Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt

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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
rundBlick
Das Magazin der katholischen Pfarrei Sankt Margareta   Mai 2021

                        Klimaschutz
                       geht uns alle an
Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Impressum:
Herausgeber: Öffentlichkeitsausschuss des Pfarrgemeinderates
Sankt Margareta
Redaktion: Franz-Karl Klug, Mariana Kuhn, Eva und Ulrich von Janta Lipinski,
Thomas Schmidt, Dr. Dr. Oswald Bellinger, Gabi Hingott
Anschrift: Redaktion rundBlick, Kath. Pfarrei Sankt Margareta,
Sieringstr. 1, 65929 Frankfurt am Main, Tel. 069 9 45 95 90 00,
rundblick@margareta-frankfurt.de
eine-welt@info.margareta-frankfurt.de
Konzept und Gestaltung: Werbeagentur Zimmermann GmbH,
Heddernheimer Landstraße 144, 60439 Frankfurt am Main
Fotos: Foto-Studio Hoffmann (S. 11 Portrait, U3 Seelsorge-Team); zplusz;
Adobe Stock; pfarrbriefservice: Daria Broda (S. 27, Fehlersuche), Peter
Weidemann (S. 27, Insektenhotel); Grafik Aartelier: Annika Reber (S. 22/23);
Sankt Margareta
Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG
Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main
Klimaneutraler Druck
Papier: Circle Offset Premium white, 100% Altpapier
Redaktionsschluss: für die Ausgabe Dezember 2021 ist der 01. Oktober 2021
Auflage: 10.200 Stück
ViSdP: Pfarrer Martin Sauer
Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Editorial

Klimaschutz – Klimakatastrophe
Nein, das nicht auch noch, … oder doch?

Was geht Ihnen bei dieser Überschrift durch den Kopf? Über ein Jahr mit Corona, voller Ent-
sagung, Einschränkung, Einsamkeit, Ängsten und Trauer, liegt hinter uns. Persönliche Begeg-
nungen blieben außen vor. Die Pandemie hat uns immer noch im Griff und jetzt soll ich mich
mit Umweltfragen und Klimawandel beschäftigen?

Dabei hat das Eine mit dem Anderen zu tun: Die Corona-Pandemie ist eine von vielen Auswir-
kungen des menschlichen Raubbaus an der Natur. Ist nicht inzwischen jeder vom Klimawandel        Gabi Hingott,
                                                                                                 (Co-Vorsitzende des Sachausschuss
betroffen? Erinnern wir uns an den heftigen Gewitterschauer am 14. August 2020. Der unschein-
                                                                                                 Eine-Welt)
bare Liederbach verwandelte sich in kürzester Zeit in ein reißendes Ungetüm, legte den Verkehr
lahm und nahm eine Häuserecke mit. Und eigentlich fließt hier doch ein idyllisches Bächlein.
Oder denken wir an die extrem heißen Sommer der letzten Jahre. Um die Mittagszeit konnten wir
uns kaum noch im Freien aufhalten und es gab Hitzetote in Frankfurt. Unangenehm und bedau-
erlich – geht ja wieder vorbei!

Der Sachausschuss Eine-Welt von Sankt Margareta will nicht nur, dass es auf der Welt ge-
rechter zugeht und nachhaltiger konsumiert wird. Vielmehr machen wir in dieser Ausgabe
Vorschläge, was jeder, aber auch was wir als Pfarrei Sankt Margareta für den Klimaschutz tun
können. Das Klima kennt keine politischen Ansichten, keine Grenzen, keine Religion. Es ist
weltumspannend. Was wir essen, wie wir leben, was uns zur Erholung dient: Eigentlich wissen
wir ja schon viel, wie wir Einfluss nehmen können. Und die Corona-Einschränkungen haben
uns gezeigt, was uns im Leben wirklich wichtig ist. Weil es ohne eine heutige Auseinanderset-    Dr. Dr. Oswald Bellinger,
zung mit der Thematik für unsere Kinder und Enkel ein Morgen so nicht mehr geben wird, ist       (Co-Vorsitzender des Sachausschuss
                                                                                                 Eine-Welt)
es so wichtig jetzt zu handeln. Nur das Tun fällt uns so schwer!

Machen Sie mit! In diesem rundBlick gibt es neben erschütternden Informationen zur drohen-
den Klimakatastrophe auch ermutigende Nachrichten aus unserer Pfarrei und brauchbare Tipps
für eigenes Handeln. Testen Sie Ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck.

Machen wir uns gemeinsam auf den Weg, erfüllt vom Heiligen Geist, für eine lebenswerte und
gerechtere Welt! Damit unsere Kinder und Enkel nicht später mal sagen können: „Aber ihr habt
es doch gewusst …!“

Gabi Hingott                                   Dr. Dr. Oswald Bellinger
(Co-Vorsitzende des Sachausschuss Eine-Welt)   (Co-Vorsitzender des Sachausschuss Eine-Welt)

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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Inhalt                                                                                                                 rundBlick Mai 2021

                                             KLIMASCHUTZ ...

                                                                                                           IMPULS

                                                                             4
                                            ... geht uns alle an.

     TESTEN SIE IHREN ...
                                                                                                           10

                                                                                                         Das Geheimnis des Universums

                                   19                                                           26

    ... ökologischen Fußabdruck!

                                                                    ABSCHIED

                                                                    Wolly und Claudia ziehen weiter.

                                               28

                                                                                                                           30

                 PRÄVENTIONSKONZEPT

                Sexueller Missbrauch –
                nicht in Sankt Margareta!                                                       AUSNAHMEZUSTAND

                                                                                               Schlaglichter, wie Sankt Margareta
                                                                                               die Coronakrise bewältigt hat.

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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Mai 2021 rundBlick                                                     Inhalt

Inhalt

    1      EDITORIAL

    4      KLIMASCHUTZ GEHT UNS ALLE AN

   10      IMPULS

   11      PFINGSTEN – EIN FEST DES KLIMAWANDELS?!

   12      SELBSTVERPFLICHTUNG ZUR NACHHALTIGKEIT IN SANKT MARGARETA

   14      WUSSTEN SIE SCHON, DASS ...

   15      ERFAHRUNGSBERICHTE

   18      WAS KÖNNEN WIR SELBST TUN?

   19      TESTEN SIE IHREN ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCK

   22      ZEHN-PUNKTE-CHALLENGE FÜR DIE SCHÖPFUNG

   24      IMPULS

   26      AUS UNSEREN KITAS – Abschied von Claudia Lamargese

   28      PRÄVENTIONSKONZEPT – Keine kalten Füße bekommen

   30      AUSNAHMEZUSTAND CORONAKRISE

   32      ADRESSEN UND ÖFFNUNGSZEITEN

                                                                            3
Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Wir sind schon
    ganz nah dran ...
    Klimaschutz geht uns alle an.

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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Klimaschutz geht uns alle an                                                                                       rundBlick Mai 2021

                   Der Klimawandel schreitet für uns
                   alle deutlich sichtbar voran
                   Das Korallensterben am Great Barrier Reef in Australien, die verheerenden Wald-
                   brände in Kalifornien, im Amazonas und in Australien finden wir erschreckend. Im
                   Fernsehen und den sozialen Medien wird von Dürren, Wirbelstürmen und Über-
                   schwemmungen, Seuchen wie Ebola und SARS berichtet. Diese Katastrophen
                   waren gefühlt aber weit weg. Umso härter traf uns die Corona-Pandemie und die
                   damit verbundenen Einschränkungen.

