Energieeinspar projekte in Schulen - EIN HANDBUCH - SAENA
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Inhalt > Einführung 5 Worum geht es?................................................................................................ 5 An wen richtet sich das Handbuch?............................................................ 5 Motivation 7 Grundsätzliche Motivation............................................................................... 8 Was überzeugt den Schulträger?...................................................................10 Was überzeugt die Schule?..........................................................................10 Projektvorbereitung 13 Meilensteine eines Schulprojekts..................................................................14 Anreize schaffen: Beteiligungsmodelle.........................................................17 Kooperationsvereinbarung......................................................................... 19 Einbindung in den Schulalltag.................................................................... 20 Partner einbinden und Unterstützung organisieren.................................. 21 Projektdurchführung 23 Kick-Off........................................................................................................... 24 Arbeitsteilung und projektorientiertes Arbeiten........................................ 28 Energiedaten und Gebäudestatus............................................................. 29 Handlungsfelder............................................................................................ 30 Einsatz von Messtechnik und Messmethoden.......................................... 36 Ergebnisse dokumentieren – Erfolge zeigen............................................ 39 Kommunikation des Projekts – schulintern und öffentlich..................... 40 Projekt-Webseite....................................................................................... 42 Arbeitshilfen............................................................................................... 42 > Schüler erarbeiten gemeinsam den Zusammen- hang von Energie und ihrem Alltag. 3
> ENERGIESPARPROJEKTE Einführung > IN SCHULEN – EIN HANDBUCH WORUM GEHT ES? AN WEN RICHTET SICH DAS HANDBUCH? ›› Einfach Loslegen. ›› Vieles Ausprobieren. „Energieeinsparprojekte“, „fifty/fifty“ oder auch „Energiefüch- Die Initiative zu einem Energieprojekt an einer Schule wird meist se“: All dies sind gängige Bezeichnungen für eine besondere Art von einem kommunalen Verwaltungsmitarbeiter ausgehen, der ›› Im Team arbeiten. von Schulprojekten, deren wesentliches Merkmal eine aktive im Idealfall durch weitere Kollegen unterstützt wird. Dieser Mit- ›› Neue Erfahrungen machen. und praxisnahe Auseinandersetzung von Lehrern und Schülern arbeiter übernimmt typischerweise die Hauptaufgaben bei der mit dem Thema Klimaschutz im schulischen Alltag und Unter- Projektinitiierung und -organisation. Darüber hinaus ist dieses ›› Spaß dabei haben. richt ist. Dabei werden die Energieeffizienz- und Einsparpoten- Handbuch, insbesondere im Kapitel „Projektdurchführung“, ziale am eigenen Schulgebäude ebenso wie das Nutzerverhalten auch für weitere Personengruppen interessant, die im Projekt- untersucht und erschlossen. Die erzielten Einsparungen kom- verlauf mit einbezogen werden. Dies sind beispielsweise Lehr- men dann teilweise auch den Schulen zugute. kräfte, Hausmeister oder externe Dienstleister. Neben theore- tischem Wissen zum Projektstart oder Kommunikationshilfen Ziel dieser Projekte ist vor allem eine Sensibilisierung der jun- bietet das Handbuch eine Vielzahl von praktischen Beispielen gen Generation für einen bewussten Umgang mit Energie und und direkt nutzbaren Arbeitshilfen für die Durchführung von En- Wasser. Dabei liegt der Fokus auf nichtinvestiven Maßnahmen. ergiesparprojekten. So werden im Rahmen der Schulprojekte vor allem technisch- organisatorische und pädagogische Handlungsfelder beleuch- tet und theoretisches Wissen mit praktischem Alltagshandeln verknüpft. Bisher durchgeführte Projekte haben gezeigt, dass durch Sensibilisierung und Verhaltensänderung Energiever- brauchseinsparungen von 10 bis 15 Prozent realistisch sind. Das vorliegende Handbuch basiert auf langjährigen Praxiser- fahrungen bei der Initiierung und Umsetzung solcher Schulpro- jekte. Es soll Ihnen Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Personen zur Teilnahme motivieren, Projekte organisieren und > Ideenfindung zu Energiethemen in der Schule diese langfristig betreuen können. Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt erzeugt eine hohe öffentliche Sicht- KERNBESTANDTEILE barkeit (schulintern und -extern). Die Kommuni- kation des Projekts nach außen nutzt alle verfüg- DER SCHULPROJEKTE baren Kanäle (Pressearbeit, Internet, Social Media, Veranstaltungen etc.). Einbindung von Lehrkräften Projektansatz statt Unterricht Lehrkräfte begleiten das Projekt und werden ggf. Die Schüler arbeiten an realen Fragestellungen und extern dabei unterstützt. Die Lehrkräfte können lösen Probleme in der Schule. Sie organisieren ihr Pro- das Projekt auch für pädagogische Ziele der Schule jekt soweit wie möglich selbstständig und langfristig. nutzen. Kooperation zwischen K ommune und Schule Einsatz von professioneller M esstechnologie Kommunale Mitarbeiter halten Kontakt zum Projekt Um die energetische Situation eines Gebäu- und sind in bestimmten Phasen auch für den Projekt- des zu erfassen, wird Messtechnik eingesetzt. fortschritt verantwortlich. Die Kommune honoriert Auswertung, Interpretation und Normdiskussion fin- zudem das Engagement der Schule (Aktionsprämie, den unter Anleitung direkt im Projekt statt. Erfolgsprämie, Wertschätzung). Alle Arbeitshilfen können auch über unsere Homepage heruntergeladen werden: > www.saena.de/energiesparschule 4 | Energiesparprojekte an Schulen 5
> Motivation > Schüler untersuchen die Raumtemperatur mit Sensoren Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick darüber, wie Personen von einem Energieeinsparprojekt überzeugt werden können und welche Argumente und Strategien dabei hilfreich sind. 6 | Motivation 7
