DIE ZUKUNFT der Landwirtschaft - LANDWIRTSCHAFT 4.0 - CDU Fraktion Niedersachsen
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DIE ZUKUNFT der Landwirtschaft LANDWIRTSCHAFT 4.0 Ein Thesenpapier der zukünftigen Landwirtschaft Niedersachsens auf Initiative und unter Federführung der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag
INHALTSVERZEICHNIS 1 Grußwort Dirk Toepffer............................................................................. .3 2 Vorwort des agrarpolitischen Sprechers Helmut Dammann-Tamke............. .4 3 Ernährung................................................................................................. .5 4 Nutzungskonkurrenzen............................................................................. .6 5 Ackerbau.................................................................................................... 7 6 Biodiversität und Klimaschutz.....................................................................9 7 Nutztierhaltung........................................................................................ 11 8 Marktentwicklung.....................................................................................12 9 Forschung und Entwicklung....................................................................... 13 10 Zusammenfassung und Ausblick................................................................ 14 11 Zusammensetzung der Arbeitsgruppe....................................................... 15 12 Überblick über die Themen und Referenten............................................... 17 13 Ansprechpartner....................................................................................... 19
1 GRUSSWORT Mehr als zwei Jahre lang haben wir uns intensiv mit der Landwirtschaft und den Herausforderungen der Zukunft für diese beschäftigt. Dabei standen zwei Themen besonders im Mittelpunkt: der Klimawandel und die Ernährung einer steigenden Weltbevölkerung. Zur Bewältigung dieser Aufgaben muss die Poli- tik Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen die nächsten Jahrzehnte bestimmen werden. Niedersachsen nimmt eine zentrale und bedeutende Rolle in der Agrar- und Ernährungswirtschaft ein. Tausende von landwirtschaftlichen Betrieben, mittelständischen Unternehmen, Lebensmittel-produ- zenten und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen haben das Potenzial, diese Heraus-forderun- gen der Zukunft anzunehmen und zu bewältigen. Die Landwirtschaft wird mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung deutlich mehr leisten müssen. 2050 wollen schätzungsweise 10 Milliarden Menschen ernährt werden, wobei gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktionsfläche verringert wird. Die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag will Antworten für diese komplexen und teilweise wi- dersprüchlichen Herausforderungen liefern. Der Runde Tisch Landwirtschaft der Fraktion hat die Auf- gaben der Zukunft aufgezeigt und Lösungen erarbeitet. Jedes einzelne Mitglied des Runden Tisches Landwirtschaft hat einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen geleistet. Dafür sind wir allen Mitgliedern zu großem Dank verpflichtet. Persönlich wünsche ich mir, dass die Mitglieder des Runden Tisches uns weiterhin beratend bei der Fortentwicklung der Agrarpolitik zur Seite stehen. Trotz der Einschränkun- gen der Corona-Pandemie ist der Runde Tisch mit seinen Ergebnissen ein voller Erfolg geworden. Wir haben Erkenntnisse gewonnen, die uns zu einer starken Agrarpolitik ermutigen werden, um damit den Menschen in Niedersachsen, in Deutschland und auf der ganzen Welt gerecht zu werden. Als wir den Runden Tisch Landwirtschaft beendet und dieses Abschlussdokument erarbeitet hatten, waren der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen noch nicht absehbar. Jetzt blicken wir fassungslos auf die Zerstörung und die Massaker an der ukrainischen Zivilbevölkerung, auf sinnloses Leiden und nehmen hunderttausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland auf. Neben all dem menschlichen Leid fügt uns der Ausfall der landwirtschaftlichen Produktion weltweit einen immen- sen Schaden zu. Die Kornkammer Europas liefert nicht, damit steigen weltweit die Preise und es droht noch mehr Hunger in den eh schon gebeutelten armen Ländern dieser Welt. Diese Auswirkungen konn- ten wir nicht mehr in die Diskussion aufnehmen und werden sie an anderer Stelle behandeln müssen. Dirk Toepffer MdL Vorsitzender der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag 3
