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Decolonizing Geography Education – Post- und dekoloniale Ansätze im Geographieunterricht Dr. Andreas Eberth Leibniz Universität Hannover, Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, Didaktik der Geographie Fortbildungstag „Geography Education for Future“, 17.02.2021
GLIEDERUNG I Theoretische Bezüge im Überblick • Postkoloniale Theorie • Postkoloniale Perspektiven II Unterrichtsmaterialien: exemplarische Beispiele • Klettertourismus in Papua-Neuguinea und Tansania • Raummodul Subsahara-Afrika • Länderklassifikationen III Wie kann Unterricht dekolonisiert werden? • Perspektiven aus den Ländern des sog. Globalen Südens integrieren • Doppelte Komplexität und Kontroversität berücksichtigen
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Postkoloniale Perspektiven • Postkolonialismus als eine Widerstandsform gegen die koloniale Herrschaft und ihre Konsequenzen • Postkoloniale Perspektiven sind sowohl rückblickend auf die Zeit des Kolonialismus, als auch auf neokolonialistische Strukturen in der Gegenwart gerichtet (Kolonialitäten). • Intention postkolonialer Perspektiven: in eurozentrische Narrative intervenieren und hegemoniale Strukturen transformieren (vgl. Castro Varela & Dhawan 2015, S. 16ff.)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Postkoloniale Perspektiven „Der ‚Dekolonialismus‘ versteht sich als Intervention, als eingreifende Praxis: So wie Länder von Kolonialherren befreit wurden, gilt es Wissenschaften, Denken und Alltagspraxen von Kolonialität zu befreien.“ (Kastner & Waibel 2012, S. 23) Dekolonialisierung Dekolonialisierung „muss es darum gehen, die Beschränkungen zu analysieren, die die Orte des Denkens dem Denken selbst auferlegt haben. Dies sollte aber umgekehrt nicht dazu führen, dass der Ort des Denkens als determinierend für dieses Denken begriffen wird.“ (Kastner & Waibel 2012, S. 33f.)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Postkoloniale Perspektiven • Es bedarf Bildungsangeboten, die dekoloniales Denken als infragestellendes, zweifelndes, kritisches Denken verstehen. • Dekoloniales Denken verfolgt als Ziel eine Form des Lernens, mit der das koloniale Wissen gleichsam verlernt werden kann und ‚anderes’ Wissen zur Veränderung der Welt kennengelernt und diskutiert Verlernen lernen werden kann. • ‚Verlernen‘ kann so als aktive kritisch-kollektive Intervention verstanden werden, mit dem Ziel, hegemoniale Wissensproduktionen zu hinterfragen und Demokratisierung zu fördern. (Castro Varela & Heinemann 2016; Capan, Garbe & Zöhrer 2020)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Klettertourismus in Papua-Neuguinea und Tansania „Das Dorf selbst ist mit seinen exotisch wirkenden Hütten, Feldern und der Lebensweise seiner Einwohner bereits eine echte Sehenswürdigkeit“ (S. 82). Daher sei eine Reise dorthin ein „Abenteuer in einem fremdartigen kulturellen Umfeld“ (ebd.). Exotisierung – Othering „Das Ausmaß und die Häufigkeit der Schlaglöcher lassen die Fahrt für viele Gäste zu einem Martyrium werden, das sie ihr Leben lang nicht vergessen“ (S. 82).
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Klettertourismus in Papua-Neuguinea und Tansania [Die] Begriffe „Entwicklung“ und „Entwicklungsländer" werden meist nur noch in Anführungszeichen gesetzt […]. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass diese Begriffe […] eine problematische Geschichte besitzen - sie sind Teil eines mittlerweile kritisch hinterfragten Denkmusters geworden. Es ist politisch unkorrekt, von „Entwicklungsländern" zu sprechen, denn damit wird eine Art Hierarchisierung zwischen schon entwickelten und noch zu entwickelnden Ländern und Gesellschaften hergestellt. […] Es ist […] problematisch, mit dem Begriff „Entwicklungsländer" eine Art Sammelbegriff für so unterschiedliche Gesellschaften oder Länder wie etwa Somalia, Brasilien und Indien zu verwenden. Diese Gesellschaften durchlaufen eine Vielzahl unterschiedlicher Entwicklungspfade. […] Außerdem ist es fragwürdig, […] den Westen als Maßstab für die Beurteilung und Einteilung in fortgeschrittene und rückständige Gesellschaften [anzusehen]. […] Damit wird das Entwicklungsmodell des Westens jedoch unhinterfragt akzeptiert. Quelle: Korf, B./Rothfuß, E. (2016): Nach der Entwicklungsgeographie. In: Freytag, T. et al. (Hrsg.): Humangeographie kompakt. Heidelberg, S. 163-183 (S. 164f.).
