Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.

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Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
angelus     angelus 41–42/2016
            15.10.–28.10.
            Röm.-kath. Pfarrblatt der Region Biel
            Bimensuel cath. rom. de Bienne et région

            Die grösste
      Solidaritätsaktion
                der Welt
                        Seiten 6 und 7

           Délivre-nous
              du Malin!
                                   Page 11

                                                       Foto: missio
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
2 • blickpunkt / points de repère                                                                                                                 angelus 41–42/2016

                                                            missions               9 – 10 et 22 – 23

                                                            interview11
                                                              Délivre-nous du Malin!
meditation3
  Palliativ Care – einfach sein
                                                            reportage12
                                                              Sortie des 8H et 9H à Lausanne
agenda4
  seminar / lebenshilfe / kontemplation /
  jugendangebote / exerzitien
                                                            église13                                                                 seite8
                                                              Mois de la Mission Universelle:
                                                              le Kenya à l’honneur
nachrichten5
  Katholiken sind solidarisch mit ihrer Kirche
                                                            patronale14
                                                              St-Nicolas: messe patronale bilingue
weltmission                                     6       
  «Da, wo du bist, ist Leben für alle»
                                                            agenda15
                                                              rendez-vous culturels, formation, bons tuyaux
weltmission                                     7                                                                                    page12
  Wenn der Glaube Flügel verleiht
                                                            services16
                                                              Reflets de la Paroisse de La Neuveville
pastoralraum                                    8      
  Kaplan Chanton: «Ich lebe vom Kontakt mit
  der Kirchenbasis»
                                                            centres                              17 – 18

pfarreien                               18 – 21                                                              Titelbild
  Agenda der Pfarreien                                                                                            Bildung ist ein wichtiger Schwerpunkt,
                                                                                                                  auf den sich die katholische Kirche
                                                                                                                  bei ihrer Arbeit in Kenia konzentriert.
                                                                                                                  Foto: missio

     editorial           Das Kreuz mit dem Kreuz
 Über Ostern hatte einst ein Kollege aus                    der Kreuze mitbeteiligt war. Sie waren also       beleuchteten Halbmond auf einen Gipfel
 einer anderen Landesgegend im Garten                       quasi Teil unserer Familiengeschichte. Aus        stellte.
 meiner Eltern sein Zelt aufgeschlagen und                  meinem Kollegen übrigens wurde dann nie
 darin übernachtet. Er war gerade auf einem                 ein grosser Abenteurer.                           Religion ist eben nicht Privatsache. Sie prägt
 Abenteuertrip. Am nächsten Morgen wurde                                                                      unsere Werte, unsere Identität und vor al-
 er gefragt: «Wie hast du geschlafen.» «Ganz                Im Verlaufe einer Wanderung ein Gipfel-           lem unser Zusammenleben. Daran erinnern
 schlecht», klagte er, «das ist so unheimlich               kreuz zu erreichen, erfüllt mich auch heute       Kreuze. Sie erinnern aber auch daran, dass
 bei euch.» Unheimlich empfand er die in der                noch mit Freude, etwas Nostalgie und einer        manche sogenannt christliche Werte in un-
 Nacht beleuchteten Gipfelkreuze auf den Ju-                gewissen Ehrfurcht. Entsprechend beleidigt        serer Gesellschaft und auch in der Kirche
 rahöhen, die im Tal unten gut sichtbar waren.              es mich, wenn Leute ihre Namen darauf             selbst eher am Rande ge-
 Ich konnte seine Panik nicht nachvollziehen.               einritzen, ihre verschwitzten Hemden daran        lebt werden. Das Kreuz ist
 Bei mir lösten diese Kreuze, die nur in der                aufhängen oder das Kreuz gar zerstören. Mit       ein Störfaktor – hoffentlich
 Oster- und Weihnachtszeit beleuchtet wa-                   dem Slogan «Religion ist Privatsache» wer-        noch lange.
 ren, im Gegenteil ganz heimelige Gefühle                   den sie mittlerweile von allen Seiten bedroht.
 aus. Zudem wusste ich, dass mein Vater als                 Ein Künstler aus dem Appenzellischen löste                 Niklaus Baschung
 junger Mann in den dreissiger Jahren des                   kürzlich mit derselben Begründung einen
 letzten Jahrhunderts selber an der Errichtung              gewollten Unmut aus, als er einen dauernd
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
angelus 41–42/2016                                                                                                           meditation • 3
                                                                                                       Wanderausstellung Palliative Care, 8.–12.
                                                                                                       November 2016, Pfarrei St. Maria, Biel
                                                                                                       Programm:
                                                                                                       Vernissage
                                                                                                       Dienstag, 8.11.2016, 16.30–21.00 Uhr
                                                                                                       17.00	Begrüssung Einführung in die Aus-
                                                                                                              stellung: Frau Hengartner, Spital-
                                                                                                              zentrum Biel
                                                                                                       18.00 	« Les soins palliatifs: Quand nous
                                                                                                              nous sentons désarmés», (F) Dr. Gre-
                                                                                                              maud, Mon Repos
                                                                                                       19.15	Musik «Klarinetten Quartett»

                                                                                                       «Was können wir in der Unterstützung der
                                                                                                       palliativen Patienten bieten?» Organisatio-
                                                                                                       nen stellen sich vor
                                                                                                       Mittwoch, 9.11.2016, 16.00–20.00 Uhr,
                                                                                                       16.30	Kaffee und Kuchen im Café der letz-
Palliativ Hospiz in Arlesheim.                                                           Foto: zVg            ten Fragen
                                                                                                       17.30	FBK (Freiwilligendienst Begleitung

