Ein seltsames Paar - Evang.-Luth. Kirchengemeinde ...
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Inhaltsverzeichnis Beiträge / Rubriken / Informationen Seite An(ge)dacht - Das geistliche Wort zum Abschied (Pfrin. Heunemann) 3 Kirche und Geld - ein seltsames Paar 5 Ohne Moos niox los! 5 Keine Kirchensteuer ist auch keine Lösung! 10 Das Kreuz mit dem Kirchgeld 12 Geld, was ist das überhaupt? 13 Advent 2020 - Weihnachtsmarkt an der Segenskirche 16 Cucina protestante - ein geistlich-kulinarischer Almanach 17 Jochen-Klepper-Haus - Themenabend / mit der Bibel durch ... 18 Kirchenkino 19 Ökumenisches Friedensgebet 19 Arche-News: Farewell Philip Höhn 20 Kirche und Geld - Bildung ermöglichen 21 ANGESAGT statt ABGESAGT - Go digital! 22 Gottesdienste 23 Andachten / Seniorengottesdienste / Besonderes 28 Nachholkollekten der Corona-Zeit 29 Abschied Stadtdekanin Barbara Kittelberger 30 Neuer Münchener Stadtdekan - Dr. Bernhard Liess 31 Mitarbeiterfest / Frauenfrühstück 32 Finanzierung Orgelreparatur in Kemmoden … 33 Musique à la carte - unsere Kirchenmusikgruppen 34 Konfi-News 35 What’s on? - von Jugendlichen und für Jugendliche 37 Angebote für Kinder und Familien 38 Neustart nach Corona-Pause 38 Gottesdienste für Große und Kleine, Für Kinder und Erwachsene 39 Kinderseite - Sommer 40 Verein zur Förderung des Gemeindezentrums Petershausen 41 Freud und Leid in unserer Gemeinde 42 Wer wir sind - … damit Sie sich ein Bild von uns machen können. 43 Treffpunkte Gruppen Dienste Initiativen 44 Unsere Ansprechpartner 46 Unsere wichtigsten Daten - Impressum 47 Die Letzte Seite - Spenden online mit unserem Partner Ev. Bank 48 2
An(ge)dacht „Vertraut den neuen Wegen, Turnschuhe des Glaubens, auf die der Herr uns weist, oder Gummistiefel, oder San- denn Leben heißt: sich re- dalen, oder Bergschuhe des gen, weil leben wandern Glaubens. Turnschuhe, die heißt.“ uns zuversichtlich sprinten (Evang. Gesangbuch 395,1) lassen, Gummistiefel, die uns in Unbill und Unwetter unse- Liebe Leserin, lieber Leser, res Lebens die Füße trocken aus wie viel Paar Schuhen halten. Bergstiefel, die uns sind Sie in ihrem Leben schon über steiniges Gelände, durch herausgewachsen oder haben Talsohlen und über die Schei- sie durchgelaufen? telpunkte unseres Lebens tragen, Sandalen, die uns viel Wenn wir auf die Welt kom- Pfarrerin Luft und Freiheit lassen. Zu men, bekommen wir bald un- Katharina Heunemann manchen Zeiten passen uns sere ersten kleinen Babyschu- vielleicht auch gar keine Schuhe des he. Irgendwann passen sie nicht mehr Glaubens – wir haben sie verloren und und wir schlüpfen in die nächste Größe. sind auf der Suche. Aber in Sternstunden So werden die Schuhe, die uns durchs schlüpfen wir in unsere Lieblingsschuhe, Leben tragen größer und größer. Und je z. B. in die Tanzschuhe des Glaubens. nachdem, wo uns unsere Lebenswege Welche Schuhe auch immer wir gerade hinführen, brauchen wir verschiedene tragen, aus welchen wir herauswachsen, Schuhe: im Büro andere als in der Land- welche löchrig werden oder noch ganz wirtschaft, beim Besteigen der Karriere- neu sind: Gott ist auf unserem Lebens- leiter andere als am Kletterfelsen, am weg dabei und begleitet uns und unseren Badesee andere als beim Winterspazier- Glaubensweg. Auch da, wo wir es nicht gang. Manche Schuhe leisten uns treue merken. Dienste, andere sind von Anfang an un- bequem. Wenn Sie diesen Gemeindebrief in Ich finde, dass es mit unserem Glauben Händen halten, hat sich für mich und ein bisschen ähnlich ist. Dass sozusagen meine Familie schon ganz vieles ver- die Schuhe unseres Glaubens mitwach- ändert: Wir machen uns auf den Weg in sen müssen. Als Kind passen uns die einen neuen Abschnitt unseres Lebens Kinderschuhe unseres Glaubens, unser und verlassen diese Gemeinde. Kinderglaube. Wenn wir größer werden, Vor 6 ½ Jahren bin ich, zusammen mit wachsen wir heraus, machen Erfahrun- meiner Familie, nach Petershausen ge- gen, die unseren Glauben verändern und kommen. Viel ist seitdem geschehen: In in Frage stellen können. Markt Indersdorf haben wir am Marktplatz Blieben wir einfach in unseren Glaubens- das Jochen-Klepper-Haus eingeweiht, Kinderschuhen stecken, würde unser die ‚Kirche ohne Dach’ in Petershausen Glaube irgendwann nicht mehr passen ist zur Segenskirche geworden, in Lan- und anfangen, zu drücken. Wir brauchen zenried haben wir das 175-jährige Jubilä- die nächste Schuhgröße. um der Kirche festlich gefeiert. So habe Damit unser Glaube uns auf unserem ich als Pfarrerin einen ereignisreichen Lebensweg tragen kann, ist es nötig, Ausschnitt aus dem Leben der Kirchen- dass wir ihm Zeit und Raum geben, sich gemeinde Kemmoden-Petershausen zu verändern. Dass wir uns die Zeit gön- miterlebt und mitgestaltet. nen, ihn zu überdenken und ihn wachsen Für meine Familie und mich bricht jetzt zu lassen. Je nachdem, was unser Leben etwas Neues an. Ich werde den Münch- gerade für uns bereit hält, wünschen wir ner Norden verlassen und am 1. Septem- uns und brauchen wir manchmal eher ber eine neue Stelle in der Kirchenge- 3
An(ge)dacht meinde Höhenkirchen im Südosten Mün- Mir wird sehr vieles in Erinnerung blei- chens antreten. Viele von Ihnen erinnern ben: Die Taize-Fahrt im letzten Sommer sich noch, dass ich schwanger war, als mit einigen Jugendlichen unserer Ge- ich in unserer Gemeinde als Pfarrerin meinde, Konfirmanden-Kurse und eine angefangen habe. Unser jüngerer Sohn Konfi-Übernachtung in Kemmoden, Os- ist in Petershausen auf die Welt gekom- ternächte, auch einige Turbulenzen im men. Jetzt wird er schon eingeschult. Gemeindeleben, die Vertretung in der Gleichzeitig wechselt unser älterer Sohn Vakanzzeit nach dem Weggang von Pe- auf die weiterführende Schule. So kommt ter Dölfel, Gottesdienste in unseren fünf mein Stellenwechsel zu einem guten verschiedenen Kirchen mit ihrem jeweils Zeitpunkt für unsere Familie. ganz eigenen Charakter, größere und Ich gehe mit einem lachenden und ei- kleinere ökumenische Kontakte und Be- nem weinenden Auge und um viele Er- gegnungen, und natürlich vieles mehr. fahrungen reicher von hier weg. Ich dan- Dass die Glocken in Kemmoden und ke für viele wunderbare Kontakte, für die Lanzenried von Hand geläutet werden, Unterstützung dabei, in dieser vielfältigen werde ich vermissen! Gemeinde Fuß zu fassen und für die Viele von Ihnen habe ich wegen der Zusammenarbeit mit so vielen ehrenamt- Kontaktbeschränkungen nicht mehr per- lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. sönlich gesehen. Das ist schade. Und Gesichter von jung bis alt stehen mir vor auch meine Verabschiedung, die am Augen. Sonntag, den 05. Juli in Petershausen Ich durfte bei Taufen, Konfirmationen, stattgefunden hat, musste im kleineren Trauungen und Beerdigungen Menschen Rahmen bleiben. an markanten Punkten ihres Lebens be- Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren gleiten und ihnen den Segen Gottes zu- weiteren Glaubens- und Lebenswege. sprechen. Ich bin dankbar für das mir Behüte Sie Gott! entgegengebrachte Vertrauen in so vie- len Gesprächen. Ihre Pfarrerin Katharina Heunemann Wo ich etwas ver- säumt habe oder schuldig geblieben bin, möchte ich um Vergebung bitten. Gerne möchte ich mich auch meinen (derzeitigen und ehemaligen) Kolle- ginnen und Kolle- gen bedanken: Pe- ter Dölfel, Petra Pilgrim, Simone und Josias Hegele, Eli- sabeth Schulz, Ro- bert Maier, unserer Pfarramtssekretärin Christa Walter und allen Musikern, die in unserer Kirchen- gemeinde Musik machen. 4