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Klettertourismus in Papua-Neuguinea und Tansania Kulturalisierung Kersting, P. (2011). AfrikaSpiegelBilder und Wahrnehmungsfilter: Was erzählen europäische Afrikabilder über Europa? In: P. Kersting & K. W. Hoffmann (Hrsg.), AfrikaSpiegelBilder. Reflexionen europäischer Afrikabilder in Wissenschaft, Schule und Alltag. (Mainzer Kontaktstudium Geographie 12) (S. 3–10). Mainz: Geographisches Institut.
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Klettertourismus in Papua-Neuguinea und Tansania Kultur und Bildung eigenen sich, um Dazu bedarf es aber einer Abwendung von sog. „Paket- „Veruneindeutigungen und Regelüberschreitungen zu Kulturen“ (Reuter 2018, S. 270), die nach wie vor Grundlage ermöglichen sowie Raum für Existenzen und einiger Bildungspläne darstellen. „Kultur ist vielmehr ein Artikulationen jenseits der gerade gültigen Normalität Fluss, der sich aus vielfältig synchron und diachron zu schaffen. Sie dienten und dienen nicht nur für die verknüpften Bedeutungen und Praktiken speist. Befriedung sozialer Spannungen im Interesse von Bedeutungen, Identitäten und Praktiken liegen dann nicht Privilegierten, nicht nur zum Verweis auf die entweder in der einen oder der anderen Kultur, sie gehen angestammten sozialen Plätze, sondern auch als Vehikel durch sie hindurch und beziehen sie aufeinander – die für soziale Mobilität, als Raum zur Entfaltung von Formel hierfür lautet ‚hybrid‘. Die Welt gleicht dann weniger Selbstermächtigung und als Schauplatz und Instrument einem Mosaik, dessen Steinchen die einzelnen Kulturen sind. sozialer Kämpfe. [...] Kultur und Bildung so verstanden, Sie gleicht vielmehr einer Kulturmelange im Sinne einer sollen den Kampf gegen Ungleichheit unterstützen und wechselseitigen kulturellen Durchdringung globaler und Privilegien umverteilen, anstatt diese zu bestätigen und lokaler Sinnbezüge, die in alltäglichen Praktiken mobilisiert zu reproduzieren. Unverzichtbar für dieses Verständnis und reproduziert wird.“ waren und sind Perspektiven aus dem Globalen Süden.“ (Reuter 2018, S. 270; Hervorhebungen im Original) (Mörsch 2016, S. 180)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen 6 Raummodul Subsahara-Afrika # Inhalt 1 3 5 7 Gratwanderung zwischen Klischee Geschundener Kontinent? 24 und Wahrheit 6 Abgehängter Kontinent? 54 Kompetenzen vernetzen, überprüfen, Das Armenhaus der Welt 25 1.1 Von der Wahrnehmung zum Urteil 7 3.1 Afrikas Zukunft ist jung 26 Afrika – Verlierer der Globalisierung? 55 nachweisen und erweitern 80 1.2 Subsahara in Printmedien 8 3.2 Hunger tötet leise 28 1.3 Subsahara im Fernsehen 9 3.3 Aids macht arm und Armut macht Aids 30 5.1 Schlechte Infrastruktur bremst 7.1 Kompetenzen vernetzen 81 3.4 Migration 32 Wirtschaft aus 56 7.2 Kompetenzen überprüfen 82 5.2 Wachstum durch Anschluss 7.3 TERRA KLAUSURTRAINING 84 2 an das globale Dorf? 58 Zehn Tipps zum Bearbeiten einer Klausur 84 4 5.3 M-Pesa – Vorbild aus Afrika 60 Eine Klausur zum Üben: Armer Kontinent? 10 5.4 Ruanda – Vorbild für Subsahara-Staaten? 62 Kein Licht für Kenia – Theorie und Praxis von In Problemen versinkend? 34 Zwischen Hoffen und Bangen 11 Entwicklungshilfe 85 2.1 Reiche Natur 12 4.1 Natürlich benachteiligt? 35 7.4 Literatur für die Schülerhand 88 Nationalparks als Chance 14 4.2 Desertifikation – ein lösbares Problem? 36 7.5 Glossar 89 Reich und doch arm Verflucht sei das Erdöl 16 18 Wälder als Schutzwall 4.3 „Land Grabbing“ – eine moderne Form 38 6 7.6 Sachregister 92 2.2 Und dann ist es dunkel … 20 des Landraubs? 39 Nachweise 94 Strom für Afrika 22 4.4 Ökologische Probleme Perspektivloser Kontinent? 64 Anforderungsbereiche und Operatoren 96 des Tropischen Regenwaldes 41 Shifting Cultivation – eine angepasste Landnutzungsform? 42 6.1 TERRA METHODE: Projekt Entwicklungshilfe 65 Die Plantage – eine Betriebsform 6.2 Hilfe zur Selbsthilfe 68 ohne Zukunft? 43 4.5 Klimawandel: Afrika besonders betroffen 44 6.3 Es geht auch anders: Fair Trade 70 4.6 Rohstoffe oder Entwicklung? 46 6.4 Chinas umstrittenes Engagement 72 Blutige Diamanten 47 6.5 „Löwen“ auf dem Sprung 74 Uranabbau in Niger 48 6.6 TERRA METHODE: Synoptische Raumanalyse 76 Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen 50 Kenia – Vier Blicke 78 4.7 Darfur – eine Region kommt nicht zur Ruhe 52