2 VORWORT Lebensmittel betreffen alle. Sie versorgen uns mit den Grundlagen für unser Leben. Sie sind Bestandteil unserer Kultur und sorgen für Freude und Genuss. Auch wenn sie in entwickelten Volkswirtschaften im Regelfall im Überfluss vorhanden sind, haben Lebensmittel bei hungernden Menschen eine viel elemen- tarere Bedeutung. Eine der zentralsten Herausforderungen für die Gegenwart und die Zukunft ist daher die Sicherstellung der ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist ein Schlüssel, diese Herausforderung zu bewältigen. Gleich- zeitig haben wir die Erwartung, dass die Produktion nachhaltigen, d. h. umweltgerechten, sozialen und ökonomischen Interessen entspricht. Die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hat dafür zur Diskussion den „Runden Tisch Landwirtschaft 4.0“ eingeladen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die gesellschaftlichen Anforderungen, das Wissen und die Erfahrung der beteiligten Akteure zusam- menzuführen und zu diskutieren. Die engagierten und ergebnisorientieren Gespräche haben zu dem gemeinsamen Verständnis geführt, dass keine Maßnahme isoliert betrachtet werden kann. Alles was wir tun, hat Auswirkungen entweder in zeitlicher oder räumlicher Dimension. Veränderungen, die den Ackerbau oder die Nutztierhaltung in Niedersachsen betreffen, müssen in einen globalen Kontext ein- geordnet und die Konsequenzen für zukünftige Generationen bedacht werden. Ich bin allen Teilnehmern dieser Arbeitsgruppe außerordentlich dankbar für ihr Engagement, ihre Zeit und ihre Kompetenz, die sie in diese Runde eingebracht haben. Wünschenswert wäre, dass dieses Positionspapier dazu beiträgt, ein größeres Bewusstsein für land- wirtschaftliche Zusammenhänge in der Gesellschaft zu schaffen und gleichzeitig mehr junge Menschen hierfür begeistert. Hemut Dammann-Tamke MdL Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag 4
3 ERNÄHRUNG Jeder Mensch muss essen und trinken, um zu le- gerter Erntemengen und Exporte aus der Ukraine ben, sich zu bewegen, geistige und körperliche und Russland aufgrund des Krieges bedeutet eine Arbeit oder Freizeitaktivitäten zu verrichten. Je nochmalige Verschärfung dieses Problems. nach körperlicher Konstitution liegt laut Deut- scher Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Kalo- Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig freier rienbedarf bei Frauen zwischen 1700 und 2100 so- Handel von Agrarrohstoffen und Nahrungsmit- wie bei Männern zwischen 2100 und 2700 kcal pro teln ist. Kein Land, keine Region kann für sich Tag, bei sehr hohem Aktivitätslevel noch darüber. ausreichend Nahrungsmittel herstellen. Die Si- In Industrie- und Schwellenländern ist die Ver- cherung der Ernährung und des täglichen Bedarfs fügbarkeit von Nahrungsmitteln und Getränken gelingt nur durch eigene Erzeugung kombiniert kein Engpass. Im Gegenteil, in Kombination mit mit Importen und Exporten. mangelnder Bewegung und nicht ausreichendem Das hiesige Ernährungsverhalten ist weniger sai- Kalorienverbrauch führt der Lebensstil vielfach sonal und regional geprägt, sondern weist ein zu Übergewicht. Häufig sind die Folgen überge- ständiges Angebot und die ständige Verfügbar- wichtsbedingte Krankheiten, welche auch in so- keit von Lebensmitteln aus der ganzen Welt auf. zialer und gesellschaftlicher Hinsicht ein Problem Ernährungswissenschaftler empfehlen einen darstellen. niedrigeren Fleischkonsum (siehe Ernährungspy- ramide) bei gleichzeitig stärkerer Fokussierung Andererseits verfügen Menschen in ärmeren Län- auf die Ernährung über Getreide und Gemüse. dern nicht über ausreichend Nahrung und Zugang zu Wasser. Der im Oktober 2021 veröffentlichte Ebenso rücken alternative Proteinquellen mit Welthunger-Index zeigt, dass weltweit etwa 811 pflanzenbasierten Produkten, Zellkulturen und Millionen Menschen an Hunger oder einer Man- Insektenproteinen, stärker in den Blick. Für Letz- gelernährung leiden. Davon befinden sich sogar tere ist nicht nur eine über die Verwendung in der 155 Millionen in einer akuten Ernährungsnotla- Nutztierproduktion hinausgehende Lockerung ge, -krise oder -katastrophe. Der Vergleich zum des Rechtsrahmens, sondern insbesondere eine Vorjahr verdeutlicht, dass die Tendenz wieder Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz er- steigend ist. Die derzeitige Prognose stark verrin- forderlich. These: Zu einem gesunden Lebensstil gehören eine ausgewogene und vielfältige Ernährung mit einer ausgeglichenen Kalorienbilanz, nach Möglichkeit aus saisonalen und regionalen Produkten. Dieses Ziel lässt sich durch eine leistungsfähige und innovative Agrar- und Ernährungswirtschaft mit effizienter und nachhaltiger Nutzung der Anbau- und Produktionsbedingungen und weltweitem Handel ohne Barrieren unter Beachtung fairer Umwelt- und Sozialstandards erreichen. 5
