Fairtrade-Stadt Tübingen 10 Jahre - 10 Jahre Fairtrade-Stadt Tübingen
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7,5 mm www.tuebingen.de/fairtrade 9 mm Veranstaltungsreihe 2020 zum Jubiläum Fairtrade-Stadt Tübingen 10 Jahre Bürgerschaft Stadt und Stadt und Bürgerschaft 10 Jahre Fairtrade-Stadt Tübingen Veranstaltungsreihe 2020 zum Jubiläum www.tuebingen.de/fairtrade
Layout und Druck: Reprostelle Hausdruckerei Umschlagbild: Universitätsstadt Tübingen Weitere Informationen: www.tuebingen.de/buergerengagement E-Mail: buergerengagement@tuebingen.de Telefon: 07071 204-1532 72070 Tübingen Am Markt 1 Gertrud van Ackern Beauftragte für Bürgerengagement Herausgegeben von der Universitätsstadt Tübingen Juni 2020 Impressum Impressum Juni 2020 Herausgegeben von der Universitätsstadt Tübingen Beauftragte für Bürgerengagement Gertrud van Ackern Am Markt 1 72070 Tübingen Telefon: 07071 204-1532 E-Mail: buergerengagement@tuebingen.de Weitere Informationen: www.tuebingen.de/buergerengagement Bildrechte: Umschlagbild: Universitätsstadt Tübingen Layout und Druck: Reprostelle Hausdruckerei 7,5 mm 9 mm
Inhaltsverzeichnis Grußwort Oberbürgermeister Boris Palmer 3 Über die Fairtrade-Stadt Tübingen 4 Städtepartnerschaften 5 Gratulation Tübingen zu 10 Jahre Fairtrade-Stadt! 5 Engagierte in Tübingen 12 Veranstaltungen Übersicht 2020 15 Veranstaltungen und Aktionen 18 Fairtrade-Produkte der Universitätsstadt Tübingen 25 Was können Sie tun? 27 Kontakt 28 1
Grußwort „Fairer Handel“ trägt unmittelbar dazu bei die Lebens- und Arbeitssituation der Menschen im globalen Süden zu verbessern. Seit 2010 unterstützen wir als Fairtrade-Stadt auf vielfältige Weise die Aktivitäten zum Fairen Handel. Das zehnjährige Jubiläum in diesem Jahr sollte mit dem Fairen Markt Ende April starten, der seit Jahren regelmä- ßig zeitgleich mit dem Regionalmarkt und dem Klimatag stattfindet. Wie dieser Tag konnten und können weitere Aktionen und Veranstaltungen wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Wir hoffen, dass im Hebst die geplanten Veranstaltungen möglich sein werden, mit denen wir den Fairen Handel unterstützen und sichtbarer machen wollen. Die Corona-Krise stellt die Kommunalverwaltung und die Umsetzung aller Vorhaben vor große Herausforderungen. Das betrifft uns alle unmittelbar. Was wir nicht sehen und auch nicht direkt spüren, sind die Auswirkungen in den Ländern des Südens, und den Partnerorganisationen des Fairen Handels. Die COVID-19-Pandemie trifft sie und die Menschen, die uns mit Produkten, wie Kaffee, Kakao, Bananen, Textilien oder anderen Rohstoffen für das tägliche Leben versorgen, doppelt hart. Die Märkte brechen ein und können nicht oder kaum durch privatwirtschaftliche oder staatliche Rücklagen kompen- siert werden. Die Existenz von 1,7 Millionen Fairtrade-Partnern in den Anbauländern ist gefährdet. Und die Gesundheitssysteme sind einer solchen Pandemie nicht gewachsen. Die aktuelle Krise und die weltweite Abhängigkeit erfordern solidarisches Handeln, indem wir uns und andere schützen, und wo Hilfe notwendig ist, unterstützen. Das gilt für uns hier in Tübingen, aber auch für die Produzentinnen und Produzenten fair ge- handelter Produkte. Darum ist es gerade jetzt wichtig auch solche Produkte zu kaufen. In welcher Weise sich die Stadt und andere Akteure für den Fairen Handel in Tübingen einsetzen, können Sie dieser Broschüre entnehmen. Zu allen Veranstaltungen und Ak- tivitäten sind Sie herzlich eingeladen. Seien Sie dabei, machen Sie mit, kaufen Sie fair ein, werden Sie selbst aktiv! Boris Palmer Oberbürgermeister 3
Über die Fairtrade-Stadt Tübingen Fairtrade-Städte oder Fairtrade-Towns sind von dem gemeinnützigen Verein TransFair zertifizierte Städte, die sich besonders für den Fairen Handel einsetzen. Seit 2010 ge- hört Tübingen zu den 686 Fairtrade-Städten in Deutschland und feiert dieses Jahr das zehnjährige Jubiläum. Mit dem Zertifikat „Fairtrade-Town“ würdigt der Verein Transfair e. V. das Engagement von Bürgerschaft, Handel, Gastronomie sowie Politik und Verwal- tung, den Fairen Handel in Tübingen voranzubringen. Voraussetzung für die Auszeichnung war unter anderem ein Beschluss des Ge- meinderates, der Nachweis, dass es zahlreiche Geschäfte und Gastronomiebetriebe gibt, die faire Produkte anbieten, dass in Schulen Bildungsangebote über gerechte Nord-Süd-Beziehungen aufklären und dass auch in der Stadtverwaltung faire Produkte zum Einsatz kommen. 4
Städtepartnerschaften Nach jahrelangen Kontakten zwischen Tübinger Initiativen und der Bürgerschaft von Villa El Salvador ist die peruanische Stadt seit 2006 offizielle Partnerstadt von Tübingen. 2014 wurde Moshi Tübingens elfte Partnerstadt. Oberbürgermeister Boris Palmer hatte bei seiner Amtseinführung 2007 den Anstoß für eine Partnerschaft mit einer afrikanischen Stadt gegeben. Im Mittelpunkt der Partnerschaften stehen neben Verständigung, Bildung und Austausch auch faire Handelsbeziehungen. So wurden im Rahmen der Lokalen Agenda 21 faire und ökologische Baumwollprodukte, von der Frauenorganisation „FEPOMUVES“ aus Villa El Salvador,hergestell, und in Tübingen ver- kauft. Seit 2012 wird in Tübingen der „Moshi Kaffee“ verkauft, dessen Bohnen aus der Region Moshi stammen. Gratulation Tübingen zu 10 Jahre Fairtrade-Stadt! Was hat sich verändert seit Tübingen Fairtrade Stadt ist? Wer und welche Arbeit stecken dahinter? Auf jeden Fall viel Engagement und Herz und der Wille, etwas zu verändern. Hier kommen drei Menschen zu Wort, die essentiell für die Arbeit der Fairtrade-Stadt sind, ohne sie und natürlich viele andere würden wir dieses Jubiläum nicht feiern. Die Interviews mit Winfried Brugger, Gertrud van Ackern und Raquel Cayapa führte Misuk Choi (EPiZ). 5