3.4 Migration 32 Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen 4 Raummodul Subsahara-Afrika 10 In Problemen versinkend? 34 11 12 4.1 Natürlich benachteiligt? 35 14 4.2 Desertifikation – ein lösbares Problem? 36 16 Wälder als Schutzwall 38 18 4.3 „Land Grabbing“ – eine moderne Form 20 des Landraubs? 39 22 4.4 Ökologische Probleme des Tropischen Regenwaldes 41 Shifting Cultivation – eine angepasste Landnutzungsform? 42 Die Plantage – eine Betriebsform ohne Zukunft? 43 4.5 Klimawandel: Afrika besonders betroffen 44 4.6 Rohstoffe oder Entwicklung? 46 Blutige Diamanten 47
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Raummodul Subsahara-Afrika
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Raummodul Subsahara-Afrika 4. Darstellung Afrikas in den unterschiedlichen Bildformen Frequenzanalyse aller Textmaterialien Frequenzanalyse aller Bildmaterialien N=132 N=120 4,2% 2,5% 8; 6% 17; 13% 33,3% 60% 107; 81% negativ neutral positiv gar nicht negativ neutral positiv Abbildung 15: Darstellung Afrikas in allen Bildmaterialien (eigene Darstellung) Abbildung 3: Frequenzanalyse der Darstellung Afrikas in allen Textmaterialien Frequenzanalyse Bildformen Frequenzanalyse Themenauswahl N=120 N=132 1; 1%
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Raummodul Subsahara-Afrika „Die kritischen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsdiskurse aus dem globalen Süden wie inzwischen auch aus dem globalen Norden finden sich in den Schulbüchern nirgendwo wieder. [...] In den untersuchten [...] Unterrichtsmaterialien zeichnet sich ein kolonial-rassistisches Bild von Afrika und Schwarzen Menschen ab. Trotz der vereinzelten Versuche, andere Perspektiven einzubringen, bleibt die Mastererzählung in den Büchern ungebrochen weiß.“ (Marmer et al. 2015, S. 120; 124)
anhand sozioökonomischer Indikatoren wie dem seit 1990 jährlich vom United Nations Development Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Programme (UNDP) berechneten Human Development Index (HDI) ist eine häufig gewählte Aufgabenstellung in Klassen- und Abschlussarbeiten und wird bisweilen auch durch die Anwendung einfacher Geographischer Informationssysteme geübt, was auch in aktuellen unterrichtspraktischen Publikationen deutlich wird (Mayenfels 2018). So arbeiten auch Mönter und Lippert (2016: 97) heraus, dass der Begriff ‚Entwicklungsland’ nach wie vor auch in geographischen Unterrichtsmaterialien dominiert. Die derartige Analyse des Entwicklungsstands und entsprechende Länderklassifikationen Einordnung der Länder der Erde bleibt aber „aufgrund der begrenzten Zahl eingesetzter Indikatoren nur eine Hilfsgröße für die tatsächliche Lebenssituation der Bevölkerung“ (Kulke 2017: 215). Ländergliederung in Zeiten des sog. kalten Krieges • Konstruktion von Differenzlinien, basierend auf politisch-ökonomischen Ordnungen Erste Welt = westliche marktwirtschaftliche Industrieländern Othering, Erhöhung der eigenen Position Zweite Welt = östliche sozialistische Staatshandelsländer Dritte Welt = übrige blockfreie Länder, überwiegend Entwicklungsländer Ländergliederung der Weltbank • (Ab-)wertende Termini basierend auf jährlich aktualisierten Werten des Pro-Kopf-Einkommens Low Income Countries = Länder mit niedrigem Einkommen • Geprägt von westlichem Middle Income Countries = Länder mit mittlerem Einkommen High Income Countries = Länder mit hohem Einkommen Entwicklungsparadigma bzw. Ländergliederung der Vereinten Nationen (UNDP) basierend auf jährlichen aktualisierten Daten des Human-Development-Index (HDI) Vorstellungen vom ‚guten Leben‘; Länder mit niedrigem Entwicklungsstand = HDI unter 0.550 Länder mit mittlerem Entwicklungsstand = HDI zwischen 0.550 und 0.699 neoklassisches Wirtschaftsverständnis Länder mit hohem Entwicklungsstand = HDI zwischen 0.700 und 0.799 Länder mit sehr hohem Entwicklungsstand = HDI ab 0.800 • Fachlich nicht mehr aktuell: Länder mit besonderen Merkmalen LDC: Less Developed Countries = Entwicklungsländer ‚Industrieländer‘ = durch den tertiären LLDC: Least Developed Countries = geringst entwickelte Länder Vier Einkommensniveaus nach Rosling (2018) und quartären Sektor geprägte Stufe 1 = Pro-Kopf-Einkommen < 2,00 USD pro Tag Stufe 2 = Pro-Kopf-Einkommen zwischen 2,00 USD und < 8,00 USD pro Tag Wissensgesellschaften Stufe 3 = Pro-Kopf-Einkommen zwischen 8,00 USD und 32,00 USD pro Tag Stufe 4 = Pro-Kopf-Einkommen > 32,00 USD pro Tag • Im Widerspruch zur Intention der Ländergliederung nach der Theorie der fragmentierenden Entwicklung Globaler Norden = „eine mit vorteilen bedachte, privilegierte Position“ (glokal 2012: 4) Sustainable Development Goals (SDGs) Globaler Süden = Länder, „die gemeinhin mit Unterentwicklung assoziiert werden“ (Scholz 2017: 11).
