Der Havelbote - Gemeinde Schwielowsee
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ISSN Nr. 0663-5315 Kostenlos an sämtliche Haushalte, sonst. Preis: 1,00 Euro Caputh, Ferch, Geltow und Wildpark-West September 2022 • 33. Jahrgang • Nr. 09 Der Havelbote Heimatzeitung der Gemeinde Schwielowsee Inklus Amtsb ive latt e Staatlich anerkannter Erholungsort meind der Ge wsee lo Schwie 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ferch – ständige Einsatzbereitschaft bei hohem Leistungsstand Aktionstag Sichere Schulwege für unsere Jüngsten Seite 3 Familienzentrum: Angebote für Eltern und Kinder, auch bei Problemen Seite 4 Jubiläum: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Ferch, Umzug und Feuerwehrfest Seiten 6 und 7 Albert Einstein: Sommeridyll und jüdisches Landschulheim in Caputh Seite 8 Club Del Lago: Italienisches Restaurant in Ferch eröffnet Seite 9 In diesem Jahr waren es bereits über 100 Einsätze, in den Sommermonaten vor allem bei Waldbränden wie hier in Frohnsdorf Foto: Oliver Dörre
Seite 2 Der Havelbote September 2022 Prolog Das liegt zum einen daran, dass sich leben oder Trainingsangebote schicken. Liebe Leser, in unserer Gemeinde eine starke Gerne auch mit Fotos. Kulturlandschaft entwickelt hat. Viele Auch eine Heimatzeitung kann und will „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ Künstler haben sich in Schwielowsee den großen gesellschaftlichen Themen – damit wird umschrieben, dass ein niedergelassen, hier gibt es zahlreiche nicht ausweichen. Die größte Gefahr, Foto oft mehr Informationsgewinn für Kunst- und Kulturvereine und Initiati- vor der die Menschheit steht, ist der den Betrachter bietet als ein langer Text. ven, Ferch nennt sich nicht umsonst sich beschleunigende Klimawandel. Das haben sich vor allem die Werbung „Malerdorf“ usw. Viele ehrenamtliche Trotz der für alle sicht- und spürbaren und die Medien zu Herzen genommen. Mitarbeiter sorgen engagiert dafür, dass Veränderungen tun doch viele so, als Und auch der Havelbote arbeitet seit die Kulturarbeit ins Licht der Öffentlich- ob sie das nichts angehen würde. Aber diesem Jahr verstärkt mit Fotos, um keit gerückt wird. In letzter Zeit sind wenn Großes erreicht werden soll, muss anschaulich zu berichten. z. B. die Kunsttour, der Kreativherbst, im Kleinen begonnen werden. Deshalb Im letzten Heft ließen wir noch einmal zahlreiche Ausstellungen und musikali- werden wir uns auch den Vorhaben und das Fährfest Revue passieren, in dieser sche Veranstaltungen der beste Beweis Initiativen auf diesem Gebiet in unserer Ausgabe lassen wir Sie per Fotoreporta- dafür. Und noch ein zweiter Grund hat Gemeinde zuwenden. Schließlich gibt ge an den Feierlichkeiten zum Jubiläum uns veranlasst, verstärkt über Kunst und es einen Klimabeirat und mehrere der Fercher Feuerwehr teilnehmen. Kultur zu berichten: die unfreiwillige Bürgerinitiativen zu diesem Thema, Unsere Redaktion war einhellig der fast zweijährige coronabedingte Pause die verstärkt im Havelboten zu Wort Meinung, dass es beide Ereignisse bei Ausstellungen und Veranstaltungen. kommen sollen. Und vielleicht teilen Sie verdient haben, ausführlich gewürdigt Und wir wissen nicht, was uns der uns Ihre persönlichen Maßnahmen und zu werden: Das Fährfest als größtes Herbst und der Winter wieder für Erfahrungen mit, um die globale Krise Volksfest in der Region und die Frei- Einschränkungen bringen werden. zumindest im eigenen Umfeld erträg- willige Feuerwehr für ihre ständige Deshalb wollen wir Ihnen mit unseren lich zu gestalten. Ich finde, solange sich Einsatzbereitschaft nicht nur bei Beiträgen und Fotos auch Lust auf die Menschheit noch den Luxus von Bränden. Vielleicht lassen Sie uns Ihre Kultur machen. Kriegen und Rüstung – mit Kosten von Meinung wissen, ob Ihnen die Aufma- In diesem Zusammenhang bedauern jährlich über 1 000 000 000 000 Euro chung mit mehr bildlicher Gestaltung wir, dass die Zuarbeit von Sportvereinen weltweit – leisten kann, ist der Leidens- gefällt. Auch an Ihrer Meinung zu Inhalt und -veranstaltungen gegenüber druck noch nicht groß genug. und Darstellung im Havelboten sind vergangenen Jahren rückläufig ist. wir natürlich interessiert. Auch hier hat Schwielowsee so einiges Bleiben Sie uns gewogen. Sicher haben Sie gemerkt, dass Kunst zu bieten, und wir freuen uns, wenn Ihr und Kultur in den letzten Ausgaben Sie uns Berichte über Sportveranstal- stark vertreten waren. tungen und Ergebnisse, das Vereins- Neues aus dem Kultur- und Tourismusamt Veranstaltungskalender 2023 – Angebotsabfrage 2023 wollen wir wieder mit einem spannenden Angebot im gedruckten Veranstaltungskalender auf uns aufmerksam ma- chen. Aus diesem Grund möchten wir Sie schon heute darum bitten, uns Ihre für 2023 geplanten Veranstaltungen bald- möglichst mitzuteilen, damit wir diese erfassen und den Kalender gestalten können. Wir bitten um Zuarbeit Ihrer Termine bis spätestens zum 31. Oktober 2022 an: info@schwielowsee-tourismus.de Beteiligung „6. Auszeit in Schwielowsee 2023“ – Anbieterabfrage 2023 wird die Veranstaltung „Auszeit in Schwielowsee“ rund um Gesundheit, Entspannung, Bewegung und Ernährung in die bereits sechste Runde gehen. Die Monate April und Mai sollen erneut mit tollen Gesundheitsangeboten (Kurse, Workshops und Vorträge) gefüllt werden. Sind Sie im Bereich Gesundheit, Ernährung, Sport oder Entspannung unterwegs? Bieten Sie Kurse, Workshops oder Bera- tung an und möchten einen Beitrag leisten? Dann melden Sie sich bitte bis zum 31. Oktober 2022 bei der Koordinatorin Meike Jänike, m.jaenike@schwielowsee-tourismus.de, Tel.: 033209 769786. Kurbeitragsabrechnung 2022 Am 31. Oktober endet wieder die Saison für die Kurbeitragserhebung. Deshalb sollten Vermieter von Ferienunterkünften ihre Kurbeitragsbelege für 2022 bis spätestens 10. November 2022 abgeben. Gerne können Sie Ihre gelben Belege auch schon vorher zu uns in die Tourist-Information im Logierhaus am Schloss Caputh bringen. Vielen Dank. n Ihr Team des Kultur- und Tourismusamtes
