HockeyDEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG - DIGITAL - DM STUTTGART - HC Ludwigsburg
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Hockey 6 DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG 11. FEBRUAR 2020 | 73. JAHR | E3764 DIGITAL DM STUTTGART Titel für Alster-Damen und Köln-Herren
ANSPIEL IMPRESSUM Die DHZ – Deutsche Hockey Zeitung ist eine freie Fachzeitschrift für Feld- und LIEBE LESERINNEN UND LESER, Hallenhockey; sie erscheint wöchentlich, N 42 Ausgaben im Jahr im Sportverlag Schmidt & Dreisilker GmbH atürlich ist und bleibt es ein skurriles, ja besonders bei Fachfremden ein Kopf- (www.sportverlag-sindelfingen.de). schütteln verursachendes Bild, wenn beim nationalen Saisonhöhepunkt im Deutsche Hockey Zeitung Hallenhockey die bekanntesten Akteure nicht auf dem Spielfeld zu sehen Böblinger Straße 76 71065 Sindelfingen sind, sondern höchstens als Edelfans ihrer eigenen Mannschaften im Zuschauer- Telefon 07031 862-810 block mitfiebern. Auch in Stuttgart gab es das nun wieder zu bestaunen. Die dahinter Telefax 07031 862-801 www.hockey-zeitung.de stehende Thematik ist bekannt und auch an dieser Stelle schon oft genug beleuchtet epaper.hockey-zeitung.de worden. Redaktion: Uli Meyer (V.i.S.d.P.) redaktion@hockey-zeitung.de Aus der Not eine Tugend gemacht Redaktionsschluss: Montag, 14 Uhr Statt über das Fehlen zahlreicher Stars zu lamentieren bestand vor allem für die Verlagsleitung: beteiligten Trainer die Aufgabe darin, aus der aktuellen Personalsituation etwas Dr. Wolfgang Röhm Konstruktives zu machen. Jens George als Alster-Coach und André Henning als Chef Vertriebsleitung: der Kölner Herren ist diese Herausforderung am besten gelungen, wie die gewonne- Dietmar Froeberg-Suberg nen blauen Meisterwimpel untrüglich beweisen. Sie haben aus der Not eine Tugend Tel. 07031 862-851, Fax 862-801. froeberg-suberg@szbz.de gemacht. Spieler/innen, die sonst meist nicht mehr als eine Nebenrolle im Schatten Anzeigenverkauf: der Leitwölfe einnehmen, waren aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. Und Katrin Lemke – ebenfalls eine schöne Erkenntnis des Final-Four 2020 – mit ihren Endspieltoren Tel. 07031 862-834, Fax 862-801 E-Mail: wurden Leute wie Emily Wolbers (Alster) oder Max Siegburg (Köln) sogar zu Spielent- anzeigen@hockey-zeitung.de Gültig ist zurzeit die Anzeigenliste 50 vom scheidern, die bei voller Personalstärke sonst womöglich nicht einmal einen Platz in 1. 1. 2020. Anzeigenschluss: freitags. den Endrundenkadern ihrer Mannschaften ergattert hätten. In einem Mannschafts- Grafik: sport ist auch die Leistungsfähigkeit in der zweiten oder gar dritten Reihe manchmal Lena Sauter wichtiger als die Präsenz von einzelnen Stars. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Matthias Abromeit, Rolf Becker, Robert Menschick, Sebastian Folkers Ausverkauft ist nicht immer gleichbedeutend mit voll. Auch diese Beobachtung konnte man am Wochenende in Stuttgart machen. Eigentlich waren beim Final-Four Abonnementspreis: Halbjährlich inkl. Versandkosten: 2020 nahezu alle verfügbaren Zuschauertickets vergriffen, und doch gab es auf den Inland: EUR 64,90 (inkl. 7 % MwSt.); Ausland: EUR 72,-. Tribünen der Scharrena während der Spiele teils erhebliche Lücken. Ob die Ticket- Das Abonnement verlängert sich automa- halter sich mal eben nur länger an den Verpflegungsständen aufhielten oder nur das tisch, wenn eine Änderung nicht mit der Frist von drei Monaten zum 30. 6. oder 31. Spiel ihrer eigenen Mannschaft verfolgen wollten und dann die 12. schriftlich dem Verlag mitgeteilt wird. Halle verließen, bleibt natürlich deren freie Entscheidung. Bei höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Rückzahlung des Aber ein schöneres Gesamtbild wäre es natürlich schon, Bezugsgeldes. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung man hätte während der 60 Spielminuten komplett übernommen. Die Redaktion behält sich besetzte Ränge. das Recht vor, Leserzuschriften zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Herzliche Grüße, Redaktion dar. Ihr Uli Meyer ISSN 1437-4404. Bankverbindungen: IBAN DE46 6039 0000 0290 2900 07 BIC: GENODES1BBV Vereinigte Volksbank eG Kt.-Nr. 290 290 007 (BLZ 603 900 00) Gerichtsstand: Böblingen Weitere Verlagsobjekte: FEBRUAR 2020 rudersport KW Mo Di Mi Do Fr Sa So Titelbild: Unsere Ausgaben der 5 1 2 Die Damen vom Club an der Alster Ham- Deutschen Hockey Zeitung burg und die Herren von Rot-Weiss Köln 6 3 D 5 6 7 8 9 bejubeln ihre gewonnenen D = Digitalausgabe Meisterwimpel beim 7 10 D 12 13 14 15 16 P = Printausgabe (online dienstags abrufbar) Final-Four in Stuttgart. Fotos: Foto2press 8 17 P 19 20 21 22 23 9 24 D 26 27 28 29 1 2 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Wüterich:"Veranstaltung noch eine Spur besser als 2018" D er Club an der Alster Hamburg bei den Damen und Rot-Weiss Köln bei den Herren sind die Gewin- 59. Hallen-DM ner der 59. Deutschen Hallenmeisterschaften. Beim Final-Four-Endrundenturnier in Stuttgart schlugen DAMEN: zunächst die Alster-Damen im Endspiel den Titelvertei- Halbfinale: diger Düsseldorfer HC mit 4:3 und holten ihren fünften Club an der Alster - HTC Uhlenhorst Mülheim 5:2 (1:1) Hallentitel. Anschließend bezwangen die Herren von Rot- Harvestehuder THC - Düsseldorfer HC 3:6 (0:3) Weiss Köln im Finale den Berliner HC mit 7:6, die Rhein- Finale: länder bauten mit ihrem elften Triumph ihre Position als Club an der Alster - Düsseldorfer HC 4:3 (1:2) deutscher Hallen-Rekordmeister weiter aus. In den Halbfi- nalspielen hatten auf weiblicher Seite Uhlenhorst Mülheim HERREN: (2:5 gegen Alster) und Harvestehuder THC (3:6 gegen Düs- Halbfinale: seldorf) den Kürzeren gezogen, so dass es im dritten Jahr in Club an der Alster - Rot-Weiss Köln 7:7 (4:2) SO 4:5 Folge zur Finalpaarung zwischen Alster und dem DHC kam. Berliner HC - HTC Uhlenhorst Mülheim 8:4 (3:2) Bei den Herren musste Vorjahresmeister Club an der Alster Finale: seinen Traum von der Titelverteidigung nach einem 7:7 und Rot-Weiss Köln - Berliner HC 7:6 (4:2) anschließendem 4:5 im Shoot-out gegen Köln begraben, im zweiten Halbfinale scheiterte Feldmeister HTC Uhlen- horst Mülheim mit 4:8 an Berlin, für den BHC war es die ers- te Endspielteilnahme nach 14 Jahren. noch eine Spur besser gelaufen als vor zwei Jahren an glei- Als MVP (most valuable player; wertvollste Spieler) des cher Stelle. Wir haben von allen Seiten Lob bekommen“, Final-Four 2020 wurden von den Journalisten Vertreter der freute sich Christoph Wüterich, Präsident des ausrichten- beiden Meister gewählt: Amy Gibson, Torhüterin von Als- den HTC Stuttgarter Kickers. „Die Stimmung war bombas- ter, und Florian Pelzner, Kapitän der Kölner Herren. tisch in der Halle. Wir als DHB sind zufrieden und froh, aus- Die knapp 2300 Zuschauer fassende Scharrena