F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf

Die Seite wird erstellt Milo Wenzel
 
WEITER LESEN
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
info
H    Ä     G        E   N   D    O      R       F
                                                                   02 ⁄ 21
                                                              30. Jahrgang

     Das Haus am                  Hägendorf         Eröffnung
    Schluchteingang             gegen Littering     Hallenbad
         Seite 12                    Seite 16           Seite 20
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Inhalt

Unsere Themen
                               3       Gemeinde-App:
                                       Hägendorf ist online                Bevölkerungsstatistik
                               4       Bericht aus dem Gemeinderat         Einwohner am 01.03.2021         5214
                                                                           + Geburten                        16
                               5       30 Jahre Musiklager-Kisi
                                                                           – Todesfälle                      10
        6                      6       Die Glögglifrösche am               + Zuzüge                         178
                                       Belchentunnel                       – Wegzüge                        126
                                                                           Einwohner am 30.06.2021         5272
                               7       Ortsplanungsrevision:
                                       Öffentliche Mitwirkung
                               8       Hägendörfer Jahrringe: Archiv
                               10 Verdingkind aus Hägendorf                Zivilstandsnachrichten
                                                                           01.03.2021 – 30.06.2021
       12                      12 Das Haus am Schluchteingang
                                                                           Geburten
                               14 Einbürgerungen                           Bader Lia Sophia           26.03.2021
                                                                           Berisha Lio                07.04.2021
                               16 Hägendorf gegen Littering
                                                                           Molinaro Angelo            12.04.2021
                               18 Pensionierungen Werner                   Zimmermann Anouk           14.04.2021
                                  Bolliger und Gerhard Hotz                Coelho Miguel              15.04.2021
                                                                           Kamber Alea Nyla           21.04.2021
                               19 Allerheiligenstrasse:                    Derendinger Ewa Luca       22.04.2021
                                  Felsreinigung und Sanierung              Lüthi Malia                24.05.2021
       16                                                                  Rudolf von Rohr Elia       16.06.2021
                               20 Wiedereröffnung Hallenbad
                                                                           Todesfälle
                                                                           Garulli Giuseppe           04.05.2021
    Impressum                                                              von Gunten Verena          14.05.2021
    INFO Hägendorf Nr. 2/2021                                              Näf-Aufdermaur Max         20.05.2021
                                                                           Hersperger-Ginsig Verena   06.06.2021
    Herausgeberin:   Einwohnergemeinde Hägendorf,
                     Beteiligung Bürgergemeinde Hägendorf
    Auflage:         2250 Exemplare
    Redaktion:       Karola Dirlam-Klüh, Andreas Heller, Lucia Isenmann,
                     Ursula Lippuner, Urs-Sepp Troxler, Monika Vögeli
    Gastautor:       Hans A. Sigrist
    Layout:          Nicole Darioli
    Druck:           Merkur Druck AG, Langenthal
    Titelbild:       Ursula Lippuner
    Kontakt:         Karola Dirlam, Fridgasse 15, 4614 Hägendorf
                     karola.dirlam@gmx.ch, 076 500 75 84

2
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Editorial

Liebe Hägendörferinnen und Hägendörfer

Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten … in                        mit der Anrede «Meine Damen und Herren» Gefahr
denen Begegnungen häufiger «in Teams»                                   läuft, diskriminierend zu sein … etc.
stattfinden als «intim» … in denen es
normal geworden ist, sich zehnmal                                             Tatsächlich – wir leben in aussergewöhnli-
täglich die Hände zu putzen (wer                                               chen Zeiten … – was für mich auch eine
das früher tat, war «nicht putzt») …                                           Aufforderung ist, meine Kräfte dort einzuset-
in denen es skandalös geworden                                                 zen, wo sie spürbar sind – lokal! In diesem
ist, einander die Hände zu schütteln                                           Sinn freue ich mich, von nun an beim Info
(vor einigen Jahren war es skanda-                                            Hägendorf mitzuschreiben. Seit letztem Ok-
lös, seiner Lehrerin die Hand nicht zu                                      tober wohne ich mit meiner Frau Simone und
schütteln) … in denen Weihwasser (das                                    meiner kleinen Tochter Noelle in Hägendorf. Be-
ja eigentlich das Böse in der Welt abwehren                        ruflich unterrichte ich in Luzern (wo ich auch ursprüng-
sollte) in katholischen Kirchen in sterilen Weihwasserauto-   lich herkomme) an einer Mittelschule. In meiner Freizeit
maten aufgestellt wird … Aber auch: … in denen wir über       bin ich oft mit Wanderschuhen oder Rad unterwegs oder
die heissen Temperaturen klagen und dann bei der entspre-     schreibe – Sie werden es erraten haben! – kabarettistische
chenden Abstimmung doch Nein sagen … in denen jede            Texte.
Aussage ein Statement und jede Aktivität ein Commitment
sein muss, um ernst genommen zu werden … in denen man                                             U r s - S e p p Tro x l e r

Gemeinde-App

Hägendorf ist online!
Die Gemeinde Hägendorf ist seit Ap-                                        meindeberichte werden online gestellt. Die
ril 2021 auf der App «Gemeinde-                                            App ist informativ und lässt die Bevölkerung
News» vertreten. Die App kann gratis                                       an wichtigen Terminen, Infos und Mitteilungen
auf Google Play oder im App Store                                          teilhaben. Push-Nachrichten können ein- oder
heruntergeladen werden. Geführt wird                                       ausgeschaltet werden.
das Tool von der Bauverwaltung – sie
stellt regelmässig Neuigkeiten online,                                     Laden auch Sie die Gemeinde-App herunter
zum Beispiel kurzfristige Infos an die Be-                                 und bekommen Sie wichtige Informationen di-
völkerung bei Strassensperrungen oder                                      rekt auf Ihr Handy!
Routenänderungen der Kehrichtabfuhr.
Aber auch Erinnerungen an Papiersammlungen und die                                                    M onika Vö g eli
Grünabfuhr sowie Gemeinderatsinformationen und Ge-

                                                                               INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021                 3
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Bericht aus dem Gemeinderat

    Eine Legislatur geht zu Ende
    Seit der letzten Info-Ausgabe hat der Gemeinderat fünf Sitzungen absolviert.
    Dabei standen die Gestaltung des Dorfzentrums und einige Statutenrevisionen
    im Vordergrund. Mit der Sitzung vom 5. Juli 2021 endete die ordentliche Rats-
    tätigkeit dieser Legislatur. Im August wird der Rat in neuer Besetzung (zwei
    FDP, zwei SP, zwei SVP (+1) und 1 CVP/die Mitte (-1) die Arbeit aufnehmen.