                  D     ie Kipppunkte, d. h. Situationen, an denen die
                        Klimaprozesse nicht mehr umkehrbar sind und sich
                   unkontrolliert gegenseitig verstärken, sind nicht vorstell-
                                                                                 Der Albedo-Effekt, Jetstream und Golfstrom, El Niño und
                                                                                 la Niña sind kompliziert und schwer verständlich (siehe
                                                                                 nächste Seite).
                   bar: Einen Planeten, den die Menschheit für sich selbst
                   unbewohnbar gemacht hat.                                      Wir bemerken aber zunehmend die Gefährlichkeit des
                                                                                 Klimawandels. Die vertrockneten Bäume in unseren Wäl-
                                                                                 dern, die drohenden Hitzesommer, die schmelzenden
    „Es besteht das Risiko, dass die globale Umwelt bei einer
                                                                                 Gletscher und die häufiger werdenden starken Unwetter
    Erderwärmung um vier, fünf Grad völlig aus den Fugen gerät
                                                                                 sind ernsthafte Anzeichen.
    und der Planet langfristig sogar in Teilen unbewohnbar wird.
    Um die Erwärmung auf vermutlich noch verkraftbare zwei
                                                                                 Und die Menschen in den ärmeren Ländern, die mit
    Grad zu beschränken, bleiben uns nur noch 30 Jahre.
                                                                                 ihrem ökologischen Fußabdruck viel weniger zum Kli-
    Das heißt, wir sind ganz nahe an einer Katastrophe für                       mawandel beitragen, verlieren schon heute vielfach ihre
    die gesamte menschliche Zivilisation.                                        Existenzgrundlage, erleiden jetzt schon Hunger und Tod,
    Wir erkennen die Risiken, es gibt eine Fülle von praktischen                 Obdachlosigkeit und Vertreibung.
    Lösungen als Ausweg, nur die Maßnahmen sind zu zögerlich.
    Aber wir haben fast keine Eingreifzeit mehr, um das Desaster                 Unser Papst Franziskus wird nicht müde, an uns Chris-
    abwenden zu können.“                                                         ten zu appellieren, unser „gemeinsames Haus“ zu
                                                                                 schützen, die Schöpfung zu bewahren und Solidarität mit
    Prof. Hans Joachim Schellnhuber, ehem. Direktor des
    Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK), in: www.fr.de/wissen/
                                                                                 unseren Mitbrüdern und Mitschwestern auf der ganzen
    klimawandel-wir-sind-ganz-nahe-einem-notfall-13645972.html                   Welt zu leben.

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Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Mai 2021 rundBlick                                                                        Klimaschutz geht uns alle an

                                                      Im Folgenden wollen wir Schwerverständliches verständ-
  „Wir kommen jedoch heute nicht umhin an-            licher machen, Zusammenhänge zu unserer Lebenswei-
  zuerkennen, dass ein wirklicher ökologischer        se aufzeigen und gleichzeitig zeigen, was unsere Pfarrei
  Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz          Sankt Margareta unternimmt und plant, um ihren Beitrag
  verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Um-        zum Klimaschutz zu leisten und nachhaltig zu wirtschaf-
  weltdiskussion aufnehmen muss, die Klage            ten. Sie können selbst ihren „ökologischen Fußabdruck“
  der Armen ebenso zu hören wie die Klage             testen und bei den praktischen Tipps für jedermann
  der Erde.“                                          erfahren, wie sie das Klima schützen und gleichzeitig
  Papst Franziskus, Enzyklika LAUDATO SI‘, 49         mehr Freude am Leben haben können.

Und das geht nur, wenn wir mit unserem Lebenswandel
umkehren, der droht, die Welt durch maßlose
Ausbeutung von Mensch und Natur zu
zerstören.

                                                                                                                     7
Klimaschutz geht uns alle an - Mai 2021 - Sankt Margareta Frankfurt
Klimaschutz geht uns alle an                                                                                rundBlick Mai 2021

             Die Klimakrise:
             einige Phänomene kurz erklärt
             Kleine Gase – große Wirkung                                  Einer dieser Mechanismen ist das Schmelzen des ark-
                                                                          tischen Eises durch den Albedo-Effekt. Das weiße, ge-

            K    ohlendioxid, Methan und Lachgas in der Atmosphäre
                 nehmen die Wärmestrahlung der Sonne auf und
             verhindern die Abstrahlung der von der Erde reflektierten
                                                                          frorene Eis reflektiert mehr Sonnenenergie als Wasser.
                                                                          Das Wasser nimmt mehr Wärme auf und beschleunigt
                                                                          dadurch den Schmelzvorgang. Wenn das 3.000 Meter
             Wärmestrahlung. Sie werden daher als „Treibhausgase“         (so hoch wie die Zugspitze!) hohe Grönlandeis schmilzt,
             bezeichnet und haben einen entscheidenden Einfluss           erwarten die Experten einen Meeresanstieg um über
             auf das Klima. Durch den zunehmenden Raubbau an der          einen Meter. Allein dies wird zu einer Völkerwanderung
             Natur durch den Menschen ist der Anteil dieser Gase auf      von ca. 1 Milliarde Menschen aus den am Meer lie-
             bedrohliche Werte gestiegen. Das führt zu einer steten       genden Städten führen, wie z.B. New York, Singapur,
             Steigerung der Temperatur überall auf der Welt.              Schanghai, aber auch Bremen und aus ganzen Staaten
                                                                          wie den Niederlanden und Bangladesch. So wird die
                        Geringe Temperaturerhöhung –                      „Flüchtlingswelle 2015“ von mehreren hunderttausend
                          katastrophale Folgen                            Menschen aus Afghanistan, Syrien und andern Ländern
                                                                          nach Europa rückblickend als harmlos erscheinen.
                                 Gottes Natur befindet sich in einem
                                 Gleichgewicht mit gewissen Schwan-       Als ein weiterer Kipppunkt werden die tropischen
                              kungen, die sich normalerweise selbst       Wälder im Amazonas und in Indonesien sowie die
                             regulieren. Dadurch schwankt die mittlere    borealen Nadelwälder der kalt-gemäßigten Zonen
                             Temperatur dauerhaft um einen Durch-         Nordamerikas, Nordeuropas, Sibiriens und der Mongo-
                             schnittswert. Wird dieses Gleichgewicht zu   lei angesehen. Diese Wälder werden auch als „grüne
                            stark gestört, versagt dieser Regulations-    Lunge“ der Welt bezeichnet, weil sie durch Fotosynthe-
                           mechanismus. Die mittlere Temperatur steigt    se mittels Sonnenlicht CO2 aufnehmen, zum Wachstum
                         an – mit katastrophalen Folgen (siehe Grafik).   nutzen und dabei Sauer­stoff freigesetzt wird. Massive
                                                                          Abholzung und Rodung sowie das Waldsterben infolge
                   Was sind denn überhaupt                                von Dürre und Ausbreitung von Schädlingen führt dazu,
                  „Kipppunkte“?                                           dass diese grüne Lunge ihre Funktion nicht mehr erfül-
                                                                          len kann und der Welt im wahrsten Sinne des Wortes
                  Als Kipppunkte bezeichnen die Forscher die Errei-       die „Luft ausgeht“. Experten gehen davon aus, dass ein
                 chung einer kritischen Schwelle im Klimasystem. Wird     Kipppunkt erreicht wird, wenn ca. 20 % des Amazonas-
                 ein solcher Kipppunkt überschritten, sind die daraus     waldes abgeholzt werden. Das „Umkippen“ würde in
                resultierenden Effekte durch menschliches Zutun nicht     diesem Fall dazu führen, dass diese Region versteppt
               mehr zu stoppen. Das Klima wird also besonders stark und   und selbst noch zusätzlich Kohlendioxid freisetzt.
             abrupt geändert, der Klimawandel beschleunigt. Wie bei
             Goethes Ballade vom Zauberlehrling, nur dass wir nicht auf   Als Jetstream bezeichnet man starke Winde mit ca.
             einen Zaubermeister hoffen dürfen, der dem ganzen Spuk       180 km/h in höheren Luftschichten von 9.000–16.000 m
             ein Ende bereitet, welcher die menschliche Zivilisation in   Höhe. Diese Winde ziehen in einem wellenförmigen
             ihrer Existenz bedroht.                                      Band um den Globus, führen zum Nord-Süd-Austausch

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Mai 2021 rundBlick                                                                                     Klimaschutz geht uns alle an

von Luftmassen und erzeugen Hoch- und Tiefdruckge-
biete. Der Jetstream ist daher mitverantwortlich, dass
unser Wetter wechselt. Seit Längerem beobachten
Forscher, dass sich das Starkwind-Band immer wieder
abschwächt. Im Sommer 2018 kamen die Wellen des
Bandes förmlich zum Stehen. Der „Supersommer“ mit
Hitzerekorden war die Folge. Die Verlangsamung des
Jetstreams führt also zu längeren Hitze- aber auch
Kälteperioden, längeren Trockenzeiten sowie auch
länger anhaltendem Starkregen, und kann so Dürren
und Überschwemmungen verursachen.

Korallen bilden nicht nur eine wunderschöne Unter-
wasserwelt, tropische Korallenriffe haben unter Wasser
eine ähnlich große Bedeutung wie die Urwälder der
Erde. Sie beherbergen etwa 1 Million Arten, haben
eine wichtige Bedeutung für das ökologische Gleich-
gewicht aller Meerestiere und schützen die Küsten vor
Erosion und Wirbelstürmen. Die durch den Menschen
verursachte Erwärmung, die Versauerung (Bildung von
Kohlensäure aus CO2) sowie die Verschmutzung der
Ozeane setzen die Korallen zunehmend unter Stress
und sie sterben ab: die sogenannte Korallenbleiche.
Dadurch gerät das Gleichgewicht der Unterwasserwelt
der Ozeane aus den Fugen und gleichzeitig nimmt das
Risiko von Wirbelstürmen und Tsunamis zu. Im Great
Barrier Reef, dem weltweit größten Korallenriff vor der
australischen Küste, sind schon über 90 % aller Koral-
len zerstört.