GRUNDSÄTZLICHE MOTIVATION Um ein Projekt zu initiieren, das auf der Freiwilligkeit der Be- Jeder Mensch hat Zugriff auf diese Motive, allerdings in indivi- teiligten basiert, müssen Sie wissen, welche Motive Sie auf wel- dueller Gewichtung. Ein oder zwei Motive können so bei einer che Art ansprechen können. Auch wenn es einen breiten ethi- Person sehr dominant sein, während die anderen eher zurück- schen Konsens über die Wichtigkeit des Klimaschutzes gibt und treten. Was bedeutet das nun für Ihr Anliegen ein Energieprojekt zugleich viele sachliche und rationale Gründe dafür sprechen, zu initiieren? Für den Erfolg eines Projekts ist es wichtig, alle dass das Engagement der Schulen für Energieeinsparung und drei genannten Grundmotive anzusprechen. Denn zum einen Klimaschutz wichtig und vernünftig ist: Bedenken Sie bitte im- werden damit die Motive der jeweiligen Beteiligten auf jeden Fall mer, dass Menschen nur dann aktiv werden und sich für etwas berücksichtigt und zum anderen sichert erst die Kombination einsetzen, wenn es eine emotionale Bedeutung für sie hat. aus Balance, Dominanz und Stimulanz den Projekterfolg. Deshalb erfahren Sie hier zusammenfassend, was Menschen Sollte eines der Motive projektbestimmend werden, hätte dies tatsächlich motivieren kann. Sie erhalten Tipps, wie Sie Schul- konkrete, ggf. auch unerwünschte Folgen: leiter, Lehrkräfte, Schüler und weitere Projektunterstützer gewinnen und für die Durchführung eines Energieprojekts mo- Wenn die Balanceorientierung vorherrscht, kommen Kreati- tivieren können. Aus psychologischer Sicht gibt es einige Ba- vität, Innovation und Umsetzungsstärke zu kurz. Hier werden sismotive für unser Handeln und Verhalten, die im „limbischen dann oft nur unterrichtsnahe Konzepte, zu denen es bereits System“ unseres Gehirns verankert sind. Demnach spielen drei fertig ausgearbeitete Arbeitsunterlagen gibt, umgesetzt. Ein grundlegende Bewertungsraster die entscheidende Rolle für „echtes Projekt“ entsteht dabei jedoch nicht. Einstellungen und Entscheidungen von Menschen: Bei vorherrschendem Dominanzmotiv wird oft versucht, be- Balance-Strategien Dominanz-Strategien Stimulanz-Strategien stimmte Lösungsideen oder einzelne Themenfelder allen Betei- > Das „Balance“-Motiv bewertet alles positiv, ligten überzustülpen. Meist ist der Projektleiter dabei derjenige, der glaubt, selbst die beste Lösung zu kennen. >> Vertrauen aufbauen Zeigen Sie Interesse an Ihrem >> Ergebnisorientierung Achten Sie darauf, dass die Projek- >> Messgeräte und -methoden in Schülerhand was Sicherheit, Konstanz, Vertrauen, Harmonie und Gesprächspartner und seiner Si- tarbeit tatsächlich vorweisbare Er- Lassen Sie die Schüler möglichst Stabilität verspricht. Steht das Stimulanzmotiv zu sehr im Vordergrund, werden zwar tuation. Gibt es Besonderheiten gebnisse und Lösungsideen produ- viele eigene Erfahrungen mit Mess- die Fragen und Ideen der Schüler berücksichtigt, mühevolles Ar- an der Schule oder bereits Erfah- ziert. Nur dadurch entsteht bei den geräten und Untersuchungsmetho- > Das „Dominanz“-Motiv ist wirksam, wenn beiten für nachweisbare Ergebnisse findet indes meist nicht statt. rungen mit Schülerprojekten? Ihr eigenes Anliegen sollte dabei zu- Schülern das Gefühl, „wirksam“ zu sein. den machen. Dabei sollen die jun- gen Menschen zunächst nicht zu Durchsetzungswille, Macht und Einfluss, Innerhalb von Schulprojekten gibt es dennoch Phasen, in denen nächst nachgeordnet sein. eng geführt und angeleitet werden, Status und Autonomie unser Verhalten prägen. eines der drei Motive ganz besonders wichtig ist, weil es Ihnen >> Stärkung der Schülerakteure sondern eigene Erfahrungen mit die Möglichkeit gibt, den Projektfortschritt und -erfolg abzusi- >> Unterstützung anbieten Auch wenn andere Projektbeteiligte dem Einsatz der Geräte machen > Das „Stimulanz“-Motiv äußert sich u.a. in chern. Es wäre nicht nötig, über diese Zusammenhänge zu spre- chen, wenn der Projekterfolg nur von der Aneinanderreihung Fordern Sie nicht die Zusammen- arbeit (für welchen guten Zweck (wie Hausmeister, Haustechniker, Energiemanager, Wartungsfirmen dürfen. Es genügt meist, wenn Pro- blembereiche oder eher allgemei- Neugierverhalten, Risikobereitschaft, bestimmter Schritte und der Anwendung bestimmter Regeln auch immer), sondern machen etc.) unter Umständen wirkungsvoll ne Ziele abgesprochen sind. Erlebnishunger und Kreativität. und Instrumente abhängen würde. Sie haben es in einem Projekt Sie ein Angebot, das zu den In- eingreifen und die Energiesituation aber immer mit verschiedenen Menschen zu tun, die die unter- teressen und Bedürfnissen des der Schule verbessern könnten, >> Kreativität fördern schiedlichsten Erfahrungen, Einstellungen, Interessen und Ge- Gegenübers passt. Das können sollten die Schüler selbst immer Ermutigen Sie kreative Ideen, auch fühle mitbringen. Die folgenden Infokästen sollen Ihnen Ideen Messgeräte sein, Beiträge zur die zentralen Akteure im Projekt wenn diese zunächst nicht umsetz- geben, wie Sie die verschiedenen Motivationsstrategien in be- Stärkung des Schulimages oder bleiben. bar oder nicht zentral für das Pro- stimmten Phasen oder Aufgabenstellungen während der schu- ganz einfach die Aussicht auf ein- jekt erscheinen. lischen Projektarbeit anwenden können. Das Erfolgsgeheimnis gesparte Energiekosten. >> Aktive Öffentlichkeitsarbeit besteht also darin, die eigentliche Arbeit mit dem jeweils pas- Für die Sichtbarkeit des Projekts >> Schülerpräsentationen senden Motivationsansatz zu verbinden. >> Kontinuität gewährleisten nach außen hin kann viel unter- unterstützen Bieten Sie sich als permanenten nommen werden: von einer Pro- Die Schülergruppen sollen so oft und direkten Ansprechpartner jekt-Webseite über den Aufbau als möglich Gelegenheit bekommen, in der Kommunalverwaltung für eines Informationsnetzwerks bis ihre Arbeitsansätze und Arbeits- das Energiethema an. Erklären hin zu öffentlichkeitswirksamen ergebnisse anderen vorzustellen, Sie, dass die Kommune langfri- Veranstaltungen unter Einbezie- z. B. Klassensprechern, Lehrern, stig im Rahmen des Energiema- hung wichtiger Personen. Geben Eltern usw. nagements als Partner für die Sie hierfür geeignete Impulse. jeweilige Schule da sein wird. Verweisen Sie auf die Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH als Projektpartner. 8 | Motivation 9