    Wahlen                                      Gemeindeversammlungen der Kreisge-             Fixpreis beziehen. Für das Vorhaben
    Der Wahltag brachte Veränderungen           meinden liegen.                                wurde auch die Gemeindeversamm-
    im Gemeinderat: FDP und SP konnten                                                         lung konsultiert, welche zugestimmt
    ihre Sitze halten und mit Direktmanda-      Die Regionale Feuerwehr Untergäu soll          hat.
    ten festigen, CVP/die Mitte musste ei-      mittels eines Zweckverbandes Rechts-       ■   Das Bodenmattquartier soll künftig
    nen Sitz im Rat an die SVP abgeben,         persönlichkeit erlangen, um handlungs-         nur noch von Zubringern befahren
    welche ein Restmandat erobern konnte.       fähiger zu sein. Der Gemeinderat hat           werden können. Der Rat hat dies be-
    Fünf Gemeinderäte blieben dem Rat er-       die Statuten verabschiedet. Auch hier          schlossen, da auf der Kappeler Seite
    halten, zwei neue Personen – Sabine         wird im Dezember der Souverän den              eine gleiche Massnahme umgesetzt
    Vögeli (SP) und Christian Schneider         finalen Entscheid fällen.                      wird.
    (SVP) – werden neu zum Rat dazustos-                                                   ■   Die Schule wird ein neues ICT-Kon-
    sen. Nicht geändert hat sich das Ge-        Der Dorfplatz soll attraktiver gestaltet       zept erarbeiten, welches die IT-Stra-
    meindepräsidium.                            werden. Der Gemeinderat hat hierzu             tegie der nächsten Jahre abbilden
                                                einige Anpassungen beschlossen, de-            soll.
    Der Dorfplatz                               ren Finanzierung teilweise in aktuellen    ■   Die Telefonie der Gemeindeverwal-
    soll aufgewertet werden                     Projekten gesichert ist. Der Rest muss         tung wird angepasst. Was eigentlich
    Die Kombination der Kreisschule, be-        über das Budget 2022 gelöst werden.            für 2022 geplant war, wird aus aktu-
    stehend aus dem Zweckverband Kreis-         Insgesamt soll der Dorfplatz noch mehr         ellem Anlass vorgezogen.
    schule Untergäu (Schulbetrieb) und          zur Begegnungszone werden. Hierfür         ■   Die Chilbi 2021 wird aufgrund der
    der öffentlich-rechtlichen Anstalt (ÖRA)    müssen die Parkplätze vor dem Denner           nicht umsetzbaren Corona-Auflagen
    Schulhaus Thalacker (Infrastruktur Kreis-   weichen.                                       abgesagt.
    schulhaus), muss neu organisiert wer-                                                  ■   Mit der Umsetzung des Behinderten-
    den. Aus diesem Grund soll die ÖRA          Weitere Entscheide                             gesetzes durch die SBB am Bahnhof
    in den Zweckverband Kreisschule inte-       Im Weiteren hat der Gemeinderat fol-           SBB soll auch die Bussituation nach-
    griert werden. Dies erfordert entspre-      gende Entscheide gefällt:                      haltig gelöst werden.
    chende Anpassungen an den Statuten          ■ Auf dem Dach des Hallenbades,            ■   Die Gemeinde unterstützt die Re-
    der Kreisschule. Der Gemeinderat hat          welches aktuell saniert wird, soll           alisierung eines Themenweges im
    diesbezüglich wie alle Gemeinden              eine Photovoltaik-Anlage entstehen.          Naherholungsgebiet Allerheiligen-
    eine Vernehmlassung vorgenommen.              Realisieren wird das die Elektra Un-         berg.
    Der Entscheid wird schliesslich – vo-         tergäu, die Gemeinde wird den pro-
    raussichtlich im Dezember – bei den           duzierten Strom zu einem maximalen                          Andreas Heller

4
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
30-Jahres-Jubiläum

Musiklager-Kisi
Im Oktober 2021 feiert ein wichti-
ges, regionales Musik-Event seine 30.
Durchführung: das Musiklager-Kisi.
Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer werden vom 2. bis 8. Oktober
eine intensive Probewoche im Musik-
haus Zweisimmen verbringen, bevor sie
die einstudierten Stücke am 8. Oktober
um 19.30 Uhr im Rahmen eines Kon-
zerts in der Hägendörfer Raiffeisen-
arena präsentieren.

Das Musiklager-Kisi wurde 1992 ge-        ling war. Den Musikschülerinnen und             Sponsoren gesucht
gründet. Teilnehmende sind Musikschü-     -schülern soll so der Übertritt in die          Während des Lagers ist aber auch
ler und -schülerinnen zwischen neun       Jugendmusik oder in den Musikverein             sonst für Abwechslung gesorgt: «Zwi-
und 20 Jahren aus den Regionen Unter-     leichter fallen.                                schendurch gehen wir wandern, ma-
gäu, Gäu und Rothrist, die Blechblas-                                                     chen einen Spieleabend, führen ein
oder Holzblasinstrumente spielen. «Vor    Bereits am ersten Lager vor 30 Jahren           Fussballturnier durch und gehen im
30 Jahren gab es in diesen Regionen       nahmen 39 Kinder und Jugendliche teil           Registerausgang einen Coupe essen»,
noch keine Jugendmusikformationen.        – unter anderem Oliver Waldmann, der            berichtet Christoph Egger. Neben dem
Der Schritt vom Einzelunterricht in den   aktuell gemeinsam mit Andreas Moser             Lagerleiter und den drei Dirigenten
Musikverein war riesig», erklärt Chris-   und Fabian Gaberthüel die musikali-             sind immer zwölf Registerleitende aus
toph Egger, der seit 2004 Lagerleiter     sche Leitung inne hat, und der heutige          den Musikvereinen und zwei Köche
ist. Deshalb habe der Trompetenlehrer     Lagerleiter Christoph Egger. Damals             mit dabei. «Die effektiven Lagerkosten
Alois Kissling, dessen Spitzname dem      wie heute wird das musikalische Ergeb-          belaufen sich auf rund 600 Franken
Lager seinen Namen gab, den Musik-        nis von drei Bands – der Lager-, der            pro Teilnehmer», so Egger. «Etwa zwei
schülern und -schülerinnen die Möglich-   Beginner- und der Concertband – vor             Drittel davon werden durch Sponso-
keit bieten wollen, das Musizieren in     Publikum präsentiert. «Es ist toll, was die     ren gedeckt.» Die Organisatoren sind
einer grösseren Formation zu erleben      jungen Musikantinnen und Musikanten             dankbar für jede Unterstützung. Entspre-
und andere Musizierende kennenzuler-      mit ihren Registerleitenden in nur einer        chende Informationen sind unter www.
nen. «Dabei war ihm wichtig, dass die     Woche einstudieren», schwärmt Chris-            musiklager-kisi.ch zu finden.
Lagerleitenden, die die Jugendlichen      toph Egger. Der musikalischen Leitung
unterrichten, ambitionierte Musikantin-   gelinge es stets, einen abwechslungs-                              Karola Dirlam
nen und Musikanten aus den Vereinen       reichen Mix aus bekannten, modernen
sind», sagt Christoph Egger, der früher   und traditionellen Stücken zu finden.
selbst Trompetenschüler bei Alois Kiss-

                                                                                        INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021         5
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Eröffnung Sanierungstunnel Belchen