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Nachholende Entwicklung Entwicklungsindikatoren Länderklassifikationen Entwicklungsland Entwicklungshilfe Unterentwicklung Marginalsiedlung Marginalisierung Hunger in Afrika Kulturerdteile Industrieland Hackbauern Dritte Welt Ein Blick in Lehrpläne bzw. Kerncurricula HDI Rheinland-Pfalz, Sek. I x x x Baden-Württemberg x x x x x Berlin x x x x Bremen x x x Hessen x x x Hamburg x x x Mecklenburg Vorpommern, Sek. I x x x x x Mecklenburg Vorpommern, Sek. II x x Niedersachsen, Sek. II x x x Nordrhein-Westfalen, Sek. I x x x x Nordrhein-Westfalen, Sek. II x x x x x Sachsen-Anhalt x x Saarland, Sek. I x Saarland, Sek. II x x x x x x x Sachsen x x x x x Schleswig-Holstein, Sek. I x x x Schleswig-Holstein, Sek. II x x x Thüringen x Bayern x x x
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen III Wie kann Unterricht dekolonisiert werden?
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen 1 2 3 „Eine Welt, in der viele Welten 4 Perspektiven erweitern koexistieren können, lässt sich nur durch 5 verteilte Arbeit und gemeinsame Ziele in der „Entwicklungshilfe hat 6 Vielfalt […] erreichen. [Wir brauchen die dazubeigetragen, die Armen noch ärmer zu 7 Möglichkeit] in einen […] Dialog unter machen und Wirtschaftswachstum zu 8 „Wenn wir unser Gleichen zu treten, in einen gemeinsame verlangsamen. Entwicklungshilfe ist nicht 9 Verhalten nicht ändern, Gang hin auf eine Welt, deren Horizont 'das konstruktiv und eine humanitäre und 10 wird unser Planet weiter Perspektiven von Menschen aus dem sog. Globalen freie Leben' und nicht der 'freie Markt' sein wird, 'das gute Leben' und nicht das 'besser ökonomische Katastrophe.“ Dambisa Moyo, Ökonomin aus Sambia zerstört. Den Menschen werden die 11 12 13 Süden aufgreifen; kritisch-reflexive Zugänge fördern leben als andere' und letztlich eine Lebensgrundlagen kommunale […] Konstruktion, die keines 14 entzogen, die Masterplans bedarf. Sollte es dennoch einen 15 Gesellschaft kommt ins Masterplan geben, so wird er in einem 16 348 | Alltagskulturen in den Slums von Nairobi Wanken. Die meisten kummunalen Prozesse entwickelt werden 17 Konflikte […] sind Zu undoftnicht von einer Elite, die weiß was gut „Es geht darum, dieses in 18 Kenia Nebeneffekte unseres für alle ist.“ Bewegung befindliche Afrika ohne die 19 Wirtschaftsmodells, das Andreas Eberth Walter D. Mignolo, Literaturwissenschaftlicher gängigen Worthülsen wie ‚Entwicklung‘, 20 so gierig nach Rohstoffen aus Argentinien ‚wirtschaftlicher Durchbruch‘, […] 21 Bilder vom Leben in den Slums ist, dass es anderen die 'nachhaltige Entwicklung‘ zu denken, die 22 Ressourcen stiehlt. Und lizenziert für Inst.f.Didaktik d.Naturwissenschaft Institut f. Didaktik d. Geographie am 02.03.2018 von Nairobi reflektieren bisher dazu gedient haben, Afrika zu 23 die Bestohlenen werden beschrieben, vor allem aber, die Mythen des 24 sich erheben. Man hat Westens auf die Entwicklungsverläufe 25 Der hier vorgestellte Unterrichtsentwurf basiert auf empirischen Forschungs- eine ökologische afrikanischer Gesellschaften zu projizieren. 26 arbeiten des Autors und hat den Anspruch, das eigene Bild vom Leben in einem Zeitbombe und die Slum in Nairobi zu reflektieren und die Perspektive der Bewohner dieser Stadt- […] diese Kategorien […] [haben] die 27 ökonomische - und man gebiete – also gleichsam eine „Innensicht“ – kennenzulernen. Der Konzeption 28 „Zu oft wird Afrika noch immer als hilfloses besondere Kreativität Afrikas ebenso weiß nicht, welche zuerst liegen die geographischen Konzepte space und place zugrunde, die sich eignen, verschiedene Perspektiven auf einen Raum aufzuzeigen. Opfer dargestellt. Diese Darstellungen verleugnet wie dessen Fähigkeit, Metaphern 29 explodiert.