4 NUTZUNGSKONKURRENZEN Für den Ackerbau ist Boden der wichtigste Pro- und Verkehrsflächen rund 14,2 % der Gesamtflä- duktionsfaktor und bedarf des besonderen Schut- che Niedersachsens ein, was einen Anstieg von zes. Im Mittelpunkt stehen die Steigerung der Bo- 0,4 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Um denfruchtbarkeit und als Beitrag zum Klimaschutz diesen hohen Verbrauch zu senken, sollte die Um- die Erhöhung des Humusgehaltes, d. h. der Spei- wandlung landwirtschaftlicher Flächen für andere cherung von CO2. Nur so kann die Ernährungsver- Zwecke, wie Verkehr, Sport- oder Grünanlagen, sorgung und Energiepflanzenerzeugung klimaef- an hohe Voraussetzungen geknüpft sein. Denk- fizient bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz bar sind auch Initiativen zur Flächenentsiegelung. der Produktion sichergestellt werden. Diese Ef- Außerdem sollten Möglichkeit integrierter Kom- fizienzsteigerung ist Voraussetzung für die De- pensationen geschaffen werden, denn der weitere ckung des weltweit wachsenden Bedarfs an Nah- Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzfläche, auch rungsmitteln, denn eine Flächenausdehnung ist für ökologische Ausgleichsflächen, verschärft den in Deutschland nicht möglich und auch weltweit Flächenverbrauch zusätzlich. insbesondere unter dem Aspekt der globalen Bio- diversität und des Klimaschutzes begrenzt. Dass Der Konflikt zwischen einer Flächennutzung zur die deutsche Landwirtschaft und insbesondere Herstellung von Bioenergie oder zur Nahrungs- der sehr produktive Ackerbau in Niedersachsen mittelproduktion ist groß. Mit über 250.000 ha einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, wird beansprucht der Energiepflanzenanbau für Biogas durch das folgende Verhältnis deutlich: Jeder Pro- in Niedersachsen circa 10 % der landwirtschaft- zentpunkt, um den die Flächenerträge in Deutsch- lichen Fläche und führt so bei genereller Flächen- land gesteigert werden, kompensiert weltweit knappheit zu hoher Nutzungskonkurrenz. Ein einen Flächenverbrauch von 130 000 ha. Genauso zunehmender Einsatz von Wirtschaftsdüngern gilt umgekehrt: Sobald sich die Flächenerträge in wie Mist oder Gülle in Biogasanlagen ist deshalb Deutschland verringern, erhöht sich ceteris pa- ebenso zu begrüßen, wie die Realisierung von Ef- ribus weltweit der Bedarf an landwirtschaftlich fizienzsteigerungen in der Biogaserzeugung bei- nutzbarer Fläche. Dieser in der Wissenschaft als spielsweise durch Wasserstofftechnologie oder, land-use-change beschriebene leakage-Effekt ver- derzeit besonders aktuell, der direkten Einspei- deutlicht die internationalen Auswirkungen na- sung von Gas, um fossile Energieträger zu erset- tionaler Produktionsentscheidungen. zen. Der Verbrauch landwirtschaftlich genutzter Flä- Nachwachsende Rohstoffe leisten so ihren Bei- che für gesamtgesellschaftliche Belange in Nie- trag zur Begrenzung des Klimawandels und wer- dersachsen ist im bundesweiten Vergleich sehr den weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Zusam- hoch. Ende des Jahres 2020 nahmen Siedlungs- menhänge sind zu berücksichtigen. These: Der Ackerbau in Niedersachsen ist sehr produktiv, es bestehen erhebliche Nutzungskonkurrenzen zwischen Ernährung einerseits und Bioenergie, Siedlungs-/Verkehrsflächen und ökologischen Ausgleichsflächen ande- rerseits. Nationale Produktionsentscheidungen müssen globale Leakage-Effekte berücksichtigen. 6
5 ACKERBAU Zentrale Bedeutung für den zukünftigen Ackerbau wicklungen nicht in vollem Umfang teilnehmen. in Niedersachsen sollte das Konzept einer nach- Das gilt ebenso für die Wissenschaft, die dringend haltigen Produktivitätssteigerung sein. Dieses in auf permissive Signale aus der Politik wartet. Die der Wissenschaft allgemein akzeptierte Konzept neuen Züchtungsmethoden werden, wenn auch beinhaltet die Effizienzsteigerung gleichermaßen sehr kontrovers, als Möglichkeit der Effizienzstei- für ökologische, ökonomische und soziale As- gerung im ökologischen Landbau diskutiert. Auch pekte in ganzen Produktionssystemen. Im Sinne hier könnten Signale aus der Politik helfen, mög- eines ganzheitlichen Ansatzes bedeutet dies, für lichst früh eine Weichenstellung, egal in welche alle Aspekte der Nachhaltigkeit zusammengefasst Richtung, zu ermöglichen. und im Ausgleich untereinander die höchste Ge- samteffizienz aus ethischer Verantwortung zu er- Alle Pflanzen benötigen Wasser, Licht und Nähr- reichen. stoffe, um zu wachsen. Unabhängig von der Für die direkte Steigerung der Produktion hat Bewirtschaftungsweise ist es das Ziel jedes die Pflanzenzüchtung zentrale Bedeutung, direkt Landwirts, den optimalen Grenznutzen seiner Be- durch die Erhöhung der Erträge und indirekt durch wirtschaftungsintensität auf seiner Fläche zur Si- die damit verbundene Steigerung z. B. der ökolo- cherstellung seines Familieneinkommens zu reali- gischen Effizienz durch verbesserte Resistenz und sieren. Dazu gehört auch eine optimale Düngung. Toleranz gegenüber biotischen und abiotischen Schadursachen. Diese führen zu niedrigerem Auf- In Niedersachsen hat wegen der intensiven Tier- wand an chemischen Pflanzenschutzmitteln oder haltung die Nährstoffversorgung mit organischen einer besseren Trockentoleranz und Beregnungs- Düngern eine besondere Bedeutung. Der Nähr- effizienz, oft bei gleichem Ertrag