Als Permafrost-Regionen werden die riesigen Gebiete
in Alaska, Kanada und Sibirien bezeichnet, bei denen
der Boden das ganze Jahr über nicht wesentlich auf-
taut. In diesem Boden sind riesige Mengen organischen
Materials vor Verwitterung und Verwesung geschützt.
Durch die Klimaerwärmung verschiebt sich die Perma­
frost-Grenze immer weiter nach Norden. Große Gebiete
tauen auf und setzen durch den Verwesungsprozess
Treibhausgase, insbesondere Methan frei. Diese enor-
men Mengen an freigesetztem Gas führen zu einer
weiteren Erwärmung der Atmosphäre. Damit wird die
Perma­frost-Grenze weiter nach Norden verschoben,
wodurch noch mehr Methan freigesetzt wird und der
Teufelskreis sich fortsetzt.                              Quelle: PIK / Schellnhuber, Rahmstorf, Winkelmann: Nature Climate Change 6, 2016.

                                                                                                                                              9
Das Geheimnis des Universums
     „Von ‚Schöpfung‘ zu sprechen ist für die jüdisch-christliche
     Überlieferung mehr als von Natur zu sprechen, denn es hat
     mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, wo jedes Geschöpf
     einen Wert und eine Bedeutung besitzt.

     Die Natur wird gewöhnlich als ein System verstanden, das
     man analysiert, versteht und handhabt, doch die Schöp-
     fung kann nur als ein Geschenk begriffen werden, das aus
     der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als
     eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die
     uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft.“

     Papst Franziskus,
     Enzyklika LAUDATO SI‘, 76, 2015

            Was bedeutet für mich „Schöpfung“?
            Verstehe ich darunter die Erde oder auch alle Lebewesen?
            Wie gehe ich persönlich mit der Erde und den Lebewesen um?

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Mai 2021 rundBlick                                                                                                         Pfingstgruß

Pfingsten – ein Fest des Klimawandels?!
Pfingsten hat etwas mit dem Heiligen                       noch dazu nutzen, mehr Bäume zu fällen
Geist zu tun! Ein längst kein mehrheits-                   oder mehr CO2 produzierende Ideen als
gestütztes Wissen innerhalb der Be-                        gottmotiviertes Engagement hofieren.

wohner unseres Landes. Und wenn bei
                                                           Die Sendung des Geistes ist nicht ein „noch
deutlich noch kleineren Gruppen das                        mehr des Gleichen“, sondern ein Mehr der
Wort Heiliger Geist in Zusammenhang                        Reduktion auf das uns Christen eigentlich
mit Pfingsten fällt, stellt sich dennoch                   Wichtige: Die Würde des Menschen, der
die Frage, was denn dieses göttliche                       Garant, etwas Glück im Leben zu haben,
Phänomenon, übersetzt „Sich-Zeigen-                        die Wertfülle aller Menschen vor unserem         Martin Sauer

des“ oder „Erscheinendes“ mit dem                          Gott, gleich welcher Herkunft, Definition von
                                                           Geschlecht er*sie*es ist und welche Veran-
Leben des ganz normalen Menschen zu
                                                           lagung prägen. Insbesondere bei letzterer
tun hat. Wenn es noch eine Bedeutung                       scheint die Maxime des geforderten lebensbejahenden
haben soll, muss es sich verankern.                        Klimawandels in unserer Kirche im Permafrost der ewig
                                                           gestrigen leibes- und somit lebensfeindlichen Grundhal-

D    ies braucht sicher ähnlich viel Geduld und Einsatz,
     wie bei der Entstehung des Klimawandels oder
vielmehr der Verhinderung desselben. Von einem Phä-
                                                           tung festzustecken. Aber spätestens seit den sibirischen
                                                           Waldbränden im Jahr 2019 wissen wir, dass dieser
                                                           Permafrost taut – und dies vernichtend für alle ist, die mit
nomen auf die Ursache zu stoßen und zu erklären ist        antiquierten Mitteln die Welt erklären. Abgewählt wurden
wissenschaftlicher Auftrag – oder eben eine Glaubens-      sie alle, wo dies möglich war.
aufgabe.

Wissenschaftlich belegbar ist die Geistsendung wohl
kaum. Hierzu bedarf es des unbedingten Glaubens an
Gott und das Vertrauen in seine Art, die Welt zu ver-
ändern. Dort, wo Gottes Wille frei wird, seinen Raum
bekommt, wird sich sicher dauerhaft das Klima ändern.
Auch sprechen wir dann nicht nur von einem Gewitter als    Ja, ich wünsche mir mehr Klimawandel
kurzzeitigem Wetterphänomen, sondern von der dauer-        im Geiste Gottes. Diesen können wir
haft die Atmosphäre durchdringenden Wirklichkeit.          mehr denn je gebrauchen, um
                                                           den menschengemachten
Schwer verständlich ist natürlich, wenn der Klimawan-      Klimawandel aufzuhalten.
del aufgrund des CO2-Ausstoßes verhindert werden           Pfingsten muss ein Fest des
muss – soll der Meeresspiegel nicht noch höher stei-       Klimawandels sein.
gen und die Ozeane noch wärmer werden – gleichzeitig
der Ideen schaffende und Freiraum gewährende Geist         Martin Sauer, Pfarrer
mit seinen Wirkungen aber ungebremst auf die durch
die Pandemie gebeutelte Welt losgelassen werden soll.
Dies kann nur gelingen, wenn wir den von Gott gege-
ben Freiraum und die daraus entstehenden Ideen nicht

                                                                                                                                    11
Aus der Pfarrei                                                                                               rundBlick Mai 2021

             Selbstverpflichtung zur Nachhaltigkeit
             in Sankt Margareta

             Die Kirche in Deutschland ist bekannt-                      wortungsbewusstsein zu einem wichtigen Moment unse-
             lich eine reiche Kirche. Das Vermögen                       rer kirchlichen Glaubwürdigkeit in unserer Gesellschaft.
             der katholischen und evangelischen                          In Sankt Margareta hat daher der Pfarrgemeinderat im No-
                                                                         vember letzten Jahres eine Selbstverpflichtungserklärung
             Kirche in Deutschland beträgt zusam-
                                                                         verabschiedet, in der sich unsere Pfarrei und ihre dazu-
             men rund 500 Milliarden Euro; sie zäh-                      gehörigen Einrichtungen in fünf Schwerpunktbereichen
             len 1,3 Millionen Mitarbeiterinnen und                      verpflichtet, zukünftig nachhaltig zu wirtschaften und unser
             Mitarbeiter und erzielen jährlich einen                     Vermögen nach ethischen Kriterien zu verwalten.
             Umsatz von 125 Milliarden Euro.                             Diese Ziele sollen verbindlich von allen Hauptamtlichen
                                                                         der Pfarrei, allen Einrichtungen und durch alle Gemein-
             Damit ist die Katholische Kirche ein bedeutender Wirt-      degruppierungen verfolgt werden.
             schaftsfaktor in Deutschland. Dies gilt sowohl auf der      Der Sachausschuss Eine-Welt wurde beauftragt, anhand
             Bistums- als auch auf der Pfarreiebene, deren Etat durch    von Checklisten die vielfältigen, bisher schon bestehen-
             die Bildung von Großpfarreien eine erhebliche Größe         den und umgesetzten Maßnahmen in den Gemeinden
             erreicht hat.Gleichzeitig ist das Eintreten für weltweite   zu evaluieren. Diese Checklisten stellen dann die Basis
             Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein           dar, um die Weiterentwicklung und Ziele für die Zukunft
             wichtiger Auftrag für alle Christen, auf den unser Papst    festzulegen.
             nicht müde wird, eindringlich hinzuweisen.Darüber hin-      Im Einzelnen sollen folgende fünf Schwerpunktbe-
             aus werden praktische Solidarität und gelebtes Verant-      reiche berücksichtigt werden:

                        Durch konsequente Verwendung von regional erzeugten oder fair gehandelten Waren
                        und durch Öffentlichkeits­arbeit innerhalb der Pfarrei unterstützt Sankt Margareta den Fairen
                        Handel.
                           In allen Gemeinden der Pfarrei werden bei allen Veranstaltungen (Feste, Empfänge, Gemeinde-
                            frühstück, Fastenessen, etc.) wenn möglich fair gehandelte Produkte eingesetzt. Mieter der Räum-
                            lichkeiten der Pfarrei werden auf fair gehandelte Produkte hingewiesen und deren Verwendung
                            empfohlen.
                            In den Gemeindebüros und Kindertagesstätten werden die für den täglichen Gebrauch genutzten
                             Lebensmittel bevorzugt aus regionalem Anbau und aus dem fairen Handel bezogen.
                             Für Blumenschmuck verwenden wir bevorzugt heimisch wachsende oder aus fairem Handel stam-
                              mende Blumen.
                              Bei Geschenken der Gemeinde werden bevorzugt Produkte aus dem Fairen Handel oder alternativ
                               regionale Produkte eingesetzt.