Winfried Brugger Wie waren die Anfänge der Fairtrade-Stadt Tübingen? Es gab ein Anschreiben von Transfair, dass es Fairtrade-Städte gibt, und da wir im Weltladen schon seit zig Jahren zum Fai- ren Handel arbeiten, dachten wir uns, das wär‘ doch was, wenn die Stadt auch noch fair wäre. Wir haben uns mit der Stadt zusam- Winfried Brugger arbeitet seit vielen Jahren mengesetzt. Da waren auch Leute von für den Weltladen. Zum Fairen Handel anderen Fairtrade-Läden, Einzelpersonen kam er über seine Auslandsaufenthalte, der Bürgerschaft und ein Vertreter vom z. B. in Marokko und Tunesien, wo er Gesamtkirchenrat. Wir haben dann eine entwicklungspolitische Fragestellungen Steuerungsgruppe gebildet, den Antrag studiert und kennengelernt hat, durch gestellt und Kriterien aufgestellt. An- seine Tätigkeit als Entwicklungshelfer in schließend haben wir versucht, möglichst Nepal und durch Kenntnisse von Produk- viele Betriebe in der Stadt zu animieren, tionsgenossenschaften in z. B. Nicaragua Fairtrade-Produkte zu verkaufen und so und Peru. Er war bei den Anfängen der ist das gewachsen. Fairtrade-Stadt dabei. Was hat sich seitdem getan? Immer mehr Betriebe bieten fair gehan- delte Waren an. Und wir sind in der Stadt präsent, z.B. mit dem Fairen Markt, mit Aktionen zum Weltladentag, der Fairen Woche, mit Ausstellungen, Vorträgen, Filmen. 6
Was sind deine persönlichen Wünsche für die Weiterentwicklung der Fairtrade- Stadt Tübingen? Letztes Jahr haben wir bei der Aktions- woche FAIRstrickt mitgemacht, dem breit angelegten Aktionsbündnis, bei dem sehr viele Organisationen mitgemacht haben, um über fairen Textilhandel, Lieferketten usw. zu informieren. Dieses Jahr sind wir auch wieder dabei. Gerade bei der Lieferkette ist es unheim- lich interessant, dass auch in unserer Regierung schon angekommen ist, dass man Verantwortung hat für die Herkunft der Produkte. Also Anbau, Weiterproduk- tion in anderen Ländern bis hierher und das auch da auf faire Kriterien geachtet werden muss. Wenn es generell ein Lie- ferkettengesetz geben würde, wäre das gut. Aber wie so oft scheitert es auch in den Mühlen der Institutionen. Möchtest du noch etwas sagen? Der Weltladen braucht dringend aktive Mitarbeitende! Wir würden uns freuen, wenn junge Leute kommen würden und uns sagen würden, was state of the art ist. 7
Gertrud van Ackern Wie arbeiten die Universitätsstadt Tübingen und die Fairtrade-Stadt Tübingen zusammen? Um Fairtrade-Stadt zu sein, muss es einen Gemeinderatsbeschluss geben und eine Steuerungsgruppe. Möglichst viele Läden sollten fair gehandelte Produkte verkau- fen und die Gastronomie, Schulen, Kir- chen und viele andere Gruppen und Initi- ativen mitmachen. Die Stadt koordiniert Gertrud van Ackern ist Beauftragte für die Steuerungsgruppe und unterstützt Bürgerengagement und koordiniert den das zivilgesellschaftliche Engagement, Steuerungskreis der Fairtrade-Stadt auf das es vor allem ankommt. Meine Tübingen. Rolle ist auch, Vorschläge zu machen und Initiative zu ergreifen, sowie die Arbeit konzeptionell voranzubringen. Welche fairen Produkte gibt es bei der Stadt? In allen städtischen Gebäuden und bei Besprechungen gibt es den Moshi-Kaffee, fairen Tee und Zucker, bei Gemeinderats- sitzungen wird faire Schokolade angebo- ten. Bei Sprudel, Apfelsaft, Apfelschorle verwenden wir regionale Produkte. Auch beim Schulessen wollen wir den fairen-, regionalen- und bio-Anteil erhöhen. Beim Frühstück in den Kitas sind wir dran, dass künftig mehr biologische, faire, regionale Lebensmittel berücksichtigt werden. Da sind wir auf einem guten Weg. Für die nächsten zwei Jahre haben wir eine „Stelle zur Koordination der kommunalen Entwicklungspolitik“. Schwerpunkte ihrer 8
Arbeit sind die faire öffentliche Beschaf- Auszeichnung Fairtrade-Stadt und die fung und Bildungsarbeit mit Kindern und Aktionen und Veranstaltungen, die wir Jugendlichen. durchführen, werden die Aktivitäten zum Fairen Handel und Tübingen als Fairtra- de-Stadt sichtbarer. Was tut die Stadt, um den Einsatz und Verkauf von Fairtrade-Produkten in der Gastronomie und in Geschäften zu Hast du noch Wünsche, Forderungen? fördern? Soll sich etwas ändern? Läden, die fair gehandelte Produkte Eine Kollegin von der WIT hatte die Vor- verkaufen, können in einen fairen Online- stellung, dass der Faire Handel ein Ein- Einkaufsführer aufgenommen werden. kaufsmagnet für Tübingen werden sollte. Damit dies sichtbarer wird, läuft im Juli Davon sind wir natürlich weit entfernt, eine Aktion von der WIT gemeinsam mit sagen zu können: „Tübingen macht schon den Läden an, die faire Produkte verkau- hervorragenden Klimaschutz und fair ist fen und im fairen Einkaufsführer sind: die Stadt auch noch. Wenn du nach Aufkleber für das Schaufenster, die zei- Tübingen gehst, findest du überall faire gen, dass man hier fair einkaufen kann. Produkte. Ganz einfach, du musst gar nicht lange danach suchen.“ Was macht die Stadt, um faire Produkte ohne Siegel bekannter zu machen? Wir veranstalten einmal im Jahr den fai- ren Markt. Daran können auch Anbieter teilnehmen, die keine gesiegelten Pro- dukte haben, aber nachweisen, dass sie die Kernforderungen des Fairtrade-Stan- dards von Transfair e. V. einhalten. Und z.B. die Stadtschokolade: Wir fördern eine faire Schokolade, damit sie bekannter und hoffentlich mehr gekauft und ver- schenkt wird. Davon profitiert direkt die Kooperative, die die Schokolade selbst herstellt und vermarktet. Viel Öffent- lichkeitsarbeit ist notwendig. Durch die 9
