Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting

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Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting
TECHNIK | Gewässer

Fischzählbecken - die unterschätzte
Bedeutung der Reusenkehle
Zählbecken werden häufig zur Funktionskontrolle von Fischaufstiegsanlagen verwendet. Die Kehle
am Einstieg hat eine zentrale Bedeutung für ihre Fangeffizienz. Das bisher unterschätzte Problem
entkommender Fische wurde mit Experimenten und Videoanalysen erstmals gezielt untersucht: Ohne
Kehle schwammen 95 % der Fische aus den Becken aus. Eine kombinierte Kehle verringerte das
Ausschwimmen auf 7 % und die Fangzahlen stiegen markant. Bei zukünftigen Funktionskontrollen
muss die Gestaltung und Effizienz von Zähleinrichtungen berücksichtigt werden.
Lisa Wilmsmeier, Nils Schölzel, Alvaro Baumann y Carmona und Armin Peter

1 Fischaufstiegsmonitoring mit Zählbecken                               In der Schweiz wird insbesondere an größeren Gewässern
                                                                    häufig mit Zählbecken gearbeitet. Bisher wurden mindestens
Fische wandern in großer Anzahl und über weite Distanzen. Mit       22 Zählbecken gebaut (Angaben BAFU), vorwiegend an größeren
dem Bau von Staustufen und Kraftwerken wurden diese Wan-            Fließgewässern. Zählbecken haben gegenüber einer Zählreuse
derungen in unseren Flüssen aber abrupt unterbrochen. Bereits       den Vorteil, dass sie den gefangenen Fischen deutlich mehr
beim Bau der ersten großen Kraftwerke am Hochrhein Anfang           Raum bieten und sich damit deren Verletzungsgefahr verringert.
des 20. Jahrhunderts, verlangten Fischereikreise den Bau von        Im Zählbetrieb wird die FAA zur Regulierung des Durchflusses
Aufstiegsanlagen, um den Zug der Wanderfische weiterhin zu          durch ein Schütz verschlossen und das Wasser über eine für
ermöglichen. Fischpässe verschiedener Konstruktionen gaben          Fische unpassierbare Überfallschwelle in das Zählbecken umge-
immer wieder Anlass zu Diskussionen und ihre Wirksamkeit            leitet. Am Einstieg des Zählbeckens fließt das Wasser wieder
wurde hinterfragt. Daher wurden bereits in den 1930er-Jahren        zurück in die FAA ([4], Bild 1). Durch das natürliche Verhalten
Aufstiegskontrollen mit speziell konstruierten Reusen durchge-      der wandernden Fische (positive Rheotaxis: Ausrichtung des
führt. Diese Zählungen ergaben, dass in den Aufstiegsanlagen        Fisches in Fließrichtung) und einer Reusenkehle im Einstiegs-
kaum mehr Lachse vorkamen. Die Anlagen wurden jedoch ins-           bereich sollen die Fische bis zur Zählung (üblicherweise einmal
besondere von Aalen, Barben, Alet und Forellen rege benutzt         täglich) im Zählbecken gehalten werden [4]. Viele Zählbecken
und in Zeitintervallen von 24 Stunden stiegen „nicht nur Hun-       werden jedoch ohne Reusenkehle betrieben oder mit solchen,
derte, sondern Tausende von Fischen“ auf [1].                       die nie auf ihre Fängigkeit hin überprüft wurden.
   Das neue schweizerische Gewässerschutzgesetz von 2011
fordert die freie Durchgängigkeit für Fische und verpflichtet die   1.1 Wissenslücke Fischrückhalt
Kraftwerksbetreiber, schlecht funktionierende Anlagen zu            Im Rahmen einer PIT-Tagging-Studie bei gleichzeitigem Einsatz
sanieren. Mit dem Bau von effizienten Fischaufstiegsanlagen         der Zählbecken am Kraftwerk (KW) Rheinfelden wurden im
(FAA) in den vergangenen Jahren hat sich die Situation für wan-     Jahre 2016 rund 2 000 Fische mit PIT-Tags markiert. Mit diesem
dernde Fische verbessert. Allerdings vermag auch die beste FAA      Ansatz wurde erkannt, dass ein großer Teil der Fische nicht bis
einen freien Wanderkorridor nicht zu ersetzen. Die Frage nach       zur Zählung in den Zählbecken verblieb, sondern diese über den
der Effizienz der Anlagen ist geblieben und beschäftigt interes-    Einstieg rasch wieder verließ und Richtung Unterwasser aus der
sierte Fachkreise und Fischer immer wieder von neuem. Aus           FAA ausschwamm [5]. Videoaufnahmen am selben Standort
diesem Grunde und im Sinne eines Monitorings finden in regel-       bestätigten diese Erkenntnisse [6]. Aus diesen Beobachtungen
mäßigen Abständen koordinierte Zählungen der aufsteigenden          ergab sich die Notwendigkeit, die Zuverlässigkeit derartiger
Fische statt (Hochrhein [2], Aare [3] etc.).                        Zählungen abzuklären.
                                                                       In einem ersten Schritt wurden bisherige Erfahrungen mit
                                                                    Zählbecken und Reusen im Rahmen einer Literaturstudie und
  Kompakt                                                           Expertenbefragung zusammengestellt. Dies ergab, dass bereits
  ¾¾ Zählbecken ohne effiziente Reusenkehle weisen eine             bei verschiedenen Untersuchungen (meist zufällig) beobachtet
     geringe Fangfähigkeit auf.                                     wurde, wie Fische aus den Fangeinrichtungen wieder ausstei-
  ¾¾ Eine kombinierte Kehle aus Metall und Netzgarn                 gen. Die meisten Studien machen jedoch keine Angaben zu aus-
     verhindert das Ausschwimmen. Fangzahlen und                    schwimmenden Fischen [7]. Auch in der internationalen For-
     Zählaufwand steigen damit stark an.                            schungsliteratur wird die Effizienz von Fangeinrichtungen fast
  ¾¾ Bisherige Zählungen, Anlagenbewertungen und                    nie quantifiziert [8].
     -vergleiche müssen in Frage gestellt werden.                      In der Vorstudie wurde zudem analysiert, welche Erfahrun-
                                                                    gen mit verschiedenen Typen von Reusenkehlen gemacht