WAS ÜBERZEUGT DEN SCHULTRÄGER? WAS ÜBERZEUGT DIE SCHULE? Betrachtet man die Sichtweise des Schulträgers, so gibt es meh- Aus Sicht des Schulträgers und allein unter dem Aspekt der Ko- Warum sollten sich Schulen überhaupt um die Energie- und Aber auch darüber hinaus gibt es gute Gründe, wieso Engage- rere Möglichkeiten Energie und damit Kosten in den eigenen Lie- steneinsparung betrachtet, hat die Nutzereinbindung – konkret Klimabilanz ihrer Gebäude kümmern? Hat nicht die öffentliche ment in schulischen Energieprojekten überzeugen kann: genschaften zu sparen: vor allem die Einbindung der Lehrer und Schüler –, also nicht Hand dafür zu sorgen, dass geeignete Schulgebäude gebaut und unbedingt oberste Priorität. Schulträger sollten sich dennoch in unterhalten werden, die energieeffizient, wärmegedämmt und ›› Beitrag zur Profilierung der Schule und zum Schulimage ›› Die Umsetzung gering- und nichtinvestiver Maßnahmen, wie Energieschulprojekten engagieren, weil weitere Argumente, die regelbar sind? ›› Finanzielle Unterstützung in Form eines jährlichen Bud- z. sB. konsequentes Energieverbrauchs-Controlling und Be- einen Mehrwert und sogar Synergieeffekte erzeugen können, gets, von Aktivitätsprämien oder einer Beteiligung an triebsoptimierung energietechnischer Anlagen birgt erfah- dafür sprechen: Gegen diese an sich legitime Einstellung sprechen Überle- Einsparerfolgen rungsgemäß Einsparpotenziale von 10 bis 20 Prozent. gungen aus vier Perspektiven: ›› Intensivierung der langfristigen Zusammenarbeit mit dem ›› Bei eine Optimierung der Energiebeschaffung durch Ver- ›› Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Schule allgemein Schulträger und Verbesserung der entsprechenden Kom- tragsgestaltung und Marktbeobachtung können im Einzelfall ›› Unterstützung der Anlagenwartung und des Reparaturma- ›› Wir alle sind Teil eines gesellschaftspolitischen Mega- munikationskanäle Einsparungen von bis zu 50 Prozent realisiert werden. nagements für die Schule projekts – der Energiewende. Auch Schulen und Bildungs- ›› Externe, fachliche und praktische Unterstützung und dadurch ›› Investive Effizienzmaßnahmen an Gebäudehülle und Anla- ›› Intensivierung der Kooperation im Bereich der Sachausstat- einrichtungen haben dabei einen wichtigen Anteil und tragen ein Wissensgewinn für Schulleitung, Lehrer und Schüler gentechnik können weiterhin einen wesentlichen Einfluss tung der Schulen (Medien, IT, Netzwerke etc.) entsprechende Verantwortung. ›› Verbesserung der Schulausstattung und der zugehörigen auf die Verbräuche und Kosten haben. ›› Einbindung des Schulhausmeisters in das Energiema- ›› Auf fachlicher Ebene sind Energieprojekte hervorragende Nutzungsbedingungen (z. B. CO2-Ampeln) ›› Durch Projekte zur Sensibilisierung der Nutzer von Schu- nagement Möglichkeiten für die Schüler, Schlüsselkompetenzen in len, Kitas und Verwaltungsgebäuden können typischerweise ›› Intensivierung des Elternengagements an der Schule und Projekt- und Teamarbeit zu erwerben. Ebenso können sie Einsparungen von 10 bis 15 Prozent erreicht werden. damit zusammenhängender Austausch sich praxisnah und motivierend technologisches und natur- ›› Rückkopplung Nutzungsbedürfnisse als Grundlage für die wissenschaftliches Wissen in einem anwendungsbezogenen Betriebsoptimierung Rahmen aneignen. ›› Die Schule hat immer auch einen allgemeinen demokratischen Erziehungsauftrag, d. h. sie soll die Übernahme von Verant- wortung im sozialen Umfeld vermitteln. ›› Die Kosten für Energieverschwendung und mangelnde En- ergieeffizienz in den Schulgebäuden tragen zwar die Gebäu- denutzer nicht direkt, diese finden aber indirekt, bspw. über Steuern, Geltung. Einsparpotentiale sind vorhanden – aber Schulprojekte können noch mehr. > > Auf der Suche nach Wärmebrücken 10 | Motivation 11
> Projektvor- bereitung > Schüler probieren eine Wärmebildkamera und CO2-Ampel aus Das Kapitel umfasst die Initiierung eines Projekts bis hin zum eigentlichen Projektbeginn in der Schule. In den meisten Fällen wird ein kommunaler Mitarbeiter die wesentlichen Schritte dieser Projektphase übernehmen. 12 | Projektvorbereitung 13
MEILENSTEINE EINES SCHULPROJEKTS > PROJEKTABLAUF – ZUM BEISPIEL SO … Energieeinsparprojekte sind vielfältig und die Rahmenbedin- >> Januar 2019: Der Beschluss >> August 2019 bis April 2020: gungen von Schule zu Schule unterschiedlich. Ein allgemein- Muster Ablauf Die Mustergemeinde hat aus unterschiedlichen Quellen Der Projektbeginn und die Arbeitsphase gültiger Ablauf, vor allem für die eigentliche Projektarbeit, kann > www.saena.de/energiesparschule von den überaus erfolgreich laufenden Energiesparpro- Zu Beginn des Schuljahres trifft sich das „Energieteam“ Ihnen hier deshalb nicht aufgezeigt werden. Unabhängig von der jekten anderer Schulen und den dabei erzielten Kosten- das erste Mal. Klimawandel und Energie sind dabei we- Organisationsform, dem Projektzeitraum und der Intensivität einsparungen erfahren. Sie entschließt sich, in ihren sentliche Themen, die unter Zuhilfenahme interaktiver der Bearbeitung gibt es jedoch in jedem Energieeinsparprojekt kommunalen Schulen, welche den größten Anteil des Methoden besprochen werden. Auch der eigene Einfluss einige feste Meilensteine. Energieverbrauchs ihrer Liegenschaften ausmachen, und der der Schule auf den Klimawandel werden dis- ebenfalls solche Projekte zu initiieren. Da die Gemeinde kutiert. Nachdem das weitere Vorgehen im Projekt be- MEILENSTEINE auch Fördermittel nutzen möchte, wird der Gemeinderat sprochen wurde, wird zusammen mit dem Hausmeister > > über das Vorhaben und die Inhalte informiert und der Be- das Schulgebäude begangen und ein Blick in den Hei- 1 Projekt initiieren. In einem ersten Schritt beschließt der Schulträger oder die Schule, ein Energiespar- 4 Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit. Das „Ener- gieteam“ beginnt mit seiner Arbeit. Neben theore- schluss öffentlich gefasst. zungskeller geworfen. In den kommenden Monaten nehmen die Schüler im Rah- projekt durchzuführen, dokumentiert diesen Be- tischer Wissensvermittlung werden auch praktische >> März 2019: Die Schulakquise men eines Ganztagesangebotes den Energieverbrauch schluss (Gemeinderat, Klimaschutzkonzept, Ar- Tätigkeiten (z. B. Gebäudebegehungen, Messungen Der Bürgermeister lädt alle Schulen zu einer Informa- genau unter die Lupe. Sie messen Temperaturen, wer- beitsprogramm o. Ä.) und stellt erste Überlegungen und Auswertungen) durchgeführt und ggf. nötige ex- tionsveranstaltung ein, stellt das Projekt vor und un- ten Daten aus und identifizieren Optimierungspotenziale. zu den groben Eckdaten an: Ablauf, Unterstützungs- terne Weiterbildungsmaßnahmen wahrgenommen. terbreitet den anwesenden Schulleitern ein konkretes Daraufhin werden zentrale Regelungseinstellungen der möglichkeiten, finanzielle Förderung usw. Dokumentation und regelmäßige Öffentlichkeitsar- Angebot. Heizungsanlage entsprechend angepasst und die Aus- > beit sind wichtige Bestandteile der Projektarbeit in wirkungen auf den Energieverbrauch durch monatliche 2 Kooperation vereinbaren. Die beiden Partner Schu- dieser Phase. >> April 2019: Die Vereinbarung Zählerablesungen überprüft. le und Schulträger finden zueinander. In beidersei- > Einige Schulen haben sich interessiert zurückgemeldet tigem Einverständnis wird sich auf die Durchführung eines konkreten Energieeinsparprojekts geeinigt 5 Jährliche Abrechnung und Vorstellung. Einmal im Jahr erfolgt die Abrechnung gemäß vereinbartem und der gemeinsame Wille zur Projektdurchführung wird in einer