Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021

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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                    Evangelische Kirchengemeinde
                          zu Heeren-Werve
                                               Juli – Oktober 2021

                                                       1
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
Zum Foto auf der Titelseite:
           E  twas zu heftig war der Wind des letzten Sturms für das Dach
              unserer Kirche. Ganz schon windig war es auch für das Team
           der Fachfirma, die hoch hinauf musste, um die Schäden in Augen-
           schein zu nehmen. Einige Schieferplatten haben sich gelockert
           und müssen wieder in Reih und Glied gebracht werden. In dem
           Korb, der am Kran die Turmspitze von allen Seiten umkreiste, war
           die frische Brise selbst für die höhenerprobten Fachleute gele-
           gentlich grenzwertig. Für die Arbeiten musste die Heerener Straße
           auf eine Spur verengt werden, damit der Kran Platz genug hatte.
           Eine Ampel regulierte den regen Verkehr. Den Wartenden boten
           sich dabei spannende und alles andere als alltägliche Bilder beim
           Blick in den Himmel.

     Impressum

Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde zu Heeren-Werve
Herausgeber im Auftrag des Presbyteriums: Redaktion: Katja Burgemeister,
Werner Döpke, Andrea Mensing, Christina Pfingsten, Ute Thiel, Werner Wig-
germann.
V.i.S.d.P.: Werner Wiggermann, Tel.: 42644
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

             Inhalt

Andacht						                                            4
Von Glücksmomenten unter freiem Himmel			                6
Die aktuelle Corona-Lage				                             8
Blick nach Tabata						                                 10
Regionalisierung: Weniger Pfarrer - mehr Zusammenarbeit 14
Ein Beet für biblische Pflanzen				                     17
Insektenhotel: Musik der Hoffnung auf dem Friedhof      18
Seniorenarbeit mit großem Anspruch				                  20
Kinderbibelwoche light					                             22
Jugendprogramm bis Oktober					                         23
Unsere Gemeinde						                                   25
Freud und Leid						                                    26
Einladung zum Sommer-Pilgern				                        27
Vatertag auf dem Friedhof					                          28
Hoffnung auf Kaffee und Kuchen				                      29
Männerdienst: Perspektive der Hoffnung			               30
Gemeindepraktikantin Lara					31
Wir haben gelernt, neue Wege zu finden			               32
Stationen-Gottesdienst: entspannend und schön		         33
Ökumenischer Kirchentag mal ganz anders			              35
„Normalität“: Darf‘s nicht ein bisschen mehr sein?		    36
Neu: Die Rätselseite						                              39
Auf dem Weg zur Prädikantin: Julia König			             40
Konfirmandinnen und Konfirmanden im Bild		              43
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                 Andacht:

                 Sommer-Sehnsucht!
                 Oder besser:
                 Sehnsucht nach Veränderung!
   „Gott ist nicht ferne von einem                 bin, weiß ich: Es gibt kein Zurück. Zu
   jeden von uns. Denn in ihm le-                  intensiv waren diese letzten Monate,
   ben, weben und sind wir.“                       zu tief geht die Verunsicherung, zu
           (Apostelgeschichte 17,27f;              schmerzhaft sind die Narben, die die
       Monatsspruche für Juli 2021)!               Pandemie hinterlassen hat. Ganz zu
                                                   schweigen von den Menschen, die wir
„Nimm dir einen Moment der Stille.                 in dieser Zeit verloren haben. Es gibt
Werde dir bewusst: Gott ist bei dir –              kein Zurück zum alten Leben. Und
hier und jetzt. Wie ist dein Lebensge-             wenn ich mir die Missstände ansehe,
fühl heute Morgen? Wonach sehnst du                die schon vor Corona da waren und
dich in diesem Moment? Teile deine                 durch Corona wie durch ein Brennglas
Sehnsucht mit Gott.“                               schmerzhaft sichtbar wurden: Wäre
                                                   es nicht wunder-voll, wenn es nicht
Mit diesen Worten beginnt meine Mor-               zurück, sondern kraftvoll nach vorne
genmeditation (xrcs-app). Und selbst               ginge? Mutige Hoffnungskraft statt
wenn Meditation nicht für jede/n etwas             Wehmut!
ist: Die Frage nach der Sehnsucht ist
im Moment ganz präsent. Viele bewegt               „Wonach sehnst du dich in diesem Mo-
die „Sommer-Sehnsucht nach norma-                  ment? Teile deine Sehnsucht mit Gott.“
lem Leben“. Nach 15 Monaten Pan-                   Im Nachdenken darüber, wie dieses
demie soll endlich wieder alles beim               veränderte Leben aussehen könnte, be-
Alten sein: Endlich wieder Menschen                gegnet mir der Monatsspruch für Juli.
treffen, Essen und Bummeln gehen,                  Könnte darin eine Antwort zu finden
normal arbeiten können, Ausflüge ma-               sein?
chen und in den Urlaub fahren – und
das alles endlich ohne Maske, Schnell-             „Gott ist nicht ferne von einem jeden
test und Ansteckungsgefahr.                        und einer jeden von uns. Denn in ihm
                                                   leben, weben und sind wir.“
Die Sehnsucht ist groß. Doch ich spüre
mein Zögern. Denn wenn ich ehrlich                 In Athen spricht Paulus diese Worte
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
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    vor gelehrten Philosophen. Er er-              reißt“. Wem der Rahmen zu starr ist:
    zählt von Gott, von dem alles Leben            Keine Sorge, am Ende wird das
    kommt, der keinen festen Wohnsitz              Geweb(t)e aus dem Rahmen heraus-
    hat, aber gefunden werden und in               genommen und findet einen (hoffent-
    Kontakt sein möchte. Ohne WLAN                 lich) guten, passenden Ort, an dem es
    und teures Endgerät. Denn die bedin-           wunderbar zur Geltung kommt.
    gungslose Liebe Gottes hofft auf unser
    inneres „Auf-Empfang-Sein“. Es ist             „Wonach sehnst du dich in diesem
    an uns, die Augen / Herzen offen zu            Moment? Teile deine Sehnsucht mit
    halten und wahr-zunehmen, wie nah              Gott.“
    Gott ist. Seine Liebe erweist sich in          Gott, ich sehne mich danach, dass wir
    „grenzübergreifender Willkommens-              deine Nähe als tragende Kraft und be-
    kultur“: Gottes liebevolle Nähe trägt,         wegende Energie unseres Lebens spü-
    belebt und verbindet. Das bleibt nicht         ren. Ich sehne mich danach, dass du
    folgenlos:                                     uns hilfst, bunte Lebensmuster zu we-
    „Denn in ihm leben, weben und sind             ben, in dem alle ihren Platz haben oder
    wir.“                                          finden. Gott, ich sehne mich nach mu-
                                                   tiger Veränderung. Damit alles, was
    Weben?! Eigentlich heißt es im Ori-            lebt, eine Zukunft hat auf unserem
    ginaltext: „In Gott ist Leben, Bewe-           Planeten. Segne uns in allem Sehnen,
    gung und Sein.“ Luther übersetzt die           Sein und Suchen. Amen.
    Bewegung mit Weben und schenkt
    uns damit eindrückliche Hinweise,                   Ihre Pfarrerin Andrea Mensing
    was Leben ist: In der Pandemie ha-
    ben wir erlebt, wie eingebunden wir
    sind in den großen Zusammenhang
    von Himmel, Erde, Luft und Meer.
    Wir alle sind eingespannt wie in einen
    „weltweiten Webstuhl“. Wir haben
    erlebt, dass es auf jede und jeden an-
    kommt, dass wir alle Teil eines bunten
    Musters von vielfältigen Fäden und
    Materialien sind. Wir haben erlebt,
    dass wir das Muster des Lebens beein-
    flussen können – zum Guten oder zum
    Schlechten. Und wir haben erlebt,
    dass eine „gut gewebte Gemeinschaft“
    selbst dann hält, „wenn mal ein Faden
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve - Juli - Oktober 2021
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

               Beten wie die Marienkäfer:

               Von Glücksmomenten
               unter freiem Himmel

Na klar, es ist schon eine große                   Stirn, flackert die Taufkerze im Wind,
Erleichterung, die Corona-Maske                    der von den Feldern herüberweht, und
nach langer Zeit endlich hier und                  picken Hühner um die Füße der Paten
dort wieder abnehmen zu dürfen,                    herum?
endlich wieder fast echte Gottes-                  Himmelfahrt und Pfingsten 2021 ge-
dienste feiern zu können, sogar                    raten jedenfalls so schnell nicht in
direkt in der Kirche. Und auch                     Vergessenheit. Nach horrenden In-
wieder singen zu dürfen. Dennoch                   zidenzen durfte man endlich wieder
hätte es manche ganz besonderen                    zaghaft unter freiem Himmel mehr
Momente ohne die Corona-Lock-                      als drei Menschen mit gebührendem
downs ganz bestimmt nicht gege-                    Abstand und Maske immerhin aus di-
ben.                                               stanzierter Ferne sehen! Da riss fast
Wann bitteschön betet man schon wie                schon symbolisch an beiden Tagen
die Marienkäfer (Foto auf der näch-                der zuvor dick verhangene Himmel
sten Seite links unten) im Takt mit                auf und die Sonne gab alles. Man-
dem Brutgekrächze der Fischreiher?                 cher wollte schon den Regenschirm
Wo bittesehr fliegen dem Täufling Ka-              als Sonnenschutz zücken. Der kleine
stanienblüten auf die frisch benetzte              Kreis auf dem Schotter im Schloss-
                                               6
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

hof war nach Wochen der stark de-                  geben aber vielleicht mehr als unter
zimierten Wirkungskreise ein regel-                normalen Umständen. Freiluftgott-
rechter Ausbruch an Freiheit. Wie                  tesdienste erfreuten sich schon vor-
gern stand man mehr als eine Stunde                her großer Beliebtheit – auch ohne
auf einer Stelle, um das erleben zu                Corona. Das unvergleichliche Am-
dürfen! Bereitwillig schrieb man ge-               biente von Haus Heeren und die un-
fühlt tausendfach überall seine kom-               überhör- und sehbaren Merkmale von
pletten Kontaktdaten nieder, nur um                Dorf und Natur waren diesmal jedoch
Einlass zu bekommen.                               noch einzigartiger als sie es ohnehin
Winzige Momente, die inzwischen                    schon sind. Dass auch die Bläser nur
fast schon unwirklich anmuten. Sie                 wenig Zeit zum Üben hatte, war mehr
                                                   als Musik in den restlos entwöhnten
                                                   Ohren. Dass es der Spross einer alt-
                                                   ehrwürdigen Familie von Landwirten
                                                   war, der dort unter der prächtigen Ka-
                                                   stanie vor dem Schlossportal getauft
                                                   wurde, gab dem Ganzen noch mehr
                                                   Dorftradition.
                                                   Danke für diese unendlich wohltuen-
                                                   den Momente an alle, die es möglich
                                                   gemacht und mitgewirkt haben! Da
                                                   wollte die Seele spontan in fremden
                                                   Zungen sprechen und es hätte nie-
                                                   manden wirklich gewundert, wäre
                                                   plötzlich mehr als nur der Reiher in
                                                   den Himmel aufgefahren.
                                                                   Katja Burgemeister
                                               7
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               Die aktuelle Corona-Lage

               Lutherzentrum öffnet
               nach und nach wieder
     „Gott ist nicht ferne von                     Paul Gerhard begrüßt: „Geh aus, mein
     einem jeden von uns. Denn                     Herz, und suche Freud in dieser lieben
                                                   Sommerzeit an deines Gottes Gaben;
     in ihm leben, weben und sind
                                                   Schau an, der schönen Blüten Zier
     wir.“                                         und siehe, wie sie mir und dir sich
           (Apostelgeschichte 17,27).              ausgeschmücket haben!“

                                                   Bei aller Freude über das Wiederse-
Zu wissen, dass Gott uns nah ist, jeder            hen: Die Corona-Schutzmaßnahmen
und jedem von uns, wo wir auch sind,               sind weiter zu beachten und einzuhal-
hat viele von uns durch die Corona-                ten: Abstand, Handdesinfektion, Mas-
Zeit getragen. Aber die Nähe der ande-             ke, Rückverfolgbarkeit. Und so saßen
ren haben wir trotzdem sehr vermisst.              die Damen in großem Kreis mit viel
Darum freuen wir uns sehr, dass das                Abstand, aber endlich wieder zusam-
Lutherzentrum nach und nach wieder                 men. Ohne Singen, aber mit Musik
seine Türen öffnen kann!                           aus dem blauen Lautsprecher. Ohne
                                                   Kaffee und Kuchen, aber mit Stär-
Nach Rücksprache mit dem Ord-                      kung für die Seele.
nungsamt und Zustimmung des Pres-
byteriums hat die Altenstube den An-               Wie es in der Gemeinde
fang gemacht: Am 7. Juni trafen sich               weitergeht:
die Seniorinnen mit Gisela Schröter
das erste Mal wieder „in echt“. Ein                Seit Pfingsten können wir in unserer
Wiedersehen nach langer Zeit, denn                 Kirche wieder Gottesdienst feiern,
das letzte Treffen lag über ein halbes             weiterhin mit Masken, aber: Bei einer
Jahr zurück. Pfarrerin Mensing hat                 Inzidenz unter 35 ist es seit dem 12.
die ersten Gäste mit den Worten von                Juni erlaubt, auch in geschlossenen
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Räumen mit Abstand und Maske zu                    scheiden die Gruppenleitungen. Die-
singen! (Der erste Gemeindegesang in               jenigen, die vor Corona regelmäßig in
unserer Kirche seit März letzten Jah-              einer Gruppe zu Gast waren, werden
res – ein Gänsehautmoment!)                        entsprechend informiert und eingela-
                                                   den werden.
Der „Gottesdienst zum Mitnehmen“
findet sich weiterhin an der Kirchen-              Wann das Café wieder öffnen kann,
mauer oder im Turmraum.                            richtet sich nach den Regeln, die für
                                                   die Gastronomie gelten. Sobald es
Die Kirchentüren öffnen sich in der                möglich ist, wird es dazu neue Nach-
Woche zur „Offenen Kirche“, immer                  richten geben.
dienstags von 16 bis 18 Uhr (ab 1. Ok-
tober dienstags von 10 bis 12 Uhr).                Aktuelle Informationen finden Sie auf
                                                   unserer Homepage (https://heeren-
Taufen finden zurzeit in zusätzlichen              werve.ekvw.de) und auf unserer face-
Gottesdiensten (11 Uhr) statt. Um                  book-Seite.
eine Taufe zu verabreden, wenden Sie
sich bitte an Pfarrer Taube oder Pfar-             Wenn Sie Kontakt suchen zu einer
rerin Mensing.                                     Gruppe oder generell etwas zur Ge-
                                                   meinde wissen möchten, melden Sie
Sommerpause                                        sich gern bei Pfarrer Taube (Tele-
                                                   fon 4800) oder Pfarrerin Mensing
entfällt in diesem Jahr                            (40505).

Die in den zurückliegenden Jahren
nötige „Sommerpause im Lutherzen-
trum“ wird in diesem Jahr entfallen.
Unter der Voraussetzung, dass die
Inzidenzzahlen weiter so niedrig blei-
ben, können Genesene, Geimpfte (ab
14 Tage nach der letzten Impfung) und
Getestete (Nachweis eines tagesaktu-
ellen Schnelltests einer Teststation),
also „die drei G ́s“, wieder in Gruppen
bis zu 30 Personen im Lutherzentrum
zusammenkommen.
Ob und ab wann sich die Gruppen
unserer Gemeinde wieder treffen, ent-
                                               9
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                Corona in Tabata:

                Live-Übertragungen
                halfen sehr
Seit Mitte März 2020 leiden wir                     Indien. Letztlich starb er in Tansania
in Deutschland unter der Corona-                    in einem Krankenhaus. Offiziell wur-
Pandemie mit einem stetigen Auf                     de als Todesursache Herzkrankheit
und Ab. Erste Welle, dann Erho-                     bekanntgegeben, aber die Gerüchte
lung, dann zweite Welle und jetzt                   liefen weiter. Kürzlich nahm ein uns
ging es langsam wieder deutlich                     bekannter und vertrauenswürdiger
runter und wir hoffen, dass eine                    Radiologe an einem Zoom-Treffen
dritte Welle nicht mehr so groß                     teil und erklärte uns, dass diese Ge-
sein wird. Aus Tansania hatte man                   rüchte mit Sicherheit falsch seien. Der
in dieser Zeit sehr unterschiedliche                Präsident sei bereits seit vielen Jahren
Informationen aber keine Zahlen                     herzkank und nach seinen zuverläs-
mehr.                                               sigen Informationen auch daran ge-
                                                    storben.