“ versäumen es, eine andere Realität zu des eigenen Zukunftspotenziales zu 30 Vandana Shiva, H erfassen, nämlich die, dass jeden Tag zig 31 äufig sind es negative Merkmale, anhand derer bert 2013, S. 176). Durch die Verbindung beider Kon- Slums charakterisiert werden. In einschlägigen zepte kann es gelingen, ein tiefergehendes und multi- formulieren. Diese Begriffe kollidierten mit Naturwissenschaftlerin Definitionen – etwa von UN-Habitat oder in perspektivisches Verständnis eines Raumes zu erhalten: Millionen afrikanischer Frauen und Männer der kulturellen, sozialen, politischen und 32 geographischen Lexika – werden im Wesentlichen „What begins as undifferentiated space becomes place und Aspekte unzureichender Infrastruktur aufgezählt. as we get to know it better and endow it with value“ ihren Geschäften nachgehen, ihr Leben wirtschaftlichen Komplexität der 33 Diese Perspektive ignoriert, dass „(...) informal settle- (Tuan 1977, S. 6). Wissenschaftsphilosophin ments are the ‚homes of people’, at the beginning and the verantwortungsvoll und fleißig führen und afrikanischen Gesellschaften.“ 34 end of the day, and everyday realities are often norma- Alltagskulturen von Jugendlichen aus Indien lized for residents, regardless of the poverty, hardship, in den Slums von Nairobi sich um ihre unmittelbaren und erweiterten Felwine Sarr, Sozialwissenschaftler aus dem 35 or grief that that form of ‚normal’ might be“ (Myers 2011, S. 71). Die geographischen Konzepte space und Im Rahmen einer empirischen Studie wurde mit Jugend- Familienangehörigen kümmern.“ Senegal 36 place können helfen, verschiedene Blickwinkel zu be- lichen zusammengearbeitet, die in Korogocho, einem rücksichtigen. Slum im Nordosten Nairobis, geboren wurden, dort auf- Wangari Maathai, Friedensnobelpreisträgerin 37 Space kann dabei als geographischer Raum verstan- gewachsen sind und heute noch dort leben. Sie sollten den werden, „innerhalb dessen sich Menschen und Fotos aufnehmen, die bedeutende Aspekte ihres Alltags- aus Kenia 38 Objekte sowie deren Beziehungen an spezifischen lebens zeigen. Im Sinn der reflexiven Fotografie (siehe Standorten verorten lassen“ (Freytag 2014, S. 16). Die dazu Eberth 2018) wurde anschließend im Rahmen von 39 Perspektive auf den Raum als space gibt Orientierung Interviews näher auf die Bedeutung der ausgewählten und verdeutlicht raumstrukturelle Aspekte. Karten (sie- Motive eingegangen. So wurde es möglich, Einblicke in 40 he M 1) und Statistiken geben Auskunft über entspre- das Leben im Slum Korogocho aus der Perspektive der chende Charakteristika Nairobis. Nach der letzten Volks- Bewohner zu erhalten. In der Auswertung wird deut- 41 zählung (2009) leben gut drei Millionen Menschen in Nairobi, wobei sozio-ökonomische Disparitäten und Se- lich, dass vor Ort zahlreiche engagierte Maßnahmen ge- troffen und kreative Projekte gestartet werden, um die 42 gregation durch die Tatsache deutlich werden, dass 60– Lebensbedingungen zu verbessern (vgl. Eberth 2017a; 43 70 % der Stadtbevölkerung auf nur 5 % der Stadtfläche b). Insofern gelingt es einigen Jugendlichen, ein aktiver „Stoppt die Entwicklungshilfe um die Afrikaner leben (vgl. K’Akumu und Olima 2007, S. 93; Eberth 2017, Teil der Gesellschaft zu sein und in Gestaltungsprozes- 44 S. 184). Auf der Karte Nairobis ist das Ausmaß dieser sen zu partizipieren (vgl. Eberth 2016). zu retten! Nach einem halben Jahrhundert Disparitäten erkennbar; was nicht deutlich wird, ist In Bezug auf Stadtentwicklungs- und Aufwertungs- 45 die Bedeutung, die diese Situation für die Bewohner prozesse wird derartigen Bottom-up-Aktivitäten ein Entwicklungshilfe in Afrika ist der Kontinent bestimmter Stadtviertel hat. enormes Potenzial zugeschrieben: „(...) our greatest 46 Mittels des geographischen Konzepts place kann resource and opportunity to solve the African urban ökonomisch desorientiert. Heutzutage sind die daher die Perspektive erweitert werden. Neben struk- crisis lies with the people who effectively build the cities „Das Verständnis der Welt ist sehr viel breiter 47 turellen Aspekten werden ergänzend auch subjektive through their tenacious efforts to retain a foothold there traditionellen Wirtschaftszweige zerstört. Afrika Wahrnehmungen und Bedeutungszuschreibungen in – the agents of slum urbanism. (...) instead of regarding und vielfältiger als das Verständnis der 48 den Blick genommen. Ins Zentrum der Betrachtun- the urban poor and excluded urbanities as the problem, braucht nicht mehr Geld, sondern den Aufbau gen rücken „die ästhetischen, emotionalen, kulturel- we should recognize the energies and ingenuity that westlichen Welt. Der Übergang in eine 49 len und spirituellen Verbindungen von Menschen mit they marshall to retain their place in the city, despite einheimischer Institutionen.