Raquel Cayapa Kallari ist Stadtschokolade – Wie kam es zur Kooperation mit der Stadt? Das ist ein bisschen eine Geschichte. Mein Traum war in Ecuador als Forstwir- tin zu arbeiten, aber mein Mann wollte zurück nach Deutschland. Dann musste ich mich entscheiden zurückzukom- men. Als ich hier war, wollte ich meine Verbindung zu meinem Heimatland aufrechterhalten. Ich kannte die Kalla- Raquel Cayapa engagiert sich im Bil- ri-Kooperative, die gerade eine Scho- dungs-AK des Aktionszentrums Arme kolade entwickelte. Das ist einzigartig, Welt e. V. (Weltladen) Tübingen. Zusammen weil es in der Welt wenige Kleinbauern- mit der Stadt organisieren sie z. B. die genossenschaften gibt, die selbst ihre Ausstellung „süß & bitter“ von INKOTA, eigenen Produkte weiterverarbeiten. aber auch verschiedene Aktivitäten im Ich wollte die Kooperative durch die Rahmen des Fairen Markts und der cho- Vermarktung hier in Deutschland unter- colArt. Außerdem ist sie die Geschäftsfüh- stützen. So habe ich den Weltladen Tü- rerin von Kallari Futuro. bingen kennengelernt, das war meine erste Verbindung. Als Tübingen eine faire Schokolade haben wollte, kam die Kallari Schokolade in Fra- ge, da die Stadt das Projekt kannte und es genauso einzigartig fand. Welche Rolle spielt die Fairtrade-Stadt Tübingen bei der Vermarktung? Die Stadt unterstützt mit Broschüren, mit Infoarbeit über die Kooperative und auch durch ihre Kontakte zu den Läden. Die Stadtschokolade kann man in ver- schiedenen Läden in Tübingen finden. Dazu hat auch die Stadt beigetragen. 10
Konnte der Verkauf gesteigert werden der Fairtrade-Stadt mitmachen würden. seit Kallari Stadtschokolade ist? Vor allem Migrantenorganisationen, die viel Erfahrung aus ihren Heimatländern In Tübingen wurde unsere Schokolade mitbringen, könnten viel machen. Weil durch den Weltladen und durch die Zu- klar, wir brauchen mehr Leute. Ich weiß, sammenarbeit mit der Stadt Tübingen das ist eine ehrenamtliche Arbeit, wir und der Tübingen Erleben GmbH be- machen das freiwillig und es macht Spaß. kannt gemacht. Aber Kallari Schokolade Dadurch kann man viele nette Leute ken- ist eine Schokolade, die nicht in Massen nenlernen und sich verbinden. Einen Teil hergestellt wird. Die Kooperative lernt meiner Zeit möchte ich immer in dieser gerade erst, ihre eigene Schokolade zu Weise ehrenamtlich arbeiten. vermarkten. Und deswegen ist es besser, wenn wir langsam machen. Welche weiteren Entwicklungen wünschst du dir für die Kallari Schokolade und für die Fairtrade-Stadt Tübingen? Für die Kallari Schokolade wäre es schön, wenn wir ein bisschen mehr verkaufen würden, sodass wir wenigstens die Kos- ten hier und in Ecuador decken können. Ecuador ist ein Land, das gerade lernt, Schokolade, unsere Schokolade, zu schätzen. Deswegen wächst der Markt, aber wir sind auch nicht so viele. Auch in Deutschland wächst das Bewusstsein. Die Leute möchten wissen, woher die Schokolade kommt, und unter welchen Bedingungen der Kakao angebaut wurde. Daher denke ich, dass für die Schokolade die Nachfrage steigt, aber sehr langsam. Und allgemein, wäre es schön, wenn mehr Leute beim Bildungs-AK oder bei 11
Engagierte in Tübingen Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Französische Schule Tübingen – Fairtrade-Schule Die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt ist die treibende Kraft hinter dem En- Die Französische Schule Tübingen ist seit gagement für Fairen Handel, vernetzt vier Jahren Fair Trade School. Gemeinsam die Akteure und Akteurinnen innerhalb mit der dortigen SMV setzt sie sich da- Tübingens und fördert den Dialog zwi- für ein, fair gehandelte Produkte an der schen Politik, Wirtschaft und den Ein- Schule zu verwenden und gleichzeitig wohnerinnen und Einwohnern. Die Steu- für die Problematik zu sensibilisieren. erungsgruppe besteht aus Personen aus Dies spiegelt sich auch in zahlreichen unterschiedlichen Bereichen wie Politik, Aktionen der letzten Jahre wieder. Unter Stadtverwaltung, Einzelhandel und der anderem wird im Lehrerzimmer nur fairer Zivilgesellschaft. Kaffee konsumiert, zum Nikolaustag gab es eine Verkaufsaktion fair gehandelter Vertreten wird diese unter anderem von Nikoläuse, und im Rahmen des Herbstfestes der Beauftragten für Bürgerengagement, wurden Eintöpfe mit fair gehandelten der Koordinatorin für kommunale Ent- Zutaten gekocht und verkauft. wicklungspolitik, dem Tübinger Weltla- den, Contigo, dem Handel- und Gewerbe- verein Tübingen e. V., der WIT, vhs Tübin- gen, katholischen Kirchengemeinde, und vielen anderen Mitgliedern. 12
