       den. Die Pliosaurier zählen zur Gruppe der Flossenech-      sam mit den Dinosauriern von der Erde verschwanden.            Saals 8 im NHM Wien zu sehen sein.

                                                               12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                         UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
6              ARCHÄOLOGIE                                                                                                                                                                                                                                               7

             Von Kerstin Kowarik, Daniel Brandner, Michael Grabner,
             Anna Ita, Birgit Jochum, Gerhard M andl, David Ottowitz,                                                                                                                        Der Bergbau der Bronzezeit (dargestellt in Grün), ist an mehreren Stellen
              M andana Peresson, Alexander Römer, Hans Reschreiter                                                                                                                           fassbar und erreicht Tiefen von über 200 Metern. Der Betrieb der älteren
                                                                                                                                                                                             Eisenzeit stellt sich durch gewaltige horizontale Abbaukammern dar,
                                                                                                                                                                                             welche nacheinander abgebaut wurden (dargestellt in Blau, Gelb und Rot).

    Oft unterbrochen,
    immer wieder
    neu begonnen

                                                                                                                                                                                                                                                                             NHM WIEN/D. BRANDNER, H. RESCHREITER
    Der prähistorische Salzbergbau in Hallstatt

    D
                   ie jahrzehntelangen Forschungen des
                   NHM Wien in Hallstatt gemeinsam mit

                                                                                     GBA (2)
                   zahlreichen Forschungspartnern ermög-
                   lichen es, den prähistorischen Salzberg-
                                                                                               Lage der geoelektrischen Profile und                   Kernbohrgerät im Einsatz
                   bau immer detaillierter darzustellen. Ne-
                                                                                               die dazugehörigen Ergebnisse im Hall-                  im Hallstätter Salzbergtal
    ben der virtuellen Vermittlung dieser zum Teil über                                        stätter Hochtal von 2013 bis 2017. Die                                                           Das Ergebnis der Boh-
    3000 Jahre alten Industrielandschaft können auch die                                       roten Bereiche werden größtenteils                                                            rung: 15 Kisten gefüllt mit

                                                                                                                                                                                                                                                                             NHM WIEN/H. RESCHREITER (3)
    einzelnen Betriebsphasen immer besser definiert wer-                                       den Rutschmassen zugeordnet.                                                                            den Bohrkernen
    den. Aktuell sind neben dem Bergbau der Bronzezeit
    (bis 1060 v. Chr.) auch mehrere Betriebe der älteren Ei-      mit langsamen Massenbewegungen, die mehrere Tage                      ob diese sich mit den Unterbrechungen der prähistori-      ter Gemeinschaf-
    senzeit (900–350 v. Chr.) zu unterscheiden. Alle Bergbau-     oder gar Wochen benötigten, um das Salzbergtal und die                schen Bergbaue korrelieren lassen, wurde auf Grund-        ten deutet sich an,
    phasen haben zwei Merkmale gemeinsam: Sie sind                Bergwerke zu verwüsten. Aber wie großflächig waren die-               lage der Messergebnisse im oberen Teil des Tales am        dass sie wiederholt
    riesengroß, und sie wurden durch von der Oberfläche           se Rutschungen? Betrafen sie das gesamte Salzbergtal?                 Schnittpunkt des langen Längsprofils und eines Quer-       mit derartigen Er-
    eindringende Erdmassen verschüttet. Diese Naturer-               Um die Dimension der geologischen Ereignisse fas-                  profils eine geologische Bohrung angesetzt.                eignissen konfrontiert waren und dass soziale, emotiona-
    eignisse konnten den Betrieb aber nur kurzfristig be-         sen zu können, werden im Forschungsprojekt „Facealps“                    Die Bohrung in die Rutschmasse, die von zentraler       le und ökonomische Ressourcen vorhanden waren, um
    einträchtigen. Die dendrochronologischen Datierungen          geologische Extremereignisse im inneren Salzkammer-                   Bedeutung für die Rekonstruktion der Mensch-Um-            mehrfach einen Neubeginn zu stemmen.
    der Grubenhölzer und die Auswertung der Seesedimen-           gut über die letzten Jahrtausende erforscht. Ein we-                  welt-Geschichte im Hallstätter Hochtal ist, konnte dank        Trotz der Schwierigkeiten, die die Lagerstätte und
    te zeigen, dass die Salzproduktion nie für längere Zeit       sentlicher Bestandteil dieser Untersuchungen sind geo-                der finanziellen Unterstützung durch den Verein der        die geologischen Verhältnisse im Hallstätter Salzberg-
    ausgesetzt wurde.                                             physikalische Messungen, die durch die Geologische                    Freunde des NHM Wien durchgeführt werden. Der 45           tal mit sich brachten, wurde erst am Ende der älteren
       Diese geologischen Ereignisse beschäftigen die ar-         Bundesanstalt (GBA) gemeinsam mit den Archäologen                     Meter lange Bohrkern erbrachte nicht nur wesentliche       Eisenzeit eine weitere Salzlagerstätte aufgefahren, der
    chäologische Forschung in Hallstatt schon seit Jahr-          des NHM Wien vorgenommen werden. In den letzten                       Erkenntnisse über den Ablauf dieser Naturkatastro-         Dürrnberg bei Hallein. Davor hatte Hallstatt über Jahr-
    zehnten. Nicht ohne Grund, denn sie sind ja die ein-          Jahren wurde das Salzbergtal mit einem engen Netz an                  phen, sondern lieferte auch die Möglichkeit, diese Rut-    hunderte eine Monopolstellung: An keiner anderen Stel-
    schneidenden Ereignisse, die zu einem Neubeginn               geoelektrischen Messprofilen überzogen. Dafür werden                  schereignisse mit Hilfe der Radiokarbonmethode zu          le in der weiteren Umgebung wurde in nennenswertem
    zwangen. Diese Prozesse zu erforschen ist aber gar            in regelmäßigen Abständen Stahlelektroden in den                      datieren. Hierfür wurden aus dem Bereich der Rutsch-       Umfang Salz produziert – nicht in Bad Ischl, nicht in
    nicht so leicht. Es gibt weltweit nur wenige Forschungs-      Boden geschlagen und der elektrische Widerstand des                   horizonte organisches Material entnommen.                  Altaussee und auch nicht in Hall in Tirol.
    gruppen, die verschüttete Bergwerke nicht von der             Bodens gemessen – welcher von der Bodenzusammen-                         Die geowissenschaftliche Auswertung der Bohrung             Damit unterscheidet sich die bronzezeitliche Salz-
    Oberfläche freilegen, sondern diese von unten durch           setzung abhängig ist. So ist es möglich, den Boden meh-               und der Abgleich mit den dendrochronologischen Da-         gewinnung grundlegend von den zeitgleichen Kupfer-
    Forschungsstellen analysieren. Da das so selten passiert,     rere hundert Meter zu „durchleuchten“ und z. B. prä-                  tierungen der Betriebsphasen im Bergwerk sind Gegen-       bergwerken. Die Ostalpen wurden offensichtlich flä-
    muss viel Neuland betreten werden.                            historische Rutschmassen zu entdecken. Die geoelek-                   stand der aktuellen Arbeiten. Die ersten Ergebnisse zei-   chendeckend auf Kupfer prospektiert, und viele Erzla-
                                                                  trischen Messungen der letzten Jahre zeigten, dass                    gen aber jetzt schon deutlich, dass von mehreren Rut-      gerstätten wurden gleichzeitig ausgebeutet.
    GROSSFLÄCHIGE ERDRUTSCHE                                      gerade im oberen Bereich des Tales massive Rutsch-                    schereignissen auszugehen ist und dass sich diese zum          Warum war die Struktur bei der Salzgewinnung so
    In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkul-           massen vorhanden sind. In der Abbildung oben werden                   Teil sehr gut mit den Betriebsphasen des prähistori-       ganz anders? Warum blieb Hallstatt über Jahrtausende
    tur Wien und der Universität Erlangen/Nürnberg konn-          die roten Bereiche als mehrere Dutzend Meter mäch-                    schen Bergbaus decken.                                     ein Monopolbetrieb, obwohl die Menschen dort regel-
    ten Untersuchungen an den Verschüttungsmassen im              tige Rutschmasse interpretiert. Bereits die geoelektri-                                                                          mäßig mit Umweltereignissen zu kämpfen hatten und
    Bergwerk erste Erkenntnisse zum Ablauf dieser Pro-            schen Messungen zeigten hier eine Schichtung an.                      RESILIENZ PRÄHISTORISCHER                                  andere Salzlagerstätten in der Region verfügbar gewe-
    zesse liefern. Auf Grundlage der dendrochronologischen,                                                                             GESELLSCHAFTEN                                             sen wären? Diese Fragen werden die Forschung, die
    geologischen und sedimentologischen Untersuchungen            EINE BOHRUNG BRINGT ANTWORTEN                                         Diese Ergebnisse sind von großer Bedeutung für unse-       durch die Kooperation von NHM Wien, Salinen Austria
    wissen wir nun, dass nicht mit einer plötzlichen Verschüt-    Für die Klärung der Fragen, wie viel Rutschungen in                   re Vorstellungen der Resilienz prähistorischer Gesell-     AG und Salzwelten GmbH getragen wird, die nächsten
    tung durch eine Schlammlawine zu rechnen ist, sondern         diesem Tal über die letzten Jahrtausende erfolgten und                schaften gegenüber Extremereignissen. Für die Hallstät-    Jahre beschäftigen.