September 2022 Der Havelbote Seite 3 SCHULBEGINN NACH DEN FERIEN: Sichere Schulwege für Brandenburger Schüler W enn für unsere Kinder das neue Schuljahr beginnt, sind alle Ver- kehrsteilnehmer wieder besonders ge- dass sich Eltern, Familienmitglieder, Auto- und Motorradfahrer sowie Rad- fahrer als Vorbilder verstehen und sich fordert. Allein im letzten Jahr ereigneten an die geltenden Verkehrsregeln halten. sich in Brandenburg 165 Schulwegs- Zudem tragen Rücksicht und Geduld in unfälle im Straßenverkehr. Dabei wurden diesen Tagen und Wochen zur Sicherheit 136 Kinder verletzt und ein Kind starb. unserer Jüngsten bei.“ Grund genug für das Polizeipräsidium, Staatssekretär Uwe Schüler und Minister anlässlich eines landesweiten Aktions- Guido Beermann nutzten dann auch tages am 22. August, dem ersten Schul- die Schulversammlung vor der ersten tag nach den Sommerferien, auch in Unterrichtsstunde, um die Schülerinnen die Grundschule „Albert Einstein“ nach und Schüler durch Episoden aus ihrer Auf dem täglichen Schulweg ist nicht immer ein Caputh einzuladen. eigenen Kindheit zur Achtsamkeit im Schutzengel dabei Begrüßung der nunmehr 157 Schülerin- nen und 178 Schüler. 19 Kinder aus der Ukraine sind in die jeweiligen Klassen in- tegriert und werden von einer ukraini- schen Lehrerin sowie zwei ukrainischen Erzieherinnen unterstützt. Zwei besondere Überraschungen warte- Ute Döpke ten dann noch auf die 59 Erstklässler. vom Polizei- Das Polizeipräsidium hatte für alle einen präsidium reflektierenden Rucksack für „Sicherheit mahnte zu und Sichtbarkeit“ mitgebracht, und von Vorsicht und Rücksichtnahme der Verkehrswacht gab es die bekannten Fotos: Thomas Kühne roten Basecaps, mit denen die Schul- anfänger besser im Straßenverkehr zu Und so waren neben vielen Polizisten Straßenverkehr zu mahnen. Ein kleines erkennen sind. Wir alle sind dazu auf- auch der Staatssekretär im Ministerium Kulturprogramm, vorgetragen durch gerufen, neben der ohnehin gebotenen des Innern und für Kommunales, Uwe Schülerinnen und Schüler der Grund- Vorsicht und Rücksichtnahme im Stra- Schüler, der Minister für Infrastruktur schule, gab der Schulversammlung einen ßenverkehr, ganz besonders auf Kinder und Landesplanung, Guido Beermann, schönen Rahmen. zu achten, um ihnen den Schulstart so Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Sichtlich stolz war die Rektorin der sicher wie möglich zu machen. n Verkehrswacht und ein Schutzengel der Grundschule Cathrin Rudzinski bei der Thomas Kühne Kampagne „Lieber Sicher – Lieber Leben“ vor Ort. Mit Verkehrs- und Geschwindig- keitskontrollen, vor allem aber durch Gespräche, Informationsmaterial und kleine Aufmerksamkeiten für die Schüle- rinnen und Schüler machten sie gemein- sam auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam. Ute Döpke, Erste Polizeihauptkommis- sarin und Leiterin des Sachbereichs Verkehrsangelegenheiten im Polizeiprä- sidium: „Der Schutz der Mädchen und Jungen auf dem Schulweg bildet auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt der poli- zeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Erst- klässler und Grundschüler erkennen nicht immer die Gefahren im Straßenver- kehr. Daher ist es uns besonders wichtig, Cathrin Rudzinski und ihre Gäste begrüßten die 157 Mädchen und 178 Jungen zum neuen Schuljahr
Seite 4 Der Havelbote September 2022 D A S FA M I L I E N Z E N T R U M S C H W I E L O W S E E : „Bei uns ist keine Frage dumm, kein Prob- lem zu klein, wir nehmen alle Sorgen ernst Ein sicherer Hafen für junge und pflegen einen respektvollen Umgang miteinander“, sagen die beiden jungen Familien und werdende Eltern Frauen. Während die Kinder miteinander spielen, lernen sich die Eltern kennen und Wer die Räumlichkeiten des Familienzen- neu Zugezogenen wissen vielleicht man- merken schnell, dass es hier keinen Kon- trums betritt, das im Bürgerhaus Caputh che gar nicht, dass es uns gibt und wie kurrenzdruck gibt. „Jedes Kind zu seiner im obersten Stockwerk unterm Dach sein viele kostenlose Beratungs- und Hilfs- Zeit“ ist das beruhigende Credo. So ent- Domizil hat, fühlt sich sofort geborgen – angebote hier genutzt werden dürfen.“ stünden Beziehungen und Freundschaf- ob als kleiner Mensch oder großer. Ein Beim Schwangeren- und Babyfrühstück ten weit über das Kleinkindalter hinaus, ausgedehnter, heller Raum präsentiert zum Beispiel lernen sich die werdenden die Gold wert seien für später. Auch kom- sich, von Sonne durchflutet, kinderbunt Mamas kennen, können die Schwanger- me es schon mal vor, dass die Großen und kindersicher eingerichtet. Hier ist die schafts- und Babyzeit teilen, sich austau- basteln, während die Kleinen spielen – Wirkungsstätte von Antje Bredien und schen und gegenseitig helfen. Auch bei einfach, weil die Hektik des Alltags hier Katrin Kley, der beiden Koordinatorinnen familiären Konflikten wird niemand allein von ihnen abfällt. des FZ, die in freier Trägerschaft der Sozia- gelassen. So kann das FZ im Rahmen der Ehrenamtler, die mit den Kindern backen, len Hilfen in Berlin/Brandenburg (SHBB) Frühen Hilfen kostenlose Beratung und basteln, singen oder ihnen vorlesen wol- für die Gemeinde tätig sind. Unterstützung durch kompetente Fach- len, sind herzlich willkommen. „So können „Wir sind für junge Familien da von der kräfte aus der Region vermitteln – damit wir hier auch Generationen verknüpfen.“ Schwangerschaft bis ins Vorschulalter der Probleme gar nicht erst groß werden. Die Augen der beiden Betreuerinnen Kinder mit Bewegung, Beratung, Entwick- Was es im Familienzentrum auch gibt: leuchten, während sie von ihrem Tun er- lung, Begleitung“, sagt Antje Bredien. das bunt zusammengestellte Babybegrü- zählen. „Unser schönster Lohn ist, wenn Die Angebote reichen von Schwangeren- ßungspaket „Kinder willkommen“ samt die Kleinen von unserer Arbeit profitieren, und Babyfrühstück, Baby- und Krabbel- Babykalender – mit allen Angeboten der wenn wir Rückmeldung von den Eltern gruppe über Familiencafé, Kindersport, Gemeinde für frisch gebackene Eltern. bekommen, dass die Kita-Eingewöhnung Mama-Kind-Nähen, Verleih von Bücher- „Wenn das Baby da ist, brauchen sich die problemlos geglückt ist, weil die Kinder rucksäcken bis zum Zwillingstreff. „Wir Eltern nur bei uns zu melden und können zum Beispiel ein gutes Bindungsverhalten planen, die bestehenden Angebote aus- das Begrüßungspaket dann direkt hier bereits in unserer Krabbelgruppe gelernt zubauen und neue hinzuzunehmen. abholen“, erläutert Antje Bredien. haben. Dafür machen wir das!“ n Deshalb fragen wir die Eltern: Was braucht Eine Betreuungseinrichtung, wo die Klei- Ingrid Schlegel ihr?“, ergänzt ihre Kollegin. Neu seit Sep- nen abgegeben werden können, sei das FZ Angebote des FZ und Kontakt: siehe S. 19 tember ist zum Beispiel die Tauschbörse aber nicht, die Eltern seien immer dabei. für Kinderbekleidung bis Größe 128. „Wir freuen uns auch, wenn die Väter Wegen Corona sei der Zulauf der Schwan- kommen – natürlich auch Oma und Opa.“ geren ein bisschen ins Stocken geraten. Männer seien hier keineswegs Exoten, „Das wollen wir ändern. Gerade von den auch sie hätten bestimmt Fragen. Am 3. September fand der langersehnte Familienflohmarkt statt. Mit viel Freude bauten die Familien Ihre Verkaufsstände auf und hießen kleine und große Kunden herzlich willkommen. Das bunte Treiben wurde durch Kuchen- angebote, Bratwurst, Grillkäse und eine gute Der Spielplatz des FZ im Hof des Bürgerhauses Caputh – hier findet im Tasse Kaffee ergänzt Sommer bei schönem Wetter das Familiencafé statt Foto: Ingrid Schlegel Fotos (3): FZ