Da das Gesundheitswesen dort nicht                  Im Internet konnte man viele Gottes-
die Qualität hat wie bei uns, wäre es               dienste in Tabata bei YouTube und
auch schwierig, genaue Statistiken zu               Facebook sehen, mit Singen eines
erstellen. Außerdem war der Präsident               Chores und der Gemeinde. Die Kir-
der Meinung, dass die Tests häufig zu               chen waren nicht so voll, wie sonst
falschen Ergebnissen führen würden.                 und viele trugen Masken aber nicht
Es war für uns damals alles etwas ku-               alle.
rios. Man war auf Vermutungen an-                   Über die Situation in Deutschland und
gewiesen, so auch als der Präsident                 insbesondere in unserer Gemeinde
Magufuli vor einigen Monaten starb.                 hatte ich dem Partnerschaftskomitee
Es hieß zuerst, er sei auch an Corona               in Tabata einen Bericht geschrieben
erkrankt, dann sollte er in ein Kran-               und sie gebeten, uns auch über ihre
kenhaus nach Nairobi in Kenia ver-                  Gemeinde in diesen Zeiten zu berich-
legt worden sein, dann angeblich nach               ten. Hier folgt der Bericht von Daudi
                                               10
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

R. Mutemi, Vorsitzender der Tabata                  waren mit vielen Einschränkungen
Kuu-Gemeinde      (Hauptgemeinde),                  erlaubt), wie z.B. das Tragen von
während der Corona-Pandemie                         Masken, Händewaschen vor dem Be-
                                                    treten dieser Häuser. Auch die Länge
                                                    einer Verantstaltung (Gottesdienst)

L  iebe Schwestern und Brüder in
   der Kirchengemeinde zu Heeren
Werve, preiset den Herrn!
                                                    sollte nicht mehr als eine Stunde sein.
                                                    Unser Präsident Dr. John Pom-
                                                    be Magufuri bestand darauf, dass
Die ganze Welt stand vor einer                      alle Gläubigen beten, damit unser
neuen Seite, einer sehr schlech-                    allmächtiger Gott das Land heile.
ten Situation und von nun an än-
derten sich die Dinge komplett.                     Wir erlebten eine sehr geringe Anzahl
Bei uns in Tansania war der erste                   von Menschen in Kirchen, durch-
Vorfall Anfang März 2020, als die                   schnittlich 100 pro Gottesdienst, die
erste Patientin aus dem Ausland nach                wir unter normalen Umständen mit
Verdacht positiv getestet wurde und                 etwa 500 und mehr besuchten, daher
bereits bei ihrer Ankunft mit vielen                waren auch die Kollekten/Spenden
Menschen in Kontakt war, ohne Vor-                  sehr begrenzt.
kehrungen zu treffen. Das Gesund-                   Durch die Schließung vieler öffent-
heitsministerium hat alle vorbeu-                   licher Dienste gab es viele Arbeits-
genden Maßnahmen ergriffen, indem                   lose, insbesondere in der jungen Ge-
es alle Personen, die mit ihr zusam-                neration, die an verschiedenen Orten
mengetroffen waren, nachverfolgte.                  wie Tourismus, Hotels, Sport usw.
Aber es war keine Hilfe. Von da an                  gearbeitet hatten.
traten bei vielen Menschen Symptome
und Krankheiten auf. Das Problem,                   Die Situation blieb so ungefähr fünf
die Pandemie, breitete sich schnell                 Monate bis Juli letzten Jahres, danach
aus. Dann ordnete die Regierung an,                 gab es bis Ende März diesen Jahres
alle öffentlichen Versammlungen                     eine gewisse Erleichterung, bis die
einschließlich Schulen, Hochschu-                   Corona-Pandemie jetzt wieder auf-
len, Universitäten, Bars, Restaurants               trat. Die Situation in der zweiten Pha-
und einige andere damit verbundene                  se war jedoch im Vergleich zur vorhe-
Geschäfte wie Touren einzustellen,                  rigen nicht schlechter.
Hotels und Kleinbetriebe wurden ge-                 So war es in der Tabata-Gemein-
schlossen, mit Ausnahme von geist-                  de während der Corona-Pandemie.
lichen Einrichtungen wie z. B. Kir-                 Daudi R. Mutemi, Vorsitzender des
chen und Moscheen. (die Öffnungen                   Partnerschaftskomitees (Übersetzung
                                               11
Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

mit on-line-Hilfe W. Döpke)                         den, um sicherzustellen, dass die
                                                    Kirche die Gesundheitsvorschrif-
In einem weiteren Schreiben berichtet
                                                    ten einhält, d.h. dass die physische
Herr Mutemi darüber, dass Tabata ein
                                                    Distanz eingehalten werden kann.
Online-TV-Projekt Tabata – ELCT
                                                    „Viele haben geistliche Dienste
plant. Er schreibt, dass 2019 eine ein-
                                                    verpasst“ schreibt Herr Mutemi.
zigartige Situation enstand, in der die
                                                    Weiter führt er aus: „Die Situation
ganze Welt unter dem neuen Phäno-
                                                    zwang die Kirche also, darüber nach-
men einer schweren Pandemie (CO-
                                                    zudenken, was als Alternative getan
VID-19) leidet. Das Corona-Virus be-
                                                    werden kann, um diejenigen zu errei-
rührte jeden Teil der Welt. Auch heute
                                                    chen, die in einer solchen Situation
noch würde die ganze Welt unter dem
                                                    von COVID 19 nicht in der Kirche
Problem leiden und Tansania sei da
                                                    sein können. Wir stellen fest, dass der
keine Ausnahme.
                                                    Einsatz von Technologie viel dazu
Auch in Tabata sei man starken Ein-                 beitragen kann, dass das Evangelium
schränkungen ausgesetzt. Einige                     gepredigt wird.
Gemeindemitglieder hätten es in
den 1 ½ Jahren nicht geschafft, den                 Vorerst hat die Technologie auch die
Gottesdienst auch nur einmal zu be-                 Geräte zum Empfang von Live-Über-
suchen. Die Wirkung ende jedoch                     tragungen (Smartphones/Tablets) ver-
nicht damit, dass die Gottesdienste                 einfacht (. . .) Wir halten es für sehr
nicht besucht würden, sondern es                    wichtig, die Vorteile der Technologie
sei auch der Tod einer Reihe von                    zu nutzen. Außerdem werden bei die-
Kirchenmitgliedern zu beklagen.                     sem Projekt einige Mitarbeiter wieder
„Es war eine neue Situation und sehr                eingestellt, deren Stelle aufgrund von
schwierig zu handhaben, da die ganze                COVID 19 gekündigt wurde.“
Welt nicht darauf vorbereitet war. Ob-              Laut Herrn Mutemi zeigen Statistiken
wohl viele Vorsichtsmaßnahmen und                   vom Oktober 2020, dass weltweit
Präventivmaßnahmen von Gesund-                      4,66 Milliarden Menschen aktive In-
heitsexperten geteilt wurden, hat die               ternetnutzer sind. Das heißt, wenn
Situation den Menschen Angst einge-                 die Technologie eingesetzt wird,
jagt.“                                              werden mindestens 59 % der Bevöl-
Normalerweise kämen jeden Sonn-                     kerung erreicht. Auch wenn das m.E.
tag je 900 Personen in die zwei Got-                nicht ganz auf Tansania übertragbar
tesdienste. Durch Covid-19 sei die                  ist, so mussten wir bei früheren Be-
Zahl auf 300 gesunken. Es mussten                   gegnungen doch feststellen, wie ver-
drei Gottesdienste eingeführt wer-                  breitet diese Technologie dort ist.
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

Durch die Änderung von traditio-                    indem Mitglieder der Kirche und der
nellen Übertragungswegen (On Air)                   Gesellschaft die Möglichkeit haben,
zu Online-Übertragungen (Online-                    diese während ihrer Hochzeiten, Tau-
TV), wird es einfacher, viele Men-                  fen etc. zu nutzen. Auch Arbeitsplätze
schen aus verschiedenen Bereichen                   für Jugendliche (Kirchenmitglieder)
gleichzeitig zu erreichen, schreibt                 sollen damit geschaffen werden. An-
Herr Mutemi, ohne dass diese gleich-                schließend wird es eine Online-Bibli-
zeitig an einem Ort sein müssen. Dies               othek geben (YouTube speichert das
würde ebenfalls zur Bekämpfung                      Material jahrelang). Die Kosten des
der Verbreitung des Virus beitragen.                Anfangsbudgets belaufen sich auf
„Unser Ziel hier ist es, sicherzustellen,           21.650.000 Tansanische Schillinge,
dass das Evangelium in jeder Situation              das sind ca. 4.650 EUR.
und mit allen Mitteln gepredigt wird,               Da unsere Landeskirche einen Fonds
wie die Bibel in Matthäus 29:19 sagt.               für ähnliche Projekte im Rahmen der
Geht hin und macht alle Völker zu                   Ökumene für die Kirchenkreise be-
Jüngern und tauft sie auf den Namen                 reitgestellt hat, habe ich diese Anfrage
des Vaters und des Sohnes und des                   an unseren Kirchenkreis weitergelei-
Heiligen Geistes (20) und lehrt sie, al-            tet, der darüber entscheiden wird, ob
les zu befolgen, was ich euch geboten               ein Teilbetrag übernommen werden
habe. Und denkt daran, ich bin immer                kann.
bei euch, bis ans Ende der Zeiten.
Wir glauben, dass es uns durch die                  Aber so wie ich unsere Partnerge-
Nutzung dieses Online-Dienstes leicht               meinde einschätze, wird es letztlich
wird, diesen Befehl unseres Herrn Je-               darauf nicht ankommen. Wenn dort
sus Christus trotz aller Hindernisse zu             erkannt wurde, dass solche Einrich-
erfüllen“.                                          tungen effektiv weiterhelfen, dann
                                                    werden sie auch ihre Pläne in die Tat
In dem Brief finden sich folgende                   umsetzen. Schon jetzt kann man in
technische Einzelheiten zu der ge-                  YouTube Videos von Gottesdiensten
planten Einführung eines Projektes                  aus Tabata sehen. Geben Sie doch
mit dem Namen KKKT TABATA                           einfach in Google ein: KKKT Taba-
MEDIA“. Geplant sind drei Produkti-                 ta Kuu. Auch wenn alles in Kiswahili
onseinheiten: 1. Video und Photo Stu-               läuft, es ist doch mal schön, die Kir-
dio; 2. Ein Aufnahmestudio für Wer-                 che von innen und Pfarrerin Kaanasia
bung, Radio und TV-PROGRAMME;                       Msangi bei der Arbeit zu sehen.
3. Grafik und Gestaltung. Natürlich
will man damit auch Geld verdienen,                                        Werner Döpke