                                     12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                        UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
8                            ZOOLOGIE                                                                                                                                                                                                                                                9

                        Von Hans-M artin Berg

                                                                                                                                                                VielfaltLeben IV                                          um den ökologischen Zielsetzungen einerseits und den
                                                                                                                                                                                                                          ökonomischen Notwendigkeiten andererseits Rechnung
                                                                                                                                                                                                                          zu tragen. Projekte wie VielfaltLeben IV helfen dabei.
                                                                                                                                                                Umgesetzte Maßnahmen im Vogelschutz                           Ganz andere Schauplätze und Partner betreffen
                                                                                                                                                                                                                          Maßnahmen an Stromleitungen: Hier ist das Ziel, an
                                                                                                                                                                                                                          besonders kritischen Leitungsabschnitten Großvögel

                                                                                                                                                                D
                                                                                                                                                                                                                          wie Kaiseradler und Weißstorch vor dem Stromtod zu
                                                                                                                                                                              ie Erstellung fachlicher Grundlagen, Lob-   schützen. Mit „Energie Niederösterreich“ wurden auf
                                                                                                                                                                              bying und Öffentlichkeitsarbeit sind für    etwa 5,5 Kilometer Leitungslänge im Laaer Becken so-
                                                                                                                                                                              den Vogelschutz wichtige Säulen. Doch auf   genannte Vogelschutzhauben auf Strommasten instal-
                                                                                                                                                                              Worte müssen Taten folgen! Das vom Bun-     liert, die zukünftig einen tödlichen Stromschlag bei
                                                                                                                                                                              desministerium für Nachhaltigkeit und       Vögeln dort verhindern. Ähnliche Maßnahmen wurden
                                                                                                                                                                Tourismus mit EU-Mitteln kofinanzierte Projekt „Viel-     mit „Energie Burgenland“ bei Oggau gesetzt. Mit dem
                                                                                                                                                                faltLeben IV“ setzt konkret auf Umsetzungen im Vogel-     Bahnunternehmen ÖBB wurden zielführende Vogel-
                                                                                                                                                                schutz. Unter der Federführung der Vogelsammlung          schutzmaßnahmen entlang von Schienenstraßen iden-
                                                                                                                                                                des NHM Wien wurden gemeinsam mit dem bewährten           tifiziert, die hoffentlich alsbald eine Umsetzung finden
                                                                                                                                                                Partner BirdLife Österreich sowie dem Österreichischen    werden.
                                                                                                                                                                Alpenverein 2017–2019 Maßnahmen zu Lebensraum-
                                                                                                                                                                verbesserungen und zur Verminderung von                             … UND BIS IN DAS MUSEUM
                                                                                                                                                                Störungen gefährdeter Vogelarten gesetzt.                           Beim Projekt VielfaltLeben IV kam dem NHM
    EVN ANTAL