Kirche und Geld - ein seltsames Paar Ohne Moos nix los! 1968 wurde mit großem Europa des 19. Jahrhunderts Erfolg unter diesem Titel ein in peinlicher Konfrontation mit Bühnenstück des amerika- der gleichzeitig grassierenden nischen Dramatikers Neil materiellen Ungleichheit her- Simon mit dem Schauspie- rühren, geht es in der Bibel lerduo Jack Lemmon und durchweg immer auch ums Walter Matthau verfilmt, Geld. dem vielerlei Wiederaufla- Und das wird mit der ersten gen in Filmen, Fernsehse- Weihnacht und dem Herein- rien und Comedy Shows brechen der Frohen Botschaft folgten. Die Handlung be- Jesu Christi nicht anders. schreibt den neurotisch Geld spielte in der Kirche sauberen und ordnungslie- schon immer eine tragende benden Nachrichtenredak- Pfarrer Robert Maier Rolle. Und das hat seine Wur- teur Felix Ungar, der sich zeln gar in Zeiten, als es noch gerade von seiner Frau getrennt hat gar keine Kirche gab, als der Herr Jesus und dabei ist, sich das Leben zu neh- höchst selbst und leibhaftig noch auf Er- men. Sein Freund Oscar Madison, ein den einherschritt. Sportreporter, der seit seiner Schei- dung in messihaftem Chaos lebt, Macht man sich hier auf biblische Spu- kommt rechtzeitig hinzu, rettet ihn, rensuche, dann begegnen wir Gold, und weil Felix kein anderes Zuhause Weihrauch und Myrrhe, die als Geschen- mehr hat, zieht dieser bei Oscar ein. ke der Weisen aus dem Morgenland die Die zwei geschiedenen Männer teilen Wertschätzung des neugeborenen Hei- sich ein New Yorker Appartement, lands gleichsam in barer Münze zum wodurch sich eine facettenreiche Ausdruck bringen. Selbige mögen der Handlung entspinnt, die vom konflikt- jungen Familie auf der folgenden Flucht reich produktivem Miteinander zweier nach Ägypten von unschätzbarem Nut- totaler Gegensätze erzählt, die sich zen gewesen sein, um Schlepper und umgekehrt in wundersamer Weise Aufenthalt im Exil zu finanzieren. ergänzen. Sie können weder miteinan- Als Jesus dann, zum Mann herange- der noch ohneeinander, doch nur zu- wachsen, von Johannes im Jordan sich sammen sind sie auf eigenartige Wei- taufen lässt und sich anschließend in die se genial. Wüste zur vierzigtägigen Einkehr zurück- Ob Sie sich nun an diese Komödie zieht, geht es auch dort um die Abklärung erinnern, was natürlich auch altersbe- seiner Stellung zu Kapital und Vermögen, dingt sein mag, oder nicht; mir jeden- zum Haben und Wollen, kurz um Macht falls kam sie immer wieder als eine Art und Geld. Nicht vom Brot allein, Brot, das Gleichnis ins Gedächtnis, wenn es damals gleichsam als eine Art existentiel- wieder einmal um die Kirche und das ler Währung zum täglichen Überleben liebe Geld ging. galt, lebt der Mensch, sondern in erster Linie von der ideellen Währung des Wor- Auch da wird man bei genauerer tes Gottes. Aber eben nicht nur, denn Betrachtung feststellen müssen: das Mit- ohne Brot wird er nicht leben können. einander zwischen beiden ist oft schwie- Daher ist hier das Wort „allein“ von gro- rig, das Ohneeinander geht aber zugleich ßer Bedeutung, wenn gleich der Besitz gar nicht. Mögen unsere Ressentiments ganzer Weltreiche, wie sich in der Ge- gegen „das Sprechen über Geld“ wohl schichte bis heute immer wieder bestä- auf dem Gleichheitsideal im werdenden tigt, nicht selig macht. Daher erteilt Jesus 5
Kirche und Geld - ein seltsames Paar Ohne Moos nix los! von ihrem Lebens- notwendigsten gibt. Als Jesus seine Jünger durch Beru- fung aus den ver- schiedensten Teilen der jüdischen Ge- sellschaft akquiriert und mit der Verkün- digung des herein- brechenden Rei- ches Gottes gemäß den Evangelien schätzungsweise ein bis maximal drei Jahre durch Palästi- na zieht, wird nir- dem Versucher auf seine Lockangebote gendwo eingehend beschrieben, wie die hin jeweils eine herbe Absage. Die Moral, kleine Schar ihren Lebensunterhalt be- die Jesus daraus zieht, wird laut in der streitet. Es gibt Grund anzunehmen, dass Bergpredigt, wo er meint: „Niemand kann dies durch einträgliche Arbeit geschieht. zwei Herren dienen; er wird entweder Neben Jesus selbst, der in der Familien- den einen hassen und den andern lieben tradition das Zimmermannshandwerk, oder er wird zu dem einen halten und den was damals einem Allround-Baufach- andern verachten. Ihr könnt nicht Gott mann entsprach, beherrschte, brachten dienen und dem Mammon.“ (Mt 6,24) andere der Jünger jeweils ihre Qualifikati- Zugleich lobt er im Gleichnis vom Verwal- onen als Fischer, Kaufleute, Gelehrte, ter, der in Ungnade fällt und bedroht von Beamte oder sonstige Erwerbstätige mit. der Entlassung das Kapital seines Herrn Zumal hatte Jesus selbst wohl eher ein nutzt, um seine Zukunft zu sichern, den gespaltenes Verhältnis zum Leben auf geschickten Umgang mit flüchtigen Wer- der Grundlage von Almosen. Lobt er ten, um das Leben zu wahren (Lk 16,9). zwar das Geben für und das Teilen mit Immer wieder tauchen Geld und Besitz den Bedürftigen, so erhebt er es nie zum in der Verkündigung Jesu im Blick auf Ideal, sondern ermutigt zu Wegen zurück ihre Ambivalenz angesichts des mensch- ins selbstständige, eigenverantwortete lichen Lebens und seiner Heilsbedürftig- Leben, bei dem auch zu einem inklusiven keit im Diesseits und Jenseits davon auf. Geist in der Gesellschaft aufgerufen In deutlichster Weise geschieht das im wird. Die Hilfe, die Jesus etwa dem Blin- Beispiel vom Schicksal des reichen Korn- den Bartimäus vor den Toren Jerichos bauern und des armen Lazarus (Lk 16,19 (Mk 10,46 ff) gibt, ist weder eine milde -31), wo in schärfster Weise an die mora- Gabe noch ein Überbrückungsgeld, son- lische Selbstverantwortung im Umgang dern Mut zu einem eigenen Standing, zu mit übermäßigem Besitz gemahnt wird. Selbst- und Gottvertrauen, kurz, zum Oder auch indem Jesus den Wert des Glauben, der Berge versetzt. So begeg- Geldes relativiert mit dem Hinweis auf nen wir Jesus nie als mildtätigem Almo- den Wert der Gabe der armen Witwe (Lk senverteiler. 21,1-4), die im Unterschied zu den Rei- Dagegen entbrennt in Bethanien vor chen, die von ihrem Überfluss spenden, den Toren Jerusalems, wo Jesus mit 6