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Mai 2021 rundBlick                                                                                             Aus der Pfarrei

          Die Sozialarbeit in den Stadtteilen ist weiterhin eine Säule der Nachbarschaft.
             Die Arbeit der bestehenden sozialen Einrichtungen und Hilfsangebote der katholischen Gemeinden
               der Pfarrei in ihren Stadtteilen wird gefördert und dem sich ändernden Bedarf angepasst.
              Angebote für an den Rand der Gesellschaft gedrängte Gruppen sowie für vereinsamte Personen
               und ein partnerschaftliches Zusammenleben mit Personen anderer Muttersprache in der Pfarrei
               werden gefördert.

                  Durch Energiesparmaßnahmen, Verwendung umweltfreundlicher Materialien und klimaschonendes
                  Wirtschaften tragen wir zur Bewahrung der Schöpfung bei.
                     Bestehende Energiesparmöglichkeiten sollten konsequent genutzt werden, um Strom und Heizenergie
                      zu sparen (z.B. LED-Lampen; elektronische Temperatursteuerung der Heizung; Vermeidung von Stand-
                      by-Modus) Eine vollständige Umstellung auf regenerative Energie (Ökostrom) wird angestrebt.
                      Die Pfarrei unterstützt die Bevorzugung von Bahn, Bus und Rad vor kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen.
                       Einsparpotentiale in der Büroausstattung, -kommunikation und der Gemeindeinformation ­sollen geprüft
                        werden. Umweltfreundliche Materialien (z. B. Recyclingpapier Blauer Engel) und Bezugsquellen
                        (z. B. Druckerei) werden genutzt und auf Plastik weitestgehend verzichtet.
                        Bei Festen und Veranstaltungen verzichten wir auf Plastik. Wir verwenden ausschließlich Mehrweg­
                         geschirr und Mehrwegflaschen.

          Die Anlage des Vermögens berücksichtigt neben Rendite, Sicherheit und Liquidität auch
          die Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Menschenrechten. Die Verwaltung von Immobilien
          erfolgt sozial verträglich.
             Die Geldanlage der Pfarrei erfolgt Zug um Zug auf der Basis der Orientierungshilfe zu ethisch-
              nachhaltigem Investieren der Deutschen Bischofskonferenz und den Empfehlungen des Bistums
              Limburg.
              Das Immobilienvermögen wird neben der Rentabilität auch nach sozialen Kriterien verwaltet,
               ­insbesondere bei der Vermietung von Wohnraum.

                     Partnerschaftsprojekte und Unterstützung der Durchsetzung von Menschenrechten werden von der
                     Pfarrei gefördert.
                        Bestehende internationale Partnerschafts­projekte mit Ländern der Einen Welt werden fortgesetzt
                         und gefördert.
                         Kollekten für internationale katholische Hilfswerke werden aktiv beworben.
                          Das Engagement zur Einhaltung von Menschen­rechten wird fortgesetzt. Dazu gehören verschiede-
                           ne Aktionen wie ACAT-Gebet, Brief-, Unterschriftenaktionen von Pax Christi und anderen.

                                                                                                                               13
Aus der Pfarrei                                                                                   rundBlick Mai 2021

                                                             … in allen unseren fünf
                   … es in Sankt Margareta schon             Gemeinden Eine-Welt-
                   zwei Dächer mit Photovoltaik-             Aktivitäten stattfinden und
                   Anlagen (Pfarrheim St. Josef              Partnerschaftsprojekte                  … das Kindermissionswerk
                   und Kita St. Josef) gibt?                 unterstützt werden?                     „Die Sternsinger“ das welt-
                                                                                                     weit größte Hilfswerk von
                                                                                                     Kindern für Kinder ist?

… die Beleuchtung in unseren
Kirchen, Gemeindehäusern
und Gemeindebüros inzwi-
schen weitestgehend durch
stromsparende Leuchtmittel
ersetzt wurde?
                                                                                                    … im Bistum Limburg
                                                                                                    Partnerschaften mit
                                                                                                    acht Diözesen der
                                                                                                    Weltkirche existieren?

              … Sie fair gehandelte Waren in
              unserer Pfarrei nicht nur nach be-
              sonderen Gottesdiensten, sondern
              auch im Pfarrbüro, im Gemeindebüro
              St. Josef und auf dem Höchster
              Wochenmarkt erwerben können?                                                 … der Begriff „Nachhaltig-
                                                                                           keit“ aus der Forstwirtschaft
                                                                                           stammt? Er beinhaltet, dass
                                                                                           aus dem Wald immer nur so
                                                                                           viel Holz entnommen werden
                                                                                           darf, wie in der gleichen Zeit
                                                                                           nachwächst.

       … der faire Handel auch den Klima-
       schutz fördert, praktische Entwick-
       lungshilfe leistet und für den globalen
       Frieden eine Rolle spielt?

                                                                                            … die GEPA als faire Handels­
                                                                                            organisation nicht nur die Ware
                                                                                            vertreibt, sondern die Partner
                                                      … es außer fair gehandel-             vor Ort berät und vorfinanziert?
                                                      ten Lebensmitteln auch fair
           … die Stadt Frankfurt am Main schon        gehandeltes Gold, faire
           seit zehn Jahren die Fair-Town-Kriterien   Blumen, Kunstgewerbe und
           erfüllt?                                   Textilien gibt?

  14
Mai 2021 rundBlick                                                                                             Erfahrungsberichte

Alle zusammen
mit vielen kleinen Schritten

Klimawandel, Klimaschutz… die Nach-                           portwege zudem CO2. Die generelle Schadstoffbelas-
richten sind voll mit diesen Themen.                          tung sinkt, auch bei uns im Haus. Die Möbel sind schon
Doch wie können wir als Familie dem                           „ausgedampft“. Sie sind nicht weniger schön, oft sogar
                                                              neuwertig. Es ist zwar Arbeit, etwas Passendes in der
Klima helfen. Wir haben in den letzten
                                                              Nähe zu finden, aber es macht Spaß. Oft gestalten wir
Jahren einiges in unserem Leben und an
                                                              die Stücke noch um, kombinieren oder nutzen nur Teile
unserem Handeln verändert. Manches                            des Ganzen. Es ist ein kleines Hobby geworden.
bewusst, anderes mehr so nebenbei.
                                                              Das Geld, das wir dabei einsparen, investieren wir in

D     ie Welt retten könnt ihr eh nicht, wieso schränkt ihr
      euch dann so ein?“ haben wir nicht nur einmal aus
unserem Bekanntenkreis gehört, wenn es um das Thema
                                                              teurere, aber gute und nach Möglichkeit regionale Bio-Le-
                                                              bensmittel. Lange Zeit ernährten wir uns vegetarisch, seit
                                                              etwa drei Jahren essen wir (nur selten) Fleisch von De-
Flugreisen ging. Unsere Söhne, sieben und vier Jahre          meter, Bioland oder Naturland. Auch Milchprodukte versu-
alt, haben noch nie ein Flugzeug von innen gesehen.           chen wir mit diesem Gütesiegel zu kaufen. Das ist nur ein
Klar beschweren sie sich und möchten gerne mal fliegen –      Teil, Plastiksparen zum Beispiel gehört auch dazu.
dennoch haben wir sehr schöne Urlaube mit atembe-
raubenden Landschaften erlebt. Dann verstehen sie             Wir allein können die Welt nicht retten, aber alle zusam-
auch, dass man nicht weit weg reisen muss und wenige          men mit vielen kleinen Schritten im Alltag ein bisschen
Autostunden reichen, um Neues und Schönes zu sehen.           länger erhalten.
Die beiden wissen auch, dass sie so ihren ökologischen        Karoline Kreutner
Fußabdruck kleiner halten können und das ist auch ein
schönes Gefühl.