Vereinbarung schriftlich festgehalten. Die- >> April 2020: Die Ergebnisse Nach Eingang der Energieversorger-Rechnungen ermit- und wichtige Details (wie z. B. zum Beteiligungs- Beteiligungsmodell durch den Schulträger sowie die se beschreibt auch, welche Verantwortlichkeiten und telt die Gemeinde die Kosteneinsparungen im Vergleich modell) werden in einer Kooperationsvereinbarung Prämierung der Schule. In einer Präsentation wer- Verbindlichkeiten beide Kooperationspartner eingehen. zu den Vorjahren. Das „Energieteam“ stellt daraufhin festgehalten. den die durchgeführten Maßnahmen und erreichten Es wird vereinbart, dass 50 Prozent der in den drei Pro- seine Tätigkeiten und die erreichten Einsparungen im > Erfolge der Schule und dem Schulträger (öffentlich) jektjahren eingesparten Energiekosten an die Schule Gemeinderat vor. Auch die lokale Presse ist anwesend 3 Schule informieren und Team organisieren. Nach- dem der Projektrahmen feststeht, werden Lehr- vorgestellt. zurückfließen sollen. und berichtet, wie der Bürgermeister dem Energieteam den „Scheck“ mit den Einsparungen überreicht. kräfte (z. B. in einer Lehrerkonferenz) und Schüler >> Juni 2019: Die Lehrerkonferenz über die Inhalte und den Ablauf informiert. Für die Grundidee, Kontext und Projektablauf sowie die Inhalte >> Ab April 2020: Die Verstetigung Umsetzung wird ein „Energieteam“, bestehend aus der Kooperationsvereinbarung werden den Lehrern im Das „Energieteam“ re-investiert das Geld in weitere Lehrer(n) und Schülern, gebildet sowie ggf. weitere Rahmen einer Lehrerkonferenz vorgestellt. Es werden Messmittel. Im Sommer soll zunächst die Beleuchtung Unterstützung organisiert. praktische Beispiele technischer und pädagogischer in der Schule genauer geprüft werden. Eine ortsansäs- Maßnahmen gezeigt und es wird um Unterstützung aller sige Firma eines Elternteils hat bereits Unterstützung Lehrer gebeten. angeboten… > Die Oberschule in Gröditz ist eine der sächsischen Energiesparschulen. 14 | Projektvorbereitung 15
> SCHULEN GEWINNEN – > SCHULEN GEWINNEN – ZUM BEISPIEL SO … ZUM BEISPIEL SO … Informationsveranstaltung Im Gespräch Der schriftlichen Einladung Ihres Bürgermeisters zu einer Ihre Gemeinde verwaltet neben dem Rathaus, der Biblio- abendlichen Informationsveranstaltung im Rathaus sind eine thek und einigen Feuerwehren auch eine weitere Liegen- Vielzahl der Schulleiter und Lehrer gefolgt. Am runden Tisch, schaft: die Grund- und Oberschule. Im Rahmen des Ener- ausgestattet mit Getränken und Gebäck, sitzen ebenfalls der giemanagements hat sich herausgestellt, dass diese nicht Schulamtsleiter, ein Vertreter der Energieagentur sowie ein nur flächenmäßig das größte Gebäude ist, sondern auch Erfahrungsträger aus einem anderen Schulprojekt und war- einen wesentlichen Anteil der Energie- und Wasserkosten ten auf die Vorstellung des schulischen Energiesparprojekts. verursacht. Zur Sensibilisierung der Gebäudenutzer und zur Reduktion des Energieverbrauchs schlagen Sie dem Der Bürgermeister bedankt sich zunächst herzlich für das Bürgermeister daher ein Energiesparprojekt vor. zahlreiche Erscheinen. Er zeigt kurz auf, was die Stadt bereits beim Thema Klimaschutz erreicht hat, erläutert Beispiele und Seit Längerem besteht eine Zusammenarbeit mit der zeigt gesetzte Ziele für die Zukunft auf. Um diese zu erreichen, Schulleitung; vor allem bei Instandhaltungsmaßnahmen müssen natürlich alle an einem Strang ziehen. Die Schulen der Liegenschaft hat man oft miteinander zu tun. In einem sind dabei ein wichtiger Partner. Dann werden Sie persönlich Telefonat vereinbaren Sie ein kurzes Abstimmungstreffen und Ihre Rolle im Projekt vorgestellt und Sie sind mit der kon- mit der Schulleitung und schlagen vor, dass auch der Fach- kreten Projektvorstellung an der Reihe. bereichsleiter der Naturwissenschaften mit anwesend ist. Dieser engagiert sich wie Sie im Sportverein und ist be- Mit Fragen wie „Wissen Sie, was auf Sie zukommt?“ oder „Ha- geisterungsfähig, sodass eine konstruktive Zusammenar- ben Sie schon einmal von Energieeinsparprojekten gehört?“ beit wahrscheinlich erscheint. Innerhalb der Projektarbeit sprechen Sie einzelne Personen direkt an und tragen zur Auf- können solche engagierten Personen oftmals eine hilf- lockerung der Stimmung bei. Zeigen Sie Interesse an den Teil- reiche Brücke zu Entscheidern herstellen. nehmern, an deren Meinungen und Haltungen. Für das Treffen im Schulleiterbüro haben Sie einige Infor- > Nutzen Sie die Rückmeldungen als Überleitung zur Vorstel- mationen vorbereitet und ausgedruckt. Aber zunächst hat Schüler eines Energieteams tragen Energiesparshirts – Zusammenhalt, Wiedererkennung und Motivation lung gelungener Projektbeispiele anderer Kommunen aus der Schulleiter das Wort. Fragen Sie zum Beispiel nach der Nähe. Nicht nur das Schulprofil und die Öffentlichkeits- konkreten und/oder aktuellen Besonderheiten und Um- wahrnehmung haben sich durch die Projekte verbessert, auch die Zusammenarbeit mit der Kommune läuft jetzt besser. Au- ständen: Wurde die undichte Tür bereits repariert? Gibt es ausreichend Unterrichtsräume bei der gestiegenen Anzahl ANREIZE SCHAFFEN: BETEILIGUNGSMODELLE ßerdem wurden bereits deutliche Verbrauchsreduzierungen an Schülern? Natürlich kann nicht immer auf alle Wünsche erzielt und die Schulen profitieren finanziell von der Einspar- der Schule eingegangen werden, aber vielleicht können Sie Es gibt grundsätzlich zwei Arten, um jemanden zu überzeugen: beteiligung. Energiesparprojekte bieten also einen echten zusammen an diesem Thema arbeiten… intrinsische und extrinsische Motivation. Extrinsisch bedeutet, In der Praxis hat sich die Kombination aus extrinsischem Mehrwert. Gemeinsam werden Möglichkeiten aufgezeigt, äußere Anreize zu bieten, wie Geld oder Status. Mit Geld kön- und intrinsischem Ansatz bewährt. AM ÜBERZEUGENDS- Ideen entwickelt und die Kreativität angeregt. Zeigen Sie, welche Kosten jährlich für die Bereitstellung nen Sie tatsächlich zum Energiesparen motivieren – wenn der, TEN IST ES, WENN SIE DER SCHULE FOLGENDES ANGE- von Wärme, Wasser und Strom für alle kommunalen Ge- der Einsatz zeigt, als „Lohn“ dafür am finanziellen Einsparerfolg BOT MACHEN KÖNNEN: Werden Sie langsam konkreter. Erläutern Sie detailliert, was bäude entstehen und welchen Anteil die Schule daran aus- beteiligt wird. Zwischen Schule und Schulträger ist es ein guter Sie vorhaben und wie der Zeitplan aussieht. Was bietet die macht. Es zeigt sich, dass Handlungsbedarf besteht und Deal, wenn sich beide das Einsparergebnis am Ende teilen. So- ›› Mitmachprämie pro Schuljahr Stadt der Kommune an und was wird im Gegenzug von der Schulenergieprojekte sind eine hervorragende Möglich- lange