    Die Glögglifrösche
    sind zurück!
                                                                                                         Die Geburtshelferkröte alias
    Aufmerksame Autobahnbenützer und wache Wanderer haben es
                                                                                                                    «Glögglifrosch»
    gemerkt: Bei der Sanierung des Belchentunnels hat sich was getan!
    Tatsächlich wurden bei diesem bedeutenden Bauprojekt auf Hägen-
    dorfer Boden – die gut 50-jährige, täglich von 55‘000 Fahrzeugen
    befahrene Autobahnverbindung vom Mittelland Richtung Basel muss
    einer Erneuerung unterzogen werden – wichtige Bauetappen abge-
    schlossen. Und auch von den in der Nähe beheimateten Geburtshel-
    ferkröten («Glögglifrösche») gibt es gute Nachrichten!
    Die dritte Röhre ist fertig gebaut, die rie-   So entstand beim Nordportal in Ep-         Glögglifrösche
    sige Tunnelbohrmaschine ist verschwun-         tingen ein Kleintiertunnel, welcher es     vermehren sich wieder
    den, und auch Werkplatz und Arbei-             unter anderem Schlangen und Eidech-        Das Piece de Resistance aber war die
    terdorf auf Hägendorfer Seite sind             sen ermöglicht, gefahrlos den Fahrbe-      Umsiedelung der Glögglifrösche, die in
    weitgehend zurückgebaut. Schon bald            reich zu queren. Beim Südportal, auf       der Tongrube beheimatet waren. Noch
    wird der Verkehr in Fahrtrichtung Luzern       Hägendorfer Seite, richtete sich das       nie wurde hierzulande eine solch gros-
    durch die neu gebaute Röhre rollen.            Augenmerk auf den riesigen Aushub          se Kolonie (über 1000 Exemplare)
    Dann wird es möglich sein, alternierend        (550‘000 m3), der durch den Bau der        dieser geschützten Tierart verpflanzt.
    die beiden alten Tunnelröhren auf den          neuen Tunnelröhre anfiel und via Förder-   Umso sorgfältiger musste diese Aktion
    neusten Stand zu bringen, ohne dass            band in die stillgelegte Tongrube Fasis-   geplant werden. Im Frühjahr 2014 und
    es zu Verkehrsbeschränkungen kommt.            wald gebracht wurde. Die ökologische       2015 wurden die Tiere eingefangen
    Geplant ist, dass das 423 Millionen            Baubegeitung kümmerte sich darum,          und in benachbarte Ersatzlebensräume
    Franken teure Projekt im Jahr 2031 ab-         dass aus der gefüllten Grube wieder        gebracht. Was für die 20 freiwilligen
    geschlossen sein wird.                         ein natürlicher Lebensraum entstand,       Helfer/innen nicht ganz einfach war,
                                                   in dem heute wieder Sträucher und          konnten die nachtaktiven Tiere doch nur
    Tongrube Fasiswald renaturiert                 Bäume wachsen (ein Teil davon ist so-      durch geduldiges Suchen eingefangen
    Ein faszinierender Aspekt der Tunnelsa-        gar wieder landwirtschaftlich nutzbar).    werden … Tatsächlich scheint sich der
    nierung ist die ökologische Baubeglei-         Ausserdem liess sie auch die Narbe         Einsatz aber gelohnt zu haben. Wie
    tung, mit welcher der durch ein solches        wieder zuwachsen, welche das För-          Projektleiterin Barbara Schlup berichtet,
    Grossprojekt unvermeidliche Eingriff in        derband in den Wald gerissen hatte.        sind die ersten Tiere inzwischen in ihren
    die Natur aufgefangen werden soll.                                                        angestammten Lebensraum zurückge-
                                                                                              kehrt und haben sich dort auch wieder
                                                                                              zu vermehren begonnen. Obwohl eine
                                                                                              definitive Bilanz erst in ein paar Jahren
                                                                                              gezogen werden kann: Das ist schon
                                                                                              mal ein hoffnungsfrohes Zeichen der
                                                                                              Natur!

                                                                                                              U r s - S e p p Tro x l e r

6
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Ortsplanungsrevision

Öffentliche Mitwirkung
im Herbst geplant
Wo in der Gemeinde darf gebaut werden? Wo sind
einstöckige, wo mehrgeschossige Gebäude erlaubt?
Wie nah an den Waldrand darf gebaut werden?
Welche Flächen in der Gemeinde bleiben grün?
Welche sind für das Gewerbe reserviert? Wo gehen
die grossen Verkehrswege durch, wo gibt es Fuss-
wege? Welche Objekte sind zu schützen? Wo wol-
len wir welche Art von Natur pflegen?

All diese Fragen regelt – nicht nur, aber    Zwei Zahlen mögen illustrieren, wie         Veränderungen beim kantonalen Amt
auch in Hägendorf – die Ortsplanung.         viel Arbeit hinter diesem Unternehmen       für Raumplanung) zu Verzögerungen –
Weil sich aber die Bedürfnisse und Vor-      steckt: Nicht weniger als 30 Mal ha-        aber nun kommt auch die Hägendorfer
stellungen an Raum und Umwelt mit der        ben sich der dreiköpfige Ausschuss          Öffentlichkeit zum Zug: Voraussichtlich
Zeit ändern, die geltende Ortsplanung        Zonenplanrevision aus der Planungs-         im November 2021 (möglicherweise
von Hägendorf aus dem Jahr 2003              kommission, der Bereichsleiter Bau so-      auch später – je nach Rückmeldungen
stammt und es inzwischen auch neue           wie das Planngsbüro BSB für mehrere         des Kantons) wird der Gemeinderat
baugesetzliche Vorgaben des Kantons          Stunden getroffen, um die Feinarbeit        die revidierte Ortsplanung vorstellen,
zu berücksichtigen gilt, arbeitet die Ge-    abzuwickeln. Und nicht weniger als          die Bevölkerung zu mehreren Orien-
meinde seit geraumer Zeit an einer Revi-     300 Pendenzen umfasste die Liste, die       tierungsabenden einladen, und die
sion der Ortsplanung. Im Herbst ist eine     der Kanton zur Überprüfung zurück           Pläne werden (auch online) aufgelegt.
öffentliche Mitwirkung geplant.              schickte. Nicht, weil die Hägendörfer       Anschliessend hat jeder Hägendörfer,
                                             ihre Arbeit schlecht gemacht hätten –       jede Hägendörferin die Gelegenheit,
So eine Revision ist ein mehrstufiger Pro-   sondern weil sich teilweise kantonale       Anregungen und Ergänzungen zur
zess, in den verschiedene Stellen invol-     und kommunale Interessen nicht immer        überarbeiteten     Ortsplanungsrevision
viert sind: Zuerst wurden die Quartiere      decken und harmonisiert werden müs-         schriftlich einzureichen. Wer direkt
der Gemeinde durch ein spezialisiertes       sen. Beispielsweise drängt der Kanton       betroffen ist, aber auch wer ganz
Büro einer Analyse unterzogen. Diese         auf verdichtetes Bauen – Hägendorf          grundsätzlich an der Zukunft unserer
wurde dann durch Gemeinde (Kommis-           aber möchte (wie im Leitbild 2015 fest-     Gemeinde interessiert ist, sollte diese
sion für Planung, Umwelt und Verkehr)        gelegt) bevökerungsmässig nicht gross       Mitwirkung nicht verpassen! Nach
und Kanton (Amt für Raumplanung)             wachsen und vor allem an seinen             eventueller Einbindung dieser Anregun-
begutachtet und ergänzt, vom Gemein-         Hanglagen nicht mehrstöckig bauen.          gen und Ergänzugen findet während
derat besprochen und genehmigt und                                                       30 Tagen die öffentliche Planauflage
befindet sich nun zur zweiten Überprü-       Das Prozedere der Ortsplanungsrevi-         der Ortsplanungsrevision statt.
fung bei der zuständigen Stelle beim         sion brauchte Zeit, zudem kam es (be-
Kanton.                                      dingt hauptsächlich durch personelle                       U r s - S e p p Tro x l e r

                                                                                       INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021               7
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Hägendörfer Jahrringe

    Blick hinter die Kulissen
 Dieses Frühjahr erschienen die 8. Hägendörfer Jahrringe.
 Um diese immense Arbeit bewältigen zu können, braucht
 es viel Fleiss und Liebe zum Dorf und seiner Bevölkerung
 ebenso wie die Neugier, was unsere Vorfahren alles ge-
 leistet und erlebt haben. All dies bringt Hans A. Sigrist, der
 Mann hinter den Hägendörfer Jahrringen, mit. Bei einem
 Besuch bei ihm kam ich ins Staunen: Der Ehrenbürger der
 Bürgergemeinde Hägendorf hat während vier Jahrzehnten
 mit riesigem Zeitaufwand unentgeltlich in seiner Freizeit,
 seinen Ferien und auch während eines Amtsurlaubs ein
 vielfältiges, fein säuberlich und übersichtlich angelegtes Ar-
 beitsarchiv über Hägendorfs Geschichte bei sich zuhause
 angelegt. Dieses erlaubt ihm heute ein wesentlich effiziente-                                       Abschrift Bechburg-Schreiben
 res Arbeiten.