in den richtende Vereine zu finden, die solch hohen Aufwand und Katakomben des Stuttgarter Bundesligastadions war an viel Arbeit auf sich nehmen, um so etwas auf die Beine zu beiden Tagen bis auf wenige Plätze ausverkauft. „Wir sind stellen“, sagte die für Veranstaltungen und Kommunikation sehr zufrieden. Aus unserer Sicht ist die Veranstaltung zuständige DHB-Vizepräsidentin Julia Walter. lim Gut besucht: die Scharrena Stuttgart, hier während des zweiten Damen-Halbfinals. Foto: Worldsportpics 3 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Mülheims Petra Ankenbrand (Mitte) im Laufduell mit den Als- ter-Verteidigerinnen Katha- rina Kirschbaum (links) und Emily Kerner (rechts). Foto: Foto2press Gute Viertelstunde reicht dem Favoriten zum Finaleinzug HALBFINALE DAMEN: Alster zieht gegen Mülheim mit Zwischenspurt davon N och zur Halbzeitpause des ersten Halbfinals konn- war Melanie Terber durchgekommen. Fast von der Grund- te Uhlenhorst Mülheim darauf hoffen, den favori- linie erwischte die Uhlenhorst-Verteidigerin die Hambur- sierten Club an der Alster ausschalten zu können. ger Keeperin Amy Gibson auf dem falschen Fuß. Es war der Die Westdeutschen hatten es geschafft, die anfänglichen verdiente Ausgleich, nachdem Alster früh aus seiner ers- Vorteile des Nord-Ersten immer besser zu kompensieren ten Ecke nach Fußabwehr auf der Linie einen Siebenmeter und sich sogar ein kleines Chancenplus herauszuarbeiten. gezogen und diesen durch Hanna Valentin zur Führung Doch nachdem Petra Ankenbrand zweimal aussichtsreich verwandelt hatte (8.). scheiterte und auch die erste Mülheimer Strafecke völlig missriet (so sehr, dass daraus sogar eine lange Ecke für Als- Im zweiten Durchgang wiederholte Terber zunächst fast ter wurde!), dauerte es bis 20 Sekunden vor der Pause, ehe ihr Kunststück (33.), doch dann ging es auf der anderen Uhlenhorst erstmals jubeln konnte. Über die rechte Seite Seite ganz schnell. Innerhalb von gut sieben Minuten zog Alster vom 1:1 auf 5:1 davon. Erst traf Valentin nach schnel- ler Passfolge über Kerner und Wolbers direkt aus der Mitte Club an der Alster - (34.), dann schlenzte Emily Kerner die zweite Hamburger Uhlenhorst Mülheim 5:2 (1:1) Ecke hoch ins Netz (36.), weitere zwei Minuten erhöhte Felicia Wiedermann nach Jeltsch-Abschluss im Nachfassen, Tore: 1:0 Hanna Valentin (7m, 8.), 1:1 Melanie Terber (30.), und den Schlusspunkt des Alster-Zwischenspurts setzte 2:1 Hanna Valentin (34.), 3:1 Emily Kerner (E, 36.), 4:1 Felicia Valentin mit bretthoch verwandeltem Schlenzer nach der Wiedermannn (38.), 5:1 Hanna Valentin (E, 41.), 5:2 Dinah Grote (45.). Ecken: 5 (2) / 2 (0). 7m: 1 (1) / 0. Grün: 0/1. dritten Ecke (41.). Zuschauer: 1200. Schiedsrichter: Sophie Bockelmann / Sandra Wagner. Mülheim war notgedrungen dazu verdammt, nun alles nach vorne zu werfen. Zwar fiel schon bald das 2:5 (45.) durch 4 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Stimmen Jens George (Trainer Alster): In der ersten Halbzeit sind wir zu passiv geworden, wir haben auch zu viele technische Fehler beim offensiven Weitertransportieren des Balles gemacht. In der Pause haben wir den Mädels nochmals klargemacht, dass es hier nicht ums Schönspielen geht und manche Zieher auf diesem Boden einfach nicht gehen. Die Aufforderung, mit mehr Power in die Gassen zu stoßen und mehr Druck zu machen, hat die Mannschaft dann in der ers- ten Viertelstunde nach der Pause gut umgesetzt. Letztlich haben wir das Ding in starken zehn Minuten geholt und dann gut verteidigt. Daniel Kamphaus (Trainer Mülheim): Dem Chancenver- hältnis nach hätten wir mit einer Führung in die Pause gehen müssen. Dann haben wir in der zweiten Halbzeit blöde Ecken mit Torfolge kassiert. Und irgendwann sind wir nicht mehr in Schlagdistanz gewesen. Nur zwei Ecken rauszuholen, war zu wenig. Und unsere Chancenverwertung war auch nicht so gut wie in der Saison. Das gegnerische Tor war wie vermau- Mülheims Dinah ert für uns. Wir hätten wahrscheinlich noch eine halbe Stun- Grote (vorne in grün; de weiterspielen können, ohne den Rückstand aufzuholen. dahinter Lara Birkner, links Alster-Spielerin Marie Jeltsch) hatte beim Torab- Dinah Grote nach Kiefer-Vorarbeit über links, aber insge- schluss wenig Glück. samt war das Uhlenhorster Powerplay zu wenig zwingend, Fotos: Foto2press und insbesondere Torjägerin Grote hatte im dichtbesiedel- ten Hamburger Schusskreis kein glückliches Händchen bei ihren Abschlussversuchen. Auch acht Minuten in künstli- Auch wenn das Team von Jens George letztlich nur die cher Überzahl brachten Mülheim nicht mehr näher heran. erste knappe Viertelstunde der zweiten Halbzeit wirklich Alster war bei Kontern zeitweise dem fünften Tor näher als zu überzeugen wusste, reichte das gegen den abschluss- der Gegner seinem dritten. schwächeren Gegner zum erwarteten Finaleinzug. lim Alster Torjägerin Hanna Valentin, hier nach ihrem Siebenmetertor zum 1:0 gegen Mülheims Torhü- terin Femke Jovy, schoss drei der fünf Hamburger Halb- finaltreffer. 5 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Harvestehude mit Emma Nolting (links) und Laura Saenger (rechts) mühte sich gegen Düsseldorf (Alisa Vivot) vergeblich. Foto: Foto2press Düsseldorf kann Vorsprung sicher ins Ziel bringen HALBFINALE DAMEN: Harvestehude lässt gegen DHC Eckenstärke vermissen G ewisse Parallelen zum ersten Halbfinale waren „Wer weiß, welch andere Aufgabenstellung auf den DHC unverkennbar: In der ersten Halbzeit hatte der zugekommen wäre, hätten Emma Nolting und zweimal Außenseiter durchaus seine Chancen, nutzte sie Anne Deupmann für den HTHC in der Anfangsviertelstun- aber nicht. Und so wuchs irgendwann der Rückstand, der de ihre guten Tormöglichkeiten genutzt. So aber sahen sich es dem Favoriten schließlich einfacher machte, mit einer die Hamburgerinnen nach 14 Minuten in Rückstand, weil aufmerksamen Defensivleistung den Vorsprung sicher Tessa-Margot Schubert (7.) und Greta Gerke gleich zwei der nach Hause zu fahren. So war es Mülheim gegen Alster ersten drei Düsseldorfer Chancen zu Toren verwerteten. ergangen, und so erging es nun im zweiten Vorschlussrun- Beim Viertelfinalsieg in Berlin war die Strafecke für den denduell auch Harvestehude gegen den Titelverteidiger HTHC die schärfste Waffe. Davon war im Halbfinale fast Düsseldorf. nichts zu sehen. Hauptschützin Laura Saenger hatte Pro- bleme mit dem Boden, auch Svenja Poppe trat beim Stan- dard nicht so erfolgreich auf wie erhofft. Aus insgesamt sechs Versuchen resultierte für Harvestehude schließlich Harvestehuder THC - nur ein direkter Treffer (zum 3:5 durch Saenger) und ein Düsseldorfer HC 3:6 (0:3) Siebenmeter, den Poppe zum 1:3 nutzte. Bei der Abwehr- stärke des DHC hätte es für den Nord-Zweiten zwingend Tore: 0:1 Tessa-Margot Schubert (7.), 0:2 Greta Gerke (14.), 0:3 Sara Strauss (21.), 1:3 Fenja Poppe (7m, 35.), 1:4 Luisa mehr Eckentore gebraucht, um ergebnistechnisch dranzu- Steindor (35.), 2:4 Emma Nolting (51.), 2:5 Alisa Vivot (57.), bleiben. 