                                                                                                                                                                                                                                    Wien eine wichtige Rolle bei der Wissensver-
                                                                                                                                                                VOM FLACHLAND INS GEBIRGE …                                         mittlung zu. Den Fragen „Warum sind Vogel-
                                                           H-M BERG (3)

                                                                                                             Montage von „Vogelschutzhauben“
                                                                                                                                                                Die Einsatzplätze könnten unterschiedlicher                         arten gefährdet? Was kann man dagegen
                                                                                                             im Laaer Becken/NÖ
                                                                                                                                                                nicht sein: So wurden im Pulkautal im nörd-                         tun? Und welche Arten benötigen dringend
                                                                                                                                                                lichen Weinviertel Entbuschungs-Maßnah-                             Schutzmaßnahmen?“ wird in einer kleinen
                                                                                                                                                                men auf Trockenrasen zugunsten des gefähr-                          Ausstellung unter dem Titel „Vielfalt in Ge-
                                                                                                                                                                deten Schwarzkehlchens durchgeführt. Auf-                           fahr“ im Saal 29 der Schausammlung des Mu-
                                                                          Gehölzrodungen im Ibmer Moor/OÖ zur                                                   kommender Wald wurde auf Feuchtwiesen                               seums nachgegangen. Ein an Schulklassen
                                                                          Lebensraumverbesserung für Wiesenvögel                                                im Ibmer Moor im oberösterreichischen Al-                           gerichtetes Vermittlungsprogramm unter-
                                                                                                                                                                penvorland gerodet, um den Lebensraum der Blick in die Sonderaus- stützt und vertieft die Ausstellung. Ange-
                                                                                                                                                                seltenen Bekassinen und Brachvögel zu er- stellung „Vielfalt in Ge- sichts der vielen Herausforderungen für den
                                                                                                                                                                halten. Für das von dramatischen Bestands- fahr“ im Saal 29 des Vogelschutz, die durch den Klimawandel ver-
                                                                                                                                                                rückgängen bedrohte Braunkehlchen wurden           NHM Wien.        schärft werden und oft engen ökonomischen
                                                                                                                                                                im Hörfeld an der Grenze Steiermark/Kärn-                           Rahmenbedingungen unterliegen, ist es
                                                                                                                                                                ten durch flächige Entbuschung freie Wiesenflächen wichtig, die richtigen Arten für Maßnahmen zu iden-
                                                                                                                                                                geschaffen. Hochalpin wurden touristische Lenkungs- tifizieren. Mit einer von BirdLife Österreich erstellten
                                                                                                                                                                maßnahmen umgesetzt, um gefährdete Bergvogelarten „Ampelliste“ werden die Prioritäten aufgezeigt, in der
                                                                                                                                                                in Kärnten vor nachteiligen Störungen zu schützen. Der Ausstellung wird auch darauf eingegangen. Vor allem
                                                                                                                                                                ebenfalls im Hochgebirge gelegene Moor-Lebensraum der Vogelwelt im Agrarland muss dringend „unter die
                                                                                                                                                                des Rotsternigen Blaukehlchens in Salzburg wurde vor Flügel gegriffen werden“, finden sich doch gerade hier
                                                                                                                                                                dem ungünstigen Zuwachsen mit Latschen bewahrt.          viele „rote“, d.h. besonders schutzbedürftige Arten, wie
                                                                                                                                                                   Wenn es um Landbewirtschaftung geht, sind Land- etwa Kiebitz oder Braunkehlchen!
                                                                                                                                                                wirte als Grundeigentümer bzw. Bewirtschafter die           Der zunehmende Druck auf die Landschaft durch
                                                                                                                                                                wichtigsten Partner bei den Pflegemaßnahmen. Durch neue Energie-Gewinnungsformen (Windräder, Solar-
                                                                                                                                                                diese Kooperationen im Artenschutz gibt es auch die      parke) bleibt ebenfalls nicht ohne Auswirkungen auf
                                                                                                                                                                notwendige Sensibilisierung für die Herausforderun- Vögel. Planungen müssen konkret darauf Rücksicht neh-
                                                                                                                                               CH. EICHBERGER

                                                                                                                                                                gen und Probleme des jeweils anderen – denn Natur- men. Letztlich liegt es auch an jedem Einzelnen, etwa
                Braunkehlchen mit Futter, Niedermoor
                                                                                                                                                                schutz und Landwirtschaft, das ist unter den heutigen beim Freizeitverhalten in der Natur, den Schutz dersel-
                Hanság-Waasen/Bgld, 2018
                                                                                                                                                                Produktionsbedingungen keine leichte Partnerschaft, ben und ihrer Bewohner nicht außer Acht zu lassen!