September 2022 Der Havelbote Seite 5 B E I N A C H B A R N G E S C H A U T: Die Laga in Beelitz auf der Zielgeraden W er es immer noch oder noch einmal vorhat – so langsam gilt es sich zu sputen: Die Landes- gartenschau in Beelitz hat nur noch bis zum 31. Oktober geöffnet! Die Laga war von Anfang an ein Renner. Sie steht ja unter dem Motto „Ein Gartenfest für alle Sinne“– auch nach diesem Rundgang konnten wir das bestätigt finden. Alleine die blühenden Rosen und die Dahlien Karibikflair um den Mühlenteich mit fantastischer Tierwelt lohnten den Weg. Was soll man empfehlen? Es gibt so viel zu sehen. Zuvörderst muss man natürlich die gärtnerische Leistung würdigen. Überall sieht man das Engagement und die dahinterstehende Leidenschaft und Freude am Gestalten. Besonders hervorzuheben sind die Archegärten mit ihren weiten Wiesen, die Streuobstwiese, das Karibikflair um den Mühlenteich, das Slawendorf und das Dahlienparadies – die Krö- nung des Herbstes. Auch die einbezogenen Museen müssen unbe- dingt erwähnt werden: das neu eröffnete Mühlenmuseum oder das Museum in der Posthalterei von 1789. Überhaupt – es ist an alles ge- dacht. Die Gastronomie, vom Spargelhof Klaistow betrieben, glänzt mit tollen Standorten, sei es das Wiesencafé oder das Cocktailschiff Allein die Rosen lohnten den Weg Fotos (2): Laga Beelitz gGmbH „Beethoven“. Und auch an die Kinder haben ihren Spaß: Einer der größten Spielplätze Brandenburgs erwartet sie auf dem Gelände. Man muss den Machern um den Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth schon bescheinigen, dass sie diese Laga mit der Einbindung der Nieplitz zu der sicher sehenswertesten Gartenschau der letzten Jahrzehnte gemacht haben. Also – auf und sich etwas Gutes gönnen! Auf ein paar Höhepunkte im Oktober erlauben wir uns hinzuweisen. Da wären zum einen die Veranstaltungen auf dem Laga-Gelände, unter anderem der Tag der Verkehrspolizei (16.10.), die Abschluss-Show auf der großen Freilichtbühne (16.10.) – mit der Staffelstabübergabe an die nächste Laga in Wittenberge 2027 – oder das Ferienprogramm für Kinder vom 25. bis 29.10. Und wer Schlager liebt, kommt am 2.10. Ursprüngliches durch Einbeziehung der Nieplitz auf der Freilichtbühne mit Dagmar Frederic, Roberto Blanco, Baccara, den Randfichten, Vincent Gross oder Andreas Holm auf seine Kosten. Zum anderen gibt es die Hallenschauen in der Stadt- pfarrkirche, wo es insgesamt 14 Ausstellungen gab. Man kann dort noch eine herbstliche Erntedankschau (23.9.– 6.10.) und eine japanische Ikebanaschau (14.–17.10.) be- wundern. Die Laga ist überaus sehenswert, es ist ein Ort, an dem man gut verweilen kann. Und ein allerletz- ter Gedanke kommt einem dann doch noch, wenn man sich die Besucherströme so anschaut: Ohne Senioren wäre so eine Laga gar nicht möglich . . . n Dirk Schulze Das Wiesencafé lädt zum Verweilen ein Der bunte Herbst in der Stadtpfarrkirche Fotos (3): Dirk Schulze
Seite 6 Der Havelbote September 2022 STO L Z E S J U B I L Ä U M : 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Ferch A m 27. Juni vor 100 Jahren traf sich Was zu DDR-Zeiten mit den „Jungen gen Feuerwehr Ferch e. V. unter dem da- eine Gruppe Fercher Einwohner Brandschutzhelfern“ begann, wurde 1992 maligen Vorsitz von Marco Schellhase. und gründete die Freiwillige Feuer- durch starkes Engagement einiger Fer- Dieser Förderverein gestaltet bis heute wehr Ferch. Einige der Gründungsmitglie- cher Kameraden auf neue Beine gestellt das Gemeindeleben aktiv mit und ist der waren Ernst Haegert, Friedrich Vogler, und damit die Nachwuchsförderung zur damit fester Bestandteil des gesellschaft- Max Fitzner, Wilhelm Felsch, Willi Make- Stabilisierung aktiver Mitgliederzahlen lichen Lebens in Ferch. brandt, Otto Stoof, Robert Schellhase, gesichert. Auch die Technik wurde nach der Wende Paul Aftring, Richard Beuster und Willi laufend modernisiert und konnte bis Lienicke. In den ersten Jahren wurde viel heute auf ein sehr gutes Niveau gebracht improvisiert, da weder Material noch werden. So prägten viele Jahre das LF 16- Geld für Anschaffungen und Ausrüstung TS und das TLF-W 16/45 das Feuerwehr- vorhanden waren. In den 1930er Jahren einsatzgeschehen, bis sie durch das neue wurde das Feuerwehrwesen immer stär- HLF 20 und das TLF 5000 Wald ersetzt ker strukturiert. Es folgten viele Gesetze und erneuert wurden. Dadurch, dass im- und Verordnungen, die das Feuerwehr- mer mehr Fahrzeuge angeschafft wur- leben vereinheitlichen sollten. So wurden den, war nun auch ein Neubau des Gerä- Ausbildungsinhalte und Führungsstruk- tehauses notwendig. Dieses konnte dann turen geschaffen. Die Freiwillige Feuer- nach langer Planung im Dezember 2005 wehr Ferch wuchs und gedieh. übergeben werden. Durch den Zweiten Weltkrieg waren nur In den nächsten Jahren kümmerten sich wenig Kameraden einsatzbereit oder vor die Kameraden mit viel Einsatz und Liebe Ort. Es wurde eine Pflichtfeuerwehr ein- zum Detail um den Feuerwehrgarten, geführt, um den Rückgang der Mitglie- der wohl in Deutschland einmalig ist. derzahlen zu kompensieren. Später wur- Dieser wird bei vielen Festen im Ort rege den dann auch Frauen vermehrt in die genutzt und geschätzt. Feuerwehr geholt. Zum Ende des Zweiten Seit der Gründung der Freiwilligen Feuer- Weltkriegs war kaum noch ein nennens- wehr Ferch vor 100 Jahren änderte sich wertes Feuerwehrwesen in Ferch vorhan- das Einsatzgeschehen grundlegend. den. Sämtliche Gerätschaften und Aus- Wo anfangs vor allem Brände ge- rüstungen waren verbraucht oder fehlten. löscht werden mussten, hat sich So begann der Wiederaufbau des Feuer- heute das Einsatzspektrum stark löschwesens, nicht nur in Ferch, sondern erweitert. So zählen heute außer im ganzen Land. Durch viel Geschick der Bränden beispielsweise auch damaligen Wehrführung wurden wieder Verkehrsunfälle, Sturmschäden, Fahrzeuge beschafft, und es konnte sogar Gefahrgutunfälle auf den umlie- ein kleines Gerätehaus gebaut werden. Maren Eggert und genden Autobahnen oder Einsät- Nach vielen Wechseln der Wehrführung Juliane Hoth vom ze auf dem Schwielowsee zum übernahm Hildegard Voigt als erste und Heimatverein Ferch Einsatzgebiet der modernen Fercher übergaben dem Ortswehr- bis heute einzige Wehrführerin am Feuerwehr. führer Marius Manthey stolz ihre 01.06.1976 die Wehr und leitete diese Chronik „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr in über zwölf Jahre durch viele Höhen und Ferch“ Foto: Thomas Kühne Heute ist die schlagkräftige Wehr mit Tiefen. Anfang 1989 übernahm dann Uwe knapp 40 aktiven Einsatzkräften, einer Schellhase die Fercher Feuerwehr und Zur weiteren Förderung der Jugendfeuer- Alters- und Ehrenabteilung sowie einer führte diese durch die Wiedervereinigung wehr und auch zur Unterstützung der starken Jugendfeuerwehr und dem le- und die damit einhergehende Neustruk- aktiven Kameraden gründete sich am bendigen Förderverein aus Ferch nicht turierung. 24.09.1999 der Förderverein der Freiwilli- mehr wegzudenken. n Maren Eggert Anfang der 20er-Jahre des vorigen Jahrhun- derts sahen die Fer- cher Kameraden noch sehr respekteinflö- ßend aus (linkes Bild). „Junge Brandschutz- helfer“ in Aktion beim Löschangriff nass im Jahr 1982 Fotos: Chronik Feuerwehr