Die Möbel in unserem Haus sind zu einem
großen Teil gebraucht gekauft. Das
hat mehrere Vorteile. Zum einen
werden durch weniger Rodung
Ressourcen eingespart und
aufgrund geringerer Trans-

                                                          second
                                                           hand

                                                                                                                               15
Erfahrungsberichte                                                                                           rundBlick Mai 2021

            Nachhaltigkeit
            in unserem Familienalltag
            Das Ziel, unser Leben nachhaltig zu                          „besser“ als hessische Eier aus der Freilandhaltung?
            gestalten, erreichen wir im Alltag je                        Beim Fleisch achten wir auf die Qualität und die ein-
            nach Bereich in unterschiedlichem                            deutige Herkunft. Auch da hilft die gute Infrastruktur in
                                                                         unserem Stadtviertel. Leider quillt unsere Gelbe Müll-
            Maße.
                                                                         tonne regelmäßig über, obwohl wir den Müll trennen und

           D     ie Infrastruktur in unserem Stadtteil Unterliederbach
                 ist so gut, dass wir fast alle Einkäufe und Besorgun-
            gen ohne Auto erledigen können. Auch die Arbeitsstätten
                                                                         fast alle Getränke als Mehrwegflaschen beziehen. Wir
                                                                         finden nicht die Zeit, quer durch Frankfurt zu fahren, um
                                                                         in „Plastik-freien“ Läden einzukaufen. Wir verlassen uns
            und Schulen erreichen wir mit dem Fahrrad oder zu Fuß.       auf ein funktionierendes Müllrecycling. Leider haben sich
            Aber wir können nicht auf das eigene Auto verzichten.        aufgrund der Corona-Maßnahmen in den letzten Wo-
            Carsharing ist mit einer sechsköpfigen Familie nicht         chen unsere Online-Einkäufe gehäuft, was wir nicht als
            praktikabel. Wir benötigen unser recht sparsames Auto        umweltschonend betrachten.
            zum Beispiel für die Urlaubsreise und um die Kinder quer
            durch Hessen zu Sportveranstaltungen zu fahren.              Diese kleine Aufzählung verdeutlicht, dass wir im Ver-
                                                                         gleich zur „reinen Lehre der Nachhaltigkeit“ Kompromis-
            Auf der positiven Seite sehen wir auch unseren häusli-       se machen müssen. Das geht gewiss den meisten so. Je
            chen Energieverbrauch, der laut Energieversorger unter-      nach Lebensumständen, Wohnort und auch finanziel-
            durchschnittlich ist. Unter anderem liegt das daran, dass    len Mitteln kann jede Familie ihren eigenen Weg
            wir nur eine kleine Gefriertruhe besitzen und keinen         einer nachhaltigen Lebensführung finden und
            Wäschetrockner nutzen, sondern die Wäsche im Garten          gehen. Dabei sind viele kleine Anstrengun-
            oder im Keller trocknen.                                         gen von Nutzen für uns alle.
                                                                                     Carolyn Schmoll
            Lebensmittel kaufen wir in der Regel
            saisonal ein, gerne „fair trade“,
            aber nicht zwingend Waren aus
            ökologischer Produktion. Sind
            holländische Öko-Eier wirklich

16
Mai 2021 rundBlick                                                                                         Erfahrungsberichte

Unverpackt einkaufen –
wie geht das denn?
Neben unserem Engagement in der                           fair gehandelt, bio und unter Einhaltung von Sozial-
Eine-Welt-Gruppe St. Johannes Apostel                     standards produziert; und eben: „unverpackt“.
für den fairen Handel, ändern wir seit
                                                          In den Unverpackt-Läden, wie „Unverpackt & Bienen-
geraumer Zeit nach und nach unser pri-
                                                          fleißig“ in Kelkheim oder „ULF – Unverpackt Laden
vates Konsumverhalten. Seit ungefähr
                                                          Frankfurt“ gibt es eine große Auswahl an Müslis, Nudeln
drei Jahren versuchen wir Verpackung                      und sogar unverpackte Süßigkeiten und Snacks. Auch
zu sparen und es gelingt uns immer                        die gesamte Palette von Reinigungs- und Körperpflege-
besser.                                                   mitteln kann man dort kaufen. Wichtig sind neben dem
                                                          Einkaufszettel eigene Behälter. Wir verwenden oft gut

D    ie Bilder vom Müll an den Badestränden und die
     Fernsehberichte von Mikroplastik im Meer sind auf-
schreckend. Und nun verbinden wir den Einkauf oft mit
                                                          verschließbare Kunststoff-Behälter.

                                                          Aber auch andernorts kann man mehr ohne Verpackung
einer schönen Radtour am Samstag in die Bahnstraße        einkaufen, als man vielleicht denkt. Frische, unverpackte
nach Kelkheim in den Unverpackt-Laden.                    Ware, oft regional produziert ohne weite Transportwege,
                                                          gibt es zum Beispiel auf dem Höchster Wochenmarkt,
Sicherlich ist der Einkauf in Unverpackt-Läden kein       teils auch in den Supermärkten, Milch an der „Milchtank-
Schnäppchen. Manches ist auf den ersten Blick teurer      stelle“ am Brühlhof in Sulzbach. Auch manche Imbisse
    als anderswo. Man kauft dann nur die Mengen,          und Restaurants verkaufen mittlerweile ihre Speisen in
          die man auch wirklich braucht. Im Gegensatz     von den Kunden mitgebrachten Gefäßen. Es lohnt sich,
             zu mancher „Mogelpackung“ im Super-          einfach einmal nachzufragen.
                markt ist die gekaufte Menge im Unver-
                 packt-Laden transparent. Und man         „Jeden Tag ein bisschen besser!“ Nacheinander Schritte
                   bekommt Ware in sehr guter Qualität.   wagen und nicht gleich alles auf einmal wollen auf dem
                     Oft sind die Produkte gleichzeitig   Weg, um unseren Globus lebenswert zu erhalten.
                                                          Ulf und Christiane Erdmann

                                                                                                                           17
Klimaschutz                                                                                                       rundBlick Mai 2021

              Was können wir selbst tun?

              Zeit zum Pflanzen
              Blume 1: Welche Blumenerde
                        kaufen wir?
              Blume 2: Natürlich Blumen­
                        erde ohne Torf, denn
                        Torf wird aus Mooren                           Die Sonne scheint
                        gewonnen.                                      Energie erzeugen mit Solaranlagen
              Blume 1: Und warum ist das                              Die Strahlen der Sonne wärmen nicht nur, sondern er-
                        Moor so wichtig?                               zeugen in den zwei Solaranlagen unserer Pfarrei Sankt
              Blume 2: Es dient dem Klima-                            Margareta Energie und generieren somit bares Geld.
                        schutz, bindet CO2 und ist für viele Tiere     Die Reaktorkatastrophe in Fukushima in Japan vor
                        Heimat.                                        zehn Jahren hat uns zum Umdenken gebracht – Atom-
              Beide: Na dann natürlich Blumenerde ohne Torf!          ausstieg bis Ende 2022 und Umstieg auf erneuerbare
                                                                       Energien. In unserer Gemeinde St. Josef hat die Ener-
              Klimaschutzfunktion: Moore sind Stoffsenken. Sie         giewende jedoch bereits im Jahr 2001 begonnen: mit
              bilden Kohlenstoff und verhindern so die Entstehung      der Solaranlage auf dem Dach des Pfarrheims; gefolgt
              von Kohlenstoffdioxid.                                   von der Solaranlage der Kita St. Josef in 2003, die
              Filterfunktion für Grundwasserneubildung: Die in         neben der Stromgewinnung auch ein Modul zur Warm-
              den Pflanzen gelösten Schadstoffe werden durch die       wasserversorgung bereitstellt. Allein auf dem Dach
              Torfbildung dauerhaft eingeschlossen.                    des Pfarrheims sind in den Silizium­kristallen der sechs
              Hochwasserschutz und Wasserspeicher: Moore               Solarpanels seitdem rund 85.000 kWh Strom produ-
              sind ein enormer Wasserspeicher und wirken in der        ziert und damit ca. 48.000 kg Kohlendioxid eingespart
              Landschaft wie ein Schwamm.                              worden. Aber nicht nur das: Mit den Erlösen der Solar­
              Artenschutzfunktion: Moore sind ein wichtiges            energie sind weitere Energiesparmaßnahmen in der
              Ökosystem und bieten einen einzigartigen Lebens-         Kirche St. Josef, im Pfarrheim und zuletzt 2019 / 2020
              raum für Tiere und Pflanzen.                             in der CaJo – Caritas St. Josef finanziert worden.
              Gabi Hingott                                             Franz-Karl Klug

              Energiesparpotenziale                                    Jährliche Einsparungen durch Energieeffizienz
                                                                       (bei einem Strompreis von 20 Cent/kWh)

              Eine Raumtemperatur von 20°C ist optimal für das
                                                                       90 Euro
              Wohlbefinden, die Gesundheit und den Geld­beutel                       80 Euro
                                                                                                   70 Euro
              und gibt dem schicken Pulli auch die Möglichkeit, in                                               60 Euro
              der Wohnung gut auszusehen.
              Mit Investitionen in neue energie­sparende Lampen                                                                 30 Euro
              und Haushaltsgeräte lässt sich im Jahr viel Geld spa-
              ren und die Anschaffungskosten dafür haben sich in
              kurzer Zeit amortisiert. Und ganz nebenbei schonen       Energie-     Kühl- und    Reduzierung     Heizungs-    Fernsehgerät
                                                                      sparlampen   Gefriergeräte Stand-by-Ver-    pumpe
              sie auch unser Klima.                                                                 brauch
              Oswald Bellinger
                                                                                                      Quelle: Initiative EnergieEffizienz, dena

18
Mai 2021 rundBlick                                                                                               Selbsttest: ökologischer Fußabdruck

Mitmachen und Gewinnen
Testen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck

Ist er Ihnen schon bekannt? Prima, vergleichen Sie doch
ob sich seit Ihrem letzten Test etwas verändert hat. Oder
doch neu für Sie? Dann für Sie einige Erklärungen.