                                                12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                                   UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
10                FORSCHUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                       11

     Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
     stellen ihre Forschungsgebiete vor
                                                                                                                                                                                   Verformung von Mineralen in
                                                                                                                                                                                    extremen geologischen Pro-
                                                                                                                           Krebse – vom Outback                                    zessen: Was wir von Mineralen
                                                                                                                         Australiens bis in die Tiefsee                                    lernen können                                                                      Verformter geschockter Quarz aus
                                                                                                                                       Von M artin Schwentner                                         Von Lidia Pittarello                                                    dem El gygytgyn Einschlagskrater,

                                                                                                                         W                                                         M
                                                                                                                                                                                                                                                                              Russland (BSE-REM Bild)
                                                                                                                                           ie viele Krebsarten leben in den Wüs-                       inerale zeigen unterschiedliche Reak-
                                                                                                                                           ten Australiens? Wie weit sind ein-                         tionen auf Druckeinwirkung. Bis zu
                                                                                                                                           zelne Krebsarten in der Tiefsee ver-                        einer gewissen Belastung ist die Ver-
                                                                                                                                           breitet? Krebse kommen in prak-                             formung elastisch, der Druck hinter-
                                                                                                                                           tisch allen Lebensräumen vor, aber                          lässt keine Spur im Mineral. Über sol-
                                                                                                                         wichtige Aspekte ihrer Evolution sind immer noch          che Belastungsgrenzen hinweg ist die Verformung von
                                                                                                                         rätselhaft. Im Rahmen meiner Forschungsarbeiten           Mineralen allerdings permanent. Die Reaktion der Mi-
                                                                                                                         untersuche ich die Verwandtschaftsverhältnisse, die       nerale auf externe Druckeinwirkung hängt von vielen
                                                                                                                         Evolution und die Vielfalt ausgewählter Krebse.           Faktoren, wie z. B. der chemischen Zusammensetzung,
                                                                                                                            Ein spannendes Beispiel sind die sogenannten           der Größe und Orientierung, dem Mineralverband usw.,
                                                                                                                         Großbranchiopoden, von denen einige Vertreter als         ab – aber entscheidend ist vor allem die Geschwindigkeit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       NHM WIEN/PITTARELLO, NHM WIEN/CR
                                                                                                                         Urzeitkrebse wohlbekannt sind. Sie leben ausschließ-      der Verformung. Ähnlich wie beim Tanzen, wo wir un-
                                                                                                                         lich in kurzlebigen Kleingewässern, die sich nach Re-     sere Schritte an die Geschwindigkeit der Musik anpassen.
                                                                                                                         genfällen oder Überschwemmungen bilden. Mithilfe             Wenn die Verformungsgeschwindigkeit sehr niedrig
                                                                                                                         von Dauer-Eiern können diese Krebse Jahrzehnte im         ist, wie z.B. bei der Plattentektonik, können sich Mine-
                                                                                                                         ausgetrockneten Sediment dieser Gewässer überle-          rale wie Butter bei Raumtemperatur verhalten. Das wäre
                                                                                                                         ben und sind somit hervorragend an diese extremen         ein langsamer Walzer. Wenn die Verformungsgeschwin-
                                                                                                                         Lebensräume angepasst. Somit ist es auch nicht ver-       digkeit höher ist, wie z. B. bei einem Erdbeben, können
                                                                                                                         wunderlich, dass Australien mit seinen ausgedehnten       Minerale zerbrechen und sogar schmelzen. Das wäre ein
     Der aus Deutsch-                                                                                                    Wüsten etwa ein Drittel aller bekannten Arten die-        Wiener Walzer. Wenn die Verformungsgeschwindigkeit
     land stammende                                                                                                      ser Krebsgruppe beherbergt. Aber auch in Österreich       noch weiter steigt, wie z. B. bei einem Meteoritenein-
     Biologe Martin
                                                                                                                         kommen noch einige Vertreter vor, insbesondere im         schlag, finden extreme physikalische Prozesse statt, die
     Schwentner betreut
                                                                        NHM WIEN/CR, NHM WIEN/SCHWENTNER, SHUTTERSTOCK

     die Sammlung
                                                                                                                         Gebiet der Marchauen, wobei die meisten Arten stark       man im Detail noch nicht vollständig verstanden hat.
     Crustacea (Krebs-                                                                                                   gefährdet sind.                                           Wir tanzen Polka.
     tiere) und erforscht                                                                                                   Durch enge Kooperationen mit Hamburger Wis-               Bei jedem dieser Prozesse speichert das verformte Mi-
     deren Evolution.                                                                                                    senschaftlerinnen beschäftige ich mich auch mit der       neral die Informationen zur Intensität und Dauer der
                                                                                                                         Frage, wie sich Arten in der Tiefsee ausbreiten und       Druckbelastung, welche zur Verformung geführt haben.
                                                                                                                         wie die hohe Diversität in diesem extremen Lebens-        Die Geschichte dieser Prozesse ist damit in verformten
                                                                                                                         raum entstanden ist. Bei all diesen Forschungspro-        Mineralen festgeschrieben – wenn man sie richtig lesen
                                                                                                                         jekten stehen moderne molekulargenetische Unter-          und entschlüsseln kann. Wie ein Muskelkater nach ei-
                                                                                                                         suchungen im Vordergrund, die es uns ermöglichen,         nem Tanzabend an die Bewegung erinnert.
                                                                                                                         die Evolution dieser Arten im Detail nachzuvollzie-          Ich interessiere mich besonders für sogenannte pa-
                                                                                                                         hen.                                                      läoseismische Störungszonen (uralte Erdbeben, gespei-
                                                                                                                            Ich habe 2013 an der Universität Rostock promo-        chert in Gesteinen), Meteoriteneinschläge auf der Erde
                            Der Urzeitkrebs Triops australiensis aus
                                                                                                                         viert, und nachdem ich die letzten Jahre an den Uni-      und Kollisionen auf anderen planetaren Körpern, um
                            Südaustralien. Statt nur der einen bisher
                            bekannten Art konnten über 20 Arten für                                                      versitäten Kiel, Harvard (Cambridge, USA) und Ham-        durch die Verformungseffekte in Mineralen die Geschich-
                            Australien nachgewiesen werden.                                                              burg geforscht habe, freue ich mich jetzt, als Kurator    te des Muttergesteins zu rekonstruieren. Als Methode         Die Geologin Lidia Pittarello, geboren in Padua (Italien),
                                                                                                                         für die Krebstiere am NHM Wien zu arbeiten: Das           kommen vor allem optische sowie Elektronen-Mikrosko-         ist Kuratorin der Gesteinssammlung und erforscht Verän-
                                                                                                                         Museum hat eine bedeutende historische Sammlung           pie zum Einsatz, aber auch weitere ortsaufgelöste Mess-      derungen von Mineralen durch extreme Belastungen.
                                                                                                                         und bietet hervorragende Möglichkeiten, um die Evo-       methoden, die Informationen über Mineralgitterdefek-
                                                                                                                         lution dieser spannenden Tiere zu erforschen.             te und chemische Veränderungen liefern.