September 2022 Der Havelbote Seite 7 F E S T U M Z U G Z U M 1 0 0 . G E B U R T S TA G : Die Redakteure und Fotografen Sören Bels und Thomas Kühne vom „Havelboten“ Ferch und seine Feuerwehr haben für Sie die Stimmung dieses Jubiläums eingefangen: anschließenden Fest das Jubiläum feierten. Bürger- meisterin Kerstin Hoppe stellte in ihrer Ansprache fest: „Wir alle haben Ihnen zu danken für Ihre Bereit- schaft zu helfen und zu dienen, sich einer harten Ausbildung zu unterziehen und im Einsatz auch die Blick in die Kleiderkammer Gefährdung Ihrer Gesund- heit und des Lebens nicht zu scheuen. Es ist gut, Bürgermeisterin Kerstin Hoppe bei ihrer feierlichen Ansprache, neben ihr Ortswehrführer Marius Manthey zu wissen, dass die Sicher- heit des Ortes Ferch und „100 Jahre Feuerwehr in Ferch“ – seiner Menschen sowie der Gemeinde dahinter verbergen sich nicht nur die Schwielowsee in Ihren guten Händen Rettung zahlreicher Menschenleben, liegt! Die Freiwillige Feuerwehr Ferch hat die Bekämpfung von Bränden oder der einen sehr hohen Leistungsstand Einsatz bei Naturkatastrophen. Die erreicht und durch kontinuierliche Ortsfeuerwehren waren und sind Verbesserung der Ausstattung kann Mit „schwerem Gerät“ waren die Kameraden wichtige Bestandteile des gesellschaft- dieser auch für die Zukunft gesichert der Patenfeuerwehr aus Markranstädt angereist lichen Lebens in ihren Gemeinden. werden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre So auch die Mitglieder der Freiwilligen Kameraden und den Nachwuchs von Feuerwehr in Ferch, die am 10. Septem- Ihrer Arbeit begeistern und weitere ber mit einem großen Umzug und dem Mitglieder für die Freiwillige Feuerwehr gewinnen können!“ Rechtzeitig zum Fest konnte auch der Heimatverein seine druckfrische Chronik „100 Jahre Frei- willige Feuerwehr Ferch“ präsentieren. Marius Manthey dankte im Namen der Feuerwehr allen Sponsoren, Unterstützern und Bürgern, die mit Sorgte für Aufmerksamkeit und Erheiterung: die Handdruckspritze von 1909 Die Spielmannszüge Beelitz und Werder begleiteten ihren Beiträgen das Fest erst den Festumzug mit schmissigen Märschen möglich gemacht haben! n HB Moderne Technik heute für die Rettung zu Land . . . Die Jugendfeuerwehr zeigte, was sie kann . . . und zu Wasser Für Stimmung im Festzelt sorgte die „Feengarde“ des Fercher Karnevalsclubs Hintergrundbild (Drohnenfoto): Fabian Beck
Seite 8 Der Havelbote September 2022 B E D R O H T E S PA R A D I E S : Einsteins Sommeridyll und das jüdische Landschulheim Gertrud Feiertags in Caputh Etwa 60 Gäste waren der Einladung der Caputher Vereine Cultura und Initiativkreis Albert-Einstein-Haus am Sonnabend, 20. August gefolgt. Im Garten von Einsteins Sommerhaus feierten wir mit Unterstützung von Kul- turland Brandenburg unter dem Thema „Lebenskunst“ unser Sommerfest mit Musik, Bildern, Früchten und Lesungen. Damit unterstützten wir die Schwer- punkte des Kultur-Themenjahres, die Bewahrung der Schönheit von Wald und Wasser, der Freude an den Früchten von Feld und Flur und der Besinnung auf die Krystyna Kauffmann bei ihrer Begrüßungs- Traditionen des Obstanbaus. Vor 90 Jah- ansprache zur ren verbrachten Elsa und Albert Einstein Eröffnung des ihren letzten Sommer in Caputh. Sommerfestes Jahren Materialien zur Geschichte des Landschulheimes gesammelt und für Im Garten des Einstein- Ausstellungen vorbereitet. Zwei Tafeln Sommer- mit Schülerbriefen von der Ausstellung hauses in der Schlossremise vom vergangenen wurden auch Jahr ließen uns auch optisch an diesen Erinnerungen aus dem wichtigen Erinnerungen teilhaben. jüdischen Landschul- Die Vereinsvorsitzende von Cultura, Prof. heim Krystyna Kauffmann, drückte in ihrer Be- vorgelesen Fotos: Angela grüßung ihre Enttäuschung darüber aus, Müller dass diese Dokumente zum Landschul- heim immer noch keine bleibende Heim- statt in Caputh gefunden haben. Sie genossen noch einmal die Früchte der Die Ausbildung am Landschulheim lokalen Feldwirtschaft und ließen Caputh schloss Unterricht in künstlerischen Fä- Das Fest wurde umrahmt durch vorwie- zu ihrem Sommeridyll werden. Mit gu- chern und praktische Arbeiten, etwa im gend heitere Musik aus den 1920er Jah- tem Grund kehrten sie nach der Macht- Schulgarten, mit ein. Dieses bedrohte ren, dargeboten von Ina Brox und Amelie ergreifung der Nationalsozialisten 1933Paradies wurde am 10. November 1938, Protscher mit Klarinette, Saxofon, Piano nicht wieder nach Deutschland zurück. am Tag nach der Reichspogromnacht, und Gesang. Die beiden Künstlerinnen zerstört und Gertrud Feiertag 1943 in Simona Pierdominici und Britta Pofahl Das Sommerhaus wurde in den folgen- Auschwitz ermordet. steuerten Aquarelle und Acrylbilder von den Jahren von dem benachbarten jüdi- Früchten unseres fruchtbaren Landes bei. schen Landschulheim genutzt. Dessen Auf unserem Sommerfest wurden erhal- Viele Gäste waren unserer Bitte nachge- Schüler durften deutsche Schulen nicht tene Schülerbriefe und Erinnerungen kommen, Früchte oder Säfte aus eigenen mehr besuchen und konnten hier in Haus gelesen. Der Potsdamer Autor und Fil- Gärten mitzubringen zum Teilen und zur und Garten anregende Unterrichtsstun- memacher Hans-Dieter Rutsch und aktiven Unterstützung des Festes. Dafür den bei der Reformpädagogin Gertrud der Medizinhistoriker vom Robert-Koch- im Namen der Organisatoren unser herz- Feiertag erleben. Institut Dr. Benjamin Kuntz haben seit licher Dank. n Volker Müller
