Durrington - Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde ...
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Liebe Leser! Corona Warnung! Bitte beachten Sie bei allen Terminen / Veranstaltungen und Zusammenkünfte aller Art, ob diese stattfinden, abge- sagt oder verschoben worden sind! Gemeindebrief der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Münchberg Ausgabe 263 April 2020 / Mai 2020 Durrington 1
Inhaltsverzeichnis Impressum Geistliche Rundschau 2-3 Herausgeber Gemeinde Rückschau 3-7 Evangelisch-Lutherische Kirchenge- Gemeinde aktuell 8-15 meinde Kirchenmusik 15 Kirchplatz 2, 95213 Münchberg Titelthema 16-25 V.i.S.d.P.: Diakon Norbert Pühler Kinderseite 26 Meine Bibelstelle 27 Redaktion Gottesdienste 28-30 Heike Eul, 09251 / 43 573 31-38 Kerstin Fraunholz, 09251 / 430 647 Gruppen & Veranstaltungen 39 Lothar Böhm, 09251 / 36 18 Freud & Leid Dietrich Scheler, 09251 / 80 886 Adressen 40 Gerhard Ströhla, 09251 / 31 71 Peter Vierling, 09251 / 15 14 Layout Rolf Holy Nächster Redaktionsschluss 5. Mai 2020 Druck Druckerei Schmidt & Buchta, 5.250 Stk Thema: ohne Thema Geistliche Rundschau Der virale Gott „Vorsicht hochansteckend!“ So die Mahnung verschiedener Ärzte im letzten Monat. Und es gab dazu wichtige Hinweise: regelmäßig Hände waschen, Handkontakt und Menschenansammlungen meiden, in die Armbeuge nie- sen. Manche Menschen sitzen in Quarantäne, aber keine Panik! „HATSCHIII!!!“ Und dann niest mir doch einfach jemand von der Seite ins Gesicht. „Musste das sein!?“ Denke ich mir. „Entschuldigung“, sagt er. Wird schon nichts Ernstes gewesen sein. Aber was, wenn doch? Hat er vielleicht doch dieses winzige Ding, für das menschliche Auge unsichtbar, das sich „Corona-Virus“ schimpft? Einen Schritt gehe ich auf Abstand und dann schnell weiter... Die Angst im Kopf verbreitet sich doch schneller als der Virus. „Vorsicht hochansteckend!“ „Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.“ Am Ende des Markusevangeliums zieht die winzige Schar an Jüngern aus ihrer Qua- rantäne in die riesige Welt hinein. Sie infizieren Massen mit ihrer Osterbot- schaft: „Christ ist erstanden!“ Gott ist stärker als der Tod. Stärker als das Leid. Stärker als die selbstgewählte Quarantäne - „Auch in Deinem Leben!“ 2
Viele erfahren Heilung von ihren Gebrechen, von ihrer Angst und Einsam- keit. Sie lassen sich anstecken von der Freude in den Gesichtern und vom Lachen der Jünger. Sie lassen sich anrühren von helfenden Händen und den kleinen Zeichen des beginnenden Gottesreiches in ihrem Leben. Tag für Tag. So klein, für das menschliche Auge fast unsichtbar. „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?“ (Jes 43,19) Nein, oft erkenne ich das nicht. Oft lasse ich mich anstecken von Angst und Misstrauen. Oft sehe ich nur Großes, Schlechtes statt das Kleine, Gute. Darum: Nies mich an, guter Gott, Tag für Tag – mit Deinem Lebensatem (1. Mose 2,7)! Infiziere mich mit Deiner Osterbotschaft! Damit sich die Freude in mei- nem Leben ausbreitet. Und das Vertrauen, dass Du die Welt und mich in Deinen Händen hältst. Damit ich die Zeichen Deines anbrechenden Reiches erkennen kann – in einem Lachen, einer helfenden Hand oder in einem guten Wort. AMEN. Das Reich Gottes ist „Vorsicht hochansteckend!“ „HATSCHIII“ - „Gesundheit!“ Ihr Pfarrer Florian Wilhelm Lizenzfreies Bild: https://pixabay.com/illustrations/corona-coronavirus-virus-pandemic-4893276/ Gemeinde Rückschau Unsere „Hort-Leseoma“ im Haus des Kindes ging in den Ruhestand Über 12 Jahre engagierte sich Heidemarie Winkler im Ehrenamt als „Lese- oma“. Während eines Schulfestes entstand die Idee zwischen Frau Winkler und der Hortleitung, Kinder beim Lesen-Lernen zu unterstützen. Nicht sie als Leseoma las den Kindern etwas vor, sondern die Kinder lasen ihr etwas vor. Regelmäßig kam sie ab diesem Zeitpunkt in den Kinderhort, um Schulkinder im Lesen zu fördern. Dabei war es ihr immer das Wichtigste, die Kinder für das Lesen zu begeistern. Mit viel Geduld und Freude begleitete sie die ein- zelnen Hort-Kinder regelmäßig beim Lesen-Lernen. So schmökerten sich Kinder und auch die Leseoma durch viele Bücher. Stolz erzählten die Hort- Kinder, wenn sie es geschafft hatten, ihre ersten Worte, Abschnitte und später Geschichten zu lesen. Frau Winkler hatte natürlich auch immer eine Belohnung dabei, ihre Gum- 3
mibären-Frösche waren sehr beliebt und motivierten die Kinder immer wie- der aufs Neue, die Welt der Buchstaben und Geschichten kennenzulernen. Mit einem rauschenden Fest verabschiedeten wir unsere Leseoma, die nun einen neuen Lebensabschnitt in Schwaben beginnt. Die Hortkinder gestalteten Herzen mit vielen guten Wünschen, die sie be- gleiten sollen. Diakonin Tanja Strauß gab ihr einen Segen mit auf den Weg. Musikalisch wurde dieses Fest durch die Hort-Gitarrengruppe mit Hugo Singer begleitet. Auch die Mitarbeiter, der Elternbeirat und der Kirchenvor- stand fanden anerkennende Worte für dieses Ehrenamt. Im Anschluss konnten noch einmal alle Kinder und Eltern persönlich Danke sagen und sich bei einem riesengroßen Kuchenbüfett stärken. Vielen Dank, liebe Leseoma, für deinen engagierten ehrenamtlichen Einsatz bei uns im Hort. Damit diese Lücke nicht verwaist bleibt, hoffen wir auf eine/n Nachfolgerin/er. Wer Interesse hat, melde sich bitte im Haus des Kindes im Kinderhort bei Frau Frank- Meister. (0 92 51/4 30 97 13) Sylvia Frank-Meister (Hortleitung) „Wo gehöre ich hin?“ – Internationale Gebetswoche der Evangelischen Allianz Seit der Gründung der Evangelischen Allianz 1848 in London wird jeweils zu Jahresbeginn in den 128 Mitgliedsländern eine internationale Gebetswo- che, die sogenannte Allianzgebetswoche, durchgeführt. Sie stand heuer unter dem Leitthema „Wo gehöre ich hin?“ und fand vom 12. bis 17. Januar statt. Die Beterinnen und Beter trafen sich in Münchberg in der Kapelle „Zum Heiligen Kreuz“. Die Themenvorschläge für die einzelnen Tage kamen von den Allianzen aus Spanien und Portugal. Für die Durchführung in Münch- berg zeichneten die Evang.-Luth. Kirchengemeinde, der CVJM und die Landeskirchliche Gemeinschaft Helmbrechts-Münchberg verantwortlich. Die Kollekte in Höhe von 305,- Euro ist ein Beitrag zur notwendigen Reno- vierung des Hauses der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blanken- burg. Lothar Böhm 4