                                         12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                                                              UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
12               ARCHÄOLOGIE                                                                                                                                                                                                                                                 13

                Von Peter Stadler,
                Nadežda Kotova und
                  K arina Grömer

                                                                                                                                                                                                                                                                             NHM WIEN/PETER STADLER (2)
     Idol von der Fundstelle 2 in vier Ansichten.                                                                                                                                                                 Idol mit Trachtdetails und Schwelpech in den Ritzlinien.

                                                                                                                                Das älteste Dorf
     S                                                                                                                          Österreichs
               eit 30 Jahren erforscht die Prähistorische Ab-         leitet sich von der charakteristischen Verzierung der                                                                                   nien stattfanden. Die Anpassung an die neue Umgebung
               teilung des Naturhistorischen Museums                  Gefäße mit einem Bandmuster aus runden und eckigen                                                                                      führte aber auch zu Veränderungen in der Architektur:
               Wien die älteste bäuerliche Siedlung, die man          Spiralbogenlinien ab.                                                                                                                   Nun wurden Langhäuser mit einem langrechteckigen
               in Mitteleuropa kennt – Brunn am Gebirge,                  Die Grundlage der Linearbandkeramik bildete eine      Eine 7650–7550 Jahre alte Siedlung der                                        Grundriss und bis zu 20 Metern Länge und acht Metern
               Flur Wolfholz. Vor über 7600 Jahren kamen              Welle von Migranten aus Anatolien, die um 5800–5600                                                                                     Breite gebaut. Wir können zwei gleichzeitig bestehen-
                                                                                                                                frühesten Bauernkulturen in Mitteleuropa
     Siedler aus dem Nahen Osten über Südosteuropa und                v. Chr. auftrat und einen natürlichen „Korridor“ mit                                                                                    de Häuser im ausgegrabenen Bereich in der ersten Pe-
     brachten die bäuerliche Lebensweise in unsere Region,            warmem Mittelmeerklima entlang der Täler Struma                                                                                         riode und drei Häuser in der zweiten Periode von Fund-
     die damals nur sehr dünn besiedelt war. Die Menschen             bis zum Eisernen Tor der Donau durchlief und später                                    Peter Stadler 1991, Fernsehpressekonferenz.      stelle 2 rekonstruieren.
     wurden sesshaft und betrieben Vorratswirtschaft. Die             die nördliche Grenze der submediterranen Klima-,
     ersten Kulturpflanzen wie Emmer und Einkorn, aber                Faunen- und Pflanzenzonen am Balatonsee in Ungarn                                                                                       KERAMIK MIT ÜBERZUG
     auch die ersten Haustiere – Schaf, Ziege und Rind – wa-          erreichte. Das Eindringen dieser Migranten in das                                                                                       Die Keramik von Brunn 2 unterscheidet sich von ande-
     ren in Europa nicht heimisch, sondern wurden von die-            Wiener Becken wurde schließlich durch einen warmen                                                                                      ren zeitgleichen Fundstellen dadurch, dass dem Ton
     sen ersten Bauern mitgebracht.                                   Klimahöhepunkt möglich, der es den Menschen erlaub-                                                                                     beim Herstellen der Keramik eine große Menge an

                                                                                                                                       NHM WIEN/ARCHIV (2)
                                                                      te, die nächste „agro-ökologische Barriere“ zu überwin-                                                                                 pflanzlicher Magerung zugesetzt wurde; zudem hat die
     MIGRANTEN AUS ANATOLIEN                                          den.                                                                                                                                    Keramik einen „samtigen“ Überzug. Das gemeinsame
     Die Siedlung in Brunn am Gebirge wurde in den Jahren                Die Gegenstände, die auf der Fundstelle 2 entdeckt                                                                                   Merkmal der Fundstelle 2 von Brunn Die Ergebnisse dieser Forschun-
     1989 und 2005 ausgegraben, das Fundmaterial wird seit-           wurden, haben ihre Wurzeln in den Kulturen des Bal-                                                                                     mit Früh-Starčevo war die seltene Ver- gen wurden vor Kurzem in einem
     her mit den neuesten Methoden von einem internatio-              kans, der sogenannten Starčevo-Kultur. Anders als spä-                                                                                  wendung eines plastischen Überzuges umfassenden wissenschaftlichen
     nalen Team wissenschaftlich erforscht. Die Siedlung              tere Siedlungen, die wir über ganz Mitteleuropa ver-                                                                                    zur Behandlung der Keramik­ Buch der Fachwelt präsentiert:
     ist besonders faszinierend, weil die ältesten Häuser aus         streut finden, hielten die in Brunn am Gebirge lebenden                                                                                 oberfläche. Dies war auch für andere Stadler Peter, Kotova Nadezhda:
     der Zeit stammen, als die ersten Bauern Mitteleuropa             Menschen noch an den alten Traditionen fest, wie wir                                                                                    zeitgleiche Orte der Linearbandkera- Early Neolithic Settlement Brunn
                                                                                                                                                                                                                                                     am Gebirge, Wolfholz, Site 2 in
     erreichten. Mit naturwissenschaftlichen Methoden                 an der groben Keramik sowie in einigen Kulten bemer-                                                                                    mik typisch. Wir haben das Ende der
                                                                                                                                                                                                                                                     Lower Austria and the Origin of
     konnte das Alter von Brunn auf 5670–5050 v. Chr. be-             ken, bei denen menschen- und tiergestaltige Idole eine                                                                                  Fundstelle 2 von Brunn sowie der For- the Western Linear Pottery Cul-
     stimmt werden. Es ist die Zeit der Entstehung der so-            Rolle gespielt haben. Die in den Häusern von Brunn 2                                                                                    mativen Phase mit der bei ungefähr ture (LPC). Volume 1, Beiträge zur
     genannten Linearbandkeramischen Kultur, der ältesten             aufgefundenen Kultobjekte lassen vermuten, dass es                                                                                      5400 v. Chr. auftretenden Warm- und Ur- und Frühgeschichte Mittel-
     bäuerlichen Kultur in Mitteleuropa. Diese Bezeichnung            sich um eine Zentralsiedlung handelte, in der Zeremo-                                                                                   Trockenperiode verbunden.              europas 88, 2019, 1081 Seiten
                                                                                                                                                             Luftbild der Grabung 1992. Im gelben Lehm sind
                                                                                                                                                             Hausgrundrisse als Rechtecke zu sehen (20 Me-
                                                                                                                                                             ter lang und acht Meter breit).
                                         12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                              UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
14              SAMMLUNGEN                                                                                                                                                                                             SPONSORING                 15