3:5 Laura Saenger (E, 58.), 3:6 Tessa-Margot Schubert (60.). Ecken: 6 (1) / 1 (0). 7m: 1 (1) / 0. Grün: 0/2. Zuschauer: Noch vor der Pause war Düsseldorf auf 3:0 weggezogen, 1500. Schiedsrichter: Raphael Adrien, Oscar Lohse als Sara Strauss einen Traumpass von Lhotak veredelte (21.). Der Titelverteidiger konnte sich früh auf die Rolle 6 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Stimmen Nicolai Sussenburger (Trainer DHC): Es war unser sechstes Halbfinale in Folge. Immer hat uns dabei eine gute Verteidigung und eine gute Torwartleistung ausgezeichnet. Das entscheidet solche Spiele, und das war auch heute so. Bis auf fünf, sechs Minuten in der zweiten Halbzeit war das insgesamt sehr souverän von uns. Der Sieg war komplett verdient. Aber der HTHC hat es uns schwer gemacht, zu vielen Chancen zu kommen. Christian Blunck (Trainer HTHC): Düsseldorf war in vielen Belangen ein bisschen cleverer als wir, hat sich auch an die Auch wenn es Bedingungen etwas besser angepasst. Trotzdem hatten wir nicht ins Finale reich- unsere Möglichkeiten. Wenn wir es geschafft hätten, wieder te, war HTHC-Trainer bis auf ein Tor ranzukommen, wäre es vielleicht noch einmal Christian Blunck stolz spannend geworden. Es hätte schon alles klappen müssen, auf sein Team. um diesen starken Gegner zu schlagen. Wir haben bei den Wechselmöglichkeiten auch nicht ganz die Breite wie der DHC. Insgesamt bin ich trotz der Niederlage stolz auf das Team und unsere Saison. Emma Nolting das 2:4, als Düsseldorf hinten mal etwas aufgemacht hatte und dann prompt ausgekontert wurde, beschränken, hinten gut zu stehen, abzuwarten und den was selten genug vorkam. Die Entscheidung fiel drei Minu- Gegner zu Aufbaufehlern zu verleiten, um dann Konter zu ten vor Schluss, als Saenger ein Zuspiel misslang und Alisa setzen. Die aufkeimende Hoffnung beim HTHC, als fünf Vivot zum 5:2 ins leere Tor vollenden konnte, weil HTHC- Minuten nach dem Seitenwechsel Svenja Poppe gegen die Coach „Büdi“ Blunck kurz davor seine Torhüterin Bille Koch frühere Harvestehuder Keeperin Kristina Reynolds den vom Platz genommen hatte. In der Schlussminute folgte Siebenmeter verwandelte, wurde vom DHC sofort wieder noch Schuberts zweites Tor zum 6:3-Endstand. im Keim erstickt, weil Luisa Steindor noch in der gleichen Spielminute mit dem 4:1 den alten Abstand wieder her- Die größere Routine des amtierenden Meisters reichte zum stellte. Die Norddeutschen mühten sich, waren in ihren unspektakulären, aber klar gerechtfertigten Sieg. Das Tor- Mitteln, beim Gegner eine Lücke zu finden, allerdings auch hüterinnen-Duell der Generationen entschied Reynolds spielerisch beschränkt. Erst neun Minuten vor Ende glückte (35) gegen Koch (17) ebenfalls zugunsten Düsseldorfs. lim Kein Durchkommen für HTHC-Angreiferin Anne-Kathrin Deupmann (in gelb) gegen Pia Lhotak (links) und Greta Gerke (rechts). Hinten beobachtet DHC-Torhüterin- Kristina Reynolds. Fotos: Foto2press 7 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Im Shoot-out hat Köln das glücklichere Ende für sich HALBFINALE HERREN: DM-Titelverteidiger Alster Hamburg scheitert knapp Auch wenn das Bild den Eindruck vermitteln kann, dass der Ball sein Ziel verfehlt, so war Kölns Schütze Johannes Große bei diesem Shoot-out-Versuch gegen Alster-Keeper Mark Z ehn Minuten lang tasteten sich Titelverteidiger Als- Appel erfolgreich. ter und Herausforderer Köln im ersten Herren-Halb- Foto: Foto2press finale ab, dann waren beide Seiten offenbar auf voller Betriebstemperatur und legten ein irres Tempo hin. Passierte zunächst in den Kreisen und auf der Anzeigetafel herzlich wenig, war das ab der 11. Minute mit einem Schlag Hamburg. Florian Pelzner per Ecke und später Johannes völlig anders. Niklas Bruns eröffnete nach Fehler von Kölns Große per Konter glichen für Rot-Weiss aus, aber Alster EM-Held Thies Prinz den Torreigen für den Meister aus war vorne noch effektiver und zog durch Patrick Schmidt, Christian Reimann und Carl Alt zum 4:2 weg. Den verdien- ten Zwei-Tore-Vorsprung hatten die Hanseaten dann auch Club an der Alster - zur Halbzeit beim 5:3. Rot-Weiss Köln 7:7 (5:3), SO 4:5 Die Pause kam für Alster offenbar zum falschen Zeitpunkt. Tore: 1:0 Niklas Bruns (11.), 1:1 Florian Pelzner (E, 13.), 2:1 Nach Wiederbeginn waren die Norddeutschen für gut Patrick Schmidt (13.), 2:2 Johannes Große (14.), 3:2 Christian Reimann (15.), 4:2 Carl Alt (18.), 4:3 Johannes Große (E, 27.), zehn Minuten lang nicht mehr so fokussiert, besonders in 5:3 Carl Alt (28.), 5:4 Thies Prinz (31.), 5:5 Florian Pelzner der Abwehrarbeit. Und das nutzte Köln eiskalt aus. Prinz, (34.), 5:6 Joshua Delarber (E, 38.), 6:6 Patrick Schmidt (E, Pelzner und Joshua Delarber per Ecke drehten binnen acht 42.), 7:6 Christian Reimann (50.), 7:7 Kai Aichinger (52.). Minuten den Spielstand zum 5:6. Der Zwei-Tore-Rückstand Shoot-out: 1:0 Prinz, Reimann vergibt, Pelzner vergibt, 1:1 drohte Alster, als es nach der fünften Kölner Ecke nach Fuß- Linnekogel, 2:1 Große, 2:2 Kamlade, 3.2 Kamlade, 3:3 Große, spiel auf der Linie Siebenmeter gab. Jonas Gomoll scheiter- 4:3 Linnekogel, 4:4 Prinz, Reimann vergibt, 4:5 Pelzner. Ecken: 3 (1) / 5 (3). 7m: 0 / 1 (0). Zuschauer: 1800. te aber am reaktionsschnellen Nationaltorwart Mark Appel Schiedsrichter: Rene Pleißner / Fabian Blasch. (41.). Das war für Alster so etwas wie der Hallo-Wach-Ef- fekt. Schon kurz danach schaffte Schmidt per Ecke den Aus- 8 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT gleich. Und die Hamburger holten sich auch die Führung zurück, als Reimann einen Konter über Schmidt erfolgreich Stimmen abschloss. Sebastian Biederlack (Trainer Alster): In der ersten Das bestimmt spektakulärste Tor des DM-Wochenendes Halbzeit fand ich uns besser, die Pausenführung war deshalb verdient. Dann haben wir in der zweiten Hälfte plötzlich für fiel acht Minuten vor Ende. Kölns Kapitän Florian Pelzner zehn Minuten keinen Zugriff mehr, verteidigen da auch nicht war gerade wieder mit einem auffälligen Turban aus wei- mehr so gut. Dass es ins Shoot-out geht, war für mich nach ßem Verbandsstoff um den Schädel nach zehnminütiger dem gesamten Spielverlauf leistungsgerecht. Wir haben am Zwangspause aufs Spielfeld zurückgekehrt, nachdem er Ende vergeblich reklamiert, dass Pelzner beim entscheiden- bei einem Zweikampf mit Kamlade unglücklich dessen den Versuch unserem Torwart auf den Schläger tritt. Ich ma- Schläger an die dann blutende Stirn bekommen hatte. che unserem Team trotz des Ausscheidens keinen Vorwurf. Florian Pelzner (Kapitän RWK): Zum Glück war es nur Der unfreiwillige Kopfschmuck trübte Pelzners Blick für eine kleine Wunde, als ich