    All seine Unterlagen für die Jahrringe     che Gespräche sind immer sehr span-
    hat Hans Sigrist in den Archiven der       nend, aber oft auch zeitintensiv, da
    Einwohner-, der Bürger- und der rö-        ältere Menschen meist sehr viel wissen
    misch-katholischen Kirchgemeinde Hä-       und gerne aus ihrem Leben erzählen»,
    gendorf zusammengetragen. Dort sind        meint der 77-jährige ehemalige Lehrer
    unzählige Protokolle, Bilder und Doku-     schmunzelnd. Grosse Erleichterung
    mente abgelegt. «Dies alles erforderte     beim Recherchieren brachte dann das
    viele Besuche», erzählt Hans A. Sigrist,   Internet. Nun hiess es allerdings, die
    der in Hägendorf aufgewachsen ist. In      ganzen physischen Unterlagen einzu-
    den ersten Jahren, im Vor-Computerzeit-    scannen und in einer grossen Daten-
    alter, mussten alle benötigten Informa-    bank fachgerecht abzulegen.
    tionen von Hand abgeschrieben wer-
    den. Das galt auch für das Staatsarchiv    Das Arbeitsarchiv                                           Pfarrbuch 1580, Kopie
    Solothurn, das Bundesarchiv, die Stadt-    Die Auflistung des von Hans A. Sigrist
    bibliothek und das Stadtarchiv Olten.      zusammengetragenen Arbeitsarchiv fin-
    Fotokopien waren nicht überall erhält-     den Sie in der Box rechts.                  barer Handschrift. Hans A. Sigrist hat
    lich und zudem teuer. Das Recherchie-                                                  das Buch zu Vorcomputerzeiten auf der
    ren war mit einem grossen zeitlichen       Besonders beeindruckend ist das Hä-         Schreibmaschine transkribiert. «In frühe-
    Aufwand und vielen zurückgelegten          gendörfer Pfarrbuch von 1580 bis            ren Jahrhunderten war die Kirche der
    Kilometern verbunden.                      1604. Es ist im Besitz des Stadtarchivs     verlängerte Arm des Staates bzw. des
                                               Olten. Darin notierte der jeweilige Pfar-   Vogts. Erst in späteren Jahren wurden
    Neben den Ämtern waren die Infor-          rer die Taufen, Eheschliessungen und        dann Kirche und Staat getrennt», erklärt
    manten oft auch ältere Personen. «Sol-     Todesfälle, dies in oft nur schwer les-     Hans A. Sigrist.

8
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
IT-Freaks gesucht!
Für die Zukunft wünscht sich Hans A. Sigrist, dass alle über    Inhalt des von Hans A. Sigrist
die Homepage der Einwohnergemeinde Hägendorf Zugriff            zusammengetragenen Arbeitsarchivs
auf sein digitales Fotoarchiv haben können. Die Umsetzung
dieses Vorhabens steht noch aus. Interessierte IT-Freaks dür-
fen sich gerne bei Hans A. Sigrist melden!                      ■ eine in fünf Bundesordnern thematisch geordnete
                                                                  Quellensammlung. Sie beinhaltet Zeitungsbe-
                                     Ursula Lippuner              richte, Buchauszüge, Statistiken, Interview-Proto-
                                                                  kolle, Skizzen und vieles mehr

                                                                ■ eine Schriftensammlung: zehn Archivboxen gefüllt
                                                                  mit Broschüren, Büchern und Mappen, thematisch
                                                                  geordnet

                                                                ■ ein Kellerarchiv: zwei grosse Kunststoffboxen mit
                                                                  Jahrring-Unterlagen, antiquarischen Büchern etc.

                                                                ■ Karteikästchen mit über 1000 Karteikärtchen (aus
                                                                  Vorcomputerzeit) über Allgemeines, Personen, Be-
                                                                  rufe und Flurnamen

                                                                ■ Kopien von Karten und Plänen aus dem Staatsar-
                                                                  chiv Solothurn

                                                                ■ ein Planarchiv: rund 20 Planrollen über Dorf,
                                                                  Wälder, Allmenden etc.

                                                                ■ eine Fotosammlung: vier Bundesordner, thema-
                                                                  tisch geordnet, Originale, Kopien, Drucke, Dias,
                                       Quellensammlungen          Kontaktkopien und Negative (vor dem digitalen
                                                                  Zeitalter). Dazu eine Datenbank mit digitalisierten
                                                                  Bildern, bestehend aus 1150 Datensätzen. Diese
                                                                  enthalten rund 3000 kommentierte Bilder zum
                                                                  Thema Hägendorf, über Menschen, Vereinsle-
                                                                  ben, Gebäude, Strassen, Natur etc.

                                                                ■ Auszüge und Abschriften in 16 Ordnern: diverse
                                                                  Protokolle, Urbarien, Ratsmanuale, Vogtrechnun-
                                                                  gen, Jahrzeitenbücher etc.

                                                                ■ Geschichtsliteratur: 1,5 Regalmeter

                                                                ■ Hägendörfer Jahrringe 1-7: digitale Themenüber-
                                                                  sicht: 150 Beiträge und Autoren, digitales Sach-
                                                                  und Personenregister

                       Suchmaske zu Allerheiligenberg-Bus

                                                                             INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021           9
F - Das Haus am Schluchteingang - Einwohnergemeinde Hägendorf
Ein hartes Schicksal

     Verdingkind aus Hägendorf

     Es waren in Armut lebende Eltern, die ihre Kinder weggaben. Es waren aber
     auch die Behörden, die die Kinder den Eltern wegnahmen. Bis in die 1960er
     Jahre wurden in der Schweiz zehntausende Kinder ihren Eltern entrissen und ver-
     dingt. Sie wurden in fremden Familien, zumeist auf Bauernhöfen, platziert, wo sie
     als günstige Arbeitskräfte dienten. Zum Teil wurden sie geschlagen, misshandelt,
     mussten im Stall schlafen, hatten Hunger. Auch in Hägendorf gab es Verdingkin-
     der – Martha Boos-Uebelhard erzählt von ihrem Schicksal.

