Dr. mai thi Nguyen-Kim - KLartext: Gewinner kommt aus Lettland
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3 | 2019 Das Chemie-Magazin für die Region Klartext: Dr. Mai Thi Nguyen-Kim Chem Startup Award 2019: Gewinner kommt aus Lettland Schwerpunkt 12. ChemCologne-Chemieforum in Leverkusen: Perspektiven für die chemische Industrie im Rheinland
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compact | inhalt 3 Klartext Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim über die Chemieindustrie und den Klimawandel 4-5 UPDATE von Dr. Hermann Bach, Head of Innovation Management bei Covestro Große Themen wie Schwerpunkt der Klimawandel, ein wachsendes Nachhal- 12. ChemCologne-Chemieforum in Leverkusen: tigkeitsbewusstsein Perspektiven für die chemische Industrie im Rheinland und die Digitalisie- Ministerpräsident Armin Laschet lobt die rung bewegen und Chemiebranche als Pfeiler der NRW-Wirtschaft 6 verändern unsere Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Gesellschaft. Unter diesen Bedingungen wett- 8-Punkte-Plan für zuverlässige Wasserstraßen 7 bewerbsfähig zu bleiben – das ist die große Erfahrungsbericht Niedrigwasser INEOS: „Ohne den Rhein Herausforderung für Unternehmen und erfor- könnten wir unsere Chemie nicht betreiben“ 9-10 dert Innovationsfähigkeit. Es ist Zeit für neue Erich Staake, Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen AG: Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmo- Intermodale Konzepte für die Region Rhein-Ruhr 10-11 delle. Umso bedeutender ist die Zusammenar- Podiumsdiskussion zum Thema Chemielogistik: beit mit Menschen, die die Zukunft mit neuen „Es geht nur im Schulterschluss“ 11-12 Impulsen vorantreiben und mit innovativen Evonik Vorstand präsentiert Studie zur Zukunft der Ideen mitgestalten wollen. Spezialchemie: Den Zukunftsverlauf positiv beeinflussen 12 Wettbewerbe wie der bereits zum zweiten Covestro-CEO plädiert für zirkuläres Wirtschaften: Mal durchgeführte Chem Startup Award Kunststoffindustrie auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft 13 bieten Gründern eine Plattform, ihre Ideen zu präsentieren. Während Jungfirmen von der Expertise und dem Marktzugang etablier- ter Unternehmen profitieren, lernen diese chemcologne intern neue Technologien und Business-Ansätze kennen. Im Idealfall können so beide Partner Interviewrunde zieht positives Fazit zu die Potenziale kombinieren. Deshalb fördert „Meine Position ist spitze!“ 2019 14-15 Covestro diese Zusammenarbeit. ChemCologne begrüßt ein neues Mitglied: Bei Covestro steht der Innovationsgedanke im BASF Agricultural Solutions GmbH 16 Vordergrund. Mit dem Rohstoffgipfel (www. ChemCologne vergibt Chem Startup Award rohstoffgipfel.de) – dieses Jahr im Zeichen von 2019 auf der StartupCon in Köln 16-17 zirkulärer Wirtschaft – und der Startup-Aus- zeichnung „Ressource Innovator 2019“ wollen wir die Nutzung nicht-fossiler Rohstoffe voran- treiben und ein Signal für mehr Kooperation Wirtschaftsnachrichten mit Startups in der Chemie setzen. Auch bei unseren eigenen Mitarbeitern fördern wir un- START NRW und Orion Engineered Carbons: Gemeinsam Fachkräfte ausbilden 18 ternehmerisches Denken und Gründerspirit. Im Rahmen der „Covestro Startup Challenge“, Sprungbrett Kooperationstag: Distran punktet mit seiner Inspektionstechnologie 18 in diesem Jahr ganz im Zeichen der Nachhal- tigkeit, erhält das Sieger-Team bis zu einer Million Euro und wird ein Jahr freigestellt, um Impressum seine Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Herausgeber: ChemCologne e.V., Neumarkt 35–37, 50667 Köln · www.chemcologne.de Wir sind sicher: Startup-Kooperationen info@chemcologne.de · Tel. +49 (0) 221 2720 530, Fax +49 (0) 221 2720 540 Ausgabe: 3|2019 vom 7. November 2019 werden uns helfen, gemeinsam den aktuellen Fotos: Susanne Troll Fotografie (11), Sonstige (8) Herausforderungen zu begegnen und unser Verantwortlich: Daniel Wauben Redaktion: benekom Meerbusch, Dirk Rehberg, Folker Lück, Inga Kristin Geschäft weiterzuentwickeln. Kunnen, Rita Viehl (Layout) Magazin-Design: HolleSand, S. Espelage & A. Kuhn GbR, Köln Druck: Bergner und Köveker, Krefeld
4 Klartext | compact © NaWik Jetzt mal Klartext, Dr. Mai Thi Nguyen-Kim … was kann die Chemie- industrie zur Bewältigung des Klimawandels beitragen? Dr. Mai Thi Nguyen-Kim CCC: Der Klimawandel beherrscht derzeit alle Problemlöser ihren Beitrag leisten muss. Wie eine Förderung, dort kommen Prämien, aber Medienberichte. Der öffentliche Druck nimmt könnte dieser aussehen? auch mal Verbote. Das Problem an so einem zu. Wie beurteilen Sie aus Ihrer persönlichen Nguyen-Kim: Es sind sehr viele kleine Stell- Blumenstrauß an Maßnahmen ist, dass es Sicht die derzeitigen Diskussionen? schrauben, die sinnvoll summiert werden schlecht auf eine globale Ebene übertragen Nguyen-Kim: Das, wovor Klimaforscher schon müssen. Sei es jetzt, wie man seinen Strom werden kann, im Gegensatz zu einem CO2- seit Jahrzehnten warnen und was sie seit bezieht, mit der Logistik umgeht oder wie Preis. Selbst China ist gerade dabei, einen Jahrzehnten fordern, scheint erst jetzt so rich- man sinnvoll recycelt. Das sind alles Themen, nationalen Emissionshandel einzuführen tig in den öffentlichen Fokus gerückt zu sein. die hoch komplex sind, wo sehr viel Fachwis- – da besteht die Aussicht, dass man sich Aber aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet, sen gefragt ist. Was nicht passieren darf, ist, zusammensetzen kann und auf Sicht einen ist es wirklich allerhöchste Zeit grundlegende dass man sich jetzt gegeneinander ausspielt. globalen CO2-Preis vereinbart. Veränderungen vorzunehmen. Ich kann mich Davor muss ich warnen, denn die Lösung CCC: Auch die Chemieindustrie bietet bereits nicht erinnern, wann es das letzte Mal so wird nicht die eine große Lösung sein. Wir viele Lösungsmöglichkeiten an. Müsste sie etwas wie „Scientists for Future“ gab. Ich wer- brauchen eine CO2-Steuer, wir müssen die nicht mehr tun, um sich in der Öffentlichkeit de als Wissenschaftsjournalistin oft gefragt: Autos aus den Städten kriegen, wir müssen mit ihren Lösungsansätzen zu positionieren? Wie politisch darf denn Wissenschaft sein? mehr Bäume pflanzen. Das gilt auch im Klei- Nguyen-Kim: Das ist mein tägliches Brot als Und da muss ich natürlich die Gegenfrage nen für jeden einzelnen Prozess. Zum Beispiel Wissenschaftskommunikatorin und Chemi- stellen: Wie unwissenschaftlich darf denn in einem Chemiekonzern – dort muss man kerin. Mir ist bewusst, mit welchen Vorur- Politik sein? Vielleicht ist es für eine wissen- an verschiedenen