Aktionszentrum Arme Welt e. V. – Mit seiner Informations- und Bildungsarbeit Weltladen Tübingen trägt das Aktionszentrum Arme Welt e. V. zum Globalen Lernen bei. Zielgruppe sind Seit 1975 führt das Aktionszentrum Arme die ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Welt- Welt e. V. in Tübingen einen Weltladen, laden, Gruppen aus Schulen und anderen der fair gehandelte Lebensmittel, Klei- Bildungseinrichtungen, Studierende sowie dung und Kunsthandwerk anbietet. Auch die Stadtbevölkerung. Sie informieren über Zeitschriften, Bücher und aktuelle Infor- Art und Herkunft der Produkte im Laden, mations- und Unterrichtsmaterialien zu über die Lebensbedingungen der Produ- entwicklungspolitischen Themen sind zierenden, die Weiterverarbeitung und die erhältlich. Als Alternative zum konventio- Arbeitsweise der Projekte, die Problematik nellen Handel strebt er Handelspartner- des Welthandels und seine machtpolitischen schaften mit Produzenten im globalen Hintergründe. Der Bildungs-AK ist jedes Jahr Süden an, in denen faire Preise und trans- bei der ChocolArt aktiv, um mit Workshops parente Konditionen für die Erzeuger zu fairer Schokolade über die Hintergründe gelten. Das Ziel sind langfristige Partner- der Kakao-Produktion zu sensibilisieren; schaften, die Schonung der Umwelt und außerdem werden regelmäßig konsumkri- eine Verbesserung der Lebensbedingun- tische Stadtrundgänge durch die Tübinger gen für die Familien und die Partner im Innenstadt angeboten, um über Alternativen Süden. eines nachhaltigen Konsums zu informieren. 13
Netzwerk FAIRstrickt Lieferkettengesetz Kleider machen Leute, aber es sind Men- Die Initiative Lieferkettengesetz ist ein schen, die Kleider machen. Doch unter Zusammenschluss zahlreicher Organisa- welchen Arbeitsbedingungen und Um- tionen mit einem gemeinsamen Ziel: Sie weltbelastungen? Wo bleiben dabei die setzen sich ein für eine Welt, in der Un- Menschenrechte? Und was gibt es für ternehmen Menschenrechte achten und Alternativen? Umweltzerstörung vermeiden – auch im Ausland. Sie fordern dabei ein Lieferket- Diese Problematiken greift das Tübinger tengesetz, um Unternehmen zu verpflich- Bündnis FAIRstrickt auf und setzt sich ten, ihrer Verantwortung nachzukommen. unter anderem für die Themen faire Be- schaffung und das Lieferkettengesetz ein. Unternehmen, die Schäden an Mensch und Umwelt in ihren Lieferketten verur- Interessierte, die gerne mitmachen wol- sachen oder in Kauf nehmen, sollen dafür len, können sich gerne per E-Mail an haften. Skrupellose Geschäftspraktiken fairstrickt@werkstadthaus.de wenden. dürfen sich nicht länger lohnen. Auch Sie können die Initiative Lieferket- https://fairstrickt.org tengesetz unterstützen. https://www.instagram.com/fairstrickt/ Informationen gibt es auf www.lieferkettengesetz.de 14
Veranstaltungen Übersicht 2020 Juli Tübingen kauft fair ein – Aktion der WIT und des Einhzelhandels Fairtrade-Stadt Aufkleber für Geschäfte, die fair gehandelte Produkte verkaufen vhs Tübingen – Digitale Vortragsreihe zu Zielen der nachhaltigen Entwicklung 15. Juli Vortrag – Dr. Boniface Mabanza Bambu – Armut beenden 18 bis 19.30 Uhr Anmeldung über die vhs Tübingen 29. Juli Vortrag – Dr. Gisela Schneider – Gesundes Leben für alle 18 bis 19.30 Uhr Anmeldung über die vhs Tübingen September 22. September Film – „Fair Traders“ “ 20.30 Uhr Kino Museum, Am Stadtgraben 2, 72070 Tübingen 25. September bis Symposium – FAIRstrickt 26. September Mach(t)-Tag: ein Netzwerk- und Strategie-Symposium für lokale Initiativen Uhrzeit und Ort werden noch bekannt gegeben 15
Oktober 8. Oktober Fairtrade Kochshow mit Oberbürgermeister Boris Palmer und Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Difäm e. V. 18 bis 20 Uhr swt-KulturWerk, Werkstraße, 72074 Tübingen 10. Oktober bis 24. Oktober Ausstellung – Was ist Fairtrade? Di bis Fr 10.30 bis 19 Uhr | Sa 10.30 bis 14 Uhr | Mo geschlossen Stadtbücherei Tübingen, Nonnengasse 19, 72070 Tübingen 24. Oktober Workshops – Gemeinsam sind wir stark! Das entwicklungspolitische Engagement von und mit Migrantinnen und Migranten in Tübingen Beauftragte für Bürgerengagement, Betreuung Städte- partnerschaften, MiGlobe-Beraterinnen 10 bis 14 Uhr Technisches Rathaus, Sitzungssaal 4. OG, Brunnenstraße 3, 72074 Tübingen 16
November 23. November bis 14. Dezember Ausstellung – Bittere Bohne – süßes Vergnügen? Eine Ausstellung über Kakao und die Menschen, die mit ihm zu tun haben Di bis Fr 10.30 bis 19 Uhr | Sa 10.30 bis 14 Uhr | Mo geschlossen Stadtbücherei, Nonnengasse 19, 72070 Tübingen 24. November Leseangebot für Kinder rund um das internationale Schokoladenfestival chocolArt 10 bis 11 Uhr Stadtbücherei Tübingen, Nonnengasse 19, 72070 Tübingen 24. November bis 11. Dezember Schoko-Workshops für Schülerinnen und Schüler Fair oder konventionell – Was steckt hinter unserer Schokolade? 10.30 bis 12.30 Uhr oder nachmittags nach Vereinbarung Anmeldungen mit Wunschtermin sowie Anzahl der Schülerinnen und Schüler und der Klassenstufe unter: bildung@weltladen-tuebingen.de Gebühr: zwei Stunden, 20 Euro zwei bis vier Stunden, 25 Euro Dezember 1. Dezember Vortrag Gabriele Forst M.A. - Fair Trade – wie nachhaltig ist Fair Trade für die Struktur in den Entwicklungsländern? 19.30 bis 21 Uhr vhs Tübingen, Katharinenstraße 18, Saal ganzjährig Ausstellung – Produktionsbedingungen pflanzlicher Exportgüter im Botanischen Garten Mo bis Fr 7.30 bis 16.30 Uhr | Sa, So, Feiertag 8 bis 16.30 Uhr Gewächshaus und Arboretum im Botanischen Garten, Hartmeyerstraße 123, 72076 Tübingen 17