Kirche und Geld - ein seltsames Paar Ohne Moos nix los! seiner Jüngerschar zur Teilnahme am werden kann. Passahfest untergekommen war, der In jedem Fall wendet sich Jesus ent- Konflikt zwischen ihm und einigen der schieden gegen Wucher und gegen die Jünger. Sie üben offene Kritik am Meister Geschäftemacherei mit der Angst vor und seinem Umgang mit wertvollen Din- Gott, den es durch kostspielige Opferga- gen, als eine Frau ihn spontan aus Ehrer- ben gnädig zu stimmen gelte. Die Aus- bietung mit kostbarem Nardenöl salbt. treibung der Geldwechsler und Opfertier- „Man hätte dieses Öl für mehr als drei- händler aus dem Tempel bringt das Fass hundert Silbergroschen verkaufen und zum überlaufen und führt schließlich da- das Geld den Armen geben können.“ (Mk zu, dass die Jerusalemer Priesterkaste 14,5), argumentieren die Jünger. Jesus zusammen mit den wortführenden kontert: „Hört auf! Warum lasst ihr die Schriftgelehrten beschließt, Jesus zu Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes töten. Hier erweist sich das liebe Geld Werk an mir getan. Denn die Armen habt und das damit zusammenhängende will- ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen kürliche Gewinnstreben von seiner un- Gutes tun, sooft ihr wollt; mich aber habt heilvollen Seite als treibende Kraft, deren ihr nicht immer.“ verheerende Wirkung sich auf Golgatha Der Ruf nach diakonischer Verwen- offenbart. dung von Kapital ähnelt dem manchmal vorkommenden Streit in heutigen Ge- Die Anhänger Jesu sammelten sich meinden und Kirchenvorständen, wenn nach einigen Wirren und infolge der Auf- es um eine möglichst christlich-moralisch erstehungserlebnisse und deren Über- vertretbare Haushaltsplanung geht im zeugungskraft wieder in Jerusalem, um Konflikt mit der Notwendigkeit einer an die erste christliche Gemeinde, zunächst Inhalten und Zielen ausgerichteten, zu- im Untergrund und dann mit Pfingsten in kunftsorientierten Verwendung der vor- aller Offenheit, zu gründen. Auch das handenen Mittel. bedurfte von Anfang an der Organisation Norman Jewison und Andrew Lloyd und Finanzierung. Denn auch damals Webber greifen 1973, gar nicht so abwe- galt: „Ohne Moos nix los!“ gig, dieses Motiv in ihrem Filmmusical Die Beschreibung jener ersten Gemein- „Jesus Christ Superstar“ auf. Dort wird de als friedvolle Glaubenskommune, auf- Judas, der Freund und zugleich Kritiker bauend auf dem Prinzip absoluter Gleich- Jesu, als tragischer Held dargestellt, der heit aus der Feder des Evangelisten Lu- an seinen zu hochgehängten gesell- kas in der Apostelgeschichte, ist wohl schaftspolitischen wie caritativen Idealen eher eine Art rückblickender Idealisierung zerbricht. Letzten Endes findet das Blut- als historische Realität. Wenn es dort geld, das er für Jesu Verrat erhalten und heißt: „Sie hielten an der Lehre der Apos- nun aus Verzweiflung in den Tempel ge- tel fest und an der Gemeinschaft, am worfen hatte, seine profan-charitative Brechen des Brotes und an den Gebeten. Verwendung im Kauf eines Begräb- … Und alle, die glaubten, waren an dem- nisackers für Fremde in Jerusalem. selben Ort und hatten alles gemein- So entpuppt sich das übersteigerte sam. Sie verkauften Hab und Gut und Ideal der Uneigennützigkeit als Messlatte teilten davon allen zu, jedem so viel, wie für Christlichkeit schon hier als ein sehr er nötig hatte. Tag für Tag verharrten sie menschlicher, frommer Wunsch, an des- einmütig im Tempel, brachen in ihren sen Anspruch der Mensch aber auch Häusern das Brot und hielten miteinander allzu leicht zerbricht, indem eine zu hoch Mahl in Freude und Lauterkeit des Her- gehängte Selbstgerechtigkeit nie erreicht zens.“, dann sollte diese heile Welt bald durch jene uns bekannte, menschlich 7
Kirche und Geld - ein seltsames Paar Ohne Moos nix los! fehlerhafte abgelöst werden. Paulus und Barnabas kamen als Vertre- Folgt man der weiteren Erzählung der ter Antiochiens, mit Petrus, Jakobus dem Apostelgeschichte und vor allem den Herrenbruder und Johannes, als den Briefen des Paulus, welche die ältesten Vertretern der Jerusalemer Gemeinde, im christlichen Originalzeugnisse aus der Frühjahr des Jahres 48 zur Beratung Zeit des Urchristentums darstellen, dann zusammen (Apg 15,6.22). Sie vereinbar- ist hier von allerlei Machtgerangel und ten, dass beide Sichtweisen möglich und Streiterei die Rede. richtig seien sowie dass die Kirche eine Es geht um Fragen der inhaltlich- Einheit aus Juden und Heiden sei. Sie missionarischen Ausrichtung des frühes- beriefen Paulus und Barnabas zur Hei- ten Christentums und um den Führungs- denmission und Beauftragten Petrus mit anspruch in der Jerusalemer Urgemein- der Judenmission. Und der friedensver- de, angesichts der sich ausbreitenden mittelnde Kit, der dies besiegeln sollte, jungen Religionsgemeinschaft der Chris- bestand aus Geld. Sprich, aus einer lang- ten über die Grenzen Palästinas und die fristig angelegten Kollekte, zu der sich jüdische Volksgemeinschaft hinaus. Die Paulus und Barnabas verpflichteten und konservativen Krei- die auf ihren Missi- se, ausgehend von onsreisen für die Jerusalem, vertra- „Armen“, die als ten die Meinung, Muttergemeinde in das Evangelium sei Jerusalem ausharr- allein an Israel ge- ten, gesammelt richtet und die werden sollte (Gal Christen stünden 2,9.10). Letztere damit weiter unter wurde im Jahr 56 dem Gesetz des auch den Jerusale- Mose, dessen nicht mern von Paulus aufgebbares Zei- überbracht, wo er chen der Zugehö- Ablasskasten, ausgestellt in Augsburg. durch Kleinasiati- rigkeit die Be- Zweifelhafte Methoden der kirchlichen Geldakquise sche Juden des schneidung sei. führten im 16. Jahrhundert Aufruhrs durch zur Reformation Martin Luthers Gleichzeitig bildete Tempelschändung sich im syrischen Antiochien eine Ge- bezichtigt und verhaftet wurde. meinde aus ehemaligen Juden und Hei- Interessant ist im Blick auf Paulus und den mit fortschrittlicheren Zügen. Deren die Bestreitung seines Lebensunterhal- Wortführer, darunter Paulus, meinten: tes, dass er den Gemeinden, die er grün- Das jüdische Gesetz als Heilsweg sei det und besucht, nicht auf der Tasche endgültig durch Christus abgelöst, und liegen will. Aus Tarsus, einem Zentrum die Beschneidung als Bedingung für die der Tuchweberei, das mitunter den Be- Zugehörigkeit zum „Volk Gottes“ sei darf des Römischen Militärs deckte, überholt. stammend, war er als Zeltmacher (Apg Um die Gemeinschaft der „Christus- 18,3) ausgebildet und arbeitete unter- Anhänger“, sprich der Christen, wie die wegs als solcher (1. Kor 9,12-18; Nachfolger der Sache Jesu zusehends 1. Thess 2,9; 2. Thess 3,7-9), um sein unabhängig von der jüdischen Religion eigenes Geld zu verdienen, statt sich genannt wurden, nicht zerbrechen zu aushalten zu lassen. lassen, versammelte man sich zum soge- Als das Christentum in der Folge der nannten „Apostelkonzil“ in Jerusalem. Missionstätigkeit des Paulus und anderer 8