D     er ökologische Fußabdruck spiegelt unseren Verbrauch an Ressourcen wider.
      Er zeigt uns auf, in welchen Bereichen wir schon verantwortlich handeln, aber
auch wo wir uns verbessern können. Wir haben nur eine Welt und eigentlich kann es
nicht sein, dass wir im Jahre 2020 schon im August alle uns zur Verfügung stehen-
den Ressourcen für das gesamte Jahr aufgebraucht hatten. Wir lebten also über vier
Monate auf Kredit der zukünftigen Generationen.
Lassen Sie sich auf diesen Test ein, nehmen Sie ihn als Anregung, Ihr Handeln zu
überdenken und zu verändern. Sehen Sie dies als Chance!
Wir freuen uns, wenn Sie uns die Größe Ihres ökologischen Fußabdrucks, mitteilen,
per E-Mail an rundblick@margareta-frankfurt.de oder im Briefkasten der
Pfarr­büros. Sie können diesen Test gerne auch direkt im Internet machen unter:
www.margareta-frankfurt.de/gremien/eine-welt-ausschuss/
oekologischer-fussabdruck.html.
So ergibt sich ein exemplarischer Fußabdruck für die Pfarreimit-
glieder in Sankt Margareta. Gewinnen werden Sie auf jeden Fall.
Sie kennen jetzt Ihren ökologischen Fußabdruck und haben die
Chance, aus sich einen noch verantwortungsbewussteren Erden-                                   wir ein en
                                                                       A ls D a n k verlosen        schluss
bewohner zu machen.                                                                     . Einsend e
                                                                       Prä sentkorb 021.
                                                                                       li 2
                                                                        ist d er 1. Ju

Testen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck *
  Wohnen                                                                         Wie groß ist Ihr Jahresverbrauch an Strom pro Person?
                                                                                 (Gesamtjahresverbrauch: Anzahl der Personen)
Wie groß ist die von Ihnen beanspruchte Wohnfläche?                                 unter 1000kWh/Jahr und Person ......................... 10
(Gesamtgröße durch Anzahl der Personen im Haushalt)                                 1000 – 1500 kWh/Jahr und Person ...................... 20
   1 – 20 m2 .............................................................. 10      1500 – 2000 kWh/Jahr und Person ...................... 30
   20 – 40 m2 ............................................................ 20       über 2000 kWh/Jahr und Person ......................... 40
   40 – 60 m2 ............................................................ 30
   über 60 m2 ........................................................... 40     Benutzen Sie LED-Lampen, schalten Sie Stand-by
                                                                                 konsequent aus, machen Sie die Wasch- und Spül-
Welche Art von Stromanbieter beliefert Ihren Haushalt?                           maschine immer voll und achten Sie beim Neukauf
   ein konventioneller Stromanbieter ........................ 20                 auf Energielabel?
   ein Anbieter von „Grünem Strom“, „Ökostrom“ ..... –10                             ich mache alle 4 ................................................. –10
                                                                                     ich mache 2 von 4 .................................................. 0
* Quelle:                                                                            ich mache weniger als 2 ...................................... 20
modifiziert und reduziert nach
Endlich Wachstum - Bildungsmaterialien für eine sozial-ökologische Transformation
Herausgeber: Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. und Fairbindung e.V.
Creative Commons Lizenz CC-BY-NC-SA https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
                                                                                                                                                              19
Selbsttest: ökologischer Fußabdruck                                                                                                                   rundBlick Mai 2021

            Welche Heizenergie beziehen Sie in Ihrem Haushalt?                                    Wie viel Geld geben Sie für Konsumgüter aus
               Strom ................................................................... 45       (= alles außer Geld für Wohnung, Essen, Kleidung)?
               Öl ......................................................................... 30       	über 200 € im Monat ............................................ 60
               Gas oder Fernwärme ........................................... 15                     	100 – 200 € im Monat .......................................... 50
                                                                                                     	50 – 100 € im Monat ............................................ 30
            Wie warm ist es in Ihren Räumen im Winter?                                               	25 – 50 € im Monat .............................................. 15
                unter 18° C (Ich trage einen dicken Pulli) ............... 5                         	unter 25 € im Monat ............................................... 0
                18° – 20° C (normaler Pulli ist angesagt) ............. 15
                20° – 22° C (dünner Pulli ist angenehm) .............. 30                         Welche Art von Papier benutzen Sie überwiegend?
              	über 22° C (Ich kann wie im Sommer ein T-Shirt                                    (Mehrfachnennung)
                tragen) ................................................................. 45        	weißes Papier / ich achte nicht darauf .................. 20
                                                                                                    	Recyclingpapier oder Umweltschutzpapier ............ 5
            Wie lange stehen Sie pro Woche                                                          	Ich gehe sparsam mit Papier um, indem ich beide
            (Anzahl x Duschdauer) unter der warmen Dusche?                                            Seiten beschreibe / bedrucke ................................. 0
            (einmal Baden entspricht 30 Min. Duschen)
               	über 3 Std. ........................................................... 30       Wie oft kaufen Sie durchschnittlich ein neues
               	2 Std – 3 Std. ....................................................... 25        Kleidungsstück?
               	1 Std – 2 Std. ....................................................... 20          	einmal die Woche oder öfter ................................ 60
               	unter 1 Std. .......................................................... 15         	1 – 3-mal pro Monat ............................................. 30
               	fast nie ................................................................... 5     	alle 1 – 3 Monate ................................................. 10
                                                                                                    	seltener .................................................................. 0
            Trennen Sie konsequent in Ihrem Haushalt den Abfall?
               	alles (Plastik, Kompost, Papier, Glas, Restmüll)..... 5                          Welcher Anteil an den gekauften Kleidungsstücken
               	nur Plastik und Papier .......................................... 20             sind Second-Hand-Artikel?
               	nur Glas ............................................................... 40         	3/4 oder mehr .................................................... –10
               	gar nicht ............................................................... 50        	ca. die Hälfte ........................................................ –5
                                                                                                     	keine .................................................................... 20
              Konsum
                                                                                                    Ernährung
            Kreuzen Sie an, welche Dinge Sie tun
            (Mehrfachnennung):                                                                    Woher kommen die Lebensmittel überwiegend,
              	Ich kaufe, bevorzugt unverpackte Ware, auf                                        die Sie kaufen?
                 dem Wochenmarkt oder direkt von Erzeuger ....... –5                                 	aus meiner Region (Umkreis von ca. 200 km) ..... –5
              	Ich kaufe regelmäßig fast food oder Coffee to go ..... 20                            	aus mittlerer Entfernung (Umkreis von 800 km,
              	Ich repariere alte Dinge oder versuche sie                                            ca. Deutschlandgröße) ........................................... 5
                 für andere Zwecke weiter zu verwenden bzw.                                          	aus Europa ........................................................... 10
                 zu verschenken / verkaufen ................................ –10                     	von anderen Kontinenten ..................................... 20
                                                                                                     	fair gehandelt ..................................................... –10
            In welcher Form kaufen Sie überwiegend Getränke?
               	in Plastikflaschen oder Dosen .............................. 20                  Kaufen Sie Lebensmittel aus biologischem Anbau?
               	im Tetrapack ........................................................ 15           	ausschließlich ...................................................... –5
               	in Einwegglasflaschen .......................................... 10                	zu 3/4 ..................................................................... 2
               	in Mehrwegflaschen ............................................... 5               	zur Hälfte ............................................................... 5
               	ich trinke Leitungswasser ....................................... 0                	zu 1/4 ................................................................... 10
                                                                                                    	gar nicht ............................................................... 15