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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                   Regionalisierung wird bald konkret

                   Weniger Pfarrer — mehr
                   Zusammenarbeit

Angedeutet hat es sich schon län-                   und Karl-Ulrich Poth ihren Abschied
ger – jetzt aber wird es ernst mit                  als hauptamtliche Seelsorger. Nach-
der „Regionalisierung“, die unsere                  besetzt wird nur eine der drei Stellen;
Kirchengemeinde nachhaltig ver-                     alle drei Kirchengemeinden haben in
ändern wird. Es geht darum, dass                    den letzten Jahren viele Glieder verlo-
die drei evangelischen Gemeinden                    ren – nicht nur durch Kirchenaustritt,
Heeren-Werve, Methler und Ka-                       sondern weil einerseits weniger Kin-
men unterm Strich mit deutlich                      der geboren und getauft wurden und
weniger Pfarrer/innen-Stellen                       andererseits mehr Sterbefälle zu be-
auskommen müssen. Wie das funk-                     trauern waren. Das Ungleichgewicht
tionieren kann? Guter Wille wird                    haben wir auf der Seite „Freud und
gebraucht, ein neues Konzept und                    Leid“ seit Jahren im Gemeindebrief
möglichst viele helfende Hände.                     dokumentieren müssen. In Heeren-
Gleich drei evangelische Pfarrer ge-                Werve ist die Gemeinde von 4500 auf
hen im nächsten Jahr in der Stadt Ka-               aktuell noch knapp 3500 Mitglieder
men in Ruhestand: In Heeren ist das                 geschrumpft – in anderen Gemeinden
im Mai 2022 Andreas Taube, in Ka-                   im Kirchenkreis Unna und überhaupt
men-Mitte nehmen Klaus-Dieter Suk                   im ganzen Land waren die Verluste
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

noch zahlreicher.                                   Klar muss es solche Chancen auch
Und die Verluste sorgten eben auch                  in Zukunft geben, sonst gibt es keine
dafür, dass die finanzielle Basis, die              Zukunft für die Gemeinde. Kirche hat
Einnahmen aus der Kirchensteuer                     sich immer verändert, „das hat bei Je-
also, immer weiter zurückgingen. Mit                sus schon angefangen“, erinnert An-
direkten Auswirkungen auf die Mög-                  drea Mensing.
lichkeit, hauptamtliches Personal in                Die Überlegung mündet direkt in die
den Gemeinden finanzieren zu kön-                   Aufgabe, evangelisches Gemeinde-
nen. Für die Stadt Kamen und ihre                   leben in Kamen gemeinsam neu zu
evangelischen Gemeinden bedeutet                    entwickeln. „Wir sollten unsere Be-
das, dass von den derzeit noch acht                 sonderheiten zusammenwerfen“, fin-
Pfarrstellen nur fünfeinhalb Stellen                det die Heerener Pfarrerin, „das ist
bleiben können. Kein Zweifel: Das                   die Chance, die ich in dem Prozess
wird eng!                                           sehe.“ Wenn etwa im Stadtteil Mitte
Am Beispiel Heeren-Werve wird be-                   die Form der „Kamener Kanzel“ be-
sonders deutlich, wie die Zukunft                   sonders gepflegt wird, wenn in Me-
ohne stärkere Zusammenarbeit ausse-                 thler die Musik in der schönen alten
hen würde. Andrea Mensing als ver-
bleibende Pfarrerin wäre für alles al-
lein zuständig; für alle Gottesdienste,
Taufen, Beerdigungen, Hochzeiten,
für die Begleitung der Kita, die Be-
treuung der vielen Gemeindegruppen,
für die Arbeit im Presbyterium, für
den Gemeindebrief, für Besuche in
der Gemeinde – wer soll das schaf-
fen? Was geschieht, wenn sie Urlaub
macht? Und übrigens: Dürfen Pfar-
rerinnen eigentlich krank werden?
Und dann gleich noch eine Frage, die
sich schnell selbst beantwortet: Darf
es auch noch neue Initiativen in der
Gemeinde geben – wie zum Beispiel
das Pilgern, das Jana Falcke angeregt
und als überzeugendes neues Angebot                      Das Pilgerzeichen erinnert noch
etabliert hat?                                           an die kleine Erfolgsgeschichte in
                                                         unserer Gemeinde.
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                                                    müssen? Ein zentrales Gemeindebüro
                                                    mit der Schließung der anderen beiden
                                                    hält Andrea Mensing für nicht vor-
                                                    stellbar. Ebenso unverzichtbar sei die
                                                    Präsenz der Küsterinnen und Küster.
                                                    Gerade in Heeren, wo so viele junge
                                                    Paare die phantastische Atmosphäre
                                                    des Hauses Heeren mit der Trauung in
 In der Jugendarbeit                                der alten Kirche verbinden möchten.
 gibt es längst eine gute
 Zusammenarbeit der                                 Was aber letztlich geht, wo Zeit ge-
 drei Gemeinden.                                    spart und Neues entwickelt werden
                                                    kann, darüber muss nun intensiv bera-
 Margaretenkirche ihr Gewicht behält                ten werden. In allen drei Gemeinden,
 und ausbaut, wenn in Heeren-Werve                  zusammen mit den Mitarbeitenden
 zum Beispiel die wegweisenden For-                 und Presbytern vor Ort und begleitet
 men der Jugendarbeit immer weiter                  von Gemeindeberaterinnen der Lan-
 entwickelt werden – und wenn die                   deskirche. Den Auftrag, ein Konzept
 jeweils anderen beiden Gemeinden                   zu entwickeln, hat der Kreissynodal-
 am Schwerpunkt der einen Gemein-                   vorstand entwickelt. Die konkrete Ar-
 de noch bewusster teilhaben als jetzt              beit hat Ende Juni begonnen.
 schon, dann haben alle etwas davon.                Es bleibt aber Zeit genug, sich einzu-
 Und dann können möglicherweise                     mischen. Für Sie natürlich auch, liebe
 auch alle den Gedanken besser ertra-               Leserin, lieber Leser! Ohne konstruk-
 gen, dass Gottesdienste und „Amts-                 tive Begleitung aus der Gemeinde
 handlungen“ (Trauungen, Taufen und                 wird das Werk der Erneuerung kaum
 Bestattungen) auf weniger Schultern                gelingen können. Gern werden wir
 verteilt werden müssen.                            auch im Gemeindebrief Impulse auf-
 Vielleicht ist es auch denkbar, dass ein           greifen, vorstellen und gegebenen-
 Pfarrer oder eine Pfarrerin an einem               falls diskutieren. Je mehr Menschen
 Sonntag mehrere Gottesdienste leitet:              sich an der Gestaltung der Gemein-
 zu unterschiedlichen Zeiten aber mit               dezukunft beteiligen, desto weniger
 dem gleichen Predigtinhalt – und ent-              muss man sich vor den finanziellen
 sprechend weniger Vorbereitungszeit.               Zwängen fürchten; desto mehr gibt es
                                                    Raum für die Freude auf ein neu zu
 Viele Einzelfragen sind zu bedenken                gestaltendes Miteinander.
 und letztlich zu entscheiden. Was wird
 vor Ort wirklich notwendig bleiben                                 Werner Wiggermann
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

              Wer hilft bei der Pflege?
              Ein Beet für biblische Pflanzen

             Friedhofsgärnter Jürgen Starke und Dagmar Müller bei einem Pla-
             nungsgespräch für das neue Bibelbeet.