Stellen anfangen. Die teilen die Menschen belastet sind, wenn es schaftliche Bewegung ungewöhnlich sich große Diskussion in der Politik um die CO2- um Chemie geht. Denn Chemie ist etwas, hier einzumischen. Aber wenn ein derartiger Bepreisung, die die Chemiebranche natürlich was für viele ganz intuitiv mit Umweltschutz Konsens besteht, dann wäre Zurückhaltung auch treffen würde, ist aus wissenschaftlicher gar nichts zu tun haben kann, weil sie giftig meiner Meinung nach verantwortungslos. Sicht die einzig sinnvolle, weil wir nur so und künstlich ist. Wir sehen zum Beispiel CCC: Die Chemieindustrie weiß natürlich, ein Universalinstrument haben. Auf diese eine ganz emotionale Debatte, wenn es zum dass sie in diesem Szenario nicht nur ihre Weise ist die Innovationskraft und Findig- Beispiel um Pflanzenschutz geht oder um eigenen Probleme lösen, sondern auch als keit der einzelnen Branchenunternehmen grüne Gentechnik. Selbst eine Partei wie die umso mehr gefragt. Aber das Ziel ist für alle Grünen, die in Sachen Klimaschutz auf der dasselbe und wir müssen alle Bemühungen Seite der Wissenschaft steht, zeigt in diesen Über Dr. Mai Thi bündeln. Nur so können wir einen großen Punkten wiederum Skepsis. Nguyen-Kim Unterschied erzielen. Für mich als Chemikerin ist es klar ist, dass Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, geboren 1987 in CCC: Der Verband der chemischen Indus- etwa chemische Innovationen ein ganz Heppenheim, ist eine deutsche Wissenschafts- trie warnt vor einer CO2-Besteuerung und wichtiger Teil nachhaltiger Lösungen sein journalistin, Fernsehmoderatorin, Autorin weiteren Wettbewerbsnachteilen, die ein werden. Doch so denkt natürlich nicht jeder, und Youtuberin. Die promovierte Chemikerin Abwandern der Chemieunternehmen aus und sowohl in den Unis als auch in den gehört unter anderem zum Team von Terra-X Deutschland zur Folge haben könnte. Konzernen fehlt es an „Einfühlungsvermö- und moderiert seit dem Frühjahr 2018 als Nguyen-Kim: Es geht ja nicht darum etwas gen“ und Sensibilität. Was denkt denn ein Nachfolgerin von Ranga Yogeshwar im Wechsel ganz Neues einzuführen, sondern die CO2- Laie über Chemie – jemand, der Chemie mit Ralph Caspers die Wissenschaftssendung Bepreisung, die aktuell im EU-Raum schon in der Schule abgewählt hat und damit Quarks im WDR. Die jüngere Zielgruppe kennt besteht, zu erweitern. Und das Ziel ist natür- jenseits unserer Blase ist? Diese Menschen sie von ihrem preisgekrönten YouTube-Kanal lich, das auch auf EU-Ebene einzubetten, und muss man viel mehr abholen und aufklären „maiLab“. Mit dem Buch „Komisch, alles che- langfristig global. Statt eines Preises könnte über das, was Chemieunternehmen auch an misch!“ veröffentlichte Nguyen-Kim im März es auch ganz viele ordnungsrechtliche umweltfreundlichen Innovationen leisten. 2019 ihren ersten Bestseller. Maßnahmen geben. Das heißt, hier kommt Viele denken bei Chemie an Plastik und
compact | Klartext 5 es ist ihnen nicht klar, dass zum Beispiel funktioniert. Aber das Ziel ist schon gut Nguyen-Kim: Gerade in Deutschland gibt es viele dieser Konzerne an bioabbaubaren gewählt. viel Potenzial in der chemischen Industrie. Plastikalternativen forschen oder an ganz Ich erarbeite gerade mit dem BAVC eine Wichtig ist, dass wir uns da nicht abhängen alternativen Materialien aus biologischen Ausbildungskampagne und uns ist da sehr lassen, wie es gerade in der Automobilindus- Rohstoffen. Hier fehlt sehr viel Öffentlich- bewusst, dass wir junge Menschen zum trie geschieht. Das sehe ich in der Chemiein- keitsarbeit. Beispiel übers Fernsehen kaum erreichen. dustrie nicht so, und ich hoffe, dass Deutsch- CCC: Vermissen Sie die innovativen Kommu- In meiner Generation schaut schon niemand land hier eine Vorreiterrolle spielen kann. nikationsansätze? mehr fern, sondern es wird alles gestreamt. Gerade aus der Chemieindustrie, aus der Nguyen-Kim: Im Zuge des Medienwandels Und bei den Jüngeren ist es noch mal ganz Forschung und aus der Entwicklung, können ist Authentizität eine der wertvollsten anders. Die sind in ihrem Medienkonsum genau die richtigen Innovationen kommen, Währungen geworden. Im linearen Fernse- ganz andere Ansprachen und authenti- die uns weiterbringen. Dass wir weniger hen gibt es Moderatoren oder Prominente, schere Personen gewohnt, und da ist nicht Plastikmüll produzieren müssen, dass wir den die sind sehr unnahbar. Wenn man das alles glatt und Hochglanz und technisch CO2-Ausstoß reduzieren müssen – ich denke, vergleicht mit bekannten Youtubern, die einwandfrei, da ist auch mal ein Versprecher da sind wir uns alle einig. Was natürlich nur teilweise eine deutlich größere Reichweite dabei. Aber dafür fühlen sie sich mehr an- geht, wenn wir nachhaltigere Alternativen haben als so manche Fernsehsendung: Die gesprochen. Deswegen muss sich vielleicht haben. Das heißt, es sind zwei Seiten einer erreichen die jungen Menschen zum Bei- auch ein Unternehmen trauen, nicht immer Medaille. Wir können nicht nur reduzieren. spiel aus ihrem Zimmer heraus – siehe Rezo. ganz glatt die Corporate Identity einzuhal- Denn beispielsweise ohne Kunststoffe funk- Und das ist eine unglaubliche Stärke. ten und ein bisschen loszulassen. tioniert unser Leben nicht, wenn wir keine Die Medien versuchen jetzt in professio- CCC: Wie sehen Sie vor dem diskutierten Hin- besseren Alternativen haben. Und in diesen nelleren Produktionen diese „Authentizität tergrund die Zukunft für die Chemieindustrie, Alternativen sehe ich in der Chemieindustrie zu generieren“, was natürlich nur teilweise auch und gerade hier im Rheinland? ganz großes Potenzial. d W i r s in e äud i m Ge b G O E30, 1. 02 1.1 Raum Tor 19 TÜV Rheinland als Partner der Chemie. In jedem Tor 19 Lebenszyklus Ihrer Anlagen. Pragmatisch – Partnerschaftlich – Lösungsorientiert – Flexibel. Wir sind in Ihrer Nähe mit mehr als 200 Sachverständigen. Darüber hinaus sind wir mit 25 Sachverständigen im Chempark Leverkusen mit einem entsprechenden Sonderausweis für unsere Kunden tätig. Telefon 0214 8691 4950 TuevRheinland-Chempark@de.tuv.com www.tuv.com