20
Mai 2021 rundBlick                                                                                                    Selbsttest: ökologischer Fußabdruck

Wie oft essen Sie Fleisch und Wurstprodukte?                                        Wie viele Personen sitzen meistens im Auto, wenn
  	mehrmals am Tag ................................................ 20             Sie (mit-)fahren?
  	einmal am Tag ..................................................... 12            	Ich fahre alleine ................................................... 30
  	jeden zweiten Tag .................................................. 7            	Ich fahre mit einer Person zusammen .................. 15
  	1 – 3-mal pro Woche ..............................................4               	Das Auto ist voll ..................................................... 0
  	seltener .................................................................. 2
  	Ich ernähre mich vegetarisch ................................. 0                Wie viele Stunden sind Sie in den letzten drei Jahren
                                                                                    geflogen?
Wie oft essen Sie weitere tierische Produkte                                          	über 50 Std .......................................................... 90
(Milch, Eier, Käse, Butter)?                                                          	20 – 50 Std .......................................................... 60
  	mehrmals am Tag ................................................ 15               	10 – 20 Std ........................................................... 40
  	einmal am Tag ....................................................... 8           	unter 10 Std ......................................................... 30
  	jeden zweiten Tag .................................................. 6            	Ich bin gar nicht geflogen ....................................... 0
  	1 – 3-mal pro Woche .............................................. 4
  	seltener .................................................................. 2   Wie oft pro Jahr unternehmen Sie eine längere Reise
  	Ich ernähre mich vegan ......................................... 0              mit Übernachtungen?
                                                                                      	über 10-mal .......................................................... 40
Kaufen Sie Ihre Lebensmittel frisch oder                                              	5 – 10-mal ............................................................ 30
tiefgefroren / in Konserven?                                                          	3 – 5-mal .............................................................. 20
   	Ich kaufe fast ausschließlich frische Ware ............. 0                       	1 – 3-mal .............................................................. 10
   	Ich kaufe mehr frische Ware als Tiefgefrorenes                                   	Ich verreise nicht .................................................... 0
     oder Konserven ..................................................... 4
   	ch kaufe mehr Tiefgefrorenes oder in Konserven . 8
     I
   	Ich kaufe überwiegend Tiefgefrorenes oder                                         Dein Ergebnis:
     in Konserven ........................................................ 15

Welcher Anteil an Lebensmitteln müssen wegge-
worfen werden, weil sie verdorben sind oder das
Verfallsdatum überschritten ist?                                                       Umrechnung auf gha (globale Hektar/Jahr):
  	über 25% ............................................................. 25          75 Punkte = 1,0 gha
  	10 – 25% .............................................................. 10
  	unter 10% ............................................................... 5        Dein Ergebnis im Vergleich:
  	ganz selten ............................................................ 0

  Mobilität

Wie viele Kilometer fahren Sie in der Woche durch-                                                                           4,7 gha

                                                                                            ?
schnittlich mit dem Auto (mitfahren zählt auch)?
  	über 500 km ......................................................... 60                                                                      2,8 gha
  	250 – 500 km ....................................................... 55                                 1,8 gha
                                                                                             gha
  	100 – 250 km ....................................................... 50
  	50 – 100 km ......................................................... 45
  	25 – 50 km ........................................................... 40
  	10 – 25 km ........................................................... 30
  	unter 10 km .......................................................... 15         Dein Wert Nachhaltig ø Deutschland                         ø Welt
  	Ich fahre nie mit dem Auto ..................................... 0
                                                                                                                                                                      21
10-Punkte-Challenge                                                                            rundBlick Mai 2021

            Zehn-Punkte-Challenge für die Schöpfung

                                                                2.
            Es gibt keine Ausreden mehr. Wir alle
            müssen aktiv werden und unseren Bei-                  Intelligent Reisen
            trag leisten, die Umwelt entlasten und              	Mit dem Zug fahren ist bequem und komfortabel.
                                                                  Falls eine Flugreise unvermeidbar ist, zahle ich
            die Schöpfung bewahren. Es kommt auf
                                                                  eine Kompensation für die Umwelt. Kreuzfahrten
            jeden und jede an. Die gute Nachricht:
                                                                  sind für mich out!

                                                                3.
            Klimaschutz ist kein Hexenwerk. Das
            Netzwerk Frankfurter Eine-Welt-Grup-                  Nicht ständig unter Strom stehen
            pen hat eine Zehn-Punkte-Challenge                  	Stromsparen geht einfach und ist gut für den
            zusammengestellt, die zeigt, dass es                  Geldbeutel: LED-Lampen benutzen, Stand-by
            beim Klimaschutz um persönlichen Ge-                  ausschalten, Wasch- und Spülmaschine richtig
                                                                  voll machen und auf unnötige Haushaltsgeräte
            winn geht und nicht um Verzicht.
                                                                  verzichten. Beim Neukauf achte ich auf Ener-
                                                                  gielabel und nutze natürlich Ökostrom.

           1.   Gesund fortbewegen –
             	 Fett verbrennen statt Benzin
            	Mit weniger Tempo komme ich viel entspannter
                                                                4.Schlank heizen
                                                                	20° Raumtemperatur sind optimal; warme Wohn-
                ans Ziel. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad bleiben     räume machen müde. Stoßlüften schafft frische
                Körper und Geist fit und gesund.                  Luft ohne Auskühlung und spart richtig Geld.

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Mai 2021 rundBlick                                                                                10-Punkte-Challenge

5.Ich habe was, was du nicht hast …
	Meine Sachen sind mir ans Herz gewachsen, ich
                                                       9.Alles fließt, ich entscheide wieviel!
                                                       	Mit dem wertvollem Trinkwasser gehe ich sorg-
  lasse sie reparieren statt sie wegzuwerfen. Mit        sam um: bei der Toilettenspülung, beim Duschen,
  anderen teilen macht Spaß – z. B. Carsharing,          bei der Spülmaschine … Ich trinke Leitungswas-
  Tauschbörse oder Flohmarkt.                            ser, statt Flaschen zu schleppen.

6.Klug einkaufen – Fair ist mehr
	Von Schnäppchen lass ich mich nicht ködern. Ich
                                                       10.
                                                         Mein Geld kriegt nicht jeder!
                                                       	Keine Kohle für Kohle und Rüstung.
  bevorzuge unverpackte, regionale und saisonale       	Sparkassen, Volks- und Genossenschaftsbanken
  Produkte. Bio-Kost ist gesünder. Fair gehandelte       legen nach ethischen und nachhaltigen Kriterien an.
  Waren bieten doppelten Genuss: hohe Qualität
  und ein gutes Gewissen.

7.Clever essen
	Ich kaufe gezielt was ich brauche. Beim Fleisch
                                                         Mehr Infos unter:
                                                         https://weltkirche.
                                                         bistumlimburg.de/beitrag/
  gilt für mich: Klasse statt Masse. Das erhöht den      zehn-punkte-challenge-
  Genuss, ist gut für Mensch, Tier und Umwelt.           fuer-die-schoepfung-2

8.Gönn Dir was – Qualität ist Mode
	Was soll ich anziehen? Hochwertige und fair
                                                         Kooperationspartner:
                                                         Kath. Stadtkirche Frankfurt, Bistum
                                                         Limburg Abteilung Weltkirche, Bund der
  produzierte Kleidung sieht gut aus. Ein übersicht-
                                                         Deutschen katholischen Jugend (BDKJ).
  licher Kleiderschrank reduziert das allmorgend­
  liche Dilemma.
                                                                                                                   23
kann das Klima
         „ Man
     schützen ohne Christ zu sein,
       aber nicht Christ sein ohne
      das Klima zu schützen.“
                    Dr. h. c. Annette Kurschus, 2020

24
25
Aus unseren Kitas                                                                                                   rundBlick Mai 2021

                    Auf zur nächsten Weide:
                    Wolly und Claudia ziehen weiter
                                                                                Freundschaft, Angst und Wut, aber auch Fragen zu Gott
                                                                                und Jesus und den vielen spannenden Geschichten aus
                                                                                der Bibel. Er ermöglichte den Kindern auch zu erzählen,
                                                                                wenn ihr Gott einen anderen Namen hat und welche
                                                                                Feste sie feiern. Gemeinsam mit diesem Schaf durfte ich
                                                                                als Seelsorgerin viele schöne Momente erleben, die ans
                                                                                Herz gingen.