     Martha Boos-Uebelhard wurde 1937 als zweites von vier       die Verantwortlichen, dass diese Familie reformiert war. So
     Kindern in Hägendorf geboren. Ihr Elternhaus war der in-    kamen die beiden Mädchen ins Kinderheim nach Gren-
     zwischen umgebaute Bauernhof zwischen dem Restaurant        chen. Dort wurden die Schwestern getrennt: Martha kam
     Schlüssel und der ehemaligen Handlung A. Studer. 1946       zu den Schulkindern und die kleine Schwester kam in die
     verstarb ihr Vater, und da war die Mutter mit den Kindern   Gruppe der Kleinen.
     allein. Die Vormundschaftsbehörde nahm ihr die Kinder
     weg und platzierte sie in Pflegefamilien. Martha Boos kam   Ohne Abschied getrennt
     zusammen mit ihrer damals fünfjährigen Schwester zu ei-     Nach drei Wochen musste Martha Boos mit all ihren Sa-
     nem Ehepaar nach Olten. Nach ein paar Tagen merkten         chen ins Büro kommen. Ihr wurde gesagt, sie solle sich

10
baden und den Kopf waschen. Da ahnte sie schon, was              Marthas älterer Bruder verbrachte die ganze Zeit bei Ver-
passieren würde: Sie wurde, ohne sich von der kleinen            wandten in Niederbuchsiten. In den 60er-Jahren konnte er
Schwester verabschieden zu dürfen, nach Quarten zu einer         den elterlichen Bauernhof pachten und zog zurück nach
Frau umplatziert, die sehr religiös war. Täglich musste sie      Hägendorf. Der jüngere Bruder ist in Kirchberg im Tog-
mit ihr zur Frühmesse. Als sie einmal „schwänzte“, um bei        genburg aufgewachsen und hat sein ganzes Leben bis zu
einer Familie mit Kindern zu spielen, bekam sie den Tep-         seinem Tod dort verbracht; die jüngere Schwester ist auch
pichklopfer zu spüren. In der fünften Klasse musste sie ins      in der Ostschweiz aufgewachsen und lebt jetzt in Kreuzlin-
Tessin zur Kur, weil sie so Rückenprobleme hatte.                gen. Heute haben die beiden Schwestern jeden Sonntag
                                                                 telefonisch Kontakt.
Die nächste Station war Wolhusen, wo sie drei kleine Kin-
der hüten musste. Auf ihre Rückenprobleme wurde keine            Nach der Pensionierung der Mutter bot Martha Boos ihr
Rücksicht genommen. Zwischen ihrem neunten und elften            an, bei ihr und ihrem Mann zu wohnen. So hatten beide
Geburtstag musste sie fünf Mal umziehen, bis sie endlich         die Gelegenheit, sich richtig kennen- und lieben zu lernen.
in eine gute Bauernfamilie im Thurgau kam. Dort konnte sie       Da der ältere Bruder auch wieder in Hägendorf wohnte,
bis zum Ende der Schulzeit bleiben. Sie hatte Glück, hier        konnte er die Wochenenden zusammen mit Mutter und
wurde sie wie ein eigenes Kind behandelt. Die Familie            Schwester verbringen. Bis zum Tode von Mutter und Bruder
hatte kleine Kinder, die sie hüten durfte, in dem Bauernbe-      wurde dieser Brauch aufrechterhalten.
trieb gab es auch sonst immer was zu tun.
                                                                                                     Ursula Lippuner
Nach der Schulzeit hatte Martha Boos die Möglichkeit,
während einem Jahr bei einer Witfrau in Frauenfeld das
Nähhandwerk zu erlernen. Danach machte sie ein Haus-
haltslehrjahr in Pfäffikon/ZH. Dort durfte sie mittwochs in
die Berufsschule gehen. Nach dieser Lehre kam Martha
Boos zu einer Bauernfamilie in den Aargau, die eben das
siebte Kind bekommen hatte.

Endlich wieder zusammen
In all den Jahren durfte die Mutter von Martha Boos ihre
Kinder nicht sehen. Martha Boos fand während ihrer Zeit im
Aargau heraus, dass ihre Mutter auf dem Allerheiligenberg
arbeitete. Sie bewarb sich dort auf eine Stelle und konnte
so zwischen ihrem 18. und 23. Lebensjahr zusammen mit
ihrer Mutter arbeiten. Endlich durfte sie mit ihrer Mutter zu-
sammen sein und auch all ihre Geschwister kennenlernen.
Mit 23 Jahren heiratete sie Anton Boos aus Hägendorf.
Seitdem arbeitete sie als Familienhelferin. 1965 konnte die
Familie Uebelhard Bauland verkaufen, und jedes Kind be-
kam einen Betrag. So war es dem Ehepaar Boos möglich,
ein Haus zu bauen.
                                                                 Martha Boos-Uebelhard - ein Verdingkind aus Hägendorf

                                                                                 INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021              11
Was hat es eigentlich auf sich mit....

     Das Haus am Schluchteingang
     Es hat schon bessere Zeiten gese-
     hen, das dem Zerfall preisgegebene
     kleine, alte Haus am unteren Ende der
     Tüfelsschlucht. Grösse und Lage des
     Gebäudes verraten uns, dass dessen
     Bauherrschaft nicht zu den wohlha-
     benden Bauern zählte. Doch weshalb
     baute jemand sein Haus fernab vom
     Dorf in diesem Schattenloch, einge-
     klemmt zwischen Bach und Steilhang?

                                                                       1980: Das Haus am Schluchteingang hatte Charme –
                                                                                                     zumindest äusserlich.

     Gegen Ende des 18. Jahrhunderts           dem Karrweg zur Schlucht in Frage.         Bünten (Pflanzplätze) in der Öli – Exis-
     stieg die Einwohnerzahl im Dorf stark     Um das Gebäude mit seinem knapp            tenzgrundlage für seine Familie. 1832
     an. Wohnraum wurde knapp. Die             zwölf mal sechs Meter grossen Grund-       kaufte der Tagelöhner und Wegknecht
     guten Siedlungsplätze samt den aus-       riss dort platzieren zu können, musste     Urs Sigrist, Joh. selig, die Liegenschaft
     gedehnten Hausmatten waren längst         die Westseite beinahe vollständig in       für Fr. 619.50. In den darauffolgenden
     von den Vollbauern besetzt. Die be-       den Hangfuss eingegraben werden.           hundert Jahren bewohnten vier Genera-
     scheidenen Häuser der vielen kleinen                                                 tionen Sigrist das kleine Haus.
     Leute, «Tauner» (Taglöhner), «Wäber»      Der First des dreigeschossigen Hauses
     und «Lismer», standen vielfach am         verläuft im rechten Winkel zu Weg und      Baumeister Kamber übernimmt
     Dorfrand und wurden oft von mehre-        Hang. Die Schauseite des Gebäudes          In der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-
     ren Familien bewohnt. Um der grossen      ist nach Süden ausgerichtet: links Fens-   derts erwarb der in der Öli ansässige
     Wohnungsnot zu begegnen, sah sich         ter und die Haustüre zu den Wohn-          Baumeister Arnold Kamber etliche am
     die Gemeinde genötigt, Bauwilligen in     räumen, welche über eine Treppe und        Bach und am Ölibord gelegene Land-
     Dorfnähe gelegene kleine Randparzel-      kleine Laube erreichbar ist, rechts ein    parzellen und auch das Taglöhnerhaus.
     len Allmendland abzutreten. In Frage      kleiner Landwirtschaftstrakt. Dieser und   Ältere Einwohnerinnen und Einwohner
     kamen allerdings nur wenig ertragrei-     das Weideland am Steilhang hinter          erinnern sich vielleicht, dass dort Eugen
     che oder nur schwer nutzbare Flächen.     dem Haus reichten wohl gerade aus,         Rhiner mit seiner Frau Ida und den drei
     Das trifft für das Haus am Schluchtein-   zwei oder drei Ziegen zu halten. Wir       Kindern wohnte. Nachdem 1976 der
     gang zu: Aus der vom Mühlerain zum        haben es hier eindeutig mit einem          Mann und fünf Jahre später seine Frau
     Cholersbach sehr steil abfallenden «Al-   Taglöhnerhaus zu tun, dessen Bauherr       verstorben waren, erneuerte das Bau-
     mänd Öhligraben» wurde ein etwa 18        womöglich der um 1826 aktenkundig          geschäft die Nord- und Ostfassade
     Aren grosses Stück ausgeschieden. Als     gewordene Urs Kissling, Ursen selig,       des Hauses und richtete das Innere
     Bauplatz kam einzig eine kleine, annä-    gewesen war. Dieser besass einen           als Unterkunft für seine Saisonniers her.
     hernd ebene Stelle am Hangfuss neben      kleinen Acker im Thalacker und einige      Deshalb lässt sich heute die ursprüngli-