                Von Ernst Mikschi                                                                                                                  Von Tatjana Tölly

     Ein Pianist                                                                                                                Wissenschaft
     und zwei Haie
                                                                J                                                               statt
                                                                                                                                                                                          D
                                                                         apan und Österreich feiern 2019 das 150-jährige                                                                                  urch Sammlung und Forschung
                                                                         Jubiläum der Unterzeichnung eines Freund-                                                                                        schafft das NHM Wien wichtige Er-
                                                                         schafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrages.
                                                                         Seit jener Zeit erfolgt auch ein reger Austausch
                                                                         von wissenschaftlichem Material und Gästen
                                                                                                                                Schweinsbraten                                                            kenntnisse über Vergangenheit, Ge-
                                                                                                                                                                                                          genwart und Zukunft unseres Plane-
                                                                                                                                                                                                          ten. Durch seine Ausstellungen und
                                                                zwischen Österreich und Japan. Der sicher prominen-
                                                                                                                                Das NHM Wien steht seit seiner Gründung                   sein umfangreiches Vermittlungsprogramm gibt es
                                                                teste Nutzer der Wiener Sammlungen war der emeri-               unter dem Motto „Dem Reiche der Natur                     diese Erkenntnisse an jährlich über 750.000 Besuche-
                                                                tierte Tenno, Akihito, der ein angesehener Biologe und          und seiner Erforschung“ – und private                     rinnen und Besucher weiter, darunter viele Kinder,
                                                                Fischkundler ist.                                                                                                         Schulklassen und Familien. Somit ist das Museum
                                                                    Das NHM Wien beteiligt sich an den Feierlichkeiten
                                                                                                                                Spender helfen dabei.                                     ein wichtiger gesellschaftlicher und kultureller Eck-
                                                                mit einer kleinen Sonderausstellung, die ausgewählte                                                                      pfeiler.
                                                                japanische Exponate aus den Wirbeltiersammlungen vor-                                                                        Leider können die immensen Kosten für die Er-
                                                                stellt.                                                                                                                   haltung und Adaptierung des Gebäudes, für die Be-
                                                                    Auslöser für diese Ausstellung war – wie könnte es in                                                                 wahrung und Erweiterung der Sammlungen sowie
                                                                Wien anders sein – ein Musiker. Prof. Chung Lee, Pianist                                                                  für sämtliche wissenschaftliche Forschungsarbeiten
                                                                und emeritierter Lehrer für Klavier an der Universität                                                                    längst nicht mehr und schon gar nicht nur durch sei-
                                                                für Musik und darstellende Kunst in Graz, erkundigte                                                                      ne eigenen Einnahmen getragen werden – und das
                                                                sich im Frühjahr 2019 nach der Echtheit des im Saal 25                                                                    obwohl die Besucherzahlen in den letzten Jahren ste-
                                                                ausgestellten Koboldhais und bot freundlich an, bei der                                                                   tig bis ans infrastrukturell und personell bewältig-
                                                                Beschaffung von frischem Material aus Japan behilflich                                                                    bare Limit gewachsen sind. Daher ist das Museum
                                                                zu sein. Wenige E-Mails später stand fest, dass das NHM                                                                   immer mehr auf Zuwendungen privater Spenderin-
                                      Zwei seltene Haie
                                                                Wien aus Anlass des erwähnten Jubiläums vom Kana-                                                                         nen und Spender oder testamentarische Verfügun-
                                      brachte der Pia-
                                      nist Prof. Chung          gawa Prefectural Museum zwei Haie als Geschenk er-                                                                        gen angewiesen.
                                      Lee mit ins NHM           halten würde: einen Kobold- und einen Krausenhai –                                                                           Hierzu eine wunderbare Geschichte: Der größte
                                      Wien und gestal-          zwei absolute Raritäten! Es war klar, dass diese beiden                                                                   Mäzen des Museums war der vielen wahrscheinlich
                                      tete die Übergabe         Tiere das Herzstück einer entsprechenden Präsentation                                                                     unbekannte Oskar Ermann – ein Unternehmer im
                                      gleich selbst musi-       sein mussten.                                                                                                             Bereich Farben und andere Chemikalien, dessen Lie-
                                      kalisch.                      Wie sich herausstellte, hat Prof. Lee zu einer der bei-                                                               be zur Natur schon zu Lebzeiten so weit reichte, dass
                                                                den Arten sozusagen „familiäre“ Beziehungen: Seine              Spenden, Schen-                                           er am Sonntag verzichtete, seine Frau zum Schweins-
                                                                Gattin ist Nagako Mitsukuri, sie stammt aus jener japa-             kungen und                                            braten beim Wirten ums Eck einzuladen und lieber
                                                                nischen Familie, der auch der Zoologe Kakichi Mitsuku-           Testamente zu-                                           schmale Kost bevorzugte, um der Wissenschaft, v. a.
                                                                ri (1858–1909) angehört. Als ihm erstmals ein Koboldhai       gunsten des NHM                                             seinem Steckenpferd, der Untersuchung vulkani-
                                                                unter die Augen kam, erkannte er die Besonderheit des              Wien sichern                                           scher Tätigkeit, seine Zuwendungen angedeihen zu
                                                                Fangs und schickte das Tier in die USA zu David S. Jor-          Sammlung und                                             lassen. Aus seiner Erbschaft zehren am Museum bis
                                                                dan, einer fischkundlichen Koryphäe seiner Zeit, der an-       Forschung für die                                          heute viele notwendige und anders nicht finanzier-
                                                                                                                                       Zukunft.
                                                                hand des übersandten Exemplars eine neue Art und Gat-                                                                     bare Investitionen – der Name Oskar Ermann ist
                                                                tung beschrieb. Letztere benannte er zu Ehren des ja-                                                                     längst zu einem Eckpfeiler der Geschichte des NHM
                                                                panischen Kollegen „Mitsukurina“.                                                                                         Wien geworden und auch im Haus mit einer golde-
                                                                    Am 18. Oktober erfolgte nun im Beisein des japani-                                                                    nen Plakette verewigt.
                                                                schen Botschafters die feierliche Übergabe der beiden                                                                        Mit Ihrer Spende oder einer testamentarischen
                NHM WIEN (5)