Ein „Bibelbeet“ soll demnächst auf                  Hier wird immer mehr Platz benötigt,
einer frei gewordenen Fläche auf                    der an anderer Stelle nicht mehr ge-
dem Friedhof entstehen. Es wäre                     braucht wird. So entstand auch vor
sehr schön, wenn sich noch einige                   einigen Jahren bei Herbert Ritter die
Freiwillige ein wenig an der Pflege                 Idee, die zugekaufte Wiese in einen
des Beets beteiligen könnten.                       „Wald des Lebens“ zu verwandeln.

Der Friedhof der evangelischen Kir-                 Trotzdem gibt es auf dem ursprüng-
chengemeinde hat sich in den letzten                lichen Friedhofsgelände einen immer
Jahren sehr verändert. Viele Grabstel-              größer werdenden Wiesenbereich. So
len werden nach Ende der Ruhezeit                   kam mir die Idee, eine solche Fläche
eingeebnet. Erdbestattungen werden                  in ein „Bibelbeet“ umzugestalten.
weniger und mittlerweile gibt es eine               Dort sollen Pflanzen ihren Platz fin-
Vielzahl von Urnenbestattungen, ins-                den, die wir aus der Bibel kennen
besondere auf dem Begegnungsfeld.                   und die auch in unserem Klima ge-
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

deihen können. Diese Pflanzen, ob                   reit erklären würden, ab und zu etwas
Baum, Strauch oder Staude, werden                   Unkraut zu zupfen. Das Bibelbeet soll
Namensschildchen bekommen, sowie                    prinzipiell pflegeleicht angelegt wer-
auch den Hinweis der Textstelle in der              den. Einige Zusagen zur Hilfe habe
Bibel. Ebenso sollen zwei Bänke zum                 ich schon bekommen und ich würde
Ausruhen und Begegnen der Men-                      mich freuen, wenn noch mehr helfen-
schen einladen.                                     de Hände das „Bibelbeet mittendrin“
                                                    zu einer Begegnungsstätte werden
Solch ein Vorhaben verursacht natür-                lassen.
lich auch Arbeit. Die Friedhofsgärt-
ner werden mit Wissen, Mannes- und                  Für Fragen und Auskünfte erreichen
Maschinenkraft das Beet vorbereiten.                Sie mich unter der Telefonnummer
Danach wäre es wunderbar, wenn                      41757.
sich einige Gemeindeglieder dazu be-                                     Dagmar Müller

           Musik der Hoffnung
           auf dem Friedhof
Es summt und brummt in unter-                       Erinnerns und des sich nahe Kom-
schiedlichsten Tonarten. Manch-                     mens; insofern als ein Ort sich ent-
mal leuchtet es prachtvoll, aber                    faltender Menschlichkeit. Zudem als
auch die weniger farbenfroh aus-                    Ort des Friedens – aber gar nicht so
gestatteten Tierchen sind gleich-                   seltsamer Weise eben auch als Para-
berechtigter Teil einer hier noch                   dies wirklichen organischen Lebens.
großartigen Vielfalt, für die das                   Ein irdisches Paradies für Vögel und
neue Insektenhotel und der reich-                   Insekten. Und besonders für letztere
lich gedeckte Blütentisch die ideale                jetzt auch – dank einer Reihe mensch-
Lebensgrundlage abgeben. Hee-                       licher Bundesgenossen – ein freund-
rener Straße 140: Einfach eine tolle                licher Zufluchtsort in bedrohlichen
Adresse für den geflügelten Teil der                Zeiten. „Auch wir möchten gegen
sichtbaren Schöpfung.                               das Insektensterben kämpfen“, erklärt
Als Ort des Lebens wird der Friedhof                Heribert Jurasik, Vorsitzender der Ka-
allzu oft unterschätzt; als Stätte des              mener Naturfreunde. Materialisiert
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

hat sich dieser Wille in dem neuen                  tenschutzinitiative des Nabu und der
Insektenhotel, das auf dem Heerener                 Naturfreunde NRW an. Eine Initia-
Friedhof jetzt vor allem den bedroh-                tive, die übrigens – trotz der etwas
ten Arten einen hoffnungsvollen Ort                 komplizierten Bauumstände – ganz
des Verweilens und sich Vermehrens                  ausgezeichnet in die Corona-Zeit
bietet. In koordinierter Heimarbeit                 passte. Schließlich gehen nicht we-
haben Naturfreunde-Mitglieder an                    nige Forscher davon aus, dass aus-
dem gastfreundlichen Holzquartier                   sterbende Tierarten die Übertragung
gebastelt. Die koordinierende Baulei-               tödlicher neuer Infektionen von Tie-
tung hatte Herbert Mayer. Stadt und                 ren auf Menschen entscheidend be-
Kirchengemeinde gaben die freund-                   günstigen. Es gibt also jede Menge
liche Einwilligung zu dem Projekt;                  gute Gründe, warum das Brummen
die Volksbank übernahm die Materi-                  und Summen rund um den neuen
alkosten.                                           gastronomischen Betrieb eher als
Die heimischen Naturfreunde schlos-                 Musik der Hoffnung und des allmäh-
sen sich mit diesem Projekt der Ar-                 lichen Begreifens gedeutet werden
                                                    könnte.			                     (wig)

      Anfang April trafen sich die Bau-Partner zur Eröffnung des neuen Hotels.
      (v.l.) Bürgermeisterin Elke Kappen, Pfarrerin Andrea Mensing, stv. Natur-
      freunde-Vorsitzender Friedhelm Lipinski, Vorsitzender Heribert Jurasik,
      Bauleiter Herbert Mayer und Volksbank-Filialleiter Markus Mendel.
      							 (Foto: Stadt Kamen)
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                   Seniorenarbeit mit großem Anspruch

                   Für Gisela Schröter ein
                   echter Traumjob
 Oft genug klingelte das Telefon                    rigkeit habe ich in dieser Zeit oft ge-
 auch am Sonntag bei ihr zuhause.                   spürt. Und bei vielen auch eine tiefe
 Denn Gisela Schröter ist nicht nur                 Angst vor einer Ansteckung. Deshalb
 rein formell einzigartig im Kir-                   haben sich viele gar nicht erst vor die
 chenkreis Unna als einzige Mitar-                  Tür getraut.“
 beiterin mit einer hauptamtlichen
 Stelle in der Seniorenarbeit. Nach
 fast 30 Jahren ist für sie der Beruf               „Einfach nur reden,
 immer noch „Berufung und ein
 echter Traumjob“. Auch oder erst                   das war wichtig“
 recht in der alles andere als leich-
 ten Corona-Zeit. Da musste sie                     Einkaufen, Apotheke, Arztbesuche:
 sich mit allem Herzblut neue Wege                  Alltägliches wurde für Senioren
 einfallen lassen.                                  durch Corona zum Spießrutenlauf.
                                                    Die ganz alltäglichen Nöte und All-
                                                    tagsprobleme wuchsen zu schein-
 Denn ihre Senioren liegen ihr am Her-              bar unüberwindbaren Problemen an.
 zen. „Für die meisten war die Zeit der             Auch Depressionen tauchten auf. Das
 Lockdowns nicht einfach nur schreck-               Telefon und Gisela Schröters Ruf-
 lich, sondern schmerzlich“, sagt sie.              nummer waren da umso wichtiger.
 Einsamkeit und Isolation spielten da-              „Einfach nur reden, das war wichtig.
 bei eine große Rolle. Viele haben kei-             Einmal die Sorgen loswerden und
 ne Familie, einige sogar keinen Kon-               über Alltägliches sprechen.“
 takt mehr zu den eigenen Kindern.
 Die meisten haben kein Internet oder               Die sonst für Gisela Schröter in ih-
 Smartphone, um wenigstens virtuell                 rer Arbeit so wichtigen Hausbesuche
 mit Freunden, Enkeln oder Bekannten                konnten ebenfalls nicht mehr stattfin-
 ein Minimum an sozialen Kontakten                  den. Sie hat sich kurzerhand Alterna-
 aufrecht zu halten. „Ernsthafte Trau-              tiven ausgedacht. „Einigen habe ich
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