Palliativ Care – einfach sein                                                                                  Kranker),
                                                                                                       18.00	«Advance Care Planning (ACP)» D.
                                                                                                               Prof. Dr. med. Steffen Eychmüller,
Vor einigen Tagen war ich im Palliativ Hos-         Am 7.–12. November können sich neben per-                  Universitäres Zentrum für Palliative
piz in Arlesheim, nicht als Patientin, sondern      sönlich Interessierten und Betroffenen auch                Care PZI, Inselspital Bern
als interessierte Besucherin. Auch wenn Haus        Politiker/-innen und andere, die sich für den      19.00	AMiT, Angebote für Menschen in
und Garten auf mich einladend wirkten, bin          Aufbau einer Hospizbewegung in der Schweiz                 Trauer, Frau Gmür
ich doch froh, noch keine palliativ Pflege bean-    engagieren möchten, vor Ort informieren.           19.30 Pro Senectute, Dr. Verrey Bass
spruchen zu müssen. Wie lange noch, wer weiss       Im Saal der Pfarrei St. Maria stellen sich
das schon.                                          Vertreter/-innen verschiedener Organisationen      Palliative Care in der Spitex:
Leben, was bedeutet das heute? Lernen, büf-         und Institutionen vor, die sich heute schon im     Die Versorgung in der letzten Lebensphase
feln, kämpfen und möglichst lange leistungs-        Bereich Palliative Care engagieren. Im Rahmen      zu Hause gemeinsam gestalten
fähig bleiben? Vermeintlich alles geben, bis es     von Vorträgen werden auch spannende The-           Donnerstag, 10.11.2016,16.00–20.00 Uhr
eben nicht mehr geht, mit fünfundsechzig oder       men wie Advanced Care Planing u.a. erläutert.      16.30	Kaffee und Kuchen im Café der letz-
später, vielleicht auch schon früher? Doch ir-      Die «Schwester» von Palliative Care ist die Spi-           ten Fragen
gendwann nimmt unsere Leistungsfähigkeit            ritual Care. Diese meint die spirituelle Beglei-   19.00	S pitex Biel Bienne Regio. Spitex
ab, wir werden schwächer und vielleicht auch        tung von kranken Menschen, ganz besonders                  Bürglen. Spitex AareBielersee
kränker. Sich pflegen lassen und sichtbar ab-       von Sterbenden. Im Hospiz in Arlesheim war
hängig werden von andern, genau das fällt vie-      neben dem Ärztinnenteam auch ein Seelsorger        Palliative Pflege in Langzeitinstitutionen
len Menschen heute schwer. Kein Wunder bei          tätig, wobei Mediziner/-innen heute ebenso in      Freitag, 11.11.2016, 16.00–20.00 Uhr
dieser Vorgeschichte.                               dieser Disziplin ausgebildet werden. Denn die      16.00	Türöffnung/Kaffee und Kuchen im
In der Palliativ Abteilung des Hospizes treffen     spirituelle Dimension kann nicht getrennt wer-             Café der letzten Fragen 18.00 Numa
Menschen für die letzten Wochen oder oft nur        den von der körperlichen. Medizinische und                 Gaudy, Mimen-Clown; 19.00 Mon
noch Tage ihres Lebens ein. Dort dürfe man          theologische Fragen müssen interdisziplinär                Repos La Neuveville, ZLP Schlössli
dann einfach sein, ohne etwas zu müssen, sagte      angegangen werden. So ist z.B. die Frage, wie              Biel, Residenz Au Lac Biel.
die leitende Ärztin. Palliative Care (lat. palli-   lange schon dem Sterben geweihte Menschen
are «mit einem Mantel bedecken»; engl. care         noch therapiert werden sollen, nicht immer         Wenn Kinder schwer krank sind
«Fürsorge») ist das international anerkannte        einfach zu beantworten.                            Samstag, 12.11.2016, 10.00–17.00 Uhr
Gesamtkonzept zur Beratung, Begleitung und          Sterben lernen ist ein Prozess, der nicht erst     10.30	Kaffee und Kuchen im Café der letz-
Versorgung schwerkranker Menschen in ihrer          auf dem Totenbett beginnen soll. Wer gelernt              ten Fragen;
letzten Lebensphase. Spätestens jetzt soll es       hat, mitten im Leben auch das Sterben wahr-        11.00	Kinderspitex Biel Bienne Regio und
den Menschen noch so gut als möglich gehen,         zunehmen und es zu integrieren, der lernt                 pro pallium Familienbetreuung
meinte die Ärztin. Und so soll es auch sein.        auch, intensiver zu leben. «Sterben lernen – für   13.30	PD Dr. med. Eva Bergsträsser, PPC
Aber leider sieht die Realität anders aus. Viele    Anfänger/-innen», so heisst denn auch das Se-             Team Kinderspital Zürich; 15.00
Krankenkassen bezahlen lieber hohe Spitalkos-       minar, das Linard Bardill am Samstag, den 12.             Stiftung Theodora: Zweisprachiger
ten als die kostengünstigere palliative Pflege      November im Rahmen der Wanderausstellung                  Clown
in einem Hospiz oder zu Hause. Das Palliativ        anbietet. Damit uns das Sterben nicht erst im      9.00– Parallelveranstaltung «Sterben für
Netz Biel/Bienne und die Gruppe «Angebo-            Palliativ Hospiz einholt, sondern wir schon        16.30 Anfänger/-innen» Seminarräume
te für Menschen in Trauer» (AMiT) sind der          während des Lebens mit ihm Freundschaft            		Kirche St. Maria
Meinung, dass sich das ändern muss. Darum           schliessen können.                                 17.00	Konzert mit Linard Bardill
haben wir die Wanderausstellung zum Thema                                             Maria Regli,    Weitere Informationen: Tel. 032 329 50 84.
Palliative Care auch nach Biel geholt.                                  Leitung Fachstelle Bildung    www.akzente-biel.ch
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
4 • agenda                                                                                                                          angelus 41–42/2016

begegnung                                        lebenshilfe                                         jugendangebote
                                                 Zeit für Begegnung und Erfahrung unter Män-         Bürozeiten Fachstelle Jugend
           KOLPINGFAMILIE              BIEL      nern von 35–65                                      Dienstag: 10.00–12.00 und 13.30–17.00
                                                                                                     Mittwoch: 13.30–17.00
            Wanderung Dotzigen–Bollern–          Mensch Männer! ist ein Ort, an dem Männer           Donnerstag: 10.00–12.00 und 13.30–17.00
            Dotzigen                             sich begegnen, sich auf Erfahrungen einlassen,      Freitag: 13.30–17.00
            Donnerstag, 13. Oktober 2016;        im Austausch voneinander lernen können, so
            Treff: 9.00 Uhr, SBB-Bahnhof         dass Mann seinen Platz im Leben mit Kraft           Tel. 032 366 65 95 / 079 951 41 39
            Biel; Strecke: ca. 10 km,            und Bewusstsein einnimmt.
            Auskunft: P. Kuster,                                                                     philipp.christen@kathbielbienne.ch
            Tel. 032 331 95 78 oder              Mann und Aggression                                 praktikumsstelle@kathbielbienne.ch
            A. Herzog, Tel. 032 322 95 07.       Mittwoch, 19. Oktober: Gesprächsabend.              www.jugendhausamzionsweg.com
                                                 Gast Erich Hofmann, Gewaltberater und
Raclette-Abend                                   Mitarbeiter der Fachstelle Gewalt Bern
Donnerstag, 20. Oktober 2016, im Pfarrei-        Mann und Aggression wird häufig gleichsetzt         Freitag, 21.10.2016
zentrum Bruder Klaus;                            mit Gewalt, Zerstörung, Verletzung. Wie
Organisation durch Markus Müller.                können Männer ihre Aggression (aus-)leben,          Girlstreff
Anmeldung gemäss seperater Einladung bis         so dass es ihnen und anderen dabei gut geht?        17.00–21.00, Jugendhaus am Zionsweg
13. Oktober 2016 an:                             Freitag, 18. November: Filmabend mit an-
Markus Müller, Eschenweg 6, 2555 Brügg;          schliessendem Austausch Wyttenbachhaus,
Tel. 032 373 50 21; markusursula@sunrise.ch      Rosius 1                                            Mittwoch, 26.10.2016
                                                 Leitung/Info: Pfarrer Marcel Laux,

seminar                                          Tel. 032 341 89 58,
                                                 marcel.laux@ref-bielbienne.ch
                                                 Veranstalter: Ref. Kirchgemeinde Biel
                                                                                                     Open-House
                                                                                                     14.00–17.00, Jugendhaus am Zionsweg

