Digital Payment - Trends, Potentiale und Tipps für Banken und Sparkassen
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1. Ungebrochenes Wachstum bei Non-Cash-Zahlungen Der globale Markt für Non-Cash- vor Überweisungen und Lastschriften von analogen Signalen zu digitalen Daten, Zahlungen ist durch ein anhaltendes mit jeweils 26%. In Deutschland jedoch insbesondere im Internet. Primär ist Wachstum geprägt. So zeigt der World ist diese Verteilung der Non-Cash- damit die Erhebung, Verarbeitung und Payments Report 2014 von Capgemini Zahlungsinstrumente nicht zutreffend. Speicherung von digitalen Informationen weltweit einen kontinuierlichen Anstieg So zirkulierten in 2013 zwar ca. 137 gemeint (Big Data). Diese Daten lassen der Non-Cash Transaktionen seit 2001 Millionen Zahlungskarten von deutschen sich losgelöst von einem speziellen von ca. 8 % pro Jahr auf 335 Milliarden Kreditinstituten am Markt, weit mehr als Medium und ohne nennenswerte Transaktionen in 2012 auf. Im Hinblick in jedem anderen europäischen Land, Qualitätsverluste zu marginalen auf Europa beträgt die Wachstumsrate jedoch liegt die Anzahl der Transaktionen Kosten beliebig oft reproduzieren, 4,5% pro Jahr, was gleichsam dem mit Zahlungskarten (18%) in Deutschland wodurch eine Anwendung entlang der durchschnittlichen Wachstum der deutlich hinter denen mit Überweisungen gesamten Wertschöpfungskette des Industrieländer entspricht. Europa stellt (32%) und Lastschriften (50%). Zahlungsverkehrs möglich ist und einen zudem mit ca. 88 Milliarden Transaktionen signifikanten Mehrwert stiftet (z.B. in Neben den quantitativen Fakten lässt in 2012 die zweitgrößte Region, Form einer verbesserten Identifikation von sich die anhaltende Entwicklung des neben Nordamerika, weltweit dar. Die Kundenbedürfnissen). Eine entsprechende Zahlungsverkehrs in Richtung der „Digital Schwellenländer hingegen imponieren Umsetzung findet sich bereits in Payments“ anführen. So unterliegt der weiterhin vor allem durch die hohen personalisierten Zahlungsanwendungen Markt für Zahlungsabwicklungen mit Wachstumsraten, die mit 18% viermal so wie eWallets, e- und m-Payment den Instrumenten Karten, Überweisung hoch sind wie die der Industrieländer. und deren kundenindividuellen Value und Lastschrift bereits seit Jahren einer Added Services. Im Hinblick auf Europa sind digitalen Transformation. Ursprung Kartenzahlungen das dominierende dieser digitalen Transformation bildet Non-Cash-Zahlungsinstrument. Mit neben der Innovation der Hardware (z.B. 43% Marktanteil liegen diese deutlich Smartphones) der digitale Strukturwandel 2 Digital Payment – Trends, Potentiale und Tipps für Banken und Sparkassen
2. Bedeutende Trends für Banken und Sparkassen Ableitend aus den Entwicklungen des Non-Cash Marktes und im Hinblick auf die Abb. 1: Non-Cash Trends im Zahlungsverkehr Entwicklung des Marktes, insbesondere AUSZUG der digitalen Transformation, lassen sich Technologische Trends drei großen Trendcluster ableiten: Social Media NFC Digital Wallets e-Payment Tokenization für Cards 1. Technologische Trends 2. Regulatorische Trends Beacons m-Payment Cloud Digital Currencies Apps Big Data 3. Marktseitige Trends Regulatorische Trends Die Technologischen Trends im Zahlungs- § § § PSD II SEPA 2.0 e-Government Target2 Data Privacy Basel III AML § verkehr umfassen vor allem die IT-seitigen m-Payment Security Current Account Switching MIF Trends, d.h. Innovationen, die bspw. durch SecuRe Pay e-Invoicing Virtual Currency Regulation Cyber