und idealerwei- stoffbericht für Niedersachsen zeigt aber einen se gekoppelt mit weiteren Ertragssteigerungen. erheblichen Rückgang ursprünglicher Nährstoff- Neue Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas lie- überschüsse im landesweiten Saldo auf, inzwi- fern Ansätze, um dieses enorme Potenzial der Ef- schen etwa bei Null oder sogar darunter. Eine fizienzsteigerung im Ackerbau zu heben, was aber nachhaltige Düngestrategie zeichnet sich da- derzeitig in Deutschland nicht genutzt wird. durch aus, dass Wirtschaftsdünger wie Gülle und Mist in Nährstoffkreisläufe eingebunden wird und Es müssten deutliche politische Anstrengungen für Landwirte ebenso attraktiv wie mineralische unternommen werden, um im internationalen Dünger sind. Kontext agrartechnologischer Vorreiter zu wer- den, ohne die bislang gesellschaftlich diskutierten Um dies zu erreichen, gibt es effiziente Mög- Risiken der klassischen Gentechnik zu relativie- lichkeiten zur Gülle- und Gärrestaufbereitung. ren. Die Etablierung solcher neuen Züchtungsme- Außerdem bietet der Transport aufbereiteter thoden hätte vor allem für Niedersachsen einen organischer Nährstoffe in andere Regionen die großen Zusatznutzen. Die hier beheimateten Möglichkeit, regionale Überschüsse zu kompen- Züchtungsunternehmen haben durch die derzei- sieren und in Unterschussregionen als Alternative tige Gesetzeslage im globalen Wettbewerb das zu mineralischen Düngern als Beitrag zum Klima- Nachsehen und können an maßgeblichen Ent- schutz zu verwerten. 7
Fest steht aber auch: Düngung muss sein, sowohl Krankheitsbefall eine teilflächenspezifische und im konventionellen als auch im ökologischen Be- noch gezieltere Behandlung ermöglichen. reich. Der Austausch der unterschiedlichen Er- Moderne Düngesysteme mit flächenspezifischer fahrungen beider Produktionssysteme kann hel- Bedarfsermittlung und -ausbringung können auch fen, den Dünger effizienter einzusetzen. Dies gilt einen Beitrag zum Grund- und Oberflächenwas- ebenso für spezifische Pflanzenschutzmaßnah- serschutz leisten, da sie N-Verlusten und damit men bei Unkraut- und Krankheitsbefall, für die potenziellen Nitratauswaschungen vorbeugen. im konventionellen Bereich der Einsatz nicht che- Durch digitale Technologien im Pflanzenschutz mischer Maßnahmen noch stärker berücksichtigt lassen sich die Emissionen in die Umwelt bei werden sollte, z. B. der mechanischen Unkraut- gleichzeitigem Erhalt der Produktivität reduzie- regulierung. Für die Düngung und den Pflanzen- ren. Für diese modernen Lösungen sind aber noch schutz können digitale Lösungen basierend auf erhebliche technologische und organisatorische künstlicher Intelligenz und Robotik wie die be- Innovationen erforderlich. rührungslose Erfassung von Nährstoffbedarf und These: Zur Effizienzsteigerung des Ackerbaus müssen alle Aspekte der Nachhaltigkeit ausgewogen berücksichtigt werden. Das wissenschaftsbasierte Konzept der nachhaltigen Produktivitätssteigerung bietet sich da-für idea- lerweise an. Ein besonderes Potenzial für Innovationen zur Effizienzsteigerung liegt in der Pflanzenzüchtung, insbesondere den neuen Züchtungsmethoden sowie der Digitalisierung/künstlichen Intelligenz. 8
6 BIODIVERSITÄT UND KLIMASCHUTZ Der Erhalt von Artenvielfalt und Biodiversität, so- tung. Auch wenn eine emissionsfreie Produktion wie der Schutz des Klimas gehören zu den großen nicht möglich ist, wird die Landwirtschaft in der ökologischen Herausforderungen dieser Zeit. Un- öffentlichen Debatte immer wieder aufgerufen, vermeidbar ist, dass jedwede Form der Landwirt- einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas- schaft, unabhängig ob konventionelle oder öko- emissionen zu leisten. logische Produktion, die Biodiversität beeinflusst und Emissionen verursacht. In der Debatte um Klimagasemissionen landwirt- schaftlichen Ursprungs nimmt die landwirtschaft- Ein wichtiger Baustein in Umweltprogrammen zur liche Nutzung von Moorböden eine bedeutende Biodiversitätsförderung ist die Biotopvernetzung Rolle ein. Eine „Moorstrategie“ ist daher ein zent- über Randstreifen, Feldraine oder auch Hecken rales Element im Rahmen des Klimaschutzes. Dies und ein kleinräumiges Nebeneinander verschie- erfordert eine enge Einbeziehung der Bewirt- dener Fruchtarten und Produktionssysteme. Ziel schafter und muss ihnen wirtschaftliche Perspek- ist es, ökologische Erfolge mit Produktionseffizi- tiven und Einkommensmöglichkeiten aufzeigen. enz zu kombinieren, um die höchste Gesamteffi- Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen in diese Ent- zienz zu erreichen und Produktionsverlagerungen scheidung auch soziale Aspekte, welche die Ent- in Drittländer (sog. land-use-change) zu vermei- wicklung der betroffenen Dörfer und Regionen den. Hierzu gehört eine Vernetzung von Arealen, einbeziehen, berücksichtigt werden. gefördert durch Umweltprogramme und intensiv bewirtschaftete Flächen