Sängerin Beate Ling begeistert in Münchberg Alles ist wie immer: der Gemeindehaussaal ist frühlingshaft dekoriert, für die angemeldeten über hundert Frauen ist genügend Frühstück eingekauft und auch der Büchertisch steht bereit. Nur die Moderatoren des Vormittags sind nervöser als sonst, denn diesmal wird mehr Technik gebraucht. Referentin Beate Ling, professionelle Sängerin und Gesangscoach aus Stuttgart, weiß aus Erfahrung, was notwendig ist, und findet in Tommi Sachs aus Zell einen kompetenten Techniker, der alle ihre Wünsche erfüllt. Die Moderatoren at- men auf. Und das passt zum Thema des Vormittags: Bis hierher – und viel weiter. Leben atmen. Nach einem ausgiebigen Frühstück nimmt Beate Ling ihre Zuhörerinnen in sehr persönlichen Liedern und Geschichten mit auf eine Reise durch ihr bisheriges Leben – „bis hierher“. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Pfarr- haus in Pforzheim und wie sie vom Singen in der Kirche über die klassische Gesangsausbildung, dem abgeschlossenen Lehramtsstudium zur professi- onellen Popsängerin wurde. Heute arbeitet sie auch als Gesangscoach und gibt Stimmbildungsseminare für Chöre, Bands und Solisten. Dabei ist ihr wichtig geworden, dass Singen immer mit dem ganzen Menschen zu tun hat. Für sie ist die menschliche Stimme der Fingerabdruck der Seele und Persönlichkeit. Ihre eigene Stimme brilliert durch Klarheit und Vielseitigkeit. Beate Ling vermittelt auf den ersten Blick, dass sie eine starke Frau ist, die nichts aus der Bahn werfen kann. Doch auch in ihrem Leben gab es große Verwerfungen, über die sie ganz ehrlich spricht. Vor über zwanzig Jahren kam ihr jüngster Bruder bei einem Autounfall ums Leben. Er wurde nur 25 Jah- re alt. Im gleichen Jahr ging ihre Ehe nach elf Jahren zu Bruch. Tiefe Trauer und Tren- nungsschmerz stellten das bisherige Leben auf den Kopf. Fragen, auch nach dem Wa- rum, bleiben unbeantwortet. Über diese schwere Zeit helfen Beate Ling drei Säulen hinweg: treue Freunde, die ihr den „Mantel der Geborgenheit“ umlegen, professionelle Hilfe und das Zwiegespräch mit Gott, dem sie ihr Herz aus- schütten darf. Heute kann sie sagen, dass schweres Leid auch „viel wei- ter“ führt: die Prioritäten im Leben verschieben sich, der Blick richtet sich auf das, was wirklich wichtig ist. Ihren Liedern spürt man ab, dass sie “leid- geprüft“ sind und nur deshalb können sie andere Menschen trösten. Bis hierher – und viel weiter. Leben atmen. Einatmen und Neues wagen, Ausatmen und sich mit der Vergangenheit versöhnen und sie dann loslas- sen, das führe zu befreitem Leben, so Beate Ling. Ihr ist das 8. Kapitel des 5
Römerbriefes zum Befreiungskapitel geworden, denn dort heißt es, dass wir aus Gnaden gerettet sind durch Christus und Gott zu uns vorbehaltlos JA sagt. Mit einer Gesangszugabe verabschiedet sich Beate Ling von ihren Zuhöre- rinnen und wird mit großem Applaus belohnt. Margitta Sommermann Internationaler Kochabend Bei ihrer Jahresplanung hatten die Mitglieder des leitenden Gremiums der Dekanatsjugend die Idee, internationale Kochabende anzubieten. Der erste fand nun in den Faschingsferien in der Küche des Helmbrechtser Gemein- dehauses statt. Unsere Freiwillige Kebeh Gayflor aus unserer Partnerkirche in Liberia erzählte uns viel über ihre Heimat Liberia und weihte uns in die liberianische Küche ein. Gekocht wurde die traditionelle „Soup“ mit Reis. Auf Wunsch einiger Teilnehmerinnen gab es auch eine vegetarische Varian- te, die laut Kebeh in Liberia eher unbekannt ist. Eine „Soup“ ist eine Art Gemüseeintopf mit verschiedenen Fleischsorten (Rind, Hühnchen und auch Fisch). Sie wird mit dem liberianischen und extrem scharfen Pepper ge- würzt, doch aus Rücksicht auf die Teilnehmerinnen, die das scharfe Essen nicht gewohnt sind, wurde beim Kochabend darauf verzichtet. Dazu isst man Reis. Trotz abgewandelter Form schmeckte das Essen sehr köstlich. Diakonin Tanja Strauß Verabschiedung in Corona-Zeiten Leider entfiel der Gottesdienst und die Abschiedsfei- er von Frau Pfar- rerin Freund. Dennoch gab es einen kleinen Ab- schied im Son- nenschein. Mehr folgt in der nächsten Ausga- be. Wir danken ihr für all die gute Arbeit in unserer Gemeinde. i.A. Diakon Norbert Pühler 6
Missionskreis - Verabschiedung unserer Freiwilligen Kebeh Nach Vasheila Syron und Dorcas Flomo hat nun Kebeh Gayflor aus unserer Partnerkirche in Liberia ein Freiwilligenjahr in unserem Dekanat verbracht. Eingereist ist Kebeh an einem stürmischen Montag Anfang März 2019. Nach dem dreiwöchigen Einführungsseminar in Neuendettelsau kam Kebeh Ende März 2019 nach Stammbach. Wie auch ihre Vorgängerinnen arbeitete Kebeh im Kindergarten in Stammbach. Durch ihr ehrenamtliches Engage- ment lernte sie neben der Gemeindearbeit in Stammbach auch die Deka- natsjugend kennen. Kebeh wirkte bei vielen Aktivitäten der Evang. Jugend mit, wie etwa dem KiMiZi, dem Grundkurs, den Adventsandachten und der Jugendbegegnung. Wo immer Kebeh auftauchte, überzeugte die junge Frau mit ihrem ansteckenden Lachen und ihren Ideen. Begleitet wurde Kebeh, wie auch ihre Vorgängerinnen, von Pfarrerin Susanne Sahlmann und Dia- konin Tanja Strauß sowie bis zu ihrem Stellenwechsel von Pfarrerin Marina Rauh. Mit der Verabschiedung von Kebeh geht auch die Ära der Freiwilli- gendienste zu Ende. Alle Beteiligten sind glücklich über die Erfahrungen, die wir miteinander gemacht haben, aber es mischt sich auch Traurigkeit darunter, denn diese drei tol- len Frauen waren eine Bereicherung. Wir haben viel von- einander gelernt. Diakonin Tanja Strauß für den Missionskreis 7
Gemeinde aktuell 97. Altenfahrt am Samstag, 25. April Am Samstag, 25. April findet die nächste Altenfahrt statt. Abfahrt ist um 13.30 Uhr an der ehemaligen Güterhalle am Bahnhof. Für die Dörfer rings um Münchberg gibt es nachfolgende Zusteigemöglichkeiten: Weil bei der Herbstfahrt 2019 die drei Busse nicht ausgelastet waren, fah- ren heuer nur zwei Busse. Falls notwendig, steht jedoch ab Münchberg noch ein weiterer Bus bereit. Lothar Böhm Liebe Gemeinde, es sind ungewöhnliche Zeiten, in denen wir uns befinden. Jeden Tag gibt es Neuigkeiten. Auch jetzt sind wir (ich spreche auch im Namen von Dekan Lech- ner, Pfarrer Wilhelm und Diakon Pühler) selbstverständlich für Sie da. Der persönliche Kontakt ist momentan aus Rücksichtnahme auf die Risikogruppen sehr eingeschränkt. Wenn Sie ein seelsor- gerliches Anliegen haben, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns per Post oder Mail. Wir laden herzlich ein zum Gebet, zu guten Telefonaten mit Freund*innen und Bekannten oder einem Besuch unserer offenen Kirche (zumindest zum heutigen Stand vom 17. März ist dies Ein- zelpersonen ja gut möglich). Ganz besonders hinweisen möchte ich auf unsere Homepage! Dort wird es immer wieder neue Informationen geben, Links zu dekanatsweiten Gottesdiensten u.v.m. Benötigen Sie Hilfe für die alltägliche Versorgung – bei Einkäufen oder Besorgungen? Wir unterstützen gerne. Wie das genau ab- läuft, wird gerade erarbeitet. Als Kontaktperson wird Diakon Pühler zur Verfügung stehen. In allem: Seien Sie behütet von unserem dreieinigen Gott, der lebt und Leben schafft. Ihr Pfr. Christian Höllerer (alle Kontaktdaten auf der Rückseite des Gemeindebriefes) 8