die Gottesdienste zum Mitnehmen                     vor. Kaffee und Kuchen müssen sich
nach Hause gebracht und in den Brief-               alle selbst mitbringen. Jetzt gibt es
kasten gelegt – dort, wo ich wusste,                ein Picknick am Tisch mit Abstand
dass sie ein Stückchen helfen“, erzählt             statt enger Gemeinschaft. Aber das ist
sie. Mit ihrem Vorbereitungskreis ba-               egal, „Hauptsache, es kann überhaupt
stelte sie zu Weihnachten und Ostern                wieder etwas stattfinden“.
kleine Geschenke für die Senioren
und brachte sie von Tür zu Tür. Hand-
geschriebene Briefe mit ein paar auf-               Viele Senioren zeigen
munternden Worten: Auch das stand
jetzt auf dem ganz neuen Arbeitsplan.
                                                    Eigeninitiative
„Die Resonanz war unglaublich. Viele
haben angerufen und sich dafür be-                  Auch der Altenkreis findet wieder
dankt“, sagt sie und die Rührung ist in             statt nach den Ferien. Gedächtnis-
ihrer Stimme zu hören.                              training steht wie eh und je auf dem
                                                    Programm, ebenso wie der beliebte
„Diese Zeit war wirklich einfach nur                Sitztanz mit Musik und selbstgeba-
unbefriedigend“, wird sie wieder                    stelten Instrumenten. „Es ist großartig
sachlich. Riesig ist die Erleichterung,             zu hören, wenn Teilnehmer nach dem
dass es jetzt endlich wieder Licht-                 ersten Treffen nach vielen Monaten
blicke gibt. Die erste Altenstube im                sagen, dass es jetzt zwar anders ist,
geschrumpften Kreis hat sich schon                  aber super“, freut sich Gisela Schrö-
wieder getroffen – im Stuhlkreis mit                ter. Viele Senioren zeigen Eigenini-
Abstand, Masken, weit geöffneten                    tiative, bringen etwas mit und lesen
Türen und Fenstern und Listen samt                  es vor, denn Singen und Spielen sind
Sitzplänen.                                         noch nicht erlaubt. Vielleicht ist auch
                                                    das ja bald wieder möglich. Genauso
AHA-Regeln geben                                    wie der so schmerzlich vermisste Kaf-
                                                    feeklatsch.
noch den Takt vor                                                   Katja Burgemeister
Leichter wird es auch deshalb, weil
alle inzwischen die zweite Impfe ha-
ben. Wo sich vor Corona bis zu 50
Senioren vor allem auf das Kaffeetrin-
ken und Kuchenessen gefreut haben,
treffen sich jetzt weniger Teilnehmer
und die AHA-Regeln geben den Takt
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                 2021: Kinderbibelwoche light
                 Wunderbar war es!
„Alles gut im Schneckenhaus“
hieß unsere diesjährige Kin-
derbibelwoche, diesmal als
„light“. Das hieß: morgens ein
Tagesvideo, danach Gedan-
kenanstöße und Bastelange-
bote aus dem Materialpaket.
Nachmittags nach Wahl eine
Outdooraktion und/ oder einen
Tagesabschluss per Zoom-
Meeting.
Gemeinsam mit der Schnecke
Tiffany und dem Künstler Theo-
dor haben wir wunderbare Schöp-
fungsentdeckungen mitein-ander
geteilt. Ein Ausschnitt vom zweiten                 Leben entdeckt und tolle Schnecken-
Tag: „Theodor hat am Morgen ganz                    bodenbilder entstehen lassen. Beim
schönes Chaos verursacht in seiner                  abendlichen Zoom-Treffen haben wir
selbst geschaffenen Welt: Erde, Was-                unsere vielfältigen Entdeckungen mit-
ser, Steine, Feuer, Luft, alles durch-              einander geteilt, gespielt und Gott im
einander. Gut, dass Gott alles wohl                 Gebet für die wunderbare Schöpfung
geordnet hat. Auch Jesus hat mit sei-               gedankt!“ Am Sonntag haben die Sta-
nem lebendigen Wasser für Ruhe und                  tionen in der Offenen Kirche unsere
Stärkung gesorgt. Zu Hause hat heute                Entdeckungen abgerundet, wir konn-
jedes Kind zwei Gute-Worte-Tüten                    ten unseren Familien von unseren Er-
beschriftet und bemalt und sie nach                 lebnissen berichten und wurden mit
Jesu Vorbild an andere weitergege-                  Gottes kunterbuntem Konfettisegen
ben. Außerdem wurden Glitzerfische                  auf den weiteren Weg gesandt. Wun-
und Kressehühner gebastelt. Mit den                 derbar war es! Danke Gott!
Outdoor-Kleingruppen waren wir im                                     Christina Pfingsten
Wald und haben dort das vielfältige
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                  Jugendprogramm bis Oktober
                  Leben kehrt wieder ein

 Nachdem in den vergangenen Mo-                     Malworkshop und Bienenwiese ha-
 naten unsere Angebote überwie-                     ben mittlerweile in Kleingruppen
 gend digital und kontaktlos statt-                 unter Coronabedingungen stattgefun-
 gefunden haben, kehrt so langsam                   den. Groß und Klein sind dankbar
 wieder das Leben ein.                              für die wiedergewonnene Abwechs-
 Kleine Angebote wie die Stattteil-                 lung und den Kontakt miteinander.
 rallye per Actionbound und die Eu-                 Auch der Kindergottesdienst hat be-
 ropaprojekte: Insektenhotel bauen,                 reits wieder stattgefunden und war im
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

Juni mit 16 kleineren und größeren                  sein zu können, um dort gemeinsam
Wanderern bei herrlichem Sommer-                    mit den anderen Verbänden und Ver-
wetter auf kleiner Pilgertour unter-                einen ein buntes Programm für Kin-
wegs.                                               der zum Mitmachen anzubieten.
In den ersten Sommerferienwochen                    In den Herbstferien möchten wir vom
vom 2. bis 13. Juli gibt es wieder ein              10. bis 16. Oktober auf unsere alljähr-
buntes Ferienprogramm: mit einem                    liche Kinderfreizeit für Kinder zwi-
Kletterausflug, Spielen und Krea-                   schen 8 und 13 Jahren fahren, diesmal
tivem im Jugendheim, einem Ausflug                  wieder im Haus Eppe bei Korbach.
zum Elspe Festival und in den Movie                 In der zweiten Ferienwoche wird es
Park, zum Kanu fahren und Stand up                  auch in diesem Jahr ein abwechs-
Padeling an den Hengsteysee, mit                    lungsreiches Programm geben.
dem Rad zum Minigolfen oder ins                     Nähere Informationen finden interes-
Schwimmbad, auf den Beachvolley-                    sierte Familien nach den Sommerfe-
ballplatz oder zum Schnuppertraining                rien auf unserer Homepage: www.jh-
im Padel-Tennis beim Heerener TC.                   heeren.de
Für jeden ist was dabei! Näheres auf
unserer Homepage!                                   Am Freitag, 29. Oktober, startet un-
                                                    ser neuer JuLeiCa-Kurs (Jugend-
Vom 31. Juli bis 14. August sind 25                 leiterCard/Gruppenleiterschulung)
Jugendliche und Mitarbeiter auf Ju-                 gemeinsam mit den Gemeinden in
gendfreizeit in Bayern. Im schönen                  Kamen und Methler. Anmeldungen
Freizeithaus untergebracht, werden                  hierfür sind im Jugendheim erhält-
sie hoffentlich eine gesegnete Zeit                 lich. Alle, die Interesse haben zu ler-
in der Gemeinschaft haben und mit                   nen, was man an Grundlagen für die
schönen Erlebnissen und mit neuen                   Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Eindrücken von Land und Leuten zu-                  braucht, dies in der Gemeinschaft mit
rückkehren.                                         anderen zu tun und dabei auch jede
Der nächste Kindergottesdienst fin-                 Menge Spaß zu haben, sind herzlich
det nach den Sommerferien am 12.                    willkommen.
September von 11.15-12.45 Uhr rund

                                                        W
um die Kirche statt.                                           er mehr über unsere Ak-
Am Samstag, 18. September, hof-                                tivitäten wissen möchte,
fen wir mit den Jugendmitarbeitern                      kann sich gerne auch telefonisch
wieder auf dem Weltkindertag des                        bei uns im Jugendheim melden,
Stadtjugendring Kamen in Aktion                         Tel: 02307-42844
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

               Unsere Gemeinde

Das sind wir:                                       waltung: Altes Pfarrhaus Tel. 42008.
                                                    Öffnungszeiten: mo 14 - 16, di, do 9 -
3500 Gemeindemitglieder                             11 Uhr; fr. geschlossen..
Evangelische Kirche an der                          Sekretärin: Janine Kliem
Heerener Straße. Zu unseren Gottes-                 Friedhofsgärtner: Jürgen Starke,
diensten laden wir herzlich ein:                    Tel. 40504.
jeden letzten Samstag im Monat,                     Café im „Alten Pfarrhaus“. Treff-
18.00 Uhr, Sonntag, 9.45 Uhr                        punkt für Jung und Alt zum Reden
Kindergottesdienst jeden 2. Sonntag                 und Genießen von Kaffee und Kuchen
im Monat,
„Offene Kirche“ Frau Müller,                        Ansprechpartnerin: Pfr.´in Anne
Tel. 4 17 57 (Terminvereinbahrungen)                Scholz-Ritter
Sommerzeit: Dienstag 16-18 Uhr;                     Öffnungszeiten: Do. + Fr. +
Winterzeit Dienstag 10 -12 Uhr                      Sa.:15.00 -17.30 Uhr, Do zusätzlich:
Gemeindehäuser: Lutherzentrum                       9.00 - 11.00 Uhr
Mittelstraße 66; Altes Pfarrhaus mit                Pfarrerin: Andrea Mensing, Tel.
Gemeindebüro, Heerener Straße 144.                  40505. Pfarrer: Andreas Taube, Tel.
Jugendheim: Mittelstraße 66.                        4800.