www.springerprofessional.de/wawi                                                              2-3 | 2020                             55
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                                                                                             2018 etwas oberhalb der untersuchten Strecken (Abflussmess-
                                                                                             stelle Murgenthal) einen mittleren Abfluss von 276 m3/s auf [11].
                                                                                             Das erste Zählbecken liegt beim Stauwehr Winznau, mit Auslei-
                                                                                             tung zum KW Gösgen (WZ, Bild 1). Das zweite Zählbecken liegt
                                                                                             beim Stauwehr Schönenwerd, mit Ausleitung zum KW Aarau
                                                                                             (SW). Bei beiden Standorten verbindet ein Raugerinnebecken-
                                                                                             pass die Restwasserstrecke mit dem Oberwasser.
                                                                                                Die Zählbecken sind vom selben Bautyp und haben
                                                                                             vergleichbare Abmessungen (Tabelle 1). Sie funktionieren nach
                                                                                             dem oben beschriebenen Prinzip, wobei nur ein Teil des Wassers
                                                                                             über das Zählbecken umgeleitet wird. Der Rest fließt über einen
                                                                                             unpassierbaren Überfall (Bild 1 links). Keines der Becken
                                                                                             verfügt im Originalzustand über eine Kehle am Einstieg, obwohl
                                                                                             diese nach Gebler [4] eigentlich vorgesehen ist. Für die Fallstu-
                                                                                             die wurde eine kombinierte Kehle gemäß den Resultaten der
                                                                                             Vorstudie [7] angefertigt (Abmessungen in Tabelle 1). Die

                                                                    © Wilmsmeier
                                                                                             Öffnung der Metallkehle entspricht der durchschnittlichen
                                                                                             Schlitzbreite im Raugerinnebeckenpass. Die Netzkehle wird an
     Bild 1: Zählbecken im Raugerinnebeckenpass am Wehr W
                                                        ­ inznau                             dieser Öffnung angebracht und mit Schnüren nach vorne aufge-
                                                                                             spannt. Dadurch entsteht eine flexible, schmale, rautenförmige
     wurden. Grundsätzlich muss ein Kompromiss zwischen einem                                Öffnung (Bild 2).
     starken Rückhalt der Fische (möglichst lange und enge Reusen-
     kehle) und der Vermeidung einer Größenselektivität oder eines                           2.2 Methoden
     Scheucheffekts (möglichst weite Kehle) gefunden werden [9].                             Um die oben vorgestellten Forschungsfragen zu beantworten,
     Bisher bestehen jedoch keine allgemeingültigen und auf ihre                             kamen drei Methoden zum Einsatz:
     Fangeffizienz überprüften Standards. Anhand der Vorstudie                               1. Retentionsexperimente mit markierten Fischen,
     wurde eine Kombination aus Metall- und Netzkehle (im Folgen-                            2. Videoanalyse vom Fischverhalten im Bereich des Einstiegs,
     den „kombinierte Kehle“ genannt) als potenzielle Bestvariante                           3. Vergleich der Fangzahlen bei unterschiedlicher Einstiegsge-
     ermittelt [7]. Während der hintere Teil der Kehle (Metallrahmen                            staltung.
     mit Drahtgeflecht) für Stabilität sorgt, ermöglicht der vordere                         Das jeweilige Vorgehen wird unten genauer beschrieben. Die
     (Netzgarn) eine starke Verengung, die dank ihrer Flexibilität                           Retentionsexperimente und Videoanalysen wurden jeweils ohne
     auch von großen Fischen passiert werden kann (Bild 2). Eine                             Kehle (Originalzustand) sowie mit der kombinierten Kehle
     solche Kehle wird auch in der Standardkastenreuse für Bundes-                           durchgeführt und die Ergebnisse verglichen.
     wasserstrassen eingesetzt [10] und folgt im Prinzip der fischer-
     eilichen Praxis mit Garnreusen.
         Um das Problem ausschwimmender Fische erstmals wissen-
     schaftlich zu erheben und die als Bestvariante ermittelte Kehle
     zu testen, wurde eine Fallstudie durchgeführt. Folgende Fragen
     standen dabei im Mittelpunkt:
     ¾¾Wie groß ist der Anteil der Fische, der aus einem Zählbecken
         wieder ausschwimmt?
     ¾¾Gibt es art- oder größenspezifische Unterschiede?
     ¾¾Kann das Ausschwimmen mit einer kombinierten Kehle ver-
         hindert werden?
     ¾¾Wie sieht ein Vergleich der Fangzahlen ohne und mit Kehle aus?