Security Directive ein wachsendes Internet (Verbreitung und Akzeptanz), Smartphones oder neue Ser- Marktseitige Trends vices wie Apps hervorgerufen werden. Kundengetrieben Real Time Payment Supply Chain Finance Cyber Security Dazu zählen vor allem die Digital Wallets, Wettbewerbsgetrieben: War-of-Wallets ISO 20022 New Entrants e- und m-Payment, Beacons oder digitale Währungen. Kennzeichnend für dieses © Capgemini Consulting 2015 Trendcluster ist, dass es insbesondere auf Grund der Verbreitung von IT-Lösungen (Akzeptanz) entsteht. Im Gegensatz zu den Technologischen Trends basieren die Regulatorischen Trends Abb. 2: Analyse der Treiber und Perspektiven für Zahlungsdatenmodelle des Zahlungsverkehrs ausschließlich auf der Gesetzgebung, z.B. der Europäischen Kostenmanagement Mehrwertdienste Daten Union. Grundlage sind maßgeblich Direk- Nicht-regulatorisch Produktinnovation Big Data tiven, Rulebooks oder Frameworks, die Cross-/ Up-Selling Customer Analytics Verbesserte Steuerung und die Marktteilnehmer zwingen, vermeintliche Risikoreduzierung E-Invoicing Verbesserungen im Zahlungsverkehr ein- Beratung/ Service Supply Chain-Beratung zuführen. Ein bekanntes Beispiel hierfür Liquiditätsplanung ist die PSD/ PSD II mit der Initiative SEPA und den dazugehörigen Rulebooks und Effizienz Differenzierung Treiber Frameworks. Allerdings birgt die Regula- torik auch Chancen. So können mit Hilfe Compliance Support von regulatorischen Vorgaben Banken und Betrugsüberwachung Formatstandardisierung Sparkassen von einem auf Compliance Anti-Geldwäsche Transparenz in der Beziehung (z.B. Regulatorisch fokussierten zu einem differenzierenden, Transparenz der Preise/ Preisgestaltung, „KYC“ am Kundenwert orientierten Ansatz Regulatorisches Reporting (Transaktionen Geschwindigkeit der Transaktionen, etc.) Gemeinsame „KYC“-Initiativen kommen. und Liquidität) Wichtig ist, dass regulatorische Vorgaben mit geschäftspolitischen Zielen kombiniert werden. In Abbildung 2 wird diesbezüglich Interner Fokus Kundenfokus Perspektive verdeutlicht, dass Regularien wie Betrugs- überwachung, Anti-Geldwäsche oder © Capgemini Consulting 2015 Regulatorisches Reporting (Transaktionen und Liquidität) auch das Potential für eine Differenzierung zum Wettbewerb im Zah- lungsverkehr bieten. Nämlich wenn die 3
Banken und Sparkassen bei der Umset- 3. Komplexe Sachverhalte sind sen sie ihre komparativen Wettbewerbs- zung der Regularen den Fokus auf verständlich aufgebaut und lassen vorteile nutzen. Zu den wertvollsten Wett- geschäftspolitische Faktoren legen und sich oftmals online einfach testen bewerbsvorteilen der Banken und Spar- mit Hilfe von zusätzlich generierten Daten 4. Hoher Automatisierungsgrad der kassen zählen u.a. die spezifischen Finanz- oder einem verbesserten Lean-Ansatz für Prozesse kompetenzen, wie Risiken einschätzen, Beratung und Services letztlich Mehrwerte 5. Transparenz über Gebühren bewerten und managen, die Wahrung der für sich selbst und den Kunden generieren. einzelner Produkte/ Dienstleistungen Diskretion und Gewährleistung der Sicherheit von vertraulichen Kundenzah- Das Cluster der Marktseitigen Trends Insbesondere die geringe Komplexität/ lungsdaten – insb. hinsichtlich kundenspe- spiegelt derzeit eines der interessanten hohe Standardisierung bei den Zahlungs- zifischer digitaler Daten, sowie die langjäh- Marktentwicklungen wider. Geprägt wird verkehrsprodukten und -dienstleistungen rigen Erfahrungen mit sich ständig ändern- das Cluster vor allem von zwei