Veranstaltungen und Aktionen Juli Tübingen kauft fair ein Stadt.Land.Welt.- Web – Digitale Vortragsreihe der Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH vhs Tübingen zur Agenda 2030 Tübingen (WIT) und die „Steuerungsgrup- pe Fairtrade“ starten im Juli im Rahmen der Mit dem langsamen Wiedereintreten in „Fairtrade-Town Kampagne“ zum 10-jährigen eine neue Normalität gibt es neben den Jubiläum „Fairtrade-Town Tübingen“ eine persönlichen auch viele gesellschaftspoli- vielversprechende Aufkleber-Aktion. Der tische Fragestellungen, die die Menschen Aufkleber wurde eigens für Tübingen ent- bewegen. Was werden wir als Gesellschaft worfen und dient, ab diesem und für die aus der Krise gelernt haben? Werden wir nächsten Jahre, als Auszeichnung für alle unsere Wirtschaft nachhaltiger gestalten Tübinger Geschäfte, die faire Produkte füh- oder gibt es danach ein fatales „weiter ren. Tübinger Händler erhalten kostenlos so“ oder „jetzt erst recht“? Diese und je einen Aufkleber für ihr Schaufenster und viele weitere aktuelle Fragen stehen in den Verkaufsraum und dürfen diese indivi- unmittelbarem Zusammenhang mit den duell und auffällig platzieren. 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Ist deren Umsetzung gefährdet oder gibt es gerade jetzt die Chance für eine Wende? Stadt. Land.Welt. - Web befragt Expertinnen und Experten nach dem Stand dieser Ziele. Eine Anmeldung über die vhs-Tübingen und das Vorliegen Ihrer E-Mailadresse sind erforderlich, am Tag der Veranstal- tung bekommen Sie dann den Zugangs- Ziel der Aktion ist es, das Thema „Fairtrade“ link zugesendet. mehr in den Fokus zu rücken und Tübingen als Fairtrade-Town sichtbar zu machen. Der Weitere Vorträge in der Reihe „Stadt. Aufkleber soll sich durch seinen hohen Land.Welt. – Web“ sind für Herbst und Wiedererkennungswert als Label für faires Winter 2020/21 geplant. Einkaufen in der „Fairtrade-Town Tübingen“ Informationen dazu erhalten Sie auf etablieren. www.vhs-tuebingen.de 18
Agenda 2030 für Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltige Entwicklung: Ziel 1 – Armut beenden Ziel 3 – Gesundes Leben für alle Der Vortrag widmet sich dem Ziel 1 der Der Vortrag behandelt Ziel 3 der Agenda Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, 2030 für Nachhaltige Entwicklung, das das fordert, Armut in all ihren Formen und besagt, dass ein gesundes Leben für alle überall zu beenden. Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern ist. Als Literaturwissenschaftler, Philosoph und Theologe ist Boniface Mabanza Bam- Dr. Gisela Schneider ist Direktorin des bu ein profilierter Kenner des Südlichen Difäm, Deutsches Institut für Ärztliche Afrika. Seit 2008 arbeitet er bei KASA, ei- Mission e. V., Tübingen. Die erfahrene nem Zusammenschluss Kirchlicher Orga- Tropenmedizinerin begleitet seit vielen nisationen in der Lobby- und Advocacyar- Jahren Gesundheitsprojekte, vor allem in beit. Ziel ist es, zivilgesellschaftliche Westafrika. Strukturen zu stärken, um wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit verwirklichen Referentin Dr. Gisela Schneider, zu können. Direktorin des Difäm Termin Mittwoch, 29. Juli 2020, Referent Dr. Boniface Mabanza Bambu 18 bis 19.30 Uhr Termin Mittwoch, 15. Juli 2020, Ort Online-Veranstaltung 18 bis 19.30 Uhr Kosten Ohne Gebühr Ort Online-Veranstaltung Anmeldung bis Mittwoch, 29. Juli 2020, Kosten Ohne Gebühr 12 Uhr Anmeldung bis Mittwoch, 15. Juli 2020, Kurs-Nr. 201-10414 12 Uhr www.vhs-tuebingen.de Kurs Nr. 201-10413 Telefon 07071 5603-29 www.vhs-tuebingen.de Telefon 07071 5603-29 19
September „Fair Traders“ – Film FAIRstrickt – Mach(t) Tag: ein Netzwerk- und Strategie- Drei Akteure der Symposium für lokale Initiativen freien Markt- wirtschaft über- Ein spannendes Wochenende zu den nehmen Verant- Themen Menschenrechte, Nachhaltigkeit, wortung für die Ökonomie und Zukunft mit interessanten Gesellschaft und Inputs, künstlerischen Beiträgen, Diskus- nachfolgende sion, Vernetzung, Austausch und der Vor- Generationen: bereitung für weitere Aktivitäten. Sie wirtschaften nachhaltig. Der Freitag, 25. September Film blickt auf Input und Diskussion – Karrieren von erfolgreichen Unterneh- mit der Rechtsanwältin für Unternehmens- merinnen und Unternehmern in unter- verantwortung und Menschenrechte schiedlichen Stadien, die lokal, national Miriam Saage-Maaß. und international agieren und Markt und Moral vereinbaren. Samstag, 26. September Austausch, Diskussion, Inputs – Fair Traders geht der Frage nach, wie ein wie nutzen wir unsere Potentiale und Wirtschaftsmodell nach dem Neoliberalis- Ressourcen? Unter anderem wird die mus aussehen kann und zeigt hierzu die Fachpromotorin für fairen Handel Elene Haltung dreier Vorreiter, die tagaus tagein Muguruza, über den Zusammenhang von zwischen fairer Bezahlung innerhalb der Umwelt und Menschenrechten am Bei- gesamten Lieferkette, biologischer Pro- spiel des Bergbaus in Peru berichten. duktion und dem Kostendruck der freien Marktwirtschaft balancieren. Der Film Die Koordination der FAIRstrickt ist an- eröffnet so aus einer oft hoffnungslos gesiedelt im Werkstadthaus Tübingen erscheinenden globalen Situation einen https://www.werkstadthaus.de. motivierenden möglichen Ausweg und rückt Ethik und Nachhaltigkeit als Fakto- Termin 25. September 2020 und ren für den Erfolg ins Zentrum. 26. September 2020 Uhrzeit und Ort werden Veranstalter AK „Tübingen macht Bio“ noch bekannt gegeben Termin 22. September 2020, 20.30 Uhr Ort Kino Museum, Am Stadtgraben 2 20