da den Schläger an den Kopf be- den freien Raum nicht. Weit in der eigenen Hälfte sah der kommen habe. Für mich war schnell klar, dass es weitergeht, Kölner seinen nach vorne gestürmten Teamkollegen Kai wenn der Arzt mich lässt. Im Penaltyschießen ist es natürlich Aichinger. Dieser stach Pelzners langes Zuspiel im Hecht- nicht einfach, wenn man bei seinem ersten Versuch nicht sprung unter die Latte – 7:7. getroffen hat, nochmal anzutreten. Es hat dann zum Glück funktioniert. In der Schlussphase war Hamburg dem Siegtreffer deutlich näher als Köln. Boeckel traf den Pfosten (57.), kurz dar- auf kratzte Fleckhaus bei der dritten Alster-Ecke den Ball mehr, wobei sein unabsichtliches Behindern des Schlägers von der Linie und rettete Rot-Weiss so ins Shoot-out. Dort von Alster-Keeper Appel mit dem Fuß von einem Videobe- wurde Alsters Christian Reimann zum doppelten Pechvo- weis wohl geahndet worden wäre. Aber dieses technische gel. Gleich zweimal scheiterte er an Kölns Nationalkeeper Hilfsmittel haben die Schiedsrichter im Hallenhockey nicht Victor Aly. War der erste Reimann-Fehlversuch noch fol- zur Hand, in Realgeschwindigkeit war die Sache kaum zu genlos, weil auch Pelzner nicht traf, war es bei der zweiten erkennen. Und so stand Köln glücklich, aber nicht ganz Runde der jeweils drei Schützen (Prinz und Große trafen für unverdient im Finale. Der gescheiterte Titelverteidiger Köln ebenso doppelt wie Linnekogel und Kamlade für Als- muss sich bis auf die Phase nach der Halbzeit nicht viel vor- ter) anders. Pelzner machte aus seinem zweiten Versuch werfen lassen. lim Köln mit Jonas Gomoll (Mitte) und Alster (links Dieter Linnekogel) lieferten sich ein temporeiches Halbfinalduell. Foto: Foto2press 9 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Berliner HC defensiv stark und offensiv brutal effektiv HALBFINALE HERREN: Uhlenhorst Mülheim scheitert mit 4:8 sehr deutlich Freude pur bei Tino Volkert (rechts) und seinen BHC-Teamkameraden, während Mülheims Malte Hellwig (in weiß) zu schlucken hat. F: Foto2press A n diesem Hünen hatte sich schon der Hamburger reneren Gegner. Und so hatte Mülheim schnell einen hohen Polo Club im Viertelfinale erfolglos abgearbeitet. Ballbesitzanteil. Aber mehr als optische Vorteile sprangen Und auch Uhlenhorst Mülheim machte im zwei- für die Westdeutschen selten heraus. Kein einziges Mal ten DM-Halbfinale der Herren die unangenehme Erfah- konnte Mülheim die Führung erringen. Man musste immer rung, auf einen Moritz Kentmann in Topform zu treffen. hinterherlaufen, weil der nominelle Außenseiter BHC kei- Auch dank der Paraden des Berliner Torwarts konnte der nerlei Anzeichen von Endrundennervosität an den Tag leg- defensiv starke und offensiv brutal effektive BHC die West- te und auch deshalb erstaunlich effektiv seine Möglichkei- deutschen in die Knie zwingen. Am Ende fiel der Erfolg der ten nutzte. Hauptstädter mit 8:4 sogar deutlich aus. Das begann mit Paul Döschs 1:0 nach der ersten Ecke. Den Den Anspruch, das Spiel aktiv zu gestalten, überließen die kleinen Stoppfehler von Wild mit Gegentorfolge (Elian Berliner von Beginn an ganz gerne dem endrundenerfah- Mazkour) korrigierte Anton Ebeling noch in der gleichen Spielminute mit dem 2:1. Mülheim ackerte in der Folge wie wild, erarbeitete sich gegen eine strikte Manndeckung Berliner HC - auch Chancen, aber immer wieder war Kentmann Endsta- Uhlenhorst Mülheim 8:4 (3:2) tion. Erst Malte Hellwig überwand den BHC-Keeper bei der zweiten Uhlenhorst-Ecke. Keine drei Minuten hielt der Tore: 1:0 Paul Dösch (E, 4.), 1:1 Elian Mazkour (9.), 2:1 Anton Ausgleich, dann hatte Berlin seine Führung zurück. Dösch Ebeling (9.), 2:2 Malte Hellwig (E, 22.), 3:2 Paul Dösch (E, brachte auch die zweite BHC-Ecke im Kasten von Lennart 25.), 4:2 Michael Hummel (37.), 4:3 Malte Hellwig (43.), 5:3 Küppers unter. Und fast wäre vor der Pause noch das 4:2 Anton Ebeling (40.), 6:3 Michael Hummel (42.), 7:3 Michael Hummel (51.), 7:4 Max Godau (58.), 8:4 Michael Hummel gefallen, als Hummels Abschluss knapp vor der Torlinie (59.). gestoppt wurde. Ecken: 4 (2) / 4 (1). Grün: 0/1. Zuschauer: 2000. Schieds- richter: Ole Ingwersen / Tim Meissner. Seine Zeit als Torschütze sollte für Michael Hummel erst noch anbrechen. In der zweiten Hälfte war der antritts- 10 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Vier Tore Stimmen in der zweiten Halbzeit: BHC-Stür- Rein van Eijk (Trainer BHC): Wir sind unfassbar glücklich. mer Michael Hummel Eigentlich ist alles aufgegangen, was wir uns vorher für (in rot; gegen Niklas dieses Spiel ausgedacht hatten. Es war das Ziel, so variabel Bosserhoff und Tobi- wie möglich zu verteidigen. Wenn du nur ein Konzept hast, as Matania). knackt das eine qualitativ starke Mannschaft wie Mülheim mit der Zeit. Und nach vorne wollten wir möglichst viel Fläche kreieren, um unsere schnellen Leute in Position zu bringen. Dazu kam Pauls unfassbare Quote bei der Ecke und ein wieder mal starker Moritz Kentmann im Tor. Auch wenn uns die Außenseiterrolle liegt, glauben wir fest an uns. Der Sieg im Viertelfinale hat uns zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Omar Schlingemann (Trainer UM): Der BHC hat nach der Halbzeitpause von Mann- auf Raumdeckung umgestellt. Dar- auf haben wir heute keine Antwort mehr gehabt. Wir waren nicht dynamisch genug. Berlin war heute besser als wir, vor allem defensiv, und steht deshalb völlig verdient im Finale. schnelle BHC-Stürmer bei jedem Konter der Berliner betei- Der verzweifelte Schlussspurt von Uhlenhorst, das ab ligt und insgesamt vier Mal auch Abschlussstation nach der 53. Minute mit sechs Feldspielern die inzwischen auf bemerkenswerter Vorarbeit der Kollegen. Beim 4:2 pro- Raumdeckung umgestellte BHC-Abwehr zu knacken ver- fitierte Hummel vom Geniestreich von Lehmann-Richter. suchte, brachte nicht mehr als Max Godaus Nachschuss- Und nachdem Hellwig für Mülheim und kurz danach Ebeling treffer zum 4:7, bald danach setzte Michael Hummel im für Berlin das Resultat auf 5:3 gestellt hatten, wurde Hum- Konter mit dem 8:4 den Schlusspunkt. Nach 14 Jahren war mel letztlich zum Spielentscheider. Beim 6:3 musste er eine der Berliner HC mal wieder in ein Hallen-DM-Finale einge- Vorlage von Volkert nur noch ins leere Tor einschießen, zogen. Verdient, weil er den Gegner mit vielfältigen Waffen neun Minuten vor Ende schoss er in kurzer BHC-Überzahl in die Ohnmacht getrieben hatte. lim nach Abpraller das 7:3. Die BHC-Vertei- digung (Luca Wild, vorne in rot) ließ die Mülheim-Angreifer (Max Godau) selten frei zum Abschluss kommen. Fotos: Foto2press 11 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Kurzer Zwischenspurt bringt Alster die Führung und den Titel FINALE DAMEN: Titelverteidiger Düsseldorf verliert nach 2:0-Führung den Faden Doppeltor- schützin Emily Wolbers (Mitte) wird von Teamkameradin Hanna Valentin gefeiert, Alisa Vivot (DHC; links) schaut frustriert. Foto: Foto2press Z um dritten Mal in Folge standen sich der Club an Dieses kleine Polster reichte schließlich gegen einen in der der Alster und der Düsseldorfer HC in einem Hal- Schlussphase verzweifelt anrennenden DHC. len-DM-Endspiel der Damen gegenüber. 