Kirche und Geld - ein seltsames Paar Ohne Moos nix los! nach Rom und in andere Zentren und die Hälfte für Personalkosten ausgege- Gegenden der Welt gelangt, muss die ben. Aufgabe der Organisation der weltweiten Durch ihr grundsätzlich nicht auf Ge- Ökumene und ihrer kirchlichen Ausprä- winn ausgerichtetes Wirtschaften und gungen bewältigt werden. Die Frage der dadurch, dass sie nichts produzieren, Finanzierung ist dadurch in immer größe- was ihre Einkünfte, die sie von ihren Mit- rem und vielfältigerem Maß zu bewälti- gliedern erhalten, langfristig bindet oder gen. transferiert, geben sie das allermeiste an Als Kaiser Theodosius I. (347, 395) die Gesellschaft über Gehälter, notwendi- das Christentum zur alleinigen Staatsreli- ge Anschaffungen und Ausgaben zum gion im Römischen Reich erhebt, bei Betrieb und die Finanzierung von öffentli- gleichzeitiger Unterdrückung der heidni- chen Diensten an der Gesellschaft wie- schen Kulte, gerät die Kirche in einem der in den Wirtschaftskreislauf zurück. niemals vorher gekannten Maß in den Darin liegt der oft übersehene volkswirt- Sog politischer Interessen. Die Schaffung schaftliche Wert, den Kirchen heute ha- kirchlicher Ämter, die ihren Gipfel findet ben. in der Ausbildung des „monarchischen Kirche und Geld bleiben damit „ein selt- Episkopats“, des Bischofsamtes, das mit sames Paar“, so wie sie es schon immer königlichen Würdezeichen und ähnlicher waren. Sie stehen oft miteinander im Macht ausgestattet ist, bietet bis heute Konflikt, aber sie brauchen einander un- Ansatzpunkte für berechtigte Kritik am bedingt. Das aber ist so, weil wir Men- Umgang mit solcher Macht. Zumal diese schen so sind. Denn Kirche ist schließlich mit entsprechender Verfügungsgewalt nichts anderes als die Versammlung der über reiche Mittel ausgestattet war und Menschen, aus denen sie besteht, mit bisweilen noch ist. In Fällen skandalösen der einzigen Besonderheit, dass sie sich Umgangs oder Fehlverhaltens im Um- ihrem Herrn, Jesus Christus, verpflichtet gang mit den anvertrauten Geldern, die ja fühlen. allen Gliedern der Gemeinschaft einer Robert Maier Kirche gehören, muss daher angesichts der moralischen Verantwortung, die uns aus Jesu Botschaft obliegt, mit aller Härte und Konsequenz durchgegriffen werden, um Schaden von der Gemeinschaft abzu- wenden. Andererseits gehören die christlichen Kirchen verschiedener Ausprägung in vielen Ländern der Welt zu den größten Arbeitgebern, nicht zuletzt im sozial- diakonischen Bereich. So hatte 2018 das Diakonische Werk Bayern 64.936 Men- schen vollzeit- und 28.687 teilzeitbe- schäftigt, dazu die Evangelisch- Lutherische Kirche in Bayern 8.405 Men- schen in Vollzeit und 21.886 in Teilzeit beschäftigt. Von den 960.308.536,-€ Er- trägen (davon 808.854.885,-€ aus Kir- chensteuern) der Landeskirche in diesem Jahr wurden mit 493.329.636,-€ mehr als 9
Kirche und Geld Keine Kirchensteuer ist auch keine Lösung! Viele Menschen, die heute den großen Kirchen in unserem Land den Rücken kehren, begründen dies mit der Last der Kirchensteuer, die sie als Kirchenmitglied zahlen müssten und dazu nicht mehr bereit wären, weil sie nichts davon hätten. Gerne geschieht dies auch mit dem Hinweis auf andere Länder, wo es eine solche Kirchen- steuer eben nicht gäbe. Woher kommt eigentlich unsere Kirchensteuer? Die Kirchensteuer in Deutschland rührt her von dem umgangssprachlich soge- nannten System der „hinkenden Tren- nung“ zwischen Staat und Kirche. Dahin- ter steckt der sehr demokratische Gedan- ke, dass der Staat im Unterschied etwa zu rigideren Systemen nicht alle gesell- schaftlichen Aufgaben und deren Verant- wortung für die Bürger übernimmt und dann dort auch in der Manier eines Lan- chen viel bürokratischen Aufwand, ist desherrn regulierend bestimmt. Sondern aber dem Staat durch 3% des Kirchen- er teilt diese mit den Bürgern und den steueraufkommens zu bezahlen. aus ihnen bestehenden gesellschaftli- chen Institutionen in Form von „freien Die heute in der Evangelischen Kirche Trägern“. Man nennt dies das Prinzip der Deutschlands EKD verbundenen Kirchen Subsidiarität. haben daher als große freie Träger den Nachdem vorher Kirche als öffentliche Status von „Körperschaften des öffentli- Angelegenheit betrachtet und deshalb in chen Rechts“ – ein Status, den auch an- erheblichem Maße durch staatliche Gel- dere Religionsgemeinschaften erlangen der finanziert worden war, wurden Kirche können, wenn sie das wollen und be- und Staat 1919 mit dem Satz „Es besteht stimmte formalrechtliche Bedingungen keine Staatskirche“ nach obiger Maßgabe erfüllen. Die Kirchensteuer erfüllt die getrennt. Diese Trennung wurde in der Maßgabe eines gerechten Mitgliedsbei- Weimarer Reichsverfassung festge- trages, weil sie sich an der finanziellen schrieben und 1949 ins Grundgesetz der Leistungsfähigkeit der Mitglieder orien- Bundesrepublik Deutschland übernom- tiert. Sie beträgt 8 – 9% der Einkom- men. Seither müssen die Mitglieder der menssteuer, was wiederum 1 – 2% des Kirchen die darin notwendigen Gelder Bruttoeinkommens (je nach Steuerklas- selbst aufbringen durch Beiträge. Der se) entspricht. Sie kommt überdies in Staat aber räumt den Kirchen, da sie vielerlei Hinsicht auch über die Grenzen wichtige gesellschaftliche Aufgaben erfül- der Kirchen hinaus allen Menschen in len, etwa in den Bereichen Kultur, Bil- unserem Land ohne Ansehen ihrer Mit- dung, sozial-diakonische Aufgaben, Ju- gliedschaft hinsichtlich des sozialdiakoni- gendarbeit, Betrieb von Kindertagesstät- schen Engagements der Kirchen zu Gu- ten und vieles mehr, das Privileg ein, die te. Kirchliche Kindertagesstätten, Senio- Mitgliedsbeiträge für sie über die Finanz- renheime und Krankenhäuser etwa ste- ämter einzuziehen. Dies erspart den Kir- hen allen Menschen offen. Nicht zu ver- 10