Oktober „Gemeinsam sind wir stark!“ – Das ent- Inhaltlich geht es um die Themen Fairer wicklungspolitische Engagement von Handel, Öffentliche Beschaffung, Städ- und mit Migrantinnen und Migranten te- und Themenpartnerschaften, Inter- in Tübingen kulturelle Feste, Entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Flucht und Asyl. Au- Mit dieser Veranstaltung soll der interkul- ßerdem sollen die kulturelle Vielfalt und turelle Austausch gefördert und Migran- die globalen Zusammenhänge vermittelt tinnen und Migranten ermutigt werden, werden. Mit Impulsvorträgen, kleineren sich mit ihren Erfahrungen, ihrem Wissen Workshops und einem Markt für Ideen und ihren Fähigkeiten entwicklungspoli- und Projekte wird es viel Gelegenheit für tisch einzubringen und mit anderen ge- Austausch, Gespräche und das Knüpfen sellschaftlichen Akteurinnen und Akteu- von Kontakten geben. ren gemeinsame Projektideen entwickeln und umzusetzen. Die Wünsche vieler Die Workshops greifen die Themen Fairer Migrantenorganisationen und Migrantin- Handel, Öffentliche Beschaffung, Städte- nen und Migranten diese Veranstaltung und Themenpartnerschaften, Interkul- mitzugestalten, stellt erst den Anfang ei- turelle Feste, Entwicklungspolitische Bil- ner neuen Kultur des Austausches für alle dungsarbeit und Flucht und Asyl auf, und entwicklungspolitisch Interessierten dar. werden interaktiv und am Beispiel von Dies sind wichtige Impulse des Zusam- Praxis-Projekten durchgeführt werden. menlebens und für ein gutes Miteinander vor Ort. Veranstalter Beauftragte für Bürgeren- gagement, Betreuung Eingeladen sind alle interessierten Städtepartnerschaften, Migrantinnen und Migranten aus Tübin- MiGlobe-Beraterinnen gen, Vertretungen aus Kommunen, Ver- Termin 24. Oktober 2020, eine der Städtepartnerschaften, des AK 10 bis 14 Uhr interkulturelle Woche und Schlüsselper- Ort Technisches Rathaus, sonen, die in den Bereichen Fairer Handel Sitzungssaal 4. OG, und Städtepartnerschaften tätig sind. Brunnenstraße 3 Als wichtiger Bestandteil dieses Vernet- zungsworkshops werden die Ergebnisse der Recherche über lokale Akteurinnen und Akteure und das Engagement der Migrantenorganisationen in Tübingen im Bereich Entwicklungspolitik präsentiert. 21
Die Fairtrade-Kochshow „Nachhaltig handeln – Arbeitsschwer- zu Gast in Tübingen punkte von Fairtrade“ – Ausstellung Mit Kochen und Essen die Welt retten? Zwischen den Nachhaltigkeitszielen der Mit der Vereinten Nationen und dem fairen Handel Auswahl bestehen große Schnittmengen. Die Foto- der Pro- ausstellung „Nachhaltig handeln – dukte, die Arbeitsschwerpunkte von Fairtrade“ zeigt, in unseren wie Fairtrade die Ziele der Vereinten Kochtopf Nationen für nachhaltige Entwicklung mit kommen, seinen Arbeitsschwerpunkten umsetzt. können wir sie zumin- Termin 10. bis 24. Oktober 2020 dest ein Stück besser machen, und damit Ort Stadtbücherei Tübingen, ein Zeichen setzen für ökologische und Nonnengasse 19 sozial-gerechte Bedingungen, sowohl im Dienstag bis Freitag globalen Süden, als auch in unserer Regi- 10.30 bis 19 Uhr on. Dass gutes Handeln auch noch Spaß Samstag, 10.30 bis 14 Uhr, macht, beweist die Fairtrade-Kochshow. Montag geschlossen Die beiden Köche Hendrik Meisel und Klaus Hamelmann verbinden Informati- onen zum Fairen Handel sowie Erlebnis- berichte ihrer Reisen in Afrika, Asien und Lateinamerika mit einem Live-Kochevent. Auf ihren Reisen haben sie den Menschen in die Kochtöpfe geschaut und Rezepte gesammelt. Das bekommt das Publikum nicht nur zu se- hen, sondern mit köstlichen und exotischen Gerichten auch zu schmecken. Mit dabei Geschlechtergerechtigkeit fördern Foto: Fairtrade / Peter Caton sind auch zwei Prominente Tübinger: Ober- bürgermeister Boris Palmer und Dr. Gisela Wirtschaftliche Stärkung und gleichberechtigter Zugang zu Bildung Beschäftigte wird die Gleichstellung von Frauen und Männern und Gesundheitsversorgung zählen zu den Schwerpunkten bei gefördert. Frauen nehmen an Weiterbildungen teil und qualifizieren Schneider, Direktorin des Difäm e. V. Fairtrade. Frauen leben und arbeiten oft in einer benachteiligten Position. Deshalb unterstützt Fairtrade Frauen dabei, eine stärkere Position in ihrer Produzentenorganisation einzunehmen. Sowohl im sich so für Führungsaufgaben. Die Standards schreiben zudem vor, dass eine Produzentenorganisation benachteiligte Gruppenmitglie- der – das sind oft Frauen – ausdrücklich und nachweislich fördern Standard für Kleinbauernorganisationen als auch für lohnabhängig muss, um ihre ökonomische und soziale Situation zu verbessern. Temin 8. Oktober 2020, 18 bis 20 Uhr 702 Millionen Erträge in Entwicklungs- ländern könnten um Im Fairtrade- Menschen 2,5 bis 4 % netzwerk arbeiten rund Ort swt-KulturWerk, Werkstraße leben weltweit in Extremer Armut, steigen, 415.000 Arbeiterinnen und selbstständige wenn frauen und Männer min. 70 % davon gleichgestellt Kleinbäuerinnen. Das sind etwa sind Frauen wären 26% aller Beschäftigten 22