2018 hat- ten die Hamburgerinnen gewonnen, das Jahr darauf die Düsseldorf hatte über weite Teile der ersten Halbzeit alles Westdeutschen. Die Leistungen im Halbfinale ließen kaum im Griff. Der Ball lief sauber durch die eigenen Reihen, die erahnen, welches Team aktuell besser drauf war. Titelver- wichtigen Zwei- und Positionskämpfe wurden gewonnen, teidiger Düsseldorf hatte seine Aufgabe am Samstag ein Alster fand kaum ein Mittel, um wirklich Zugriff auf die klein bisschen souveräner gelöst, und dieser Trend schien Partie zu bekommen. Greta Gerke nach feinem Zuspiel von sich auch im Endspiel eine knappe Halbzeit lang zu bestä- Strauss über die Grundlinie rechts sowie Luisa Steindor im tigen. Doch nach der Pause wendete sich das Blatt. Elf Nachgang der von Alster eigentlich schon parierten ersten starke Minuten genügten Hamburg, um einen zwischen- DHC-Ecke schossen ein verdientes 2:0 heraus, das ohne zeitlichen 0:2-Rückstand in eine 4:2-Führung zu drehen. Weiteres noch hätte ausgebaut werden können, wenn Schubert und Gerke nicht frei an der stark reagierenden Amy Gibson gescheitert wären (14.), Strauss nicht hauch- dünn verzogen hätte (18.) oder Steindors freier Schuss Club an der Alster Hamburg - nicht pariert worden wäre (23.). Düsseldorfer HC 4:3 (1:2) Erst in den letzten paar Minuten des ersten Durchgangs Tore: 0:1 Greta Gerke (6.), 0:2 Luisa Steindor (E, 10.), 1:2 Emily Kerner (E, 27.), 2:2 Emily Wolbers (32.), 3:2 Marie stellte Alster den Düsseldorfer Aufbau mit besserem Pres- Jeltsch (37.), 4:2 Emily Wolbers (41.), 4:3 Greta Gerke (E, 52.). sing vor mehr Probleme, Markerts Bälle kamen nun nicht Ecken: 3 (1) / 4 (2). Zuschauer: 2000. Schiedsrichter: mehr so sauber hinten raus. Und mit seiner dritten Ecke Sandra Wagner, Raphael Adrien. kam Hamburg ins Spiel zurück. Emily Kerner überwand die bislang kaum geforderte Reynolds im DHC-Kasten mit 12 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Stimmen Alster-Torfrau Amy Jens George (Trainer Alster): In der ersten Halbzeit waren Gibson wurde als beste wir wie gestern im Halbfinale wieder nicht mutig genug. Da Endrundenspielerin ausge- wurden klare taktische Vorgaben einfach nicht umgesetzt. zeichnet. Rechts DHB-Vize Da gab es auch klare Worte in der Pause. Dafür war es in der Marie-Theres Gnauert zweite Hälfte einfach geil, was die Mädels gekämpft und ge- spielt haben. Ich hatte schon vorher das Gefühl, dass unser zweiter Block aggressiver ist als der von Düsseldorf und wir deshalb auch besser über die 60 Minuten gehen können. Und so ist es dann auch gekommen. Nico Sussenburger (Trainer DHC): Wir müssen uns selber einem knöchelhohen Ball ins lange Toreck. Dass dieser fragen, wie das nach so einem guten Start, verdienter späte Anschlusstreffer den bis dahin guten Düsseldor- 2:0-Führung und Überlegenheit bis kurz vor der Halbzeit passieren konnte. Die Stimmung in der Kabine war eigentlich fer Auftritt so durcheinander bringen würde, konnte man gut, wir wollten so weitermachen, aber dann verlieren wir zur Pause nicht ahnen. Oder es war einfach ein Erstarken nach der Pause für zehn Minuten den Faden, bekommen des Alster-Teams, das wie verwandelt aus der Kabine kam auch sehr unglückliche Gegentore. Da war Alster deutlich und einen fulminanten Zwischenspurt einlegte. Nach tol- griffiger, wir zu pomadig. Richtig Drive bekam unser Spiel ler Passstafette über Kerner und Kirschbaum brauchte am erst wieder mit sechs Feldspielerinnen. Da müssen wir mehr langen Posten Emily Wolbers nur noch den Schläger rein- machen als nur ein Tor. Wir haben in der zweiten Halbzeit un- verständlicherweise keine guten Lösungen mehr gefunden. zuhalten – 2:2, fünf Minuten später war die DHC-Abwehr erneut ausgehebelt, Marie Jeltsch holte die erste Führung für Alster, die vier Minuten nach dem 3:2 noch durch Wol- künstlichen Überzahlspiel mauerte der DHC seinen Gegner bers ausgebaut wurde. Deren unscheinbarer Abschluss ins nun minutenlang am eigenen Kreis ein, mehrfach lag der kurze Eck überraschte auch Reynolds. Ausgleichstreffer in der Luft, Gibson rettete immer wieder glänzend und empfahl sich vor allem in dieser Phase für die Düsseldorf erwachte erst nach dem 2:4 aus seiner Passivi- später erfolgte Ehrung zum MVP der Endrunde. tät. Etwas Pech war dabei, dass Markert per Ecke (Kirsch- baum rettete auf der Linie/43.) und Vivot (Außenpfos- Nach vier Damen-DM-Endspielen in Folge hätte auch die- ten/49.) nicht schon früh verkürzten, und so dauerte es ses Finale in ein Shoot-out münden können, aber Alster bis acht Minuten vor Ende, ehe Gerke per Ablegerecke zum verteidigte das 4:3 mit unbändigem Kampfgeist und der 3:4 noch einmal Hoffnung für den DHC zurückbrachte. Im nötigen Portion Glück bis zum Schlusspfiff. lim Rassiger Zweikampf zwischen Sara Strauss (DHC; links) und Nele Aring (Alster; rechts). Fotos: Foto2press 13 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Kölns Jonas Gomoll (links) bejubelt mit Johannes Große eines seiner vier Endspieltore. F: Foto2press Als Berlin aufkommt, bewahrt Köln kühlen Kopf und siegt FINALE HERREN: BHC kämpft sich heran, aber Rot-Weiss hat das bessere Ende E ine Halbzeit lang war Rot-Weiss Köln im Finale das Hoffnungen auf die Beendigung einer langen Durststrecke tonangebende Team und hatte sich eine 4:2-Pau- (1975 gab es den letzten Hallentitel für den BHC) mussten senführung auch redlich verdient. Nach dem Sei- verschoben werden. tenwechsel legte der Berliner HC die letzte Spur von Ner- vosität ab, wurde ein gleichwertiger Gegner und war beim Für ein Hallenspiel ist es ungewöhnlich, dass ein Torwart 5:5-Gleichstand auf bestem Weg, das rasante Endspiel zu über eine Viertelstunde lang keinen einzigen Ball zu hal- drehen. Im Schlussspurt behielten dann aber die Rheinländer ten hat. Kölns Victor Aly kam in einen solchen Genuss, und kühlen Kopf und konnten nach dem 7:6-Endstand erstmals diese kleine Statistik untermalt die Überlegenheit, die seit 2017 wieder einen Hallenmeistertitel bejubeln. Berlins Rot-Weiss in der ersten Halbzeit aufbauen konnte. Man ließ den BHC offensiv zu keinerlei wirkungsvollen Aktio- nen kommen. So war es für die Berliner schmeichelhaft, Rot-Weiss Köln - dass sie nach 18 Minuten ein 1:1 erreicht hatten, als Anton Berliner HC 7:6 (4:2) Ebeling die Kölner Führung nach Eckennachschuss von Jonas Gomoll ausglich. Rot-Weiss hatte davor schon zwei Tore: 1:0 Jonas Gomoll (E, 16.), 1:1 Anton Ebeling (18.), 2:1 Pfostenschüsse. Joshua Delarber und zweimal Gomoll bei Joshua Delarber (20.), 3:1 Jonas Gomoll (24.), 3:2 Tim Strüven einem Anschlusstreffer von Tim Strüven holten dann auch (26.), 4:2 Jonas Gomoll (E, 29.), 4:3 Anton Ebeling (40.), 4:4 die verdiente Führung für die Westdeutschen zurück. Mit Maximilian Klink (42.), 5:4 Florian Pelzner (42.), 5:5 Lukas Kilpper (44.), 6:5 Maximilian Siegburg (49.), 7:5 Jonas Gomoll 4:2 ging es in die Kabinen. (7m, 58.), 7:6 Paul Dösch (E, 59.). Ecken: 6 (2) / 4 (1). 