die Energiespar-Aktivitäten von Schule und Kommune sich ›› Jährliche prozentuale Einsparbeteiligung Schule erwartet? Klären Sie Sachfragen zur Einbindung in den keit Energie und Kosten einzusparen. hauptsächlich auf die Beeinflussung des Nutzerverhaltens so- ›› Personelle Unterstützung Unterricht, Beteiligungs- und Abrechnungsmodalitäten oder wie auf nicht- oder geringinvestive Verbesserungen konzentrie- ›› (leihweise) Messgeräte-Ausstattung den Mehraufwand für die Schule. Machen Sie ein konkretes Gehen Sie individuell auf die Schule ein, stellen Sie die ren, dürfte es auch keine Unstimmigkeiten über die Anteile am ›› Mehrjährige Projektlaufzeit mit Möglichkeit der Angebot und verteilen Sie ein kurzes Handout mit den wich- Grundzüge des Projekts vor und entwickeln Sie zusammen Erfolg geben. Anders sieht es aus, wenn der Schulträger in die Fortsetzung tigsten Rahmendaten. immer konkretere Ideen: Wie könnte ein solches Projekt Anlagentechnik oder die bauliche Ausstattung finanzielle Mittel ›› Anleitung der Lehrer in den Physikunterricht integriert werden? Kann dadurch investiert. Der Effekt der Dämmung der Außenwände oder des Setzen Sie eine Frist, bis wann Sie eine Zusage von den Schu- das Schulprofil gestärkt werden? Welche finanzielle Un- Einbaus neuer Fenster kann dann kaum den Bemühungen von len benötigen. Bieten Sie sich zum Schluss nochmals als di- terstützung wäre bei einer 50-prozentigen Erfolgsbeteili- Schülern und Lehrkräften zum Energiesparen gutgeschrieben Über die Art und Höhe der Erfolgsbeteiligung und / oder Prämien rekter, langfristiger Ansprechpartner für die Schulen an. gung denkbar? Wer könnte als zentraler Ansprechpartner werden. wird jeder Schulträger eigene Vorstellungen haben. Wichtig ist, Gerne können Schulleitung und Lehrer bei Rückfragen oder und wer als Unterstützer in der Kommune fungieren? Kann dass der Betrag auch von der Schule als angemessen und fair Unklarheiten auch Sie direkt kontaktieren und nächste Schrit- Messtechnik zur Verfügung gestellt werden? usw. Intrinsische Motivationen sprechen Sie an, wenn Sie anbieten, betrachtet wird. Die Schulträger verfügen meist über einen Satz te individuell besprechen. ein Praxisprojekt zum Energiesparen in der Schule zu begleiten geeigneter Messgeräte, die sie den Projekten zumindest zeitwei- Nachdem viele Ideen gesammelt wurden, schlagen Sie vor, und zu unterstützen. Damit stellen Sie eine personelle Ressour- se zur Verfügung stellen können. Auf längere Sicht ist es ange- diese schriftlich festzuhalten. Dies kann beispielsweise in ce und ein für Schüler und Lehrkräfte spannendes Thema zur messen, dem Projekt eigene Messgeräte zu übergeben. Hierfür Form einer ersten Version einer Kooperationsvereinba- Verfügung. Sie benötigen dazu einen Partner auf der schulischen könnten die erzielten Prämien ebenso genutzt werden wie Ge- rung sein. Zudem stimmen Sie das weitere Vorgehen ab. Seite, also z. B. eine Lehrkraft und den Zugriff auf Messgeräte winne aus diversen Energiespar- und Klimawettbewerben, an für Temperatur, Luftfeuchte, CO2, Beleuchtungsstärke etc. denen sich Schulen beteiligen können. 16 | Projektvorbereitung 17
KOOPERATIONS- VEREINBARUNG Typische Prämien- und Beteiligungsmodelle im Überblick Die Zusammenarbeit zwischen dem Schulträger und der Schule sollte auf eine formelle Basis gestellt werden. Damit ist gewähr- leistet, dass beide Seiten als Partner agieren. Zudem besteht Art Vorteile Nachteile eine grundlegende Sicherheit über die gegenseitigen Erwar- tungen, Verpflichtungen und Ansprüche. Dabei sollten Verant- wortlichkeiten und Verbindlichkeiten nicht nur des Schulträgers, EINSPARBETEILIGUNG sondern auch der Schule klar geregelt werden. Jede solche Ver- einbarung sollte deshalb folgende Elemente enthalten: Die Schule erhält einen Teil der ein- ›› Direkte Beteiligung und dadurch ›› Große Einsparpotenziale vor allem bei > Öffentlichkeitswirksame Unterzeichnung gesparten Energie- und Wasserkosten hohe Motivation, mehr zu tun und kleinen Gebäuden nicht immer vorhanden zur freien Verfügung ausgezahlt. sich stärker zu engagieren. ›› Einsparungen sind von bisherigen Ak- der Kooperationsvereinbarung ›› Grundlage hierfür ist die Festlegung Einsparungen und Erfolge werden tivitäten abhängig und Schulen, die be- > > eines Referenzwertes bei Projektbe- ginn. Typischerweise wird dafür der ›› entsprechend belohnt. Gute Möglichkeit zur Darstellung ›› reits effizient sind, sparen weniger. Je erfolgreicher die Projekte laufen, de- 1 Gemeinsame Zielsetzung: Dies kann der gemeinsame Wille zur Energie-, Ko- 4 Beteiligungsmodell und Berechnungsgrundlage: Hier wird festgelegt, wie der Schulträger das Projekt mittlere Verbrauch für Wärme, und Vorstellung der Einsparerfolge. sto schwieriger wird es, noch nennens- sten- und CO2-Einsparung, die Verbesserung der finanziell unterstützt. Neben der Art des Beteili- Strom und Wasser der letzten zwei bis werte Einsparungen zu erreichen. Energieeffizienz in der Schule oder generell ein gungsmodells (Einsparbeteiligung, Mitmachprämie drei Jahre herangezogen. ›› Die Bereinigung der Verbräuche ist verstärkter Klimaschutz sein. Aber auch die Zusam- oder Aktivitäts-System) werden auch die Berech- schwierig, weil sehr viele weitere Fak- menarbeit aller Beteiligten, die Sensibilisierung der nungsmethoden transparent beschrieben und zuge- toren eine Rolle spielen (Veränderung Lehrer und Schüler zu einem bewussten Umgang hörige Anpassungsmechanismen, z. B. bei baulichen des Raumkonzepts, Baumaßnahmen, mit Energie und Wasser und der pädagogische Nut- Veränderungen, erläutert. Auch Zeiträume, Art und Umstellungen der Heizart etc.). zen sollten Eingang in die gemeinsame Zielsetzung ggf. Nutzungsbedingungen der Auszahlung werden ›› Im Haushalt des Schulträgers ggf. finden. schriftlich festgehalten. schwierig darzustellen. > > MITMACHPRÄMIE 2 Aufgaben der Schule: Schulleiter und Lehrer signalisieren ihre Bereit- 5 Laufzeit: Projektbeginn und voraussichtliches Ende des Pro- schaft, das Thema näher zu behandeln und in den jektzeitraums sollten ebenfalls festgelegt werden. Die Schule erhält jährlich einen festen ›› Einfach umzusetzen, da keine weite- ›› Die Sichtbarmachung von Aktivitäten Unterricht zu integrieren. In regelmäßigen Treffen Sinnvoll ist es zudem, generelles Interesse an einer Betrag, sofern Sie sich aktiv am Projekt ren Berechnungen notwendig sind. und Einsparerfolgen ist schwierig. beschäftigt sich deshalb eine Arbeitsgruppe der Verstetigung – zum Beispiel in Form einer Verlän- beteiligt. ›› Deckelung des Budgets nach oben ›› Verringerte Motivation, mehr zu tun als Schule unter Leitung einer bereits konkret benann- gerungsoption – bereits im Vorfeld