November „Bittere Bohne – süßes Vergnügen? Leseangebot zum Thema Schokolade Eine Ausstellung über Kakao und die Menschen, die mit ihm zu tun haben“ Hmmm, Schokolade! Wer mag sie nicht, die braune oder weiße Leckerei, die auf Schokolade macht uns glücklich – aber der Zunge zergeht? Die Stadtbücherei Kakao macht keinesfalls reich. Damit sich und das Lese-Haus laden zum Tag des der Kakaoanbau für alle lohnt, müssen bundesweiten Vorlesens Kinder ab vier wir gemeinsam an einem Strang ziehen Jahren zu Geschichten und Spielen rund und an Veränderungen arbeiten: Regie- um die Schokolade ein. Außerdem kann rungen, Handel, Industrie, Kakaobauern die Ausstellung zum Thema „Bittere und -bäuerinnen, Verbraucherinnen und Bohne – süßes Vergnügen?“ angeschaut Verbraucher. Nur dann wird es Kakao- werden. Einladung erfolgt an die Kinderta- bauern und- bäuerinnen möglich sein, gesstätten (geschlossene Veranstaltung). von ihrer Arbeit zu leben, Kinder müssten nicht länger für Kakao schuften und für Termin 24. November 2020, den Anbau müsste kein weiterer Wald 10 bis 11 Uhr gerodet werden. Ort Stadtbücherei Tübingen, Nonnengasse 19 Die vom Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung (BMZ) initiierte Ausstellung „Bittere Bohne – süßes Vergnügen?“ zeigt auf, wie der Kakaoanbau nachhaltig werden kann und welche Rolle jeder Einzelne dabei spielt. Tragen auch Sie dazu bei! Termin 23. November bis 14. Dezember 2020 Ort Stadtbücherei Tübingen, Nonnengasse 19 Dienstag bis Freitag 10.30 bis 19 Uhr Samstag, 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen 23
Schoko-Workshop: Fair oder konven- Dezember tionell – Was steckt hinter unserer Schokolade? Vortrag Fair Trade – wie nachhaltig ist Fair Trade für die Struktur in den Wer kennt es nicht: Das süße Vergnügen Entwicklungsländern? beim Essen einer Schokolade. Doch wie kommt die Schokolade zu uns? Wer baut Fair-Trade-Nahrungsmittel finden seit den Kakao dafür an? Wie wird daraus Jahren stärkeren Einzug in den regulären Schokolade? Und wer verdient wie viel an Lebensmittelhandel. Sie fristen kein abso- einer Tafel? lutes Nischendasein mehr wie vor Jahren, als solche Produkte überwiegend in Dritte- Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Welt-Läden anzutreffen waren und nur Workshops. Dabei gehen wir dem bitteren von einer kleinen Bevölkerungsschicht Beigeschmack der süßen Freude auf die wahrgenommen wurden. Fair-Trade-Pro- Spur: Wir schauen uns den Arbeitsalltag der dukte sind sicherlich ein Weg, um die Kakaoproduzenten und -produzentinnen Handelsstrukturen gerechter zu machen an und begeben uns auf die Weltreise der und die Produzenten in den Entwick- Schokolade von der Kakaobohne bis zur lungsländern zu unterstützen. Es stellt fertig verpackten Tafel. Ausgehend von der sich aber dennoch die Frage, ob Fair-Tra- Ausstellung „Bittere Bohne – süßes Vergnü- de-Produkte die Lösung für nachhaltige gen?“ diskutieren wir die Unterschiede zwi- Entwicklung in Entwicklungsländern sind. schen konventionell und fair produzierter Schokolade. Referentin Gabriele Forst, M.A. Termin 1. Dezember 2020, Termin 24. November bis 19.30 bis 21 Uhr 11. Dezember 2020 Ort vhs Tübingen, 10.30 bis 12.30 Uhr oder nach- Katharinenstraße 18, Saal mittags nach Vereinbarung Kosten ohne Gebühr Ort Veranstaltungsraum Anmeldung Kurs Nr. 202-10450V Stadtbücherei Tübingen, Nonnengasse 19 Kosten 20 Euro für 2 Stunden, 25 Euro für 2 bis 4 Stunden Anmeldung Bis 16. November 2020 mit Terminwunsch, Anzahl der Schüler/-innen und der Klasse unter bildung@ weltladen-tuebingen.de 24
Fairtrade-Produkte der Universitätsstadt Tübingen Moshi-Kaffee Kallari Stadtschokolade Der „Blaue Moshi“ ist ein Arabica-Kaffee, Der Verkauf von Kallari Schokolade hat dessen Bohnen in Tansania, der Region 2012 in Tübingen mit der Unterstützung Moshi an den Hängen des Kilimanjaros des Weltladens angefangen. Die Asoci- wachsen. Er steht damit für die wachsen- ación Kallari ist eine Kleinbauerngenos- de Partnerschaft zwischen Tübingen und senschaft aus 850 Familien im Amazonas- Moshi. Die Kaffeebohnen für den „Blauen tiefland Ecuadors, die ihren selbst ange- Moshi“ werden von einer Kleinbauern bauten Edelkakao der Sorte Nacional bis Kooperative, der Kilimanjaro Native Co- zur fertigen Tafel qualitativ hochwertiger operative Union (KNCU) in Bio-Qualität Schokolade weiterverarbeitet. Das haben angebaut. Er wird von der Kaffeecompag- bisher weltweit nur sehr wenige Klein- nie Mössingen geröstet und verpackt. Der bauern erreicht. Ziel ist es, die Einkom- Kaffee ist Bio und Fairtrade zertifiziert. mensverhältnisse der Mitgliederfamilien in der Region nachhaltig zu verbessern und dass die Familien ihren traditionellen Lebensstil und ihre Anbauweisen in Har- monie mit der Natur wahren können. BIO und FAIR. 25