Aus der Reihe KELLERKONZERTE: addi m. & son: „songs & sounds“ Wenn ein Singer/Songwriter mit mehr als 30 Jahren Bühnenerfahrung auf einen jungen, kreativen Keyboarder und Klangtüftler trifft, dann verspricht diese Kombination eine interessante musika- lische Mischung. Sind die beiden dann auch noch Vater und Sohn, ist auf der Bühne eine ganz besondere Atmosphä- re garantiert: Bei „songs & sounds“ wird toni m. die akustisch gehaltenen Gitar- rensongs seines Vaters addi m. an den Tasten mit außergewöhnlichen atmo- sphärischen Klängen um neue Facetten bereichern. Konzertbesucher dürfen sich also nicht nur auf akustisch-melodischen Gi- tarren-Pop und Texte mit Tiefgang freuen. Denn Toni wird so manchem Song seine ganz eigene (Sound-)Note verleihen und zudem im Lauf des Abends auch einige Eigenkompositionen zu Gehör bringen. Dann verwan- deln sich Konzertraum und Bühne in Klanglandschaften, die irgendwo zwi- schen Dance- und Filmmusik zu verorten sind. Musikfans sollten sich dieses Konzerterlebnis nicht entgehen lassen! Am 15.05.20 um 19.30 Uhr wird dieses Konzerthighlight im ev. Gemeinde- haus stattfinden. Herzliche Einladung dazu! Und wie meistens halten wir es nach dem Motto „Pay what you want“, denn jeder soll in den Geschmack eines guten Konzertes kommen und dann nach eigenem Ermessen und nach persönlichen Möglichkeiten seinen Bei- trag dazu leisten. Sabine Schafstadler CVJM Andacht Eine neue Idee, eine neue Form, ein neues Konzept – und doch ist und bleibt es der alte Inhalt: Wir wollen uns treffen, um gemeinsam unserem Glauben an den Dreieinigen Gott Ausdruck zu verleihen. Die CVJM Andacht findet in einem ungezwungenen Rahmen statt in der Kapelle am Kreuzberg. Ungewöhnlich ist schon mal die Zeit, nämlich sonn- tags um 17.00 Uhr. Natürlich nicht jede Woche, sondern im Moment in un- regelmäßigen Abständen. Wichtig ist uns dabei zuallererst eine einladende und ungezwungene Atmosphäre. Deshalb gibt es gleich zu Beginn erst einmal eine herzliche Begrüßung und eine Tasse Tee oder Kaffee. So 9
kommt man gleich schnell miteinander ins Gespräch. Dann folgt eine etwa einstündige Andacht, die vor allem von modernen Lobpreisliedern geprägt ist. Wir im CVJM lieben diese Lieder, weil sie den ganzen Facetten unseres Glaubens Ausdruck verleihen können. Vom Zwei- fel über die Angst und Not bis hin zur Freude an unserem großen Gott, der uns immer und überall zur Seite steht. Zwischen den Liedern gibt es immer wieder kleine Gedankenanstöße, die sehr unterschiedlich ausfallen können. Von der klassischen Andacht über ein Zeugnis bis hin zu kreativen Darbie- tungen sind hier viele Möglichkeiten offen. Das Besondere ist vielleicht noch, dass die Andacht beson- ders darauf ausge- legt ist, dass alle Generationen in einem Raum ge- meinsam diese Stunde leben und erleben können. Es ist einladend für Neue, es gibt tiefge- hende Gedankenan- stöße für Suchende, es ist bunt und abwechslungsreich, so dass auch Kinder nicht stören, und es ist ein Ort, an dem ganze Familien gemeinsam willkommen sind. Die erste dieser Andachten hatten wir bereits im Januar und das Feedback war durchweg positiv. Am 26. April findet die nächste Andacht wieder in der Kapelle am Kreuzberg statt. Wir sind jetzt schon gespannt auf die Vielfalt der Beiträge und die Mischung der Gäste. Herzliche Einladung dazu! Sabine Schafstadler Dekan/Dekanin soll nicht frieren Und braucht deshalb ein warmes Zimmer. Eher eine Wohnung. Aber von vorne: Unser Dekan Erwin Lech- ner wird uns ja bedauerlicherweise zum Jahresende verlassen – und so müssen wir schon jetzt darüber nachdenken, wie es weitergeht. Das Ausschreibungs-/ Bewerbungsverfah- ren ist angelaufen und wir hoffen alle, dass wir bald eine/n neue/n Kolleg*In bekom- 10
men. In der Dekanswohnung müssen einige Fenster getauscht werden, dazu kommen zumindest Schönheitsreparaturen und das Streichen der Wände. Trotz des Versuchs genauer Planung werden wir mit größter Wahr- scheinlichkeit eine Wohnung brauchen, die für die Übergangszeit (evtl. Ja- nuar 2021 bis Mai 2021) bezogen werden kann. Wissen Sie von einer heimeligen Möglichkeit? Das wäre wunderbar. Christian Höllerer Schalom – Friede Am 15. April vor 75 Jahren endete hier in Münch- berg der Krieg. Lasst uns diesen Tag zum Anlass nehmen, um eine Friedensandacht zu feiern! Herzliche Einladung am 15.04.2020 um 19.00 in die Turmkapelle der Stadtkirche. Christian Höllerer Folget dem Stern - diesmal nicht nach Bethlehem, sondern zu einer an- deren Stätte, die zwar nicht ganz so bedeutsam, aber doch für viele Christen wichtig ist: nach Herrnhut. Die Brüdergemeinde ist eine ganz besondere Gemeinschaft, die sich schon sehr früh mit dem The- ma Ökumene beschäftigt hat. Weltweite Bekanntheit hat der Ort durch seine Missionsreisen, die Erfindung der blauen Losungsbüchlein und die Herrnhuter Sterne, wie beispielsweise auch einer zur Weihnachtszeit in unsere Ka- pelle hängt, erlangt. Diese Ge- meinschaft werden wir etwas kennenlernen. Darüber hinaus wird Zeit für Gespräche und Erholung sein. Wir sind am richtigen Wochen- ende dort! 11
Am Samstag ist dort Stadtfest mit Kunsthandwerkermarkt und abends Sing- stunde mit Gottesdienst anlässlich der Herrnhutgründung am 17. Juni 1722. Eine Reise an diesen besonderen Ort steht nun im Zug unserer Gemeinde- freizeit bevor! Von 19.-21. Juni 2020 bietet unsere Kirchengemeinde eine Fahrt nach Herrnhut an. Teilnehmerbeitrag 90,00 EUR. Abfahrt Freitag, 19. Juni um voraussichtlich 15.30 Uhr am Friedhof. Rückkehr Sonntag, 21. Juni gegen 17.00 Uhr ebenda. Genauere Informationen folgen noch via Plakat. Sind Sie dabei? Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen – Anmeldung bitte über das Pfarramt bis zum 17. Mai 2020. Christian Höllerer Für ein Jahr in Afrika – Einblicke in den Freiwilligendienst 4. Gemeindebriefbericht – Taxi und Co. in Benin Nicht alle Menschen besitzen in Benin ein Auto, die meisten verfügen über ein „Moto“ (Roller oder Mofa). Ich habe keines von beiden und bin somit auf die „öffentlichen Verkehrsmittel“ angewiesen. Diese beschrän- ken sich in Dogbo auf Zemid- jans (Moto-Taxis). In Cotonou kommen noch Sammel-Busse hinzu. Möchte man eine etwas längere Reise antreten, so kann man ein Auto-Taxi nehmen. Dies läuft aber in der Regel nicht so ab wie in Deutschland, dass man das Taxiunterneh- men anruft und ein Taxi für sich bestellt. Stattdessen gibt es „gares“ („Bahnhöfe“), wo man hingeht und einem ein Taxi zugeteilt wird. Außerdem nehmen die Taxis so viele Menschen wie nur irgendwie möglich mit. So kann es schon mal vorkommen, dass man sich in einem Fünfsitzer mit fünf Mitreisenden und dem Fahrer – also insgesamt 7 Leute (!)– befindet. Das mag zunächst etwas befremdlich klingen und führt auch manchmal zu un- bequemen Sitzpositionen, aber das Tolle dran ist, dass man mit den Leuten ins Gespräch kommt. Und meistens findet man auch schnell ein Taxi, wel- ches zur gleichen Zeit losfährt. Für sehr lange Reisen, wie bspw. vom Sü- den ganz hoch in den Norden, stehen auch Busse zur Verfügung. Diese ähneln dem „Flixbus-Prinzip“ in Deutschland und sind meist sehr gut ausge- stattet und recht bequem. Die Preise sind sowohl für Zems, Taxis und Bus- se sehr günstig. Die Busse haben Festpreise. So zahlte ich bspw. für eine 12