Sterben für AnfängerInnen
Sterben lernen als Weg zum Lebendig-Sein
                                                 kontemplation                                      exerzitien
Samstag, 12. November, 9.00–16.30                                                                   «Spuren des Glücks – dem Glück auf der Spur»
St. Maria, Juravorstadt 47, Biel                 Einführungsabend
Seminar mit Linard Bardill im Rahmen der         Kontemplation und Herzensgebet 2016
Wanderausstellung «Palliative Care» (8.–12.
November 2016)                                   Einführungsabend: Freitag, 21. Oktober
                                                 2016, 19.00–21.30 , Kapellenraum der Pfarrei
                                                 Bruder Klaus, Aebistr. 86, Biel
                                                                                                    Exerzitien im Alltag – geistliche Übungen –
                                                                    Einführung und Praxis einer     christliche Meditation
                                                                    jahrhundertealten Tradition
                                                                    von innerer Präsenz mitten      Kurs: jeweils Montag, 24., 31. Oktober, 7., 14.,
                                                                    im Leben. Üben, in einer        21., 28. November, 19.30–21.00
                                                                    Gebetshaltung den Alltag        «Exerzitien im Alltag» sind ein Weg des
                                                                    zu meistern und dabei offen     Übens: Innehalten, zur Ruhe kommen, sich
                                                 zu sein für das, was ist.                          neu ausrichten. Dies tun wir mit Bildern,
Wie stellen Sie sich das Sterben und die Zeit                                                       biblischen und anderen Texten, Musik und
danach vor und wie stellen Sie sich darauf       Sie werden Schritt für Schritt in das meditati-    Bewegung, inspiriert von den Seligpreisungen
ein? Der bekannte Liedermacher, Sänger und       ve Sitzen eingeführt, und falls Sie bereits eine   «Glücklech für geng…»
Theologe Linard Bardill lädt ein, sich gemein-   Praxis in Meditation haben, finden Sie An-         Ökumenische Leitung: Petra Burri Schift,
sam mit ihm auf die Suche nach diesen le-        weisung für einen inneren Weg. Körperarbeit,       Pfarrerin/Exerzitienleiterin; Helmut Schift
benswichtigen Fragen zu machen. Mit Inputs,      Tönen und Tanzen ergänzen das Sitzen und           Burri, Exerzitienleiter; Kathrin Rehmat, Pfar-
Austausch, Meditation, Singen, Bewegen und       schaffen einen ganzheitlichen Zugang zu sich       rerin
Nachdenken.                                      selber.                                            Kosten: Fr. 30.– bis 80.– (Selbsteinschätzung)
Leitung: Linard Bardill, Musiker, Sänger,        Kurskosten: Fr. 15.–                               Weitere Auskünfte: P. Burri,
Theologe                                         Leitung: Bernhard Caspar, dipl. Theol., Kon-       Tel. 032 535 00 20, peburri@hotmail.com
Kosten: Fr. 180.– (inkl. Konzert, 17.00)         templationslehrer                                  Veranstalter: Reformierte Kirchgemeinde Biel,
Anmeldeschluss: 2. November (Allerseelen)        Es besteht die Möglichkeit, sich der Langzeit-     Arbeitsgruppe Spiritualität im Alltag
Info/Anmeldung: Tel. 032 329 50 84               gruppe anzuschliessen, die sich in der Regel
bildungsstelle@kathbielbienne.ch                 14-täglich für 1½ Std. trifft.                      Traktanden der ordentlichen Versamm-
Beschränkte Anzahl Plätze. Bitte frühzeitig      Auskunft und Anmeldung:                             lung der röm.-kath. Kirchgemeinde Biel
anmelden.                                        Tel. 032 377 36 27,                                 und Umgebung: Seite 15!
Veranstalter: Bildungsstelle der kath. Kirche    bernhard.caspar@besonet.ch
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
angelus 41–42/2016   nachrichten • 5

 Katholiken sind
 solidarisch
 mit ihrer Kirche
 Der partielle Kirchenaustritt in der
 Schweiz hat nicht viele Anhänger. Das
 ergab eine Umfrage der «Schweiz am
 Sonntag.» Das Bistum Chur ausge-
 nommen ist der Ausstieg aus den kan-
 tonal organisierten Körperschaften eine        Lourdes-Grotte –
 Randerscheinung.                              Ziel vieler Marien-
                                                      verehrer und
 Das Bundesgericht entschied 2007, dass es         -verehrerinnen.
 möglich ist, aus der Körperschaft auszu-
 steigen und trotzdem Mitglied der katho-       Foto: catho alsace
 lischen Kirchen zu bleiben. Wie eine Um-
 frage der Zeitung bei den Bistümern zeigt,    Was mich bewegt                                   wiederfinden? Sollten wir nicht jedes Wort
 bleibt die Erscheinung ausser im Bistum                                                         des «Gegrüsset seist du, Maria» neu entde-
 Chur marginal. Dort habe sich die Anzahl
 derer, die aus der Körperschaft ausgetreten
 sind und dafür in einen diözesanen Solida-
                                               Maria!                                            cken? Zum Beispiel: «Du bist gebenedeit un-
                                                                                                 ter den Frauen», «Heilige Maria, Mutter Got-
                                                                                                 tes» oder «Bitte für uns Sünder, Maria, Mutter
 ritätsfonds einzahlen, zwischen 2010 und      Am Ende eines Treffens mit Firmandinnen           Gottes» oder «Bitte für uns Sünder, jetzt und
 2015 mehr als verdreifacht.                   und Firmanden im Ordinariat haben wir in          in der Stunde unseres Todes». Dieses Gebet
                                               der Kapelle zusammen gebetet. Ich habe die        ist grossartig, weil wir Maria als Mutter Got-
 Bistum Basel                                  jungen Menschen eingeladen, das «Gegrüsset        tes anerkennen und sie für die Welt, die Kir-
 Anders sieht die Situation im Bistum Basel    seist du, Maria, voll der Gnade» zu beten. Zu     che und für uns bitten. Wir sollten es an vie-
 aus. Vergangenes Jahr hätten dort lediglich   meinem grossen Erstaunen hörte ich ausser         len Orten wiederentdecken und vertiefen. Das
 elf Gläubige den partiellen Kirchenaustritt   einem gelegentlichen leisen Gestammel –           ist unerlässlich, weil Maria in der Nachfolge
 gewählt. Auch in St. Gallen seien diese       nichts. Ich habe nichts dazu gesagt, mich aber    ihres Sohnes als erste unterwegs ist: «Maria,
 «Kirchenaustritte» selten. Vergangenes Jahr   gefragt: Warum?                                   wir grüssen dich, bitte für uns. Wir brauchen
 beantragten fünf von insgesamt 235 000        Glücklicherweise hat mir die Wallfahrt der        dich auf unserem Lebensweg. Wir bitten dich
 Gläubigen aus dem Kanton den Austritt.        französischen Schweiz nach Lourdes einmal         auch, dass die Frauen der ganzen Welt in ihrer
                                               mehr gezeigt, dass Maria im Herzen von sehr       Würde respektiert und
 Duales System bewährt sich                    vielen Gläubigen ihren Platz hat. Das ist nicht   in ihrer einzigartigen
 «Meist sind es Mitglieder, denen die örtli-   immer der Fall. Haben wir Maria vergessen         Bestimmung anerkannt
 che Seelsorge beispielsweise zu progressiv    oder verdrängt – sie, die einen so prominenten    werden.» Der Rosen-
 ist oder für die Unstimmigkeiten mit Seel-    Platz bei Gott und in der Heilsgeschichte hat?    kranzmonat ist da. Ma-
 sorgenden bestehen», sagt Sabine Rüthe-       Wir diskutieren heute oft über die Stellung       ria!
 mann, Sprecherin des Bistums St. Gallen,      der Frau im Kirchenleben; sollten wir uns               † Denis Theurillat,
 gegenüber der Zeitung und ergänzte: «Wir      dann nicht auch und vor allem Marias Ort im                    Weihbischof
 akzeptieren den Entscheid selbstverständ-     Leben der Gläubigen vergegenwärtigen, ihn                des Bistums Basel
 lich, auch wenn unser Bischof klar der
 Meinung ist, dass sich das duale System
 bewährt.»                                     Fachstelle Religionspädagogik                     deskirche bringt Judith Furrer einschlägige
 Es gründe auf einem demokratischen Sys-                                                         Kenntnisse aus ihrer Zeit als Stellenleiterin an
 tem zur Kirchensteuerverwaltung und auf
 Solidarität, um die kirchlichen Leistungen
 für alle zu finanzieren. Umso erstaunlicher
                                               Neue Leiterin                                     der Deutschfreiburger Fachstelle Katechese
                                                                                                 (defka) sowie aus ihrer Tätigkeit als Lehrbe-
                                                                                                 auftrage an Universitäten mit. Die 42-jährige
 sei es für Rüthemann, dass mit der SVP-       Die Römisch-katholische Landeskirche des          Religionspädagogin ist Mutter dreier Kinder
 Politikerin Natalie Rickli eine prominente    Kantons Bern freut sich über die Wahl von         und lebt in Bern.
 Schweizer Politikerin einem demokratisch      Judith Furrer Villa als neue Leiterin der Fach-
 aufgebauten System den Rücken kehre.          stelle Religionspädagogik im deutschspra-         Judith Furrer Villa löst per Ende Jahr Beat
                                               chigen Raum des Kantons Bern. Nach und            Zosso ab, welcher sich als langjähriger Leiter
 Trotzdem taufen lassen                        während ihrer Ausbildung zur Primarlehrerin       der Fachstelle Religionspädagogik für de-
 Bei vielen Ausgetretenen beobachte die        und späterem Lizenziat in Theologie eignete       ren Professionalisierung ausgezeichnet hat.
 Kirche in St. Gallen zudem, dass sie ihre     sich Judith Furrer profunde Kenntnisse als        Unter seiner intensiven Mitwirkung bei der
 Kinder trotzdem taufen lassen, kirchlich      Pastoralassistentin in diversen Pfarreien an.     Entwicklung der KatechetInnenausbildung
 heiraten wollen oder eine kirchliche Beer-    Somit verfügt sie über langjährige Erfahrung      «ForModula» wurde die Fachstelle der Lan-
 digung wünschen.                             in den Bereichen Religions-Unterricht und         deskirche mit dem schweizweit anerkannten
                                       (gs)
                                               Katechese. Für die Position bei der Lan-          eduQua-Zertifikat ausgezeichnet.
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
6 • weltmission                                                                                                                         angelus 41–42/2016