     2 Fallstudie zum Fischausstieg aus Zählbecken

     Die Fallstudie fand an zwei Zählbecken an der Aare statt. Hier
     waren 2018 vom Kanton Solothurn angeordnete Aufstiegszäh-
     lungen im Gange, während derer die Untersuchungen durchge-
     führt werden konnten.
                                                                                   © Peter

     2.1 Standorte und Zählbecken
     Beide Zählbecken liegen an der Aare zwischen Olten und Aarau.                           Bild 2: Kombinierte Kehle aus Netzgarn (links) und Metallgit-
     Die Aare durchfließt das schweizerische Mittelland und wies                             ter (rechts)

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                                                                           ter Kehle wurde die Anzahl aller ein- und ausschwimmender
  Tabelle 1: Abmessungen der Zählbecken und der
  beiden Komponenten der kombinierten Kehle
                                                                           Fische pro Stunde manuell erhoben.
  (Quelle: Wilmsmeier et al.)
                                                                           Analyse der Fischzählungen
                                 Winznau          Schönenwerd
                                                                           Während den Retentionsexperimenten wurden die kantonal ange-
  Länge Becken                    500 cm                620 cm             ordneten Fischzählungen kontinuierlich weitergeführt. Im Zählbe-
  Breite Becken                   120 cm                125 cm             cken gefange Fische wurden täglich von Mitgliedern der örtlichen
  Höhe Wasserstand                 75 cm                 97 cm             Fischereivereine gezählt, bestimmt und im Oberwasser des Wehrs
  Breite Einstieg                  50 cm                 55 cm             ausgesetzt. Dabei wurde der Netzteil der Kehle in WZ zwischen den
  Höhe Einstieg                    56 cm                 58 cm             Versuchstagen demontiert, während er in SW durchgängig im
                               Metallkehle             Netzkehle           Einsatz war. So stehen für die Auswertung auch Zähltage zur Ver-
  Länge                            56 cm                 40 cm             fügung, in denen nur der Metallteil der Kehle installiert war
  Höhe Öffnung                     36 cm                 25 cm             („Metallkehle“). Die täglichen Fangzahlen verschiedener Gruppen
  Breite Öffnung                   35 cm                 11 cm             von Zähltagen wurden miteinander verglichen (Tabelle 2).
  Abstand zum Boden                15 cm                 27 cm
  Maschenweite                     1 cm                  0,8 cm            Statistik
                                                                           Für die Analyse der Retentionsexperimente wurde eine Multi-
                                                                           ple Logistische Regression verwendet. Anschließende Tests
  Tabelle 2: Für die Analyse der Fangzahlen verwendete Zähl-               wurden mit einem für multiple Vergleiche korrigierten Chi-Qua-
  tage, für die Gruppe «Ohne Kehle» wurden jeweils zehn Tage               drat-Test durchgeführt. Die Fangzahlen der in Tabelle 2 aufge-
  vor und nach dem Einsatz der Kehle verwendet, Zähltage mit               führten Gruppen von Zähltagen wurden zuerst mit einem Krus-
  Metallkehle standen nur in Winznau zur Verfügung (Quelle:                kal-Wallis-Test und anschließend jeweils paarweise verglichen
  Wilmsmeier et al.)                                                       (Mann-Whitney-U-Test mit Bonferroni-Holm-Korrektur). Das
                                                                           Signifikanz-Level wurde für alle Tests mit p < 0,05 festgelegt.
                             Winznau              Schönenwerd
                    Anzahl
                     Tage          Daten        Anzahl
                                                 Tage         Daten        2.3 Resultate
  Ohne Kehle
  (vorher)            10        24.07.-02.08.     10       17.09.-26.09.   Retentionsexperimente
                                                                           Ohne Kehle verblieb nur ein Bruchteil der markierten Fische bis
                                03.08.-13.08.
                                16.08.-19.08.                              zum nächsten Tag im Becken (Tabelle 3). Insgesamt schwam-
  Metallkehle         35                          -               -
                                24.08.-10.09.                              men 94,8 % der Versuchsfische vor der Zählung aus dem Becken
                                18.09./19.09.
                                                                           aus. Mit der kombinierten Kehle wurden hingegen fast alle
                                14.08./15.08.                              Fische wiedergefangen (Bild 3). Mit 6,9 % lag die Ausschwimm-
  Kombinierte                   20.08.-23.08.
                      15                          8        27.09.-04.10.   rate durch die kombinierte Kehle rund 14-mal tiefer als ohne
  Kehle                         11.09.-17.09.
                                20.09/21.09.                               Kehle (χ2 = 1 301,8, p < 0,001). Da einige Versuchsfische bei der
  Ohne Kehle          10        22.09.-01.10.     10       05.10.-14.10.   Kontrolle der Markierungen möglicherweise nicht gezählt
  (nachher)
                                                                           werden konnten (Prädation im Becken, Ausspringen durch die
                                                                           Abdeckung, Verlust der Markierung), liegen die tatsächlichen
                                                                           Ausschwimmraten vermutlich sogar noch tiefer.
Retentionsexperimente                                                         Die Wahrscheinlichkeit, mit der Fische durch die kombinierte
Für die Retentionsexperimente wurden im Zählbecken gefan-                  Kehle ausschwimmen, wurde von der Länge und Art der Fische
gene Fische ab einer Länge von 60 mm mit einer Farbmarkie-                 beeinflusst (beides p < 0,001). Je grösser die markierten Fische,
rung (Visible Implant Elastomer, Northwest Marine Techno-                  desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Becken
logy) markiert und ins Zählbecken zurückversetzt. Für jeden                zurückgehalten wurden. Die Wiederfangwahrscheinlichkeit war
Experimentiertag wurde eine individuelle Kennzeichnung ver-                bei Alet signifikant tiefer als bei Barben, Egli, Rotaugen und
wendet. Bei der Fischzählung am nächsten Tag wurden alle                   Schneidern (Egli, Rotauge: p < 0,01; Barbe, Schneider: p < 0,05;
gefangenen Fische auf vorhandene Markierungen untersucht.                  Bild 3). Zwischen anderen Arten bestanden keine signifikanten
An 20 Experimentiertagen wurden insgesamt 1 855 Fische mar-                Unterschiede (z. T. nur kleine Stichproben). Für die Wiederfang-
kiert (Details in Tabelle 3).                                              wahrscheinlichkeit ohne Kehle konnten keine Effekte der Länge
                                                                           oder Art der Fische nachgewiesen werden. Weitere Faktoren, wie
Videoanalyse                                                               Standort (WZ bzw. SW), Versuchsdauer, Wassertemperatur oder
Zusätzlich wurde das Verhalten der Fische mit Videoaufnahmen               Fischdichte, hatten weder ohne noch mit Kehle einen Einfluss auf
dokumentiert. Eine im Zählbecken installierte Kamera zeich-                das Ausschwimmverhalten der Fische.
nete mittels Bewegungsmelder alle Aktivitäten der Fische am
Einstieg auf. Dank Infrarotlicht konnten die Aufnahmen auch                Videoanalyse
nachts durchgeführt werden, ohne die Tiere zu stören. Für je               Die Videoaufnahmen bestätigen, dass die Fische ohne kombi-
einen zufällig ausgewählten Tag ohne Kehle und mit kombinier-              nierte Kehle keine Mühe hatten, den Ausstieg aus dem Zählbe-