6 Schwerpunkt | compact Niedrigwasser und Energiewende im Fokus des ChemCologne Chemieforums Laschet lobt Chemiebranche als Pfeiler der NRW-Wirtschaft Z um 12. Mal trafen sich rund 200 Ver- dafür, dass Industrie und Chemie bei uns treter der rheinischen Chemieregion wichtige Innovationstreiber bleiben, unter auf dem Branchentreff ChemCologne anderem mit sicherer und bezahlbarer Chemieforum, das am 6. September im Le- Energieversorgung und mit Abbau von Bü- verkusener BayKomm stattfand. Die Tagung rokratievorschriften.“ Der Ministerpräsident beleuchtete zwei Kernthemen: Einerseits verdeutlichte vor dem Auditorium, dass die Probleme für die Chemielogistik durch die Landesregierung hier schon wichtige das Rhein-Niedrigwasser, andererseits die Korrekturen im Vergleich zur früheren, rot- Armin Laschet Zukunftsperspektive der Chemiebranche grünen Regierung unternommen hat: „Mit im Rheinland. Die Begrüßung übernahm der konsequenten Politik der Entfesselung Dr. Clemens Mittelviefhaus, Vorstandsvor- geben wir Unternehmen mehr Freiheit zur besondere das Thema Klimawandel wird sitzender von ChemCologne, der sich von Gestaltung und Innovation. Gemeinsam mit dauerhaft auf der Agenda bleiben. Die eng der Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der der Industrie haben wir zum Beispiel einen damit verbundene und längst begonnene Region überzeugt zeigte: „Das Rheinland ist Weg gefunden, die Dauer von Genehmi- Energiewende ist notwendig und unaus- die stärkste Chemieregion Europas und hat gungsverfahren zu halbieren“, führte La- weichlich. Eine zentrale Herausforderung ist definitiv die besten Voraussetzungen diesen schet aus. Der Ministerpräsident erntete viel es dabei für die Chemiebranche und auch Status zu halten.“ Zustimmung und Applaus für seine Rede auf darüber hinaus, nicht primär auf Verbote der Traditionsveranstaltung der rheinischen zu setzen, sondern die Chemieregion auch „Konsequente Politik der Chemieindustrie. für die Zukunft wettbewerbsfähig zu halten Entfesselung“ und somit Arbeitsplätze in NRW zu erhalten. Prominenter Gastredner auf dem Chem- Klimawandel ist und bleibt ein Ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfä- Cologne Chemieforum war NRW-Minis- Dauerthema higkeit ist die Lage am Rhein. Der im Bun- terpräsident Armin Laschet (CDU). Der Deutlich wurde in Leverkusen, dass Kli- desverkehrsministerium für Wasserstraßen Ministerpräsident lobte die Chemie- und mawandel und Energiewende wichtige und Schifffahrt zuständige Ministerialdirek- Pharmabranche als wichtigen Teil der ge- Themen für das Bundesland Nordrhein- tor Dr. Norbert Salomon bestätigte, dass der samten Wertschöpfungskette der Wirtschaft. Westfalen sind. Das Forum verdeutlichte: Transport über die Wasserstraße Rhein für Es gelte, den Industrie- und Chemiestandort Um die Probleme anzugehen, müssen nicht die Region von herausragender Bedeutung Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Laschet nur Politiker, sondern alle Akteure schneller und nur begrenzt auf Schiene oder Straße plädierte ausdrücklich für eine auch künftig werden und oftmals alte Zöpfe abschnei- übertragbar sei. Entsprechend sind die erschwingliche Energieversorgung und den! In mehreren Vorträgen wurde deutlich, Extrempegelstände der letzten beiden Jahre den Abbau bürokratischer Hemmnisse: „Die dass die Umweltproblematik in jedweder eine massive Herausforderung. Landesregierung schafft Voraussetzungen Hinsicht nicht zu unterschätzen ist: Ins- Im zweiten Veranstaltungsteil beleuchteten Vertreter der Chemieindustrie mögliche Zukunftsszenarien für die gesamte Branche in NRW. Der stellvertretende Vorstandsvor- sitzende der Evonik Industries AG Dr. Harald Schwager bezeichnete den Handelsstreit zwischen China und den USA, aber auch den Brexit und die Verschmutzung der Weltmee- re durch Plastikmüll als komplexe, aktuelle Herausforderungen. Covestro-CEO Dr. Markus Steilemann regte an, NRW zu einem Chemie- forum: „Powerhouse für nachhaltige Innovationen“ Prominente Gäste zu machen.
8 Schwerpunkt | compact Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur strebt verbesserte Infrastruktur und langfristige Lösungsansätze an 8-Punkte-Plan für zuverlässige Wasserstraßen G erade einmal zwei Wochen im Amt mehr Schiffe zur Verfügung stehen, die zwar als Abteilungsleiter Wasserstraßen im Einzelnen weniger Last transportieren, und Schifffahrt präsentierte Dr. aber im Zusammenschluss die Versorgung Norbert Salomon beim ChemCologne Che- einigermaßen aufrechterhalten könnten. mieforum den Aktionsplan „Niedrigwasser Salomon empfiehlt: „Wir müssen auch Rhein“ des Bundesministeriums für Verkehr andere Schiffstypen entwickeln, die besser und digitale Infrastruktur. Gemeinsam mit mit Niedrigwasser zurechtkommen.“ Hinzu dem Verband der Chemischen Industrie komme das Thema Digitalisierung, in des- (VCI), anderen Verbänden und Vertretern sen Rahmen Binnenschiffe untereinander großer Industrieunternehmen im Rhein- und mit den Betreibern der Wasserstraßen einzugsgebiet brachte Andreas Scheuer, besser vernetzt werden müssten. Schleusen Bundesminister für Verkehr und digitale Inf- Dr. Norbert könnten so effektiver eingesetzt und Zeit- Salomon rastruktur, den 8-Punkte-Plan im Juli auf den verluste minimiert werden. Weg. Veranlassung für den Maßnahmen- Am Mittel- und Niederrhein müssten Plan: die Niedrigwasserrekorde des Rheins Informationsbereitstellung darüber hinaus durch wasserbauliche im Sommer 2018, bei dem der Kölner Pegel Als erstes von vier Handlungsfeldern des Maßnahmen Fahrrinnenanpassungen ganze elf Zentimeter unter der bisherigen „Aktionsplans Niedrigwasser Rhein“ soll die vorgenommen werden zur Optimierung der Tiefstmarke im Jahr 2003 lag. Bereitstellung von Informationen verbessert Abladebedingungen für die Schifffahrt. „Ich werden. Es sei wichtig, dass Binnenschiffer hoffe, dass wir so nicht nur dafür Sorge tra- Verluste durch Niedrigwasser über zuverlässige Wasserstandvorhersagen gen, dass die Schiffe bei Niedrigwasser bes- „Das Thema Niedrigwasser ist es wert, sich verfügten. „Deterministisch kann man sich ser unterwegs sind, sondern dass wir damit mit dessen Infrastruktur im Kontext der am Rhein relativ verlässlich auf eine Vorher- insgesamt eine bessere Binnenschifffahrt Perspektiven für die Chemieindustrie im sage von zwei bis vier Tagen stützen. Wenn ermöglichen“, so Salomon. Parallel sollen die Rheinland zu beschäftigen“, so Salomon zu dann noch Wahrscheinlichkeitsbetrachtung Genehmigungen für solche Maßnahmen, Beginn seines Impulsvortrags. So führte das hinterlegt wird, kommen wir sogar auf sechs die in den Bundesverkehrswegeplan 2030 Niedrigwasser in 2018 auch in der Chemie- Wochen und mehr“, so Salomon weiter. mit der Kategorie „Vordringlicher Bedarf industrie zu wirtschaftlichen Verlusten. Laut Darüber hinaus soll ein Basisdienst „Klima – Engpassbeseitigung“ aufgenommen dem Institut für Weltwirtschaft (IFW) in Kiel und Wasser“ im Rahmen der Deutschen wurden (wie z.B. die Abladeoptimierung am sei sogar das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Anpassungsstrategie an den Klimawandel Mittelrhein), durch entsprechende Gesetze Prozent gedämpft worden. Zeit zu handeln (DAS) die Informationslage verbessern. beschleunigt werden. und, so Salomon, „Vorkehrungen treffen, um Als dritte Maßnahme sollen Binnenschiffer In puncto langfristige Lösungen mahnt Sa- in Zukunft besser aufgestellt zu sein.