September 2022 Der Havelbote Seite 9 – neu im Landhaus Ferch A m 26. August war es so weit – von 16 bis 23 Uhr geöffnet sein. Die erste italienischer Zutaten. So wird das Mehl das neue, italienische Ristorante der drei wichtigsten Voraussetzungen für für die Pizza direkt aus Italien bezogen, im Landhaus Ferch wurde mit den Erfolg eines Restaurants ist somit in auch der Pizzaofen (von Cuppone) einem stimmungsvollen Abend mit ita- vollem Maße erfüllt: Lage, Interieur und stammt aus Italien. Übrigens ist die im lienischer Livemusik eröffnet, dargeboten Ambiente sind erstklassig. Die zweite Club angebotene Pizza eine Mischung von dem Sänger und Entertainer Marco Basis für ein erfolgreiches Wirken ist die aus römischem und neapolitanischem Martino. Stil, wie Alessandro be- Nachdem das Landhaus tont: Dünner, knuspriger längere Zeit geschlossen Teig mit einem hohen hatte und ein neuer Be- Rand. Eine weitere Deli- sitzer erst Fuß fassen katesse, die Fior di Latte musste, war es ein (eine besondere Form Glücksfall, dass ein Gast des Büffelmozzarella), des Restaurants „Via Par- wird direkt aus Italien tenope“ in Geltow an eingeführt. Fisch und den dortigen Wirt Ales- Meeresfrüchte werden sandro Tuccillo herantrat von einem italienischen und die Verbindung nach Händler in Berlin bezo- Ferch knüpfte. Ales- gen. Alessandro hebt sandro, dessen Großel- vier Rezepte seiner Groß- tern und Eltern in Neapel eltern heraus, die ihm an der Via Partenope, besonders am Herzen der großen Strandpro- liegen. Da wären zum menade, ein Lokal betrie- einen Tagliolini mit Basi- ben hatten, war 2006 likumpesto und – nicht Verwöhnen ihre Gäste im „Club Del Lago“ mit original italienischen Köstlichkeiten: nach Deutschland ge- alltäglich! – Ricotta. Da Alessandro Tuccillo (li.) und seine Mannschaft kommen, hatte in Berlin wären des Weiteren die seine gastronomische Maccheroncini de la Ausbildung erhalten und 2019 sein erstes Küche. Darüber haben wir uns mit Ales- Casa, die mit Zucchini und Schweinefilet- Restaurant in Geltow eröffnet (der Havel- sandro ausführlich unterhalten können. spitzen mit einer Trüffel-Parmesan-Creme bote hatte darüber berichtet). Nun wagte Mit den Rezepten seiner Großeltern serviert werden. Da wäre drittens das er also den Schritt auf die andere Seite Maria und Salvatore aufgewachsen, ist Saltimbocca, in Parmaschinken gewickel- des Schwielowsees – das „Via Partenope“ seine Philosophie, eine authentische ne- te Schweinemedaillons, in einer Weiß- wird von seinem Bruder weitergeführt. apolitanische Küche in ihrer Tradition wein-Salbei-Sauce und getoppt mit einer Unter dem Namen „Club del Lago“ soll fortzusetzen. Dazu gehört neben den zart schmelzenden Büffelmozzarella- eine feine italienische Küche angeboten Rezepturen die Verwendung originaler scheibe. Und da wären die gebratenen werden. In Italien gilt ein Club als Riesengarnelen an einer Prosec- ein etwas feineres Ristorante. cosauce „Scampi-Club“. Köstliche Die gerade rechtzeitig abge- Klassiker sind die in dünne schlossene Renovierung ist sehr Scheiben geschnittene Kalbsle- gelungen: Der Innenraum ist in ber und der gegrillte Lachs. warmen Rottönen gehalten, die Nun fehlt für den vollen Erfolg rotweiß eingedeckten Tische und nur noch die dritte Vorausset- die schwarzen Stühle verleihen zung: Das ist das Team! Es be- dem Saal eine schlichte Eleganz. steht aus vier Familienmitglie- Über einer längeren Sitzbank fin- dern und vier Angestellten. det sich eine mit Efeu bedeckte Das überdurchschnittliche En- Wand mit dem Schriftzug „Club gagement und der freundliche Del Lago“. Im Innenraum finden Service scheinen uns beste Ga- ca. 55 Gäste Platz, auf der Seeter- ranten dafür zu sein, dass das rasse rund 100. Geöffnet ist som- „Club del Lago“ in Ferch sehr gut mers von 12 bis 23 Uhr täglich, im Auch auf der Terrasse italienisches Flair. Fast wie an der Adria – angenommen werden wird. n Winter soll (bei einem Ruhetag) der Blick auf den Schwielowsee Fotos (3): Dirk Schulze Dirk Schulze
Seite 10 Der Havelbote September 2022 W I L D PA R K- W E ST: 17. Mitgliederversammlung des Wildparkvereins Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnten am 24. August die ausstehen- den Mitgliederversammlungen nachge- holt und Vorstandswahlen durchgeführt werden. Peter Grethlein ist nach 17 Jah- ren als Geschäftsführer des Wildparkver- eins auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Peter Grethlein prägte die Vereinsarbeit, indem er über viele Jahre öffentliche Wildparkwanderungen mit Informatio- nen zur Entstehung, über die Gebäude und die forstwirtschaftliche Nutzung so- wie die ökologische Bedeutung des Wild- parks durchgeführt hat. Darüber hinaus hat er den Verein in Potsdamer Gremien vertreten. Sein Amt übernimmt Dr. Betti- na Wagner, sie wohnt mit ihrer Familie in Wildpark-West. Die weiteren Vorstands- mitglieder wurden in ihrem Amt bestä- Der neue Vorstand des Wildparkvereins (v.li.): Dr. Carsten Leßner, Dr. Bettina Wagner tigt, Lothar Donszyk als Schatzmeister und Lothar Donszyk Foto: Frauke Leßner und Dr. Carsten Leßner als erster Vorsit- Als weitere Aktivitäten des Vereins sind nachtsmarkt am ersten Adventsonntag, zender. in diesem Jahr geplant: eine Lesung des der leider zwei Jahre ausfallen musste. Carsten Leßner bedankte sich bei Peter Buchautors Dr. Markus Vette aus seinem Grethlein mit einem Präsent für die lang- neuen Wildparkbuch, eine Informations- Informieren Sie sich auf der Homepage jährige Vorstandsarbeit und die immer veranstaltung über die Geothermie- des Vereins www.Potsdam-Wildpark.de freundliche und angenehme Zusam- nutzung, eine geführte Wanderung über unsere Aktivitäten. n menarbeit. durch den Wildpark sowie der Weih- Carsten Leßner GEBOREN 1920: Toni Falk aus Caputh feierte 102. Geburtstag Alle Jahre wieder . . ., diesen Spruch könnte man in abgewandelter Form auf die Geburtstagsfeier einer unserer ältesten Caputherinnen, Frau Toni Falk, Bürgermeisterin anwenden. Toni Falk ist am 20. August Kerstin Hoppe und 1920 in Caputh geboren. Ortsvorsteherin Kathrin Freundner Auch zum Jubiläum von 102 Lebens- kamen persönlich, jahren ließen es sich Bürgermeisterin der Jubilarin Kerstin Hoppe und Ortsvorsteherin zu gratulieren; Kathrin Freundner nicht nehmen, per- in der Mitte ihr Sohn Bernfried sönlich zu gratulieren. Die Erinnerun- Foto: Marina Katzer gen an den 100. Geburtstag waren bei allen noch präsent. Für Kerstin Hoppe, die gerade von den ein Mensch dieses hohe Alter bei guter Havelbote bereits zum 100. Geburtstag Einschulungsfeiern der Abc-Schützen in Gesundheit wohl nur erreichen kann, ausführlich berichtet. Wir wünschen ihr Caputh und Geltow kam und am Nach- wenn er geborgen lebt im Schoße der Fa- weiterhin viel Freude bei guter Gesund- mittag noch einen weiteren Termin milie und umgeben ist von freundlichen heit und werden ihr Rezept, wie man wahrnehmen wollte, war es ein persönli- Nachbarn. Das hat Toni Falk bestätigt dieses hohe Lebensalter erreichen kann, ches Bedürfnis, Frau Falk zu gratulieren. und ihrem Sohn liebevoll zugelächelt. beherzigen: Fröhlichkeit und Optimis- Sie stellte mit einem Lächeln fest, dass Über das Leben von Toni Falk hat der mus. n Marina Katzer