des Projekts zu ist im kommunalen Haushalt leicht notwendig. ten Ansprechperson mit dem Projekt. Sofern bereits signalisieren. Auch sollte die Offenheit gegenüber zu verankern. eine Organisationsform der Arbeitsgruppe festge- einer Weiterentwicklung kommuniziert werden. ›› > Bei Objekten mit geringem Ver- legt wurde, kann diese auch bereits genannt werden. brauch oder ohne Referenzwert (Neubau) gut geeignet. Die Offenheit für eine Weiterentwicklung bzw. für Veränderungen sollte jedoch bestehen bleiben. Auch 6 Unterschriften: Für eine offizielle, beidseitige Bestätigung wird das sollte die Einbeziehung des Hausmeisters und ggf. Dokument von der Leitungsebene der Schule und AKTIVITÄTS-SYSTEM weiterer Personen festgelegt werden. Die Schule des Schulträgers unterzeichnet. zeigt sich außerdem bereit, die Pressearbeit sowie Die Schule erhält eine finanzielle Un- ›› Transparent, da keine detaillierte ›› Verringerte Motivation, mehr zu tun als Schülerpräsentationen zu unterstützen und signa- terstützung je nachdem, ob festgelegte Berechnung der Einsparungen not- notwendig. lisiert Interesse an einer gemeinsamen Öffentlich- Unterschrift und Übergabe der Vereinbarung an die Schule Meilensteine des Projekts umgesetzt wendig. ›› Die Aktivitäten sind bereits im Vorfeld keitsarbeit. sollten natürlich Anlass für Öffentlichkeitsarbeit (z. B. in Form ›› wurden. Typische Meilensteine sind zum Auch kleine Schulen / Kitas können größtenteils festgelegt. Ungewöhnliche > einer Pressemeldung) sein. Beispiel durchgeführte Projekttage, Messungen, Öffentlichkeitsarbeit usw. genauso viel erreichen wie große Schulen. Wege/neue Ideen können daher ggf. nicht honoriert werden. Daher ist es 3 Unterstützung durch den Schulträger: Der Schulträger erläutert, wie die Aktivitäten der ›› Deckelung des Budgets nach oben wichtig, diese dennoch zuzulassen. Schule honoriert werden sollen. Auch sichert er der ist im kommunalen Haushalt leicht Schule zu, alle notwendigen und verfügbaren Daten zu verankern. zum Schulgebäude bereitzustellen. Außerdem wird ›› Auch möglich, wenn wenige Daten die fachliche Unterstützung durch einen konkret zum Energieverbrauch vorliegen. benannten Ansprechpartner auf Seiten des Schul- trägers zugesichert und es werden ggf. Angaben zur nutzbaren Messtechnik gemacht. Das gemeinsame > Recherchieren Sie am besten selbst, welches Beteili- stellten Modelle können Ihnen ein paar Impulse geben, sind je- Interesse, die Tätigkeiten im Projekt öffentlich be- kannt zu machen und Aktivitäten für die Außenwir- gungsmodell gebäude- und projektspezifisch für Ihre doch nur angerissen dargestellt. kung zu unterstützen, sollte ebenfalls erwähnt und Kommune und die Schule passt. Die hier gegenüber ge- bekräftigt werden. Muster Kooperationsvereinbarung > www.saena.de/energiesparschule 18 | Projektvorbereitung 19
EINBINDUNG IN DEN SCHULALLTAG PARTNER EINBINDEN UND UNTERSTÜTZUNG ORGANISIEREN Energiesparprojekte können in jeder Schulform und Altersklas- Der Gang durch die Heizanlage gehört zum obligatorischen Ein- ›› Während der Projektarbeit hängt alles davon ab, dass Sie se, egal ob Grundschule, Oberschule, Gymnasium oder auch stieg in jedes Energieprojekt. Nicht nur deshalb sind die Schul- einschätzen können, wo Sie die Lehrkraft unterstützen wird Berufsschule, durchgeführt werden. Wichtig zu wissen ist, dass hausmeister Ihre wichtigsten Verbündeten, denn sie arbeiten an und wo Sie wiederum die Lehrkraft unterstützen können. es kein Standardschema gibt, nach dem sich das Projekt in die der Schnittstelle zwischen Gebäudetechnik und Schulbetrieb. Dies herauszubekommen, mag eine Weile dauern, aber Sie Schul- und Unterrichtsorganisation einbinden lässt. Vielmehr Sie können Ihnen in den Schulprojekten organisatorisch, fach- sollten sich unbedingt in diese Richtung orientieren. Stellen muss mit jeder Schule nach der für sie passenden Organisati- lich und technisch zur Seite stehen. Dennoch kann es sein, dass Sie also keine Forderungen, sondern fragen Sie nach. Und onsform gesucht werden. Optionen für die organisatorische An- nicht jeder Hausmeister das Schülerprojekt sofort als willkom- wenn ein Lehrer Ihnen beispielsweise keine Auswertungsdi- bindung des Projekts an die Schule könnten z. B. sein: mene Unterstützung ansieht. Lassen Sie sich davon nicht ab- agramme von Messungen zur Verfügung stellen kann, dann halten, Schüler und Hausmeister immer wieder miteinander ins bitten Sie ihn um die vorliegenden Tabellen und machen die Gespräch zu bringen. Die Fragen und das Interesse der Schüler Diagramme selbst – oder lassen sie beim nächsten Projekt- sind echt und werden auf Dauer die Kooperation mit dem Haus- termin von den Schülern erstellen. meister erleichtern. ›› Binden Sie Lehrkräfte und Schulleitungen unbedingt in die ›› Arbeitsgemeinschaft (AG) am Nachmittag: Viele Schulen ›› Wahlbereich: An Oberschulen können Wahlbereiche zu den Auswertungs- und Präsentationsphasen des Projekts ein. in Sachsen nutzen die Möglichkeiten auf der Grundlage der verschiedensten Themen angeboten werden. Die Ange- Lehrer und Schulleiter sollen unbedingt die Möglichkeit er- Sächsischen Ganztagsverordnung (SächsGTAVO), für die sie bote können mit höchsten zwei Stunden pro Angebot in al- halten, sich mit dem Projekt zu identifizieren. Und sie wer- auch pauschalierte zweckgebundene Zuweisungen erhalten. len Klassenstufen und auch für die komplexe Lernleistung den es umso eher tun, wenn sie mit eigenen Augen sehen, Die Schulen bestimmen Art und Umfang ihrer Ganztagsan- in den Abschlussklassen 9 oder 10 eingesetzt werden. Als wie ihre Schüler Erfolg haben und stolz ihre Ergebnisse gebote selbst, setzen eigenständig schulspezifische Schwer- externer Unterstützer müsste man in diesem Fall nicht jede präsentieren. Rechnen Sie die erreichten Erfolge und die punkte und gestalten mit Partnern vor Ort bedarfsgerechte Woche in der Schule sein, sondern vor allem den Projekt- Anerkennung für die Arbeit immer den Schülern und Unter- und schülerorientierte Angebote. Wo diese Möglichkeit nicht start und in Abständen Auswertungs- und Präsentationster- stützern zu. besteht, könnte auch eine freiwillige AG gegründet werden, mine unterstützen. Es empfiehlt sich, mit der Lehrkraft des wenn die Eltern der beteiligten Schüler und die Schulleitung zuständigen Wahlbereiches laufenden Kontakt zu halten. Oft lassen sich im Lauf eines schulischen Energieprojekts auch zustimmen. Allerdings müssten dann die AG-Treffen im je- externe Dienstleister einbeziehen. An vielen Orten gibt es freie weiligen Turnus (wöchentlich, 14-tägig) begleitet werden. ›› Klassenprojekte in den Gymnasien: Vor allem Gymnasien Energieberater, die u.a. auch für die