“ aktuelle Tiefeninformationen für die elekt- lomon jedoch zur Vorsicht: „Für die Zukunft Zudem müsse man davon ausgehen, dass ronische Binnenschifffahrtskarte erhalten. müssen wir überlegen, inwieweit wir durch sich Niedrigwasserphasen zukünftig häufen Verbesserte Software-Lösungen böten hier wasserbauliche Maßnahmen am Rhein werden, so Salomon weiter. Anpassung an die Möglichkeit, Tiefen anzuschauen und die Schifffahrt sichern können, wenn es die Auswirkungen des Klimawandels und Fahrrouten besser zu planen. tatsächlich so weiter geht mit den Niedrig- Klimaschutz gingen hier Hand in Hand. Mit wasserständen. Das ist ein sensibles Thema, Blick auf die Klimaschutzmaßnahmen des Bei Transport & Logistik ist die denn es hat erhebliche Auswirkungen auf Bundesverkehrsministeriums sei der Umgang Wirtschaft gefragt die Umwelt.“ Insbesondere in diesem Hand- mit Niedrigwasserphasen eine große Her- Im Handlungsfeld Transport und Logistik lungsfeld gelte es, sich zunächst fachlich ausforderung, denn die 53 Klimaschutzmaß- sei laut Salomon vor allem die Wirtschaft und wirtschaftlich zu orientieren und den nahmen des Bundesverkehrsministeriums gefragt. Hier gelte es, Lagerkapazitäten Dialog mit der Gesellschaft zu suchen. Sa- enthielten unter anderem eine vierprozen- auszuweiten, um Versorgungsengpässen lomon abschließend: „Dieser Dialog ist zum tige Erhöhung des Binnenschifffahrtsanteils bei künftigem Niedrigwasser entgegenzu- Teil auch schon unterwegs und wir werden am bundesweiten Gütertransport bis 2030. wirken. Zudem müssten in diesen Phasen ihn weiter fortführen.“
compact | Schwerpunkt 9 Erfahrungsbericht Niedrigwasser Christian Rodde, INEOS „Ohne den Rhein könnten wir unsere Chemie nicht betreiben“ W as tun, wenn der Rhein Nied- Produkten stehen INEOS am Standort Köln rigwasser trägt und nur noch drei Pipelines, zwei Time-Charter-Flotten eingeschränkt als Transportweg sowie drei Tankerbrücken zur Verfügung. nutzbar ist? Welche Auswirkungen hat dies Eine weitere befindet sich derzeit im Bau. auf produzierende Unternehmen am Rhein? Darüber hinaus transportiert das Unter- Und mit welchen Maßnahmen kann man nehmen jährlich 900.000 Tonnen per Lkw, gegensteuern? Mit diesen Fragen beschäftigt 0,6 Millionen Tonnen über die Schiene Christian sich Christian Rodde, Logistics Operations und 2,3 Millionen Tonnen per Binnenschiff Rodde Manager bei INEOS in Köln, seit dem Rhein- (Barge). Niedrigwasser im Sommer 2018 intensiver Ladekapazitäten der Binnenschiffe deutlich denn je. Für ihn ist klar: „Ohne den Rhein Alternative Verkehrswege schlechter sind. Rodde: „Zunächst haben wir können wir unseren Chemiestandort hier Als die Niedrigwasserphase im Juni 2018 unsere Time-Charter-Flotte um vier Schiffe nicht betreiben.“ begann und über längere Zeit anhielt, erweitert, um so die eingeschränkten Lade- Für den Transport von Rohstoffen und musste INEOS in Köln aktiv werden, da die volumen der Binnenschiffe zu kompen- Performance you can rely on. Infineum transmission e-fluids. The future is electric. Electric vehicles depend on revolutionary transmission e-fluids. Right now, Infineum e-fluid technology is in more than 70% of the world’s electrified vehicles. If you’re part of the electric future, make Infineum part of your journey. Visit InfineumInsight.com/Transmissions ‘INFINEUM’, the interlocking Ripple Device, the corporate mark comprising INFINEUM and the interlocking Ripple Device and 润英联, are trademarks of Infineum International Limited. © 2019 Infineum International Limited. All rights reserved. 2019139.
10 Schwerpunkt | compact sieren und die Rohstoffversorgung zu Einflussfaktoren und Aktionsplan für Gewässerkunde wurde deutlich gestärkt. sichern.“ Zudem wurden die Pipelinemen- Es wurden verschiedene Einflussfaktoren Darüber hinaus beschäftigt man sich mit gen erhöht. ermittelt. „Der Rheinpegel ist für uns eine dem Aufbau einer eigenen Datenbank und Ab Oktober 2019 etablierte der Standort wichtige Kenngröße, doch ist er nur eine nutzt die zehn Tagestrends der Bundes- schließlich eine tägliche Zusammenkunft Komponente von vielen“, so Rodde. Auch anstalt für Gewässerkunde zur besseren eines Krisenmanagements aus Mitglie- die Topographie des Rheins, die Verladein- Planung. Zusätzlich arbeiten Logistik dern von Supply-Chain, Produktion und frastruktur und der Hafen auf Kundenseite und Infrastruktur eng zusammen, um im Geschäftsführung. „Eine erste Erkenntnis seien entscheidend. Heute ist das Thema Bedarfsfall effiziente Lösungen anbieten zu war, dass nicht die Rohstoffe das Problem Niedrigwasser leider wieder ein wenig aus können. Beim Thema Tankerbrücken und darstellten, sondern die Produktanlieferung dem Fokus gerückt. Rodde: „Gerade die Zu- Hafen gelte es, technische Einschränkungen auf Kundenseite“, so Rodde weiter. Des- sammenarbeit mit Kunden ist wichtig. Nicht zu überwinden. Auch das Flottenmanage- halb wurde dann die Time-Charter-Flotte nur die Politik, sondern auch die Industrieak- ment spiele im Rahmen des Aktionsplans zur Rohstoffversorgung wieder reduziert teure müssen zusammenarbeiten.“ eine Rolle. „Wir haben immer versucht, und die Produktion angepasst. Auch über Bei INEOS in Köln hat man das Thema große Mengen zu fahren. Nun denken wir alternative Verkehrswege sei nachgedacht nicht aus den Augen verloren. Als fester darüber nach, eine Time-Charter-Flotte worden. „Man hat praktisch keine Möglich- Bestandteil eines Aktionsplans trifft sich kapazitätsoptimiert aufzubauen, um häufig keit zu kompensieren, was man über die eine Expert/innenrunde zum regelmäßigen auftretenden Niedrigwassersituationen zu Binnenschiffe verliert.“ Austausch. Der Kontakt zu den Behörden kompensieren“, so Rodde. Erich Staake mahnt Industrie, Logistik und Politik zum Zusammenhalt Intermodale Konzepte für die Region Rhein-Ruhr I n seinem Vortrag „Herausforderung für LKWs mit Spitzenwerten bis zu 72 Tonnen. de es noch lange dauern. Staake: „Kein Land die Häfen – Welche Antworten hat die Das ist kein Kavaliersdelikt mehr“, zeigt sich ist so überreguliert, wenn es darum geht, Logistik?“ stellt Erich Staake, Vorsitzender Staake entrüstet. Die Situation sei katastro- intelligente Infrastrukturprojekte schnell des Vorstands der Duisburger Hafen AG, ei- phal und so gut wie jede Rheinbrücke ka- umzusetzen.