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Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting
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                      Tabelle 3: Anzahl und Zeitraum der Retentionsexperimente sowie Anzahl markierter und wiedergefangener Fische nach Standort
                      und Einstiegsgestaltung (Quelle: Wilmsmeier et al.)

                                                 Anzahl und Zeitraum Experimente        Markiert        Wiederfang           Ausschwimmrate
                                                                 13
                      Ohne Kehle WZ                                                        459             24                      94,8 %
                                                            14.06.-26.07.
                                                                 5
                      Kombinierte Kehle WZ                                                 909             838             7,8 %
                                                            14.08.-21.09.
                                                                                                                                            6,9 %
                                                                  2
                      Kombinierte Kehle SW                                                 487             462             5,1 %
                                                            27.09.-02.10.

                    cken zu finden. Sie ließen sich in großer Zahl und oft schon kurz   von der insgesamt über 1 076 Tiere, davon 94 % mit der kombi-
                    nach dem Einstieg mit der Strömung wieder hinaustreiben.            nierten Kehle, gefangen wurden (Bild 5).
                    Andere Fische schwammen aktiv (Kopf voran) aus dem Becken              Während in den zehn Tagen vor dem Einsatz der Kehle,
                    aus. Insgesamt wurden an einem Tag ohne Kehle (21./22.06.2018)      durchschnittlich 21 (WZ) bzw. 30 (SW) Fische pro Tag gefangen
                    17 866 Bewegungen gezählt, wobei je etwa die Hälfte auf ein-        wurden, waren es mit der kombinierten Kehle 1 909 Fische pro
                    bzw. ausschwimmende Fische entfiel (Bild 4). Bei individuell        Tag in WZ und 4 183 in SW (p < 0,001; Bilder 6 und 7). Nach
                    erkennbaren Fischen (z. B. Salmoniden) wurden auch mehrfa-          dem Ausbau der Kehle wurden zwar mehr Fische gefangen als
                    che Ein- und Ausstiege während kurzer Zeit beobachtet. Es wird      vor ihrem Einsatz (p < 0,001), aber immer noch deutlich weniger
                    davon ausgegangen, dass ein Großteil der Bewegungen auf wie-        als mit der kombinierten Kehle (p < 0,01). Ohne Kehle bestan-
                    derholtes Ein- und Ausschwimmen zurückzuführen ist.                 den zudem signifikante Unterschiede zwischen den Zähltagen
                       Mit der kombinierten Kehle wurden während eines Tages            vor und nach dem Einsatz der Kehle (p < 0,001; in SW wird das
                    (21./22.08.2018) 609 Fische beim Einschwimmen und nur               Resultat von mehreren tausend Fischen, die am letzten Fangtag
                    16 Fische (2,6 %) beim Ausschwimmen gezählt. Dies obwohl sich       mit Kehle aus Tierschutzgründen unterhalb des Zählbeckens
                    die Fische innerhalb des Zählbeckens häufig in großer Zahl im       ausgesetzt wurden, beeinflusst. Die Anzahl aufstiegswilliger
                    Bereich des Einstiegs aufhielten.                                   Fische im Umgehungsgerinne war deshalb in den folgenden
                                                                                        Tagen erhöht). In Winznau waren außerdem auch die Fangzah-
                    Analyse der Fischzählungen                                          len mit Metallkehle signifikant unterschiedlich zu allen anderen
                    Insgesamt wurden in den berücksichtigten Zeiträumen                 Gruppen.
                    (Tabelle 2) 21 (WZ) bzw. 17 (SW) Arten gezählt. Am häufigsten
                    waren Rotaugen, Barben, Alet, Egli und Schneider. Aber auch         2.4 Diskussion der Fallstudie
                    Nasen, Hasel und Lauben kamen oft vor. Einige Arten wurden          Alle drei Untersuchungsmethoden - Retentionsexperimente,
                    nur mit der kombinierten Kehle gefangen (Aal, Blicke, Karau-        Videoanalyse und Vergleich der Fangzahlen - ergeben das
                    sche, Schmerle, Wels; jeweils Einzelbeobachtungen). An beiden       gleiche Resultat: Ohne Kehle bietet das Zählbecken keine aus-
                    Standorten wurden von allen aufsteigenden Arten (Einzelfänge        reichende Fängigkeit, um wandernde Fische bis zur Zählung im
                    nicht berücksichtigt) deutlich mehr Individuen mit der kombi-       Becken zu halten. Der größte Teil der Fische schwimmt innert
                    nierten Kehle gefangen als ohne Kehle. Bemerkenswert ist das        Kürze wieder aus den Zählbecken aus und wird durch die tägli-
                    zahlreiche Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Nase,             chen Zählungen nicht erfasst. Art- oder größenspezifische