12
Heute: der Zerfall schreitet fort.

che Raumstruktur nur noch schwer ab-    Schäden am Tragwerk. Das Innere des          Der Bauforscher konstatierte: «Das bau-
lesen.                                  Hauses ist sehr feucht und teilweise von     typologisch spezielle und heimatkund-
                                        Schimmelpilz befallen. Dies dürfte ne-       lich interessante Haus Öliweg 7 in Hä-
Später, von 2000 bis 2002, bewohnte     ben dem eindringenden Dachwasser             gendorf weist aufgrund der idyllischen
der 1975 geborene und in Hägendorf      auch mit der starken Hangfeuchtigkeit        Lage am Eingang zur Tüfelsschlucht
aufgewachsene Marco Trachsel mit        und der fehlenden Lüftung der Räume          zweifellos eine hohe Lagequalität auf…
seiner Freundin das kleine Haus, wo     zusammenhängen…                              Der Verlust an originaler Bausubstanz
der inzwischen in der Rockmusikszene                                                 aufgrund der massiven Baueingriffe
bekannte Drummer und ausgebildete       Mit der 2020 erfolgten Übernahme             der letzten Renovation … spricht ge-
Schlagzeuglehrer seinen idealen Platz   des Baugeschäfts Kamber AG durch             gen eine kantonale Unterschutzstellung
zum Üben gefunden hatte. Danach         die Bauunternehmung Anliker AG               des Gebäudes. Eine kommunale Unter-
wurden die Räumlichkeiten noch einige   ging auch der Werkhof samt dem Fir-          schutzstellung wäre zu prüfen.»
Zeit von ein paar jungen Hägendörfern   menareal am Cholersbach, die oben
genutzt – zum Musizieren und Feiern.    erwähnten Landparzellen und das              Angesichts des schlechten Gebäude-
Seither steht das Gebäude leer und      einstige Taglöhnerhaus an die neue Be-       zustandes ist rasches Handeln erforder-
zerfällt zusehends.                     sitzerin über, welche Land und Liegen-       lich. Hoffen wir, dass für das Haus mit
                                        schaften umgehend wieder abstiess,           seiner «hohen Lagequalität» eine sinn-
Wie weiter?                             und zwar en bloc. Der eigentlich nur         volle Nutzung gefunden wird und es
Nach einer Begehung des Objekts im      am Werkhof interessierte Käufer, ein in      restauriert und erhalten werden kann!
Herbst 2020 hielt der Bauforscher der   Hägendorf wohnhafter Unternehmer,
kantonalen Denkmalpflege fest: Der      wurde so auch Besitzer des über 200                           Hans A. Sigrist
Bauzustand des Hauses ist schlecht.     Jahre alten, maroden Hauses mit dem
Durch das undichte Dach eindringen-     inzwischen völlig verwilderten steilen
des Wasser führte zu erheblichen        Weideland. Was geschieht nun damit?

                                                                                   INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021             13
Einbürgerungen

     «Endlich gehören wir auch dazu»
     Zwischen 20 und 30 Personen lassen sich jährlich in Hägendorf einbür-
     gern. Das Bedürfnis nach Sicherheit, ein starkes Zugehörigkeitsgefühl und
     die Möglichkeit der politischen Mitbestimmung werden von ausländischen
     Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern häufig als Gründe für diesen Schritt
     genannt.

     Das ordentliche Einbürgerungsverfah-       ger der Schweiz, sondern auch eines         ben einige Voraussetzungen erfüllen
     ren dauert in der Regel anderthalb bis     Kantons und einer Gemeinde. Die Bür-        müssen, um Hägendorf als ihren Hei-
     zwei Jahre. Bestimmte Voraussetzungen      gergemeinde ist bei uns die Anlaufstelle    matort zu erhalten, die einen mehr, die
     müssen erfüllt werden. Dazu gehören        für Einbürgerungswillige. Sie informiert,   anderen weniger, je nachdem, ob sie
     nebst einer Anzahl Jahre, die man hier     führt Beratungsgespräche durch und          bereits Kantonsbürgerinnen oder -bür-
     schon gelebt haben muss, und der Be-       steht in engem Kontakt mit dem kanto-       ger waren oder noch nicht. Wissen
     herrschung unserer Sprache auch ein        nalen Migrationsamt. Im vergangenen         über Fakten wurde nicht geprüft, aber
     vorbildliches und loyales Verhalten im     Jahr hat unsere Bürgergemeinde alle         unter anderem die Anzahl bestehender
     Alltag. Zudem wird das Wissen über         Schweizer Einwohnerinnen und Ein-           Bürgerrechte. Jemand musste sogar ein
     die nationale Geographie, Geschichte       wohner von Hägendorf dazu eingela-          vorhandenes Bürgerrecht abtreten und
     und Volkswirtschaft geprüft, sofern die    den, sich in Hägendorf einbürgern zu        tat dies gerne.
     Schule oder die Ausbildung nicht in der    lassen, sofern sie es noch nicht sind.
     Schweiz absolviert worden ist.             Diesem Aufruf sind 22 Personen gefolgt,     Die Urkundenübergabe
                                                unabhängig von Alter, Geschlecht, Zi-       Die Freude war gross am Abend der
     Die Rolle der Bürgergemeinde               vilstand, Beruf oder der Anzahl Jahre,      feierlichen Urkundenübergabe. «End-
     Wer sich in der Schweiz einbürgern         die sie bereits in unserem Dorf leben.      lich gehören wir auch zu Hägendorf,
     lässt, wird nicht nur Bürgerin oder Bür-   Da gab es kein Muster. Auch sie ha-         dem schönsten Dorf im Mittelland»,

14
hörte ich jemanden sagen. Andere
gaben an, dass sie es vor allem für
ihre Kinder taten. Damit diese einmal
wissen, wohin sie gehören. Alle waren
sich darüber einig, an einem Ort zu le-
ben, mit dem sie sich identifizieren. Mit
den Worten «Dies ist nun die Krönung
nach all den Jahren, die ich schon hier
lebe» brachte ein 74-jähriger Herr sei-
nen Entscheid auf den Punkt. Ob künftig
der neue oder der bisherige Heimatort
auf der ID steht, kann jeder selbst ent-
scheiden.