“ nes klar heraus: Beim Thema Niedrigwasser putt. Der Lösungsansatz im Hafen Duisburg: und anderen logistischen Herausforderun- Intermodale Logistikkonzepte, die Binnen- Beispiele aus der Praxis gen müssen Industrie, Logistik und Politik schifffahrt und Schiene verknüpfen. Im Duisburger Hafen wurde man also selbst gemeinsam agieren. Die Problematik an der aktiv. „Im Interesse unserer Kunden bieten Rheinbrücke Leverkusen sei ein Weckruf Güter-Strukturwandel wir Bahnverbindungen ergänzend zum gewesen, der diese gemeinsame Verant- Intermodal deshalb, weil ein enormer Struk- Binnenschiff an. Insbesondere in Situati- wortung deutlich gemacht habe. „Wir haben turwandel bei den Gütergruppen stattge- onen wie im letzten Jahr, war es wichtig, jeden Tag zwischen 70 und 100 überladene funden hat, der den alleinigen Transport dass wir solche Alternativen hatten“, so via Binnenschiff stark einschränkt. Lag der Staake. Anders als Deutsche Bahn mit ihrem Containeranteil im Hafen vor 20 Jahren Blockzugverkehr sei man mit der vor 18 noch bei sieben Prozent, so liegt er heute Jahren gegründeten duisport rail in der bei rund 52 Prozent. „Damals war Bulk (Anm. Lage, wie eine Art Feeder-Bahn (Anm. d. d. Red.: Masse) angesagt. Das reduziert Red.: in Anlehnung an ein Feeder-Schiff ) im sich permanent. Die Kanäle, die vor langer regionalen Umfeld zu agieren. „Nirgendwo Zeit gebaut worden sind, sind aber nur auf in Deutschland, wahrscheinlich nicht mal in diese Gütergruppen ausgerichtet. Container Europa, gibt es so viele Schienendirektan- können da nicht fahren“, so der Hafenchef. schlüsse in die einzelnen Standorte hinein Erich Bis die Bundesregierung die Kanäle auf die wie im Rhein-Ruhr-Gebiet“, erläutert der Staake neuen Anforderungen ausgelegt habe, wer- Hafenchef. In Duisburg könne man dabei
compact | Schwerpunkt 11 auf 25 verschiedene Bahnoperateure den Kollegen von Evonik ein Terminal dort.“ täglich anzubinden. Staakes abschließender und -traktionäre zurückgreifen. Auch im Chemiepark Krefeld-Uerdingen Appell an die Logistikverantwortlichen der Ein Erfolgsbeispiel für ein solches intermo- hat duisport ein Terminal entwickelt und Konzerne: „Denken Sie darüber nach, wie dales Logistikkonzept ist der Chemiepark in einem zweiten Schritt sogar eine interne man in einem intermodalen Netzwerk die in Marl. Ebenfalls am Kanal gelegen ist man Straße gelegt, so dass öffentliche Straßen Schiene stärker einsetzen kann. Wenn wir hier mit Binnenschiffen sehr eingeschränkt. gemieden werden könnten. Darüber hinaus keine intelligenten Lösungen entwickeln, „Da spielt die Bahn eine wichtige Rolle“, arbeitet duisport über die Rhein-Ruhr-Regi- ist der Produktionsstandort hier nicht so so Staake „wir haben hier eine Verbindung on hinaus an intermodalen Konzepten, um einfach aufrecht zu erhalten. Aber ich bin zwischen dem Chemiepark und Duisburg die großen Seehäfen Antwerpen, Zeebrüg- zuversichtlich: Wo ein Wille ist, ist auch ein hergestellt und betreiben gemeinsam mit ge und Rotterdam mit mehreren Zügen Weg.“ Chemieforum Podiumsdiskussion zum Thema „Chemielogistik“ „Es geht nur im Schulterschluss“ B ei der Podiumsdiskussion des 12. eine Zeitachse darstellen und klare Com- zur besten Lösung.“ Wichtiger sei es dagegen, ChemCologne-Chemieforums waren mitments definieren. Ein solches Vorgehen Transparenz, Vernetzung und Fairness voran- sich die Vertreter/innen aus Industrie, habe ich im öffentlichen Umfeld noch zutreiben, so Staake. Logistik und Politik einig: Um logistische nie gehört“, stimmt Staake ein. Salomon Im BMVI finden diese Anregungen bereits Herausforderungen wie das Thema Niedrig- wünscht sich hingegen ein wenig mehr Gehör. „Die Logistik wird von unserem Haus wasser zukünftig in den Griff zu bekommen, Geduld: „Der 8-Punkte-Plan geht jetzt in als sehr wichtig wahrgenommen. Wir haben bedarf es des engen Schulterschlusses zwi- die Umsetzung. Erst dann möchte ich die in dieser Woche das Innovationsprogramm schen Wirtschaft und Bund. Dennoch mach- Zeitpläne nennen.“ ‚Logistik 2030´vorgestellt“, so Salomon. ten Dr. Norbert Salomon (Abteilungsleiter Man sehe sich in der Verantwortung, gute Wasserstraßen und Schifffahrt, Bundesminis- Der Druck lastet auf der Logistik Rahmenbedingungen zu schaffen, sei aber terium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Im weiteren Verlauf der Diskussion wird deut- auch angewiesen auf eine gute Zusammen- BMVI), Christian Rodde (Logistics Operations lich: Nicht nur der wirtschaftliche Erfolg darf arbeit mit der Wirtschaft. Beispiele für gute Manager, INEOS in Köln) und Erich Staake als Triebfeder für neue Logistikkonzepte die- Zusammenarbeit gibt es bereits. Logistics (Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen nen. Rodde: „Vieles ist kommerziell getrieben. Operations Manager Rodde lobt: „Wir haben AG) einander deutlich: Ohne den Einsatz der Doch ist das immer der beste Weg? Ich denke sehr guten Kontakt zur Bundesanstalt für jeweils anderen geht es nicht. an intelligente Lösungen.“ Zudem werde die Gewässerkunde. Es gibt auch gute Beispiele So sei der 8-Punkte-Plan der Politik laut Logistik auf Seiten der Industrie häufig nur als in der Binnenschifffahrt, wo man uns unter- Rodde der richtige Weg, aber nur ein erster Vehikel betrachtet. Staake sieht das ähnlich: stützt, das hilft.“ Schritt. Nun müsse ein konkreter Zeitplan „Logistik muss nur funktionieren. Der Druck folgen. „Als Unternehmen würden wir ein wird weiter gegeben an die Logistikdienst- Ohne die Schiene geht es nicht Konzept machen, Maßnahmen festlegen, leister. Das kann man machen, führt aber nie Aus den Publikumsreihen regt Frank Andreesen, Vice President Logistics Advo- cacy bei Covestro, an, die Schiene nicht zu vergessen. „So haben wir z.B. nur eine Eisenbahnbrücke in Köln, um den Rhein zu queren. Wenn die ausfällt, dann geht das ganze Schienengüterverkehrssystem hier in die Knie. Wir müssen an der Stärkung aller Verkehrsträger parallel arbeiten und Masterpläne aufeinander abstimmen. Bei der Schiene gibt es mit der Implementierung Beate noch erheblichen Nachholbedarf“, mahnt er. Kowollik (WDR) Es gebe Engpässe, die der Bundesverkehrs- moderiert wegeplan laut Salomon bereits deutlich