Apfel-Mangosaft Faire Beschaffung Diese fruchtig-frische Saftmischung kön- Die Universitätsstadt Tübingen hat mit nen Sie mit gutem Gefühl genießen. Die Fördermitteln von Engagement Global Fairtrade-Städte im Landkreis, Rotten- die Stelle einer Koordinatorin für kom- burg, Mössingen und Tübingen haben munale Entwicklungspolitik eingerichtet. gemeinsam den Fairtrade Apfel-Man- Damit wollen wir die faire Beschaffung go-Saft auf den Weg gebracht. Die Äpfel in der Stadtverwaltung weiterentwickeln für den Saft stammen von den Streuobst- und dauerhaft verankern. Außerdem wiesen zwischen Alb und Neckar. Die sollen Bildungsangebote in der Verwal- Mangos werden auf den Philippinen an- tung sowie in Kitas und Schulen gestaltet gebaut. In vielen Geschäften im Landkreis werden. kann dieser Saft gekauft werden. Mit dem Kauf unterstützen Sie PREDA, eine Orga- Als Fairtrade-Stadt ist Tübingen bestrebt, nisation, die Kleinbäuerinnen und Klein- nur Produkte zu beschaffen, die unter bauern unterstützt und durch den Fairen fairen (sozialen) Arbeitsbedingungen pro- Handel den Ärmsten und Verwundbars- duziert wurden. Bereits 2011 hat der Ge- ten der philippinischen Gesellschaft hilft. meinderat beschlossen, dass grundsätz- Außerdem tragen Sie dazu bei, die klein- lich nur Waren beschafft werden sollen, bäuerliche, natürliche Bewirtschaftung die unter Beachtung der Grundprinzipien auf den Philippinen zu fördern und so und Kernarbeitsnormen der Internationa- eine Nord-Süd-Partnerschaft aktiv und len Arbeitsorganisation (ILO) hergestellt konkret zu gestalten. wurden. Bei gefährdeten Produkten (z. B. Bälle, Textilien, Natur- und Pflastersteine, Agrarprodukte) muss ein Siegel oder Zertifikat zum Nachweis erbracht werden. Produkte aus Asien, Afrika oder Latein- amerika sollen möglichst aus Fairem Han- del beschafft werden. Zum zehnjährigen Fairtrade-Stadt-Jubiläum erhalten Tübin- ger Schulen fair gehandelte Fußbälle und es wird ein kommunaler Fachtag für päd- agogische Fachkräfte organisiert. Kontakdaten Jannika Franke, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik E-Mail: jannika.franke@tuebingen.de Telefon: 07071 204-2474 26
Was können Sie tun? Die Corona-Pandemie und damit einher- Engagieren können Sie sich unter ande- gehenden Einschränkungen verhinderten rem im Weltladen, bei den Kirchen, beim unsere geplanten Aktionen in der ersten Netzwerk FAIRstrickt und in der Steue- Jahreshälfte. Ob die Veranstalter ihre An- rungsgruppe der Fairtrade-Stadt Tübingen. gebote, wie geplant im Herbst durchfüh- ren können, ist noch nicht sicher. Wenn, dann mit Abstand und den notwendigen Fairtrade Deutschland Hygieneregeln. Die Kampagne Fairtrade-Towns wurde Sie können aber auch ohne Veranstaltun- vom Verein Transfair e. V. ins Leben geru- gen direkt selbst aktiv werden, z. B. mit fen. Transfair ist eine unabhängige Initia- einem Fairen Frühstück. tive zur Förderung des fairen Handels und vertritt Fairtrade in Deutschland. Sie mo- bilisieren gegen Handelsungerechtigkeit Faires Frühstück und schließen Lizenzverträge mit Han- delspartnern ab, die nach Fairtrade-Stan- Starten Sie den Tag mit einem Fairen dards gehandelte Produkte anbieten. Frühstück und unterstützen Sie so Klein- Mit der Kampagne Fairtrade Towns wird bauernfamilien im globalen Süden! Laden fairer Handel auf kommunaler Ebene ge- Sie einfach ein paar Freunde zu sich nach fördert. Hause ein, genießen Sie zusammen die köstlichen Produkte, die Ihnen der Faire Das Ergebnis ist eine erfolgreiche Vernet- Handel bietet, und kommen Sie so zung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, „Fair in den Tag“! Politik und Wirtschaft in bereits 686 deut- schen Städten, die sich gemeinsam lokal www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/ für den fairen Handel stark machen. aktuelle-aktionen/faires-fruehstueck.html Erfahren Sie mehr unter Mit dem Kauf von Produkten mit dem www.fairtrade-deutschland.de/ Fairtrade-Siegel leisten wir alle einen kon- kreten Beitrag zur Stärkung von Bauern und Bäuerinnen und Beschäftigten auf Plantagen. Wo Sie fair einkaufen können, steht im Fairen Einkaufsführer auf der städtischen Internetseite unter www.tuebingen.de/fairtrade. Das Siegel für fairen Handel 27
Kontakt Universitätsstadt Tübingen Beauftragte für Bürgerengagement Gertrud van Ackern Am Markt 1, 72072 Tübingen E-Mail: gertrud.van.ackern@tuebingen.de Telefon: 07071 204-1532 www.tuebingen.de/fairtrade Abbildungsverzeichnis Seite 4 © Universitätsstadt Tübingen Seite 6 © privat / Winfried Brugger Seite 8 © privat / Gertrud van Ackern Seite 10 © privat / Raquel Cayapa Seite 12 © Französische Schule Tübingen Seite 13 © Aktionszentrum Arme Welt e. V. Weltladen Tübingen Seite 14 links © Hanna Smitmans Seite 14 rechts © Initiative Lieferkettengesetz Seite 16 © Aktionszentrum Arme Welt e. V. Weltladen Tübingen Seite 18 © Universitätsstadt Tübingen Seite 20 © Film Fair Traders Seite 22 links © Klimaschutzagentur Hildesheim Seite 22 rechts © Fairtrade Deutschland Seite 23 © Nachrichtenportal „Meine Südstadt“ Köln Seite 25 links © Universitätsstadt Tübingen Seite 25 rechts © Universitätsstadt Tübingen Seite 26 © Universitätsstadt Tübingen 28
7,5 mm www.tuebingen.de/fairtrade 9 mm Veranstaltungsreihe 2020 zum Jubiläum Fairtrade-Stadt Tübingen 10 Jahre Bürgerschaft Stadt und Stadt und Bürgerschaft 10 Jahre Fairtrade-Stadt Tübingen Veranstaltungsreihe 2020 zum Jubiläum www.tuebingen.de/fairtrade
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