«Da, wo du bist, ist
Leben für alle»
Bildung ist einer der Schwerpunkte kirch-
licher Arbeit in Kenia. Sie eröffnet Männer
und Frauen Räume, um Verantwortung in
Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Missio unterstützt diese Initiativen und
zeigt, wie sie zu einem Wandel führen.

«Heute gibt es Frauen, die in ihren Volksgrup-
pen Chiefs oder Assistent Chiefs sind» erklärt
Yolanda Mavasa stolz. «Nicht so wie früher, als
eine Frau keine Chance hatte, ein solches Amt
inne zu haben.» Die zierliche Frau gehört
zur Ethnie der Turkana, einem traditionellen
Nomadenvolk im Norden Kenias. Hier, im
Norden ist eine funktionierende Infrastruktur
kaum vorhanden. Es fehlen Schulen, Gesund-
heitsstationen und andere soziale Einrichtun-
gen. Umso wichtiger ist deshalb das Bildungs-     Fortbildung von Männern und Frauen in Maralal, im Norden Kenias.
angebot der Kirche. Zusammen mit weiteren
Frauen und Männern aus fünf verschiedenen         gement der Kirche. «Du weisst, was du für            die Grenzen zwischen den Ethnien zu über-
Ethnien nimmt sie an einer Weiterbildung der      dein Leben benötigst. Du kannst für dich             winden: «Wir sind viele aus unterschiedlichen
katholischen Kirche im Bistum Maralal teil.       entscheiden.» Francisca, eine Samburu-Frau,          Gemeinschaften, doch im Moment, wenn wir
Heute geht es um die Planung der kirchlichen      weiss, wovon sie spricht. In der Kultur ihrer        zur Kirche kommen, werden wir eins» sagt
Kinder- und Jugendarbeit, denn die Männer         Ethnie gibt es die Beschneidung von Mäd-             Francisca. Der Glaube führt zur Verbunden-
und Frauen animieren die Kinder- und Ju-          chen und die Kinderehe: «Manchmal wurden             heit, wie zwischen Geschwistern.
gendarbeit im Bistum.                             zwölfjährige Mädchen 35-jährigen Männern             Der italienischstämmige Bischof Virgilio
                                                  gegeben.» Aber hier vollzieht sich ein Wandel,       Pante aus dem Bistum Maralal in Nordkenia
Kirche als Ermöglicherin                          wenn auch nur langsam. Es sind zum Beispiel          erzählt – nicht ohne Stolz – von den Erfolgen
Vom Bildungsangebot profitieren vor allem         die Ordensfrauen der Mary Immaculate Kon-            der Bildung: «Diejenigen, die vor dreissig Jah-
Mädchen und junge Frauen. «Denn heute,            gregation, die betroffene Mädchen in einem           ren in unseren Schulen waren sind heute Füh-
wenn du eine Ausbildung erhältst, kannst du       Zentrum aufnehmen und vor einer Kinderehe            rungspersonen. Viele, die sich in der Politik
selber Entscheidungen treffen» unterstreicht      schützen. «Sie helfen wirklich», sagt Francisca      hier engagieren, waren unsere Schüler.» Wir
Francisca Serianae selbstbewusst das Enga-        über die Arbeit der Schwestern und resümiert:        beginnen jetzt die Früchte unserer Arbeit zu
                                                  «Durch Bildung und das Christentum verän-            sehen.» Dabei war das nicht immer so, denn
 Weltmissionssonntag                              dern sich die Dinge Schritt für Schritt zum          die Kirche, die erst seit gut 50 Jahren präsent
 Der Weltmissionssonntag 2016 wird am             Besseren.»                                           ist, wurde als Hilfsorganisation gesehen. Sie
 23. Oktober gefeiert. Gastkirche ist Kenia.                                                           erfüllte Aufgaben, die eigentlich der Staat er-
 Millionen Menschen sind am Sonntag der           «Ich bin stolz, eine katholische Christin zu sein»   füllen hätte sollen. Auch hier gibt es einen all-
 Weltmission im Gebet miteinander ver-            Mit der Bildung einher geht auch die Ver-            mählichen Mentalitätswandel. Die Kirche hat
 bunden. In allen katholischen Pfarreien und      tiefung des Glaubens. Die Frauen im Wei-             in all den Jahren dazu gelernt, indem sie sich
 Gemeinden der Welt wird an diesem Tag            terbildungskurs sind stolz darauf, katholische       auf die Menschen vor Ort eingelassen hat.
 eine Kollekte für die bedürftigen Glaubens-      Christinnen zu sein: «Du kannst das Wort
 brüder und -schwestern eingezogen. Damit         Gottes lesen. Du kannst jede Gruppe in der           Die Kirche muss von unten wachsen
 ist der Sonntag der Weltmission die grösste      Kirche leiten. Da gibt es Freiheit.» Sie dienen      Die Herausforderungen, mit denen die Men-
 Solidaritätsaktion der Welt. Papst Franzis-      nicht, sondern tragen echte Verantwortung. Es        schen konfrontiert sind, sind existentieller Na-
 kus schreibt in seiner Botschaft zum Welt-       sind vor allem die Small Christian Commu-            tur. Deshalb ist die Kirche gefordert, existenti-
 missonsonntag 2016: «Ich halte es deshalb        nities, die Kleinen Christlichen Gemeinschaf-        ell relevante Antworten zu geben. Sie sieht die
 für angebracht, an die klugen Weisungen          ten, die das Wesen und Wirken der Kirche vor         existentiellen Nöte und nimmt sich ihrer an.
 meiner Vorgänger zu erinnern, die ver-           Ort prägen. In der Kirche haben diese Frauen         Diese Erfahrung, dass die Kirche die Ent-
 anlassten, dass diesem Werk die Spenden          die Möglichkeit, etwas zu tun, was sie in der        wicklung der Menschen ermöglicht und för-
 zukommen sollten, die alle Diözesen, Pfar-       ländlich-traditionellen Gesellschaft kaum            dert, fehlt uns vielleicht.
 reien, Ordensgemeinschaften, kirchlichen         können. Die Kirche hat ihnen hier Räume              Mit der Kollekte vom Weltmissionssonntag
 Vereine und Bewegungen in allen Teilen           eröffnet, damit diese Teilhabe und Teilnahme         ist es möglich, dass Bischof Virgilio Pante
 der Welt sammeln können, … Auch heute            geschehen kann.                                      engagierten Männern und Frauen Räume er-
 dürfen wir uns dieser Geste missionarischer      Die katholische Kirche in Kenia spielt auch          öffnen kann, damit sie wirklich am Leben der
 kirchlicher Gemeinschaft nicht entziehen.»       eine gesellschaftliche Rolle und hat integra-        Kirche teilhaben.
                                                  tives Potential. Der gemeinsame Glaube hilft,                          Siegfried Ostermann, missio
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
angelus 41–42/2016                                                                                                                  weltmission • 7

Wenn der Glaube Flügel verleiht
Ruth Soo Oloko arbeitet in Karen, in einer
Pfarrei am Rand der Millionenstadt Nai-
robi in Kenia. Sie ist Animatorin und Ka-
techetin von missio in Kenia und betreut
verschiedene Kindergruppen. Das tut sie
neben ihren Aufgaben als verheiratete
Frau und Mutter von zwei kleinen Kin-
dern. Wenn sie von ihrem Werdegang, ih-
ren Aufgaben und ihrem Glauben spricht,
sprudelt es spontan aus ihr heraus! Keine
Spur von Überheblichkeit. Ihre Begeiste-
rung für den Glauben und die katholische
Kirche lässt an Pfingsten denken!