September 2022 Der Havelbote Seite 11 N A C H L E S E K U N S T TO U R 2 0 2 2 : Einblicke zweier Insiderinnen D as letzte Wochenende im August und das erste im September nehmen in Caputh seit 15 Jahren einen festen und mit wem ausgestellt wer- den könnte. Im Endspurt habe ich aufgeräumt, geputzt, ge- Platz im Jahreskalender ein: Es sind die staltet, Texte noch einmal neu Wochenenden der Kunsttour und in mei- formuliert und gemeinsam mit ner kleinen Schreibwerkstatt sind es die der Caputher Künstlerin Doris Wochenenden mit den meisten Gästen. Sprengel immer wieder über- Schätzungsweise 1000 Besucher sind es legt, wie die Ausstellungsstücke auch in diesem Jahr wieder gewesen. unter unserem Motto „Botani- Wenn die Beachflag mit dem Schriftzug sche Entdeckungen im Raum Christina Faix (li.), Organisatorin der Kunsttour, Marion Trumbull vom Kultur- und Tourismusamt und der „Kunsttour“ vor das Atelier gestellt für wilde Lyrik“ am besten prä- Thomas Hartmann, Vorsitzender des Kulturforums, bei wird und die Türen geöffnet werden, ist sentiert werden könnten. der Eröffnung der Kunsttour im Gemeindehaus Caputh die Freude und die Begeisterung von al- Die Gäste kommen aus Pots- Foto: Jürgen Schiebert len Seiten immer wieder groß. Vergessen dam, aus Berlin, aus der ganzen sind die Wochen davor, in denen ich mich Bundesrepublik und sogar aus manchmal fragte, warum ich mich wie- der einmal darauf eingelassen habe. Spätestens ab März wurde mit den Orga- Schwielowsee hat der eine oder andere Zeit zum Rundgang durch die vielen Ate- N ach einigen Jahren Pause konnte ich als Gastkünstlerin wieder an der liers gefunden. Sie alle gehen durch die Kunsttour teilnehmen. Gemeinsam mit nisatoren geplant und überlegt, was wie Ausstellung, entdecken hier und da Inter- der Potsdamer Künstlerin Doreen Stenzel essantes, verschwin- fanden wir im Gemeindehaus der evan- den im Garten, in dem gelischen Kirche eine sehr schöne Aus- einige Schreibplätze stellungssymbiose. Ihre zarten, cremefar- „für wilde Lyrik“ auf- benen Papierarbeiten vor den Glasfronten gestellt sind, genießen und meine ebenfalls hellen, sandfarbe- Ausflug, Sonne und At- nen ca. 30 Bilder aus den letzten beiden mosphäre. Und erzäh- Jahren ergänzten sich perfekt. Es gab len, was sie schon alles wunderbare Gespräche mit den Gästen, in Caputh gesehen die mir oft gespannt zuhörten und lange und entdeckt haben; und andächtig die Kunstwerke betrach- wohin sie noch weiter- teten. Also echtes Kunstinteresse zeigten. gehen wollen, auf der Suche nach neuen In- Für mich war die Kunsttour 2022 ein spirationen.“ n voller Erfolg. Danke, dass ich dabei sein Der Caputher Maler und Regisseur Thomas Freundner stellte seine Gemälde im Heimathaus Caputh aus – hier beim Fachsimpeln mit Barbara Tauber, durfte . . .“ n Oda Schielicke, einer Besucherin Foto: Sören Bels www.manuskriptur.info www.atelier-schielicke.de K U LT U R S C H E U N E F E R C H : Kabarettist Arnulf Rating zu Gast mit „Zirkus Berlin“ Gerade 71 geworden, tritt der Mann mit programmen durch die Republik. Zu dem markanten Haarkranz und den ro- seinem Markenzeichen sind die bissigen ten Schuhen am 22. Oktober um 19 Uhr Kommentare zu Schlagzeilen der Bild- in der Kulturscheune in Ferch auf. In sei- Zeitung geworden. Arnulf Rating wurde nem Programm „Zirkus Berlin“ fordert mehrfach mit dem Deutschen Klein- der streitbare Kabarettist unter anderem kunstpreis sowie dem Deutschen, dem einen „weltweiten Lockdown für alle ge- Hessischen und dem Bayerischen Kaba- waltbereiten Kämpfer“, beschäftigt sich rettpreis ausgezeichnet. Ein nachdenk- mit den desaströsen Berliner Wahlen lich-vergnüglicher Abend sollte garan- und thematisiert die Inflation. tiert sein. n Kartenreservierungen unter: Rating gehört zu den bekanntesten Ka- info@kulturscheune-schwielowsee.de barettisten des Landes. Legendenstatus erreichte er 1977–1990 mit den „3 Torna- Arnulf Rating in Aktion dos“. Seit 1993 tourt er mit seinen Solo- Foto: Ben Kriemann
Seite 12 Der Havelbote September 2022 M U S E U M D E R H AV E L L Ä N D I S C H E N M A L E R KO L O N I E F E R C H : Schätze aus eigener Sammlung zu sehen I mmer wieder und jedes Mal wieder gerne besuchen wir das saniert hat, und das von einem rührigen Förderverein betrieben kleine, feine Museum in Ferch, das in einem Kossätenhaus aus wird. Der Titel der neuen Ausstellung lautet „Blick in unsere dem 18. Jahrhundert untergebracht ist, welches die Gemeinde Sammlung“. Wenn man zurückschaut, sieht man, dass es sich hierbei erst um die zweite Ausstellung dieser Art handelt, näm- lich zum Bestand – der mittlerweile durch Ankäufe, Schenkun- gen und auch Dauerleihgaben auf über 180 Werke angewach- sen ist. Zur Eröffnung der Schau am 3. September erschienen zahlreiche Gäste. Kurator Thomas Kumlehn beschrieb in seinen Ausführungen auch die verschlungenen Wege, auf denen einige der Exponate in den Besitz des Vereins gelangt sind. Nach den zahlreichen Erwerbungen der letzten Jahre bot es sich an, diese nun einmal in einer Schau vorzustellen. Viele Bilder sind hier zum ersten Mal zu sehen. Im Hauptraum findet man Genrebilder, das ländliche Leben im Märkischen darstellend – so ein erdig-dunkles Kartoffelfeld oder einen Landmann beim Schärfen der Sense – neben dörf- lich-kleinstädtischen Ansichten. Im Nebenraum sind in der Maltechnik sehr verschiedenartige Wald- und Seelandschaften (unter anderem am Schwielowsee Carl Kayser-Eichberg „Der Landmann“ (1912) Foto: Dirk Schulze und in Wildpark-West) zu betrachten und im Obergeschoß Darstellungen der Jahreszeiten in der märkischen Landschaft. Viele bekannte Namen sind vertreten, so unter anderen Theo von Brockhusen, Karl Hagemeister oder Hans-Otto Gehrcke. Natürlich gibt es unter den ausgestellten Bildern auch Lieblin- ge, die jeder für sich selbst entdecken wird. Aber man kann wohl durchaus erwähnen, dass es uns der impressionistische „Blick vom Franzensberg“ (Theo von Brockhusen, 1914), die „Märkische Stadt“ von Paul Lehmann-Brauns (1927), die „Badenden am Schwielowsee“ von Hans-Otto Gehrcke (1924) und die Ansicht des Werderschen Damms von Gerhard Graf (1925) besonders angetan haben. Geöffnet ist die von Thomas Kumlehn und Carola Pauly konzep- tionierte, sehr sehenswerte Ausstellung bis zum 6. April 2023 Schon am Eröffnungstag zeigte sich großes Interesse an der donnerstags bis sonntags von 12 bis 16 Uhr. n Sammlung der Malerkolonie Foto: Jürgen Schiebert Dirk Schulze D I E V O L K S S O L I D A R I TÄT F E R C H L Ä DT E I N : Ausflug zum Schiffshebewerk Niederfinow Die Ortsgruppe der Volkssolidarität Ferch rama-Gaststätte Carlsburg in Falkenberg. lädt alle Seniorinnen und Senioren aus Genießen Sie mit uns den weiten Ausblick Ferch zum Besuch des alten und des neuen über den Barnim. Über Eberswalde geht es Schiffshebewerks in Niederfinow ein. Das dann an den Werbellinsee, wo wir einen alte, noch im Betrieb befindliche Schiffshe- Fischer besuchen und Kaffee trinken, bevor bewerk wurde 1934 fertiggestellt und steht es wieder zurück nach Ferch geht. unter Denkmalschutz. Die Schiffe über- Termin: 17. Oktober 2022 winden in den „Trögen“ einen Höhenunter- Abfahrt: 8.00 Uhr Ferch, Rathaus; schied von 36 m. Das neue Werk wird nach Rückkehr: 18.30 Uhr Ferch, Rathaus; einer Bauzeit von 13 Jahren voraussichtlich Preis: 55,- Euro im Oktober seinen Betrieb aufnehmen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Fahrt Der neue Trog wiegt, mit Wasser gefüllt, und laden Sie herzlich dazu ein. n 9800 Tonnen. Zum Mittagessen geht es Gerhard Keßner, Vorsitzender in die hoch auf dem Berg gelegene Pano- Blick auf das neue Schiffshebewerk Foto: Jürgen Schiebert