                                                                                                                           Bild 3: Anteil markierter
                                                                                                                           ­Fische, die nach einem Tag
                                                                                                                            noch im Zählbecken verblie-
                                                                                                                            ben waren; die Größe der
                                                                                                                            Punkte repräsentiert die An-
                                                                                                                            zahl Fische pro Experiment,
     © Wilmsmeier

                                                                                                                            dargestellt sind die neun
                                                                                                                            häufigsten Arten

58                                            2-3 | 2020www.springerprofessional.de/wawi
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                                                                                      Rotaugen, Alet) aufstiegen. Durch die Retentionsexperimente
                                                                                      und die Untersuchung an zwei Standorten kann ein ausschließ-
                                                                                      lich umweltbedingter Anstieg der Fangzahlen während des Ein-
                                                                                      satzes der Kehle aber ausgeschlossen und ihre Wirkung eindeu-
                                                                                      tig belegt werden (Bild 7). Zudem wurde die Ausschwimmrate
                                                                                      mit den Experimenten artspezifisch erhoben. Neben den Beob-
                                                                                      achtungen von Peter et al. [5] wurde der Anteil ausschwimmen-
                                                                                      der Fische damit erstmals quantifiziert und die bisher unter-
                                                                                      schätzte Bedeutung des Problems aufgezeigt. Mit der stichpro-
                                                                                      benartigen Auswertung der Videoaufnahmen wurden die Ergeb-
                                                                                      nisse der Experimente bestätigt. Die sehr hohe Anzahl Ein- und
                                                                                      Ausstiege zeigen, dass ohne Kehle ein freies „Kommen und
                                                                                      Gehen“ herrscht, wie es auch in Rheinfelden der Fall war [6].

                                                                                      Beurteilung der Reusenkehle
                                                                                      Auch die hier verwendete Kehle kann das Ausschwimmen von
© Wilmsmeier

                                                                                      Fischen nicht zu 100 % verhindern. Eine weitere Verminderung
                                                                                      der Ausschwimmrate ist wohl nur mit vergleichsweise großem
                                                                                      Aufwand möglich: Zwei hintereinander liegende Kehlen nach
               Bild 4: Vergleich der pro Stunde ein- und ausschwimmenden Fi-          dem Vorbild der Standard-Kastenreuse für Bundeswasserstras-
               sche an einem Zähltag ohne Kehle (21./22.06., ab 20:20) und mit        sen [10] sind bei bestehenden Anlagen schwer umzusetzen. Eine
               kombinierter Kehle (21./22.08., ab 18:50), Ordinatenachsen un-         stärkere Verengung der Kehle ist möglich, könnte jedoch auch
               terschiedlich                                                          den Scheucheffekt für einschwimmende Fische erhöhen.
                                                                                         Obwohl die Metallkehle nicht im gleichen Umfang wie die
                                                                                      kombinierte Kehle untersucht wurde, lässt sich ihre Fängigkeit
               Unterschiede konnten dabei nicht festgestellt werden. Die ein-         durch die Videoaufnahmen und einzelne Retentionsexperi-
               gesetzte Kehle aus Metallgitter und Netzgarn (kombinierte              mente beurteilen. Diese zeigen, dass die Metallkehle den Rück-
               Kehle) verbessert die Fängigkeit der Zählbecken hingegen               halt der Fische nicht verbessert (Ausschwimmrate von 98,7 %
               markant. Die Ausschwimmrate sank um fast 90 % und die Fang-            bei 149 markierten Fischen). Trotz der vom Boden abgelösten
               zahlen lagen um ein Vielfaches höher als ohne Kehle.                   Öffnung konnten insbesondere auch alle bodenorientierten
                  Auch andere Faktoren können die Fangzahlen beeinflussen.            Fische (37 Barben, vier Gründlinge) ausschwimmen.
               Nach dem Entfernen der Kehle wurden mehr Fische gefangen                  Neben dem Rückhalt der Fische ist auch die Einschwimm-
               als vor ihrem Einsatz (Bild 6), da im Herbst viele Jungfische (v. a.   rate für die Fängigkeit des Zählbeckens entscheidend. Ein all-
© Peter

               Bild 5: Im Zählbecken gefangene Fische, im Uhrzeigersinn von oben links: Alet; Rotauge mit Schuppenverlusten; Nase; Wels in der
               Fangrinne des Zählbeckens

               www.springerprofessional.de/wawi                                                                 2-3 | 2020                            59
Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting
TECHNIK | Gewässer

                                                                                      senkehlen eine sehr hohe Einschwimmrate von unterhalb der
                                                                                      Reuse ausgesetzten Fischen (>95 %; [14]).