Kirche und Geld Keine Kirchensteuer ist auch keine Lösung! gessen ist, dass oft die Leistungsbereit- der jeder Steuerzahler jedes Jahr bei der schaft kirchlicher Mitarbeiter im Dienst Steuererklärung selbst wählen kann, am Gemeinwohl das Pflichtmaß ihres wem er diese zukommen lässt. Jeder Anstellungsrahmens übersteigt, ganz zu Steuerpflichtige Bürger muss diese schweigen vom ehrenamtlichen Einsatz „Sozial- und Kultussteuer“ leisten. So in vielen kirchlichen Einrichtungen. Wür- kann er 0,8% seines Steueraufkommens de dieser gesellschaftliche Beitrag nicht per Unterschrift einer vom zwölf durch durch die Kirchensteuer finanziert, müs- Staatsvertrag privilegierten Kirchen (so sen dafür auf anderen Wegen Abgaben auch die Ev.-Luth. Kirche in Italien) oder erhoben werden. Religionsgemeinschaften oder dem So- In Ländern, in denen eine striktere zialministerium zukommen lassen. 0,5% Trennung zwischen Staat und Kirche davon kann er nach eigener Entschei- bzw. zwischen Staat und Religion dung und Nennung der Steuernummer herrscht, liegt der Grund dafür meist in anerkannten, gemeinnützigen Organisati- einer viel stärkeren Verquickung von bei- onen widmen. Und 0,2% kann er ebenso den bzw. in der vormaligen massiven einer in Italien eingetragenen Partei zu- politischen Einflussnahme der vorherr- schreiben. Bei Verzicht auf die Wahlmög- schenden Kirche bzw. Religion in die lichkeit, landen diese Steueranteile im Staatpolitik in vordemokratischen Zeiten. Staatshaushalt. Ein Beispiel ist der Französische Absolu- Diesen 1,7% - entsprechend einem tismus des 17. Und 18. Jahrhunderts, der Fünftel der deutschen Kirchensteuer – mit der Französi- kann sich kein Steuer- schen Revolution pflichtiger entziehen. sein Ende fand. Umgekehrt zwingen In Italien, wo solch geringe stets diese Zäsur erst wechselnde Einnah- nach dem Ende men über die staatli- des Zweiten che Steuererhebung Weltkrieges wirk- besonders kleine Kir- lich vollzogen chen und Religionsge- wurde, oder in meinschaften dazu der modernen nochmals Beiträge Türkei, wo das von ihren Mitgliedern Kalifenamt mit zu erheben, um beste- der Staatsgrün- hen zu können. Aber dung durch Mus- auch das reicht oft tafa Kemal Ata- nicht, um große öf- türk 1924 ge- fentliche Aufgaben zu paart mit grund- finanzieren oder gar legenden Gesell- qualifiziertes Personal schaftsreformen sein Ende fand, ist der anzustellen und damit Arbeitsplätze zu politische Einfluss gemäß alter Strukturen schaffen. So beschränkt sich etwa das trotz strenger Trennung bis heute Reali- Angebot an Jugendarbeit öffentlicher tät. Träger oft auf die Pfadfinder und den pädagogisch wenig begleiteten Jugend- Apropos Italien. Häufig wird auf das treff großer katholischer Gotteshäuser, dort herrschende System einer gegen- den „oratorio“. Durch die im Unterschied über unserer Kirchensteuer weit geringe- zu Deutschland im Schnitt geringeren ren Mandatssteuer hingewiesen, gemäß 11
Kirche und Geld Das Kreuz mit dem Kirchgeld Löhne, das somit geringere Steuerauf- hinein im Übermaß trotzdem gezahlt wer- kommen, die geringeren Sozialabgaben den. erhält der italienische Bürger weder das bei uns übliche Kindergeld noch wird das Sollte es also einmal keine Kirchen- gesellschaftliche Engagement freier Trä- steuer mehr geben, oder die heute klei- ger öffentlich bezuschusst. Der Einzelne ner werdenden Kirchen in der Bedeu- hat viele soziale Angebote, die bei uns tungslosigkeit verschwinden, wird eine unter anderem auch durch die Kirchen- andere Steuer an ihrer statt erhoben wer- steuer finanziell unterfüttert sind, wie den, um das gemeinsame Leben weiter etwa Kindergartenplätze zum größten so komfortabel zu gestalten, wie wir es Teil aus der eigenen Tasche zu bezah- heute kennen. len, ganz abgesehen von allen möglichen Robert Maier Gebühren, die wegen fehlender öffentli- cher Mittel erhoben werden. Die vorher Mehr Infos zum Thema unter anderem gesparte Steuer muss somit im Nach- unter: https://www.ekd.de/kirche-und-geld.htm Das Kreuz mit dem Kirchgeld „Die Kirche scheint ja den Kragen schen Projekten sowie den Evangeli- nicht voll genug zu kriegen. Ich habe schen Diensten (EDM) im Dekanat Mün- doch schließlich meine Kirchensteuer chen zu Gute kommt, anstatt in den Lan- schon gezahlt. Was soll jetzt dieser deskirchlichen Gesamttopf zu fließen. Brief, in dem sie von mir jetzt auch Es besteht grundsätzlich eine Kirch- noch „Kirchgeld“ wollen? Und was ist geldpflicht, weil das Kirchgeld ein Teil der das überhaupt „Kirchgeld“?“ So mag Kirchensteuer ist. Zugleich wird jedem mancher von Ihnen schon unwillkür- Kirchgeldzahler die Freiheit an die Hand lich reagiert haben, gegeben, sich selbst als er den Kirchgeld- nach den eigenen brief aus dem Brief- Einkommensverhält- kasten angelte und nissen einzuschätzen ihn las. und einen gestaffelten Das aber hängt wie- Betrag zwischen 5,-€ der einmal mit Bayern und 120,-€ zu bezah- zusammen, wo auch len. Mehr geht natür- hier manches anders lich immer gerne auch. ist, als woanders. Und Anschließend wird so ist es auch in der der Gesamtertrag des bayerischen Kirche! eingehenden Kirchgel- Denn in Bayern zahlen des im Dekanat Mün- Sie als steuerpflichti- chen auf die dazuge- ges Kirchenmitglied eine Kirchensteuer in hörigen Kirchengemeinden nach ihrer Höhe von nur 8% Ihrer Einkommenssteu- Größe und die genannten Projekte aufge- er, statt 9% wie in den meisten anderen teilt. Bundesländern. Das eine verbleibende Das Kirchgeld hilft somit, viele Projekte Prozent wird ausgespart und dann als bei Ihnen vor Ort und das stetige Ge- „Kirchgeld“ erhoben. Das Besondere meindeleben zu finanzieren, dank Ihrer daran ist, dass dieses Geld Ihrer Kirchen- Hilfe. Vergelt’s Gott! gemeinde vor Ort und einigen diakoni- Robert Maier 12
Geld, was ist das überhaupt? Ein Mythos, der die Menschen treibt und Geschichte macht. Wenn man fragt, was die Kirche ist, Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in dann fällt die Antwort leicht, zumin- die Welt kam: die Geschichte von dest aus protestantischer Perspektive. Wachstum, Geld und Krisen, Taschen- Denn die eindeutige Antwort darauf buchausgabe; Piper Verlag, München/ gab Philipp Melanchton, als er 1530 im Berlin, 3. Auflage 2016: „Geld ist ein Rät- Augsburger Bekenntnis im siebenten sel.“ Artikel schrieb: „Es wird auch gelehrt, Ulrike Herrmann beschreibt Geld als dass allezeit eine heilige, christliche eine Sache, oder besser Angelegenheit, Kirche sein und bleiben muss, die die die uns geläufig scheint, weil sie jeder Versammlung aller Gläubigen ist, bei benutzt, und die so alt scheint wie die denen das Evangelium rein gepredigt Menschheit. Offenbar schufen die Men- und die heiligen Sakramente laut dem schen mit dem Sesshaft-Werden Maßein- Evangelium gereicht werden.“ Die Ant- heiten aus Salz, Muscheln, Kühen, edlen wort auf die Frage, was Geld eigent- Metallen, um soziale und ökonomische lich ist, fällt da in vielerlei Weise we- Schulden zu beziffern. Aber nie wurde sentlich schwerer. jemals klar definiert, was genau als Geld zu betrachten sei. Und das gilt bis heute Den Grund dafür nennt die Wirtschafts- auf der ganzen Welt. redakteurin der Berliner Tageszeitung Denn Geld ist keine Ware. An den Wa- TAZ, Ulrike Herrmann, in ihrem Buch Der 13