                                                                Haie und die Eröffnung der Sonderausstellung „Japan                                                                       Verfügung können auch Sie einen wichtigen Beitrag
                                                                und das NHM Wien – eine Erfolgsgeschichte“. Für die                                                                       zur Arbeit einer der bedeutendsten wissenschaftli-
                                                                festliche musikalische Umrahmung sorgte Prof. Lee, der                                                                    chen und kulturellen Einrichtungen Österreichs leis-
                                                                persönlich die zwei Haie von Japan in das NHM Wien                                                                        ten und helfen, diese und Ihre wissenschaftlichen
     Bis 30. März 2020 ist der Themenpfad anlässlich des
     150. Jubiläums österreichisch-japanischer Freund-          transportiert hatte, begleitet wurde er von seiner Gat-                                                                   Erkenntnisse auch für zukünftige Generationen zu

                                                                                                                                                                       KURT KRACHER (5)
     schaftsverträge im 1. Stock des NHM Wien (in den Sä-       tin, eben jener Großcousine des Mannes, nach dem einer                                                                    erhalten.
     len 26–28, 30–31, 36 und 39) zu sehen – inklusive der      der viel bestaunten Haie benannt wurde. Es gibt Ge-                                                                          Nähere Informationen unter: www.nhm-wien.
     zwei seltenen Tiefseehaie, die dem Museum zu diesem        schichten, die schreibt eben nur das Naturhistorische                                                                     ac.at/museum/foerderer_und_sponsoren/museum_
     Jubiläum überreicht wurden.                                Museum in Wien.                                                                                                           foerdern

                                       12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                         UNIVERSUMMAGAZIN 12 | 2019
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
16                VERANSTALTUNGEN

                                 Advent, Weihnacht
                                 & Jahreswechsel                                                                                          NHM Kids & Co ab 6
                                 2019/20                                                                                                  • Sa, 14. und So, 15. Dez., 14.00 Uhr:
                                                                                                                                          Dem Klima auf der Spur
                                 NHM Wien Punsch am Dach