Jugendreferentin: Christina Pfing-                  Presbyterium: Christine Droste,
sten, Tel. 42844.                                   Wilm Droste, Harald Geier, Manuela
                                                    Kasperidus, Herbert Krollmann, Karin
Kindertageseinrichtung: „Gemein-                    Möllmann, Doro von Plettenberg, Joa-
sam unterm Regenbogen“, Pröbsting-                  chim Röhrich.
straße 15, Tel. 40717; Integrative
Arbeit und U-3-Betreuung. Leitung:                  Küsterinnen: Ute Thiel, Tel. 40500;
Conny Althoff, Tel. 4 07 17.                        Wilhelma Schulze-Braucks-Wedell,
                                                    Tel. 2108523
Seniorenarbeit: Gisela Schröter,
Büro im Lutherzentrum. Tel. 283980.                 Organisten: Angelika Menne,
Sprechzeiten di + fr 9 - 11 Uhr                     Tel. 490023; Lukas Thiel, Tel. 40500
                                                    Homepage: http://heeren-werve.ekvw.
Gemeindebüro und Friedhofsver-                      de/

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                 Freud und Leid
Beerdigt wurden:

Helmut Brockmann, 84 Jahre                          Christian Pfeiffer, 43 Jahre
Manfred Stephan, 83 Jahre                           Christel Böhm, 66 Jahre
Magdalena Zygmanowski, 82 Jahre                     Erwin Hugo, 78 Jahre
Nikolaus Felscher, 76 Jahre                         Marianne Weber, 92 Jahre
Helga Harm, 70 Jahre                                Hannelore Jesowschek, 61 Jahre
Wilma Hölter, 69 Jahre                              Werner Hesse, 85 Jahre
Marlis Oventrop, 85 Jahre                           Martina Bäckeralf, 56 Jahre
Otto Lohmann, 87 Jahre                              Regina Bethke 47, Jahre
Siegfried Lehnemann, 81 Jahre                       Brunhild Freifrau von Plettenberg,
Sieglinde Volz, 86 Jahre                            81 Jahre
Friedhelm Baumgärtner, 77 Jahre
Ulrich Hilbk, 76 Jahre

Getauft wurde:

Fritz Flunkert auf dem Schlosshof am Pfingstsonntag - das erste Taufkind seit
dem Lockdown!

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                                       Sommer-Pilgern

  Wir laden Sie herzlich ein mit uns auf eine kleine Pilgertour in und um
  Heeren-Werve zu gehen. Vom Hof Middendorf aus gehen wir unter
  Anleitung miteinander einen ca. 10 km langen Weg. Dabei werden wir an
  verschiedenen Stationen innehalten, schweigen, beten, hören: ein Weg
  mit Gott.
  Sie brauchen keine Vorerfahrung, lediglich passende Bekleidung und
  Wasser.

  In der Corona Zeit brauchen wir momentan nur die normalen
  Schutzmaßnahmen (Abstand usw.), allerdings bitten wir Sie, sich vorher
  anzumelden bei:
  Anne Scholz-Ritter Tel. 490 968 oder
  Hella Middendorf Tel. 40098 oder
  Gudrun Reinold Tel. 41321

                                   Sommer – Pilgern
                               In und um Heeren-Werve
                                          Do 29.Juli 17.00 Uhr
                                         Fr 13.August 9.00 Uhr
                                          Sa 28.August 14.00

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                  Man muss fest dran glauben

                  Vatertag auf dem Friedhof

Die Weinbrandbohne und die                          tet, als ich die Betonpralinen auf den
Praline mit der Kirsche aus Italien                 Grabstein lege. Wer das sieht, könnte
mussten einfach sein zum Vatertag.                  mehr als nur psychologische Hil-
                                                    fe anfordern. Ein bisschen verrückt
                                                    komme ich mir vor, aber das ist seit
Sie sind zwar aus Beton und die                     dem Begräbnis vor unfassbar langer
Schokolade ist wasserfeste Farbe                    Zeit eigentlich ein Dauerzustand.
mit Lacküberzug. Sie sehen aber                     Er kann doch nicht ganz weg sein,
täuschend echt aus. Es war ein ganz                 der Mensch, der immer noch einer
schönes Pralinenmassaker, um Guss-                  der wichtigsten ist. Die Zwiesprache
vorlagen aus Silikon vom Original zu                ist tägliches Ritual. Er würde es mir
bekommen. Vatertag ohne Pralinen                    übelnehmen, wenn ich am Vatertag
geht einfach nicht, auch wenn der ei-               nicht an die Pralinen dächte.
gene Vater offiziell verstorben ist und
hoffentlich auf einer Wolke über den                Wenn ich mich so umschaue, bin ich
Dingen schwebt.                                     offenbar nicht die Einzige, die so
                                                    denkt. Ganz in der Nähe flirrt ein gan-
Ich schaue mich schon ein paarmal                   zes Meer aus Windspielen über einem
um, ob mich auch niemand beobach-                   Grabstein in der Sonne. Nebenan sind
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unzählige ewige Rosen in kleinen                    Gräbern gefunden. Die antiken Grie-
Schachteln auf dem Grabstein befe-                  chen gaben ihren früh verstorbenen
stigt. Ein paar Reihen weiter glänzt                Kindern Spielzeuge mit in die Urne
ein Fahrrad auf einer diebstahlsi-                  und verewigten sie für alle Zeit auf
cheren Befestigung in der Sonne. Der                den Grabsteinen. Zaumzeug für den
Verstorbene muss offenbar begeister-                passionierten ägyptischen Reiter, Par-
ter Radfahrer gewesen sein. Ich ent-                fum und edler Schmuck für persische
decke eine Ähre für einen Landwirt                  Ehefrauen. In allen Kulturen wimmelt
auf seinem Grabstein. Ich schäme                    es in allen Zeiten vor Zeugnissen der
mich jetzt überhaupt nicht mehr für                 Liebe und Unvergesslichkeit der To-
die Pralinenausstellung direkt neben                ten.
dem Flugzeugmodell. Es gibt Dinge,                  Und das ist auch gut so. Denn denen,
die müssen einfach sein.                            die weiterleben, hilft es mindestens –
Das ist schließlich ein Bedürfnis, das              ganz bestimmt! Und den Lieben im
so alt ist wie die Menschheit. Schon                Himmel auch, man muss nur ganz fest
bei den ersten Menschen wurden                      daran glauben.
Werkzeuge und Waffenteile in den                                     Katja Burgemeister

           Hoffnung auf Kaffee und Kuchen

D
        as Team vom Café im Alten
        Pfarrhaus bereitet sich schon
        mal vor. Sobald es wieder
möglich ist, Kuchen und Kaffee aus-
zuschenken, werden wir das Café
wieder öffnen. Zur Zeit ist es leider
noch nicht möglich. Über den Zeit-
punkt der Eröffnung werden wir Sie
über die Tagespresse informieren.

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                  Männerdienst:
                  Es gibt eine Perspektive
                  der Hoffnung