Ruth ist den kirchlichen Schulen und Bil-
dungszentren sehr dankbar, da sie ihr die
nötige Bildung ermöglicht haben: «In der ka-
tholischen Kirche Kenias wird Bildung gross
geschrieben. Zusammen mit Katechetinnen
und Katecheten habe ich Bücher gelesen und
entdeckt, dass in der Kirche die Person gebil-
det wird.» Die ganzheitliche Bildung, die sie
geniessen durfte, hat sie reifen lassen genos-
sen: «Diese Bildung hat mich verstehen lassen,        Ruth Soo Oloko ist Animatorin von missio Kinder und Jugend in Kenia. Sie ist verheiratet und Mutter
wer ich in der Kirche bin und welche Rolle            zweier Kinder.                                                                           Fotos: missio
ich dort habe, gerade als Frau. Ich hatte ein
grosses Interesse am Lernen, sodass ich mei-          che zum Leuchten bringen. Wenn ich nicht             in die Kirche mitbringen, ganz besonders die
nen Glauben an Jesus Christus besser verste-          da wäre, würde sich mein Mann die ganze              kleinen Kinder. Wir sagen immer, die Frau ist
hen konnte und er stärker und aktiver wurde.»         Zeit darüber beschweren, dass es zu Hause            das Licht; das Licht der Kirche, das Licht in
                                                      langweilig sei. Auch meine Kinder würden             ihrem Heim.»
Die Frau ist das Licht der Kirche                     sich beschweren. Aber durch meine Präsenz
Ihre Erfahrungen als Familienmutter über-             ist unser Zuhause ein lebendiges Zuhause.            Wenn Ruth Soo Oloko sagt: «Die Frauen in
trägt sie in ihr Wirken als engagierte Frau           Das Gleiche gilt für die Kirche: Eine Kirche         Kenia sind stark und aus ihrem Glauben an
in der Kirche. Sie sagt es so: «Die Rolle der         ohne Frauen wäre eine langweilige Kirche             Jesus Christus heraus aktiv», dann genügt es,
Frauen in der Kirche hier in Kenia verstehe           und der Glaube wäre schwächer. Es gäbe kei-          ihr in die Augen zu schauen um zu verstehen
ich so, dass wir unser Zuhause und die Kir-           ne Kinder mehr, weil die Frauen die Kinder           was sie meint: Sie leuchten! Aber nicht, weil
                                                                                                           Ruth Soo Oloko realitätsfremd und abge-
                                                                                                           hoben wäre! Sie weiss im Gegenteil sehr ge-
                                                                                                           nau, dass das Leben nicht immer einfach ist:
                                                                                                           «Natürlich gibt es Herausforderungen und
                                                                                                           Schwächen im Leben.» Aber als gläubige Frau
                                                                                                           findet sie in der Kirche die nötige Kraft, Hin-
                                                                                                           dernisse zu überwinden und gemeinsam mit
                                                                                                           den Männern am Aufbau Kenias zu mitzuwir-
                                                                                                           ken.

                                                                                                           Diesen Aufbau gestaltet sie langfristig, indem
                                                                                                           sie mit Kindergruppen arbeitet und diesen
                                                                                                           Kindern Zeugin eines positiv und konstruk-
                                                                                                           tiv wirkenden Glaubens ist. Den Kindern
                                                                                                           vermittelt sie so Vertrauen in eine würdige
                                                                                                           Zukunft. In ihrer Botschaft an die Gläubi-
                                                                                                           gen in der Schweiz sagt sie denn am Schluss
                                                                                                           auch: «Bleibt stark in eurem Glauben und seid
                                                                                                           stolz auf ihn! Denn es ist der Glaube an Je-
                                                                                                           sus Christus, der mich wachsen und erreichen
                                                                                                           liess, was ich bin und wo ich heute stehe.»
Die katholische Kinder- und Jugendorganisation gestaltet einen Gottesdienst in einer Schule in Isiolo,
dem «Tor zum Norden Kenias».                                                                                                                Martin Bernet
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
8 • pastoralraum                                                                                                                      angelus 41–42/2016

Kaplan Chanton: «Ich lebe vom Kontakt mit der Kirchenbasis»
Während dem Erntedankgottesdienst
am 23. Oktober um 11.15 Uhr in der Bie-
ler Kirche Christ-König wird Jean-Marc
Chanton in sein neues Amt als Kaplan
eingesetzt. Erste Erfahrungen, die er sehr
schätzt, hat er bereits gemacht: Er ist häu-
figer mit jüngeren Menschen in Kontakt.

Sie sind seit dem Sommer als Kaplan im Pas-
toralraum Biel-Pieterlen tätig. Dieses Amt ist
vielen Leuten wenig bekannt.
Jean-Marc Chanton: Ich habe tatsächlich be-
merkt, dass vielen Gläubigen die Bezeichnung
Kaplan nicht geläufig ist. Manche haben mir
zur Beförderung gratuliert, andere sprachen
mich als frisch Pensionierten an, wieder ande-
re meinten, nun dürfe ich während dem Got-
tesdient wohl keine Stola mehr anziehen. Es
herrscht grosse Verwirrung.