                  Lucia Isenmann

                                  Bilder:
Urkundenübergabe an der Bürgergemeinde-
           versammlung vom 8. Juni 2021

                                            INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021   15
Hägendorf gegen Littering

     Umwelt, Tierschutz, Erscheinungsbild
     In diesem Frühjahr hat Hägendorf einem weit ver-
     breiteten Ärgernis den Kampf angesagt: Littering. Der                               Anti-Littering-Gruppe
     sorglose Umgang mit Umwelt und Rohstoffen ist weit                                  und Raumpaten
     mehr als ein Kavaliersdelikt und steht eigentlich unter                             Die Anti-Littering-Gruppe trifft sich in
     Strafe. In Hägendorf hat sich eine Gruppe von Leuten,                               regelmässigen Abständen zu Online-
     die Littering längst satt haben, formiert, um den Kampf                             Sitzungen.
     aufzunehmen.
                                                                                         Raumpaten verpflichten sich, ehrenamt-
                                                                                         lich für ein Gebiet Verantwortung zu
     Manch einer geht schon seit geraumer     zu tragen und zu entsorgen. Es             übernehmen und das Gebiet regel-
     Zeit gegen den Müll in den Quartie-      kamen mehr als 300 Liter Müll              mässig zu reinigen.
     ren, im Wald und auf Plätzen vor. Eine   zusammen. Kurz darauf gründete
     Koordination gab es aber bisher in       Thomas Hänggi eine entspre-                Kontakt
     unserem Dorf ausschliesslich im Sinne    chende Facebook-Gruppe und                 Wenn Sie Interesse haben, nehmen Sie
     des CleanUp-Day, an dem sich seit        lancierte die Idee von Raumpa-             bitte mit der Anti-Littering-Gruppe «Hä-
     vier Jahren auf Initiative der Gemein-   ten. Raumpaten übernehmen                  genorf gegen Littering» auf Facebook
     deleitung auch die Schule Hägendorf      für eine Strasse, ein Quartier             oder mit dem Gemeindepräsidenten
     beteiligt. Als Geburtsstunde eines gut   oder einen Platz Verantwortung             (gemeindepraesident@haegendorf.ch)
     sichtbaren, engagierten und koordi-      und reinigen diese regelmässig.            Kontakt auf.
     nierten Vorgehens darf der 6. Februar
     bezeichnet werden. An diesem Tag         Wirkung ist erkennbar
     begaben sich einige Familien und Ein-    Die Raumpaten können den ge-                 Littering-Problem ist längst nicht gelöst –
     zelpersonen auf den Allerheiligenberg,   sammelten Müll in einer Littering-Box        ohnehin muss Müll-Sammeln als Symp-
     um den vom Schnee freigegebenen          beim Werkhof entsorgen. Diese gut            tombekämpfung und nicht als Lösung
     Müll aus der Schlittelsaison zusammen    sichtbare, mit Zahlenschloss gesicherte      betrachtet werden – doch darf heute
                                                                  Box ist eine Idee        konstatiert werden, dass es etwas sau-
                                                                  des Werkhof-Lei-         berer ist und die Menschen in Hägen-
                                                                  ters Stefan Flücki-      dorf sensibler auf das Thema reagieren.
                                                                  ger, der die Box
                                                                  auch gebaut hat.         Nachhaltige Lösungen müssen her
                                                                  Es folgte eine erste     Dies ist zweifellos den vielen guten See-
                                                                  Plakat-Aktion und        len zu verdanken, die sich im Thema
                                                                  schliesslich wurde       Littering engagieren. Mitarbeitende des
                                                                  an den Bushal-           Werkhofes, die Abwarte von Schulen
                                                                  testellen auf die        und dem Seniorenzentrum, Lehrer,
                                                                  Schädlichkeit von        aber eben auch die Raumpaten, die
                                                                  Zigaretten-Kippen        Döudäppeler (welche regelmässig den
                                                                  hingewiesen. Das         Unterhalt in der Schlucht besorgen) und

                                                                     Littering Box des Werkhofes Hägendorf.

16
Ein Bild, das man leider zuweilen
   antrifft. Hier hat wohl jemand einen
              Autoaschenbecher geleert.

Mit Hinweisen auf dem Boden soll an
 neuralgischen Stellen auf die Proble-
          matik hingewiesen werden.

viele mehr sorgen dafür, dass es in un-   und ausgewaschene Schadstoffe ge-            ten zur Anzeige zu bringen. Weitere,
serem schönen Dorf wieder etwas sau-      langen in unseren Nahrungskreislauf.         primär präventive Massnahmen müssen
berer aussieht. Dabei ist zu beachten,    Das Thema muss ernstgenommen und             folgen. Wir schulden das den kommen-
dass es längst nicht nur um das Auge      nachhaltig behandelt werden. Daher           den Generationen und wir können et-
geht. Littering ist ein Umweltproblem     muss Littering in den Schulen – vor al-      was tun…
erster Güte und muss als solches be-      lem aber in den Familien – thematisiert
handelt werden. Von Rindern für Futter    werden. Zudem hat die Gemeinde da-                           Andreas Heller
gehaltener Müll gefährdet das Tierwohl    mit begonnen, festgestelltes Fehlverhal-

   Zigarettenkippen                                                                       Verderblichkeit

   Neben dem Nervengift Nikotin sind in den Zigarettenstummeln zum Bei-                   Unser Müll braucht sehr lange, bis
   spiel Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien enthal-                 er komplett verrottet ist. Bei einem
   ten. Bei Kleinkindern kann eine verschluckte Kippe bereits zu Vergiftungs-             Papiernastuch dauert das drei Mo-
   erscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Und bereits                nate, beim Zigarettenstummel ein
   ein Regenschauer reicht, um die Gifte auszuwaschen. Das Nikotin landet                 bis zwei Jahre, beim Kaugummi
   über die Kanalisation im Abwasser. Wie gefährlich der Gift-Cocktail                    fünf Jahre, Feuerzeug und Blech-
   ist, zeigen Labortests von US-Forschern mit Regenbogen-Forellen: Binnen                dose brauchen 100 Jahre, eine
   Sekunden zeigen diese Lähmungserscheinungen, bekommen einen Ner-                       PET-Flasche 100 bis 1000 Jahre,
   venschock, wenn sie Wasser ausgesetzt werden, in dem eine Kippe in                     Plastiksack oder Kreditkarte 1000
   einem Liter Wasser schwimmt. Die Hälfte der Tiere ist nach vier Tagen                  Jahre und Glas sogar 4000 Jahre.
   tot. Fische sind Bioindikatoren: Geht es ihnen schlecht, geht es allen                 Wollen wir wirklich kommenden
   Meerestieren schlecht. Denn die Kippen gelangen ins Wasser – selbst                    Archäologen Studienmaterial über
   von Skipisten. Wenn die Schneeschmelze im Frühjahr beginnt, finden sie                 die Zivilisation, die am eigenen
   ihren Weg über Bäche und Flüsse ins Meer.                                              Müll erstickt ist, hinterlassen?

   (Quelle: swrfernsehen.de)                                                              (Quelle: Aargauerzeitung).

                                                                                     INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021            17
Pensionierung Werner Bolliger und Gerhard Hotz

     Eine Ära geht zu Ende
     Werner Bolliger ist wohl jedem Ur-Hägendörfer ein
     Begriff, ist er doch schon viele Jahrzehnte als Abwart
     der Schule Oberdorf im Einsatz. Alle, die hier in Hä-
     gendorf zur Schule gegangen sind, kennen Werner
                                                                                                      Werner Bolliger, seit 1985
     Bolliger, und fast jeder kann eine kleine Geschichte                                      Abwart des Schulhauses Oberdarf
     mit oder um Werner Bolliger erzählen. Genau so ist
     auch bei Gerhard Hotz, dem Abwart im Schulhaus
     Thalacker. Beide gehen dieses Jahr in Pension.