achtstündige Fahrt umgerechnet ca. 9 €. Bei den Moto- und Autotaxis ist es jedoch hilfreich, die Standardpreise zu kennen, denn hier muss meist ver- handelt werden. Hier in Dogbo verdient ein Zem-Fahrer für eine Fahrt unge- fähr 23 Cent. Eine Fahrt nach Cotonou, welche ca. 2 ½ Stunden dauert, kostet zwischen 4 € und 5 €. Die Zems und Autos werden nicht nur zur Beförderung von Menschen ge- nutzt, sondern dienen auch als Transportmittel für alles Mögliche. Ich sichte- te schon Zems, welche Matratzen, Spiegel, riesige Kohlesäcke oder andere Motorräder transportierten. Wie das Bild zeigt, sieht man auch ab und zu Autos, welche bis oben hin mit Orangen, Ananas oder Bananen vollgestopft sind. Liebe Grüße aus Benin! Hannah Eul Neuigkeiten von der Orgel Spendenstand: Der Spendenstand für die neue Orgel beträgt zum 01.03.2020 rund 137.400 € (Kirchengemeinde und Or- gelbauverein zusammen). Beirat Wir freuen uns über ein neues Beiratsmitglied. Seit Januar unterstützt uns Herr Philipp Steuber. Für den Orgelbauverein ist er kein ganz neues Gesicht. Bereits im Jahr 2017 hat er für uns die Internetseite des Ver- eins erstellt und uns zum Thema Datenschutz beraten. Termine - 17.05.2020, 17.00 Uhr, Gemeindehaus Jahreshauptkonzert der Musikschule. Der Erlös ist für den Orgel- bauverein bestimmt. - 26.06.2020, 19.00 Uhr, Stadtkirche Benefizkonzert „Musikalische Zeitreise von 1330 bis 1700“ (Jürgen Kerz Musik – Uli Sommermann Bilder) Es grüßt Sie herzlich Friederike Herrbach 13
Markgrafenkirchen in Oberfranken Neue Website Das LEADER-Projekt zu den Markgrafenkirchen nimmt weiter sichtbare Züge an. So ist seit Anfang Februar 2020 eine neue Website online: www.markgrafenkirchen.de In Berg wurde die Website zum schönen Datum 2.2.20 um 2.22 pm (nachmittags) durch Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner freigeschaltet: Als erstes fallen auf der neuen Seite die vielen schönen Fotos in den Blick. Fotograf David Sünderhauf aus Glashütten hat wunderbare Außen- und Innenaufnahmen der knapp 60 Projekt-Gemeinden gemacht. Neben diesen Eindrücken finden sich auf der neuen Website aber auch viele hilfreiche Informationen rund um die Kirchengemeinden, dazu ein spannender Wissens- und Lexikonbereich, sowie ausführliche Hinweise, die touristisch interessant sind (Wander-, Rad- und Pilgertouren, Sehenswür- digkeiten in der Nähe, Links zur politischen und Kirchen-Gemeinde, Touris- muszentralen u.v.m.). Betriebsausflug am 04.05.2020 Aufgrund eines Betriebsausflugs bleiben das Büro des Pfarramtes und des Dekanats am Montag, 4. Mai 2020 geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Evang.-Luth. Pfarramt und Evang.-Luth. Dekanat 14
Münchberg ist bunt Schon seit einiger Zeit kooperiert unser Asylhelferkreis mit Frau Monika Schelter vom Projekt „Feel Safe" der Lebenshilfe Hof. Flüchtlings-Mütter und -Familien in ihren Erziehungskompetenzen zu stärken steht im Vorder- grund dieser Integrationsarbeit. Die Kinder stehen im Zentrum. Trotz oft eingeschränkten Wohnverhältnissen und belastenden Fluchtgeschichten sollen sie in ihrer Individualität altersspezifisch gefördert werden und ans deutsche Gesundheits- und Bildungssystem angebunden werden. Eine intensive Netzwerkarbeit mit Frühförderung, Kinderärzten, Kindergärten usw. findet statt. Bereits in der Schwangerschaft können Frauen engmaschig begleitet und an entsprechende Stellen (Schwangerschaftsberatung, Hebammen, Ärzte, Kliniken) vermittelt werden. Kooperation, Integration, Toleranz, gegenseitige Achtung und Verständnis füreinander werden groß geschrieben. Nachdem derzeit 4 Familien bereits im Rahmen von KoKi Landkreis Hof (Koordinierender Kinderschutz) betreut werden und regelmäßig an unserem Frauentreff des Asylhelferkreises teilnehmen, soll diese wertvolle Arbeit durch weitere Kooperation intensiviert werden. Alle Beteiligten freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit. Norbert Pühler Kirchenmusik Musikalische Andacht zur Todesstunde Jesu Karfreitag 10. April 2020 15.00 Uhr St. Gumbertus Kirche Schwar- zenbach an der Saale Musikalische Andacht zur Todesstunde Jesu Oberfränkisches Kantoren- Quartett Veranstalter: Münchberger Bachchor e.V. 15
Titelthema Durrington Die Coburg-Konferenz: Ein Meilenstein auf dem Weg zur Partnerschaft mit Durrington Bischof George Kennedy Allen Bell (1883-1958) leitete von 1929 bis 1958 die Diözese Chichester in England, zu der auch unsere Partnerkirchenge- meinde Durrington gehört. Bischof Bell unterstützte Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer in ihrer Opposition gegenüber Adolf Hitler. Dietrich Bon- hoeffer und der Bischof trafen sich erstmals auf einer ökumenischen Ta- gung für „Leben und Werk“. Sie wurden sehr schnell Freunde. In Erinnerung an diese Freundschaft fand 1984 in Chichester ein Bell- Kolloquium statt, an dem auch eine Delegation aus dem Kirchenkreis Bay- reuth teilnahm. Dort verabredete man, auch die römisch-katholische Erzdiö- zese Bamberg wegen der hochkirchlichen Prägung in Chichester und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) wegen der Bonhoeffer-Bell-Freundschaft mit einzubeziehen. So kam es 1985 zu einer ersten Konferenz im Jugendhaus Neukirchen bei Coburg. Seitdem finden „Coburg-Konferenzen“ im Abstand von zwei Jahren ab- wechselnd in einer der vier Kirchen statt. Susanne Kasch, damals Pfarrerin im Dekanat Coburg, nahm 1987 erstmals an der Coburg-Konferenz in Chichester teil. Als Dekanin in Münchberg be- kam sie Besuch von Reverend Bob Aiton aus Durrington, der erkunden wollte, ob eine Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden Durrington und Münchberg zu realisieren wäre. Nach Beratungen im Kirchenvorstand und anderen Gremien kam man zum Ergebnis, die geplante Partnerschaft zu verwirklichen. Lothar Böhm english The Coburg Conference: A milestone on our way to the partnership with Durrington From 1929 to 1958 Bishop George Kennedy Allen Bell (1883-1958) was head of the Diocese of Chichester in England to which our partner congre- gation, the parish of Durrington, also belongs. The bishop supported Martin Niemöller and Dietrich Bonhoeffer in their opposition to Adolf Hitler. Dietrich Bonhoeffer and the bishop met for the first time at an ecumenical confer- ence for "Life and work". They very quickly became friends. In memory of this friendship a Bell Colloquium was held in Chichester in 1984, which was also attended by a delegation from the Bayreuth church 16