Was ist also ein Kaplan?
Ein Kaplan ist ein Priester ohne spezifische
Verantwortung für eine einzelne Pfarrei. Frü-
her wurden Vikare, also Priester, die noch in
der Ausbildung sind und Erfahrungen sam-
meln müssen, auch Kaplane genannt. Be-
kannt ist der Kaplan zudem als pensionierter
Priester, der von der Pfarrei in die Kaplanei    Jean-Marc Chanton freut sich auf die neuen Freiheiten, die ihm das Amt als Kaplan ermöglicht.
wegzieht und dort besondere seelsorgerische                                                                                    Foto: Niklaus Baschung
Aufgaben erfüllt.
                                                 tur mit. Dazu gehört eine fixierte Pausenzeit,      sche Kirche. Ist dies mehr Last oder doch ein
Bei ihrer Amtseinsetzung als Pfarradminist-      in der ohne grosse Bürokratie Probleme be-          Zeichen von Anerkennung?
rator in St. Maria haben Sie befürchtet, dass    sprochen werden konnten. Die Zweisprachig-          Das ist für mich sehr schön. Die Bieler Busli-
neben all den administrativen Verpflichtun-      keit nehme ich ebenfalls mit: Ich konnte viel       nie 1 führt an allen drei katholischen Kirchen
gen die Pflege persönlicher Beziehungen zu       in französischer Sprache kommunizieren, dies        vorbei. Für mich ist dies der Kirchenbus, ich
kurz kommt. Wollen Sie nun deshalb keiner        hat mich bereichert, aber auch immer wieder         könnte dort regelmässig einen kleinen Gottes-
Pfarrei mehr vorstehen?                          gefordert. In guter Erinnerung bleibt mir zu-       dienst feiern. Ich geniesse es sehr , über einen
Ein grosse Bürde ist für mich die zusätzliche    dem der wunderschöne versteckte Park hinter         längeren Zeitraum von zehn Jahren Kinder
Übernahme der Pfarrei Christ-König gewor-        dem Pfarrhaus. Von der Terrasse aus hatte ich       aufwachsen zu sehen und dass ich für manche
den. Dadurch haben sich die administrativen      Sicht auf ein kleines Paradies.                     Menschen ein Symbol von Stetigkeit gewor-
Aufgaben praktisch verdoppelt. Nach einer                                                            den bin.
Erkrankung habe ich die Motivation gefun-        Die Aufgaben und Anforderungen an einen
den, als Pfarrer zu demissionieren und den Bi-   Pfarrer in einem oft kirchenfernen Umfeld           In der Pfarrei St. Maria hatten Sie zu einer
schof zu bitten, mir eine Aufgabe als Kaplan     sind enorm. Ist es überhaupt zu verantworten,       offenen Gesprächsrunde eingeladen. Werden
zu erteilen.                                     dass ein Priester auch noch so viele adminis-       Sie solche Gespräche weiterhin anbieten?
                                                 trative, planerische Tätigkeiten zu verrichten      Wenn es in den Pfarreien St. Maria und Bru-
Im ganzen Pastoralraum üben Sie nun pries-       hat?                                                der Klaus keine Vakanzen mehr gibt, werde
terliche Dienste aus. Was ändert sich für Sie    Ich kenne Beispiele von Priester-Kollegen, die      ich diese Gesprächsrunde wieder aufnehmen.
persönlich?                                      dies sehr gut miteinander vereinbaren können.
Ich bin häufiger mit jungen Menschen in          Dazu braucht es allerdings den Mut, Prioritä-       Auf was freuen Sie sich in Ihrer neuen Tätig-
Kontakt, konnte in den letzten Wochen zahl-      ten zu setzen, Tätigkeiten zu delegieren und        keit für die Kirche?
reiche Taufen und Hochzeiten mitfeiern. Die-     andere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit         Auf die neuen Freiheiten und Kreativität, die
se Erfahrungen verjüngern mich selber.           Aufgaben an der Basis zu beauftragen. Dies          sich wieder entfalten kann, weil gut vierzig
                                                 kann ich selber nicht, ich lebe vom Kontakt         Prozent der Sitzungen wegfallen. Kreativität,
Sie sind mit Ihrem Büro von der Pfarrei St.      mit der Kirchenbasis.                               die ich einsetzen will für Liturgie, für Begeg-
Maria zu Bruder Klaus gewechselt. Was neh-                                                           nungen mit Menschen, für Hochzeiten, Kran-
men Sie von St. Maria mit?                       Für viele deutschsprachige Gläubige reprä-          kensalbungen, für die intensivere Vorbereitung
Von St. Maria nehme ich einen wunderbaren        sentieren Sie als einziger deutschsprachiger        einer Predigt.
Teamgeist und eine hervorragende Teamkul-        Priester, der in Biel lebt, die römisch-katholi-                     Interview: Niklaus Baschung
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
angelus 41–42/2016                                                                                    cuestión religiosa www.cathbienne.ch • 9
Carta encíclica Laudato si’ del Papa Francisco
sobre el cuidado de la casa común (21)

Capítulo tercero:
Raíz humana de la
crisis ecológica
III. Crisis y consecuencias del
antropocentrismo moderno (5)
Por otra parte, es preocupante que cuando al-
gunos movimientos ecologistas defienden la
integridad del ambiente, y con razón reclaman
ciertos límites a la investigación científica, a
veces no aplican estos mismos principios a la
vida humana. Se suele justificar que se traspa-     Cuando se habla de «medio ambiente», se in-        que los ecosistemas intervienen en el secuestro
sen todos los límites cuando se experimenta         dica particularmente una relación, la que existe   de anhídrido carbónico, en la purificación del
con embriones humanos vivos. Se olvida que          entre la naturaleza y la sociedad que la habita.   agua, en el control de enfermedades y plaga en
el valor inalienable de un ser humano va más        Esto nos impide entender la naturaleza como        la formación del suelo, en la descomposición
allá del grado de su desarrollo. De ese modo,       algo separado de nosotros o como un mero           de residuos y en muchísimos otros servicios
cuando la técnica desconoce los grandes prin-       marco de nuestra vida. Estamos incluidos en        que olvidamos o ignoramos. Cuando advierten
cipios éticos, termina considerando legítima        ella, somos parte de ella y estamos interpene-     esto, muchas personas vuelven a tomar con-
cualquier práctica. Como vimos en este capí-        trados. Las razones por las cuales un lugar se     ciencia de que vivimos y actuamos a partir de
tulo, la técnica separada de la ética difícilmen-   contamina exigen un análisis del funciona-         una realidad que nos ha sido previamente re-
te será capaz de autolimitar su poder.              miento de la sociedad, de su economía, de su       galada, que es anterior a nuestras capacidades
                                                    comportamiento, de sus maneras de entender         y a nuestra existencia. Por eso, cuando se habla

Capítulo cuarto                                     la realidad. Dada la magnitud de los cambios,
                                                    ya no es posible encontrar una respuesta es-
                                                    pecífica e independiente para cada parte del
                                                                                                       de «uso sostenible», siempre hay que incorpo-
                                                                                                       rar una consideración sobre la capacidad de re-
                                                                                                       generación de cada ecosistema en sus diversas
Una ecología integral (1)                           problema. Es fundamental buscar soluciones         áreas y aspectos.
Dado que todo está íntimamente relacionado,         integrales que consideren las interacciones de
y que los problemas actuales requieren una          los sistemas naturales entre sí y con los siste-   Por otra parte, el crecimiento económico tien-
mirada que tenga en cuenta todos los factores       mas sociales. No hay dos crisis separadas, una     de a producir automatismos y a homogeneizar,
de la crisis mundial, propongo que nos deten-       ambiental y otra social, sino una sola y com-      en orden a simplificar procedimientos y a re-
gamos ahora a pensar en los distintos aspectos      pleja crisis socio-ambiental. Las líneas para la   ducir costos. Por eso es necesaria una ecolo-
de una ecología integral, que incorpore clara-      solución requieren una aproximación integral       gía económica, capaz de obligar a considerar
mente las dimensiones humanas y sociales.           para combatir la pobreza, para devolver la dig-    la realidad de manera más amplia. Porque «la
                                                    nidad a los excluidos y simultáneamente para       protección del medio ambiente deberá consti-
I. Ecología ambiental, económica y social           cuidar la naturaleza.                              tuir parte integrante del proceso de desarrollo
La ecología estudia las relaciones entre los                                                           y no podrá considerarse en forma aislada».
organismos vivientes y el ambiente donde se         Debido a la cantidad y variedad de elementos       Pero al mismo tiempo se vuelve actual la ne-
desarrollan. También exige sentarse a pensar y      a tener en cuenta, a la hora de determinar el      cesidad imperiosa del humanismo, que de por
a discutir acerca de las condiciones de vida y      impacto ambiental de un emprendimiento             sí convoca a los distintos saberes, también al
de supervivencia de una sociedad con honesti-       concreto, se vuelve indispensable dar a los in-    económico, hacia una mirada más integral e
dad para poner en duda modelos de desarrollo,       vestigadores un lugar preponderante y facilitar    integradora. Hoy el análisis de los problemas
pro-ducción y consumo. No está de más insis-        su interacción, con amplia libertad académica.     ambientales es inseparable del análisis de los
tir en que todo está conectado. El tiempo y el      Esta investigación constante debería permitir      contextos humanos, familiares, laborales, urba-
espacio no son independientes entre sí, y ni si-    reconocer también cómo las distintas criaturas     nos, y de la relación de cada persona consigo
quiera los átomos o las partículas subatómicas      se relacionan conformando esas unidades ma-        misma, que genera un determinado modo de
se pueden considerar por separado. Así como         yores que hoy llamamos «ecosistemas». No los       relacionarse con los demás y con el ambiente.
los distintos componentes del planeta – físi-       tenemos en cuenta sólo para determinar cuál        Hay una interacción entre los ecosistemas y
cos, químicos y biológicos – están relacionados     es su uso racional, sino porque poseen un valor    entre los diversos mundos de referencia social,
entre sí, también las especies vivas conforman      intrínseco independiente de ese uso. Así co-       y así se muestra una vez más que «el todo es
una red que nunca terminamos de reconocer y         mo cada organismo es bueno y admirable en sí       superior a la parte».
comprender. Buena parte de nuestra informa-         mismo por ser una criatura de Dios, lo mismo
ción genética se comparte con muchos seres          ocurre con el conjunto armonioso de organis-       Si todo está relacionado, también la salud de
vivos. Por eso, los conocimientos fragmenta-        mos en un espacio determinado, funcionando         las instituciones de una sociedad tiene conse-
rios y aislados pueden convertirse en una for-      como un sistema. Aunque no tengamos con-           cuencias en el ambiente y en la calidad de vida
ma de ignorancia si se resisten a integrarse en     ciencia de ello, dependemos de ese conjunto        humana: «Cualquier menoscabo de la solidari-
una visión más amplia de la realidad.               para nuestra propia existencia. Cabe recordar      dad y del civismo produce daños ambientales».
Die grösste Solidaritätsaktion der Welt - Seiten 6 und 7 15.10.-28.10.
10 • missione cattolica italiana                                                           angelus 41–42/2016