                                                                                                                  NHM WIEN,KURT KRACHER
                                 Kulturhistorischer Spaziergang                                                                           • Sa, 21. bis Mo, 23. Dez., 14.00 Uhr
                                 durch das Museum und Punsch                                                                              Di, 24. Dezember, 10:00 und 12:30 Uhr
                                 am Dach mit fantastischem                                                                                Do, 26. bis Di, 31. Dezember, 14.00 Uhr
                                 Wienblick                                                                                                Braunbär, Maus und Murmeltier –
                                 im Dezember 2019 jeden Freitag,                                                                          Was machen Tiere im Winter?
                                 Samstag und Sonntag, 15.00 Uhr
                                 (englisch) und 16.00 Uhr (deutsch)                                                                       • Do, 2. bis Mo, 6. Jänner, 14.00 Uhr:
                                 sowie jeden Mittwoch, 18:30 Uhr                                                                          Saurier, Saurier, Saurier
                                 (deutsch)                               NHM Wien Eine Nacht                                              • Sa, 11., und So, 12. Jänner, 14.00 Uhr
                                 Öffnungszeiten
                                 Dienstag, 24. Dez. 2019, 9.00 bis
                                                                         im Museum für Kinder                                             • Sa, 18., und So, 19. Jänner, 14.00 Uhr
                                                                                                                                          • Sa, 25., und So, 26. Jänner, 14.00 Uhr
                                 15.30 Uhr                               Samstag, 18. Jänner, 19.00 Uhr                                   Kristallrätsel
                                 Dienstag, 31. Dez. 2019, 9.00 bis       Abenteuernacht im Museum für Kinder
                                 18.30 Uhr                               von 7 bis 11 Jahren mit Filmvorführung                           • Sa, 1. bis Mo, 3. Februar,
                                 Geschlossen am 25.12.2019 und           im Digitalen Planetarium, Taschenlam-                            • Mi, 5. bis So, 9. Februar, 14.00 Uhr
                                 01.01.2020                              penführung, Betthupferl, Schlafen im                             Eine Reise zum Mond
                                                                         Dinosauriersaal und Frühstückssackerl
                                                                                                                                          NHM Wien Kids & Co
                                                                                                                                          ab 3 Jahren
                     NHM Wien Vorträge                                 • Sonntag, 29. Dezember, 15.30 Uhr:                                • Di, 24. Dezember, 10.00 und 12.30 Uhr
                                                                                                                                          • So, 29. Dezember, 16.00 Uhr:
                                                                       Mond und Leben
                     • Mittwoch, 18. Dezember, 18.30 Uhr:              Peter Sziemer                                                      Braunbär, Maus und Murmeltier –
                     Expeditionen – Wissenschaft – Pflanzen-                                                                              Was machen Tiere im Winter?
                     malerei: Die Grüne Welt der Kaiser                • Sonntag, 5. Jänner, 15:30 Uhr
                     Christa Riedl-Dorn                                Der Mond – ein Ort der Extreme!?                                   • So, 26. Jänner, 16.00 Uhr
                                                                       Julia Walter-Roszjár                                               Steinsalz, Ziegel, Glitzersteine
                     • Mittwoch, 15. Jänner, 18.30 Uhr
                     Biologische Rhythmen & innere Uhren               • Sonntag, 12. Jänner, 15.30 Uhr                                   NHM Wien Mikrotheater
                     im Meer                                           Von der Mondbeobachtung zum Kalender                               Winzige Mikroorganismen und andere
                     Sören Häfker (Universität Wien)                   Walpurga Antl                                                      Naturobjekte live in Großprojektion

                     • Mittwoch, 22. Jänner, 18.30 Uhr                 • Sonntag, 19. Jänner, 15.30 Uhr                                   • Sa, 21. Dezember, 13.30 und 14.30 Uhr
                     Der Mond – immer noch ein Rätsel?                 The Art of the Moon                                                • So, 22. Dez., 13.30, 14.30 und 16.30 Uhr
                     Arnold Hanslmeier (Universität Graz)              Dona Jalufka                                                       Der Winter im Mikroskop

                     • Mittwoch, 29. Jänner, 18.30 Uhr                 • Sonntag, 26. Jänner, 15.30 Uhr                                   • Di, 24. Dez., 11.30, 12.30, 13.30 Uhr
                     Wem gehört der Mond? – und andere                 Why the Moon? Die Geschichte einer                                 Weihnachtsmikrotheater
                     Rechtsfragen zwischen Himmel und Erde             Sehnsucht
                     Irmgard Marboe (Universität Wien, Rechts-         Gabor Herbst-Kiss                                                  • Do, 26. Dez., 13.30, 14.30, 16.30 Uhr
                     wissenschaftliche Fakultät)                                                                                          • Sa, 28. Dez., 13.30, 14.30 Uhr
                                                                                                                                          • So, 29. Dez., 13.30, 14.30, 16.30 Uhr
                     • Mittwoch, 12. Februar, 18.30 Uhr                NHM Wien Hinter den                                                Der Winter im Mikroskop
                     Die (Ohn-)macht des Mondes
                     Stefan Uttenthaler (Gesellschaft für kriti-       Kulissen                                                           • Sa, 18. und So, 19. Jänner
                     sches Denken)                                                                                                        • Sa, 25. und So, 26. Jänner
                                                                       • Sonntag, 5. Jänner, 11:00 Uhr                                    Der Mensch und sein Zuhause
                     • Mittwoch, 26. Februar, 18.30 Uhr                Kosmische Trümmerteile – selten, begehrt
                     Die Habitabilität des Mondes                      und wertvoll                                                       NHM Wien Digitales Planetarium
                     Theresa Rank-Lüftinger (Universität Wien)         Julia Walter-Roszjár                                               • jeden Mittwoch, 17.00 Uhr und jeden
                                                                                                                                          Sonntag, 16.00 Uhr
                                                                       • Mittwoch, 15. Jänner, 17.00 Uhr                                  Live zu den Sternen: Reise durch die
                     NHM Wien Thema                                    How to find a new Mineral on the Moon?                             Nacht mit einem Schwerpunkt zum
                                                                       Ludovic Ferrière                                                   Thema Mond
                     • Sonntag, 15. Dezember, 15.30 Uhr
                     Die Eroberung des Mondes                          • Sonntag, 2. Februar, 11.00 Uhr                                   • Di, 24. Dez., 10.00, 12.00, 14.00 Uhr
                     Gabor Herbst-Kiss                                 The Moon in the Museum’s collections                               Stern von Bethlehem
                                                                       Ludovic Ferriere
Impressum

                     Medieninhaber: LW Werbe- und Verlags GmbH, Unternehmensbereich LW Media, 3500 Krems, Ringstraße 44/1 und 1060 Wien,
                     Linke Wienzeile 40/22, Österreich. Herausgeber und Geschäftsführer: Erwin Goldfuss. Chefredakteur: DI Martin Kugler.
                     Redaktionsteam Naturhistorisches Museum: Dr. Reinhard Golebiowski, Dr. Andreas Hantschk, Mag. Irina Kubadinow,
                     Dr. Helmut Sattmann, Dr. Herbert Summesberger. Artdirektion: Erich Schillinger.
                     Das Naturhistorische erscheint vierteljährlich als Beilage zum Universum Magazin.

                 „Das Naturhistorische” ist eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien.
                                                    Die redaktionelle Verantwortung liegt beim Universum Magazin.
                                                             12 | 2019 UNIVERSUMMAGAZIN
DAS NATUR-HISTORISCHE - Naturhistorisches Museum Wien
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