mit hoher Produktivität. Ein großes Potenzial, CO2-Emissionen aus dem Wird auf diesen Flächen durch gesellschaftspoliti- Boden zu reduzieren, bieten langfristig richtig sche Anforderungen die Produktivität vermindert, durchgeführte Wiedervernässungsmaßnahmen, sind diese im Sinne eines Gesellschaftsvertrages die zu einem Stopp der CO2-Emissionen, ggf. finanziell angemessen auszugleichen. Dies gilt in auch einem Wiederaufbau des Moorkörpers füh- Niedersachsen insbesondere bei durch Schutz- ren können. Dazu bieten sich klimafreundliche gebietskulissen bedingten Bewirtschaftungsauf- Nutzungsstrategien wie die Etablierung von Palu- lagen oder auch bei Klimaschutzmaßnahmen wie dikulturen und extensive Beweidungssysteme an. der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutz- Kurzfristig kann falsch ausgeführte Wiedervernäs- ter Moorflächen. sung durch zusätzlichen Methanausstoß der Kli- mabilanz solcher Maßnahmen aber auch schaden. Böden nehmen eine wichtige Rolle bei der Spei- cherung von CO2 ein. Durch den Vorratsaufbau Das wirksamste Mittel zur Verringerung der land- von organischem Kohlenstoff haben sie ein enor- wirtschaftlichen Klimagasemission ist bezogen mes Potenzial, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu auf die Produktmengen in Deutschland eine nach- binden und somit dem Klimawandel entgegenzu- haltige Produktivitätssteigerung. Ertragsstabilität wirken. Anreizsysteme für CO2-speichernde Maß- oder höhere Erträge bei gleichem oder gar gerin- nahmen im Boden sind im Sinne eines carbon-far- gerem Input an Dünge- und Pflanzenschutzmit- ming zu etablieren, z. B. der Humusaufbau durch teln verbessern die produktbezogene Bilanz. Dies eine fördernde und schonende Bodenbearbei- ist aus globaler Klimaschutzperspektive beson- 9
ders zielführend, weil z. B. in Niedersachsen durch Auch sollten Möglichkeiten zum Rückhalt von günstige Boden- und Witterungsverhältnisse im Wasser aus niederschlagsreichen Monaten ge- weltweiten Vergleich eine sehr hohe Flächenpro- nutzt werden können, um niederschlagsarme Pe- duktivität des Ackerbaus existiert. Eine Verringe- rioden besser überbrücken zu können. rung der Produktion in Deutschland führt zwar Das Konzept einer nachhaltigen Produktivitäts- zu einer Verringerung der direkten Emissionen. steigerung (siehe oben) ist geeignet, um sowohl Gleichzeitig würden jedoch die Klimagasemis- für die Aspekte der Biodiversität und des Klima- sionen der globalen Landwirtschaft ansteigen, schutzes als auch der Flächenproduktivität im zu carbon-Leakage führen und nur die deutsche ganzheitlichen Sinn die regional, volkswirtschaft- Klimabilanz verbessern, während sich gleichzeitig lich und global efffizientesten Produktionssyste- die globale verschlechtert. me mit Einbezug sozialer Aspekte zu entwickeln. Der Klimawandel hat auch für die Ressource Was- Von besonderer Bedeutung als CO2-Senke sind ser durch beispielsweise zunehmende und anhal- die Forstwirtschaft und das Bauen mit Holz. Hier- tende Dürreperioden direkte Auswirkungen auf zu gehört der Umbau der Wälder zu Gunsten einer den Ackerbau. Daher ist ein standortgerechtes klimaresilienten Forstwirtschaft mit entsprechen- und effizientes Wassermanagement vor allem auf den Honorierungs- und Fördermechanismen für leichten Böden unverzichtbar, um in Niedersach- die Waldbesitzer. In Holz gebundenes CO2 wird sen auch auf den Standorten nördlich von Hanno- durch die verstärkte Verwendung von Bauholz für ver weiterhin hohe Erträge zu gewährleisten. Dazu lange Zeit der Atmosphäre entzogen und kann da- ist die Effizienz von Bewässerungssystemen durch mit einen erheblichen Beitrag zum klimaschonen- technische und digitale Lösungen zu verbessern. den Bauen leisten. These: Artenvielfalt und Biodiversität müssen vor allem auf ökologischen Vorrangflächen realisiert werden, die mit Flächen zur Produktion eng vernetzt sein sollten. Bei Produktionseinschränkungen müssen Landwirte finan- ziell im Sinne eines am Gemeinwohl orientierten Gesellschaftsvertrages ausgeglichen werden. Eine emissions- freie landwirtschaftliche Produktion ist nicht möglich und der Emissionsminderung sind Grenzen gesetzt. Die Emissionsminderung muss in globaler Betrachtung erfolgen. Im Sinne einer nachhaltigen Produktivitäts- steigerung ist die höchste Gesamteffizienz ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte der Produktions- systeme anzustreben. 10