Geld, was ist das überhaupt? Ein Mythos, der die Menschen treibt und Geschichte macht. rencharakter des Geldes mochte man Girokonto ist. noch glauben, solange es aus Gold und Mit Geld kann ich Werte speichern, Silber bestand. Denn dies galt es müh- transportieren und Transaktionen zu an- sam zu fördern, zu prägen und an den deren Zeiten realisieren. Ort seiner Verwendung zu schleppen. Geld funktioniert als Wertspeicher aber Nach dieser Arbeit mochte man seinen nur für den einzelnen, nicht für eine kol- Wert bemessen. Mit der Entstehung des lektive Gesellschaft. modernen Geldsystems mit der Grün- Ein Land ist nicht reich, wenn es mög- dung der Bank von England 1694 und lichst viel Geld einnimmt oder anhäuft. der Ausgabe von Banknoten, deren Her- Ein Land ist reich, wenn möglichst alle stellung nichts kostete, war es mit dieser Menschen, die darin leben, Anteil an dem Vorstellung vorbei. Denn Papiergeld wird Wohlstand haben, den dieses Land bie- quasi aus dem Nichts geschöpft und er- tet. Und das insbesondere dann, wenn hält seinen Wert aus dem Versprechen dort möglichst jeder einzelne das Potenti- der Regierung eines Landes, die es aus- al besitzt oder sich erwerben kann, um gibt, dafür mit der Vergeltung durch ent- für sich und die Allgemeinheit diesen sprechende Güter oder Dienstleistungen Wohlstand stets neu, auf Dauer und für geradezustehen. Geld kann man somit eine absehbare Zukunft zu generieren als eine Art Kredit beschrei- ben, die die Bürger, die den Keine Gesellschaft kann Geldschein erhalten, in unbe- gedeihen und glücklich sein, fristeter Weise ihrem Staat in der der weitaus größte Teil gewähren. Der Geldschein ist ein Zahlungsversprechen, ein ihrer Mitglieder Wechsel, der auf ewig zirku- arm und elend ist. liert. Adam Smith, schottischer Moralphilosoph und Wirtschaftstheoretiker (1723 - 1790) Da half es auch nichts, dass man lange versucht hat, das vor- (durch entsprechendes Knowhow, durch handene Geld durch eine entsprechend Bildung, durch Gesundheitsversorgung, vorhandene Menge an Gold zu decken. durch Allgemeinsinn, durch eine funktio- Heute, wo die zirkulierende Geldmenge nierende Demokratie etc.). Dieses Poten- längst die Menge des weltweit vorhande- tial ist das „Kapital“, das ein Land reich nen Goldes bei weitem überstiegen hat, macht. Geld ist kein solches Kapital! ist das völlig sinnlos. Dennoch hat Geld Geld ist eine soziale Erfindung, die immer noch seinen Wert. Es verliert sei- innerhalb von Gesellschaften das Tau- nen Wert bei übermäßigem Wachstum schen, Produzieren und Handeln erleich- seiner Menge. Und dies geschieht durch tert. Eine ganze Gesellschaft, die dafür eine ungezügelte Vergabe von Krediten, nur den Rahmen bildet, kann durch das wozu es ja nicht einmal mehr nötig ist Horten von Geld nicht reich werden. Ihr Geldscheine zu drucken. Das Ergebnis Reichtum im wirtschaftlichen Sinne be- sind weltweite Finanzkrisen! steht im Kapital, das sie hat. Und das ist Es kann festgestellt werden, dass man im Unterschied zum Geld das reale Po- in einer Gesellschaft alles zu Geld ma- tential zur Herstellung von Waren und chen kann, wenn man ihm die Funktion Dienstleistungen heute und vor allem als Zahlungsmittel, als Recheneinheit morgen zu haben und sicherzustellen. oder als Wertaufbewahrungsmittel zu- Was hier über die Gesellschaft in wirt- weist. Egal ob das Gold, Muscheln, be- schaftlicher Hinsicht gesagt ist, gilt für die drucktes Papier oder nur ein virtuelles Kirche in ideeller Hinsicht und der realen 14
Geld, was ist das überhaupt? Mythos, der die Menschen umtreibt und Geschichte macht. Fähigkeit der Umsetzung ihrer Ideale und Weise in all ihrer Ambivalenz. Geld, das Ziele, zu denen sie gesandt ist. So ist es sind wir, und es ist zugleich unser Versu- sinnlos von einer reichen Kirche oder cher, der in uns steckt. Geld bringt in einer reichen Gemeinde zu sprechen, abstrakter Weise zum Ausdruck, was wir wenn sie über viel Geld verfügt. Sie ist zum Leben brauchen, aber auch alles nur dann reich, wenn sie den Reichtum das, was wir im Überfluss darüber hinaus ihrer Ideale und Inhalte in erfahrbares wollen oder glauben, zu brauchen und Leben stets vermag umzusetzen, sprich haben zu müssen. Es zeigt uns, was in Verkündigung des Evangeliums Jesu theoretisch möglich, aber nicht in jedem Christi in Wort und Tat, in gelebtem Le- Fall klug ist, es zu tun. Denn Theorie und ben. Egal ob das erleichtert durch vor- Praxis sind zweierlei Dinge. Oder wie handenes Geld mit den entsprechenden Jesus es dem Versucher sagt: In der „Mitteln“ geschieht oder auch auf andere Praxis lebt der Mensch nicht vom Brot Weise ohne. allein. Brot, das er glaubt, sich mit theore- Geld ist also keine Ware, sondern kurz tischen Möglichkeiten, mit Geld und sei- gesagt nichts anderes als eine soziale nem Vermögen erkaufen zu können! Zum Konvention. Worauf sich eine Gesell- wahren Leben bedarf es mehr. Und die- schaft einigt, es zu Geld zu machen, das ses Mehr kann man sich nur schenken ist Geld, weil man es „geltend“ gemacht lassen. hat. Ebenso könnte man es wieder ungel- So ist klar: Geld kann den Menschen tend machen und außer Kurs setzen. So zum Fluch und zum Segen gereichen, je zumindest ist Geld in nachdem. Dies macht aller Nüchternheit zu den geisterhafter Cha- beschreiben. rakter des Mammon Trotzdem wird dem deutlich, der sich biswei- Geld stets ein flüchtiges, len als Herr des Men- schlecht fassbares, gar schen gebärdet, wie lebendiges Wesen zu- Jesus von Nazareth das geschrieben, das ihm in in seinen Gleichnisreden gewissen Grenzen das bildhaft beschreibt. Den- Potential verleiht, die noch gilt nun einmal in Welt zu regieren, zumindest die Geschi- wohl allen Menschengesellschaften der cke der Menschenwelt zu bedingen. Das Welt: Ohne Moos nix los! ist das geradezu Teuflische am Geld, Ohne Geld geht es nicht! Und da es einer Menschenerfindung, die auch unse- nach unserem Verständnis keine Kirche re dunkle Seite widerspiegelt. abseits der Menschen gibt, wird auch sie, Was also ist Geld? Geld, das sind wir! sprich, werden auch wir immer existenti- Das sind unsere Bedürfnisse, unsere ell mit Geld zu tun haben, hinsichtlich Wünsche, unsere Begierden, hineinge- seiner segensreichen, wie auch seiner packt in und reduziert auf eine scheinbar unheilvollen Seiten. all das beschreibende Maßeinheit: Geld, Deshalb sei uns geraten, immer klug egal in welcher Währung es in Umlauf abzuwägen, wie wir als Kirche mit gebracht wird. Geld umgehen und welchen Stellen- Im Geld begegnen wir uns selbst in wert wir ihm für die Entscheidung von schonungsloser Weise. Etwa so wie auch Sein oder Nichtsein von Kirche ein- Jesus in der Versuchungsgeschichte in räumen. der Wüste sich eigentlich im Versucher selbst begegnet, auf seine menschlichste Robert Maier 15