12 Schwerpunkt | compact adressiere. Aber auch solche Aktivitäten eine europäische Zusammenarbeit?“, fragt Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir bräuchten Zeit. „Bei der Schaffung von Infra- Dorothee Arns vom europäischen Chemie- an der Spitze der Bewegung bleiben.“ struktur gibt es zudem sehr viele Klagen von handelsverband FECC in Brüssel aus dem Rodde wünscht sich, diese Probleme privater Seite. Und eine Klage heißt Verzö- Auditorium. Staake kennt solche europäi- gemeinsam zu bewältigen: „Die Industrie gerung – von Jahren teilweise“, so Salomon schen Vorbilder: „In Venlo ist ein riesiger Lo- ist dafür bekannt, Dinge Schritt für Schritt weiter. Dahinter wiederum steckten euro- gistikpark entstanden. So ein Prozess dauert zu bewegen und im Kleinen anzugehen. päische und internationale Regelungen, die dort die halbe Zeit wie in Deutschland. Wir Für den Bund würde ich mir wünschen, das nicht einfach ignoriert werden könnten. müssen nicht nach China gucken: Wir sind in übergeordnet im Großen zu machen.“ Salo- der Umsetzung schon hier in Europa in gro- mon hofft abschließend auf viel Unterstüt- Was macht Europa? ßen Teilen nicht mehr wettbewerbsfähig.“ zung auf Seiten der Wirtschaft. Und, „dass „Inwieweit können wir denn von anderen Er wünsche sich von der Politik, dies als Her- Sie uns helfen, dies in die Öffentlichkeit zu Ländern etwas lernen und inwieweit gibt es ausforderung und Chance zu begreifen, „um vermitteln.“ Evonik Vorstand präsentiert Studie zur Zukunft der Spezialchemie Den Zukunftsverlauf positiv beeinflussen I m zweiten Teil des ChemCologne Chemie- zum bestimmenden ökonomischen Prinzip forums ging es um mögliche Zukunftssze- wird. In „Chinese Dream“ entwickelt sich Chi- narien für die gesamte Branche in NRW. na zur technologischen, ökonomischen und Wer dabei befürchtet hatte, dass sich die politischen Weltmacht. Nationalismus, Fake Teilnehmer angesichts der breit angelegten News und populistische Kräfte führen im Thematik in allgemeinen Bekundungen zur Szenario „Turbulent Times“ zu einer länger Zukunftsfähigkeit der Branche und ihrer anhaltenden Deglobalisierung. Aus einer Unternehmen ergehen würden, sah sich ge- anderen Perspektive blickt das Szenario täuscht. Vielmehr gingen die Referenten hier „Deceptive Calm“ auf die Zukunft: In einem sehr detailliert, kritisch und mit einem weit System des „weiter wie bisher“ stauen sich in die Zukunft gerichteten Blick auf welt- und die Probleme auf – bis zu einem möglichen geopolitische Fragen und Perspektiven ein. Kollaps. Fünf mögliche Zukunftsbilder Drastische Verschiebungen Dr. Harald Schwager, stellvertretender Schwager bezeichnete den Handelsstreit Vorstandsvorsitzender von Evonik Industries zwischen China und den USA, aber auch und zuständig für Innovation, machte den Dr. Harald den Brexit und die Verschmutzung der Schwager Anfang und hatte als geradezu perfekte Weltmeere durch Plastikmüll als komplexe, Gesprächsgrundlage die Kernaussagen einer aktuelle Herausforderungen. „Geopolitisch, jüngst vorgestellten Studie zur Zukunft der faktoren und Einflüsse, leiteten mögliche technologisch und gesellschaftlich hat es Spezialchemie im Gepäck. Entwicklungen ab und kombinierten diese bereits drastische Verschiebungen gege- Um fünf mögliche Zukunftsbilder aufzuzei- zu plausiblen Szenarien. ben“, warnte er. gen, hatte das Corporate-Foresight-Team Dr. Harald Schwager verdeutlichte, vor Durch digitale Marktplätze laufe die Chemie- von Evonik zwölf Monate lang gründliche welchen Fragen und Weichenstellungen industrie Gefahr, den direkten Kontakt zu Recherchearbeit geleistet. Mehr als 100 die Branche steht – ohne auf wirklich alle ihren Kunden zu verlieren. Populistische, au- Interviews mit internen und externen Exper- denkbaren Veränderungen direkt Einfluss toritäre Regierungen aber auch eine immer ten aus den Bereichen Chemie, Politik und nehmen zu können: Im Szenario „Digital weiter erstarkende Chemieindustrie in China Wirtschaft wurden hierzu geführt. Weitere Champions“ überflügeln die großen Inter- seien massive Herausforderungen, doch Quellen waren internationale Zukunftsstu- netkonzerne mit ihrem Wissen und ihrer Art noch habe man es vielfach in der Hand, den dien und mehr als 15 Workshops. In einem zu Denken die Wertschöpfung der klassi- Zukunftsverlauf positiv zu beeinflussen, aufwändigen Prozess identifizierten und schen Industrien. Das Szenario „Sustainabili- lautete das aufbauende Fazit des stellvertre- analysierten die Experten daraus Schlüssel- ty Paradigm“ beschreibt, dass Nachhaltigkeit tenden Evonik-Vorstandsvorsitzenden.
compact | Schwerpunkt 13 Covestro-CEO plädiert für zirkuläres Wirtschaften auf breiter Front Kunststoffindustrie auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft M it einem Umsatz von 14,6 Milli- Covestro ein umfassendes und langfristiges arden Euro im Jahr 2018 gehört Programm aufgelegt, das auch neue Möglich- Covestro zu den weltweit größten keiten zur Wertschöpfung erschließen solle. Anbietern chemiebasierter Werkstoffe. Solche Polymere werden fast überall in der Langfristig auf fossile Ressourcen industriellen Produktion benötigt – doch verzichten in der öffentlichen Diskussion läuft die Ein Kernelement beim Aufbau der Kreislauf- gesamte Branche Gefahr, dass Kunststoffe in wirtschaft in der Kunststoff- und Chemiein- ein negatives Licht gerückt werden. Der Ver- dustrie ist den Worten Steilemanns zufolge brauch von Erdöl, CO2-Emissionen und nicht die Schließung des Kohlenstoffkreislaufs. zuletzt Mikroplastik in den Weltmeeren „Wir wollen langfristig so weit wie eben sorgen unbestreitbar für Umweltprobleme möglich auf fossile Ressourcen verzichten Dr. Markus und für das angekratzte Image. Steilemann und stattdessen alternative Quellen wie Pflanzen, CO2 und eben Abfall nutzen“, sagte Kunststoffe: Treiber zur Bewältigung Steilemann. „Insbesondere gebrauchte globaler Herausforderungen hen und das Klima zu schützen“, betonte Kunststoffe sind eine wertvolle Ressource. Dabei seien nicht die Kunststoffe an sich Steilemann. Deshalb wollen wir gemeinsam mit Partnern schlecht, betonte Covestro-CEO Dr. Mar- Insbesondere die Kunststoffindustrie könne verstärkt innovative Recyclingmethoden kus Steilemann vor dem ChemCologne und müsse den Wandel zur Kreislaufwirt- entwickeln“, so der Covestro-Vorstandschef. Chemieforum in Leverkusen: „Hochwertige schaft vorantreiben: „Unser Unternehmen Und insbesondere Nordrhein-Westfalen Kunststoffe sind und bleiben Treiber für möchte dabei ein Vorreiter sein – zum Wohle könne mit seinem vielfältigen Know-how Nachhaltigkeit und zur Bewältigung globa- von Umwelt und Gesellschaft, aber natür- dazu beitragen, den Wandel zu gestalten. ler Herausforderungen.“ Das Kernproblem lich auch zum Nutzen unserer Kunden, die Steilemann sieht für NRW hier die Chance, sei vielmehr eine teils mangelhaft gelöste den Weg in die zirkuläre Wirtschaft mit uns künftig als „Powerhouse für nachhaltige Entsorgung. Auf keinen Fall dürfe Kunststoff- gemeinsam beschreiten wollen.“ Dazu habe Innovationen“ zu fungieren. abfall länger unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Die Branche setze sich weltweit intensiv für ein besseres Abfallmanagement ein – etwa in der Alliance to End Plastic Waste, der auch Covestro angehört. Komplette Umstellung von der Wegwerf- zur Kreislaufwirtschaft Steilemann betonte, Kunststoff-Abfall müsse als wertvoller Rohstoff gesehen und viel stärker als bisher recycelt werden. Hier gelte es, Kreisläufe zu schließen und ein zirku- läres Wirtschaften auf breiter Front durch- zusetzen. „Wir brauchen eine komplette Umstellung von der Wegwerf- zur Kreislauf- wirtschaft, um verantwortungsvoller mit Abkehr vom Erdöl unseren begrenzten Ressourcen umzuge-