7m: 1 (1) / 0. Grün: 1/0. Zuschauer: In der zweiten Hälfte setzten die Hauptstädter dem Gegner 2200. Schiedsrichter: Rene Pleißner, Fabian Blasch. durch besseres Pressing und den Wechsel von der Mann- in die Raumdeckung deutlich wirkungsvoller zu. Köln verlor an 14 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Kölns Kapitän Florian Pelzner wurde von Bundestrainer Kais Stimmen al Saadi mit der silber- nen Kugel als bester André Henning (Trainer RWK): Wir haben eine exzellente DM-Spieler geehrt. erste Halbzeit gespielt, hätten zur Pause durchaus höher als 4:2 führen können. Der BHC ist dann noch einmal überra- gend zurückgekommen. Obwohl die zweite Halbzeit unsere schwächste am Wochenende war, hat unsere mentale Stärke uns hinten raus zum Titel geführt. Spielerisch nicht durchweg gut zu sein, aber trotzdem der Situation mental standzuhalten, das war der Gewinner heute und in der gan- zen Hallensaison. Rein van Eijk (Trainer BHC): Auch wenn wir in der ersten Halbzeit etwas zu nervös angefangen haben und hier Rot- Weiss deutlich besser war, haben wir ein unfassbar tolles Finale gespielt. In der zweiten Hälfte brachten wir Köln und seine Anhänger zum Zittern. Bis zum Schluss hatten wir die Chance, Deutscher Meister zu werden, darauf können wir hergestellt, und auch auf Kölns prompte Antwort in Form stolz sein. Mir wurde mal gesagt, dass du erst ein Finale ver- des 5:4 durch Florian Pelzner nach Traumpass von Prinz lieren musst, bevor du einen Titel holen kannst. Wir haben hier jedenfalls Blut geleckt. Da geht noch was in Zukunft für wusste der BHC schnell zu reagieren. Lukas Kilpper traf per den BHC. Nachschuss zum 5:5, kurz darauf verhinderte Aly die erste Kais al Saadi (Bundestrainer): Größten Respekt davor, Berliner Führung. Es wäre zu diesem Zeitpunkt nicht mal was der BHC hier auf die Platte gebracht hat. Das war eine unverdient gewesen. sehr harte Nuss für die Gegner. Aber aufgrund einer sehr überzeugenden ersten Halbzeit und eines guten Finish ist Köln für mich ein verdienter Meister. Ich fand, dass das Elf Minuten vor Ende drehte Nachwuchsspieler Max Sieg- Fehlen von zahlreichen Olympiakandidaten dem sportlichen burg mit dem 6:5 das Pendel wieder in Richtung Köln, und Niveau dieser Endrunde keinen Abbruch getan hat. Da ist an diesem Rückstand arbeitete sich Berlin diesmal vergeb- viel individuelle Qualität vorhanden gewesen. Und gerade lich ab. Köln verteidigte geschickt und hatte auch Glück, im Hallenhockey gehen meist die Teams mit der größten dass Kilppers erneuter Ausgleichstreffer wohl korrekter- mannschaftlichen Geschlossenheit und der besten Tiefe im weise von den unaufgeregt agierenden Finalschiedsrich- Kader als verdienter Sieger vom Platz. Das war hier auch bei den Damen der Fall. tern zurückgepfiffen wurde. Die Vorentscheidung war dann gut zwei Minuten vor Ende der Siebenmeter, den Gomoll bei einem Konter herausholte und auch selber zum Souveränität, und das machte sich nicht nur im optischen 7:5 und damit seinem vierten Finaltor verwertete. Paul Eindruck bemerkbar. Nach einem Doppelschlag durch Döschs Eckentreffer in der vorletzten Minute kam für den Ebeling und Max Klink war nach 42 Minuten der Ausgleich BHC zu spät, um sich noch ins Shoot-out zu retten. lim BHC-Kapitän Paul Dösch bei seinem Eckentor gegen Victor Aly zum 6:7. Fotos: Foto2press 15 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Ganz besondere Titel bei dieser Personalsituation MEISTERSTORY: Was die Trainer Jens George und André Henning stolz macht D ie beiden Meistertrainer äußerten sich unabhängig voneinander auf fast gleiche Weise. „Dieser Titel ist schon etwas ganz besonderes, denn damit konnte man angesichts der Personalsituation nicht rechnen“, sag- ten Jens George und André Henning. Der Alster-Coach aus Hamburg musste die Hallensaison ohne eine komplette erste Sechs bestreiten. Die Alstera- ner Olympiakandidaten Anne Schröder, Viktoria Huse, Hanna Granitzki, Lisa Altenburg, Kira Horn und Hannah Gablac standen George nicht zur Verfügung – kein anderer Bundesligist hatte eine ähnlich hohe Zahl an prominenten Ausfällen. Manch einer ordnete die Damen vom Club an Alster-Edelfans Hanna der Alster in der Nord-Gruppe der Hallen-Bundesliga sogar Granitzki (mit Megaphon), den potenziellen Abstiegskandidaten zu, wenn die Saison Viktoria Huse und Kira Horn schlecht laufen würde. Doch Alster schaffte nicht nur den (von rechts). Unten das Meis- Gruppensieg und eine souveräne Endrundenqualifikation tertzeam mit Cheftrainer Jens im Viertelfinale, sondern hielt am Ende sogar den blauen George (Vierter von rechts) Fotos: Foto2press Meisterwimpel in die Höhe. „Das zeigt die ganze Breite in unserem Kader“, jubelte George nach dem durchaus über- raschenden Titelgewinn in Stuttgart. Was ihn immens freute: „Ich habe mir gewünscht, dass Spielerinnen aus denspielen Anlaufschwierigkeiten bei seiner Truppe, aber der zweiten Reihe, die sonst im Sog der A-Nationalspiele- am Ende ging Georges Plan komplett auf. rinnen ein bisschen untergehen, Verantwortung überneh- men.“ Namentlich dachte George dabei vor allem an Emily Dass eine Spielerin wie Emily Wolbers am Ende mit zwei Kerner und Hanna Valentin. Zwar gab es in beiden Endrun- Toren im Finale sogar zur Matchwinnerin werden könnte, 16 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Oben: das Kölner Meis- terteam, Cheftrainer André Henning (links) freut sich mit Lukas Trompertz über den Titelgewinn. Fotos: Foto2press hätte der dienstälteste Ligatrainer mit über 20 Jahren Bundesligaerfahrung auf dem Buckel aber wohl nur in den kühnsten Träumen gedacht. „Natürlich freut man sich, wenn man etwas mehr spielt als sonst, aber für mich ist jeder Titel gleich schön – ob ich 60 Minuten lang draußen sitze oder spiele. Wir sind eine geschlossene Truppe, egal wer auf dem Platz steht “, sagte Wolbers. „Ich bin so stolz auf meine Mädchen. Unglaublich, welch Leistung die bei Jungs auch gerne auf dem Spielfeld gehabt, aber jetzt konn- der Endrunde gebracht haben“, gehörte Tokio-Kandidatin ten andere Jungs aufblühen, die es sonst schwerer hätten. Hanna Granitzki (wie auch Vicky Huse und Kira Horn) zu Das hilft deren Entwicklung und uns insgesamt ungemein.