Gruppen, sowie der hohe Automatisierungsgrad den regulatorischen Vorgaben und deren den Kunden und dem Wettbewerb. Wäh- ermöglicht es den FinTechs gegenüber kontinuierliche Umsetzung im Zahlungs- rend Kunden von Banken und Sparkassen Banken und Sparkassen Kosten- und verkehr. Zudem haben die Banken und Produkte wie Real Time Payments oder Schnelligkeitsvorteile (z.B. Time-to-Market) Sparkassen in ihrer Historie bereits eine Supply Chain Finance einfordern, müssen zu erwirtschaften. Deutlich wird dies vor Vielzahl von Marktentwicklungen durch- die Banken und Sparkassen seitens des allem im Vergleich der Marktangebote. So laufen und zahlreiche externe Schocks Wettbewerbes darauf achten, dass ihnen gibt es bspw. deutlich mehr e- und erlebt, wobei sie immer wieder Strukturen die sogenannten FinTechs (Start-Up Unter- m-Payment Lösungen/ Pilotprojekte von und Prozesse anpassen mussten. Dem- nehmen im Finanzsektor) mit einfachen, deutschen FinTechs (z.B. Payleven, Su- entsprechend können die Banken und hoch standardisierten und dennoch inno- mup, izettle, go4q, iPayst, Kesh, paycash, Sparkassen ein entsprechendes Krisen- vativen Lösungen nicht die bestehenden paij, qooqo, sqwallet, payworks, Billpay, management vorweisen, welches sich Marktanteile abwerben, z.B. mit dem sog. zahlz, Laterpay, paywithatweet) als von auch bei einer Vielzahl von internen Res- War-of-Wallets. Banken und Sparkassen, obwohl die trukturierungsprojekten bewährt hat und Kunden ihr Vertrauen für Zahlungslösun- FinTechs – Gefahr für die Marktdomi- auch jetzt zum Einsatz kommen kann, um gen noch immer gegenüber den Banken nanz der Banken und Sparkassen eine Digitalisierungsstrategie erfolgreich und Sparkassen aussprechen. Zugunsten oder Nischenplayer? aufzusetzen. Eine große Herausforderung der FinTechs lässt sich jedoch anführen, Die Besonderheit der FinTech-Unterneh- für Banken und Sparkassen besteht dass diesen eine höhere allgemeine Kun- men ist, dass diese keine gänzlich neuen jedoch darin, das Zeitalter der Digital denzufriedenheit im Vergleich zu Banken Produkte und Dienstleistungen im Zah- Payments mit veralteten Strukturen und und Sparkassen zugesprochen wird, eine lungsverkehr anbieten, sondern sich von Prozessen zu harmonisieren, um eine bessere Preis- und Kostentransparenz vor- Banken und Sparkassen vor allem durch digitale Transformation herbeizuführen. So herrscht sowie eine einfache Handhabung eine spürbar höhere Kundenorientierung müssen neben den Marktseitigen Trends in der digitalisierten Abwicklung als in ihren Angeboten und Dienstleistungen auch Technologischen Trends betrachtet Standard gilt. abgrenzen. Diese Unterscheidung lässt werden und moderne Datenanalyseme- sich hauptsächlich an Hand von vier präg- So ist es nicht verwunderlich, dass in den thoden wie die der Big Data genau so nanten Merkmalen der FinTechs im Umfeld letzten Jahren die Spanne im Vertrauen zum Einsatz kommen, wie eine Moderni- von Bankdienstleistungen darstellen: in Banken und Sparkassen gegenüber sierung der On- und Off-Line-Vertriebs- FinTech-Zahlungsanbietern kontinuierlich kanäle notwendig ist. Dementsprechend 1. Höhere Kundenorientierung als abgenommen hat und somit der Druck sollte bspw. das Filialnetz, z.B. im Hinblick bei den etablierten Banken und auf die etablierten Marktteilnehmer steigt. auf die Gestaltung von Multi-Funktions- Sparkassen Terminals oder SB-Geräten, oder aber 2. Standardisierte Produkte und Wollen jedoch die Banken und Sparkas- das Produktportfolio des Zahlungsver- Dienstleistungen sen künftig ihre Marktanteile im Zahlungs- kehrs auf die Fähigkeit der Digitalisierung verkehr nicht an FinTechs verlieren, müs- 4 Digital Payment – Trends, Potentiale und Tipps für Banken und Sparkassen