7 NUTZTIERHALTUNG Die Nutztierhaltung in Niedersachsen ist ein hoch- Die Tierhaltung hat auch eine erhebliche Bedeu- produktiver und zugleich leistungsfähiger Teil der tung für den Klimaschutz. Im historischen Kontext Agrarwirtschaft. Ihre wirtschaftliche Bedeutung hat sich die Emission klimaschädlicher Gase aus inklusive der vor- und nachgelagerten Bereiche Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung ist unbestritten. Unbestritten ist aber auch, dass in den vergangenen Jahrhunderten aber bis heu- gesellschaftliche Akzeptanz einen maßgeblichen te kaum verändert. Derzeit stammen circa 7,6 % Standortfaktor für die Tierhaltung Niedersach- der gesamten deutschen Treibhausgase aus der sens darstellt. Landwirtschaft, hier vornehmlich aus tierischer Verdauung, der Stickstoffdüngung oder dem Schon deshalb setzen sich die Akteure der Nutz- Wirtschaftsdüngermanagement. Eine Optimie- tierhaltung für eine stetige Verbesserung des rung der Beratung ermöglicht zwar noch Redu- Tierwohls auf allen Stufen der Wertschöpfungs- zierungen in diesen Bereichen durch technisch- kette ein. Leitlinie sind die Beschlüsse der Bor- organisatorische Maßnahmen, allerdings ist das chert-Kommission als ein wesentlicher Bestand- Minderungspotenzial begrenzt. Hinzu kommt: teil des sogenannten Gesellschaftsvertrages. Maßnahmen der Emissionsreduzierung insbe- Allerdings trifft der Umbau der Nutztierhaltung sondere in der Tierhaltung sind teuer und stoßen hin zu mehr Tierwohl noch auf erhebliche ge- nicht selten auf genehmigungsrechtliche Hürden. nehmigungsrechtliche Hemmnisse; Fragen der Daher gilt es, Verwaltungsverfahren zu verbes- Investitionsförderung sind ebenso ungeklärt sern, baurechtliche Hürden und Zielkonflikte zu wie die dauerhafte finanzielle Kompensation er- beseitigen. höhter und voraussichtlich nicht marktfähiger Erzeugungskosten. Eine der wichtigsten agrar- Mit Blick auf eine funktionierende Kreislaufwirt- politischen Fragestellungen in Deutschland mit schaft wird die Notwendigkeit der Tierhaltung besonderem Bezug zu Niedersachsen ist die zügi- anerkannt. Diese ermöglicht die Nutzung des ge Etablierung echter Entwicklungsperspektiven Grünlandes, die Verwertung von Nebenproduk- für die Veredlungswirtschaft. Dazu gehört ein of- ten der Lebensmittelindustrie und die Veredlung fener gesellschaftlicher Dialog über Zielbilder und des zwangsläufigen Anfalls von Futterpflanzen in Zahlungsbereitschaft. ackerbaulich und ökologisch sinnvollen Fruchtfol- Der vielfach vorgetragene Wunsch der Verbrau- gen und auf ackerbaulich schwachen Standorten. cher nach mehr Tierschutz bedarf entsprechender Zudem kommt der Tierhaltung eine wichtige Be- Finanzierung. Anderenfalls wird es keine Realisie- deutung als Düngerlieferant zu. Das gilt insbe- rung geben und die Erzeugung wird weiter abwan- sondere für den Ökolandbau. Technologien, wel- dern. Niedersachsen, als Deutschlands Agrarland che eine Teil- und Vollaufbereitung organischer Nummer eins, kann und soll eine wegbereitende Dünger ermöglichen, sind bereits vorhanden und Rolle für die Weiterentwicklung des gesamten sollten durch Forschung und Entwicklung weiter Nutztiersektors einnehmen und sich auch auf EU- gefördert werden. Ebene dafür einsetzen, dass einheitliche Tierwohl- Die Digitalisierung bietet auch im Bereich der standards im Sinne von „level playing field“ in al- Nutztierhaltung viele Möglichkeiten. Durch die len Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Erhebung und Auswertung von Daten zu jedem 11
einzelnen Tier lassen sich Haltungs- und Manage- dern damit Tierwohl und -gesundheit. mentparameter tierspezifisch anpassen und för- These: Die Tierhaltung inklusive vor- und nachgelagerter Bereiche hat in Niedersachsen eine große Bedeutung. Sie muss sich sowohl den Herausforderungen zur Umsetzung der Verbesserung von Tierwohl und Tiergesundheit als auch von Umwelt- und Klimaschutzzielen stellen. Gesellschaftspolitisch gewünschte Weiterentwicklungen der Nutztierhaltung bedürfen einer dauerhaft auskömmlichen Finanzierungsgrundlage im Sinne eines Gesell- schaftsvertrages. 8 MARKTENTWICKLUNG Bedingt durch eine wachsende Weltbevölkerung Sicht ist für die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt steigt der globale Bedarf an Agrarprodukten. Da- die arbeitsteilige Wirtschaft von hohem Nutzen. mit einher geht eine zunehmende Bedeutung für Darüber hinaus sollte die wirtschaftliche Tätigkeit die dynamische Entwicklung der Agrarmärkte. Die von tarifären und nichttarifären Handelshemm- niedersächsische Land- und Ernährungswirtschaft nissen befreit sein. Vor diesem und vor dem Hin- ist in zwei Richtungen bedeutend: Zum einen re- tergrund der Ernährung einer steigenden Welt- gional, aber ebenso global. bevölkerung sind gesellschaftliche und politische Niedersächsische Agrarerzeugnisse unterliegen Anforderungen in Bezug auf Umwelt-, Qualitäts- auf dem Weltmarkt einer großen Nachfrage, wes- oder Haltungsstandards sorgsam abzuwägen. halb der Export von Agrargütern eine große Rolle für die niedersächsische Wirtschaft spielt. Ebenso Daher bleibt es eine maßgebliche agrarpolitische gilt es aber auch, regionale Strukturen weiter aus- Aufgabe, Modelle zu finden, die es ermöglichen, zubauen und zu stärken. Herkunftskennzeichnun- den Mehrwert besonders ressourcenschonend gen, die den Verbraucher direkt ansprechen und produzierter Lebensmittel für den Landwirt kos- so einen Mehrwert stiften, sollten in diese Struk- tendeckend am Markt platzieren zu können. turen etabliert werden. Aus volkswirtschaftlicher These: Die niedersächsische Agrarwirtschaft nimmt regional, aber auch auf dem Weltmarkt eine starke Stellung ein, welche im ganzheitlichen Sinn, auch mit Einbeziehung sozialer Aspekte der Entwicklung des ländlichen Raums maßgeblich gestärkt werden sollte. 12