district. During this event it was agreed to include the Roman Catholic Arch- diocese of Bamberg because of the high church character of Chichester as well as the Protestant Church of Berlin-Brandenburg-Silesian Upper Lusatia (EKBO) because of the friendship between Bonhoeffer and Bell. That is how, in 1985, the first conference took place in the youth centre in Neu- kirchen near Coburg. Since then, the "Coburg Conferences" have taken place every two years, alternating between the four churches. Susanne Kasch, at the time a pastor in the Deanery of Coburg, first attend- ed the Coburg Conference in Chichester in 1987. As the dean of Münch- berg she was visited by Reverend Bob Aiton from Durrington, who wanted to find out whether a partnership between the parishes of Durrington and Münchberg could be launched. After discussions within the church council and other bodies, the decision was taken to launch this planned partnership. Lothar Böhm Die Gemeinde muss es wollen! Wenn ich an die Anfänge der Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde Münchberg und der anglikanischen Kirchengemeinde Durrington zurück- denke, sind es drei Bilder, die vor meinen inneren Augen entstehen. Mein erstes Bild: Der Evensong in der Kathedrale von Chichester: der Knabenchor, die wunderbare Musik und über alle Unterschiede in Sprache, Konfession und Frömmigkeitsprägung hinweg das gemeinsame Singen und Beten der Psalmen. Das war 1987 und ich durfte als junge Pfarrerin aus dem Coburger Land bei der Coburg Conference II in Chichester dabei sein und die Vielfalt und Weite der Ökumene ent- decken. Katholiken aus Oberfranken und Nürnberg, Lutheraner aus Berlin und Bayreuth und Coburg und Anglikaner aus den unter- schiedlichsten Gemeinden der Diözese Chichester. Was uns verband, war die ge- meinsame Überzeugung, dass gerade die vom Leistungsdenken geprägte moderne Welt das Evangelium von der Liebe Gottes unbe- dingt braucht. Mein zweites Bild: Es ist ein wunderbarer Reverend Bob Aiton und Sommertag in Münchberg und ein kleiner gel- Dekanin Susanne Kasch ber Sportwagen mit britischem Kennzeichen fährt vor dem Dekanat vor und Reverend Bob Aiton steigt aus. 17
Wir hatten uns bei einer der Coburg Conferencen in Worthing kennenge- lernt und er hatte sich in seinem Urlaub auf den Weg nach Münchberg ge- macht, um herauszufinden, ob eine Partnerschaft zwischen unseren Ge- meinden sinnvoll und machbar sein könnte. Ihm gefielen die Gemeinde und die Begegnungen mit Menschen aus der Gemeinde. Denn uns war von Anfang an klar, dass eine Partnerschaft zwischen Kirchengemeinden nur Bestand haben wird, wenn die Gemeinde das will und die Nichtordinierten sich diese Partnerschaft zu eigen machen. Denn die Pfarrerinnen und Pfar- rer kommen und gehen, die Menschen in der Gemeinde bleiben. Und so lebt die Partnerschaft mit Durrington von Beginn an von den engagierten Laien, die sie gestalten, und von menschlichen Freundschaften. Bischof Bell von Chichester, der Freund Dietrich Bonhoeffers und Friedens- stifter nach dem 2. Weltkrieg, hat das in die Worte gefasst: „Es ist wün- schenswert, dass die Bewegung für christliche Zusammenarbeit möglichst aus dem Laienstand kommt. Ein Christ trifft seine Entscheidungen innerhalb der zivilen Ordnung und der Wirklichkeit des täglichen Lebens“. Gemeinsam Christsein im Alltag – das ist das Wesen der Gemeindepartnerschaft zwi- schen Durrington und Münchberg. Und schließlich mein drittes Bild: All ages worship service in Durrington. Ein Gottesdienst für alle Generationen mit einem Teil für die Kinder, aber auch einer guten Predigt für die Erwachsenen, einem persönlichen Zeugnis über Christsein im Alltag eines Gemeindeglieds und einer guten Mischung von moderner und traditioneller Musik. Die Kirche ist gut besucht und wir Münchberger fühlen uns zuhause. Aus jeder Begegnung, aus jedem Treffen haben wir Anregungen mitgenommen und weitergegeben und haben immer besser verstanden, dass Gemeinde hier bei uns und in England gar nicht so unterschiedlich ist. Immer geht es darum, Menschen in der Gewissheit zu stärken, dass Gott sie in den unterschiedlichsten Lebenssituationen beglei- tet. Ich bin sehr dankbar, dass die Partnerschaft zwischen Durrington und Münchberg immer noch besteht. Susanne Kasch english The congregation has to be in favour of it! When I think back to the beginnings of the partnership between the parish of Münchberg and the Anglican parish of Durrington, there are three images that arise before my mind’s eye. My first image: The Evensong in the Cathedral of Chichester: The boys' choir, the wonderful music and, despite all differences in language, denomi- nation and piety, the singing and praying of the psalms together. All this happened in 1987 and as a young pastor from the Coburg region I was al- 18
lowed to attend the Coburg Conference II in Chichester and discover the diversity and range of ecumenism. Catholics from Upper Franconia and Nuremberg, Lutherans from Berlin, Bayreuth and Coburg and Anglicans from the most diverse congregations in the Diocese of Chichester. What united us was the common conviction that it is the modern world in which only performance matters absolutely needs the gospel of God's love. My second image: It is a wonderful summer day in Münchberg and a small yellow sports car with British license plate drives up in front of the deanery and Reverend Bob Aiton gets out. We had first met at one of the Coburg Conferences in Worthing and he had made his way to Münchberg during his holiday to find out whether a part- nership between our congregations could be useful and feasible. He liked the church and the encounters with people from the congregation. As it was clear to us right from the start that a partnership between church congrega- tions would only last if the congregations themselves wanted it and if the non-ordained members made this partnership their own. Pastors come and go, but the people remain part of the congregation. Hence, what makes the partnership with Durrington live right from the start are the committed lay people who shape it and friendships between people. Bishop Bell of Chichester, a friend of Dietrich Bonhoeffer and peacemaker after World War II, put it as follows: "Such a movement [for Christian part- nership] should be predominantly lay. It is in the civil order and in the actu- alities of daily life that the Cristian’s decisions are made.” Being Christians in everyday life - that is the essence of the church partnership between Dur- rington and Münchberg. Finally, my third image: All ages worship service in Durrington: A worship service for all generations with a part for the children, but also a good sermon for the adults, a person- al testimony about being a Christian in the everyday life of a church member and a good mixture of modern and traditional music. The church is well attended and we Münchbergers feel at home. From every encounter, from every meeting we have taken and passed on ideas and have understood more and more that congregational life in England and Germany is not so much different. It is always a matter of strengthening people in the certainty that God accompanies them in the most varied situations in life. I am very grateful for the fact that the partnership between Durrington and Münchberg still persists. Susanne Kasch 19