14 Schwerpunkt ChemCologne |intern compact | compact „Meine Position ist spitze!" im Chemiepark Knapsack (Foto Mitte): v.l. Dr. Wolfgang Schick, Kian Emadi-Azar, Wilbert Meier, Daniel Wauben, Marie Wockenfuss und Dr. Clemens Mittelviefhaus „Wir investieren in unsere Zukunft“ ChemCologne zieht positives Fazit zu „Meine Position ist spitze!" 2019 D ie ChemCologne Aktion „Meine ber und Führungspositionen in der Region zu Und zweitens haben wir als Unternehmen Position ist spitze!“ ging im Okto- präsentieren. Bei „Meine Position ist spitze!“ die Chance uns gegenüber potenziellen ber mit mehreren Herbstferien- zeigen wir nicht nur die klassischen Dinge, zukünftigen Arbeitskräften aus unserer Nach- Terminen unter anderem im Chemiepark die man mit der Chemie verbindet, sondern barschaft offen und transparent darzustellen Knapsack für dieses Jahr zu Ende. Zeit für eben auch Positionen aus dem kaufmänni- und damit genau dieses Umfeld zu pflegen. ein Fazit – ChemCologne Compact sprach schen Bereich, wie den Marketingleiter bei Wauben: Daraus resultieren auch immer mit ChemCologne-Geschäftsführer Daniel YNCORIS, oder in der Werkfeuerwehr. Diese wieder kleine Erfolgsgeschichten. Wie zum Wauben, Dr. Clemens Mittelviefhaus, Vor- Vielfalt macht die Aktion aus. Im nächsten Beispiel im Fall von Johannes Hamann, der stand ChemCologne und Geschäftsleitung Jahr werden wir weiter daran arbeiten, mög- bereits 2016 an der Aktion teilnahm und in YNCORIS sowie den beiden Inhabern der für lichst die ganze Bandbreite der Branche zu der Zwischenzeit in Aachen studiert hat. Er einen Tag überlassenen Chefsessel: Dr. Wolf- präsentieren. schreibt jetzt, begünstigt durch den Kontakt, gang Schick, Werkleiter CABB Knapsack und CCC: Herr Dr. Mittelviefhaus, welche über- den er über die Aktion zu Evonik in Wesse- Wilbert Meier, Marketingleiter YNCORIS. geordnete Motivation hat ChemCologne ling und dem dortigen Laborleiter knüpfen bei dieser Aktion auch im Hinblick auf das konnte, dort auch seine Bachelor-Arbeit. Das CCC: Herr Wauben, Herr Dr. Mittelviefhaus, gesamte Rheinland? sind natürlich Geschichten, die wir erzählen die fünfte Ausgabe von „Meine Position ist Mittelviefhaus: ChemCologne ist vor 20 Jah- wollen. spitze!“ ist fast vorüber. Wie lautet Ihr Fazit? ren angetreten um diese Region zu vertreten Mittelviefhaus: Das ist die eine Dimension, Wauben: Dieses Jahr war das bisher Beste. als immerhin Europas größte und stärkste in der sich solche Erfolgsstorys bei „Meine Mit neun teilnehmenden Mitgliedsunter Chemieregion, in der es attraktive Arbeits- Position ist spitze!“ entwickeln können. Die nehmen und zwölf besetzten Stellen waren plätze gibt und in der es sich für die Chemie andere Dimension ist, dass wir tatsächlich wir sehr gut aufgestellt. Und ich gehe bereits lohnt sich zu etablieren. Das funktioniert von Jahr zu Jahr bei den Teilnehmerzahlen jetzt davon aus, dass wir die Aktion nächstes natürlich nur, wenn die Rahmenbedingun- zugelegt haben. Es spricht sich langsam rum. Jahr erneut fortsetzen. Fast alle teilnehmen- gen stimmen – politisch, wirtschaftspolitisch, Die Schüler sind begeistert und empfehlen den Unternehmen haben schon signalisiert und im Hinblick auf einige andere Faktoren. die Aktion weiter. Damit sind wir genau auf auch 2020 wieder dabei zu sein. Für Chem- Dazu gehören auch ein intaktes Umfeld und dem richtigen Weg. Cologne ist das diesjährige Echo insgesamt die entsprechenden Arbeitskräfte vor Ort. Wauben: Um das noch zu forcieren, wollen einmal mehr sehr positiv, auch medial läuft Deswegen ist es sehr wichtig mit der Nach- wir ein bisschen mehr auch die Social-Media- die Aktion sehr gut. Die Lokalmedien haben barschaft und der Bevölkerung insgesamt im Kanäle bespielen, wie gerade auch Instagram. schon ausgiebig berichtet, was von großer intensiven Dialog zu stehen. Im Augenblick ist der Hauptkanal neben den Bedeutung ist, um nicht zuletzt eine wichtige Das wird durch „Meine Position ist spitze!“ Schulen und Lehrern der Poster- und Flyer- Botschaft, die dahintersteht – nämlich das hervorragend umgesetzt. Denn erstens Versand. enorme Potenzial der verschiedenen Berufs- können junge Menschen auf diese Weise Meier: Ich bin mir gar nicht sicher, ob die bilder in dieser Branche – näherzubringen kennenlernen, wie es hinter den Werkszäu- jungen Leute, selbst wenn „Meine Position und auf diese Weise auch attraktive Arbeitge- nen und den Kulissen der Chemie aussieht. ist spitze!“ über Social Media beworben
compactcompact | ChemCologne | Schwerpunkt intern 15 würde, darauf anspringen würden – oder hung genau das richtige Wort. Die Gesprä- kräfte gewinnen können – wunderbar, dann ob eher die Lehrer oder das Elternhaus die che mit den jungen Leuten haben gezeigt, passt alles. treibende Kraft hierfür sind. Und diese wohl dass sie mit sehr unklaren Vorstellungen Schick: Wir stellen alle fest, dass der Wett- andere Informationskanäle nutzen. Aber hierherkommen, und sich erstmals ein Bild bewerb um gute Mitarbeiter eher noch an- was jetzt hier zu „Meine Position ist spitze!