“ places; die Rolle von places in ihrem jeweiligen Iden- the odds against them“ (Pieterse 2014, S. 205). Dieses pluriversale Welt der Vielfalt gelingt über Wege, 50 titäts-, Orts- und Zugehörigkeitsgefühl sowie die Art Engagement resultiert aus einer Verbindung der Jugend- James Shikwati, Ökonom aus Kenia und Weise, wie sie places erleben und nutzen“ (Lam- lichen mit ihrem Heimatort als place. ∎∎ die aus einer eurozentrischen Perspektive 51 undenkbar sind.“ 52 10 Praxis Geographie 3|2018 M 3 Statements aus Afrika, Asien und Südamerika lizenziert für Inst.f.Didaktik d.Naturwissenschaft Institut f. Didaktik d. Geographie am 02.03.2018 Arturo Escobar, Anthropologe aus Kolumbien
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Perspektiven erweitern … auf dem Weg ins Pluriverse • Am Horizont des Dekolonialisierungsprozesses steht „eine transmoderne, globale und vielfältige Welt.“ (Mignolo 2012, S. 67f.) • „Die Zukunft wird weder von einem einzigen Lebensstil […] regiert, noch wird sie von einem einzigen Befreiungs- und Dekolonialisierungsprojekt diktiert werden. […] Eine Welt, in der viele Welten koexistieren können, lässt sich nur durch verteilte Arbeit und gemeinsame Ziele in der Vielfalt [...] erreichen.“ (Mignolo 2012, S. 204f.) • Dekolonisierung als Prozess: „[…] in einen pluriversalen Dialog unter Gleichen zu treten, in einen gemeinsamen Gang hin auf eine Welt, deren Horizont ‚das freie Leben‘ und nicht der ‚freie Markt‘ sein wird, ‚das gute Leben‘ und nicht das ‚besser leben als der andere‘ und letztlich eine kommunale und pluriversale Konstruktion, die keines Masterplans bedarf. Sollte es dennoch einen Masterplan geben, so wird er in einem kommunalen Prozess entwickelt werden und nicht von einer Elite, die weiß was gut für alle ist.“ (Mignolo 2012, S. 207) • Ziel des Unterrichts: „to pluralise epistemologies in our everyday lecturing work.“ (Khoo et al. 2020, S. 56)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität „binäre Geographien“ (Verne & Müller-Mahn 2020, S. 951).
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität Das Weißsein der Frau, die es sich offenbar leisten kann, einen Strauß Schnittblumen, der ausschließlich einen temporären und primär symbolisch-ästhetischen Gebrauchswert besitzt, zu kaufen, lässt sie bzw. weiß gelesene Frauen als privilegiert erscheinen – dabei wird die Kenianerin im Sinne subalternisierender Prozeduren auf eine weniger machtvolle und mit weniger Handlungsfähigkeit versehene Position im Diskurs verwiesen (vgl. Tietje 2019, 155); dies kann als rassistisch bezeichnet werden, denn „racism also involves the manipulation of power to mark ‚white’ as a location of social privilege“ (Kobayashi & Peake 2000, S. 393). Unterschiede markieren, mit dem Zweck der Abgrenzung gegenüber anderen, um soziale, politische und wirtschaftliche Handlungen zu begründen, die der eigenen Gruppe einen privilegierten Zugang zu Ressourcen sichert und andere Gruppen vom Zugang zu Ressourcen ausschließt – dies ist eine der gängigen Definition von Rassismus (vgl. Hall 2004; vgl. Rommelspacher 2011). Den Aspekt der Machtverhältnisse betont Rommelspacher besonders, wenn sie Rassismus definiert als „ein System von Diskursen und Praxen, die historisch entwickelte und aktuelle Machtverhältnisse legitimieren und reproduzieren. […] In diesem Sinne ist Rassismus immer ein gesellschaftliches Verhältnis“ (2011, S. 29; Hervorhebungen im Original).