Liebe Mitglieder unseres Männer-                    Männerdiensttreffen wieder neu be-
dienstes,                                           leben können. Unser Vorschlag wäre,
zunächst hoffe ich, dass Ihr alle und               mit einer Mitgliederversammlung und
Eure Familien gesund und unbe-                      Wahl zu beginnen, da wir coronabe-
schadet durch die Pandemiezeit ge-                  dingt nach der Presbyterwahl keinen
kommen seid und dankbar nach vorn                   neuen Vorstand wählen konnten.
schauen könnt. Es ist nun schon viele               Im November steht dann traditio-
Monate, ja mehr als ein Jahr her, seit              nellerweise am 1. November der
wir die letzte Veranstaltung durchge-               Kreismännertag des Hellwegkreises
führt haben. Das ist sehr bedauerlich,              an. Außerdem treffen sich im Novem-
denn viele von unseren Mitgliedern                  ber die OB-Leute für die Jahrespla-
vermissen die persönlichen Kontakte                 nung 2022 im Lutherzentrum.
sehr. Bei Treffen im Dorf oder beim                 Das Jahr 2021 würden wir wieder mit
Einkaufen wird oft die Frage gestellt:              einem Gottesdienst am Samstag vor
„Wann können wir uns end-                           dem 3. Advent und anschließender
lich wieder treffen?“                               Adventfeier im Lutherzentrum be-
                                                    schließen.
Keine einfache Frage. Aber wir hof-
fen, dass die Impfkampagne weiter                   Soweit unsere vorausplanenden Ge-
Fahrt aufnimmt, die Inzidenzzahlen in               danken für das laufende Jahr.
Kamen und im Kreis Unna sinken und                  In einer Telefonkonferenz hat der
damit im September/Oktober wieder                   geschäftsführende Vorstand auch
Veranstaltungen möglich sind. Das ist               beschlossen, keinen Jahresbeitrag
zwar noch ein längerer Zeitraum, aber               für 2021 zu erheben, da ja keinerlei
eine Perspektive der Hoffnung.                      Veranstaltungen stattgefunden haben
In diesem Sinne haben wir uns im                    und so auch keine Gelder investiert
geschäftsführenden Vorstand schon                   werden mussten. Aber wer möchte,
Gedanken gemacht, wie wir unsere                    kann natürlich seinen Jahresbeitrag
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

spenden. Dann könnten wir wieder                    dem Elan unseres christlichen Glau-
wie im letzten Jahr (1000 Euro für                  bens, „denn Gott hat uns nicht gege-
Nadeschda) eine größere Summe für                   ben den Geist der Furcht, sondern der
ein soziales Projekt spenden (Ev. Kir-              Kraft, der Liebe und der Besonnenheit
chenkreis Unna, Sichwort: Ev. Män-                  (1. Timotheus 1,7).
nerdienst Heeren-Werve, IBAN: DE
65 3506 0190 2001 3290 25, oder bar
im Gemeindebüro)                                    In diesem Sinne wünsche ich Euch
                                                    auch im Namen von Uli, Herbert K.
Ihr seht, es geht weiter. Und so Gott               und Harald Durchhaltevermögen, Zu-
will, wird unsere Männerdienstarbeit                kunftshoffnung und eine gesunde Zeit
am Ende des Jahres wieder beginnen.                 unter Gottes Segen,
Hoffentlich in alter Frische und mit                                            Herbert

            Gemeindepraktikantin Lara
 Hallo zusammen! Ich heiße Lara,                    auf der Liege
 bin 19 Jahre alt und studiere an                   in der Sonne.
 der Carl von Ossietzky Universität                 Da ich in mei-
 in Oldenburg im Zweifachbachelor                   ner Heimatge-
 Ev. Theologie und Religionspäda-                   meinde nur im
 gogik, sowie Elementarmathema-                     Kinder- und
 tik auf Grundschullehramt.                         Jugendbereich
 Im August werde ich bei euch in der                tätig bin, freue ich mich umso mehr,
 Gemeinde mein Orientierungsprakti-                 ein Gemeindepraktikum absolvieren
 kum absolvieren.                                   zu dürfen, bei dem ich auch mal in
 Ich selbst stamme ursprünglich aus                 die Bereiche außerhalb der Kinder-
 Bergkamen und engagiere mich dort                  und Jugendarbeit reinschnuppern
 seit 2018 in der Ev. Martin-Luther-                kann.
 Kirchengemeinde ehrenamtlich im
                                                    Trotz Corona hoffe ich natürlich, dass
 Kinder- und Jugendbereich.
                                                    ich viele nette Leute kennenlernen
 In meiner Freizeit lese ich sehr gerne             darf und eine schöne Zeit in dieser
 und gammle ab und zu auch mal faul                 Gemeinde haben werde!
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            Wir haben gelernt
            neue Wege zu finden
Die Coronabeschränkungen haben                      Anfahrten und Wege erspart und
unsere Kinder- und Jugendarbeit                     wir können Zeiten besser nutzen.
in der lebendigen und üblichen                      Wir haben besser auf uns aufgepasst,
Form ziemlich zum Erliegen ge-                      Abstand gehalten und unnötige Tref-
bracht. Nur durch kontaktlose und                   fen vermieden. Wir haben aber auch
digitale Angebote war im letzten                    geschaut, wo andere unsere Hilfe
Jahr ein Miteinander möglich. Dies                  brauchen und haben mit angepackt,
mussten auch wir erst (mühsam)                      wenn es nötig war. Neue kreative
lernen.                                             Ideen wurden nach dem Austausch im
                                                    Team in die Tat umgesetzt und so zum
                                                    Zeichen der Hoffnung für uns alle.
„Schön ist was anderes, aber so ist                 Neue Wege finden haben wir ge-
es besser als nix!“ Diesen Satz haben               lernt, es geht also auch anders.
wir umgesetzt und das Beste aus der                 Vieles war mühsamer und schwer-
Situation gemacht: Basteltüten vorbe-               fälliger, aber am Ende konnten wir
reitet und in der Kiste zum Abholen                 oft auf besonders schöne Momente
vor die Jugendheimtür gestellt; uns                 zurückschauen. Wir wissen das Mit-
digital zum gemeinsamen Spielen                     einander wieder neu zu schätzen.
verabredet; die monatlichen Konfi-                  Dankbarkeit ausdrücken tut allen gut.
treffen auf digitale Weise gestaltet und            Gemeinsame Erlebnisse teilen tun
kleine Arbeitsaufträge nach Hause ge-               auch und besonders auf Abstand gut.
bracht; uns mit den Ehrenamtlichen                  Ich hoffe sehr, dass wir uns die vielfäl-
auf digitalem Wege ausgetauscht und                 tigen Erfahrungen behalten, jede und
so auch Verbindungen quer durch                     jeder seine eigenen und die im letz-
Deutschland gehalten; Gottesdienste                 ten Jahr gemeinschaftlich erlebten, so
per Zoom gefeiert, gemeinsam ge-                    dass wir unsere Kirchengemeinde mit
kocht und noch so manches mehr.                     alten bewährten, aber auch mit neuen
Das unkomplizierte „Laptop oder PC                  Formaten und Angeboten weiterbrin-
einschalten“ und Zuhause schnell                    gen, bereichern und lebendig halten –
mit den anderen verbunden sein,                     in Jesu Namen.
werden wir sicher immer wieder
mal nutzen, so bleiben uns längere                   		               Christina Pfingsten
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Evangelische Kirchengemeinde zu Heeren-Werve

                  Stationen-Gottesdienst:

                  Entspannend
                  und schön
Am 30. Mai war es soweit: Der au-                   gen. Da war vieles zu entdecken: Alte
ßergewöhnlichste Vorstellungsgot-                   und neue Psalmworte und Lieder. Kla-
tesdienst in der Geschichte unserer                 gepsalm, Kummerschale, Hoffnungs-
Kirchengemeinde fand an diesem                      lichter und Trostrosen. Zauberblumen
Tag von 9.45 Uhr bis 16 Uhr in                      der Dankbarkeit, eine Zusammenstel-
unserer Gemeinde statt. So ein lan-                 lung von „Grund zur Dankbarkeit in
ger Gottesdienst?! Nein, natürlich                  Corona-Zeiten“ und ein Dankbarkeit-
nicht! Denn tatsächlich dauerte                     Sammelglas. Eine Fürbitten-Gebet-
der Corona-gemäße Gottesdienst-                     sammlung für Menschen in Not, nah
besuch pro Familie nur etwa eine                    und fern, und die Möglichkeit zu
Stunde.                                             Spenden. Kraftvoll-stärkender Se-
                                                    gen zum Aussuchen und Zusprechen.
                                                    Es gab viele Überraschungen für die
Was ist eigentlich ein „Stationen-                  Konfirmationsfamilien, die sich im
Gottesdienst“? Dieser Stationen-                    Abstand von 15 Minuten auf den Weg
Gottesdienst fand nicht in der Kirche,              gemacht haben – vom Jugendheim
sondern „auf dem Weg“ statt: Auf                    (Begrüßung) zum Friedhof (Klage),
einer festgelegten Wegstrecke finden                zur Kirche (Lob und Dank) und wei-
sich festgelegte Stationen („Einkehr-               ter zum Alten Pfarrhaus (Fürbitte und
Orte“), die nacheinander besucht wer-               Spende) und schließlich zur Segens-
den. Vorbereitet haben die Stationen                tür am Lutherzentrum.
die 23 Jugendlichen, die in diesem                  Wie haben die Jugendlichen und ihre
Jahr konfirmiert werden. Jeder Ort                  Familien diesen „Gottesdienstfeiern
hatte ein anderes Thema. Ihre Gedan-                auf dem Weg“ erlebt? Sie haben es
ken, Informationen, Anregungen, aber                genossen, unter Gottes weitem (blau-
auch Mitmachangebote und etwas                      en!) Himmel zusammen unterwegs zu
zum Mitnehmen haben die Konfis an                   sein – entspannend und schön, beglei-
den Einkehr-Orten zusammengetra-                    tet von Sonnenschein und guter Lau-
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