ausgerichtet werden, wollen die Banken und dieser die entsprechende Priorität Effizienz- und Wachstumssteigerung, wie dieses Marktsegment nicht gänzlich beimessen. Denn das Top-Line Growth die der Digital Transformation (DT), bein- verlieren und somit die Fragestellungen wird künftig zwar weiterhin von regulato- halten dabei einen ganzheitlichen Fokus nach der Notwendigkeit der Filialen oder rischen Vorgaben und technischen Inno- auf die Erwartungshaltung von Kunden des Angebots einzelner Zahlungsver- vationen geprägt, allerdings ist die Ent- und berücksichtigen umfassend alle fach- kehrslösungen im Retail Banking noch wicklung des Markts, insb. des Wettbe- lichen und technologischen Herausforde- weiter verstärken. werbs wie der Anbieter von digitalisierten rungen sowie die Performance des Wett- Bankdienstleistungen - FinTechs, für den bewerbs. Solch vollumfängliche DT-Ansät- Markanteile sichern durch eine Ausbau der Marktanteile im Retail Banking ze ermöglichen es, künftig eine einheitliche umfassende Digitalisierungsstrategie weitaus bedeutender. Diese Entwicklung und abgestimmte Strategie sowohl im Mittel- bis langfristig sollten Banken und bedingt für einzelne Segmente wie den Segment des Zahlungsverkehrs als auch Sparkassen eine allumfassende Digitalisie- Zahlungsverkehr eine prozessuale und im übergeordneten Bereich des Retail rungsstrategie in ausgewählten Geschäfts- auch organisatorische Anpassung des Bankings entlang der Wertschöpfungs- bereichen wie dem Retail-Zahlungsverkehr Geschäftsmodels, wollen die bisherigen kette zu verfolgen. (eWallet Lösungen, Big Data Modelle oder Marktteilnehmer auch weiterhin am Real Time Payment) vorweisen können Wachstum partizipieren. Ansätze zur Abb. 3: Ein erster Schritt in Richtung Effizienz- und Umsatzsteigerung kann mit Hilfe der fünf Grundprinzipien des Digital Transformation Frameworks erreicht werden Digital Transformation Framework 1 2 3 4 5 Flexibilität im Kooperationen/ Fokus schärfen Markt und Tools Transparenz Produktportfolio Partnerschaften der DT verstehen schaffen ermöglichen prüfen Vollumfängliche Prüfung Generierung von Schaffung von Transparenz Erhöhung der Flexibilität Adaption von Wachstums- (z.B. Wertbeitrag der Marktkenntnissen über die Wertströme in der Produktauswahl impulsen der FinTechs Payment-Produkte über Prüfung der End-to-End Darstellung des Wert- Identifikation Abhängig- Vermeidung einer Stagna- Scope alle Absatzkanäle) Fähigkeit (Back- und beitrages von VAS keiten zwischen klassis- tion des Innovationsgrades All Channel Experience Frontends) Beschränkung auf chen und e-Produkten entlang des Produkt- Überprüfung länder- Kenntnis über die Hebel wesentliche KPIs zur Abbildung von Stärken portfolios übergreifender Initiativen zur Berechnung eines Steuerung von und Schwächen im Schaffen zusätzlicher und Investitionen positiven Business Case Entscheidungen Portfolio Services Kundenverständnis Kundeninteraktion, Sales Effektivität entlang der Hypothesen zu Leitplanken für das entlang der All Channel Prozesse, verwendete Wertschöpfungskette Stoßrichtungen & Zielbild festgelegt Deliverables Experience geschaffen IT-Systeme und Steuer- ermittelt Entscheidungsfeldern Zusätzliche Service- Interne Prozesse mit ungsgrößen ermittelt Digitale Fähigkeitsdefizite generiert potentiale identifiziert Möglichkeiten zur Kundenrelevante (digitale) identifiziert Best Practices & Digitale Digitalisierung identifiziert Touchpoints identifiziert Stellhebel für Prozess- Geschäftsmodelle Wertbeitrag der Interak- optimierung und Digital- dargestellt tionskanäle ermittelt isierung identifiziert All Channel Experience Customer Journey Process Analytics Portfolio analysis Transformation Map DT Tools © Capgemini Consulting 2015 5