Verbraucherzentrale ar- können das Energieprojekt mit noch höherem Anspruch beiten und sehr engagiert sind. Auch Fachkräfte ortsansässiger ›› Freie Projektgruppen in den Grundschulen: Die Grund- und Ehrgeiz verbinden und es beispielsweise in einer Schul- Unternehmen – wie Ingenieure und Techniker – haben unter schulen sind lehrplantechnisch am flexibelsten und können klasse ansiedeln, die das Projekt über eines oder mehrere Umständen Interesse, sich ehrenamtlich in dem Schulprojekt z.B. aus den Klassen 2 bis 4 jeweils einige Schülerinnen Jahre unterrichtsbegleitend betreut. Voraussetzung hier- einzubringen. Der Kontakt entsteht in solchen Fällen meist über und Schüler zu einer „Energiegruppe“ zusammenfassen, für ist, dass eine Fachlehrkraft oder der Klassenlehrer das Lehrkräfte oder Eltern im Verlauf der Projektarbeit. Falls ein > Rundgang mit dem Schulhausmeister die sich drei- bis fünfmal im Schuljahr trifft und dazwischen Projekt kontinuierlich betreut. Bewährt hat es sich hier, mit kleines Honorarbudget für externe Unterstützung zur Verfügung kleine Projektaufträge in den Unterricht integriert. Die Pro- der jeweiligen Schulklasse zweimal im Jahr eine zweitägige steht, könnten auch freiberufliche Umweltpädagogen gewonnen jektgruppentermine können Zeiträume zwischen zwei Un- intensive Projektarbeitsphase anzusetzen und auf jeden Fall Im Gespräch mit der Schulleitung lässt sich klären, ob das Pro- werden, um das Schulprojekt mit zu betreuen und bestimmte terrichtsstunden und einem ganzen Vormittag umfassen. eine größere Ergebnispräsentation zum Schuljahresende zu jekt im Unterricht – beispielsweise in naturwissenschaftlichen Aufgaben zu übernehmen. organisieren. Fächern – angesiedelt werden kann oder ob es besser im Rah- ›› Schülerfirma als Dienstleister für Schulen: Als anspruchs- men einer Arbeitsgemeinschaft in den Bereich der Ganztagsan- vollste Umsetzungsform käme auch die Gründung einer gebote (GTA) passt. Oft ergibt sich auch eine Kombination aus Schülerfirma in Frage, die z. B. als Dienstleister für Ener- beidem, sodass sowohl Lehrkräfte als auch GTA-Mitarbeiter giechecks, Informationskampagnen und Messeinsätze in in dem Energieprojekt kooperieren. Eine verlässliche Partner- der eigenen und auch in anderen Schulen und öffentlichen schaft mit einer Lehrkraft/einem GTA-Mitarbeiter ist für den Gebäuden auftritt. Solche Schülerfirmen betreuen oft auch Projekterfolg und die Verankerung des Projekts in der Schule kleine Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder unerlässlich. Das bedeutet für Sie: kooperieren mit ortsansässigen Fachfirmen. Für Schülerfir- men gibt es in Sachsen eine eigene Unterstützungsstruktur. ›› In der Vorbereitungsphase des Projekts sollten Sie nicht nur Die Gründung einer Energie-Schülerfirma wird normaler- die Schulleitung ansprechen, sondern auch Ausschau nach weise erst als weiterführender Schritt nach längerer Erfah- interessierten Lehrkräften halten. Oft wird Ihnen die Schullei- rung in der Projektarbeit in Erwägung gezogen. tung bereits jemanden empfehlen und den Kontakt herstellen. ›› In der Startphase des Projekts ist es wichtig, dass Sie auf die Lehrkraft zugehen und sich proaktiv miteinander abstimmen, wie Sie vorgehen würden. Bemühen Sie sich darum, die persön- liche E-Mail-Adresse der Lehrkraft zu bekommen; das macht die Kommunikation und die Absprachen sehr viel leichter. 20 | Projektvorbereitung 21
> Projekt- durch- führung > Einteilung in Handlungsfelder und Gruppenbildung Dieses Kapitel beleuchtet die praktische Umsetzung in der Schule und gibt eine Vielzahl von Tipps und Impulsen für die konkrete Unterrichts- gestaltung. Angesprochen werden neben Kommunalvertretern auch Lehrkräfte, GTA-Mitarbeiter oder externe Dienstleister. 22 | Projektdurchführung 23
KICK-OFF > KICK-OFF IN DER GRUNDSCHULE – ZUM BEISPIEL SO … Vor Ihnen sitzen 15 Zweit-bis Viertklässler und schauen Sie mit teils neugierigem, teils schüchternem Blick an. Erwidern Sie die Blicke und sorgen Sie für Lockerheit in dieser Anfangspha- se. Stellen Sie kurze neugierige Fragen. Zeigen Sie, dass Sie sich in die Lage der Schüler hineinversetzen können. Arbeiten sie mit sanften Appellen („Ihr werdet also in diesem Jahr et- was für das Energiesparen an eurer Schule tun, weil es sonst keiner täte.“) oder Ähnliches. Die Einstiegsfrage „Was wisst ihr denn über Energie?“: Lassen Sie die Schüler diese Frage auf selbstklebenden Moderations- karten und mit Moderationsstiften beantworten. Sie müssen diese Frage sicher noch ein paarmal wiederholen und erläu- tern: „Wo steckt Energie drin? Oder wo kommt sie her? Oder was hat in eurem Leben mit Energie zu tun? Schreibt einfach auf, was euch einfällt.“ Verzichten Sie an dieser Stelle unbe- dingt darauf, bereits eine Systematik vorzuschlagen oder vor- zugeben. Die bunten Karten werden dann irgendwo im Raum ange- bracht, wo Platz ist – an der Tafel, an Schränken, an der Wand. Lassen Sie das die Kinder selbst machen, denn sie kommen > Start eines Energieprojekts – Schüler probieren sich aus dabei in Bewegung und es macht ihnen Spaß. Wie Sie das Schüler-Energieprojekt unterstützen können, hängt Der Einstieg in das Projekt ist von besonderer Bedeutung. Hier Wenn die Karten dann alle so durcheinander kleben, kann man sehr davon ab, mit welcher Altersstufe Sie es zu tun haben. Zwi- entscheidet sich, ob: darüber sprechen. Je nach der zur Verfügung stehenden Zeit schen Grundschule und Oberschule/Gymnasium besteht hin- ›› die Schüler sich motivational angesprochen fühlen, reicht es aus, wenn Sie auf einige Begriffe eingehen – oder Sie sichtlich der Durchführung von Projektarbeit ein wesentlicher ›› das Thema als reale Aufgabe und Herausforderung wahrge- versuchen, noch etwas systematischer mit den Karten zu ar- Unterschied, der den Abstraktionsgrad, das einsetzbare Wissen nommen wird, beiten, indem Sie beispielsweise zusammen mit den Kindern und die Eigenaktivität der Schüler betrifft. Während im Grund- ›› die Schüler Ihnen glauben, dass es tatsächlich auf sie an- Gruppen von Karten bilden, die „Energiequellen“, „Energie- schul-Lehrplan das Thema „Strom aus erneuerbaren Energien“ kommt, damit sich die Dinge verbessern, speicher“, „Energietransporter“ und „Energieverbraucher“ im Werkunterricht auftaucht, ergeben sich in den Lehrplänen der ›› die Schüler Ihnen vertrauen und sich auf ihre methodische, bezeichnen. Das Wesentliche an dieser Arbeitsphase ist je- weiterführenden Schulen zahlreiche inhaltliche Anknüpfungs- faire und ermutigende Führung einlassen. doch, dass Sie an die Vorstellungswelt der Sieben-bis Zehn- punkte, vor allem im Physikunterricht. Darüber hinaus spielen jährigen anknüpfen und weiterfragen – Sie sollten also nicht Fragen der Arbeitsorganisation, Teamarbeit, sprachlichen Dar- All das ist leichter gesagt als getan, denn Ihr Erfolg in der gleich Lösungen anbieten, sondern erst einmal nur Fragen stellung und Präsentation in den Bereich der Schlüsselkompe- Kick-off-Phase hängt von Ihren speziellen personalen Kom- stellen. tenzen hinein, die an den weiterführenden Schulen ebenfalls petenzen und Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen vermittelt werden. Aber auch in der Grundschule können diese ab. Wichtig in der Anfangssituation ist auch, dass Sie eine kon- Von hier aus führt die nächste Frage konkret zur Schule: „Wel- schon erprobt werden. struktive Ebene mit der Lehrkraft finden, die Ihr „Stakeholder“ che Energie braucht ihr eigentlich in der Schule?