Warum ich diesen Austausch so wichtig finde Aus einem kleinen Anfang 1996 ist ein großer Segens- strom entstanden zwischen den Kirchengemeinden von Münchberg und Durrington. Langjährige Freundschaf- ten zwischen Einzelpersonen und Familien haben sich entwickelt und neue Freundschaften werden geschlos- sen. Ich schreibe diese Zeilen in den Tagen des Ge- denkens an den Holocaust vor 75 Jahren. Schon bei unserem ersten Zusammentreffen 1996 wurden wir Zeugen der heilenden Kraft der Versöhnung. Ellen, ein Mitglied unserer Kirchengemeinde, wurde vor Aus- bruch des 2. Weltkrieges von ihren Eltern ins Vereinig- Norman Horsley te Königreich geschickt. Ihre ganze Familie kam im KZ um. Sie schwor, nie mehr nach Deutschland zurückzukehren und auch nicht mehr deutsch zu sprechen. Es gab Tränen, als Margitta und Uli Sommermann um Vergebung für das ihr angetane Leid baten. Ellen wurde schließlich eine aktive Teil- nehmerin unseres Austausches, erteilte Deutschunterricht und war – so lange sie in der Lage war - bei jedem Besuch in Deutschland dabei. Versöhnung wurde auch deutlich, als Lothar Böhm in alten Dokumenten seiner Mutter feststellte, dass sein Onkel Albin Kielmann als Luftwaffenoffi- zier bei einem Flugzeugabsturz in Worthing ums Leben kam und auf dem Militärfriedhof in Durrington begraben wurde. Die Erinnerungsfeier für Albin Kielmann auf dem Friedhof bleibt unvergessen. (…) Drei wichtige Aspekte kennzeichnen unseren Austausch: - Das Profitieren beider Gruppen – der Besucher als auch der Gastgeber – von der Vorbereitung des Austausches und vom gemeinsamen Gebet, wodurch Respekt und Sensibilität für die jeweils andere Seite entsteht. - Miteinander Gottesdienste zu feiern, unseren christlichen Glauben auch in Spaß und Spiel zu zeigen, miteinander zu lachen und zu weinen und die jeweils andere Umgebung (mountains and seaside) kennenzulernen. - Die absolute Überzeugung, dass die Einheit und Geschwisterlichkeit in Christus alle Voreingenommenheit, die aus vergangenen Kriegen oder ak- tuellen Ereignissen wie dem Brexit herrührt, aushält und schließlich über- windet. (…) Wir hoffen, dass der Austausch zwischen unseren beiden Gemeinden wei- tergeht und mit Gottes Segen wird er das. Norman Horsley 20
english Why do I find this exchange so important? “From a small beginning many blessings have flowed into each of the Münchberg and Durrington communities since the Link was forged in 1996. It has been a source of lasting friendships between individuals and families that have lasted over many years and with new friendships still being made. I am writing this at the time of remembrance when the 75th Anniversary of the Holocaust occurred. In the very first meeting between representatives of each community we witnessed the healing power of extending friendship where before there had been conflict. Ellen, a member of our church was resettled in UK by her family before the war. Her family perished and she vowed never to return to Germany or speak the German language again. There were tears when Uli and Margitta apologised for her suffering and Ellen went on to be an active part of our Link by leading German speaking lessons and joining in every visit as host or participant in the Münchberg visits as she was able. Reconciliation occurred again when old documents showed that Albin Kiel- mann (Lothar Bohm’s uncle) showed he was a Luftwaffe officer who died when his aircraft crashed in Worthing and he was interred in a military grave in Durrington Cemetery. A graveside service of reconciliation was held and is still remembered to this day. There are very many memories and traditions that have been built up over the years, but the lasting benefits are with individuals and spiritual awaren- ess that grows because of and through the Link. There are 3 very signifi- cant features here. 1. Benefits to the visiting and host groups who when working and praying together form a respect and awareness of the others invol- ved. 2. The opportunity to worship together as Christians and to share our Christian Joy with entertainment, sharing our homes, laughing and sometimes shedding a tear together with a wide variety of activities that also recognises our different locations of proximity to mountains or sea. 3. The absolute awareness that Christian unity and friendship in Christ endure and override all prejudices such as old wars and political events like Brexit, which could for others devalue the worthiness of individuals. We hope the Link between our two communities will endure and with God’s Blessing it will”. Norman 29th January 2020 21
Unsere Partnerschaft mit der Kirche von England wird durch den Brexit nicht brechen – im Gegenteil! Vor rund 35 Jahren entwickelten sich die ersten freundschaftli- chen Kontakte sowohl zwischen Gemeinden des Kirchenkreises Bayreuth und der Diözese Chichester als auch partner- schaftliche Begegnung auf der Leitungsebene und zudem Aus- tausch zwischen jungen Theolo- ginnen und Theologen. Einzelne Gemeindepartnerschaften sind nach Jahren eingeschlafen, Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner während andernorts neue ent- mit Bishop Martin Warner aus Chichester standen sind; die zwischen in Münchberg (2016) Münchberg und Durrington be- steht immerhin schon seit 24 Jahren - mit großer Treue in den abwechseln- den Besuchen! Was mich an der Kirche von England fasziniert, ist die Bandbreite an Rich- tungen, die sie in sich trägt und auch aushält: Von sehr bibeltreu bis liberal, von sehr nüchtern-unliturgisch bis hoch-katholisch gibt es alle Farbschattie- rungen. In der Begegnung mit der anglikanischen Kirche lernt man diese Vielfalt kennen und auch die große Toleranz, andersartige christliche Rich- tungen anzunehmen und zu achten. Weltweit ist das Luthertum insgesamt noch bunter. Es tut uns gut, über den Tellerrand zu schauen. Dann sehen wir auch die Unterschiede innerhalb unserer Kirche mit ganz neuen Augen. Großbritannien ist inzwischen ein sehr entkirchlichtes Land. Das stellt die christlichen Gemeinden dort vor Herausforderungen und lässt sie kreativ werden. Sie suchen neue Wege zu den Menschen. Ideen wie den Back to Church Sunday haben wir uns mit Gewinn aus England abgeschaut. Im politischen Streit um den Brexit gibt es Spaltungen quer durch die engli- sche Gesellschaft, auch durch Familien und Kirchengemeinden. Viele unse- rer christlichen Freunde sind bestürzt, dass dies in ihrem Land möglich ist. Gerade jetzt bitten sie, dass wir den Kontakt mit ihnen halten – auch wenn er, der Brexit, kommen sollte. Ich meine, in dieser Situation können wir er- fahren, dass Christen zueinander immer Wege finden. Gerade die äußere Trennung wird uns Christen nur zu noch intensiverer Beziehungspflege ermutigen. So werden wir zum Zeichen für diese Welt. Damit sind wir ganz bei den Wurzeln unserer Partnerschaft: der Freund- schaft zwischen George Bell, (von 1929 bis 1958 Bischof von Chichester) und Dietrich Bonhoeffer (+ 1944). Die beiden haben vorgelebt, dass christli- 22