“ den ersten Gratulantinnen des neuen Meisters. Und Coach Henning sagt, dass der gewonnene DM-Titel „eher ein Jens George konnte glückselig in seinen Ecuador-Urlaub Abfallprodukt einer guten Entwicklung“ gewesen sei als aufbrechen. ein von vorne herein angepeiltes Ziel, selbst wenn einige Nationalspieler (Aly, Gomoll, Große, Prinz) dabei waren. Bei den Herren von Rot-Weiss Köln saßen ähnlich promi- „Auch ohne Titel hätte mir die Saison und die Arbeit mit den nente Spieler ebenfalls nur zum Zuschauen auf der Tribüne: Jungs viel Spaß gemacht.“ Christopher Rühr, die Grambusch-Brüder oder Timur Oruz feuerten ihre Teamkameraden nicht nur in Stuttgart an. Sein Kapitän Florian Pelzner hatte auch nicht mit solch „Die haben uns schon die ganze Saison unterstützt, sind einem Erfolg gerechnet: „Wir wussten, dass wir auch ohne zum Viertelfinale nach Mannheim mitgefahren, haben diverse A-Nationalspieler eine gute Truppe haben und an Motivationsansprachen gehalten und haben auf diese guten Tagen auch jeden schlagen können. Wir haben uns Weise dem Team viel gegeben“, freute sich RW-Cheftrainer auch hohe Ziele gesetzt. Aber dass es dann wirklich so André Henning über die Unterstützung. Für ihn als Trainer kommt und wir den Titel holen, davon war nicht auszugehen war es ein Wechselbad der Gefühle: „Klar hätte ich diese und ist einfach der Wahnsinn.“ lim 17 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT Die DM-Offiziellen, also Schiedsrichter (SR) und Turnierleitung (TL), auf einen Blick. Von links Sandra Wagner (SR), Thomas Hinsken (SR), Peter Hippler (TL), Fabian Blasch (SR), Rene Pleißner (ASR), Oscar Lohse (SR), Andreas Knechten (TL), Ulrike Schmidt (TL), Sonja Schwede (TL), Daniel Gass (TL), Tim Meissner (SR) und Lena Oßwald (SR). Die drei Schiedsrichter Sophie Bockelmann, Ole Ingwersen und Raphael Adrien waren zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits auf der Heimreise. Foto: World- sportpics Mit der Fairplay-Plakette der Deutschen Olympischen Gesell- schaft (DOG) wurden die DM-Offiizel- len bei der Siegerehrung ausgezeichnet. DOG-Vertreter Götz Stumpf (rechts) über- reichte den Preis an Andreas Knechten, Sonja Schwede und Schiirimanager Andreas Wille (von links).Foto: Foto- 2press Bei der DM-Endrunde in Stuttgart wurde die langjährige Teammanagerin der DHB-Junio- rinnen, Susanne Timm (links), von DHB-Vizepräsidentin Marie-Theres Gnauert (rechts) mit einem Präsent verabschiedet. Foto: Foto2press 18 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
STORY Wie ein Sechser im Lotto D er erste Anruf erfolgte schon im März vorigen Jahres. Der Düsseldorfer Trainer Bei der DM-End- Nico Sussenburger ahnte, dass ihm im runde in Stuttgart Olympia jahr 2020 beim Hallen-Europacup der zeigte Kristina Reynolds nicht verlernte Torhüter- Landesmeister seine aktuellen Nationalspiele- Qualitäten. rinnen aufgrund der Olympiavorbereitung wahr- Foto: Foto2press scheinlich fehlen werden. Bei den Feldspielerposi- tionen konnte sich Sussenburger vorstellen, dass der Ausfall von Selin Oruz und Elisa Gräve irgend- wie zu kompensieren sein könnte. Nicht aber bei Nathalie Kubalski im Tor. „Im Hallenhockey macht ein guter Torwart den Unterschied aus“, so der DHC-Coach. Also machte er sich auf die Suche nach einem qualifizierten Ersatz. Und er setzte dabei eine verwegene Idee in die Tat um. Sus- senburger klopfte telefonisch bei Kristina Rey- nolds an. Die zweifache Olympiatorhüterin war zwar schon lange raus aus dem Geschäft. „Aber fragen kostet ja nix“, lächelt Sussenburger nach- träglich selber über seinen Coup. Die Angefragte war zwar zunächst erstaunt. „Ich hab erstmal geschluckt, schließlich habe ich vier Jahre lang kein Hockey mehr gespielt“, erinnert sich die heute 35-Jährige an den ersten Anruf des Düssel- dorfer Trainers. Aber sie hat nicht gleich nein gesagt, sich Für Nico Sussenburger war das mehrwöchige Engagement Sussenburgers Angebot angehört und dann „geguckt, ob der Torhüterin nicht nur sportlich wie ein Sechser im Lot- es noch geht“. Und nach ein paar Trainingseinheiten bei to: „Krissi ist als sensationelle Type auch außersportlich den Herren des HC Lüneburg festgestelt: „Man verlernt ein großer Gewinn für unsere Mannschaft gewesen.“ Mit es nicht.“ Und tatsächlich erhielt der DHC-Trainer von der dem DM-Titel in Stuttgart hat es durch die Finalniederlage ehemaligen Nationaltorhüterin (Sussenburger: „Krissi ist gegen Alster nicht ganz geklappt. Kommendes Wochenen- eine positiv Hockeybekloppte“) die erhoffte Zusage. Alles de beim Europacup in Den Haag darf das gemeinsame Pro- war auf den Europacup Mitte Februar 2020 ausgerichtet, jekt gerne mit einem Erfolg abgerundet werden. lim als sich im Herbst dann die Situation veränderte. Nathalie Kubalski verletzte sich am Knie, musste sich auch einer OP unterziehen und stand zu Beginn der Hallen-Bundesliga nicht zur Verfügung. „Ich hab dann angeboten, dass ich schon zu ein paar Bundesligaspielen dazukommen könn- Hallen-Europacup te, um auch das Team ein bisschen kennenzulernen“, so Von Freitag bis Sonntag finden die Europacup-Turniere der Reynolds. Die praktizierende Ärztin nahm den Stress in Hallen-Landesmeister in Den Haag/Niederlande für die Da- Kauf, mit der Bahn von Hamburg in den Westen zu reisen men und in Poznan/Polen für die Herren statt. Die Deutschen und absolvierte tatsächlich fast die komplette Hinrunde im Meister von 2019, Düsseldorfer HC (Damen) und Club an der DHC-Kasten. Die fünf Partien der Rückrunde gingen nicht, Alster (Herren) sind am Start. Düsseldorf muss sich gegen weil Wochenenddienste nicht anders gelegt werden konn- Arminen Wien (Freitag, 10.45), Dinamo Elektrostal (16.15) ten. Aber zum DM-Viertelfinale stand Reynolds wieder und HC Minsk (Samstag, 10.15) für das Halbfinale am Sams- tagabend qualifizieren. Das Endspiel ist am Sonntag um 13.45 auf der Platte, ebenso beim Final-Four in Stuttgart. Allen Uhr. Für die Hamburger Herren geht es in der Vorrunde gegen Experten bewies die fast 36-Jährige, dass sie ihr in 128 Complutense Madrid (Freitag, 10.45), Arminen Wien (16.15) Länderspielen und vielen Bundesligajahren erworbenes und Whitestar Brüssel (Samstag, 10.15) um den Halbfinalein- Können nicht verlernt hat, trotz der langen Pause. „Es hat zug. Das Finale steigt am Sonntag um 14.30 Uhr. Voraussicht- mit dieser sehr netten Mannschaft wahnsinnig viel Spaß lich werden alle Partien des Europacups auf der Live- stream-Plattform der EHF, eurohockeytv.org, live übertragen. gemacht, auch wenn es für mich durch die immer langen Anreisen sehr stressig war“, sagt Reynolds. 19 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