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität „das formelle Erlangen der Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien und Protektorate in Asien und Afrika nach dem Zweiten Weltkrieg […; hat] nicht das Ende des westlichen Imperialismus herbeigeführt. Die epistemologischen und materiellen Bedingungen, auf welche sich der europäische Kolonialismus stützte, gestalten weiterhin unsere Welt.“ (Dhawan 2011, S. 12)
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität „[Die] Komplexität der Welt und die Perspektivabhängigkeit der Erkenntnis [lässt sich] nicht mehr mit einfachen Wahrheiten erfassen.“ (Rhode-Jüchtern 2013, S. 29) Es besteht „die Notwendigkeit, einer reflektierten und kritischen Abwägung von […] unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Werten und Wertorientierungen, die beim jeweiligen Problem relevant sind. Diese Auseinandersetzung mit konkurrierenden Wertmaßstäben bei der Analyse vorgefundener raumrelevanter Entscheidungen von Politik, gesellschaftlichen Gruppen oder Individuen, aber auch die eigene Positionierung, das Erarbeiten eines eigenen ethischen Urteils und das Ableiten eigener Handlungsentscheidungen – all dies ist per se äußerst anspruchsvoll, denn es macht ein hohes Maß an Reflexivität erforderlich.“ (Mehren et al. 2015, S. 6 f.)
Theorie – Unterrichtsmaterialien generell und zu jeder Zeit des Jahres ökologisch vorteilhaft zu Implikationen - Grund- einzelne Aussagen oder Berechnungen zu verifizieren oder fal- lizenziert für Inst.f.Didaktik d.Naturwissenschaft am 13.11.2020 sein: „Die Frage, ob es sich ökologisch vertreten lässt, einen sifizieren, um herauszufinden, welche die „richtigen“ Apfel zu verspeisen, der um die halbe Welt transportiert wur- annahmen und somit die „richtigen“ Ergebnisse sind. de, ist schwieriger zu beantworten, als man gemeinhin glaubt. Mehr als 20 000 Kilometer legt ein neuseeländischer Apfel zu- rück. […] Doch die Importäpfel sind besser als ihr Ruf. Es kann Doppelte Komplexität und Kontroversität sogar sein, dass sie ökologisch vorteilhafter sind als das Kon- kurrenzprodukt vom Obsthof nebenan“ (Neubacher 2012, Komplexität S. 74). Ausschlaggebend ist hierbei, dass die teils monatelange Lagerung deutscher Äpfel in Kühlhäusern viel Energie benö- tigt und CO2-Emissionen verursacht, welche die Klimabilanz → Vielfalt und Vernetzung von Einflussgrößen. Charakteristisch: „[…] Wechselwirkungen […], die nicht linear-dimensional Thematisiert werden sollte „einerseits unser Umgang mit negativ beeinflussen. In Südafrika oder Neuseeland hingegen verlaufen, sondern mehrseitig und rückgekoppelt“ kommt die Ernte in der Regel direkt in großen Mengen auf das äußerer Vielfalt wie ethnischer Diversität oder eine Vielfalt (Rempfler/Uphues 2001, S. 38) Schiff. An der Universität Bonn wurden differenzierte Berech- an Lebensentwürfen, sowie andererseits auch unser nungen unter Einbezug etwa des Dieselverbrauchs oder des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln in der neu- „faktische Komplexität“ „ethische Komplexität“ Umgang mit vielfältigen Wahrheiten einer uneindeutigenseeländischen Apfelproduktion angestellt. Ergebnis: Es hängt von der Jahreszeit ab, welcher Apfel ökologisch vorteilhafter Welt. Denn genau das ist unsere Welt: uneindeutig. ist: „Im Herbst und Winter gewinnt der Apfel aus Deutsch- hohe Komplexität der Sachlage ethische Unsicherheiten, land. Doch mit jedem Monat, den er im Lager künstlich frisch (vgl. Bögeholz/Barkmann 2005, S. 211) Menschen sind ständig Eindrücken ausgesetzt, die gehalten wird, verschlechtert sich seine Ökobilanz […]“ (Neu- ungeklärte Gewichtung möglicher Handlungsziele (vgl. unterschiedliche Interpretationen zulassen, unklar bacher 2012, S. 75). Bögeholz/Barkmann 2005, S. 211–214) erscheinen, keinen eindeutigenKomplexität Sinn ergeben, – Vielfalt und sich zu Vernetzung von Einflussgrößen oft verstärkt geprägt durch widersprechen scheinen, widersprüchliche Gefühle durch Wie in diesem Beispiel sind viele Zusammenhänge in der glo- auslösen, widersprüchliche Handlungen nahezulegen balisierten Welt schwer durchschaubar: Kann ich z. B. mit scheinen. Kurz: Die Welt voll von Ambiguität.