September 2022 Der Havelbote Seite 13 C U LT U R A E .V. ST E L LT I M C A P U T H E R S C H L O S S A U S : Vom „Gartenbaw“ in der Caputher Historie Es muss ein kleines Paradies gewesen sein, jener Lustgarten, den Dorothea, Kurfürstin von Brandenburg, zweite Ge- mahlin des Großen Kurfürsten, in Caputh anlegen ließ, nachdem sie das dortige kleine Lustschloss 1671 geschenkt be- kommen hatte. Aus dem „Inventarium“ aus jener Zeit lässt sich der Reichtum an einheimischen und exotischen Pflanzen und Früchten ermessen. Sie folgte damit dem an europäischen Höfen aufgekom- menen Vorbild: Nach den Verwüstungen des 30-jährigen Krieges wurden an allen Residenz- und Lustschlössern Lustgärten Unermüdlich um Kultur und Geschichte der Gemeinde bemüht: die Organisatorin der Ausstellung angelegt, wo versierte Gärtner einheimi- Krystyna Kauffmann bei ihrer Eröffnungsansprache Fotos: Dirk Schulze sche und exotische Pflanzen und Früchte allem seiner Gattin Dorothea, die für die (aus Amerika, dem Orient und Südeuro- Anlage des Gartens verantwortlich zeich- pa) aufzogen. nete, kurz vorgestellt. Für den Betrachter In einer kleinen Ausstellung vom Cultura steht aber eindeutig der Botaniker und e.V. im Seitenflügel des Schlosses Caputh, Hofmedicus Johann Sigismund Elsholtz die am 11. September mit barocker Musik im Mittelpunkt der Ausstellung, dem die und einem Vortrag von Dr. Krystyna Gestaltung dieses Lustgartens in Caputh Kauffmann, der Gestalterin dieser Aus- zu verdanken ist und dessen wichtigste stellung, eröffnet wurde, wird uns diese Werke – das „Diaeteticon“ und „Vom bisher kaum bekannte Nuance in der Gartenbaw“ – ausgelegt sind. Aus dem Caputher Historie nähergebracht. An- gemeinsamen Gestaltungswillen des hand historischen Kartenmaterials soll kurfürstlichen Paares und des Dr. Elsholtz, der Beginn dieser Tradition des gärtneri- der als einer der wichtigsten Naturwis- schen Wirkens und des Obstanbaus in senschaftler des 17. Jahrhunderts gilt, der Region aufgezeigt werden. In einer entstand – das kann das Fazit dieser klei- Vitrine werden etliche Broschüren über nen bemerkenswerten Ausstellung sein Früchte und Pflanzen aus jener Zeit aus- – eine bis heute nachwirkende höfische gestellt, ergänzt um detailreiche Foto- Garten- und Landschaftsgestaltung von grafien und künstlerische Zeichnungen Rang. Die Ausstellung ist noch bis zum Der Botaniker und Hofmedicus gestaltete nicht nur den Schlossgarten, sondern schrieb ein für zu diesen Objekten. Auf Schautafeln wird 16.10. bei freiem Eintritt zu besichtigen. n die Epoche grundlegendes Werk zum Thema das Leben des Großen Kurfürsten und vor Dirk Schulze In eigener Sache: Liebe Leser! Wir freuen uns über jeden Beitrag, der von unseren Lesern, Vereinen, Organisationen und Co. kommt. Dabei bitten wir, Folgendes zu beachten: Texte: Bitte schicken Sie uns Ihre Texte möglichst als offene Word-Datei im E-Mail-Anhang, nicht als Text direkt in der E-Mail. Das erleichtert uns die Arbeit sehr. Fotos: Jederzeit gerne (siehe Prolog)! Bilder aber bitte, wenn möglich, unbearbeitet und im Format „groß“ (ein- oder zweistelliger MegaPixel-Betrag) – ebenfalls als E-Mail-Anhang, nicht direkt in den Text der Mail oder in das Word-Dokument stellen. Zu den Fotos bitten wir um eine kurze Bildunterschrift: Vorname und Nachname der abgebildeten Personen (evtl. Funktion), was ist zu sehen, wann war das. Unbedingt erforderlich ist ein Fotoverweis: Wer hat das Bild gemacht oder wer hat die Rechte daran. Vielen Dank! Ihr HB-Team
Seite 14 Der Havelbote September 2022 G U T E N A C H B A R S C H A F T: Endlich wieder Meiereistraßenfest in Geltow und so wurde jedes zweite Jahr gefeiert. Wir waren immer um die 100 Gäste und auch ein kleiner Geheimtipp in Geltow. An unsere Kinder haben wir auch ge- dacht mit Spielen wie Büchsenwerfen, Sackhüpfen, Eierlauf und anderen lusti- gen Unterhaltungen. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt mit Salaten, Kuchen, Gegrilltem und an- deren Naschereien, die mitgebracht wurden. Ein Dank auch an unsere An- wohner, die tatkräftig halfen. Leider wurden wir 2020 durch die Pan- demie zwangsgestoppt und mussten uns länger gedulden. Am 27. August 2022 war es dann endlich so weit und Schietwetter, aber gute Stimmung beim Meiereistraßenfest in Geltow Foto: Josephine Behr wir feierten das 12. Fest. Trotz des Wet- ters erschienen zahlreiche Gäste und tanzten mit uns „Barfuß im Regen“. B ei einem Treffen einiger Nachbarn der Meiereistraße entstand im Jahr 1997 die Idee, ein Straßenfest zu veran- ein, altansässige und neu zugezogene. Wir wollten alle kennenlernen und jeder sollte sich wohlfühlen. Das Fest war ein Nach unserem Kassensturz haben wir einen kleinen Überschuss und werden diesen der ortsansässigen Jugendfeuer- stalten. Einige waren gleich begeistert, großer Erfolg, nicht nur für die Meierei- wehr überreichen. Da es viel Zustim- andere sagten „das wird gar nichts“. straße, auch für die Gäste aus dem mung gab, wollen wir uns 2024 alle wie- Aber wir glaubten an unsere Idee und so Wohngebiet. Es wurde gegessen, ge- dersehen zum 13. Nachbarschaftsfest. n organisierten wir vor 25 Jahren das erste trunken, getanzt und erzählt. Fest. Wir luden alle Anwohner der Straße Das Fest fand sehr großen Anklang, Die Organisatoren AU S F LU G N AC H N O R D EN: Fercher Senioren besuchten die Insel Poel Am 30. August unternahmen rei am Lohberg einkehrten, die Seniorinnen und Senioren die auch in dieser Zeit ent- aus Ferch eine Fahrt nach Wis- stand. Dort wird jetzt auch mar und besuchten die Insel wieder Bier gebraut. Die Insel Poel. Das Wetter war noch Poel ist flach und landwirt- sommerlich warm und wir schaftlich geprägt. Sie ist Ziel nahmen an einer Führung für viele Sommerurlauber, vor über den Alten Hafen Wismar allen für junge Familien. Wir teil. Dort wurde früher Kali- spazierten durch Timmendorf dünger verladen und heute bis zum Strand, genossen Kaf- hauptsächlich Holz. Die Alt- fee und Kuchen, bevor es wie- stadt von Wismar ist ausge- der nach Hause ging. An die- zeichnet restauriert und beein- ser Stelle bedanken wir uns druckt durch ihre Authentizität. bei der Ortsgruppe der Volks- Man hat das Gefühl, in die solidarität, die den Ausflug Hansezeit des Mittelalters ver- organisierte. n setzt zu sein. Petra Schmidt 1450 erbaute man dieses Was- sertor, in dessen Nähe wir zum Das 1450 erbaute Wassertor Mittagessen in die alte Braue- in Wismar Foto: Petra Schmidt