Advent 2020 Weihnachtsmarkt an der Segenskirche „Warum in die Ferne schweifen...“, haben wir uns gedacht. Und so entstand die Idee, bei uns in und für die Kirchengemeinde einen Weihnachtsmarkt anzubie- ten bzw. gemeinsam zu veranstalten. Am 3. Adventswochenende, 12. und 13. Dezember im Hof unseres Gemeindezentrums in Petershausen. Die Planungen sehen vor, dass am Samstag Abend die Eröffnung ist mit gemütlichem Beieinander im Hof bei Glühwein, Punsch, Plätzchen und was zu essen. Am Sonntag dann wie gewohnt der Gottesdienst und anschließend weiter Weihnachtsmarktbetrieb. Wie auf jedem Markt gibt‘s auch etwas zu kaufen. Weihnachtliches, Zeitloses, Nützliches und Dekoratives, etwas Bleibendes oder etwas zum Verzehr. Doch dazu brauchen wir Ihr/eure Hilfe beim Herstellen dieser Sachen, egal ob genäht, gebastelt, gestrickt, getöpfert, gebacken, gebraut oder gelötet! Wir sind ge- spannt, was da alles zusammenkommt. Der gesamte Erlös des Weihnachtsmarktes ist für unsere Kirchengemeinde bestimmt, zur Finanzierung von vielerlei Dingen und Aktivitäten darin. Für die Planung bitte eine kurze Meldung an Pfarrerin Elisabeth Schulz: Gleich vormerken, mitmachen, dabei, Appetit sowie Neugier mitbringen zum Weihnachtsmarkt der Segenskirche! 16
CUCINA Wie eine Trinität stehen unsere drei Gemeindekirchen als Glaubenszeugnisse von ihrer Erbauung an bis in die Moderne. Sie sind ein Ort zum Feiern für Menschen an verschiedensten Meilensteinen ihres Lebens. Besondere Gottesdienste an Festtagen, die Taufen der Kinder, Hochzeiten, Gemeindefeste und vieles mehr verbinden dabei Andacht und Essensgenuss. Seit der Einweihung unserer „Urkirche“ in Kemmoden (1828) ist das so, und es wird auch künftig immer so sein! Denn darin wird Kirche in ihrem vielfältigen Leben sinnlich erfahrbar. Und das vor allem dann, wenn wir auf die Köstlichkei- ten blicken, die von manchem unserer Gemeindeglieder liebevoll für das leibliche Wohl zubereitet wurden und werden. So entstand die Idee, diesen kulinarischen Einfallsreichtum in einem Rezeptbuch zusammenzustellen als ein Stück Genuss gewordene Gemeindegeschichte. Ein Wert, den es lohnt, ihn weiter- zugeben an die nächste Generation, und vor allem, um manches daraus nachzu- backen und/oder selber zu kochen. Denn solch ein kostbarer Schatz will mit allen Sinnen erfahren werden. Deshalb sind wir auf der Suche nach alten und neuen Rezepten, etwa von der Oma aus der Pfalz, aus Hessen oder Franken, oder woher auch immer Sie oder Ihre Familie stammen. Die Geschichten, die damit verbunden sind, damit zusam- menhängende Erlebnisse oder Anekdoten, erzählt in Worten und Bildern, wollen wir dazu obendrein festhalten. Lassen Sie uns Ihren Beitrag zukommen und werden Sie Mitautor an einem Werk, das die Vielfalt unserer Gemeinde abbildet. Lassen Sie ein kulinarisches Geschichtenbuch, das somit auch Geschichte schreibt! Der Erlös des Verkaufs dient dem Erhalt unserer Kirchengebäude. Senden Sie Ihre Beiträge bis 13. September 2020 digital (Text in word, unformatiert; Bilder in jpg) an pfarramt.kemmoden@elkb.de oder schriftlich an unser Pfarramt (Adresse auf S. 47) oder bringen Sie sie persönlich zu den Öffnungszeiten im Pfarramt vorbei. Für weitere Fragen steht bereit: Katharina Stingl, Vertrauensfrau des KV, Tel.: 08136 94 78. 17
Themenabende im Jochen-Klepper-Haus Vortragsreihe über protestantischen Glauben in seinen Konfessionen In der Welt „Kirche hier und anderswo“ Petrus Waldes, etwa 1140 - 1206 Luther, Zwingli und Calvin waren nicht die Ersten! Die Reformbewegung der Waldenser gestern und heute mit Pfarrer Robert Maier Donnerstag, 08. Oktober 2020, 20.00h Mit der Bibel durch das Jahr 30. Sept. Der Griff nach den Sternen - Der Turmbau zu Babel 28. Okt. Das Buch Josua - Land in sicht 25. Nov. Hiob - Die Willkür Gottes 27. Jan. Kohelet - Alles hat seine Zeit 24. Feb. Das Hohelied - Erotik in der Bibel • Termin: letzter Mittwoch im Monat (i.d.R.) • Zeit: 20.00 - 21.30 Uhr • Wer: alle Interessierten, auch Teilnahme an einzelnen Terminen möglich. Bitte schauen Sie auch auf unsere Homepage www.petershausen-evangelisch.de Alle Veranstaltungen auf dieser Seite finden statt im ... Jochen-Klepper-Haus, Marktplatz 11, 85229 Markt Indersdorf 18
Kirchen-Kino · Herbst/Winter 2020 Ein Herzliches Willkommen zum Kirchen-Kino 2020 im Evang.- Luth. Gemeindezentrum Petershausen - Rosenstr. 9 Es geht los: immer um 20:00 h mit Filmen für Jugendliche und Erwachsene - unterhaltsam und anspruchsvoll! Vorankündigung der Filme jeweils am Pfarramt. Performance: Eine kleine Einführung zur Entstehung und Hintergrund des Films steht am Beginn. Einlass ist um 19:45 h; danach Kirchen-Bistro. Unsere letzte Vorstellung in diesem Frühjahr findet statt am Donnerstag, 22. Oktober 2020 Donnerstag, 19. November 2020 Donnerstag, 10. Dezember 2020 Der Eintritt ist jeweils kostenlos - Spenden sind gerne willkommen! 19
Liebe Gemeinde, sodass eine ordentliche, geregel- te und gute Arbeit mit neuen es ist soweit! Strukturen möglich ist. Dabei Meine zwei Jahre im Haus für sind wir aber noch lange nicht Kinder Arche Noah gehen zu am Ende. Ende. Gerade mit den Herausforde- Ich möchte mich gleich am rungen der heutigen Zeit wach- Anfang für die herzliche Auf- sen Erwartungen von außen nahme, die Unterstützung und und auch von uns stetig. Wir für die Chance bedanken. Wir möchten digitalisieren, moderni- haben gemeinsam in diesen sieren, pädagogische Konzepte beiden Jahren sehr viel gelernt, weiterdenken, uns weiterentwi- haben uns stetig weiterentwi- ckeln und und und… ckelt und sind gewachsen. Philip Höhn, Gesamtleitg. Dies ist ein Prozess, der nie Vor allem in der aktuellen Zeit HfK Arche Noah einen ordentlichen Abschluss ist es schwierig ein Resümee zu finden wird und das ist auch gut so! Wir ziehen, dass einen ordentlichen und geregel- müssen immer in Bewegung bleiben um die ten Abschluss findet. Gerade in dieser Zeit ist sensible Thematik mit der wir es zu tun ha- es aber wichtig, die positiven Dinge nicht zu ben nicht aus dem Fokus zu verlieren. Das vergessen und sich auch auf gute Nachrich- Wohl des Kindes muss immer im Zentrum ten zu konzentrieren. stehen. Gut ist, dass wir mit beiden Beinen fest am Boden stehen, dass die Zukunft gesichert ist Auch wenn ein richtiger Abschluss nicht und der Weg geebnet ist für eine tolle und wirklich möglich ist, gibt es jedoch Etappen, gute Arbeit in den nächsten Jahren. Was die wir erreichen. Die Etappe der letzten vielleicht für viele als Selbstverständlichkeit beiden Jahre würde ich als: „Wir machen uns klingt, war für uns eine riesige Herausforde- auf den Weg.“ Bezeichnen. So hat es sich rung. Wir haben es geschafft das Haus in immer angefühlt und so fühlt es sich heute zwei Jahren auf „Vordermann“ zu bringen, immer noch an. So ein Weg mag oft steinig und voller Hindernisse sein, doch führt er Wer in der auch vorbei an blumigen Wiesen, ist voll mit „Einen Welt“ neuen Eindrücken und lässt uns unser Wis- zu Hause ist, sen erweitern. dem ist nie- Das ich eigentlich nur zwei Jahre hier war mand wirklich ist für mich die erschreckendste Erkenntnis. fremd oder In diesen beiden Jahren ist so unglaublich fern! viel passiert, und es sind so viele Dinge vo- rangegangen, dass es sich wie mindestens Ciao Philip! fünf Jahre anfühlt. Mach‘s gut! Vor allem ist dies dem engagierten Team, dem tollen Elternbeirat und dem Träger zu Wir sehen uns! verdanken. Wir haben alle gemeinsam eine Bestimmt! Offenheit für neue Wege gezeigt und nur so 20