“ machen können, was tatsächlich hinter spruchsvoller wird. Da ist es schon wichtig, alles aufgenommen und gefilmt den Kulissen passiert. Auch für uns ist es sich der Jugend gegenüber zu positionie- wird, davon werden wir vieles auch in You- interessant festzustellen, wie diese jungen ren. Wir müssen auf potenzielle Bewerber Tube und Instagram einstellen. Da hat sich Menschen denken, was eigentlich bei ihnen zugehen, damit uns die besten Leute nicht bei uns bereits ein Wandel vollzogen. Als wir bekannt ist und was nicht. Mit unseren vor der Nase weggeschnappt werden. Die angefangen haben, hieß es, wir müssen nur Erfahrungen können wir häufig nicht richtig Schüler-Aktionen von ChemCologne sind da in Facebook für die jungen Leute präsent einschätzen, was von außerhalb unseres sehr interessant und superspannend. Auch sein. Mittlerweile sind wir soweit, dass wir Werkszauns gesehen wird. Das ist eine sehr wenn am Ende des Tages ein paar Stunden alle Social Media Kanäle mehr oder weniger gute Gelegenheit, genau diesen Austausch Arbeitszeit fehlen – diese Zeit ist gut ange- bespielen. und die Transparenz in beide Richtun- legt, weil wir sie in unsere Zukunft investie- CCC: Herr Dr. Mittelviefhaus, wie lautet denn gen herzustellen. Dass das auch intern so ren. Das gilt für CABB, für YNCORIS, für den Ihr Fazit aus der Chemiepark-Knapsack-Per- gesehen wird, ist daran zu erkennen, dass Chemiepark und auch die gesamte Chemie- spektive? Wie wichtig ist so eine Aktion für wir hier in Knapsack eine Gemeinschaftsak- region Köln. einen Chemiepark, sowohl in der Außendar- tion daraus gemacht haben. Wenn wir auf CCC: Ein perfektes Schlusswort. Vielen Dank. stellung, als auch um den Nachwuchs schon diesem Wege auch Begeisterung für unsere mal einzustellen auf die Abenteuer, die man Geschäfte wecken können und Menschen Mehr Informationen zu der Aktion und zu hier erleben kann? uns zumindest positiv offen gegenüberste- den einzelnen Kandidaten unter Mittelviefhaus: Abenteuer ist in der Bezie- hen, und vielleicht darüber hinaus Arbeits- www.meine-position-ist-spitze.de STARKES Nutzen Sie unsere Erfahrung für Ihr Unternehmen: Über 20 Jahre verbinden wir als regional agierender Personaldienstleister NETZWERK zielführend Menschen und Unternehmen – zum Wohle aller. Auch Ihr Unternehmen unterstützen wir persönlich und kom- petent beim Erreichen seiner Ziele. STARKER Unser Angebot für Sie: • Zeitarbeit, Personalvermittlung, Beschäftigtentransfer • Schaffung von Ausbildungsplätzen in Teilzeit PERSONAL- • Gezielte Qualifizierung • Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Arbeits- PARTNER sicherheit Wir sind Ihr Partner vor Ort. Sprechen Sie uns gerne an. START NRW steht für gute Arbeit, auch dank unseres breiten Netzwerks regionaler Gesellschafter. Dazu zählen unter anderem das Land NRW, Arbeitgeberverbände und der DGB. START NRW GmbH Brühl/Stolberg Tel. 02232 | 94564- 0 bruehl@start-nrw.de Köln Tel. 0221 | 944024- 0 koeln@start-nrw.de Leverkusen Tel. 02171 | 58237- 0 leverkusen@start-nrw.de www.start-nrw.de
16 Schwerpunkt ChemCologne |intern compact | compact Steckbrief ChemCologne begrüßt ein neues Mitglied BASF Agricultural Solutions GmbH Hauptsitz BASF Agricultural Solutions GmbH Carl-Bosch-Straße 38 T oleranz und Vielfalt zählen zu den de Böden und 67056 Ludwigshafen Grundpfeilern der BASF-Unterneh- das Bevölke- Standort Knapsack/Hürth menskultur. Nicht nur an den großen rungswachstum BASF Agricultural Solutions GmbH Verbundstandorten der BASF ist die Vielfalt machen es immer Chemiepark Knapsack der Mitarbeiter ein wichtiges Element im schwieriger, alle 50351 Hürth erfolgreichen Miteinander. Auch im Chemie- Menschen satt zu Ansprechpartner: park Knapsack arbeitet ein Team mit rund bekommen. Vor Dr. Harald Dr. Harald Bernard, Standortleiter Bernard 200 Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten diesem Hinter- Frankfurt & Knapsack, Nationen. In hochmodernen Produktionsan- grund avanciert BASF Agricultural Solutions GmbH lagen werden am BASF-Standort Knapsack die Landwirtschaft zur Schlüsselindustrie des jährlich etwa 16.000 Tonnen eines Zwischen- 21. Jahrhunderts. BASF ist eines der weltweit produkts für Pflanzenschutzmittel produziert. führenden forschenden Unternehmen im zen am Ende die hohen Anforderungen an Aus Erdgas und Phosphortrichlorid wird Pflanzenschutz und in der Saatgutentwick- den Verbraucher- und Umweltschutz und Methanphosphonigsäurechlorid hergestellt, lung. „Jedes Jahr investieren wir knapp 40 an die Wirksamkeit. Es vergehen rund zehn das zu Methanphosphonigsäureester (MPE) Prozent des Budgets der Konzernforschung Jahre bis ein neues Pflanzenschutz-Produkt weiterverarbeitet wird. MPE dient als Aus- in den Bereich Landwirtschaft. Erforscht und auf den Markt kommt. An die Produktion gangsstoff für die Herstellung des Wirkstoffes entwickelt werden Produkte und Lösungen, von Pflanzenschutzmitteln werden ebenso Glufosinat-Ammonium. Dieser Wirkstoff wird die Landwirten helfen, neue Herausforde- hohe Ansprüche gestellt. Sichere Verfahren, erfolgreich als breit wirksames Herbizid zur rungen zu bewältigen“, erläutert Dr. Harald Hightech-Anlagen, hochwertige Rohstoffe, Bekämpfung von Unkräutern in der Land- Bernard, BASF-Standortleiter in Knapsack. gut ausgebildete Mitarbeiter und sorgfältige wirtschaft eingesetzt. Die Produktion läuft in Bei der Entwicklung eines neuen Wirkstoffes Kontrollen sorgen für eine hohe Qualität der insgesamt drei Produktionsanlagen. werden mehr als 100.000 Substanzen getes- Produkte, eine sichere Produktion und den Klimawandel, Wasserknappheit, erodieren- tet. Oftmals erfüllt nur eine dieser Substan- Schutz der Umwelt. PolyLabs aus Lettland gewinnt Chem Startup Award auf der StartupCon Frische Impulse für die Chemiebranche G roßer Bahnhof in der Koelnmesse: Im durchgesetzt. Die Startups konnten sich Rahmen der StartupCon wurden am zuvor auf der Internetseite der StartupCon 30. Oktober 2019 die Sieger für den bewerben. Das Geschäftsmodell sollte ein diesjährigen Chem Startup Award gekürt relevantes und neuartiges Lösungskonzept und ausgezeichnet. Das lettische Startup für die Chemieindustrie darstellen. PolyLabs setzte sich hier vor EnergyCortex In der Pitch-Session hatte jeder Teilnehmer aus Aachen und Indresmat aus den Nieder- nur knappe drei Minuten Zeit, seine Idee landen durch. vor dem Publikum zu präsentieren. Die Jury, bestehend aus Entscheidungsträgern Pitch-Session: Starke Nerven der chemischen Industrie, kürte anschlie- Chem Startup Award: Die drei Gewinner freuen sich mit gefragt ßend die drei besten Ideen. Keine einfache ChemCologne-Vorstand Dr. Clemens Mittelviefhaus Bevor die Sieger ihre Auszeichnung entge- Aufgabe für die jungen Unternehmen: „Es gennehmen konnten, mussten sie allerdings war verdammt hart, unsere Idee in so kurzer ein letztes Mal starke Nerven beweisen: In nander an. Sie hatten sich im Vorfeld der Zeit herauszuschießen. Aber es hat Spaß einer Pitch-Session traten die Finalisten auf Veranstaltung in einem Bewerbungsprozess gemacht“, betonte der freudenstrahlende der Hauptbühne der StartupCon gegenei- gegenüber zahlreichen anderen Teams Gewinner Kristians Grundstocks. Sein
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