September 2022 Der Havelbote Seite 15 NACHWUCHSFÖRDERUNG DER CAPUTH ER MUSI KEN: Oluma mit treibenden Rhythmen im Schlosspark Wieder einmal haben Künstler bei den den fertigen Stücken erzählt. Das begeis- Wir wünschen Oluma einen guten Start Caputher Musiken ihre ersten Schritte terte Publikum hätte sich am Ende gerne ins Konzertleben, eine weitere tolle Ent- ins Berufsmusikerleben getan, so auch noch mehr Zugaben erklatscht, aber das wicklung und noch viele Jahre guten und am 3. September. Das Konzert begann bei Repertoire war einfach erschöpft, wie die erfolgreichen Zusammenspiels. n schönstem Abendsonnenschein und ver- jungen Musiker ehrlich eingestanden. Bettina v. Zadow, begeisterte Zuhörerin wandelte sich bei zunehmender Dunkel- heit in ein leuchtendes Fest vor der wun- derbaren Schlossfassade. Gut 80 Zuhörer erfreuten sich an den Klängen der neun jungen Musiker aus Leipzig. Und die waren wirklich mitreißend! Sowohl die Klänge als auch die Musiker. Es war wieder so ein typisches Ca- puther-Musiken-Konzert: Einer unserer ehrenamtlichen Mitstreiter hat einen Sohn, der an der Leipziger Musikhoch- schule Saxophon studiert. Schon war der Kontakt zu der sich ganz neu aufgebau- ten Oluma-Band hergestellt. Wir durften Zeugen sein, wie das junge Ensemble seine tollen jazzigen, super gespielten Tanzstücke präsentierte. Es wurde Interessantes über die Entstehung der Gruppe, die musikalischen Inspiratio- nen und über die Entwicklung bis hin zu Die jungen Künstler bei ihrem Premierenkonzert Foto: Flo Bayomi S A M STA G , 1 5 . O K TO B E R , 1 9 U H R : Romantische Streichquartette mit dem Mixis-Quartett im Schloss Caputh Eine der ausgewogensten Ensemble- der Universität der Künste und der HfM formen in der Kammermusik ist das Hanns Eisler in Berlin. Dort fanden sie Streichquartett, und eine der berühm- sich 2019 als Quartett zusammen, um testen Kompositionen dieses Genres ist ihre Leidenschaft für das Streichquar- wohl Schuberts Streichquartett Nr. 14, tett-Repertoire zu teilen. Auf dem Pro- bekannt als „Der Tod und das Mädchen“. gramm stehen außerdem Weberns Es ist gleichzeitig eines der reifsten und atemberaubend schöner „Langsamer vielschichtigsten Werke des Komponis- Die vier Künstlerinnen von Mixis Satz“ (1905) und Hindemiths Streich- Foto: Boni Cheng ten mit herrlichen Melodien, span- quartett Nr. 1, Op. 2 (1915) – beide noch nungsreichen Brüchen und dem ergrei- sehr dem romantischen Stil verbunden, fend schlichten Liedmotiv im letzten aber eine Brücke schlagend ins 20. Jahr- Tickets: 28 Euro/ ermäßigt 25 Euro Satz. Vier junge Musikerinnen bringen hundert. Mit diesen schwelgerisch (Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre diese wunderschöne Musik im Festsaal klangvollen Werken und dem mit Hin- 10 Euro); des Caputher Schlosses zum Klingen. gabe musizierenden Mixis Quartett ist online: www.caputher-musiken.de May Lueangtawikit (Thailand), Yula Kim ein traumhafter und abwechslungsrei- oder bar im Café Heimath, (Südkorea), Julia Palecka (Polen) und cher Abend für Freunde der Kammer- Straße der Einheit 86, Caputh Juliet Wolff (Deutschland) studieren an musik garantiert. n Andra Sauerborn sowie an der Abendkasse
Seite 16 Der Havelbote September 2022 T R A U E R K U LT U R U N D TOT E N G E D E N K E N : Neue Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof Geltow Der Geltower Friedhof hat eine neue Ur- nengemeinschaftsanlage (UGA) in Be- trieb genommen. Urnengemeinschafts- anlagen werden vom Friedhofsträger gestaltet und gepflegt. Die Grabstellen werden der Reihe nach vergeben und kön- nen nach der 20-jährigen Ruhezeit nicht verlängert werden. Der höhere Pflegeauf- wand für diese Grabform drückt sich in einer höheren Gebühr aus als für die Wahlgrabstellen. Das sind derzeit für die UGA 1: 1294 Euro, für die UGA 2: 1428 Euro und für die neue UGA 3: 1326 Euro. Die neue UGA 3 ist um eine größere Birke herum als Rasenfläche angelegt und ein- gefasst von einer Eibenhecke. Die Beiset- zungsfläche ist unterhalb der Birke. We- Die neue Beisetzungsfläche unter einer großen Birke Foto: Susanne von Dewitz gen der kräftigen Baumwurzeln haben wir für diese Anlage eine andere Gestal- Zeit vergrauen. Diese Spuren der Zeit sind ser aufgehoben. Auch die UGA 2 ist so an- tung gewählt als bei der UGA 1, wo auf dabei beabsichtigt, denn auch wir verän- gelegt, dass Sie direkt an der Grabstelle den einzelnen Urnengrabstellen eine klei- dern uns ja mit der Zeit. An die Eichen- Blumen abstellen können. Besprechen Sie ne Grabplatte verlegt ist. Am Rand der stelen werden dann die Namenstafeln das gut, was für Sie und Ihre Angehörigen UGA 3 wurden hohe Stelen aus natur- für die dort Beigesetzten angebracht. Die besser passt und wer bei den Wahl- belassenem Eichenholz aufgestellt – also Tafeln sind transparent aus Plexiglas, so grabstellen die Grabpflege dann auch Eichenstelen, nicht, wie in der Planungs- dass das Holz dahinter sichtbar bleibt. leisten kann. Frau Bäker steht Ihnen zu phase häufig zu lesen war: „Eichensteh- Name und Lebensdaten setzen sich in allen Fragen gern zur Verfügung: https:// len“, denn gestohlen ist hier nichts. Die weißer Schrift vor dem dunkleren Hinter- kirchenkreis-potsdam.de/wer-wir-sind/ Eichenstelen stammen aus der Werkstatt grund ab. Am Fuß der Holzstelen können gemeinden/geltow/friedhof.html von Holzkünstler Thomas Schröder aus Blumen und Gedenkzeichen abgelegt Vormerken können Sie sich schon den Ter- Beelitz (www.wurzelkugel.de) und wur- werden. Die einzelnen Urnengrabstellen min für unseren Arbeitseinsatz auf dem den aus einem Stamm einer etwa 100-jäh- werden auf der Rasenfläche nicht sichtbar Friedhof, den 19.11., 10 Uhr, am Samstag vor rigen Eiche aus der Nähe von Trebbin ge- sein. Diese Fläche soll, wie bei den ande- dem Ewigkeitssonntag, gern mit eigener fertigt, die ein Sturm vor ein paar Jahren ren Urnenanlagen auch, grundsätzlich Harke und Laubsack. Am 20.11., 10 Uhr lädt umgeworfen hat. Das Material ist also nicht betreten werden. Wer selbst Hand der Posaunenchor dann wieder traditio- hier in unserer Region gewachsen. Da das anlegen möchte bei der Grabgestaltung, nell zur Andacht auf dem Friedhof ein. n Holz naturbelassen bleibt, wird es mit der ist übrigens mit einer Wahlgrabstelle bes- Susanne von Dewitz L E S E R F OTO : Seit Wochen „lagert“ diese Schwanenfamilie früh, manchmal bis zum Vormittag, an der Bade- stelle des Petzinsees. Für die Schwimmer ist es im- mer eine kleine Mutprobe, an dem aggressiv fauchen- den Vater vorbeizukom- men. Die jungen Schwäne bleiben mehrere Monate bei den Eltern, bevor sie dann vom Vater aus dem „Nest“ vertrieben werden. Mit Ende der Badesaison sind sie dann auch weg. Foto: Regina Petschke
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