PRO LEAGUE Hamburg schürt Vorfreude PRO LEAGUE: Pressetermin im Rathaus / Indiens Herren schlagen den Weltmeister H erren-Weltmeister Belgien hat in der Pro League die Vorbereitungen. Die jeweils zwei Spiele am Donners- in seinem fünften Saisonspiel die erste Niederla- tag (26.3.), Samstag und Sonntag sind für die deutschen ge kassiert. In Bhubaneswar unterlag der WM- und Nationalspielerinnen und Nationalspieler auf der „Road to EM-Gewinner gegen Gastgeber Indien mit 1:2, allerdings Tokyo“ von großer Bedeutung. Denn im Anschluss werden revanchierten sich die Belgier gleich am nächsten Tag mit die Kader Richtung Olympia erstmals verkleinert, weshalb einem 3:2-Erfolg. Belgien behält trotz der Niederlage seine sich die Aktiven vor dem Hamburger Publikum für den wei- Tabellenführung, was stark mit der vergleichsweise hohen teren Weg Richtung Tokio besonders empfehlen wollen. Anzahl der absolvierten Spiele zu tun hat. Am Wochenende Andy Grote: „Mit der FIH Hockey Pro League kommt die stieg in Buenos Aires Argentinien mit Damen und Herren neue und hoch attraktive Nationen-Liga jetzt in die Active in die Saison ein, gegen USA (Damen) und Spanien (Her- City. Für die deutschen Nationalspielerinnen und -spieler ren) blieben neun von zwölf Punkten bei den Gastgebern. heißt es dann: Vollgas auf der Road to Tokyo! Denn hier Deutlich geringer war die Ausbeute für Neuseeland, das in werden wichtige Weichen gestellt, um sich für die fina- Auckland die Teams aus Großbritannien zu Gast hatte. Die le Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer zu Briten entführten neun der zwölf Zähler. empfehlen. Unsere Hockeyfrauen und -männer werden daher alles geben und die Hockeyhauptstadt Hamburg Deutschlands Damen sind nun das einzige von 18 Teams zum Beben bringen.“ der Pro League, das noch keinen Saisoneinsatz hat. Das Herren-Bundestrainer Kais al Saadi: „Wir freuen uns sehr ändert sich erst am 19. März mit der Partie gegen Bel- darauf, mit den Spielen der FIH Hockey Pro League in die- gien in Mönchengladbach, die gleiche Paarung gibt es sem Jahr in Hamburg zu Gast zu sein, und hoffen, dass das dort auch bei den Herren. Daran schließt sich eine Serie Hamburger Publikum die Teams in diesen Spielen gegen von Spielen in Hamburg an. Neben den "Rückspielen" die absolute Weltspitze kräftig unterstützt. Für die Spieler gegen Belgien werden auch je zwei Begegnungen bei ist es eine sehr wichtige Phase. Ich werde den Kader nach Damen und Herren zwischen Deutschland und Neusee- Hamburg reduzieren, weshalb alle Aktiven des erweiter- land absolviert. Austragungsort aller sechs Spiele zwi- ten Olympiakaders bei den Pro-League-Spielen in MG und schen 26. und 29. März ist die Anlage des Uhlenhorster HH eine Chance bekommen werden, sich zu präsentieren.“ HC. Die Werbetrommel dafür wurde Anfang der Woche Anne Schröder: „In unserem Team stehen ein Dutzend in Gang gesetzt. Bei einem Pressetermin im Hamburger Spielerinnen aus Hamburger Vereinen. Deshalb ist es für Rathaus informierten Hamburgs Sportsenator Andy Gro- uns eine ganz besondere Situation, in der Hansestadt te, DHB-Vizepräsident Klaus Täubrich, der UHC-Vorsit- Spiele auf Weltklasse-Niveau zu haben. Zuletzt haben wir zende Horst Müller-Wieland, Vizeeuropameisterin Anne vor genau vier Jahren in Hamburg gespielt. Insofern wurde Schröder und Doppel-Olympiasieger Tobias Hauke über es absolut mal wieder Zeit.“ lim/dha Sie stellten im Hamburger Rathaus das Programm rund um die Pro-League-Spiele Ende März beim UHC vor: Horst Mül- ler-Wieland, Anne Schröder, Andy Grote, Klaus Täubrich, Tobias Hau- ke (von links). Foto: Tischler 20 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
PRO LEAGUE HERREN 7. FEBRUAR, BUENOS AIRES: www.fihproleague.com ARGENTINIEN - SPANIEN 3:4 (2:2) Tore: 1:0 Maico Casella (5.), 1:1 Alvaro Iglesias (13.), 2:1 Casella (26.), 2:2 Pau Quemada (E, 29.), 3:2 Jose Tolini (E, 41.), 3:3 Vicenc Ruiz (%, 55.), 3:4 Quemada (E, 59.). E: 2 (1) / 4 (3). Grün: 2/1. Gelb: Ferreiro (ARG). SR: Bale, Garcia. DAMEN 8.FEBRUAR, BHUBANESWAR: 7. FEBRUAR, BUENOS AIRES: INDIEN - BELGIEN 2:1 (1:0) ARGENTINIEN - USA 6:2 (2:1) Tore: 1:0 Mandeep Singh (2.), 1:1 Gauthier Boaccard (E, 33.), 2:1 Tore: 1:0 Julieta Jankunas (3.), 2:0 Delfina Merino (23.), 2:1 Ashley Ramandeep Singh (E, 46.). E: 4 (1) / 13 (1). Grün: 2/0. Gelb: D. Singh Hoffman (24.), 3:1 Agustina Gorzelany (33.), 4:1 Rosario Luchetti (IND). SR: Tomlinson, van Bunge. (37.), 4:2 Taylor West (E, E, 50.), 5:2 Rocio Sanchez (57.), 6:2 Carla Rebecchi (E, 60.). E: 15 (1) / 4 (1). Grün: 0/1. SR: Montesino, McClean. 8. FEBRUAR, AUCKLAND: 8. FEBRUAR, BUENOS AIRES: NEUSEELAND - GROSSBRITANNIEN 1:1 (0:0), SHOOT-OUT 3:1 ARGENTINIEN - USA 6:1 (3:1) Tore: 1:0 Stephen Jenness (43.), 1:1 Christopher Griffiths (56.). E: 4 (0) Tore: 1:0 Agustina Gorzelany (E, 1.), 2:0 Delfina Merino (8.), 3:0 Carla / 4 (0) . SR: Lim, Rogers. Rebecchi (13.), 3:1 Taylor West (E, 28.), 4:1 Noel Barriunevo (7m, 40.), 5:1 8. FEBRUAR, BUENOS AIRES: Barriunevo (E, 53.), 6:1 Merino (E, 60.). E: 12 (3) / 3 (1). 7m: 1 (1) / 0. Grün: 2/0. SR: Montesino, McClean. ARGENTINIEN - SPANIEN 5:1 (1:1) Tore: 1:0 Martin Ferreiro (9.), 1:1 Pau Quemada (E, 22.), 2:1 Lucas Vila 8. FEBRUAR, AUCKLAND: (32.), 3:1 Jose Tolini (E, 38.), 4:1 Lucas Martinez (42.), 5:1 Martinez NEUSEELAND - GROSSBRITANNIEN 0:3 (0:2) (46.). E: 4 (1) / 2 (1). Grün: 3/2. Gelb: Ruiz (ESP). SR: Bale, Garcia. Tore: 0:1 Tessa Howard ((9.), 0:2 Charlotte Watson (7m, 21.), 0:3 Shona Mc- Callin (50.). E: 9 (0) / 3 (0). 7m: 0 / 1 (1). Grün: 1/2. SR: Presenqui, Neumann. 9. FEBRUAR, AUCKLAND: NEUSEELAND - GROSSBRITANNIEN 0:3 (0:1) 9. FEBRUAR, AUCKLAND: Tore: 0:1 Adam Dixon (E, 14.), 0:2 Liam Ansell ((E, 50.), 0:3 Dixon (E, NEUSEELAND - GROSSBRITANNIEN 2:2 (1:0), SHOOT-OUT 4:5 55.). E: 1 (0) / 6 (3). Grün: 0/1. Gelb: Jackson (GB). SR: Lim, Rogers. Tore: 1:0 Olivia Shannon (28.), 1:1 Anna Toman (E, 38.), 1:2 Grace Balsdon (E, 42.), 2:2 Shannon (E, 53.). E: 3 (1) / 5 (2) . Grün: 1/0. SR: 9. FEBRUAR, BHUBANESWAR: Presenqui, Neumann. INDIEN - BELGIEN 2:3 (2:3) Tore: 0:1 Alexander Hendrickx (E, 3.), 1:1 Vivek Prasad (15.), 1:2 Nico- 1. Niederlande 3 16:2 12 las de Kerpel (17.), 2:2 Amit Rohidas (E, 17.), 2:3 Maxime Plennevaux 2. Australien 3 6:5 9 (26.). E: 3 (1) / 1 (1) . Grün: 0/2. SR: van Bunge, Greenfield. 3. Argentinien 2 12:3 6 4. Belgien 4 7:9 6 1. Belgien 6 19:11 14 5. Großbritannien 3 6:4 5 2. Indien 4 12:9 8 6. Neuseeland 4 7:8 4 3. Niederlande 4 13:13 7 7. Deutschland 0 0:0 0 4. Australien 4 13:11 6 8. China 2 2:7 0 5. Deutschland 2 7:3 5 9. USA 3 3:21 0 6. Großbritannien 4 9:10 5 7. Spanien 6 13:23 4 DIE NÄCHSTEN SPIELE: 8. Argentinien 2 8:5 3 Samstag, 15. Februar 2020 9. Neuseeland 4 4:13 2 Damen: Neuseeland - USA 17:00 Herren: Argentinien - Niederlande 18:00 Herren: Neuseeland - Spanien 19:30 Damen: Argentinien - Niederlande 20:30 Sonntag, 16. Februar 2020 Damen: Neuseeland - USA 15:00 Herren: Neuseeland - Spanien 17:30 Herren: Argentinien - Niederlande 18:00 Damen: Argentinien - Niederlande 20:30 21 | DEUTSCHE HOCKEY ZEITUNG
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