                                                                                Umso schwerer ist es daher gefallen, dass diese Begeg-
                                                                                nungen durch Corona nicht mehr möglich waren. Doch
 Claudi und Wolly
                                                                                dank der neuen Medien blieben wir mit den Kindern in
                                                                                Kontakt und auch die Zusammenarbeit in den KiTas konn-
                    Selten wurde ein Schaf so sehr geliebt,                     te weiter gepflegt werden. Es wurden Videos gedreht und
                    geknuddelt und mit Fragen gelöchert                         im Advent ein gemeinsamer, digitaler Adventskalender
                    wie Wolly. Wenn er in unseren KiTas                         gestaltet. Auch an den Feiertagen konnte über den You­
                                                                                Tube-Kanal der Pfarrei der Kontakt gehalten werden.
                    auftauchte, flogen ihm die Herzen der
                    Kinder zu und gerne kamen sie zu sei-
                                                                                Doch nun heißt es Abschied nehmen, was wir auf
                    ner Gruppe. Bei Wolly wurde gesungen                        diesem Weg und natürlich auch per Video machen.
                    und gelacht, es wurden Geschichten
                    erzählt und so manche Fragen beant-                         In den KiTas werden die Kinder weiterhin mit all ihren
                    wortet. Manchmal hatte er auch ein                          Fragen zu Gott und der Welt gut begleitet werden und
                    Ausmalbild oder etwas zum Naschen                           wir wünschen beim Weltentdecken und Großwerden
                                                                                unendlich viel Freude und Neugier.
                    dabei, aber eine Umarmung war auf
                    jeden Fall immer drin.
                                                                                Pace e bene

                    In den Kitas von Stankt Margareta wird die reli­gions­
                     päda­gogische Arbeit sehr groß geschrieben und viele
                                                                                Wolly und
                    Kolleginnen und Kollegen haben dazu extra eine Zusatz-       Claudi
                    ausbildung absolviert. In diesem Alter sind Kinder beson-
                    ders neugierig und das im positiven Sinne des Wortes.
                    Sie stellen unendlich viele Fragen, die nicht selten
                    philosophischer Natur sind und uns manchmal
                    zum Staunen und Nachdenken bringen.

                    Wolly war in den letzten Jahren ein fester Bestandteil
                    in den Kindergärten der Pfarrei und besprach mit
                    den Kindern die großen Themen wie Liebe und

26
Mai 2021 rundBlick                                                                                                    Kinderseite

  „Zungen wie von Feuer“                                         Bau doch ein
  Finde die zwölf Fehler                                         Insektenhotel
  Am Pfingsttag bekamen die Freunde von Jesus den                Wusstest du das schon? In Frankfurt
  Heiligen Geist in „Zungen wie von Feuer“ (Apostelge-           fehlen nicht nur für Menschen die
  schichte 2), was sie mutig und stark machte. In unserem        Häuser und Wohnungen. Auch manchen Tieren,
  Pfingstbild haben sich zwölf Fehler versteckt.                 insbesondere den Wildbienen fehlt oft ein guter
  Wer findet sie?                                                Platz als Unterschlupf. Doch das lässt sich leicht
                                                                 ändern: Bau doch einfach gemeinsam mit deinen
                                                                 Eltern und Freunden ein „Insektenhotel“.
                                                                 Hier kannst du eine gute Anleitung finden:
                                                                 www.naturschutzcenter.de/info-insektenhotels

                                                                 Wer oder was gehört
                                                                 zusammen?
                                                                 Ordne richtig zu und verbinde.

                                                                                   ?

                             Wanderausstellung „Klimaschutz“
                             Malt ein Bild zum Thema „Klimaschutz“, gebt es im Pfarrbüro / Gemeindebüro ab oder
                             werft es dort in den Briefkasten. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2021. Wir hängen die
                             Bilder der Wanderausstellung in den Kirchen auf.

                                                                                                                               27
Präventionskonzept                                                                                                                       rundBlick Mai 2021

                  Keine kalten Füße bekommen
                  Sexueller Missbrauch – nicht in Sankt Margareta!

                 Wenn es um das Thema sexueller Miss-                                       uns mutig diesem Thema gestellt. Die Kinder, Jugendli-
                 brauch in der katholischen Kirche geht,                                    chen und alle Schutzbefohlenen sind es wert, dass die-
                 kann es einem schon Angst und Bange                                        ses heikle Thema, das so gern im Verborgenen gehalten
                 werden. Durch die Missbrauchsstudie                                        wird, in der Öffentlichkeit besprochen wird.

                 sind viele Fälle von sexueller Gewalt
                                                                                            Die Pfarrei Sankt Margareta hat sich im letzten Jahr inten-
                 gegenüber Kindern und Schutzbefohle-                                       siv mit der Thematik des Schutzkonzeptes auseinanderge-
                 nen in den letzten Jahrzehnten bekannt                                     setzt. Ein eigener Arbeitskreis wurde geschaffen, in dem
                                      geworden und das                                      Vertreter*innen des Pfarrgemeinderates, Verwaltungsra-
                                      macht immer mehr                                      tes, Sekretär*innen und hauptamtliche Mitarbeiter*innen
     Unser Credo                      Menschen endlich                                      vertreten waren, sowie Jugendliche, Zeltlagerleiter*innen,
     Eine wertschätzende und acht-    Mut, über ihre Erleb-                                 Eltern, Küster*innen und Gemeindemitglieder, welche die
     same Kultur des Umgangs –                                                              Kinder und Jugendlichen auf die Sakramente vorbereiten.
     auch und insbesondere der        nisse zu sprechen.
     Minderjährigen untereinander –
                                                                                            Am Anfang des ganzen Prozesses stand eine Risikoana-

                                                   D
     muss im Alltag mit Leben gefüllt
     werden. Dies bedeutet zum ei-                        ieses unfassbare Aus-             lyse. Durch eine breit gestreute Umfrage in der Pfarrei
     nen das Vorleben in der Praxis                       maß an sexueller Ge-              wurden Risiken im Umgang mit Kindern und Jugendlichen
     durch Erwachsene – zum an-                     walt hat viele Gläubige stark           sowie Schutzbefohlenen abgefragt. Dabei wurden nicht nur
     deren aber auch das sofortige                  erschüttert und auch Zweifel            Gruppenleiter*innen befragt, sondern die Umfrage ging an
     Reagieren und Eingreifen, wenn                 geweckt am Vertrauen in                 alle Gruppen und Kreise der Pfarrei, denn jede*r steht in
     die Regeln für den Umgang
                                                    die Institution Kirche. Die             der Verantwortung hinzuschauen und mitzuarbeiten.
     miteinander nicht e­ ingehalten
     werden. So kann erreicht                       MHG-Studie* war ein erster              •	Gibt es schlecht einsehbare dunkle Ecken, Räumlich-
     ­wer­den, dass sich Grenzüber-                 Schritt, um mit einem Tabu in                keiten, die abgelegen und schwer einsehbar sind?
      schreitungen im Rahmen der                    Kirche und Gesellschaft zu              •	Können Räume von innen oder außen abgeschlos-
      Gruppendynamik nicht als Ver-                 brechen und die Öffentlich-                  sen werden?
      haltensmuster verfestigen. Bei                keit zu sensibilisieren bzw.            •	Haben unbekannte Besucher*innen unkontrollierten
      grenzverletzenden Sachverhal-
                                                    wachzurütteln. In der Folge                  Zugang?
      ten sind Betreuungskräfte zum
      Handeln verpflichtet und ge-                  hat das Bistum alle Pfarreien           •	Wie sehen die Strukturen in den einzelnen Gruppen
      fordert; dabei geht es in erster              aufgefordert, ein Schutzkon-                 und Kreisen aus?
      Linie um den konkreten Schutz                 zept zu entwickeln.
      von Kindern und Jugendlichen.                                                         Dies waren nur einige Fragen, die im Arbeitskreis be-
                                                Grenzverletzungen sind ein                  antwortet wurden. Auf dieser Grundlage wurde unser
                                                sehr heikles Thema und in                   Schutzkonzept für die Pfarrei entwickelt, das dann so-
                  der Öffentlichkeit oft mit Tabus belegt. Die Thematik ist                 wohl vom Pfarrgemeinderat als auch vom Verwaltungsrat
                  sehr komplex und es gibt sehr viele Punkte, Strukturen                    verabschiedet wurde. Kernstück dieses Schutzkonzeptes
                  und Herangehensweisen, die es bei der Umsetzung                           ist ein verpflichtender Verhaltenskodex, in dem jeder ob-
                  eines Schutzkonzeptes zu beachten gab. Das heißt aber                     ligatorisch geschult wird, der mit Kindern, Jugendlichen
                  nicht, dass wir kalte Füße bekamen, sondern wir haben                     und anderen Schutzbefohlenen in der Pfarrei zu tun hat.

28                * Deutschlandweite Studie zur sexualisierten Gewalt in der Katholischen Kirche im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.
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