9 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Niedersachsen verfügt über im bundes- und EU- Die in Niedersachsen sehr starken wettbewerbs- weiten Vergleich ausgesprochen umfangreiche fähigen und forschungsintensiven Unternehmen und kompetente Institutionen in Forschung, Ent- des Agribusiness wie Pflanzenzüchtung oder wicklung und Beratung. Diese sind aber durch die Agrartechnik sollten in diesen Prozess einbezo- unterschiedliche Zuordnung zu Bund und Land gen werden. Schließlich gilt es, die Innovationen und innerhalb von Niedersachsen zu unterschied- schnell und gezielt in Politik, Gesellschaft und lichen Ministerien insgesamt wenig vernetzt. Es Praxis umzusetzen, Letzteres durch eine optimale sollten Strukturen geschaffen werden, dieses zu Beratung. verbessern. So könnte Niedersachsen in Deutsch- land, der EU und auch weltweit forschungsbasiert zum Innovationstreiber für den Agrarbereich ein- schließlich des vor- und nachgelagerten Bereichs werden. Beispiele für den hohen Bedarf an Innovationen sind: • Klima- und ressourcenangepasste Produktionssysteme mit entsprechend innovativen Sorten, • nachhaltige, ganzheitliche Ansätze zur Lösung der Zielkonflikte zwischen ökologischen und ökonomischen Aspekten der Produktion im Sinne der Steigerung der Gesamteffizienz, • der zukünftigen Nutzung der Moore mit Einbezug sozialer Aspekte der ländlichen Entwicklung • zielführender, gesellschaftlicher Diskurs moderner Technologien in der Pflanzenzüchtung und Digitalisierung, • Auflösung von Zielkonflikten zwischen Tierwohl- und Emissionsaspekten, • Entwicklung wirksamer finanzieller Kompensationsmechanismen für mehr Tierwohl, • Krisenresilienz von Lieferketten durch innovative und wettbewerbsfähige Anbaumethoden, Produkte, Verarbeitungstechnologien und Vermarktungssysteme im globalen Kontext. These: Die Forschungskompetenz in Niedersachsen ist sehr hoch, eine verstärkte Forschung und bessere Vernetzung der Institutionen ist zur Bewältigung der Herausforderungen essentiell. Niedersachsen kann national und international Innovationstreiber der Agrarforschung werden. 13
10 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Das Wachstum der Weltbevölkerung auf 10 Mil- Neben Maßnahmen wie Digitalisierung und Robo- liarden Menschen und der steigende Nahrungs- tic, zählen auch moderne Züchtungsverfahren zu mittel- und Energieverbrauch in entwickelten den Möglichkeiten, Anpassungen an veränderte Volkswirtschaften sind die Hauptursachen für den klimatische Bedingungen zur Ertragsstabilität zu Klimawandel und die große Herausforderung für leisten. Hiervon profitieren ökologischer und kon- die Agrar- und Ernährungswirtschaft. ventioneller Landbau gleichermaßen und entwi- ckeln sich aufeinander zu. Keine Region der Welt kann die Herausforderun- gen allein bewältigen und sich auch nicht vor die- Es wird eine der Hauptaufgaben der Politik in den ser Verantwortung verschließen. Eine verringerte künftigen Jahren sein, diese Debatte mit Blick Produktion von Nahrungsmitteln in Deutschland auf die bestmögliche Bewältigung dieser Heraus- beziehungsweise in Niedersachsen durch nicht- forderungen zu führen. Das Verständnis für die landwirtschaftlichen Flächenverbrauch oder ver- Beseitigung von Zielkonflikten und notwendige ringerte Produktionsintensität ruft zwangsläufig Lösungswege kann nur durch eine breite gesell- eine gesteigerte Produktion in anderen Regionen schaftliche Debatte erzielt werden. Der „Runde der Welt hervor und führt zu negativen Implika- Tisch Landwirtschaft 4.0“ hat in kleinerem Maß- tionen auf die Begrenzung des Klimawandels und stab seinen Modellcharakter bewiesen. der Schonung natürlicher Ressourcen. Niedersachsen als führender Standort für For- Wissenschaftliche Erkenntnisse und moderne schung, moderne Technologien, Agrar- und Ernäh- Technologien ermöglichen es, den Anbau von Kul- rungswirtschaft hat die besten Voraussetzungen, turpflanzen mit immer geringerem Ressourcen- zukunftsweisende Produktionsverfahren zu ent- einsatz, d.h. effizienter und nachhaltiger, zu er- wickeln und voranzutreiben. möglichen. Machen wir uns an die Arbeit! 14