Ein erster Schritt in Richtung Effizienz- und Produktsegmenten und deren 4. Flexibilität im Produktportfolio Wachstumssteigerung kann mit Hilfe von effiziente Nutzung, bspw. wie ermöglichen: fünf Grundprinzipien erreicht werden, die zusätzliche Kundeninformationen Erhöhung der Flexibilität in der die Entscheidungsfindung zur Generierung mit Hilfe von Big Data Modellen Produktauswahl durch Standardi- von Top-Line-Growth unterstützen: wertsteigernd im Zahlungsverkehr sierung und Identifikation von 1. Fokus schärfen: eingesetzt werden können. Zudem ist gegenseitigen Einflussfaktoren Vollumfängliche Prüfung, z.B. welche es wichtig, die End-to-End Fähigkeit zwischen klassischen und Payment-Produkte über welche der Back- und Frontends zu prüfen, e-Produkten sowie Abbildung Absatzkanäle (All Channel die kritische Masse zu definieren und von Stärken und Schwächen im Experience) im Unternehmen Wert Kenntnis über die Hebel zur Berech- Produktsortiment (Preissetzung/ schaffen bzw. mindern. Das schließt nung eines positiven Business Case Qualität). die Überprüfung von länderübergrei zu besitzen. 5. Kooperationen/ Partnerschaften fenden Initiativen und Investitionen 3. Transparenz schaffen: Schaffung von abwägen: mit ein. Transparenz über die DT-Wertströme, Prüfung der Möglichkeiten, mit 2. Den Markt und die Tools der Digital insbesondere die Mehrwerte von etablierten FinTechs oder Start-Ups Transformation verstehen: Value Added Services. Beschränkung zu kooperieren, um von den Wachs- Generierung notwendiger Markt- auf wesentliche KPIs zur Steuerung tumsimpulsen der Unternehmen zu kenntnisse im Umfeld der Digital von Entscheidungen im profitieren. Transformation in den einzelnen Zahlungsverkehr. 6 Digital Payment – Trends, Potentiale und Tipps für Banken und Sparkassen
3. Fazit Der Zahlungsverkehr wird durch die drei bereits bestehenden Infrastrukturen der in die Digitale Transformation investieren. großen Trendblöcke nicht neu erfunden. Banken und bieten ähnliche Produkte an, Gleichzeitig ist eine Integration von Auch Wettbewerber wie die FinTechs nur vollständig digitalisiert. Beispielhaft Kooperations-/ Partnerschaftsmodellen positionieren sich weniger durch die dafür sind Zahlungsverkehrslösungen im gefragt, die es den Banken und Sparkas- Entwicklung gänzlich neuer Lösungen am Online-Banking. Erschwerend für Banken sen ermöglicht, bankeigene digitale Markt, sondern vielmehr durch die Modifi- und Sparkassen integrieren die FinTechs Zahlungsverkehrslösungen voranzutrei- kation Bestehender. Vor allem nutzen die ihre Vertriebs- und Beratungskanäle online ben, ohne die eigenen Werte zu vernach- FinTechs die Schwäche einer mangel- als auch offline, so dass der Kunde nicht lässigen. Sollte es den Banken und Spar- haften digitalen Transformation im Zah- mehr zwischen den Kanälen unterscheidet. kassen gelingen, den sog. „digital Natives“ lungsverkehr der Banken und Sparkassen Insbesondere bei standardisierten Dienst- digitalisierte Zahlungsverkehrslösungen und generieren neue Marktanteile durch