che Freundschaft stärker ist als menschenfeindliche und populistische Agi- tation. Sie haben der Kriegstreiberei entgegen gearbeitet – auch politisch. Unsere Partnerschaft ist auch in der Gegenwart politisch hochaktuell, sie vertieft das eigene Christsein, weitet den Horizont und tut menschlich gut. Sie hat Zukunft. Ich kann daher nur ermutigen, dass auch Gemeindeglieder, die sich bisher noch nicht beteiligen, einbringen. Das wird alle freuen. Dan- ke der Kirchengemeinde Münchberg für ihre Treue in der Partnerschaft! Gottes Segen weiterhin für die Partnerschaft und durch sie! Dr. Dorothea Greiner, Regionalbischöfin english Our partnership with the Church of England will not be broken by the Brexit – quite the contrary! About 35 years ago the first friendship-based contacts developed both be- tween congregations of the church district of Bayreuth and the of the Dio- cese of Chichester, as well as partnerships at the leadership level and also exchanges between young theologians. Some parish partnerships have come to a halt after several years while new ones have been formed else- where; the one between Münchberg and Durrington has already existed for 23 years - with great loyalty in the alternating visits! What fascinates me about the Church of England is the great variety of dif- ferent inherent manifestations that it endures: From vey biblical to liberal, from very unemotional- unliturgical to high Catholic, there are all sorts of nuances. In the encounter with the Anglican Church one gets to know this variety and also the great tolerance to accept and respect different Christian directions. On a global level Lutheranism is even more colourful. It is good for us to look beyond our own nose. That is when we also see the differ- ences within our church with completely new eyes. Meanwhile Great Britain is now a country very much alienated from the church. This poses challenges to the Christian communities there and al- lows them to become creative. They are looking for new ways to reach the people. We have successfully copied ideas like the Back to Church Sunday from England. In the political dispute over Brexit there are divisions across the English society, including families and church congregations. Many of our Christian friends are dismayed that such a dispute is possible in their country. Right now they are asking us to keep in touch - even if Brexit becomes reality. I think that in this situation we can experience that Christians always find 23
ways to each other. It is precisely this external separation that will only en- courage us Christians to cultivate relationships even more intensively. In this way we become a sign for this world. This brings us back to the very roots of our partnership: the friendship be- tween George Bell, (Bishop of Chichester from 1929 to 1958) and Dietrich Bonhoeffer (+ 1944). Both of them exemplified that Christian friendship is stronger than inhuman and populist agitation. They worked against war- mongering - also politically. Our partnership is also highly political in the world of today, it deepens our own Christianity, broadens our horizon and is good for us. It has a future. I can therefore only encourage church members who have not yet participat- ed to get involved. This will be joyful to everyone. Thank you to the Münch- berg parish for your loyalty in the partnership! God's blessing for and through our partnership! Dr. Dorothea Greiner Regional Bishop 24 Jahre Durrington – Eindrücke von einer großen Freundschaft 228 In den vierundzwanzig Jahren haben 228 Personen bei den offiziellen Be- suchen Bekanntschaft mit dem jeweils anderen Land gemacht: 101 Englän- der kamen aus Durrington zu uns und 127 Deutsche besuchten die engli- sche Südküste. Da viele Besucher mehrmals reisten, kamen insgesamt 226 Besucher aus England zu uns und 243 deutsche Gäste besuchten die Insel. Unser Besuch in England 2019 Our visit in England 2019 24
Dazu kommen noch die privaten Besuche, die sich aus den vielen Freund- schaften ergaben. english 24 years Muenchberg – Durrington: Impressions of an amazing friend- ship 228 Two hundred and twenty-eight people have taken part in the exchange so far: 101 English came to visit us and 127 Germans visited the south coast of England. A lot of participants on both sides travelled several times so that all in all 226 visitors came from England and 243 German guests visited England, not counting the many private visits. Beach Day Ein Besuch am Strand des Ärmelkanals mit Sonne, Wind und Wellen gehört immer dazu: Baden, Drachen steigen lassen, Kie- selsteine sammeln, ein kräftiger Sonnen- brand und das obligatorische britische BBQ (Grillfest) sind ein besonderes Erlebnis für uns Landratten! Beach Day 2011 english Beach Day A day on the beach with sunshine, wind and waves is a must: swimming in the Channel, flying kites, collecting pebbles, getting sunburnt and en- joying a typical British BBQ is very much appreciated. Feiern Viele rauschende Feste haben wir in Eng- land im Saal des Gemeindehauses gefeiert und erlebt, wie die Engländer uns Münch- berger so richtig aus der Reserve gelockt haben: beim Piratenabend oder Ritterfest, auf einem Kreuzfahrtschiff bei „Murder mystery“, bei der „Burns Night“ zu Ehren des schottischen Nationaldichters oder bei einem Konzert, der „Last Night of the Piratenabend 2008 Proms“, in der Kirche. Pirate Evening 2008 25
english Celebrations We celebrated so many wonderful parties in the church hall in Durring- ton and each time the English managed to break down our German re- serve: we were pirates or knights, murderers on a cruise ship or Scots on Burns Night. We waved our flags in the church for the „Last Night of the Proms“. London Eineinhalb Stunden mit dem Zug und die Erkundungstour durch London kann begin- nen: Buckingham Palace, Hyde Park, Westminster und Big Ben, eine Fahrt im Riesenrad „London Eye“, der Tower und seine berühmte Brücke, eine Bootsfahrt nach Greenwich, ein Besuch in der Natio- nal Gallery, für jeden Geschmack ist etwas An der / At The Tower-Bridge dabei! 2011 english London Only one and a half hours by train for going on a tour through London: Buckingham Palace, Hyde Park, Westminster and Big Ben, a flight on the „London Eye“, the Tower and the Tower Bridge, a boat trip to Greenwich, a visit to the National Gallery – there is something for every- body! Prayer walk Die Gebetswanderung durch die hügelige Kalklandschaft der „South Downs“, am Strand oder um einen See gehört seit An- fang an zum festen Programm unseres Austausches: Psalmen und Gebete beglei- ten uns auf dem Weg, ganz egal ob die Sonne scheint oder ein Sturmtief uns 2015 den Regen um die Ohren peitscht. Prayer walk 2015 26