“, „Und wo im Projekt ist, wenn Sie nicht in der Schule sind. Hier muss kommt die her?“, „Und wer achtet darauf, dass man sie nicht schnell Vertrauen entstehen – aber auch Neugierde und Spaß vergeudet?“ usw. an einer Zusammenarbeit sollten dabei angesprochen werden. Die folgenden Hinweise für die methodische Gestaltung eines Kick-offs im Projekt sind letztlich keine automatische Erfolgs- garantie, sondern nur eine Hilfestellung für Sie. Und sie sind beispielhaft – man könnte es also jederzeit auch anders ma- chen. Vielleicht unterstützt Sie auch die Lehrkraft dabei oder Sie gestalten den Auftakt gemeinsam. > Muster Ablaufpläne www.saena.de/energiesparschule 24 | Projektdurchführung 25
> KICK-OFF IM GYMNASIUM – > ENERGIERUNDGANG – ZUM BEISPIEL SO … ZUM BEISPIEL SO … Eine siebente Klasse im Gymnasium wird das Energieprojekt im ›› Unten rechts = Energiesparen ist nicht wichtig, aber ich Es ist 8:00 Uhr morgens an einem kalten Wintertag. Dick ein- Die Gruppe steht nun vor einer Vielzahl von Rohren, die Rahmen des Physikunterrichts übernehmen – und zwar über die verbrauche einfach wenig Energie („Energieeinsiedler“) gepackt und mit den Händen in den Taschen warten 15 Schü- scheinbar wahllos miteinander verbunden sind. „Das ist die kommenden drei Schuljahre. Mit dieser Perspektive starten die ›› Unten links = Energiesparen ist nicht wichtig, und ich ver- ler sowie die betreuende Lehrerin vor dem Eingang zum Hei- Wärmeverteilung“, kann wieder der Hausmeister aushelfen, Schüler am ersten Projekttag von 7:30 Uhr bis zum Mittag. Pro brauche jede Menge Energie („Klimasünder“) zungskeller auf den Hausmeister. Auch ein TGA-Ingenieur der und er beschreibt, wie von hier aus die Wärme in die Unter- Schuljahr sind jeweils zweimal zwei Doppel-Projekttage geplant Stadt wurde eingeladen, um dem „Energieteam“ bei kniffligen richtsräume, die Aula und die Turnhalle gebracht wird. „Und sowie eine Präsentation vor der Schulgemeinschaft und Öffent- Natürlich darf die Portfoliodarstellung (vier Quadranten) und Technik-Fragen zur Seite zu stehen. was kann man machen, wenn es in der Turnhalle nicht warm lichkeit. die Pointierung erst im Nachhinein und nicht bereits während wird?“, wird nachgehakt und da kommt auch der Hausmeister der Anmoderation und Platzierung der Karten erfolgen. Es geht nun endlich ins Warme und bereits beim Betreten des langsam ins Schwitzen. Gut, dass der TGA-Ingenieur dabei ist Sie beginnen mit einer moderierten Anfrage in zwei Dimensionen: Kellers kommt dem „Energieteam“ ein Hitzeschwall entgegen. und die Heizungsreglung erläutern kann. Wer die Betriebs- 1. Wie wichtig finde ich Energiesparen? Dieser Einstieg lockert auf und signalisiert gleichzeitig, dass „Wieso ist es hier denn so heiß?“, fragen die ersten Schüler, die zeiten einstellt und mit den Nutzungszeiten der Turnhalle ab- (sehr ... nicht sehr) es hier um kein einfaches Thema geht, dass dieses aber sehr sich auch gleich die Jacken und Pullis ausziehen. Die Ursache stimmt, kann aber auch er nicht sagen – ein weiterer Eintrag 2. Wie viel Energie verbrauche ich selbst? wohl viel mit uns selbst zu tun hat. Anschließend wird der ist schnell gefunden und die nicht vorhandene Dämmung der ins Protokoll. (viel ... wenig) Projektauftrag noch einmal kurz besprochen und folgende Rohrleitungen wird in einem Begehungsprotokoll festgehal- Fragestellung aufgeworfen: „Wie sieht eigentlich der Energie- ten. Vom Heizungskeller folgt man der Wärmeverteilung in ein Die Schüler schreiben ihre Namen auf kleine runde Modera- verbrauch unserer Schule aus? Was wissen wir darüber? Wo Klassenzimmer. Die Wärmeübergabe an den Raum erfolgt tionskarten (am besten selbstklebende verwenden) und er- vermuten wir, dass wir etwas verbessern können?“ Mit Hilfe des Hausmeisters folgen die Kinder nun der Wär- hier mit Heizkörpern, und geregelt wird die Temperatur mit läutern ihre Antworten auf die beiden Fragen jeweils vor der meenergie. Der Wärmeerzeuger, ein großer Kasten in der Thermostatventilen. Das kennt bereits jeder. „Aber wie funk- Klasse. Die Klebekarten werden entsprechend im Koordina- Um das vorhandene Teilwissen zu unterfüttern, machen die Raummitte, fällt sofort ins Auge. Von dort aus wird es schwie- tioniert eigentlich ein Thermostatventil? Sollte man lieber auf tensystem der Fragematrix angeheftet. Auch der betreuende Schüler anschließend einen kleinen Wissenstest, der gemein- riger. Ein gelbes Rohr kommt aus dem Kessel, führt in einen 5 drehen, wenn der Raum schnell warm werden soll? Welche Physiklehrer wird am Ende gefragt und bekommt ebenfalls sam besprochen und ausgewertet wird. Im Anschluss daran kleinen Kasten und dann weiter in die Wand. „Das ist der Gas- Temperaturen brauchen wir eigentlich? Und wieso stehen kei- seine Position in der Matrix. könnte entweder eine Besichtigung der Heizanlage zusam- zähler“, erläutert der Hausmeister und beschreibt, wie das ne Temperaturen, sondern nur die Zahlen 1 bis 5 auf dem Ther- men mit dem Hausmeister, eine Einführung in die Funktion Gas vom Versorger ins Haus, über den Zähler und dann zum mostatkopf?“ Das entstandene Bild wird nun mit der Klasse diskutiert. der Messgeräte oder bereits die Bildung mehrerer kleiner Gaskessel kommt. Hier wird also abgerechnet, was die Schule In welchem Quadranten haben sich die meisten positioniert? Projektteams zu konkreten Handlungsfeldern erfolgen. Das an Heizungswärme und warmem Wasser (ver)braucht. Es gibt also viel zu recherchieren und aufzuarbeiten. Auch den ›› Oben rechts = Energiesparen ist sehr wichtig – und ich tue hängt von den zeitlichen und organisatorischen Rahmenbedin- Temperaturverlauf in den Unterrichtsräumen könnte man ein- es erfolgreich („Energieheld“) gungen ab… mal messen. ›› Oben links = Energiesparen ist zwar sehr wichtig, aber ich tue es kaum („Energieschwächling“) 26 | Projektdurchführung 27
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