11 ZUSAMMENSETZUNG DER ARBEITSGRUPPE Folgende Personen sind Mitglieder der Arbeitsgruppe Landwirtschaft 4.0: • Helmut Dammann-Tamke MdL (Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag) • Dr. Marco Mohrmann MdL (CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag) • Dr. Frank Schmädeke MdL (CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag) • Mark Bieri (Lead of Digital Farming Solutions, KWS Saat SE & Co. KGaA, Einbeck) • Hermann Cordes (Leitung Public Affairs, DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen) • Prof. Dr. Klaus Dittert (Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen) • Rainer Dullweber (ehemals Bröring Unternehmensgruppe, Dinklage) • Jörn Ehlers (Vizepräsident Landvolk Niedersachsen) • Albert Haake (Bioland Niedersachsen und Bremen) • Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel (Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung) • Prof. Dr. Jörg Hummel (Leiter der Abteilung für Wiederkäuerernährung der Universität Göttingen) • Prof. Dr. Nicole Kemper (Leiterin des Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover) • Christian Kionka (Head of Communications & Public Affairs, Nordzucker AG, Braunschweig) • Renate Klingenberg (stellv. Geschäftsführerin Verband der Chemischen Industrie e. V. – Landesverband Nord, Laatzen) • Heinz Korte (Aufsichtsratsvorsitzender DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen) • Prof. Dr. Bernward Märländer (Ehemaliger Leiter des Instituts für Zuckerrübenforschung an der Universität Göttingen) 15
• Prof. Dr. Jörg Oldenburg (Geschäftsführer Ingenieurbüro Oldenburg, Oederquart) • Prof. Dr. Frank Ordon (Präsident des Julius Kühn-Instituts, Quedlinburg) • Heiko Plate (Geschäftsführer Verein zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft VzF GmbH, Uelzen) • Friedrich-Otto Ripke (Vorsitzender NGW - Niedersächsische Geflügelwirtschaft Landesverband e.V., Oldenburg) • Dieter Ruhnke (Landestierschutzverband Niedersachsen e. V., Wrestedt) Anmerkung: Die Ausführungen zu dem Kapitel Nutztierhaltung werden vom Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. nicht vollständig mitgetragen. • Dr. Christian Schmidt (Geschäftsführer Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., Hannover) • Henning Schuur (ehemaliger wissenschaftlicher Referent der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag) • Dr. Thorsten Staack (Geschäftsführer Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands ISN e.V., Damme) • Ralf Strassemeyer (Geschäftsführer Masterrind GmbH, Verden) • Prof. Dr. Imke Traulsen (Leiterin der Abteilung „Systeme der Nutztierhaltung“ der Universität Göttingen) • Steffen Wiese (Bröring Unternehmensgruppe, Dinklage) • Dr. Jochen Wilkens (Geschäftsführer Verband der chemischen Industrie e.V., Landesverband Nord, Laatzen) 16
12 ÜBERBLICK ÜBER DIE THEMEN & REFERENTEN „Klimawandel und ackerbauliche Bodennutzung“ Prof. Bernward Märländer und Prof. Klaus Dittert „Zukünftige Ackerbaustrategien in Niedersachsen: Innovation und Nachhaltigkeit in globalen Kontexten“ Prof. Andreas Hensel „Pflanzennährstoffe nachhaltig einsetzen – Konsequenzen für die Tierhaltungs- und Ackerbaustrategie“ Prof. Klaus Dittert „Möglichkeiten, Grenzen und Zielkonflikte der Ressourcenschonung in der Tierhaltung“ Prof. Jörg Oldenburg „Klimarelevante Ausscheidungen aus der Tierhaltung“ Prof. Jürgen Hummel „Entwicklungsbedarf in der Nutztierhaltung“ Prof. Nicole Kemper „Klimawandel und Nutztierhaltung“ Prof. Imke Traulsen „Alternative Proteine – Welche Rolle spielen sie im Proteinmix der Zukunft?“ Peter Wesjohann „Marktstrukturen – Anforderungen der Verbraucher im Wandel“ Guido Siebenmorgen „Globale Ernährungssicherung“ Dr. Christian Janze 17
„Das Spannungsfeld zwischen globaler Landwirtschaft und Klimawandel“ Prof. Harald von Witzke „Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft – Ein Ausblick bis 2050. 10 Milliarden Menschen- was nun?“ Prof. Ulrich Nöhle „Green Deal und die Auswirkungen für die deutschen Landwirte“ Lena Düpont, MdEP „CRISPR/Cas9 – Möglichkeiten neuer Züchtungsmethoden“ Dr. Markus Gierth 18
13 ANSPRECHPARTNER Ansprechpartner zum Thema Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag: Helmut Dammann-Tamke Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, agrarpolitischer Sprecher Dr. Marco Mohrmann Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Dr. Frank Schmädeke Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Felicia Leiffer Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Landwirtschaft und Umwelt, Betreuung Runder Tisch Landwirtschaft Tobias Nicklaus Referent für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Fatma Gönen Mitarbeiterin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Tel.: 0511 – 3030- 4122 E-Mail: landwirtschaft@cdu-fraktion-niedersachsen.de 19
IMPRESSUM Herausgeber E-Mail Layout CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag info@cdu-fraktion-niedersachsen.de Doreen Helms Hannah-Arendt-Platz 1 30159 Hannover Internet Druck www.cdu-fraktion-niedersachsen.de broschueren-kleinauflagen.de V.i.S.d.P.: Konzept, Redaktion Bildernachweis Jens Nacke MdL Felicia Leiffer pixabay.com Parlamentarischer Geschäftsführer 20
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