konnten wir uns weiterentwickeln. weiter in meinem Herzen tragen. Ich wün- Wie es sooft ist, gehe ich mit einem weinen- sche dem Haus für Kinder, der Kirchenge- den und einem lachenden Auge. Weinend, meinde und ganz besonders den Familien da ich gerne noch viele Prozesse weiter be- und Kindern alles erdenklich Gute und Got- gleitet hätte und lachend, weil ich mich wie- tes reichen Segen! der Richtung Heimat aufmachen darf. Bleiben Sie behütet! Zu einem Stück Heimat ist das Haus für Kinder für mich auch geworden und so wer- Euer Philp Höhn de ich die Erfahrungen und die Zeit immer Diakon Kontakt Haus für Kinder Arche Noah: Stellv. Gesamtleitung: Ramona Wambach Tel.: 08137 93 1960 - www.archenoah-petershausen.de Kirche und Geld Bildung unterstützen - Leben ermöglichen - miteinander Wege gehen Im vergangenen Jahr sammelten die Konfirmanden unserer Gemeinde an- lässlich ihrer Konfirmation insgesamt 1.600,-€, um damit 10 Schülern und Schüle- rinnen der Moipo Secondary School in der Maasai-Steppe südwestlich des Kili- manjaro in Tansania die Zahlung des Schulgeldes für ein Jahr zu ermöglichen, da deren Eltern sich dies nicht leisten konnten. Vor Kurzem erreichte uns die gute Nachricht, dass Jeremia Isak, Zweiter von rechts, unhd Sauma Musa Mjema, Vierte von links, mit Hilfe diesen Geldes ihre Abschluss- prüfungen ablegen konnten und nun vorhaben, eine High School in einer der nächstgelegenen Städte des Landes zu besuchen. Jeremia und Sauma bedanken sich herzlich bei den Konfis des letzten Jahres für die geleistete Hilfe. Asante sana! 21
ANGESAGT statt ABGESAGT Das Leben ist Tradition, aber immer auch Evolution! Die Aneignung von Sprache und die Erfindung der Schrift waren erste Schritte der Digitalisierung des Lebens und der Gedanken der Menschen. Und das war gut so! - Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu gehen! www.petershausen-evangelisch.de 22
Gottesdienste Unsere Gottesdienste finden in den einzelnen Gemeindeteilen zu den auf jeder Seite oben angegebenen Zeiten statt. Ausnahmen von dieser Regel sind deutlich bei einzelnen Gottesdiensten vermerkt. Abkürzungen im Gottesdienstkalender und ihre Bedeutung: AW = Abendmahl mit Wein; AW? = wenn gem. Infektionsschutz möglich! AS = Abendmahl mit Traubensaft; AS? = w. gem. Infektionsschutz mögl.! GuK = Gottesdienst für Große und Kleine (Gd. für Familien mit Kindern) Gottesdienst in „CORONA-Zeiten“ Alle im Folgenden enthaltenen Angaben zu den Gottesdiensten richten sich nach dem aktuellen Planungsstand bei Drucklegung des Gemeindebriefes. Die tatsächliche Umsetzung des Gottesdienstplanes richtet sich nach der je aktuellen Lage und den jeweils gültigen Richtlinien für die Durchführung von Gottesdiensten. Es gelten die Vorort einsehbaren Regeln unseres Infektionsschutzkonzeptes! Wir bitten Sie/euch um Ihr/euer Verständnis! Juli Monatsspruch Juli Der Engel des HERRN rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! 1. Kön 19,7 Kemmoden Lanzenried Indersdorf Petershausen Vierkirchen 09.00 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr Sonntag, 05. Juli - 4. Sonntag nach Trinitatis Familiengd. mit Verabschiedung von Pfarrerin Katharina Heunemann und Diakon Philip Höhn Sonntag, 12. Juli - 5. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst für Gottesdienst Große und Kleine GuK ♫ MusiG Sonntag, 19. Juli - 6. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Gottesd. ♫ Band 23
Juli Kemmoden Lanzenried Indersdorf Petershausen Vierkirchen 09.00 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr Sonntag, 26. Juli - 7. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst für Gottesdienst Große und Kindergd. Kleine GuK Abendmahl in „CORONA-Zeiten“ Wenn Sie sich wundern, dass im Gottesdienstplan zumindest in der ersten Zeit so selten die Feier des Abendmahls vorgesehen ist, oder mit Fragezeichen im Gottesdienstplan steht, so spiegelt das die Problematik wieder, dass angesichts der Infektionsschutzrichtlinien eine würdige Form der Abendmahlsfeier mit Brot und Wein/Traubensaft - wie es unserer Tradition entspricht - nur bedingt oder gar nicht möglich ist. Daher hat sich der Kirchenvorstand unserer Gemeinde dafür ausgesprochen, das gemeinsame Abendmahl in Gottesdiensten auszusetzen, bis dies wieder in annähernd gewohnter Art durchführbar ist. Es ging dabei auch dem Kirchenvorstand darum, niemanden, der sich unsicher ist, auszuschließen oder gar zu einer Teilnahme durch „Gruppenzwang“ zu nötigen. Die Reichung des „Krankenabendmahls“ nach gesonderter Absprache und in Notfällen ist dagegen natürlich möglich. Oder, um hier Martin Luther selbst zu Wort kommen zu lassen, der meint, dass der Nutzen des Abendmahls in der Vergebung der Sünden und dem Leben und der Seligkeit liegen, die sich daraus ergeben ... „Wie kann leiblich Essen und Trinken solch große Dinge tun? Essen und Trinken tut's freilich nicht, sondern die Worte, die da stehen: Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden. Diese Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. Und wer diesen Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich: Vergebung der Sünden.“ (aus Martin Luthers „Kleinem Katechismus“) Wir bitten Sie/euch um Ihr/euer Verständnis! August Monatsspruch August Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Psalm 139,14 24
August Kemmoden Lanzenried Indersdorf Petershausen Vierkirchen 09.00 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr Sonntag, 02. August - 8. Sonntag nach Trinitatis 10.30h Gottesdienst im Grünen Sonntag, 09. August - 9. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Sonntag, 16. August - 10. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Sonntag, 23. August - 11. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Sonntag, 30. August - 12. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst September Monatsspruch September Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat. 2. Kor 5,19 Kemmoden Lanzenried Indersdorf Petershausen Vierkirchen 09.00 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr Sonntag, 06. September - 13. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Sonntag, 13. September - 14. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst f. Gr. u. Kleine AS? GuK Sonntag, 20. September - 15. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst AS? AS? AS? Kindergd. Sonntag, 27. August - 11. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst GuK Gottesdienst AS? ♫ MusiG Konfi-Einführg. 25
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