leistungen wie dem Zahlungsverkehr anzubieten, die den steigenden Kunden- Innovation, eine hohe Kundenbindung, können Banken und Sparkassen somit ansprüchen im Bereich Innovation, Transparenz und günstige Preise. Insbe- an Bedeutung und folglich an Marktan- Digitalisierung, Mobilität und Erreichbarkeit sondere junge und/ oder internetaffine teilen verlieren. Im Hinblick auf die Wert- entsprechen, können sie sich gegenüber Kundengruppen werden so angesprochen schöpfungskette geht den Banken dabei den FinTechs als Branchenprimus erneut und bereits frühzeitig an das Unternehmen zudem die Anbahnungsphase beim positionieren. gebunden. Zudem gelingt es den Fin- Kunden verloren, was vor allem wichtige Techs, zunehmend auch langjährige Ansätze im Vertrieb, wie das Cross- Kunden von Banken und Sparkassen Selling, erschwert. im Zahlungsverkehr abzuwerben. So Folglich, trotz einer Vielzahl regulatorischer antizipieren Anbieter wie Amazon bereits Vorgaben, die es in den kommenden im Voraus, was ein Kunde möchte, und Jahren umzusetzen gilt, einem hohen bieten personalisierte Angebote an (z.B. Margendruck oder Altlasten aus der Empfehlung bei Amazon), die mit den Finanzkrise müssen sich die Banken und Produkten von Banken und Sparkassen Sparkassen dem sich ändernden Kon- verstärkt konkurrieren. Andere Anbieter sumverhalten der Kunden anpassen und wie Sofortüberweisung.de nutzen die Literaturverzeichnis Huch, Stefan (2013): Die Transformation des europäischen Kartengeschäfts - Inhalte und Auswirkungen der europäischen Liberalisierung und Harmonisierung des Zahlungsverkehrs basierend auf der PSD und SEPA der Europäischen Union im Kartengeschäft. Stuttgart: Gabler Springer. Deutsche Bank Research (2014) Aktuelle Themen: Digitale Ökonomie und struktureller Wandel – September 2014 7
Kontakt: Dr. Stefan Huch Managing Consultant Financial Services +49 151 4025 1969 stefan.huch@capgemini.com Über Capgemini Consulting Capgemini Consulting ist die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe. Mehr als 3.600 Consultants beraten und unterstützen Organisationen in ihren nachhaltigen Veränderungsprozessen. Die Leistungen reichen von der Konzeption innovativer Strategien bis zu deren Umsetzung, immer mit einer klaren Ergebnisorientierung. Im Zuge der umfangreichen Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft durch die Digitalisierung begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen und öffentliche Institutionen bei ihrer individuellen Digital Transformation. Das Fundament hierfür bilden eine tiefgreifende Expertise rund um die digitale Wirtschaft sowie eine führende Rolle bei Unternehmenstransformationen und organisatorischem Wandel. Erfahren Sie mehr unter www.de.capgemini-consulting.com Über Capgemini Mit mehr als 140.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Im Jahr 2013 betrug der Umsatz der Capgemini-Gruppe 10,1 Milliarden Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden erstellt Capgemini Geschäfts- wie auch Technologielösungen, die passgenau auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf der Grundlage seines weltweiten Liefermodells Rightshore® zeichnet sich Capgemini als multinationale Organisation durch seine besondere Art der Zusammenarbeit aus – die Collaborative Business ExperienceTM. Erfahren Sie mehr unter www.de.capgemini.com Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind geschützt. Copyright ©2015 Capgemini. Alle Rechte vorbehalten.
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