english Prayer walk A prayer walk through the chalk hills of the South Downs, along the beach or around a lake have been part of the programme ever since: psalms and prayers are being said along the way, in sunshine or even in pouring rain. Gottesdienste (Holy Mass and Eucharist) Gemeinsam die Heilige Messe zu feiern ist ein besonderes Erlebnis. Mit der Zeit lernten wir: bei den Lieder wird aufgestanden und bei den Gebeten sitzen geblieben, Weih- rauch und Glöckchen gehören dazu („smells and bells“), die Verkündigung ist fröhlich und beim gemeinsamen Abendmahl („Eu- charist“) spürt man: „Wir sind Brüder und Schwestern in Jesus Christus!“ english Eucharist with Fr. Norman 2011 Holy Mass and Eucharist Worshipping together in Holy Mass is a very special experience. We learnt to stand for the hymns and to remain seated for the prayers. We got used to the “bells and smells” and enjoyed the sermon. During Eucharist we felt that we are brothers and sisters in Christ. Die Kerze Seit vielen Jahren tauschen wir bei jedem Besuch unserer Gruppen Kerzen aus, oft gestaltet von unseren Jugendlichen. Sie brennen dann im Gottesdienst in St. Sym- phorian’s in Durrington und in unserer Stadtkirche und erinnern uns an unsere Freunde im anderen Land. Kerzentausch 2019 english The Candle For many years we have been exchanging candles decorated by the youn- ger members of our group. When lit during service in both our churches the candles remind us of our friends in the other country. 27
Chichester Beim Besuch in der über 900 Jahre alten Kathedrale von Chichester und im Palast des Bischofs spürt man etwas von der lan- gen Tradition der Anglikanischen Kirche. Ein großer Wandteppich einer Marktredwit- zer Künstlerin ist Zeichen der Versöhnung zwischen unseren Ländern. Versöhnungsgobelin von / Tapestry of reconciliation by Ursula Benker-Schirmer english Ursula Benker-Schirmer Chichester When visiting Chichester Cathedral and the Bishop’s Palace we got an idea of the long-lasting tradition of the Anglican Church. The beautiful tapestry of a German artist from Marktredwitz (a small town not far from Muenchberg) is a sign of reconciliation between our two nations. Versöhnung 1 Schon bei unserem ersten Besuch in Dur- rington lernten wir Ellen Newson (1921- 2005) kennen, eine englische Lady, die als junges Mädchen von ihren jüdischen Eltern aus Berlin nach England geschickt wurde. Ihre ganze Familie kam im KZ um und sie wollte nie mehr nach Deutschland zurück. Dreimal kam sie dann zu uns und erzählte 2003 bei ihrem letzten Besuch in bewe- Ellen Newson (rechts) beim genden Worten im Gottesdienst auf dem Abschied von Dekanin Kasch Kreuzberg, was die Freundschaft mit den Ellen Newson (right) on her visit to Rural Menschen aus Münchberg ihr bedeutet. Dean Susanne Kasch’s leaving ceremony english Reconciliation 1 When we visited Durrington for the first time we met Ellen Newson (1921-2005), an English lady who as a young girl had been sent from Berlin to England by her Jewish parents. Her whole family died in the holocaust and she had vowed never to return to Germany. She came three times to Muenchberg and on her last visit (2003) stood up in church and spoke about how much this friendship with the people of Muenchberg meant to her. 28
Versöhnung 2 Bei der Sichtung alter Papiere entdeckte Lothar Böhm 2004 in einem Rot-Kreuz- Dokument, dass der deutsche Bomber, in dem sein Onkel Albin Kielmann als junger Soldat umkam, ausgerechnet über Durring- ton abgestürzt war. Beim Besuch 2005 organisierten unsere englischen Freunde auf dem Friedhof in Worthing (Durrington ist ein Stadtteil von Worthing) einen Ge- denkgottesdienst unter Teilnahme von Lothar Böhm mit dem Kaplan des Kriegsveteranen mit Tränen in den Augen. Soldatenfriedhofs Lothar Boehm with the Chaplain english of Worthing Cemetery Reconciliation 2 When in 2004 Lothar Boehm looked through his late mother’s papers he came across a Red Cross document which said that his uncle Albin Kielman had died as a young soldier in an air crash in Durrington. During our visit in 2005 our English friends organized a memorial service on the cemetery in Worthing. Veterans of World War II took part and had tears in their eyes. Cricket – oder wie man ahnungslos in die britische Weltpresse gerät! Beim Beach Day 2008 wurden wir in eine englische Nationalsportart eingeführt: Cri- cket. Mit einem Schläger einen Ball treffen und hin und her rennen – mehr haben wir zwar nicht verstanden, aber dennoch ge- wonnen. Auf den Artikel im Gemeindebrief unserer Freunde wurde erst die lokale Pres- se und dann der „Daily Telegraph“ aus Lon- Brian Fell und Bürgermeister Thomas Fein beim Anwurf don aufmerksam: „Die Deutschen haben uns geschlagen – im Cricket!“ – so war es in Brian Fell and mayor Thomas großen Lettern zu lesen – welch eine Schande! Fein giving his first shot Daraufhin meldete sich der Deutsche Cricket-Bund bei uns, um erstaunt nachzufragen, was da los sei. 2009 kam es dann zum großen Rückspiel, das natürlich die Engländer gewonnen haben. Der Präsident des Deutschen Cricket-Bundes, Brian Fell, leitete das Spiel in Münchberg und unser Bürgermeister hatte den ersten Wurf. 29
english Cricket or how to get into the headlines of the British press On our beach day in 2008 we were introduced to an English national sport: Cricket. Hitting a ball with a baton and running to and fro – that was all we understood, but nevertheless we won! The Daily Telegraph heard about our success and titled their story „Germans beat us – in Cricket!“ What a scandal! Soon after the German Cricket Association with its president Brian Fell supported us and in 2009 at the return match in Muenchberg the English took the ashes home. Einmal mit einem Rolls Royce fahren! Bei einem Abitreffen im Gymnasium Münch- berg stellte sich heraus, dass Urs Mähner, mein ehemaliger Abiturient, Chef der Quali- tätskontrolle bei Rolls Royce in Chichester ist. Beim Besuch 2015 bot er an, uns in ei- nem Rolls Royce, Marke „Ghost“, von Chichester nach Durrington zu chauffieren und dort das Fahrzeug vorzustellen. Interes- sante Einblicke in den Umgang mit den Scheichs und anderen Millionären dieser Welt gab er uns in einem Insider-Bericht. Ein besonderes Erlebnis nicht nur für die großen Uli Sommermann und Urs Autofans! Mähner mit dem Rolls Royce english Our first ride in a Rolls Royce One of Uli’s former pupils Urs Maehner was head of quality control at Rolls Royce in Chichester. When we came to England in 2015 he invited some of us to a „Ghost“ ride from Chichester to Durrington. Everybody in the group admired the fancy automobile. In an interesting talk Urs gave us an insight into the world of sheiks and other millionaires. What an exceptional experience – not only for auto freaks. 30
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