                                                                                      Verletzte Fische
                                                                                      Zählbecken gelten insbesondere im Vergleich zu Reusen als
                                                                                      fischschonend [4]. Trotzdem sind verschiedene Verletzungsur-
                                                                                      sachen vorhanden: Fische können sich bei der Zählung auf dem
                                                                                      trockenfallenden Boden, am Kescher oder beim Transport ins
                                                                                      Oberwasser verletzen (Bild 5). Bei Alet wurde häufig beobach-
                                                                                      tet, dass sie an oder durch die Gitterabdeckung des Beckens
                                                                                      springen und sich dabei verletzen oder auf dem Gitter und neben
                                                                                      dem Becken liegend verenden. Dies erklärt auch die tiefere Wie-
                                                                                      derfangrate der Alet im Vergleich zu anderen Arten (Bild 3). Bei
                                                                                      größeren Fischdichten und längerer Aufenthaltsdauer im
                                                                                      Becken, wie hier beim Einsatz der kombinierten Kehle, werden
                                                                                      diese Probleme verstärkt. In Winznau und Schönenwerd erwie-
                                                                                      sen sich die Zählbecken bei effizientem Fischfang als unterdi-
     © Wilmsmeier

                                                                                      mensioniert.

                    Bild 6: Zusammenfassende Darstellung der täglichen Fangzah-       3 Fazit
                    len der beiden Zählbecken bei verschiedenen Einstiegsgestal-
                    tungen, N: Anzahl Zähltage, pro Standort wird ein Ausreißer bei   Die Fallstudie an der Aare zeigt deutlich, dass Fischaufstiegs-
                    der kombinierten Kehle nicht angezeigt (Bild 7)                   zählungen ohne funktionierende Kehle nicht effizient sind.
                                                                                      Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die tatsächliche
                    fälliger Scheucheffekt durch die Reusenkehle würde die Ein-       Anzahl aufwandernder Fische an den untersuchten Standorten
                    schwimmrate verringern und damit ebenfalls zu Fehlern in          bisher massiv unterschätzt wurde. So liegen die Fangzahlen von
                    den Aufstiegszählungen führen. Bei starren Kehlen an Zähl-        2018, mit wenigen Einsatztagen der kombinierten Kehle, bei
                    becken, Reusen und Fischliften wurde dies bereits beobachtet      beiden Becken weit über den Ergebnissen früherer Jahre
                    [8], [12], [13]. Ob die verwendete Kehle im vorliegenden Fall     (Tabelle 4). Weiter können seltene Arten bei schlechter
                    einen Scheucheffekt verursachte, konnte nicht abschließend        Fangeffizienz unter Umständen nicht oder nur in kleiner
                    geklärt werden. Die kombinierte Kehle stellte jedoch zumin-       Stückzahl nachgewiesen werden.
                    dest weder für die vorkommenden Arten noch für große Fische          Außerdem stellen ineffiziente Zählbecken während der
                    ein unüberwindbares Hindernis dar. So wurden von vielen           ganzen Zählsaison ein Wanderhindernis für aufsteigende
                    Arten die jeweils größten Fische (z. B. Wels 130 cm (Bild 5),     Fische dar. Am KW Rheinfelden konnte mittels PIT-Tagging
                    Barbe 77 cm, Alet 45 cm) mit der Netzkehle gefangen. Zusätz-      beobachtet werden, dass die Zählbecken die Fischwanderung
                    liche Videoaufnahmen vom Einstieg, bei denen die Kamera           der Fische blockierten. Aus den Becken ausschwimmende
                    außerhalb des Zählbeckens montiert wurde, werden noch             Fische stiegen ab und versuchten später mehrmals erneut
                    weiter ausgewertet. Vorläufige Resultate von Versuchen mit der    aufzusteigen [5]. Auch in Winznau wurden einige markierte
                    Standard-Kastenreuse in Koblenz zeigen für kombinierte Reu-       Versuchsfische, die aus dem Zählbecken ohne Kehle ausge-
                                                                                                     © Wilmsmeier

                                                                                                                    Bild 7: Tägliche Fangzahlen der beiden
                                                                                                                    Zählbecken (16.07. bis 14.10.2018), in
                                                                                                                    Schönenwerd wurden am letzten Zähltag mit
                                                                                                                    kombinierter Kehle mehrere tausend der ge-
                                                                                                                    fangenen Fische unterhalb des Zählbeckens
                                                                                                                    ausgesetzt (Schnitt in der Ordinatenachse
                                                                                                                    beachten)

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Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting
TECHNIK | Gewässer