“ Sicherheit sagen, dass es für die Textilarbeiterinnen in Bang- ladesch besser ist, wenn ich keine von dort stammenden Bil- fachliche Kontroversen moralische Kontroversen lig-T-Shirts kaufe? Fördere (Bauer 2018, ich mit dem KaufS.von 12)Rosen aus Kenia in jedem Fall nicht-nachhaltige Entwicklungen wie widersprüchliche wissen- widersprüchliche Auffassungen einen unkontrollierten Wasserverbrauch oder Entwaldung? schaftliche Erkenntnisse und über „gutes richtiges Handeln“ Sollte ich also auf den Kauf grundsätzlich verzichten? Was ge- Expertenmeinungen nau ist bei den teureren Fairtrade-Produkten anders? Ohl, U. (2013): Komplexität und Kontroversität. Herausforderungen Derartige Themen sind durchdes Geographieunterrichts eine ausgeprägte Komple-mit hohem xität, alsoBildungswert. In: Vernetzung eine Vielfalt und Praxis Geographie. zahlreicherH.Einfluss- 3, S. 4-8. → mangelnde Gewissheiten, unsicheres Wissen, Nicht-Wissen größen, gekennzeichnet. Gerade bei den zukunftsbedeut-
Theorie – Unterrichtsmaterialien - Implikationen Doppelte Komplexität und Kontroversität
Literaturempfehlungen Methoden wie storytelling u.a. nutzen… https://www.vnb.de/learn2change-die-welt-durch-bildung- veraendern-transforming-the-world-through-education/
Literaturempfehlungen www.mangoes-and-bullets.org
Literaturempfehlungen • Eberth, A. (2020): Racist Roses? – Ein kritischer Kommentar aus postkolonialer Perspektive zur Rosenzucht in Kenia. In: OpenSpaces – Zeitschrift für Didaktiken der Geographie 02 (02), S. 42-50. • Eberth, A. (2018): Bilder vom Leben in den Slums von Nairobi reflektieren. In: Praxis Geographie. H. 3, S. 24-31. • Eberth, A. (2019): Alltagskulturen in den Slums von Nairobi. Eine geographiedidaktische Studie zum kritisch-reflexiven Umgang mit Raumbildern. (Sozial- und Kulturgeographie 30). Bielefeld. • Eberth, A./Röll, V. (2021): Eurozentrismus dekonstruieren. Zur Bedeutung postkolonialer Perspektiven auf schulische und außerschulische Bildungsangebote. In: ZEP – Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik. (Beitrag angenommen; im Erscheinen). • Eberth, A./Heilen, L. (2020): Rezension: Diercke Geographie und Sport. Raumrelevante Freizeitaktivitäten kompetenzorientiert unterrichten. In: OpenSpaces – Zeitschrift für Didaktiken der Geographie 02 (02), S. 52-62. • Bauer, T. (2018). Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt. Stuttgart: Reclam. • Bechtum, A. & Overwien, B. (2017). Kann postkoloniale Kritik Schule machen? Über ihre Grenzen und Potenziale für (entwicklungs-)politische Bildungsarbeit. In H.-J. Burchardt, S. Peters, N. Weinmann (Hrsg.), Entwicklungstheorie von heute – Entwicklungspolitik von morgen (S. 59–84). Baden-Baden: Nomos. • Castro Varela, M. & Heinemann, A.M.B. (2016): Ambivalente Erbschaften. Verlernen erlernen! In: Zwischenräume #10, 12. • Castro Varela, M. & Khakpour, N. (2019). Sprache und Rassismus. In: B. Hafeneger, K. Unkelbach & B. Widmaier (Hrsg.), Rassimuskritische politische Bildung. Theorien – Konzepte – Orientierungen (S. 33–44). Frankfurt am Main: Wochenschau. • Danielzik, C.-M. (2013). Überlegenheitsdenken fällt nicht vom Himmel. Postkoloniale Perspektiven auf Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung. ZEP – Zeitschrift für Internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik 36(1), 26–33. • Marmer, E., Sow, P. & Ziai, A. (2015). Der ‚versteckte‘ Rassismus – ‚Afrika‘ im Schulbuch. In: E. Marmer, P. Sow (Hrsg.), Wie Rassismus aus Schulbüchern spricht. Kritische Auseinandersetzung mit ‚Afrika‘-Bildern und Schwarz-Weiß-Konstruktionen in der Schule. Ursachen, Auswirkungen und Handlungsansätze für die pädagogische Praxis (S. 110–129). Weinheim/Basel: Beltz Juventa. • Kersting, P. (2011). AfrikaSpiegelBilder und Wahrnehmungsfilter: Was erählen europäische Afrikabilder über Europa? In: P. Kersting & K. W. Hoffmann (Hrsg.), AfrikaSpiegelBilder. Reflexionen europäischer Afrikabilder in Wissenschaft, Schule und Alltag. (Mainzer Kontaktstudium Geographie 12) (S. 3–10). Mainz: Geographisches Institut.
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