                                        Vita della comunità
                             Parc du Petit Prince, 28 agosto 2016: Giornata dell’Amicizia

                                       Le informazioni della MCI a pagina 22
angelus 41–42/2016   interview • 11

«Je n’ai pas peur
du diable»
La plupart d’entre vous ont certainement
vu le film «L’exorciste». Mais en quoi
consiste exactement le «Service de libé-
ration spirituelle et d’exorcisme»? Eclai-
rage avec l’abbé Romain Gajo, prêtre à
Porrentruy au sein de l’Unité pastorale
des Sources. En 2014, Mgr Felix Gmür l’a
mandaté pour être l’exorciste de la partie
francophone du diocèse de Bâle.
                                                           L’abbé Romain Gajo
Abbé Gajo, avez-vous vu le film «L’exorciste»
et… procédez-vous ainsi?                                     Photo: Chr. Elmer
(Il rit) Oui, je l’ai vu, et encore d’autres, qui
ont suivi. Mais ce n’est pas mon pain quoti-            difficile de séparer le psychopathologique du         coup de baguette magique; on est dans la
dien. Dans ces films-là, on mise sur le fantas-         spirituel. Le travail du prêtre-exorciste est aus-    génération Harry Potter! On veut de la per-
tique et le sensationnel; ce sont surtout des           si d’apporter des études de cas dans un groupe        sonne qu’on va consulter qu’elle nous donne
films d’horreur. Dans l’exorcisme, il s’agit avant      plus large au sein duquel sont également pré-         des pistes et dirige notre vie. Ces «directeurs
tout d’essayer de chasser un mal-être spirituel;        sents des psychiatres. Et là, on essaie de diffé-     spirituels» vont faire alors ce que ne feront
à différents degrés. Des phénomènes de lévita-          rencier: qu’est-ce qui est plutôt de l’ordre du       justement pas les prêtres-accompagnateurs: ils
tion, de crachats de clous, oui, cela peut arriver,     psychopathologique ou du psychiatrique et             vont se faire payer, généralement grassement,
mais je n’en ai encore jamais vus.                      qu’est-ce qui est purement spirituel? Cela de-        et vont orienter la personne vers une dimen-
                                                        mande un accompagnement de la personne en             sion ésotérique pouvant s’avérer dangereuse.
Que doit faire une personne qui se croit «pos-          souffrance et une reconnaissance des limites de       On risque la rupture spirituelle et l’ouverture à
sédée»?                                                 compétences de chacun. De plus en plus, nous          quelque chose qui ne serait plus de l’ordre des
Très vite, dès qu’une personne ne fonctionne            travaillons en réseau; des psychiatres redirigent     saints ou de l’ordre du Christ, mais qui per-
plus comme avant ou qu’elle est très mal dans           des patients vers des exorcistes et inversement.      mettrait à des entités de s’immiscer, de créer
sa peau, on aboutit à ce terme: «possédé». Et,                                                                des fractures spirituelles et, au pire, de possé-
se croyant possédé, on se dédouane d’une cer-           Y a-t-il des signes authentifiés de possession        der la personne.
taine responsabilité. On éprouve un profond             diabolique?
mal-être, mais on n’y peut rien puisqu’on est,          Oui, tout à fait. C’est par exemple quelqu’un         Existe-t-il des moyens, à notre disposition,
croit-on, «infesté». La première des choses à           qu’on ne peut pas faire rentrer dans une église;      pour nous protéger d’une infestation?
faire, quand on se sent mal spirituellement, ce         quelqu’un qui, à la vue d’une croix, se met à         L’un des meilleurs moyens c’est la prière, la
serait d’aller voir le prêtre de sa paroisse. Or, ce    crier ou à réagir violemment. Ou alors une            méditation, la fréquentation des sacrements, la
que je constate bien souvent, c’est que la per-         personne qui commence à avoir une sorte               foi en Dieu, la confiance. C’est croire que Dieu
sonne qui ne va pas bien va voir des marabouts,         de pouvoir de révélation lui faisant dire des         veut notre bien et que c’est à chacun de nous
des diseuses de bonne aventure, des chasseurs           choses qu’elle ne serait pas censée connaître.        de gouverner sa propre vie. Et, même si l’on
d’âmes et, en dernier sur la liste, il y a le prêtre.   Ou quelqu’un hors de soi au contact de sym-           a été déçu par la foi, l’Eglise ou des prêtres,
Une fois qu’on s’est contaminé l’esprit et qu’on        boles sacrés, qui a l’air d’être brûlé par de l’eau   ne pas se diriger vers des sectes, qui vont vou-
a vidé son porte-monnaie, il y a le prêtre, dans        bénite ou qui se met à parler dans une langue         loir remplir ce vide, ou vers des «purificateurs
toute sa gratuité. C’est à lui qu’il faudrait pour-     ancienne qu’il n’aurait pas dû savoir. Ce sont        d’âmes», qui ne nous mèneront en tout cas pas
tant s’adresser en premier. Tenu à la confiden-         là des signes pragmatiques pouvant révéler un         vers une pratique religieuse telle que la pro-
tialité, il peut accueillir la confession et peut       mal-être spirituel, un tourment, voire encore         posent le Christ et l’Eglise.
administrer le sacrement de réconciliation, ou          une possession.
de pénitence, comme on disait autrefois. Bien                                                                 Romain Gajo, avez-vous peur du diable?
souvent, le mal ou le Malin agit sur nos rup-           Sont-ils fréquents, ces cas de «possession»           Non. Le diable, c’est celui qui veut diviser. Ce
tures et nos sentiments de culpabilité.                 avérés?                                               qui me fait peur, c’est d’être séparé de ce que
                                                        Non. Le domaine de l’exorcisme recouvre – à           j’aime, de ma foi, de moi-même. Je travaille
Quelle différence entre le travail d’un psy-            différents degrés – tout l’aspect de la libération    tous les jours sur cela; j’ai des prières de pro-
chiatre et celui d’un exorciste?                        spirituelle, l’exorcisme étant, sur une échelle de    tection et je reste profondément uni au Christ
C’est toujours délicat car la frontière peut            1 à 10, à la 10e position. Statistiquement, envi-     dans ma foi. Mais un prêtre-exorciste peut
être très ténue. Face à des personnes en proie          ron 10 à 15% seulement des personnes qu’on            aussi être attaqué et devenir à son tour victime
à un profond mal-être d’ordre psychologique             reçoit sont véritablement possédées. Pour la          de ces ruptures. Je consulte moi-même un père
ou psychopathologique, un thérapeute ou un              majorité, on a affaire à d’autres tourments ne        spirituel. C’est cela qui me fait peur et non le
médecin pourra poser un diagnostic. S’ensuivra          relevant pas de l’exorcisme effectif.                 Diable, la Bête à cornes à la queue fourchue,
probablement un traitement médicamenteux                                                                      comme dans l’imagerie populaire…
pouvant occasionner des effets secondaires,             Y aurait-il des comportements à risques?
certains d’ordre hallucinatoire. C’est donc très        Bien des gens dans la détresse attendent un                  Propos recueillis par Christiane Elmer
12 • reportage                                                                                                                                 angelus 41–42/2016