                                                                  anzugeben. Eine Standardisierung der Zählbecken, inklusive
  Tabelle 4: Gesamtfang der beiden Zählbecken in
  verschiedenen Jahren (Zählungen April-Oktober; Quellen: [1],
                                                                  Kehle und Betrieb, ist wünschenswert.
  pers. Mitteilung S. Gerster (AWJF)), die Fangzahlen von 2018       Neben Zählbecken betreffen die Resultate dieser Studie auch
  beinhalten die Tage mit Kehle (Quelle: Wilmsmeier et al.)       die Zählung mit Reusen sowie den Betrieb von Fischliften. Hier
                                                                  werden oft starre Metallkehlen mit relativ weiter Öffnung ange-
                           Winznau          Schönenwerd           wendet, die sich sowohl in der vorliegenden Studie als auch bei
         2005                5 201                -               früheren Untersuchungen an Fischliften als ineffizient erwiesen
         2006                  -                4 264             haben [13], [16].
         2008                  -                9 462                Die Funktionsfähigkeit von FAA soll künftig nicht nur über-
         2009                  -                3 551             prüft, sondern auch einheitlich bewertet werden. Eine hohe
         2010                  -                9 077             Effizienz der verwendeten Methode sowie klare Vorgaben für
          2011                 -                4 596             die zu erhebenden Daten müssen die Basis sein. Auch Video-
         2012                  -                4 286             aufnahmen können für die Bewertung eingesetzt werden. Eine
         2018               42 915             45 614             Gesamtbewertung basiert auf verschiedenen Parametern.
                                                                  Dazu gehören das Artenvorkommen im Unterwasser und in
                                                                  der FAA sowie die Größe und Quantität der aufsteigenden
stiegen waren, Tage bis Wochen später wieder beim Aufstieg        Fische. Zudem spielt das Vorkommen von Indikatorgruppen
gefangen.                                                         (Leitarten) eine wichtige Rolle.
   Mit Zählungen ohne funktionierende Kehle kann eine FAA            In Zusammenarbeit mit den zuständigen Fischereibehörden
nicht zuverlässig beurteilt werden. Durch unterschiedliche        wird in Winznau 2019/2020 eine Aufstiegszählung mit kombi-
Fangeinrichtungen sind Anlagen auch untereinander schlecht        nierter Kehle über ein volles Kalenderjahr durchgeführt. Zudem
vergleichbar. Da bereits kleine Anpassungen zu einer veränder-    werden weitere Zählbecken mit Videoanalysen untersucht.
ten Fängigkeit führen können [15], sollte bei künftigen Fisch-    Damit soll auf bisher noch offene Fragen (Scheucheffekt, Effizi-
zählungen jeweils auch die Effizienz der Fangeinrichtung unter-   enz weiterer Zählbecken und Kehlentypen) konkreter eingegan-
sucht werden. Zudem sind die Art und die Maße der Kehle stets     gen werden.

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www.springerprofessional.de/wawi                                                             2-3 | 2020                                          61
Fischzählbecken - die unterschätzte Bedeutung der Reusenkehle - FishConsulting
TECHNIK | Gewässer