     Am 1. April 1985 trat Werner Bolliger       zu der Zeit in der Politik in Hägen-
     das Amt als Abwart an unserer Schule        dorf sehr präsent. Als die Abwartstelle
     in Hägendorf an. Ursprünglich hatte         an der Schule ausgeschrieben war,
     er Maschinenschlosser in der Berna in       machte sein Schwiegervater ihn darauf
     Olten gelernt, und noch vor dieser Zeit     aufmerksam. Werner Bolliger bewarb
     erlebte er bereits viele andere Aben-       sich, bekam den Job und startete schon
     teuer. Bis zu seinem sechsten Lebens-       bald in seinem neuen Aufgabengebiet.
     jahr wuchs Werner Bolliger in Hägen-        Heute sagt er, dass dies nicht einfach
     dorf auf – beim Bauernhof Marti in der      war: «Es gab keine wirkliche Einführung
     Sandgrube. Bei Familie Marti mieteten       und so wurde ich sozusagen ins kalte
                                                                                                      Gerhard Hotz, seit 1995
     seine Eltern eine Wohnung. Wegen            Wasser geworfen.» Zum Glück konnte
                                                                                              Abwart des Schulhauses Thalacker
     des Berufs des Vaters zügelte die Fa-       er auf die helfende Hand von Robert
     milie später nach Olten und Starrkirch.     Müller, dem damaligen Abwart des
     Nach seiner Schulzeit, Lehre und der        Schulhauses Thalacker, zählen, und        wechselten, Schulhäuser wurden ge-
     Rekrutenschule verreiste Werner Bolli-      auch einzelne Schüler sowie die Frau      baut. Aber Werner Bolliger ist geblie-
     ger Richtung Israel, wo er für drei Mo-     seines Vorgängers unterstützten ihn.      ben – bis heute.
     nate in einem Kibbuz lebte. «Ein Kibbuz
     ist eine Gemeinschaft, in der man lebt      Ein guter Draht zu den Schülern           Angesprochen auf seinen schönsten
     und arbeitet und sich völlig dieser Ge-     Zu Beginn von Werner Bolligers Tätig-     Moment an dieser Schule, meint Wer-
     meinschaft hingibt», erklärt er. «Das war   keit bestand die Schule im Oberdorf       ner Bolliger, dass es so viele schöne
     eine intensive Zeit.» Wegen der Unru-       aus dem alten Schulhaus, der Turnhalle    Momente und aufregende Erlebnisse
     hen in Israel kehrte Werner Bolliger in     und ein paar Pavillons auf der Wiese.     gegeben habe, dass er damit ein
     die Schweiz zurück, wo er im Appen-         Im Laufe der Zeit veränderte sich die     ganzes Buch füllen könnte. «Ich habe
     zellerland eine neue Stelle fand. Weiter    Schule. Das Schulhaus Späri und der       unglaublich viel erlebt. Aber das Wich-
     zog es ihn dann nach Herisau; seine         Kindergarten Oberdorf kamen hinzu.        tigste ist immer, dass man einen guten
     Frau folgte ihm in die Ostschweiz. «An      Werner Bolliger hat all diese Verän-      Draht zu den Schülern hat.» Auch die
     den Wochenenden pendelten wir aber          derungen durchlebt und wuchs stetig       Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen
     immer wieder in die Region Olten.»          an seinen Aufgaben für das Schulhaus      sei überaus wichtig und nicht zu verges-
     Werner Bolligers Schwiegervater war         Oberdorf. Arbeit kam dazu, Lehrer         sen sei der beste Räbenliechtlitee – der

18
kommt von Werner Bolliger. Der Ab-         wurde dann eine Mehlstauballergie           sozusagen auswandern, erzählt er.
wart blickt auf eine schöne Zeit zurück,   bei ihm diagnostiziert. Die Stelle beim     Aber der Schweiz bleibe er treu. Ger-
mit vielen positiven Ereignissen. Nun      Thalacker-Schulhaus kam da gerade           hard Hotz zieht es in die Sonnenstube
aber freut er sich auf seine Pensionie-    zum richtigen Zeitpunkt. Gemeinsam          der Schweiz, ins Tessin. Er habe sich
rung im November. Er möchte sich ver-      mit Werner Bolliger besuchte Gerhard        im Maggiatal ein Rustico gekauft und
mehrt seinen vielen Hobbies widmen         Hotz die Hauswartschule in Zürich – sie     werde schon im September seine Zelte
und Zeit mit seiner Familie verbringen.    lernten gemeinsam und tauschten sich        in Rickenbach abbrechen. Zusätzlich
                                           aus. Wie Werner Bolliger hat auch           möchte er mit Kletter- und Wandertou-
Pensionierung Gerhard Hotz                 Gerhard Hotz die vielen Veränderun-         ren seine Rente noch ein wenig aufbes-
Ende August 2021                           gen in der Schule mitbekommen und           sern. Auch in Zukunft möchte er sport-
Auch Gerhard Hotz, der langjährige         begleitet: zuerst die Renovation des        lich unterwegs sein.
Abwart des Schulhauses Thalacker,          alten Schulhauses, dann den Bau der
geht dieses Jahr in Rente. Er wird die     Schnitzelheizung, die Erweiterung der       Mit Werner Bolliger und Gerhard Hotz
Schule Ende August verlassen. Seine        Turnhalle Thalacker und den Bau des         gehen auch zwei Schulgeschichten zu
Stelle angetreten hatte er im Jahr 1995.   neuen Schulhauses.                          Ende. Wir wünschen den beiden Haus-
Gerhard Hotz ist gelernter Bäcker/                                                     warten alles Gute in der Pension.
Konditor und hat einige Jahre Berufser-    Nun freue er sich auf seinen neuen Le-
fahrung auf diesem Gebiet. Allerdings      bensabschnitt – die Pension. Er werde                        M onika Vö g eli

Allerheiligenstrasse
Felsreinigung und Sanierung
Am 27. November 2015 ereignete sich in Hägendorf ein             Rebgutstrasse vom 23. August bis 10. Dezember 2021 voll-
Blockschlag, bei dem ein Felsvolumen von ca. zwei Kubik-         ständig gesperrt. Innerhalb dieser Strassensperrung werden
metern aus der Chanzelflue ausbrach und ca. ein Kubikme-         die Arbeiten in Etappen ausgeführt und die Umleitung via
ter Steine und Kleinblöcke die Strasse erreichten. Gemäss        der Gemeindestrasse Vogelberg signalisiert. Die Zufahrt bis
dem Kreisbauamt gab es in der Vergangenheit immer wie-           zu der Baustelle ist gestattet.
der Ereignisse unterschiedlicher Grösse.
                                                                 Die direkt betroffenen Anwohner werden vor den geplanten
Im Oktober bis November 2021 ist eine gründliche Felsreini-      Bauarbeiten nochmals im Detail informiert.
gung geplant, welche zirka acht Wochen in Anspruch nimmt.
Während den Bauarbeiten wird die Allerheiligenstrasse und
der darunterliegende Wanderweg der Teufelsschlucht voll-
ständig gesperrt. Es werden während den Sperrungen Um-
fahrungsrouten für den motorisierten Individualverkehr (MiV),
den Langsamverkehr und für den öffentlichen Verkehr (öV)
signalisiert.

Gleichzeitig finden die Arbeiten für die Strassensanierung
an der Allerheiligenstrasse im Abschnitt Nord statt. Die Al-
lerheiligenstrasse wird im Abschnitt Langenbruckstrasse bis

                                                                                     INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021           19
Instandsetzung Hallenbad

Die Wiedereröffnung
steht kurz bevor

                                       oben: Das Becken ist gefüllt

                               links und unten: Die Duschen, Garde-
                             roben und der Gang zu den Kabinen

                              Tage der offenen
                              Türe im Hallenbad

                              Freitag, 24. September 2021,
                              15.00 – 18.00 Uhr

                              Samstag, 25. September 2021,
                              11.00 – 15.00 Uhr

                              Samstag, 2. Oktober 2021,
                              11.00 – 15.00 Uhr

                           INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2021           20
Sie können auch lesen