Sortie des 8H et des 9H à Lausanne:
variations autour du thème de la peur
Samedi 17 septembre 2016, les 8H et 9H
ont visité la cathédrale de Lausanne et le
Musée de la main où se tenait une exposi-
tion consacrée à la peur. L’occasion de les
interroger sur l’objet de leurs peurs… et les
inviter à nous livrer leurs impressions sur
cette journée.
                                                                                                             «L’expo était… bof… ça voulait tout dire et
«On n’ose pas dire qu’on va au caté. Il nous                                                                 rien dire en même temps. J’ai aimé prendre le
faut rester nous-mêmes et ne pas écouter les                                                                 métro.» (Loïc)
autres» – «Nous avons peur de la pollution, de
la guerre des religions, de l’arrivée d’immigrés,      «J’ai aimé cette journée parce que j’ai appris
du terrorisme. Il faut élire des présidents qui        des choses et qu’on est allé en haut de la tour.»
seraient contre la pollution et qui enverraient        (Guillaume)
des forces spéciales contre le terrorisme, qui
supprimeraient le pétrole et qui respecteraient
tout le monde!»

                                                                                                             «On a pu tester notre réaction à la peur; c’était
                                                                                                             super!» (Suami)
                                                       «J’ai aimé la cathédrale pour sa hauteur, ses
                                                       sculptures et sa crypte.» ( Justin)                   «La cathédrale était grande, belle et impres-
                                                                                                             sionnante!» (Fany et Tatiana)
                                                       «J’ai adoré aller tout en haut de la tour du bef-
«Moi, j’ai peur que les autres ne me respectent        froi, dans la cathédrale de Lausanne. Au som-         «J’ai appris beaucoup de choses.» (Ange)
pas, j’ai peur d’être rejeté par les autres. Il faut   met de la tour, il faisait froid, mais la vue était
penser qu’à l’intérieur, on est tous pareils!»         belle.» (Wendy)                                              Texte et photos: Caté / Animation jeunesse
angelus 41–42/2016   église • 13
Mois de la Mission universelle

Partager nos talents, révéler Ta présence
En octobre, toute l’Eglise catholique cé-
lèbre le Mois de la Mission universelle,
avec son point culminant, le Dimanche
de la Mission universelle, qui tombe cette
année le 23 octobre. L’Eglise du Kenya sera
l’hôte de cette campagne 2016. Elle nous
invite à reconnaître nos talents personnels
et à les partager. Dieu peut ainsi se révéler
parmi nous.

Dans son message pour la Journée mission-
naire mondiale, le pape François nous invite,
en ce Jubilé de la miséricorde, à considérer la      Réunion de l’Enfance
mission comme «une grande, immense œuvre            missionnaire à Sugutta
de miséricorde tant spirituelle que matérielle».         Marmar (Kenya),
Il poursuit en ces termes: «Nous sommes tous            en novembre 2015
invités à sortir, en tant que disciples mission-
naires, chacun mettant au service des autres                 Photo: missio
ses propres talents». Dans cet élan et inspirée
cette année par l’Eglise du Kenya, missio pro-      Tout l’essentiel de la mission!                        Prière du Kenya
pose la piste de réflexion suivante: «Partager      Partager et révéler, nous dit Mgr Jean Scarcella,      Dieu, notre Père, nous Te remercions pour
nos talents, révéler ta présence». Merci pour       père abbé de St-Maurice, n’est-ce pas là tout          le cadeau de la foi.
votre engagement et votre contribution en           l’essentiel de la mission? Car, poursuit-il, l’es-     Nous reconnaissons que c’est un cadeau à
faveur de la collecte mondiale du Dimanche          sentiel de la mission n’est pas uniquement d’ap-       faire vivre et partager. Nous te remercions
de la Mission universelle. Grâce à votre géné-      porter la Bonne Nouvelle dans les pays loin-           pour toutes les personnes qui nourrissent
rosité, 1109 diocèses, qui n’ont pas encore leur    tains pour amener des hommes et des femmes             et fortifient notre foi, qui nous apportent
indépendance financière, seront en mesure de        à découvrir Jésus. Bien sûr que cela est juste et      l’amour de Dieu à travers leur vie et à tra-
poursuivre leurs activités tant pastorales que      à poursuivre; mais aujourd’hui, alors que l’entier     vers leurs mots.
sociales.                                           du monde n’a pas encore reçu le message de             Nous te remercions pour les hommes et les
L’Eglise, moyennant les Œuvres pontificales         l’Evangile, la mission porte un autre regard           femmes qui vont aux périphéries de notre
missionnaires (OPM), a donné mandat à mis-          sur son rôle; elle veut susciter une recherche et      monde. Ils partagent leurs talents pour pro-
sio de fournir aux communautés du monde             une découverte de la foi en Jésus sous forme           mouvoir la solidarité, la dignité humaine et
entier les moyens nécessaires à leur dévelop-       de partage. On partage ce que l’on est, notre          la fraternité.
pement. Missio est l’organisme le plus compé-       culture, nos racines, notre pain. Si la mission
tent en la matière car il connaît les besoins des   est vraiment envoi vers l’autre, alors je ne peux
diocèses du monde et répartit judicieusement        l’approcher qu’en lui partageant finalement ma
le fonds de solidarité.                             présence! Et ma présence, c’est moi, ce que je
                                                    suis, ce que je crois, ce que j’ai appris, ce que la
Le Dimanche de la Mission universelle nous          vie fait de moi, ce que je fais de ma vie, ce que
permet d’être en communion avec toutes les          je possède en moi… mes talents! (…)
Eglises locales et de renforcer notre enga-         Partager ce que l’on est, c’est partager Dieu,                                      Nairobi
gement missionnaire. Les évêques suisses            nous dit encore Mgr Scarcella. Utiliser les                                         Photo: missio
appellent donc tous les fidèles à répondre          dons que le Seigneur a mis dans nos vies, c’est
généreusement à la collecte du Dimanche de          lui donner matière à se manifester au cœur             Fortifie-nous en cette Année de la miséri-
la Mission universelle.                             de la vie de nos frères et sœurs humains. Nos          corde.
                                                    dons le font exister aux yeux des autres, de           Que celle-ci imprègne toute notre vie chré-
 Mgr Charles Morerod, président de la CES          ceux que l’on rencontre ou à qui l’on apporte          tienne et allume en nous le désir de témoi-
 Mgr Jean Scarcella, responsable du dicastère      la Bonne Nouvelle. Ainsi, partager Dieu aux            gner.
                           Mission à la CES        autres, à travers ce que nous sommes et ce que         Bénis la communauté de tous les croyants.
                                                    nous faisons, expérimentons, réalisons, c’est          Bénis en particulier ceux qui portent des
 missio                                             révéler Dieu, révéler son amour. Simplement,           responsabilités dans l’Eglise, et toutes les
 Echange et partage entre Eglises                   encore une fois, sans tapage, en le laissant seu-      personnes de bonne volonté.
 Rue de la Vignettaz 48, 1709 Fribourg,             lement exister à travers notre propre vie. (…)         Nous Te le demandons par le Christ, notre
 tél. 026 425 55 70                                 Révéler sa présence, c’est lui offrir le cœur de       Seigneur.
                                                    nos frères comme nouvelle demeure.
 PC 17–1220–9
                                                                                                           Amen.
 missio@missio.ch / www.missio.ch
                                                                                 Mgr Jean Scarcella
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