     Dank                                                                   Literatur
                                                                            [1] Steinmann, P.; Koch, W.; Scheuringe L.: Die Wanderungen unserer Süß-
     Für die Finanzierung dieses Projekts bedanken wir uns beim Bun-             wasserfische, dargestellt aufgrund von Markierungsversuchen. In: Zeit-
                                                                                 schrift für Fischerei und deren Hilfswissenschaften 35 (1937), S. 369-467.
     desamt für Umwelt BAFU. Weiterer Dank geht an das Amt für              [2] Guthruf, J.: Fischaufstieg am Hochrhein. Koordinierte Zählung 2005/06.
     Wald, Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn, die Beteiligten             In: Umwelt-Wissen (2008), Nr. 8 010.
     der Fischereivereine Olten und Schönenwerd, die Alpiq AG und           [3] Guthruf, J.: Koordinierte Fischaufstiegskontrollen an den Aare-Kraftwer-
     die Eniwa AG für die Finanzierung und Durchführung der Auf-                 ken zwischen Solothurn und der Mündung in den Rhein. Studie im Auf-
     stiegszählungen sowie die weitere Unterstützung des Projektes.              trag des Amtes für Umwelt des Kantons Solothurn, des Amtes für Wald,
                                                                                 Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn, der Sektion Jagd und Fische-
     Den Interviewpartnern der ersten Projektphase danken wir für                rei, BVU des Kantons Aargau und der Abt. Landschaft und Gewässer,
     den wertvollen Erfahrungsaustausch. Ganz speziell bedanken wir              BVU des Kantons Aargau, 2006.
     uns bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), besonders           [4] Gebler, R. J.: Zählbecken - eine Fisch schonende Methode zur Funktions-
     bei Dr. David Nijssen, für die Zusammenarbeit.                              kontrolle von Fischwegen. In: WasserWirtschaft 100 (2010), Heft 3, S. 26-29.
                                                                            [5] Peter, A.; Mettler, R.; Schölzel, N.: Kurzbericht zum Vorprojekt „PIT-Tag-
                                                                                 ging Untersuchungen am Hochrhein - Kraftwerk Rheinfelden“. Studie im
                                                                                 Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, 2016.
                                                                            [6] Pardela, C.: Video-Monitoring an der Fischaufstiegsanlage Rheinfelden
     Autoren                                                                     (CH). Abschlussbericht - Projektstudie Video-Monitoring. Studie im Auf-
     Lisa Wilmsmeier, M. Sc.                                                     trag von Dr. Werner Dönni (Fischwerk, Luzern), 2017.
     Nils Schölzel, M. Sc.                                                  [7] Wilmsmeier, L.; Peter, A.: Fischwanderung: Kontrollinstrument Zählbe-
     Dr. Armin Peter                                                             cken. Zwischenbericht 1. Phase: Problemerkennung. Studie im Auftrag
     FishConsulting GmbH                                                         des Bundesamtes für Umwelt, 2018.
     Hagmattstrasse 7                                                       [8] Stuart, I. G.; Zampatti, B. P.; Baumgartner, L. J.: Can a low-gradient verti-
     4600 Olten, Schweiz                                                         cal-slot fishway provide passage for a lowland river fish community?
     lisa.wilmsmeier@fishconsulting.ch                                           In: Marine and Freshwater Research 59 (2008), Nr. 4, S. 332-346.
     nils.schoelzel@fishconsulting.ch                                       [9] Schwevers, U.; Adam, B.: Kriterien zur Funktionsbewertung von Fisch-
     a.peter@fishconsulting.ch                                                   aufstiegsanlagen. In: Wasser und Abfall (2000), Heft 9, S. 24-29.
                                                                            [10] Fladung, E.; Zahn, S.; Naas, C. et al.: Entwicklung und Bau von Standard-
     Alvaro Baumann y Carmona, M. Sc.                                            Kastenreusen für die Kontrolle von Fischaufstiegsanlagen an Bundes-
     Bundesamt für Umwelt (BAFU)                                                 wasserstrassen. Bericht zur Grundlagenermittlung/Literaturrecherche.
     Worblentalstrasse 68                                                        Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde, 2017.
     3063 Ittigen, Schweiz                                                  [11] Bundesamt für Umwelt: Hydrologische Daten und Vorhersagen. (www.
     alvaro.baumannycarmona@bafu.admin.ch                                        hydrodaten.admin.ch/de/2063.html; Abruf 27.05.2019).
                                                                            [12] Kappus, B.; Sosat, R.: Analyse der Durchgängigkeit von Fischpässen am
                                                                                 stauregulierten und schiffbaren Neckar - Teil Aufwärtswanderungen.
                                                                                 Studie im Auftrag der Gewässerdirektion Neckar, 2003.
                                                                            [13] Croze, O.; Bau, F.; Delmouly, L.: Efficiency of a fish lift for returning Atlan-
                                                                                 tic salmon at a large-scale hydroelectric complex in France. In: Fisheries
                                                                                 Management and Ecology 15 (2008), Nr. 5-6, S. 467-476.
                                                                            [14] Fladung, E.; Nijssen, D.: Entwicklung einer Standardreuse zur biologi-
       Lisa Wilmsmeier, Nils Schölzel, Alvaro Baumann y Carmona and
                                                                                 schen Bewertung der Funktionsfähigkeit von Fischaufstiegsanlagen.
       Armin Peter
                                                                                 In: Standardisierung von Fischaufstiegsanlagen - Notwendigkeit, Mög-
       Fishway Counting Basins - the importance of a funnel to                   lichkeiten und Grenzen. 6. Kolloquium zur Herstellung der ökologischen
       trap fish                                                                 Durchgängigkeit der Bundeswasserstrassen (2019), S. 60-67.
       Trapping and counting of fish is a common method to assess           [15] Smith, B. J.; Blackwell, B. G.; Wuellner, M. R. et al.: Escapement of Fishes
       functionality of fishways at hydropower plants. To trap fish, the         from Modified Fyke Nets with Differing Throat Configurations. In: North
       water flow can be diverted into a counting basin. As they provi-          American Journal of Fisheries Management 36 (2016), Nr. 1, S. 96-103.
       de more space and less opportunity for injury, counting basins       [16] Meyer, M.; Schweizer, S.; Kriewitz-Byun, C. R.: Der Fischlift am Gadmer-
       are believed to be more fish friendly than conventional traps             wasser - Erfahrungen und Optimierungsvorschläge. In: WasserWirt-
       (metal cages or fyke nets). However, recent observations have             schaft 107 (2017), Heft 2-3, S. 77-81.
       shown that fish may be able to escape from the basins, rende-
       ring counts inaccurately low. With a mark-recapture experiment
       at two counting basins, we showed that 95% of marked fish es-
       caped the basins within 24 h. Video recording showed that fish                   Springer Professional.de
       swam in and out of the basin repeatedly and without hesitati-
       on. Installation of a two-part funnel, combining a metal and a
       net cone, reduced escape prior to counting to less than 7% and             Fischzählung
       increased counted fish numbers multifold. Our analysis shows
       that counting basins without entrance cones cannot effectively            Epple, T.; Friedmann, A.; Wetzel, K.-F.: Illerstrategie 2020 und EU-Pro-
       hold back ascending fish. Therefore, the results of previous fish-        jekt ISOBEL schließen Lücken zwischen Forschung und Praxis. In:
       way trapping studies need to be reconsidered. Entrance cones              WasserWirtschaft, Ausgabe 2-3/2019.
       need to be carefully designed to reduce escapement without                Wiesbaden: Springer Vieweg, 2019.
                                                                                 www.springerprofessional.de/link/16528858
       creating trap avoidance. A flexible net-funnel allows for a small
       opening (high reduction of escapement) without hindering                  Ulrich, J.: Monitoring Natur, Landschaft und Gewässer am Kraftwerk
       entrance of large fish. The design and efficiency of trapping fa-         Rheinfelden. In: WasserWirtschaft, Ausgabe 12/2017.
                                                                                 Wiesbaden: Springer Vieweg, 2017.
       cilities should be specified in future studies.                           www.springerprofessional.de/link/15274060

62                                 2-3 | 2020www.springerprofessional.de/wawi
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